Was Dich hier erwartet:
Die Börsen zünden ein Kursfeuerwerk und verdrängen alle Sorgen. So als wäre nichts gewesen und Covid-19 längst besiegt. Und eine weltweite Rezession gibt es natürlich auch nicht.
Fehlt eigentlich nur noch, dass die BILD-Zeitung ihre Leser auf der Titelseite zum Aktienkauf auffordert. Aber dafür müssen wir wahrscheinlich noch ein paar Prozentpunkte steigen.
Aus dieser Einleitung siehst Du schon, dass es mir mit vielen Aktien derzeit unheimlich ist. Da ich aber trotzdem gerne regelmäßig zukaufe, habe ich mich für einen defensiven Titel entschieden. Er hat die Rallye weitgehend ausgelassen, ist dafür aber wirtschaftlich nicht von Corona betroffen.
Alle Infos zu meinem neuesten Aktienkauf erfährst Du in diesem Beitrag.
Hast Du eigentlich schon meinen Newsletter abonniert? Dann hast Du direkt nach dem Kauf eine E-Mail erhalten und weißt bereits, dass ich mich für die Aktien von Novartis entschieden habe. Der Schweizer Pharmawert wurde ursprünglich durch eine Leserabstimmung in mein Depot gewählt!
Aktienkauf
Ich kaufte am 04.06.2020 außerbörslich (Baader Bank) 10 Aktien von Novartis zum Kurs von 75,98 € in mein neues Depot beim S Broker. Für die Depoteröffnung erhielt ich ein Orderguthaben von 300 €, so dass mir nun lediglich 0,98 € Abwicklungsgebühren berechnet wurden. Insgesamt zahlte ich 760,78 € für die Aktien.

Die Wahl des Depotkontos für diesen Kauf
In diesem Beitrag hatte ich beschrieben, welches Depot ich für welchen Aktienkauf nutze. Inzwischen habe ich weitere Depots eröffnet.
Warum ich den S Broker gewählt habe? Nun, Schweizer Aktien lassen sich seit bald einem Jahr nicht mehr an deutschen Börsen handeln. Es ist nur noch ein außerbörslicher Handel möglich. Bisher war mein Favorit dafür die ING, da ich dort zur Dividendenabrechnung einen kostenfreien Tax Voucher erhalte (alle Infos zur Schweizer Quellensteuererstattung findest Du hier).
Da die ING aber den Handel Schweizer Aktien derzeit nicht anbietet, hatte ich zuletzt über den Smartbroker gekauft. Der ist auch weiterhin mein Favorit, wenn ich das Orderguthaben beim S Broker aufgebraucht habe (es ist sechs Monate gültig). Beim Smartbroker hätte ich für die Order über Lang & Schwarz 1 € Gebühren bezahlt. Die Order muss dort mindestens 500 € groß sein, sonst kostet es 4 €.
Das Angebot des S Broker (hier anschauen*) ist also für alle kleineren Orders oder Käufe, die nicht über Lang & Schwarz oder gettex abgewickelt werden sollen, mein Favorit. Ansonsten nutze ich weiterhin bevorzugt den Smartbroker und Tradegate.
Perspektiven
Als Leser meines Blogs weißt Du, dass ich ungerne auf den fahrenden Zug aufspringe. Jedenfalls dann, wenn er Höchstgeschwindigkeit fährt und ich hinter der nächsten Ecke ein Ende der Bahnstrecke vermute.
Mein Blick geht deshalb immer wieder in mein eigenes Depot – das ist meine beste Watchlist. Dort schaue ich mir die Aktien an, die dieses Jahr noch nicht so gut performt haben. Und frage mich dann, ob ich das gerechtfertigt finde.
Bei den meisten Titeln gibt es gute Gründe und ich denke auch nicht an einen Nachkauf.

Bei Novartis steht aber auch ein Minus von 7% seit Jahresbeginn und das einschließlich der gezahlten Dividende. Und das wiederum kann ich nicht nachvollziehen.
Mitten im Corona-Lockdown Ende April hat Novartis seine Jahresprognose 2020 bestätigt und sehr starke Quartalsergebnisse für das 1. Quartal gemeldet.
Der Nettoumsatz stieg um 13%, das operative Kernergebnis gar um 34%. Zieht man die Covid-19-bedingten Vorratskäufe von Patienten ab, beträgt die Steigerung immer noch 22%.
In der Jahresprognose wird weiterhin eine Steigerung des Jahresumsatzes im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet, das operative Kernergebnis soll im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen.
Nach dem starken ersten Quartal kann ich mir gut vorstellen, dass Novartis seine Jahresprognose sogar übertreffen kann.
Der Aktienkurs müsste also eigentlich deutlich steigen. Warum er es nicht macht? Weil Pharma nicht so sexy wie Technologie ist.
Ich mag Novartis trotzdem und freue mich über eine aktuelle Dividendenrendite von 3,6%. Das hat kein Technologiewert mit diesem Wachstum zu bieten. Entweder ist das Wachstum höher, es wird aber keine oder keine so hohe Dividende gezahlt (z.B. Microsoft). Oder die Dividende ist höher, dafür fehlt es am Wachstum (z.B. IBM).
Novartis ist daher für mich gerade der ideale Nachkaufwert: Ordentliches Wachstum, attraktive Dividende und ein Aktienkurs, der noch deutliches Potenzial hat.
Einziger Haken: Novartis zahlt erst nächstes Jahr wieder Dividende. Der Aktienkauf ist also eine Investition in die Zukunft. Wenn Du noch dieses Jahr, sogar in diesem Monat eine Dividendenzahlung erhalten willst, dann schau Dir ruhig mal diese Aktie aus meinem Depot an. Ebenfalls defensiv in der Gesundheitsbranche unterwegs, im 1. Quartal Profiteur von Covid-19 und die Hauptversammlung ist am 16. Juni, 7 € Dividende gibt es dann am 19. Juni.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | Novartis |
| ISIN: | CH0012005267 |
| Im Divantis-Depot seit: | 09.04.2019 |
| Letzter Nachkauf am: | 08.09.2023 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 100 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 77,39 € |
| Gesamtkaufpreis: | 7.739,36 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 858,45 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |

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