Die Börse ist gnadenlos, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Und bei besonders hoch bewerteten Aktien müssen die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern auch noch übertroffen werden. Und manchmal reicht nicht nur das, sondern es gibt auch noch die Erwartung an ein deutliches Übertreffen der Erwartungen.
Und wenn solche „ungeschriebenen“ Erwartungen dann nicht erfüllt werden, dann wird verkauft. Und teilweise setzt dann eine Dynamik ein, die mich staunend auf die Aktienkurse blicken lässt. Passiert ist das kürzlich bei einer meiner best performenden Depotwerte der Vergangenheit.
Das ist dann aber auch der Moment, in dem ich mir meine eigenen Berichte zu der Aktie noch mal anschaue und mich besinne: Hat sich irgendwas an meiner Einschätzung verändert? Und ist jetzt mein Kursziel für einen Nachkauf schon erreicht?
Meine Einschätzung zu der Aktie und dem aktuellen Kursniveau erfährst Du in diesem Beitrag.
2017 startete ich den Divantis-Blog und kurz darauf kam MSCI Inc. in mein Depot. Und kann seitdem mit kontinuierlich zweistelligen Wachstumsraten überzeugen. Das selbsternannte „All-Wetter-Unternehmen“ habe ich hier vorgestellt. Die Idee dahinter: Als allseits bekannter Indexanbieter profitiert MSCI Inc. in Aufschwungphasen mit den nach seinen Indizes abgebildeten ETFs von den steigenden verwalteten Geldern. Im Abschwung kommen dann stabilisierend Datenanalyse-Lizenzentgelte mit wiederkehrenden Umsätzen zum Tragen.
Das Allzeithoch hatte die Aktie in der Nullzinsphase im Jahr 2021. Nachdem sie sich danach von rund 400 US$ wieder auf 600 US$ in diesem Jahr hochgearbeitet hatte, kam es Ende April zum Kursrutsch. Aktuell notiert die Aktie wieder um die 500 US$-Marke:
Dividendenzahlung
MSCI Inc. zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,60 US$ je Aktie. Sie war erst im Vorquartal um 15,9% (0,22 US$) erhöht worden. Für die 30 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 48 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,0815 in Euro umgerechnet. Das entspricht dem EZB-Referenzkurs am Tag vor dem Zahltag. Nach Abzug der Steuern ergibt sich eine Netto-Dividende von 33,04 €. Sie wurde pünktlich mit Wertstellung 31.05.2024 überwiesen.
Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann entspricht dies einer Jahresdividende von 6,40 US$. Bei einem Aktienkurs von 495,18 US$ (Schlusskurs des Dividendenzahltages) ergibt das eine Dividendenrendite von 1,29%. Bei einem heutigen Kauf dürfte die Jahresdividende jedoch noch etwas höher sein, da MSCI Inc. seine Dividende regelmäßig erhöht und somit sollte die Dividende ab der Februar-Dividende 2025 höher sein.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist deutlich höher, da ich einen vergleichsweise niedrigen Einstand habe. 3.639,64 € habe ich für meine 30 Aktien bezahlt. Unterstelle ich, dass die vier Quartalsdividenden zum Umrechnungskurs dieser Dividendenzahlung umgerechnet werden, dann erhalte ich innerhalb eines Jahres 177,53 € Brutto-Dividende. Das entspricht dann einem YoC von 4,87%. Damit ist der Effekt steigender Dividende gut erkennbar.
Perspektiven
Es war schon ungewöhnlich, dass MSCI Inc. nach Vorlage der Quartalsergebnisse so deutlich verlor. Als Grund wurden höhere Kosten genannt, die auf die Profitabilität drücken. Aber ist das wirklich so dramatisch gewesen?
Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um 14,8%, organisch um 10,3%. Das war weiterhin zweistellig und insofern positiv. Die wiederkehrenden Umsätze stiegen überdurchschnittlich um 15,2% und bauten ihren Umsatzanteil damit aus. Auch das durchaus positiv.
Negativ war allerdings die operative Marge: Sie sank von 53,1% auf 49,9%. Das führte zu einem Nettogewinn, der dann „nur“ um 7,2% zulegte. Je Aktie lag das Plus noch bei 8,4%. Nach Anpassungen dann bei 12,1%.
Das ist natürlich Klagen auf hohem Niveau. Denn das Wachstum von MSCI Inc. ist weiterhin stattlich und selbst die geringere Marge immer noch sehr hoch.
Aber – und das ist die Crux an der Sache – die Aktie von MSCI Inc. ist historisch immer schon hoch bewertet. Und diese Bewertung kann auch mal reduziert werden. Und zwar ohne, dass die Aktie danach dann billig wäre oder es zu einer Übertreibung kommt.
Ich habe darauf schon immer hingewiesen: selbst wenn alles rosig bei MSCI Inc. läuft, kann die Aktie im Kurs sinken. Und genauso ist es aus meiner Sicht dann auch passiert. Bei einer deutlich niedriger bewerteten Aktie hätte man die hohe Marge gefeiert. So hat man nach einer Begründung dafür gesucht, warum einfach mal ein wenig Luft aus dem Aktienkurs gelassen wurde.
Vor drei Monaten lag die Aktie noch 70 US$ höher und das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Bereich von 50. Projiziere ich das Gewinnwachstum des Quartals nun auf das Gesamtjahr, dann wird der absolute Gewinn je Aktie von 10,72 US$ auf 11,62 US$ und adjustiert von 11,45 US$ auf 12,83 US$ steigen. Bei einem Aktienkurs von 495 US$ ist das dann immer noch ein KGV von 42,5 bzw. 38,5.
Das sind immer noch hohe Werte. Und insofern war für mich dann auch klar, dass ich – selbst bei noch mal niedrigeren Kurse kurz nach den Quartalsergebnissen – nicht nachkaufe. Zu wackelig ist mir die Situation aktuell und zu unklar, ob die Börse wieder Bewertungen im Bereich des 50 bis 60-fachen Gewinns genehmigt. Warum sollte sie nicht auf das 25-fache setzen? Auch dann könnte man sich nicht wirklich beschweren.
Das hat für mich nichts mit Zweifeln am Geschäftsmodell zu tun. Das ist weiter intakt und MSCI Inc. wird auch weiterhin ein überdurchschnittliches Wachstum zeigen.
Mit einem Depotanteil von 2,8% hat die gesunkene Bewertung auch einen Einfluss auf die Gewichtung in meinem Depot gehabt. Vor drei Monaten lag sie noch bei 3,2%. Aber insgesamt ist das für mich alles entspannt. Mal steigt der Kurs, mal tendiert er seitwärts. Und nun geht er halt auch mal zurück. Aufgrund meines langen Anlagehorizonts und der günstigen Einstiegskurse kann ich mir das Treiben einfach anschauen und Quartal für Quartal meine Dividende kassieren.
Mit der nächsten Erhöhung in 2025 dürfte mein Yield on Cost dann die 5%-Marke knacken. Was für einen solchen Wachstumswert dann schon eine Nachricht ist.
In den Kommentaren wurden die Quartalsergebnisse und der Kursrutsch ja auch angeregt diskutiert. Wer hat sich denn tatsächlich getraut, die Aktie zu kaufen? Und welcher Anlagehorizont verbindet sich damit? Denn natürlich kann man auch auf einen kurzfristigen Rebound setzen. Den gab es ja auch und insofern wäre es dann auch ein guter Deal gewesen. Aber halt nicht meine Strategie. Aber zum Glück gibt es viele Meinungen an der Börse und nur sie sorgen für Umsätze in den Aktien. Ansonsten wäre das ja auch sehr langweilig.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | MSCI Inc. |
ISIN: | US55354G1004 |
Im Divantis-Depot seit: | 07.08.2017 |
Letzter Nachkauf am: | 03.08.2018 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 30 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 121,32 € |
Gesamtkaufpreis: | 3.639,64 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 527,13 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
für diesen Beitrag verwendete Quellen: |
MSCI Reports Financial Results for First Quarter 2024 |
Ich hab tatsächlich im April gekauft, da mein Dividendensignal (1,25%) auslöste. Hab dann im Mai und
Juni noch jeweils ein Kauflimit hinterlegt, welche auch beide ausgeführt wurden. Mal gucken was der Juli bringt,
vielleicht läuft sie mir bis dahin weg. Dann ist das so. vielleicht gehts aber auch im Fahrstuhl runter,
dann wird weiter nachgekauft.
Danke für das Update!
Ich hatte nach deinem letzten Beitrag beschlossen einen Sparplan einzurichten was ich eigentlich nicht so gerne mache. Aber ich wollte einfach mal einen Fuß in de Tür haben. Habe aber dann auch kurzfristig noch 2 Stück direkt gekauft und würde bei einem weiteren Fall sicherlich nochmal nachkaufen.
Haltedauer ist für mich eigentlich ewig sofern sich bei MSCI nichts grundlegendes ändert.
Hallo,
ich habe den Drop bri MSCI tatsächlich ebenfalls für einen Nachkauf genutzt und nochmal 5 Stück zum Bestand (20) gekauft. Auch bei Old Dominion Freight Line.
Stefan
Habe eine Rückerstattung Finanzkasse genutzt, um bei TotalEnergies, Cameco und Church&Dwight neue Positionen zu eröffnen.
Habe keinen einzigen Index oder Datenanbieter, kann ein Fehler sein, aber ich habe mehr ein Faible für Firmen, die auch wirklich physisch etwas produzieren (oder virtuell wie Softwarefirmen)
Auf Sicht von 3 Monaten hatte MSCI mit -10% neben FDS -12% am meisten von seinen Branchenkollegen abzugeben. CBOE -7,50% MCO +4,3%, alle anderen unauffällig.
Aber auf Jahressicht (1 year Performance)haben alle anderen Datenanbieter außer NDAQ/MSCI/FDS
WESENTLICH mehr Performance geliefert. SPGI/CME/MCO/ICE/CBOE super gelaufen.
Ist da bei MSCI die Luft raus?
Im Prinzip waren die Index/Datenanbieter in der Vergangenheit immer eine „sichere“ Bank
aber wenn ich mit der Branche anfange, dann will ich nicht bloß einen Titel, sondern evtl zwei oder drei.
Da fange ich mit der Branche jetzt nicht auch noch an, habe genug anderes. Ist vielleicht falsch, aber ist eben so.
Grüße
Bei mir waren es kürzlich Visa und Linde, welche ich aufgestockt habe. Bin seit einiger Zeit im Ruhestand, und habe davor vermehrt in Dividendenwerte (Enbridge, Scotiabank, Verizon….) mit hoher Ausschüttung investiert, und weniger in Wachstum.Auch ein Dividenden ETF ist dabei (dank Matthias). Nachdem meine Frau und ich aber nun gut auskommen und wenig von den Ausschüttungen benötigen, investiere ich den größten Teil nun in Wachstumsaktien. Auf meiner Liste für die nächsten Monate stehen u.a. S&P Global, Watsco und Sherwin Williams.
Schönen Sonntag
Hi Claudio, ein interessanter Peer von Sherwin Williams ist übrigens Kansai Paint aus Japan. Die haben ein nochmal stärkeres Schwergewicht in der Autoindustrie (Spezial-Lacke). Sie sind wesentlich niedriger bewertet. Die wurden neulich vorgestellt auf Asiancenturystocks von Michael Fritzell, dessen Research ich bereits seit 2021 sehr gerne lese (Schwede, Financer und lebt seit vielen Jahren in Singapur und deckt alle möglichen Small-Big Caps in Südostasien sowie Japan ab). Ich finde Fritzell ziemlich gut, das ist kein storyy teller, sondern eher ein analytischer, cooler Typ, wie ein Schwede nach meinem Schubladendenken bitte auch sein zu hat. :-)
Und witzigerweise hat er heute einen Report über MTR rausgebracht, die Ben ja mal hatte. Die hatte ich in den letzten Monaten aufgesammelt. Den Report ziehe ich mir heute Abend nach dem Essen zu Gemüte…
Hi Tobs,
Hong Kong ist China. Punkt.
MTR ist zu 75% im Besitz der Regierung von HongKong, also inzwischen quasi direkt weisungsgebunden zur KP Chinas.
Der Chart von MTR spricht seine eigene Sprache.
Schweden aka Stockholm läuft auch nicht rund
https://asia.nikkei.com/Business/Transportation/Hong-Kong-s-MTR-to-partially-exit-Swedish-train-operation
Da MTR auch sehr stark im real estate Bereich“mitmischt“ (ich erinnere massive Probleme im Real Estate Bereich in China, die auch nach massiven staatlichen Interventionen nicht kleiner werden)
hat also auch MTR Probleme
z.bsp. hier
https://www.mingtiandi.com/real-estate/finance/hong-kongs-mtr-sees-profit-drop-21-to-1b/
Also da braucht man Mut, um anzunehmen, das die leicht höhere Dividende von 5% mögliche Kursverluste kompensiert.
Ben hat es glaube ich hier richtig gemacht, einen Schlußstrich zu ziehen
Hallo Thomas,
jeder kann und sollte zu seinen eigenen Schlüssen kommen. Einige Deiner Gründe kann ich nachvollziehen. Meines Erachtens begehst Du aber einen Fehler, wenn Du ein Investment stigmatisierst ohne Dich damit beschäftigt zu haben, worunter ich eine Schnellsuche auf Google keinesfalls verstehen würde. Es schadet nämlich nie, sich Research und verschiedene Perspektiven anzuschauen um im besten Sinne Investor education zu betreiben, auch wenn man im Vorhinein weiß, dass einen ein Investment eher nicht anspricht. Auch wenn Du dann vermutlich immer noch eine negative Meinung zu MTR hättest, wäre sie jedenfalls bereits qualifizierter/fundierter als der reine Hinweis auf einen Chart und ein einzelnes Engangement von MTR in Stockholm und die daraus gewonnenen Erkenntnise würden Dir womöglich wieder an anderer Stelle gute Hilfestellung geben. Ich habe ja übrigens auch gar nicht für dieses Investment plädiert, sonden bin ja nur beiläufig wegen des anderen japanischen Unternehmens darauf gekommen. Viele Grüße
Hi Tobs
ich muß mit meiner Zeit ökonomisch umgehen und bin darauf angewiesen, mir schnell Urteile zu bilden. Ich kann schon aus Zeitgründen gar nicht zu jedem möglichen Invest ein deep-Diving betreiben.
Familie, Job und Haus fordern auch ihre Zeit.
Aber der Markt nimmt mir ja die Arbeit ab und bildet alle Bewegungen im Kurs ab.
Ich habe zugegebenermaßen von vielen Detailkennziffern wenig bis gar keine Ahnung,
klar weiß ich, was ein KGV oder Verschuldungsgrad ist, aber wenn ich zum Beispiel aus dem Stand den Unterschied zwischen ROE, ROA oder ROI erklären müßte, müßte ich auch erst nachlesen.
Brauch ich aber auch gar nicht, bei uns auf dem Land gibt es das Sprichwort, die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln, will meinen „Investor education“ ist erfahrungsgemäß auch keine Garantie für Erfolg.
Und die Mehrheit der Marktteilnehmer entscheidet.
die meisten Aktionäre können alle nicht bis in die Tiefe Bilanzen lesen, aber die können Zeitung lesen, Kurse studieren und Kontoauszüge lesen.
Grüße
Das ist nur zu verständlich und wenn Du auf die Zeitungleser abstellst, so werden sie vermutlich auch außerhalb einer Bilanzanalyse in groben Zügen das Geschäftsmodell umreißen. An deren Meinung wäre mir tatsächlich auch sehr gelegen.
Rein interessenhalber – um mal die Komplexität des Geschäftsmodells von MTR zu verstehen und insoweit die Wesentlichkeit Deines Links zu Stockholm einzuwerten:
MTR ist Betreiber von Bahnstrecken, in HK und international und wiederum unterteilt nach Nachverkehr, Expressverkehr usw.: Die Konzession in HK geht noch bis in das Jahr 2057 (50 Jahre Laufzeit, danach scheint eine Verlängerung möglich), das ist bereits, wenn man sich mit Infrastrukturunternehmen auseinandersetzt, unique. Die Ticketpreise in HK liegen seit 2004 signifikante über dem CPI. Nur um mal einige Beispiele für Bahnstrecken zu geben: Neben HK auch Beijing (49% Stake), Hangzhou, Macau, Shenzen, Schweden, UK, Australien. Ich würde nun hier nicht wiederum auf die Details der Länder eingehen, nur insoweit lediglich das von Dir genannte Schweden herausgeggriffen: MTR hat sich hier überhaupt gar nicht vollständig herausgezogenen, sondern nur teilweise, und zwar soweit wie 2 Bahnstrecken nicht profitabel waren. Nach wie vor betreibt MTR die Schnellbahn zwischen Stockholm und Gothenburg und die Subway in Stockholm. Ich finde das genau umgekehrt gesund, das Kapital woanders zu allokieren. MTR musste für das Einstellen der beiden Linien auch eine Abstandsgebühr bezahlen, weil sie sich eigentlich bis 2026 gebunden hatten. Aber das Management hats eben sauber durchgezogen.
HK Station Commercial: MTR gehören 179 Bahnstationen, und sie vermieten an >1.500 Shops in den Bahnstationen (>70k QM) und >40k Werbemöglichkeiten. Einige der Shops werden sogar nicht nur vermietet, sondern betrieben.
Residential: MTR bindet dritte Projektentwickler ein, die Grundstücke von MTR zugewiesen bekommen und dort auf eigener Bilanz Entwicklungen betreiben (asset light low risk für MTR – klar, ist ja Staat – und die Entwickler müssen sich strecken). Die Profite werden aufgeteilt und teilweise werden die Einheiten von MTR verwaltet (>120k Menschen/ 820k qm!). Man muss sich das so vorstellen, dass dort nur sehr wenige Menschen in HK ein Auto nutzen, weil teuer und zweitens – wer dort war, weiß es – HK sehr, sehr hügelig ist. Darum ist der Bau von Straßen teuer und nicht effizient. Damit hat MTR ein schon fast nicht replizierbares und in sich geschlossenes Ökosystem geschaffen, weil die Menschen gehen in die Bahnstation, kaufen das Klimbim und fahren mit dem Zug zur Arbeit. Überall ist MTR drin. Übrigens hat MTR mit „Octupus“ ein eigenes digitales Zahlsystem geschaffen, dass überall auch in den Shops genutzt wird – somit hat man das Geld der Leute immer in seinem Kreislauf. Ein geschlossenes Ökosystem in HK! Wegen der Sicherheitsgesetze sind 4 Prozent der Bevölkerung abgehauen, aber vermutlch wird durch Einwanderung von Mainland diese Lücke gefüllt (weil die durchschnittliche HK-Frau auch nur 0,77 Kinder bekommt, ist das zwingend nötig).
Richtig ist: 75 % HK Gov als Stakeholder, also ein klassisches SOE. Nicht jedermanns Sache. Ich denke, wegen des Real Estate Bezugs und der Staatsnähe ist Corporate Governance/Bestechung ein relevantes Thema. Auch die Preissetzung ist ein Thema. Das würde hierzu sehr ins Detail führen, aber der Staat macht Vorgaben, wobei – wie geschrieben – die Ticketpreise stets über CPI waren und der Staat selbst sich ja mit den Einnahmen fundet, hat er kein Interesse, das Geschäft kaputt zu machen.
Der Kurs: Natürlich, es gab Probleme ohne Ende:
Covid Restriction – jetzt kommen aber die Touristen zurück (im Zug und in den Shops verdient MTR an ihnen) und die Pendler sind längst wieder da.
Hohe Zinsen wegen starkem Dollar haben dazu geführt, dass die Entwickler nicht mehr die Wohngebäude bauen wollten. Es gab auch einen häßlichen Ausfall (Tung Chung East).
Aber: Es werden neue Einkaufscenter fertiggestellt (The Way und Southside), Betrieb in Sidney geht erst richtig los und Zinsen könnten runtergehen. Es kaufen auch wieder mehr Mainland Chinesen Wohnungen in HK, weil die Stamp tax gekippt wurde.
Vermutlich ist das alles hier zu lang für Dich, Thomas. Aber es veranschaulicht vielleicht, wie wenig aussagekräftig eine einzelne News im Internet zu zwei kleinen Fahrlinien in Stockholm sind. Und es zeigt wie wenig Wesentlichkeit es hat in Bezug auf das komplexe Öko-System von MTR.
Risiken sind genug in diesem Investment, die muss jeder bewerten. Klar muss man auch sagen, dass die historischen Kapitalrenditen von durchschnittlich 10 Prozent ganz schön runtergekommen sind. Wer aber weiß, was HK gerade in den letzten Jahren durchmachen musste, und sieht, wie das Unternehmen ungeachtet dessen grundsätzlich gesund dasteht, kann für sich die Karten legenm, ob die Chancen oder Risiken überwiegen.
Tobs
Danke für die ausführlichen Ausführungen zu MTR,
die mir mitnichten zu lange waren.
Zitat,
“ Wer aber weiß, was HK gerade in den letzten Jahren durchmachen musste, “
der kleinere Punkt ist Covid.
Der größere Punkt ist der Übergang seit 01.07.1997 (Übergabe von GB) als Sonderverwaltungsszone.
Ich zitiere
“ China verpflichtete sich, das liberale, soziale und wirtschaftliche System Hongkongs für einen Zeitraum von 50 Jahren unangetastet zu lassen. Darunter fielen auch bürgerliche Rechte und Freiheiten wie die Rede- und Pressefreiheit, die Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit, das Streikrecht und die Wissenschaftsfreiheit. Das Gebiet sollte weiterhin ein Freihafen sein, ein separates Zollregime haben und als Sonderverwaltungszone behandelt werden. Die rechtliche Ordnung sollte durch ein Grundgesetz geregelt werden, das am 4. April 1990 beschlossen wurde und mit der Übergabe Hongkongs am 1. Juli 1997 in Kraft trat. Es gewährt der Sonderwirtschaftszone Hongkong ein hohes Maß an politischer Autonomie innerhalb Chinas.“
Das nach Protesten umstrittene Sicherheitsgesetz 2020 von China (sic) verabschiedet, (zeitgleich zum rabiaten Umgang mit der Covidpandemie)
hat alle vorherigen Vereinbarungen und Verlautbarungen schlagartig zu kaltem Kaffee werden lassen.
Ich kenne als in der Nähe von Dresden lebend aus eigener Erfahrung Sozialismus zur Genüge
und meine Lifetime Lektion bedeutet Finger weg von allem, was nach Sozialismus riecht.
So einfach.
Ein Vergleich der Charts von Dow Jones und Hang Seng oder CSI 300 oder anderen Indizes
::: insbesondere ::: seit diesem Jahr 2020 zeigt die klare Divergenz und die übergroße Mehrheit der Marktteilnehmer sieht das also ähnlich.
Zum Indexvergleich: Schwellenländer haben eine wesentlich höhere Vola, dafür aber über lange Zeiträume eine höhere Rendite. Fairerweise muss man zum Gesamt-China-Komplex sagen, dass sie Luft aus der Deflation rauslassen, auch Unternehmen pleite gehen lassen. Damit machen sie einige Dinge, die wir als Kapitalisten schon lange nicht mehr hinbekommen. Von daher wäre für mich der Chart Stand heute nur Ausgangspunkt für die Standortbestimmung in der Zukunft.
Zu Deinem anderen Punkt – der Vertrauenswürdigkeit der Sozialsten/Partei:
Das teile ich in weitesten Teilen und bin selber nicht ganz schlüssig, wie ich das für mich bewerte. Um es hier kurz zu halten: Vieles, was in der Regulatorik in China in den letzten Jahren passierte (Wettbewerbsrecht, Marktrecht usw.) war überfällig und hat den Markt nach vorne gesehen eher noch investibler gemacht. Aber, und das ist der Systemunterschied, solche Dinge passieren dort unmoderiert, keine gesellschaftlichen Instanzen sind vorher eingeschaltet, das kommt dann alles sehr ruckelig und hart. Die Rückschlüsse, die deswegen bei uns im Westen hieraus häufig gezogen werden, teile ich nicht alle.
Ganz grundsätzlich der Autoritarismus: Hier ist China gerade in die Einbahnstraße abgebogen. Ich denke auf Dauer setzt sich das System durch, in dem der Wettbewerb der Ideen am besten zur Entfaltung kommt. Interessanterweise sind einige Wirtschaftsbereiche in China hochgradig kompetitiv. Insgesamt aber braucht es Privatunternehmer, und die brauchen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen. Gott bewahre, wenn es die Chinesen hinbekämen, wieder mehr in diese Richtung zurückzuschwenken. Ich denke, dann würde hier für uns der Wettbewerb noch ultrahart, da könnten wir uns mit Einfuhrzollen allenfalls eine Verschnaufpause verschaffen. Also, das Risiko der gemeinen Kommunisten verstehe ich. Nicht umsonst bringen viele aus China ihr Geld nach Sinapur (DBS oder UOB lassen Grüßen). Jim Rogers, falls Du ihn kennen solltest (Hardcore Kapitalist, mit 40 retired nachdem er mit Soros den Quantum Fund gemanaged hatte und danach zwei Weltreisen durch China mit umgebauten Motorrad und Auto gemacht, lebt in Asien und hat seine Töchter Mandarin lernen lassen) verglich vor 20 Jahren China mit den USA in der Mitte/Ende des 19. JH. Als die Ballungsräume im Osten aufstiegen. Das ganze war begleitet von vielen Unfällen und Wachstumsschmerzen (Bürgerkrieg, Bandenkrieg, bis zum Ende des 2. Weltkriegs auch eher ein abgeschottetes Wirtschaftssystem) und das selbe sagte er auh für China voraus. Er sprach von vielen „Unfällen“, auf die man sich bei China einstellen müsse. Ich denke, wir erleben gerade eine solchen Schritt zurück und gleichzeitig passiert doch sehr viel unter der Oberfläche.
Jeder, der das Risiko zu hoch sieht, dass er bei geopolitischen Krisen wegen Kapitalverkehrskontrollen nicht an seine Aktien kommt (Russland), verstehe ich gut. Das ist etwas, was mich auch sehr beschäftigt. Darum würde ich für HK-Titel nie trommeln.
Hab eine erste Position aufgemacht. Mal schauen. Dazu stehen auch noch S&P Global weit oben auf meiner Liste neuer möglicher Positionen.
Aufstocken dagegen Visa, Church&Dwight, Sonic Healthcare und viele viele US-Reits.
Hallo Ben,
erst einmal meinen Glückwunsch zu Deinem Einstieg in MSCI.
Seit 2021 sind in den Kursen vieler Firmen „der Wurm drin“. Was für mich heißt, die großen Anleger sind auch verunsichert. Wir kleinen Anleger machen keinen Kurs aus. Zumindest bei mir machen aber Industrie-„Old Fashion“ Freude.
Ich an Deiner Stelle würde bei MSCI ganz relaxed sein mit ca. 3% Anteil. Gehen Sie weiter runter, kaufen möglicherweise, laufen Sie weiter musst Du nichts tun. Nein ich werde nicht in MSCI investieren. Auch wenn das Geschäftsmodell noch Jahre funktioniert (meine Einschätzung), bin ich woanders unterwegs. Meine Meinung: Man kann nicht auf jeden Zug aufspringen, denn unsere Ressourcen der Kleinanleger sind knapp.
Nur als Gedanke, die Entscheidungen triffst Du bitte selbst: Schaue Dir einmal deine Invests unter ca. 2000 € an. Ist das nur für einen Track der Papiere? Willst Du diese Positionen (Firmen) wirklich unterstützen?
Manchmal denke ich, mir fehlt Deine Strategie. Das erinnert mich an die Jahre so um die 2012 bei mir. Genügend investiert, probiere mal etwas aus.
Als Anregung: Vielleicht schreibst Du einmal einen Artikel warum ein Papier NICHT gekauft hast.
Ein Lob allerdings hinterher: Es sind immer sehr spannende Investments auf Deiner Plattform. :)
Lieber Ben,
ich habe MSCI mit durchschnittlich 431 EUR gekauft. Allerdings eine kleinere Position. Der Anlagehorizont bei mir ist langfristig. Der Burggraben bei MSCI ist hoch, aber vielleicht nicht ganz so hoch wie zum Beispiel bei S&P Global, die ja durch das Ratinggeschäft in einem klar abgesteckten Oligopol agieren. Auch die Bewertung von MSCI sehe ich noch als hoch an. Nichtsdestotrotz sieht es schon ein ganzes Stück besser aus, als noch Mitte, Ende 2021. Da war der FCF deutlich niedriger und der Preis deutlich höher. Die kleine Position würde, wenn es jetzt plötzlich aufwärts geht ein Trostpflaster sein. Sollte es nochmals abwärts gehen, bliebe Raum zum Aufstocken. Es könnte aber auch sein, das MSCI noch eine Weile zwischen 450 und 550 USD hin und her geht, was ja dann auch einer Vergünstigung gleich käme (da ja dann keine größeren Wachstumsreduzierungen stattfinden dürften).
Außerdem eine Frage an dich und auch die Community: Viele hier sind ja im Versicherungsbusiness engagiert.
Wer hat denn Kinsale Capital auf dem Schirm (KNSL)?
FCF Yield von 9,5% oder 4,5% (wenn man die Versicherungsrücklagen rausrechnet – Würdet ihr da so machen?). Sie haben tolle Margen und gewinnen Marktanteile obwohl sie viele Wettbewerber haben (https://www.spglobal.com/marketintelligence/en/news-insights/latest-news-headlines/top-us-excess-and-surplus-carriers-see-premiums-surge-market-share-slip-in-2022-75096783). Dennoch scheint der E&S Markt mehr Raum zu geben als der gewöhnliche Versicherungsmarkt. Und wenn man Interviews mit dem CEO anhört, erinnern einige Grundprinzipien an WB. Auch scheinen sie erfolgreich die Overheadkosten durch Technologieeinsatz im Zaum halten zu können (https://youtu.be/4zHe9CTLyd4?si=UaTQeEqpbn-TTmMm).
Beste Grüße,
Chrischaan
PS: Das Wachtum bei Kinsale ist phänomenal. Auch die kommenden 5 Jahre werden 15%/a EPS-Wachstum geschätzt. Das ROI ist ebenfalls sehr attraktiv.
Hi Chrischaan,
kannte ich gar nicht.
Sehr spezialisiert, Vorteil – sehr skaliert und in der Nische sicherlich viel Expertise Risiken gut zu bepreisen, Nachteil bei gerade etwas über 1 Mrd. Umsatz ist die vielleicht weniger ausgeprägte Resilienz. Aber gut, sie wachsen ja noch stark.
Mal im Kern: Verstehe ich es richtig, dass sie vor allen Dingen im Baugewerbe versichern, dass Zulieferer/Beteiligte ihre Verträge sicher erfüllen? Ich hab das auf der HP nicht richtig verstanden, auch wenn es dort anschaulich erklärt zu werden scheint. Ich las auf SA (aber nur ungeprüft in einer Kommentar-Spalte, dass sie hier einen Marktanteil von 1,2 % hätten und auch eine Versicherung von WB das macht).
Die Combined Ratio von 75% und die Entwicklung des ROE von 20 Prozent auf über 30 Prozent macht einen schwindelig. Woher kam eigentlich dieser krasse Gewinnschub von 2022 auf 2023 von 100 Prozent?
Anscheinend hat sich das letzte Quartal das Wachstum der Topline verflacht und ich sah auf Marketscreener, dass einige Analysten ihre Kursziele gesenkt haben. Warum, da stecke ich zu wenig drin. Jedenfalls ein interessantes Unternehmen, was ich aber nicht richtig einordnen kann, weshalb ich wiederum die Zahlen insgesamt nicht gut interpretieren könnte.
Hast Du einen Link für doofe Einsteiger oder wie wurdest auf das Unternehmen aufmerksam?
Viele Grüße
Hi Tobs,
auch eine Frage an dich: Könntest du etwas zur Combined Ratio sagen? Wie wird die grob ermittelt und welche Schlussfolgerungen kann man aus deren Höhe ziehen?
Danke,
Chrischaan
Hi Tobs
Ich fang mal von hinten an: Wie kommt man auf so ein Unternehmen? Meist ist das Zufall. Ich nutze gern FINVIZ und screene da verschiedene Setups. Zum Beispiel folgendes für Compounder:
https://finviz.com/screener.ashx?v=151&f=cap_midover,fa_debteq_u1,fa_eps5years_o5,fa_estltgrowth_pos,fa_roi_o20,fa_sales5years_o5&ft=2&o=pfcf
Da taucht Kinsale zwar mit auf, aber normalerweise beachte ich Werte aus dem Financial-Bereich selten, weil ich mich da nicht so gut auskenne bzw. für mich das bisher nicht so einfach verständlich ist (MSCI, BlackRock, T.Rowe Price mal ausgenommen). Außerdem gibt es ja unzählige Versicherungsunternehmen oder regionale Banken.
Dann tauchte aber der Name auf einem Blog auf, den ich durch die Suche nach Philip Fishers Investmentcheckliste entdeckt hatte:
https://www.compoundingquality.net/p/how-philip-fisher-selects-the-best
Leider kann man da nicht so viel lesen aber mein Interesse war geweckt.
Ich habe es so verstanden, dass Immobilien ein starker Teil ist, aber auch alles Mögliche andere. Die Zielgruppen sind breit diversifiziert.
Berkshire selbst ist ein Wettbewerber. Dies kannst du sehen, wenn du dem Link oben folgst (der zu S&P). Die sind in 2022 sogar der Marktführer gewesen. Auch Chubb und viele andere mischen in diesem Markt mit. Trotz Nische, gibt es also noch viel Raum zu verdrängen, sollten nachfolgend genannte Wettbewerbsvorteil richtig sein.
Was gefällt mir neben den oben schon dargelegten Finanzkennzahlen gut an Kinsale: Der CEO legt dar, dass sie sehr spezialisiert sind und die Kompetenz der Vertragsabschlüsse im eigenen Haus behalten. Andere würden dies oft auslagern. Dies gäbe ihm die Möglichkeit Anreizsysteme zu schaffen, die auch auf Margen basieren und nicht nur auf Umsatzvolumen. Wenn man die Margen mit anderen vergleicht klingt dies glaubhaft.
Außerdem sagt er, dass sich Kinsale auf kleinere Vertragsvolumina konzentriert (ca. 15.000 USD). Dies hat 2 Vorteile: Erstens weniger Konkurrenz, da sich viele auf größere Pakete konzentrieren. Und zweitens spielt das ins Risikohandling rein, da man so sehr viel breiter diversifiziert ist und einzelne Events weniger schädliche Auswirkungen haben. Der Nachteil an der Konzentration auf kleine Volumina ist aber eine enorme Anzahl an Vorgängen (Angebote, Analysen, Abschlüsse, Verlängerungen usw.).
Und hier kommt ein weiterer sehr interessanter Punkt ins Spiel. Keheo sagt, dass sie sehr technologiegetrieben agieren, dies die vielen Transaktionen mit wenigen Mitarbeitern ermöglicht und dass sie dadurch einen enormen Wettbewerbsvorteil hätten. Kann man so etwas prüfen? Nie ganz genau aber 2 Dinge deuten darauf hin, dass er recht hat: Kinsale hat nahezu durch die Bank höhere Margen im Vergleich mit Wettbewerbern. Zum Beispiel operative Marge zwischen 25% und 35% im Vergleich zu Chubb mit um die 20%! Und sie erwirtschaften ca. 2,2 Mio USD Umsatz und 0,6 Mio USD Gewinn pro Mitarbeiter! Bei Chubb liegt das im Bereich von 1,3 Mio USD und 0,25 Mio USD. Ein ganz schön großer Unterschied. Siehe hier:
https://seekingalpha.com/comparison/new/MCUyQ2NiJTJDa25zbCUyQ3Bza3Jm?compare=CB,KNSL,PSKRF&interval=5Y
Chubb deswegen als Vergleich weil der Grandmaster himself da rein investiert hat. ;-)
Es gäbe noch ein paar interessante Informationen, aber ich will es hier mal nicht übertreiben. Ich werde mir nochmal in Ruhe die Zukunftsaussichten hernehmen. Weil selbst wenn sich das Wachstum von 30% pro Jahr auf 10-15% reduzieren würde (und mehr nehme ich nie an, da ein Investment was sich nur mit 30% Wachstum über 10 Jahre rechnet für mich viel zu riskant ist) wäre das Investment dennoch attraktiv.
Beste Grüße,
Chrischaan
Hi Crischaan, auf die Schnelle
was habe ich gefunden, ohne bei Kinsale dabei zu sein oder es vorzuhaben,
etwas ausführlichere Infos
https://matasbaliukonis.substack.com/p/its-hard-to-stop-kinsale-capital
oder https://seekingalpha.com/article/4690642-kinsales-outlook-remains-strong-despite-slowing-growth
witzigerweise kann man auch die Leserkommentare da lesen.
trotzdem etwas Wasser in den Wein
zu Deinem Link von SA
„Untitled Comparison“ gehe mal auf den Link (blau unterlegt „Property and Casualty Insurance“)
Das dortige (TopDown)Summary ist zwar behind the wall
aber Du „findest“ Deine Kinsale über die Marketcap trotzdem (8,90B) und zwar leider ziemlich weit unten.
Da siehst Du, falls Du kein SA Abo hast, trotzdem die schlechteren Bewertungen. Platz 40 von 45… :-(
Chubb liegt hier auf Platz 9 von 45
Stutzig würden mich auch die kurz hintereinander erfolgten Einbrüche im zweistelligen Prozentbereich machen
Was war da? hab aber nix finden können.
Grüße
Danke Thomas für die Links. Wusste gar nicht, dass SA aktuell wieder Zugriff auf Artikel gewährt. :-)
Hinsichtlich des von dir angesprochenen Ratings: Das hab ich letztes Jahr im Low Cost Abo oft angesehen und als für mich nicht brauchbar eingestuft. Das Beispiel mit Kinsale (Platz 40) und Allstate (Platz 1) bestätigt dies wieder:
https://seekingalpha.com/comparison/new/MCUyQ2FsbCUyQ2tuc2w=?compare=ALL,KNSL&interval=5Y
Nur wenige Beispiele:
KNSL vs. ALL
FCF-Marge 67% vs. 13%.
ROC 23% vs. 5%.
EV/Sales 6,7 vs. 0,9 (spricht für ALL)
Price/CF 10,2 vs. 8,2 (hier gibt es auf einmal fast keinen Unterschied mehr)
2 von 5 Ratings sind Momentum und EPS Revisions. Das Rating Valuation ist trotz nahezu gleichem Casflow F (KNSL sehr schlecht) vs. B+ (ALL ziemlich gut).
Ich denke Momentum-Investoren die einen permanenten Umschlag im Depot akzeptieren werden hier glücklich. Ich möchte das aber nicht.
Best Grüße,
Chrischaan