Nach 50% Kursrückgang scheint die Bewertung dieses Wachstumstitels jetzt wieder fair

Novo Nordisk insulin and Ozempic symbolized with a rising stock price in the background
4.9
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Es kommt mir schon vor wie eine Reise in die weite Vergangenheit: zuletzt habe ich über diese Aktie vor acht Monaten berichtet. Da gab es die Zwischendividende für das laufende Geschäftsjahr und ich titelte, dass sich der Aktienkurs zwar auf hohem Niveau hielte, aber neue Impulse fehlen würden.

Tja, das sah dann die Börse wohl auch so: mangels neuer Impulse gab es eine Neubewertung, die es in sich hat: die Aktie hat sich in diesem überschaubaren Zeitraum mehr als halbiert. Und das noch vor der Korrektur in diesen Tagen.

Der Depotanteil ist dadurch von 7,4% auf 3,5% zurückgegangen. Und aus einem vorherigen Top-3-Depotwert ist nur noch ein Mitläufer auf Platz 8 geworden.

Warum mich das trotzdem weitgehend entspannt lässt und ich von der Qualität des Unternehmens unverändert überzeugt bin, erfährst Du in diesem Beitrag.

Einmal zu den Sternen und nun zurück zur Erde. So lässt sich die jüngere Entwicklung des Aktienkurses von Novo Nordisk auf den Punkt bringen. Den dänischen Insulinhersteller habe ich hier ausführlich vorgestellt. Investiert bin ich glücklicherweise schon seit 2016 und sitze damit immer noch auf ordentlichen Buchgewinnen:

10-Jahres-Chart von Novo-Nordisk in Euro
10-Jahres-Chart von Novo-Nordisk in Euro

Zur Einordnung meiner Performance die splitbereinigte Historie der Käufe:

KaufdatumStückzahlKaufkurs*
28.10.201610016,49
24.07.201710017,80
07.04.20214028,70
03.08.20226050,12
GESAMT30025,28
*: in € und ohne Kaufgebühren

Mein durchschnittlicher Einstand je Aktie liegt inkl. Kaufgebühren bei 25,34 €. Beim aktuellen Kurs hat sich mein Einstand also immer noch mehr als verdoppelt.

Dividendenzahlung

Novo Nordisk zahlt im April und im August eine Dividende. Dabei kommt im April der größere Teil, da es sich um die Schlussdividende handelt. Sie beträgt in diesem Jahr 7,90 DKK je Aktie. Gegenüber dem letzten Jahr ist das eine Erhöhung um 23,4% (Vorjahr: 6,40 DKK). In meinem Depot befinden sich 300 Aktien von Novo-Nordisk, sodass die Brutto-Dividende 2.370 DKK beträgt. Sie wurde von maxblue zum Kurs von 7,4966 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der vergleichsweise hohen Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 197,43 €. Sie wurde mit Wertstellung 03.04.2025 überwiesen.

Dividendengutschrift Novo Nordisk im April 2025

Eine Dividendenrendite zu berechnen, ist bei Novo-Nordisk gar nicht so leicht. Denn die Dividende steigt kontinuierlich und deshalb kann sich die Berechnung nur auf den Rückblick beziehen. Jedenfalls gab es im August 2024 3,50 DKK je Aktie und nun 7,90 DKK je Aktie. Das sind zusammen 11,40 DKK für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei einem Aktienkurs von 467,90 DKK (Stand am obigen Dividendenzahltag) ergibt das eine aktuelle Dividendenrendite von 2,4%. Aufgrund der traditionellen Erhöhungen dürfte die tatsächliche Dividendenrendite bei einem heutigen Kauf darüber liegen.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) hat von diesen Erhöhungen bereits stark profitiert. Bezahlt habe ich für meine 300 Aktien 7.602,95 €. Die 11,40 DKK Dividende je Aktie in diesem Jahr ergeben einen Bruttowert von 3.420 DKK. Umgerechnet zum aktuellen Wechselkurs sind das 456,20 €. Daraus errechnet sich ein YoC von 6,0%.

Perspektiven

Der dramatische Kursrückgang von Novo Nordisk in den letzten Monaten ist in den Börsenmedien schon breit diskutiert worden. Und auch in den Kommentaren hatten wir darüber gesprochen. Für mich war schon seit einiger Zeit klar, dass Novo Nordisk sehr hoch bewertet ist. Und da eine Menge Vorschusslorbeeren enthalten waren.

Sie richteten sich vor allem auf das Adipositas-Mittel Semaglutid (Obesity) und dem Hype um die „Schlankmacher-Spritze“. Lange Zeit konnte die Nachfrage nicht gedeckt werden und die Preise und Margen sind entsprechend hoch. Daran hat sich bis heute zwar wenig verändert, aber es ist absehbar, dass sich die Situation beruhigt. Es gibt nicht nur den Wettbewerber Eli Lilly, sondern auch verschiedene andere Pharmaunternehmen, die Konkurrenzprodukte entwickeln und auf den Markt bringen. All das war absehbar und ist nicht überraschend.

Ich hatte deshalb schon mehrfach vor der hohen Bewertung gewarnt. Gerechtfertigt wäre sie nur, wenn es noch weitere Anwendungsgebiete oder Innovationen geben würde. Und die sind bisher ausgeblieben!

Auslöser für die Kursrückgänge waren dann Studienergebnisse, die zeigten, dass das Abnehm-Mittel zwar wirksam ist. Aber auch nicht wirksamer als andere Mittel. Der Premium-Preis wurde durch die Studienergebnisse nicht bestätigt.

Aus den Geschäftsergebnissen lässt sich das naturgemäß noch nicht ablesen. Sie sind bis jetzt weiterhin überzeugend und zeigen ein deutliches Wachstum. Aus meiner Sicht wird das auch noch im neuen Geschäftsjahr andauern, aber das Wachstumstempo wird sich verlangsamen. Und das ist der Grund, warum die Börse einiges an Luft aus der Aktie abgelassen hat.

Die spannende Frage ist nun, ob es nicht bereits zu stark nach Unten übertrieben wurde. Und ob sich nun womöglich ein Einstieg bzw. ein Nachkauf lohnt.

Für das Gesamtjahr 2024 erwartete Novo Nordisk ein Umsatzwachstum in der Range von 22 bis 28%. Der operative Gewinn sollte um 20 bis 28% zulegen. Herausgekommen ist ein Umsatzwachstum von 26% und ein Wachstum des operativen Gewinns von 26%. Damit wurde die Prognose im oberen Bereich erreicht, aber nicht übertroffen.

Trotzdem sind das natürlich deutliche Steigerungen, denn schließlich ist Novo Nordisk kein kleines Unternehmen, sondern war zwischenzeitlich das wertvollste europäische Unternehmen. Und schaffte es, sich um ein Viertel zu vergrößern.

Und die Prognose für 2025 sieht ein weiteres deutliches Wachstum vor: der Umsatz soll weitere 16 bis 24% zulegen und der operative Gewinn zwischen 19 und 27% wachsen.

Der Gewinn je Aktie erreichte 2024 einen Wert von 22,63 DKK. Bei der Zwischendividende vor acht Monaten lag der Aktienkurs bei 914,90 DKK und damit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40,4. Mit dem Aktienkurs von 467,90 DKK zur Schlussdividende sinkt dieses Verhältnis auf 20,7.

Aber das ist nur der Rückblick. In der Prognosemitte wächst der Gewinn um 23% und würde dann bei 27,83 DKK liegen. Und das entspricht dann nur noch einem KGV von 16,8 für 2025.

Das ist ein Wert, wie wir ihn seit langer Zeit nicht gesehen haben. In meinen früheren Beiträgen habe ich z.B. im Jahr 2020 ein KGV von 22 errechnet. Damals war Novo Nordisk aber noch ausschließlich auf Insulin ausgerichtet und zeigte ein deutlich niedrigeres Wachstum als heute. Und aktuell ist der Aktienkurs – wie der breite Markt – sogar noch ein wenig stärker unter Druck, so dass die Bewertung weiter sinkt.

Ich kann hier kein Szenario für die nächsten Jahre entwickeln, wie sich die Gewinne von Novo Nordisk entwickeln werden. Ich habe aber die Annahme, dass auf der einen Seite die Schlankmacher noch weitere Märkte erobern werden. Das sorgt für Volumenwachstum und dürfte sich auf Sicht der nächsten 5 Jahre auch noch stark zeigen. Gleichzeitig erwarte ich, dass die Preise sinken werden. Denn mit stärkerem Wettbewerb und höherer Verfügbarkeit aufgrund steigender Produktion wird Novo Nordisk die Preise reduzieren müssen.

Unterm Strich kann ich mir vorstellen, dass das Wachstum deshalb schon in absehbarer Zeit (also ab 2026 oder 2027) deutlich geringer wird. Aber auf der anderen Seite steht immer noch Diabetes und der dortige Marktanteil von 33,7%.

Man erhält damit auf dem aktuellen Kursniveau einen globalen Marktführer zu einem aus meiner Sicht fairen Preis. Allerdings sollte man sich davon freimachen, auf die früheren Kurse zu schauen. Sie haben für die Zukunft keinerlei Relevanz! Nur weil die Aktie mal zu 130 € gehandelt wurde, muss sie nicht wieder in dieses Terrain zurückkehren.

Wenn man die Aktie jetzt ins Depot kauft, dann sollte das unter dem Aspekt einer langfristigen Unternehmensbeteiligung geschehen. Kurzfristig neigt die Börse bekanntlich zu Übertreibungen. Und es ist absolut nicht ausgeschlossen, dass die Abwärtstendenz noch weiter anhält. Bisher ist kein Boden gefunden und der kann auch durchaus bei 50 € oder 40 € liegen. Das sind keine Kursziele, sondern soll einfach verdeutlichen, was noch möglich ist. Denn rational ist auch das derzeitige Kursniveau nicht. Aber diese Erkenntnis nützt Dir nichts, wenn Du kurzfristige Gewinne erzielen willst.

Sicherlich wirst Du Dir bei dem Chartbild die Frage stellen, warum ich nicht zu solch hohen Kursen verkauft habe. Vor allem, weil ich ja erkannt hatte, dass die Bewertung zu hoch war.

Das hat auch mit dieser Irrationalität der Börsen zu tun. Nur weil eine Aktie überbewertet ist, heißt es ja nicht, dass sie kurz darauf abstürzen wird. Überbewertungen können jahrelang andauern und sich auch – durch steigende Gewinne bei stagnierendem Aktienkurs – von selbst abbauen, ohne dass es zu einem deutlichen Kursrückgang kommt.

Ich habe mich bei Novo Nordisk bei meinem Einstieg bewusst für den Markführer im Diabetes-Bereich entschieden. Ich sehe das (leider!) weiterhin als einen weltweiten Wachstumsmarkt, in dem investiert sein wollte und auch zukünftig sein will. Alles rund um die Abnehm-Spritze kam dann zusätzlich und hat dem Unternehmen einen so nicht geplanten Schub verliehen. Den habe ich gerne mitgenommen und vor allem durch steigende Dividenden davon profitiert. Mit einer Einstandsrendite von 6% bin ich wirklich entspannt. Und ich weiß, dass die Dividende und damit meine Rendite noch weiter steigen wird.

Ich hatte deshalb keinen einzigen Gedanken daran, Gewinne bei Novo Nordisk mitzunehmen. Natürlich wäre es im Nachhinein sinnvoll gewesen, zu verkaufen und dann nun zum halben Preis die Aktien zurückzukaufen. Aber im Nachhinein ist das leicht gesagt. Und es war für mich keine ernsthafte Option.

Ich bin langfristig an einem Unternehmen beteiligt und arbeite auch nicht mit einem Stop-Loss. Vielmehr halte ich Schwankungen aus, wenn ich weiterhin von meinem Investment-Case überzeugt bin. Und da ich nicht wegen Obesity gekauft habe, verkaufe ich auch nicht wegen Studien-Ergebnissen zu Obesity.

Angesichts der inzwischen deutlich günstigeren Bewertung stellt sich zwangsläufig auch die Frage nach einem Nachkauf.

Und tatsächlich kommt der Kurs mittlerweile in einen Bereich, in dem dieser Gedanke immer stärker wird. Was mich davon bisher abhält, ist weder Novo Nordisk selbst noch der Aktienkurs. Sondern tatsächlich das Depotgewicht und die runde Position, die ich schon habe. Mit einem Marktwert von rund 18.000 € ist Novo Nordisk trotz des Kursrückgangs immer noch prominent in meinem Depot vertreten. Ich muss hier nicht aufstocken, um der Position einen Push zu verleihen. Wenn ich kaufen würde, dann wäre es eher ein kleinerer Zukauf, der dann 20, 30 oder 40 Aktien umfasst. Und das sähe dann gemeinsam mit meinen bisherigen 300 Aktien nicht mehr so rund aus wie vorher. Ich weiß, das ist kein überzeugendes Argument, aber für mich selbst ist es wichtig. Wenn, dann möchte ich direkt 100 Aktien nachkaufen. Und dafür ist mir das Investment dann aktuell noch zu hoch.

Denkbar wäre allerdings, dass ich eine andere Depotposition auflöse und das frei werdende Kapital dann in Novo Nordisk stecke. Ich hatte ja kürzlich darüber geschrieben, dass ich bei Givaudan nicht sicher bin, ob die Aktien in meinem Depot bleiben.

Sollte jetzt Novo Nordisk tatsächlich in Kürze unter 50 € notieren (dort hatte ich ja auch bei meinem letzten Kauf 2022 zugegriffen), dann wäre das für mich durchaus ein Impuls, zumindest 1 Givaudan-Aktie zu verkaufen und dafür 100 Novo Nordisk-Aktien zu kaufen. Vorausgesetzt natürlich, ich erhalte für Givaudan noch einen guten Preis.

Ansonsten bleibt es dabei, dass ich Novo Nordisk einfach halte. Die steigenden Dividenden und Aktienrückkäufe lassen mich weiterhin entspannt auf den Depotwert schauen. Und interessanterweise ist die Aktie nun auch eine relative Stärke – sie hatte ja schon massiv verloren und macht deshalb die Abwärtsbewegung des Marktes nicht so stark mit. Auch das – so paradox es klingt – beruhigt mich in diesen Tagen.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Novo Nordisk
ISIN:DK0062498333
Im Divantis-Depot seit:28.10.2016
Letzter Nachkauf am:03.08.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:300
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:25,34 €
Gesamtkaufpreis:7.602,95 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.078,72 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Financial report for the period 1 January 2024 to 31 December 2024

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32 Gedanken zu „Nach 50% Kursrückgang scheint die Bewertung dieses Wachstumstitels jetzt wieder fair“

  1. letzter Kauf Novo Nordisk am 02.04.25 zu 63,08 natürlich vorige Woche :D
    sehe es wie Ben, ein absolutes Qualitätsunternehmen.
    Der Mensch ist evolutionär gesehen ein Jäger und Sammler.
    Er mußte sehr lange in seiner Entwicklungszeit hart für Nahrung arbeiten und eine ganze Weile jagen gehen, bevor er sich mal einen Braten zwischen die Kiemen schieben durfte.
    Heute fährt man im Auto im Sitzen zum Supermarkt, sucht sich den Parkplatz, von dem man aus am wenigsten laufen muß und kann sich am Einkaufswagen festhalten.
    Danach mit dem Auto zurück und Mampf. Die ständige Verfügbarkeit von hochkonzentrierten Nahrungsmitteln in allen Geschmacksrichtungen, leichte Bezahlbarkeit und ständige Verfügbarkeit ist gesundheitlich eine Wohlstandsgeissel,
    da meist der Geist willig ist, aber das Fleisch schwach.
    Habe in meinem älteren Bekanntenkreis einige, die regelmäßig Insulin benötigen.
    Manche können wirklich nichts dafür, aber einige haben es sich auf der Couch vorm Fernseher auch angefressen (Entschuldigung, will keinem zu nahe treten.)
    Wir werden also Novo auch weiterhin brauchen und sie haben auch das Researchpotential
    für neue Entdeckungen. Stammsitz Dänemark auch sehr gut bis auf die Steuern.
    Ein heißer Nachkaufkandidat. ( Eli Lilly halte ich natürlich weiter)

    1. und soeben Novo Nordisk zu 60,30 aufgestockt und CKHutchison zu 4,54 aufgestockt.
      Um CKHutchison schleiche ich schon länger herum. CK Hutchison KGV 7 Dividende 6%

      1. Hi Thomas,

        du hast hier ja schon ein paar mal zu CK Hutchinson geschrieben und ich habe es jetzt auf anderen Kanälen von anderen Leuten auch gesehen, daher gebe ich mal meine Meinung wieder. Ich war bis kurzem investiert, da ich die Strukur spanennd finde und ich diese Art von Firmen sowieso als interessante Möglichkeit sehe sich an bestimmten Geschäftsmodellen zu beteiligen.
        Allerdings war es den Amerikanern dann zu Chinesisch und den Chinesen nicht Chinesisch genug. Da habe ich für mich persönlich die Reißleine gezogen. Denn diese Spannungen werden über die Jahre ja eher nicht weniger werden, auch wenn mit den Häfen in Panama ein Streitthema weg ist.
        Aus meiner Sicht gehört das eben zu dem KGV von 7 auch dazu.
        Es gibt hier ja auch Asienexpertise, würde mich mal interessieren was die anderen sagen. Jardine Matheson, kenne die Kennzahlen gerade nicht, ja auch so ein Asienplay ohne zu viele Einzelaktien oder einen ETF zu kaufen.

        1. China hat viele tolle Unternehmen, die günstig bewertet sind und riesige Gewinne einfahren. Normalsterbliche können nicht direkt in China handeln. Auch gibt an der Börse Hongkong soviele Cayman-Aktien. Alles tolle Unternehmen mit Briefkasten auf der Insel und das Geschäft in China.
          Das Problem ist einfach, wenn China auf das Völkerrecht besteht und die Insel Taiwan zurückhaben möchte.
          Wenn es dann knallt, reicht eine Gesetzesänderung Chinas , paar Unterschriften und die Cayman-Holding bleibt ggf. leer zurück. ADR’s gehen schon mal gar nicht, siehe das Russlanddesaster. Ein Depot in Russland zu eröffnen ist zumindest möglich, ob das im Falle China je möglich wird, steht in den Sternen. M.e. machen Aktien aus Ländern keinen Sinn, wenn man nicht direkt an der Heimatbörse frei handeln kann. Wer das Taiwan-Risiko für realistisch hält, sollte China-Aktien,erst Recht China-ETF’s meiden oder Asien ETF-s mit großen China-Anteil meiden. Im Falle Russlands guckten ETF-Besitzer in die Leere, diese wurden häufig wertlos abgewickelt. Im Falle Russlands haben es nur vereinzelte Kleinanleger geschafft, ihre ADR’s zu wandeln. Und dabei waren die heimischen Institute das größere Hindernis als die russischen, die aber auch genug Stolpersteibe bereitgestellt haben. Am Ende sind die gewandelte ADR nur in der nächsten Runde und können jederzeit enteignet werden, wenn z.b. Europa sich an das europäische Zentralbankgeld vergreifen würde und damit die SWIFT-Vormachtstellung final beerdigen würden.
          Persönlich habe ich alle chin. Aktien verkauft. Nur beim guten alten Li-Ka-Shing bin ich mit einer ganz kleinen Position wieder eingestiegen, nur umm zu testen, wie dieser Sachverhalt bei einem Taiwan-Krieg abgewickelt wird. Der Sohn hat einen kanadischen Pass, eine Zweitnotierung in London steht. 80% der Umsätze soll inzwischen außerchinesisch sein. Er hat in den letzten 20 Jahre langsam Schritt für Schritt China abverkauft und das Vermögen Richtung England, Kanada, Australien und restl..Europa verschoben. Die chin. Häfen sind bereits größten Teils an sing. Firma verkauft und CKH hat nur noch Minderheit.Also wenn es knallen sollte und Europa und USA nicht an CKH vergreift, bestehen gute Chancen, dass CKH sich in den Westen retten könnte. Jardine würde bei einem China-Exit mehr leiden als CKH.

  2. Hallo Ben,
    vielen Dank für deine Einschätzung.
    Wie handhabst du das mit der hohen Steuerbelastung der dänischen Dividenden? Gibt es da eine Möglichkeit, diese erstatten zu lassen?
    Vielen Dank
    Gruß Mario

    1. Hallo Mario,

      ich bin nicht Ben, aber antworte mal darauf.
      Ja Du kannst die zuviel gezahlte Steuer rückerstatten lassen. https://skat.dk/de-de/unternehmen/gesellschaften-und-stiftungen/gesellschaften-und-stiftungen/dividenden-und-dividendensteuer-melden-und-zahlen/rueckerstattung-daenischer-dividendensteuer-beantragen
      Der Antrag erfolgt online.
      Auf der Seite sind auch die 5 Grundvoraussetzungen definiert und Nachweismöglichkeiten aufgelistet – dringend lesen.

      Du bzw. das dänische Finanzamt benötigt derzeit (früher war das anders) allerdings viel Zeit. Die Erstattung kann Monate brauchen. Es gab wohl großen Steuerbetrug.

      Knackpunkt kann (!) sein, die Haltedauer zwischen Ankündigung und Zahlung der Dividende nachzuweisen. Das wollten die Österreicher auch auf einmal haben und verzichteten nach einer Mail von mir darauf, „ich wäre ja nur Kleinanleger“. War ein sehr netter Kontakt.
      Seitdem habe ich aber auch keine österreichischen Papiere mehr.

      1. Hallo allerseits,

        ich finde Novo Nordisk zum aktuellen Preis durchaus interessant, aber der ganze Aufwand mit der Steuererstattung ist mir einfach zu hoch (der Staat hat ja sonst nichts zu tun, außer uns Kleinanleger zu schikanieren).

        Weiß jemand, ob es eine Bank gibt, die bei der dänischen Quellensteuer eine Vorabbefreiung oder den reduzierten Satz von 15 % anbietet?

        Grüße
        Paul

  3. Auch ich habe zu einem Kurs von 59 € aufgestockt. Im Nachhinein natürlich nicht optimal, aber da ich das sehr langfristig sehe, bin ich damit nicht unglücklich.
    Außerdem habe ich meinen Sparplan hier wieder eingerichtet, weil meine Zielgröße noch nicht erreicht ist. Diesen hatte ich bei Kursen über 100 € ausgesetzt, weil mit das einfach zu hoch war. Der Kurs war doch recht schnell im Hype gestiegen.

  4. China jetzt 104% Zölle, Trump geht ohne Rücksicht auf Verluste mit dem Vorschlaghammer durch den Porzellanladen. Die Chinesen prügeln ihre Währung runter
    Minus 5% auf alles auch heute wieder drin.
    Vielleicht morgen auch.
    Etwas makaber,man möge mir nachsehen, vlt sind wir erst richtig unten wenn es hier im Blog 4 bis 5 Tage keine Leserkommentare mehr gibt. Dann ist die Verzweiflung echt. Dann kam man über Einstiege 🤨 nachdenken

    1. Hallo Thomas,

      tägliche Marktkommentare als Überlebenszeichen brauchen wir auch alle hier nicht, wir sind erwachsen und nehmen das einfach stoisch hin.

      #
      Wir erleben gerade in Bezug auf die Aktienkursbewegungen nichts ungewöhnliches, wirklich nichts dergleichen! Das sind sind alles Aktienvolatilitäten, die völlig in der Normbandbreite sind.

      #
      Sie dürften sich tatsächlich in den Portfolios sehr unterschiedlich auswirken, also individuell unterschiedlich wahrgenommen werden; wer die letzten Jahre schwer in Magnificent7 investiert hat, spürt das nun mehr. Andere, die eher breit und value orientiert investiert haben, etwas weniger. Spüren wird es jetzt ohnehin jeder.

      #
      Was machen denn die Unternehmen, an denen wir beteiligt sind, wenn wir die Kurse mal kurz außer Acht lassen wollen? In meinem Fall: Die meisten mit wenigen Ausnahmen in meinem Depot haben Milliarden Umsätze, was stets hilft Schockwellen gut zu absorbieren und Resilienz sicherzustellen. Wenn diese Unternehmen nun die nächsten Jahre durch eine Krise gehen, so what? Dann geht man danach mit ihnen wieder raus.

      #
      Das wieder hellere Tage kommen, habe ich keinen Zweifel. So schlimm es auch ist, wie USA gerade versuchen den Welthandel neu zu sortieren, es wird einen neuen Welthandel geben. Ob sich der Welthandel von den USA wegverlagert und am Ende die USA als die Gelackmeierten dastehen ist ein Szenario; wie auch immer es ausgehen mag, der Welthandel wird sich irgendwie neu sortieren und irgendwo stattfinden und die Unternehmen werden sich danach ausrichten und entsprechend sich selbst organisieren.

      Für mich ist der Beitrag von Gave augenöffnend gewesen.

      https://themarket.ch/meinung/die-rache-des-osmanischen-reiches-ld.10342

      Wer nicht hinter die Paywall kommt – in Kurz: Der Fall von Konstantinopel führte dazu, dass das Osmanische Reiche die Seidenstraße als den Handelsweg schlechthin okkupierte und andere vom Welthandel versuchte auszuschließen bzw. zu ihren Bedingungen auf der Seidenstraße zu organisieren, so wie es gerade die USA durch die Zölle versuchen. Was kam in der Folge: Seeschiffahrt und Handelswege über das Meer nach Indien, Aufstieg von Bombay und London, langsamer und quälender Abstieg in Konstantinopel. Handel ist wie ein Gas, das verflüchtet sich und lässt sich mit puren Händen nicht einfangen.

      #
      So schlimm die nächsten Jahren könnten werden (vielleicht wird es auch gar nicht so schlimm): Aktienkursverluste selbst bei Blue Chips bis zu 80 Prozent sind völlig normale Schwankungsbandbreiten! Das muss man dann einfach hinnehmen. Im Vorteil ist, wer solide aufgestellt ist und zukaufen kann. Die wenigstens von uns funktionieren wie eine Unternehmensbilanz und haben jetzt ein Problem, wenn das Eigenkapital runtergeht. Wir investieren auch nicht innerhalb gesetzlicher Quoten und müssen uns nicht mit dem Denominator-Effekt rumplagen, wenn es zu Verschiebungen kommt innerhalb der Werte. Wir können diese Phase einfach durchlaufen lassen. Fleißig sein, die Einkünfte erhöhen und dadurch mental unabhängig sein und gerade jetzt viel investieren. Eigentlich ist es so einfach.

      1. Hi Tobs und andere
        ich erlaube mir trotzdem einen (kurzen) täglichen Marktkommentar, :-)
        der Blick auf die Kurstafel treibt den meisten doch ein Lächeln /Lachen ins Gesicht.
        Nasdaq intraday plus 10% hat es das historisch schon gegeben?
        Trump hat seinen Wählern noch den Tip vorher gegeben, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt zu Einsteigen und tada
        die Zölle sind vorläufig vom Tisch.
        schlecht für shortseller.
        Lernfähig ist er ja, der Herr Trump …
        schön für alle, die nicht verkauft haben,
        die Richtung stimmt jetzt wieder,
        alle die raus sind laufen jetzt wie der letzten Strassenbahn den Kursen hinterher

        1. Hallo Thomas, auch mehrfach täglich, wenn Du magst. Ich bezog es nur darauf, dass wir es nicht nötig haben, das als Ablenkungs-Mantra für unsere mentale Gesundheit zu nutzen, bloß weil die Märkte durchhängen. Verkauft habe ich natürlich nichts, nur etwas gekauft. Bin recht verärgert über Trump, weil ich erste wieder Monatsende größere Order unterbringen kann. Er hätte gerne die Märkte bis dahin noch mehr ruinieren können. Er sollte seine Go-Stop-Kommunikation besser mit klassischen Gratifikations-Monats-Ultimos abstimmen. Dann fände ich ihn wiederum doch wirtschaftsfreundlich, für was er sich ja selbst ausgibt.

        2. Das ist tatsächlich sehr angenehm. Mal sehen wann die nächste Wendung kommt. Aber auch Trump ist wahrscheinlich nicht immun gegen massiven Druck. Oder war es nur Verhandlungsstrategie?

          Aktuell kann man sich nicht ganz sicher sein wie lang das anhält. Also vielleicht bekommt Tobs ja noch seine Chance.

        3. Thomas,

          Stimmt nur bedingt.
          Die 10% Zoelle bleiben, auch Zoelle auf Aluminium etc. Und China hat weiterhin die 100% Watschn.

          Die sache hat sich also entschaerft, ist aber nicht ganz vom Tisch

          Wird jetzt wohl ne W formation

  5. Willkommen im Jahre 2008🤓

    Nachdem die Kurse vier Tage nach Handelsschluss im Minus waren sehe ich jetzt die große Baisse kommen – willkommen im Jahre 2008.

    Apple und Tesla wird‘s zerlegen. Vielleicht nimmt Europa die Zeichen zur Kenntnis und schafft es doch irgendwie sich von der Digital-Diktatur der USA zu befreien. Jedenfalls ein bisschen….

    Weiterer immenser Vorteil der Baisse wird hoffentlich sein, dass die Russen nun endlich, endlich aufgrund des niedrigen Ölpreises in die Knie gehen. Jedenfalls ein bisschen mehr.

    Ich verkaufe keine Aktie. Nun, ich habe 2008 auch in allen Feinheiten durchlebt. Das macht etwas mit einem.

    Bleibt besonnen.

    Gruß Frank

  6. Ist Novo Nordisk weiterhin ein Kauf? Heute wieder ca. mit 6% im Minus bei 53€. Eli lilly hat wohl eine neue vielversprechende Pille zur Gewichtsreduzierung…

    1. Hi Sonny, ist eine gute Frage.

      Novo Nordisk hat 3 interessante Felder:

      Diabetes ist ihr Ursprung. Da sind sie stark positioniert und wachsen auch noch.

      Bei den Adipositasmedikamenten sind sie ebenfalls stark positioniert, wachsen auch noch ordentlich, bekommen allerdings auch guten Wettbewerb. Aber ich meine auch bei Novo Nordisk etwas über oral verabreichte Medikamente in diesem Bereich gelesen zu haben. Der Artikel war aber schon etwas älter. Hat da wer aktuellere Infos?

      Novo Nordisk hat in diesen beiden Bereich ein Duopol mit Eli Lilly (wie Thomas auch schreibt).

      Des weiteren versuchen sie in den Bereich der kardiovaskulären Erkrankungen vorzustoßen.

      Sie haben noch einen kleineren Bereich der Rare Diseases, aber der wächst auch nicht so stark.

      Das sind also 3 Megatrends der alternden Industriegesellschaft: Zucker, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Probleme.

      Es natürlich immer alles passieren. Aber es müsste schon echt dumm zugehen, wenn eine über Jahre so gut geführte Firma, die in solchen Megatrends unterwegs ist und mit der Novo-Nordisk-Foundation im Rücken langfristig denken kann, bei einem Gewinnmultiple von unter 20 nicht ein gutes Investment wäre.

      Nur meine Meinung. Ich kann da falsch liegen.

      Beste Grüße,
      Chrischaan

      1. Hi Chrischaan,

        beschäftige mich auch gegenwärtig mit dieser Frage, ob das für mich eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellt.

        Schwierig, rein psychologisch muss man meines Erachtens mal die alten Kurs ATH völlig ausblenden und auch das vorausgegangene Gewinnwachstum. Wirklich nur nach vorne geschaut: Wie hoch ist die Evidenz, dass Novo Nordisk nachhaltig (!) stark wächst? Die hohe Spezialisierung ist bis hierin auf dem Weg im Wachstum ein Vorteil gewesen, kann sich aber bei Problemen exakt in das Gegenteil eines Vorteils verkehren. Gibt es Evidenzen, dass Novo gezeigt hat, dass sie bei Problemen auch anorganisch wachsen könnten, haben wir dahingehend Evidenzen, dass sie das Spiel der Capital Allocation gut beherrschen? Hat sich jemand mal überhaupt einmal darüber Gedanken gemacht, das bislang gar nicht auf dem Schirm befindliche Events eintreten könnten (z.B. forschungsstarke Pharma-Unternehmen aus Asien steigen auch ein…)?

        Ich kann das alles nicht bewerten, und weil ich das nicht kann, greife ich bei Pharma eher immer auf die Big Pharmas zurück, wenn sie als klassische Zykliker (denn das sind sie, das wird häufig nur von Anlegern negiert) gerade unten sind. Nicht fantasievoll, aber es gibt einen Track Record, dass sie sich über Dekaden immer wieder neu aufstellen und zumindest für Anleger anständige Renditen verdienen (trotz der von Manfred bemängelten recht teuren Übernahmen). Bei Novo würde ich sofort zugreifen, wenn ich mir sicherer wäre, dass das Gewinnwachstum die nächsten Jahre bei zumindest 10 Prozent liegen würde. Das wäre schon beachtlich und würde das jetztige KGV mehr als rechtfertigen (für meine Ansprüche, ich bin vergleichsweise bescheiden). Da fehlt mir aber der track record als Sicherheitsanker für eigene falsche Vermutungen, weil ich es selbst eben nicht bewerten kann.

        Darum werde ich Pfizer und GSK aufstocken, auch wenn das nicht nach dem Investoren-Innovations-Preis schreit. Aber die ehemalige Abschluss-Ball-Königin Novo Nordisk, auf die jeder wegen ihrer ursprünglichen Schönheit noch irgendwie scharf ist, hole ich mir nicht überteuert ins Bett. Dann lieber für mich solide Hausfrauen wie GSK und Pfizer, die nicht die schönsten, aber ehrlich bepreisten sind.

        1. NN ist immer noch zu teuer. Das kann man schoen in einem kuerzlich veroeffentlichtem chart bei fastgraphs sehen.
          Wenn die bei anti- dickbauch medikamenten nicht mehr gut nachlegen koennen, geht dieser ball an EL. Und NN geht dann back to the roots, mit ihrem gewoehnlichen diabethes programm.

        2. Hi Tobs,

          da hast du natürlich recht. Evidenzen wird man nach vornhin nie bekommen und somit auch nicht die für die 10%/a Gewinnwachstum.

          Und auch der Punkt mit der Spezialisierung ist richtig. Das ist natürlich immer eine Gefahr (siehe auch Firmen wie ASML).

          Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit Pfizer und GSK!

          Beste Grüße,
          Chrischaan

        3. Hi tobs,

          Pfizer und GSK? Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Meiner Meinung nach eher „Versager“. Es hat einen Grund warum Pfizer so tief gefallen ist

          1. Hallo Sonny,

            beide Unternehmen haben ihre jeweiligen eigenen Probs, das stimmt.

            Versager sind sie meines Erachtens nicht, auch wenn gerade Pfizer in Sachen Kapitalallokation nicht geglänzt hat (Aktien teuer zurückgekauft, Übernahmen auch teuer usw.), da hat Pfizer tatsächlich in der Vergangenheit eher versagt. Trotzdem produzieren sie enormen Cash Flow, auch wenn sie ihn nicht unbedingt immer optimal im Sinne des Anlegers investiert haben.

            Mein Standpunkt zum Thema Pharma: Finde mal eine Aktie, die einen ultra-langfristigen LuRo Chart aufweist. Meines Erachtens gibt es das in dieser Branche nicht, weil das eben alles klare Zykliker sind (Patente laufen aus, Übernahmen wollen abgewickelt werden usw…).

            Als Beispiele (auch wenn nicht mein Jagdgebiet) würde ich eine Mercedes oder BMW oder BASF auch nicht als Versager einordnen, auch wenn ihr Chart kein LuRo ist.

            Würde ich daher GSK und Pfizer daher mit der ebenfalls zyklischen Autobranche vergleichen, wären die beiden für mich Mercedes und BMW versus einer Novo Nordisk als Tesla. Ich kaufe Zykliker gerne auch unten ein, wenn ich grundsätzlich das Unternehmen gut finde.

            Grüße,
            Tobs

            1. Moin Tobs,

              in der Börsenwelt gibt es natürlich zu jedem Beispiel auch mindestens ein Gegenbeispiel ;-)

              https://finance.yahoo.com/quote/VRTX/

              Somit sind in meinem Depot: Pfizer, GSK und Vertex Pharmaceutical. Wobei – uff, wir gleiten etwas in eine lustige Männerrunde leider ohne Foristinnen – Vertex für mich mit 200% Kursgewinn schon eine woman trophy ist ;-)

              Brain Biotech (nicht Pharma!), ebenfalls in meinem Depot, war mal vor kurzem die Ballbraut. Die inneren Werte haben die Partygäste dann aber leider irgendwie nicht erkannt. Nun denn, vielleicht wird einer ja mal neidisch auf mich …. ;-)

              Gruß Frank

            2. Tobs, PFE hat sich in den letzten 15 Jahren ( so weit hab ich das zufueckverfolgt, ), nie gross um die Aktionaere gekuemmert. Shareholder Vallue ist fuer diese Jungs ein fremdwort. Bedtes beispiel die juengst fuer 46 mrd gekaufte seaGene ( oder so aehnlich) so frei nach dem motto : jetzt ham wer ja mit Covid schenes geld eingenommen, dann brauchen wir uns auch nicht mehr um ueberhoehte preise beu uebernahmen kuemmern

            3. Inhaltlicher Bruch: Hast du Tobs oder jemand anderes sich schon mal mit Grab Holdings beschäftigt. Sie sind vom Businessmodell ja sehr spannend. Passen natürlich noch nicht in das Schema welches die meisten hier über Investments legen. Gern auch Erfahrungsberichte unserer Asienreisenden.

              Danke im Voraus!

              1. @Frank: Vertex. Wow, hatte die so gar nicht auf dem Schirm. Mit den 200 Prozent hast Du die Ball-Königin sogar mit der Limo von zu Hause abgeholt. :-)

                @Manfred: Pfizer. Ja, sie haben nicht nur Großartiges mit dem Cash Flow geleistet. Allerdings: Schwierig einen echten like-to-like Belastungsvergleich zu rechnen. Also, was hätte es hypothetisch statt des Kaufs des anderen Unternehmen gekostet, 5-10 Projekte durch die Entwicklungsstufen der Pipeline zu jagen, woraus allenfalls ein Präparat rausgekommen wäre? Das kann man schlecht bewerten. Das Problem von Big Pharma ist, dass kleine gezielte Zukäufe (die sich vllcht besser organisch eingliedern ließen) oft nicht ausreichend sind, um die Top Line zu füllen. Stattdessen sind die Big Pharma immer auf der Suche des nächsten Blockbusters. Will es nicht schön reden, aber das ist die von mir angesprochene Zyklik und meine Primitiv-Strategie nimmt das in Kauf. Wer sich in dem Sektor besser auskennt als ich, kann bestimmt smarter picken, das ist keine Frage.

                @Chrischaan: Grab. Hab immer mal gehört von dieser Super App. Erstaunlich, wie schnell Umsatz und Gewinn steigen auf Basis ihres geschaffenen Ökosystems. Ist aber weniger mein Investment Style. Meine Plattform-Verrücktheiten sind Mercadolibre, PDD und Jumia. Und eigentlich ist das gar nicht so mein Style….Erstere beide immerhin mit Erfolg, letztere heisst es durchhalten (für Jumia und für mich als Aktionär :-)).

                Was ist Deine Einschätzung zu Grab?

                1. Zum Thema „durch die Pipeline jagen“: Von Menschen die in größeren Pharmakonzernen arbeiten höre ich solche Sätze: „Wenn man das Molekül hat, dauert es noch 15 Jahre und unendliche viele Versuche/Studien bis es evtl. an den Markt kommen kann.“ Das ist schon ziemlich krass. Ich bin generell kein großer Fan von diesen Megaübernahmen. Aber im Pharmabereich klingt es plausibler als woanders. Aber ich könnte jetzt auch nicht bewerten ob die Seagen-Übernahme und die damit auf Antikörpern basierende Krebsbehandlung ein Gamechanger ist oder nicht. Wer dieses Thema als die Zukunft ansieht könnte sich auch mal die dänische Genmab anschauen.

                  Grab finde ich ziemlich spannend. Sie sind in SEA zuhause, bedienen die Märkte in Singapur, Indosnesien, Vietnam, Malaysia etc. Sie sind mit einer Vision gestartet, Taxis sicherer und zuverlässlicher zu machen. Und sind zu einem Unternehmen gewachsen welches Taxidienste, Food-Delivery und auch Finanzdienstleistungen anbietet. Zum Beispiel in Singapur ist es ja gar nicht so einfach möglich ein Auto zu besitzen. Auch der Spirit des CEO und Co-Founder Anthony Tan hat mich wirklich beeindruckt. Immerhin hat Uber im Konkurrenzkampf „aufgegeben“, sein Geschäft gegen einen Großteil an Aktien an Grab übertragen. Außerdem will man den Konkurrenten GoTo in Indonesien übernehmen. Immerhin das viertgrößte Land nach Einwohnern.

                  Eigentlich mag ich auch eher gestandene Unternehmen. Aber hier mache ich vielleicht eine Ausnahme.

                  Sehr sehenswert: https://youtu.be/PR2194ddosg?si=73JguYQgZPiy0PaQ

                  1. @Chrischaan

                    Nicht, dass in diesem Forum Unreflektiertes sich verbreitet.

                    Das Zitat „Wenn man das Molekül hat, dauert es noch 15 Jahre und unendliche viele Versuche/Studien bis es evtl. an den Markt kommen kann“ ist eine Aussage aus dem Rückspiegel. Der Prozess hat sich bereits beschleunigt und wird das weiterhin tun. Sowohl bei den Schritten Labor -> Halbtechnikum -> Technikum als auch den Klinischen Studien ist die Datenerhebung sowie -analyse mit eines der großen Zeitfresser. Diese werden aber durch die Transformationen sowohl in der IT als auch insbesondere durch die biochemischen Verfahren( CRISP-CAS, Genom-Analyse etc. ) effektiver. Waren bisher IT-Start-Ups häufig die hübschen Töchter, so werden es nun auch die Biochemie-Start-Ups. Das bringt Bewegung in diese Welt. Ich muss schmunzeln, wenn derzeit die erhöhten Investitionen von Roche und Novartis in den USA ausschließlich mit Trump in Verbindung gebracht werden. Wesentlicher Grund ist der, dass sich diese großen Player von der Biochemie-Szene in den USA etwas versprechen. Übernahmen sind dann leichter.

                    Es gibt nix Schlimmeres als ungesalzene Hauptmahlzeiten (selbst in Kuchen kommt eine Prise Salz). Es gibt nix Schlimmeres, als wenn man in seinem Depot nur ausschließlich alte Damen schwimmen hat. Da kommen wir schon wieder Parallelitäten zu den hübschen Töchtern … aber lassen wir das … auch für die Zukunft ;-)

                    Gruß Frank

                    1. Hi Frank,

                      danke für das Feedback. Bist du aus der Branche?

                      Beste Grüße,
                      Chrischaan

                    2. Moin Chrischaan,

                      in dem ganzen Pharma-Prozess sind vom Chemiker, Physiker … Mediziner, Ingenieur zig Köpfe unterschiedlichster Fachdisziplinen involviert. Wenn ich Dir also sage, dass ich mal lange Zeit Chemiker war, weiß ich mich damit nicht als kompetent aus, weil ich in dieser „Branche“ tätig bin. Vielmehr liest man halt viel und kommt damit zu seinen (hoffentlich wahrheitsgemäßen) Ansichten.

                      Viele Grüße

                      Frank

  7. Twins,
    z.Bsp. Eli Lilly vs Novo Nordisk.
    Eli heute in USD knapp 15% plus,
    Novo knapp 10% Minus in Euro.
    Ich halte beide. Wirkt sich dann stabilisierend aus. Der Misserfolg der einen Firma ist der Erfolg der anderen Firma.
    Was macht man.
    a) beide nachkaufen
    b) Novo nachkaufen
    c) Eli nachkaufen
    Ich denke a und b und c sind richtig.
    Meinung
    habe gern Twins oder Triplets

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