Es hat schon was von Sozialismus und das gefällt mir in diesem Fall

4.7
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Endlich mal wieder ein Unternehmen, dass seine Hauptversammlung nicht verschieben musste und die Dividende genau wie geplant im Juni auszahlt. Und dabei auch nicht mit einer Erhöhung geizt.

Genau deshalb habe ich ein breit diversifiziertes Portfolio, um eben auch solche Aktien dabei zu haben. Sie sorgen für stabile Dividenden-Cash-Flows – sowohl in „normalen“ Jahren als auch zur Corona-Zeit.

Um das zu unterstreichen hat das Management direkt einen Plan für die nächsten vier Jahre veröffentlicht und auch einen Ausblick auf die zukünftigen Dividenden gegeben. Vorbildlich!

Alle Infos zur jüngsten Dividendenzahlung und einen Blick in die Zahlen erhältst Du in diesem Beitrag.

Das Unternehmen, das mir aktuell diese Freude bereitet, ist der italienische Stromnetzbetreiber Terna. Ihn habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

Terna zahlt eine Schlussdividende von 0,1653 € je Aktie. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Erhöhung um 7,0% (letztes Jahr gab es 0,1545 €). Für die 2.000 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 330,60 €. Wie bei italienischen Aktien üblich wird davon jedoch eine nur teilweise anrechenbare Quellensteuer abgezogen. Somit verbleibt eine Netto-Dividende von 209,77 €. Sie wird mit Wertstellung 24.06.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift TERNA im Juni 2020

Perspektiven

Terna befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Die letzten Jahresergebnisse hat das bestätigt: Der Umsatz stieg 2019 um 4,5%, das EBITDA um 5,5%. Gestiegen ist aber auch die Verschuldung (+4,5%), sie beträgt nun etwas über 8 Mrd. €. Der Verschuldungsgrad NetDebt ./. EBITDA hat sich leicht auf 4,74 ermäßigt. Das ist an sich relativ hoch. Für ein Infrastrukturunternehmen mit kalkulierbaren Cash-Flows allerdings nicht ungewöhnlich und nicht weiter Besorgnis erregend.

Im März hat Terna den neuen 4-Jahres-Plan vorgestellt. Hört sich nach Sozialismus an und ganz so abwegig ist das auch nicht. Das Netzgeschäft ist halt stark reguliert und deshalb wiederum besonders gut kalkulierbar.

Besonders erfreulich ist die geplante Dividendenpolitik: von 2020 bis 2022 soll die Dividende um 8% steigen, 2023 und 2024 soll sie mindestens konstant bleiben. Dabei soll die Payout-Ratio bei 75% liegen.

Getreu dem Motto „Buy and Hold and Check“ hat Terna weiter seinen festen Platz in meinem Depot. Gemeinsam mit der spanischen Red Electrica und der australischen Spark Infrastructure bilde ich damit Stromnetze ab und kann mich auf solide Dividendenzahlungen verlassen. Alle drei Werte zahlen zweimal im Jahr, so dass ich sechs Zahltage aus den Stromnetzen habe.

Ein bißchen ärgere ich mich, dass ich einen vierten Stromnetzbetreiber seinerzeit verkauft habe. Er hat auf Jahressicht die deutlich beste Performance vorzuweisen. Gegenüber meinem Kaufkurs hat sich die Aktie inzwischen verdoppelt – schade für mich! Welche Aktie das ist, erfährst Du hier im Porträt.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Terna
ISIN:IT0003242622
Im Divantis-Depot seit:01.12.2015
Letzter Nachkauf am:15.12.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:2.100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:4,84 €
Gesamtkaufpreis:10.154,95 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:2.489,12 €
Aktuelle Strategie:Bei Kursschwäche nachkaufen

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20 Gedanken zu „Es hat schon was von Sozialismus und das gefällt mir in diesem Fall“

  1. Spannende drei Unternehmen, die du da hältst, Ben.
    In Italien habe ich mir die ENEL ausgesucht. Der Kurs entwickelt sich sehr schön, Dividende zweimal pro Jahr.
    Heute gingen übrigens 21,15 EUR netto von Shell bei mir ein. Der Öl-Gigant lebt also noch! ;-)

  2. Enel habe ich seit 04.05.2004 im Depot. Seitdem habe ich 6mal nachgekauft. Unter anderem am 09.03.2009 zu EUR 2,95. Na klar und dann 2012 als Enel nur noch EUR 2,- gekostet hat, hat mich wieder der Mut verlassen. Dafür habe ich am 21.05.2020 zu EUR 6,31 nachgekauft. Die Aktie hatte einen schönen Aufwärtstrend………………..

    Mein Durchschittkaufkurs ist EUR 4,95

    Enel ist zwar für mich eine der besseren Versorgeraktien aber nicht unbedingt ein „Must Have.“

    Warum habe ich Enel gekauft? Na klar nur wegen der Dividende, welche dann mal gleich mehrfach drastisch gekürzt wurde. Der italienische Staat hatte damals eine großen Anteil und da Italien permanent klamm ist, wurde auf hohe Ausschüttungen und Sonderausschüttungen gedrängt, welche aber das Unternehmen so dauerhaft überhaupt nicht erbringen konnte. Mittlerweile hat sich aber Enel zum Anbieter für erneuerbare Energien gewandelt. Mittlerweile sollen 50% aus regenerativer Erzeugung stammen.

    Enel war schon 2004 sehr hoch verschuldet und hat meines Wissens es nicht wesentlich geschafft, die Verschuldung bis heute zu reduzieren. Obwohl jedes Jahr das Ziel war, die Verschuldung zu reduzieren, aber immer haben irgendwelche Übernahmeziele gelockt. Aber die Dividende wird aktuell sukzessiv angehoben. Die Ertagslage hat sich stabilisert. Da ich schon so lange dabei und es momentan nicht so übel aussieht, habe ich tatsächlich dieses Jahr nochmals aufgestockt. Wer schon viele Aktien hat, kann sich auch ein paar Enel ins Depot legen. Das wird aber nicht das Rennpferd werden. Wer noch keine Aktien hat, dem würde ich zuerst etwas anderes empfehlen.
    Und da ist dann auch noch die italienische Steuerproblematik……

    Aber auch hier zeigt sich, über lange Zeit dabei bleiben und eigentlich in den Krisen zukaufen, führt selbst bei manchem Ackergaul trotzdem zu einer zufriedenstellenden Performance. Leider habe ich das selbst nicht immer konsequent umgesetzt. Also nur in Aktien investieren, von Firmen von welchen man so überzeugt ist, dass man gemeinsam durch jede Krise gehen wird, bedingungslos bei jedem Kursrücksetzer bereit ist nochmals nachzukaufen. Das ganze unter der Voraussetzung, dass sich an der Einstellung gegenüber dem Unternehmen sich nichts grundsätzlich geändert hat.

    Oder wie Warren Buffet sagt, wenn man nicht bereit ist, eine Aktie 10 Jahre zu halten, sollte man diese nicht einmal 10 Minuten besitzen. Es sei den man ist Daytrader…………..

    Da habe ich aber noch niemand in meinem Leben getroffen, der damit dauerhaft Erfolg hatte. Buy and Hold ist ätzend, langweilig und zäh, aber scheint tatsächlich die erfolgversprechendste Anlagemethode zu sein.

    Ich hoffe der Blog von Ben existiert noch lange, denn da werden wir es alle beobachten können, trotz einzelner Rückschläge, welche unausweichlich sind. Aber man lernt mit den Fehlern.

  3. @star

    Habe dir einen Kommentar hinterlassen im letzten Blogspot vom Divantis. Ich denke du hast da nicht mehr reingeschaut.

  4. Hallo, wieder mal eine Frage. Kennt irgendjemand von Euch so etwas wie ein automatisiertes Dividendenkalendertool? (kostenlos)
    Wo man sein Depot eintragen kann und sehen kann, wann die verschiedenen Ereignisse kommen ( Ex Date, Payment Date,
    evtl earningsrelease) ?? Oder macht ihr das alles händisch by Excel und selber raussuchen?
    Bei Tiprank habe ich soetwas gefunden, da läuft der Kalender aber nur 2 Monate im Voraus.
    Grüße und Danke für eine Antwort. Würde sicher viele interessieren.

  5. Enel hatte ich mal einige Jahre ab Ende der 1990 er Jahre.
    Damals schon eine gute Dividendenrendite, eine exorbitant hohe Verschuldung ( es wurde immer wieder beteuert, diese zu senken. Es geschah nie etwas in diese Richtung ) und größtenteils ein Kurs zwischen 4 – 6,50 Euro.
    Würde ich nie wieder anfassen, zumal die italienische Quellensteuer die Rendite zusätzlich schmälert und der Kurs sich nie richtig entwickelt hat. Aus damaliger und auch heutiger Sicht ein absoluter Lowperformer, auch wenn 2019 etwas besser gelaufen ist. Langfristinvestoren hatten keine große Freude daran, außer man ist vielleicht bei 2,00 € eingestiegen. Aber wer ist das schon ?

    @Sonny :
    Zu deiner Frage an Star aus dem anderen Blogbeitrag „Wumms……und jetzt “?
    Wenn du unter oder etwas über 30 Jahre alt bist, hast du noch sehr viel Zeit für das Investieren.
    Wenn du langfristig denkst und investierst, würde ich an deiner Stelle nichts mit vorschnellen Aktienkäufen übereilen, die Zeit ist auf deiner Seite. Du könntest in aller Ruhe den nächsten Crash abwarten und dann zuschlagen. Damit haben es versierte Anleger schon zu einem beträchtlichen Vermögen gebracht ( die betagte Beate Sander hat es lt. eigener Aussage nur deswegen zu einem Millionenvermögen geschafft. Die ist aber auch nicht gierig, sondern abwartend und dann aber richtig gierig ! ). Hektisches Hin – und Herhandeln, dauernd auf neue Trends aufspringen ( und den Niedergang der Trends dann aber auch noch zu verpassen, siehe Cannabis, Wasserstoff u.a. ), Aktien vor dem Kauf nicht genau zu analysieren und vieles mehr zeichnen nicht gerade den erfolgreichen Investor aus. Vielleicht hat man damit kurzfristigen Erfolg.
    Erfolgreiches Investieren bedeutet sich fundamental mit der Materie zu beschäftigen, sei es mit vielen guten Büchern darüber, die man gelesen haben sollte, Biografien von berühmten Investorenlegenden / Unternehmerpersönlichkeiten, reger Teilnahme am politischen und wirtschaftlichen Weltgeschehen, Beschäftigung mit der Börsenpsychologie u.v.m.
    Nur drei Dinge sind hierzu wichtig :
    1. Großes Interesse an diesen Dingen ( für etwas „brennen“ )
    2. Diese Dinge auch zu verstehen ( Mikro – Makroökonomie, Politik, Bilanzen, zum Beispiel ) und intellektuell zu durchschauen.
    3. Interessiert das jemanden nicht, sollte man lieber Roulette spielen.

    Das alles schützt selbstverständlich nicht vor finanziellen Fehlentscheidungen, man kann sie aber reduzieren; bei Ebbe hat man dann wenigstens noch die Badehose an, während man von vielen ohne dieselbige umringt wird ( so ähnlich W.Buffett ).

    Das Schöne und Herrliche an der Börse ist ja, dass viele gerne nacktbaden und sich in die Fluten stürzen mit der vermeintlichen Sicherheit, vieles besser zu wissen / zu machen, als die „naiven“ Anderen. Die „naiven“ Anderen wiederum sagen sich genau das Gegenteil.
    Daher gibt es immer Käufer und Verkäufer. Es gab so gar noch Wirecard Käufer, als die Aktie bei 3,00 € stand ( ist glaube heute vom Handel ausgesetzt worden ). Was in deren Gehirnwindungen vorgeht ist schon schwer nachvollziehbar.
    Wenn du in einem Schachclub bist und jedes Mal verlierst, ist das nicht schlimm – irgendwann will keiner mehr mit dir spielen.
    Wenn du an der Börse spekulierst, spielen die Guten gerne mit den Schlechten Schach – irgendjemand muß ja die Wirecard Aktie oder wie sie alle heißen mögen, für 3,00 € kaufen. Obwohl in diesem Beispiel „Gut“ oder „Schlecht“ nicht mehr unterscheidbar ist. Normalerweise heißt es ja, die zittrigen Hände geben‘s an die starken Hände weiter ( Kostolany ).
    Jeder Fehltritt kostet Geld, so ist das eben ! Dann doch lieber Schachclub ?
    Ich glaube aber fest daran – und wir befinden uns immerhin in einem Zeitalter mit einer Informationsüberflutung, jeder hat die Chance auf Information – dass die meisten Leute erst viel Lehrgeld bezahlen ( wollen und müssen !! ), bevor sie langsam die Erfolgsleiter hinauf klettern.
    Wenn überhaupt.

  6. star und Michael I,
    Ihr seid für mich die Aktien-Götter (neben Ben und anderen), an denen ich mich orientiere. Eure Einwürfe sind enorm inspirierend und nützlich für Mitmenschen wie mich, die spät zu Aktien gekommen sind bzw. erst kürzlich damit angefangen haben.
    Tatsächlich habe ich kürzlich ein paar Enels mit Gewinn verkauft.
    Das ist völlig okay, zumal ich Energie-Aktien halte, mit denen ich sehr zufrieden bin: Brookfield Renewable (leider 45% Abzüge auf Dividende, über onvista), Atlantica Sustainable, Shell, Gazprom.

    Kennt jemand Hannon Armstrong Sustainable?
    Oder anders gefragt: Welche Anbieter sehr erneuerbarer Energien (Wind, Sonne, Wasser) empfiehlt Ihr ergänzend?
    (Bitte kommt mir nicht mit RWE, kürzlich hat Jens Rabe auf youtube wieder mal vorgerechnet: mit dem DAX baust du kein Vermögen auf…;-).

  7. Matthias von Mitzlaff :
    Danke für dein Feedback.
    Klar, mit Enel läßt sich sicherlich auch Gewinn machen, aber als Langfristanlage halte ich sie eher für ungeeignet.
    Ich kann dir leider mit erneuerbaren Energie – Aktientiteln nicht weiterhelfen, ich kenne mich da nicht sonderlich aus. Persönlich habe ich eine RWE, von der du ja nichts hören willst :-) ( allerdings für 21,30 € gekauft ), die einen guten Spurt hingelegt hat, nachdem diese ganzen Übertragungen abgeschlossen sind. Ich finde aber, RWE ist auf einem guten ( aber noch langen ) Weg zu einem nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen und solide aufgestellt.
    Jens Rabe hat in seinem Video ( lt. seiner Aussage hat der Dax in 19 Jahren nur 70 % gemacht ) aber nur die Gesamtperformance über alles aufgeführt. Einzelne Daxunternehmen haben selbstverständlich eine weitaus bessere Entwicklung zu verzeichnen.
    Aber der Dax hat eben nur die old economy und davon liegen diverse Branchen ( Energie, Autos, Banken ) am Boden. Eine Telekom, Wohnungsgesellschaften, ein kleiner Chiphersteller und die Post werden‘s nicht richten, wenn es danach geht, wirtschaftliche Stärke in der Welt zu zeigen.

    Ich investiere daher nicht mehr in den Dax, lediglich eine EON finde ich wegen des defensiven Charakters, der Dividende und den kalkulierbaren Einnahmen als Beimischung gut ( habe ich unten gekauft ). Leider eine politische Aktie und unterliegt ganz klar preispolitischen Restriktionen von Regierungsseite.
    Vielleicht solltest du dir in China mal Versorger ansehen, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen. Die sind zwar noch mit ihrer Megawattleistung in den Startlöchern, aber selbst die Chinesen werden sich in der nächsten Zeit mehr mit dem Thema Umweltschutz ( machen sie ja schon ziemlich lange ) und Energieeffizienz beschäftigen müssen. Dann bist du aber schon mal in den Unternehmen drin, wenn der „große“ Umweltschwenk kommt.
    Ich bin stark auf die USA fokussiert, werde jetzt aber vorwiegend nur noch in China investieren. Die Jungs wissen und wußten schon seit Jahrhunderten, wie man gute Geschäfte macht. Die wußten auch genau wie man über Joint Ventures einigen wirklich dämlichen deutschen Unternehmen die Rezepte, Firmengeheimnisse rauserpressen konnte, um sie danach wieder in die Wüste zu schicken.
    Nur schwierig, dort die richtigen Unternehmen herauszufinden. Das erfordert richtig viel Recherche, aber lohnt sich bestimmt.
    Ich habe mal vor ca. 15 – 20 Jahren in ein chinesisches Energieunternehmen investiert, welches Wind -und Sonnenenergie herstellte, als sich das gerade zu einem Trend entwickelte. Das gab‘s damals schon, ich habe aber verkauft, den Namen vergessen.
    Nur als Tipp: Dieses Unternehmen habe damals ich über die Börsenzeitung kennengelernt, da war ein großer Artikel über diese Firma. Die Börsenzeitung ist eine der allerbesten Zeitungen, die ich je gelesen habe ! Kein Blaba, nur Fakten über Firmen, profunde Vorstellung von Unternehmensprofilen, Behandlung auch von Exoten, ausl. Aktien etc. Sehr empfehlenswert, erhält man nur über Abo‘s ( geht auch für 2 Tage Abo die Woche, verhandelbar ) oder nur erhältlich im gut sortierten Zeitschriftenhandel.
    Da wirst du auch Unternehmensberichte von chin. Firmen finden, falls das interessant für dich sein sollte.

    1. Vielen lieben Dank dir Michael I, für deine ausführliche Stellungnahme, einfach klasse! Ich antworte mal zu einzelnen Punkten…

      China:
      Tatsächlich bin ich da mit Tencent und China Mobile drin (letztere gab für mich gerade erste Dividende: 50 EUR netto bei 79 EUR brutto, nicht so prall…;-(
      Und mein nächster Kaufkandidat fällt ungefähr in das von dir vorgeschlagene Feld: China Water Affairs. Wasserversorgung in China wird (wohl auch global) ein sehr wichtiges Thema werden. Und wenn eine Firma wie China WA dann auch noch eine ordentliche Dividende zahlt, bin ich gerne dabei. Bei meinen typischen Positionsgrößen werde ich wohl ungefähr drei bis vier Tausend Stück ankaufen.

      DAX versus NASDAQ:
      Die Aufnahme von Deutsche Wohnen in den DAX beschreibt sehr gut, wo wir mit Deutschland in der Welt als innovatives Land stehen. Jedenfalls nicht sehr weit vorne. Leider. Jens Rabe hat mir da die Augen weiter geöffnet und ich werde es ähnlich wie du halten: International weiterinvestieren. Schon jetzt ist der Großteil meiner Aktienunternehmen in den USA ansässig.

      RWE, EON:
      Gute Unternehmen keine Frage! RWE hätte ich auch fast schon zugeschlagen. Merke jedoch, dass ich Quartalsdividenden einfach sehr, sehr mag. Deshalb setze ich bevorzugt auf Firmen, die diesem Trend folgen.

      Börsenzeitung:
      Was für ein toller Tipp von dir. Hatte ich noch gar nicht im Blickfeld. Klasse!
      Bisher waren meine bevorzugten Quellen:
      – Blogs wie Divantis und Finanwesir
      – Vlogs wie „Aktien mit Kopf“, „Zahltagstrategie“ und „Jens Rabe“, „Investflow“, „Fast Graphs“
      – Eigenrecherche mithilfe finviz.com, ariva.com und onvista.de

      Michael I, ich danke dir sehr für deine ausführlichen Kommentare!

      Sonnige Grüße aus Berlin an Euch alle!

      1. Mathias, und alle anderen CWA-Fans

        , China Waters befindet sich bei mir auch im Depot. Dividende zahlen sie, keine Bange ! Und die Ausschüttungsquote ist auch ok. An den Bilanzen ist nur die immer weiter zunehmende Verschuldung ein Grund zur Vorsicht. Ausserdem gibt es da noch eine merkwürdige Sache : vor etwa 2 Jahren hat CWA einen Split Off angekündigt : die Kläranlagen sollen in einer neuen AG zu mindest teilweise in Rot China an die Boerse gebracht werden. Später peu a peu mehr . Nichts davon ist passiert. ( Machen aber eh nur etwa 10% des Umsatzes aus.) Dann hieß es ein halbes Jahr später, dass sie eine in eine in Hongkong gelistete Kläranlagen Firma zu 35% eingestiegen sind. Name hab ich vergessen. Aber die Firma macht bilanziell und chartmäßig einen miserablen Eindruck. Total verschuldet. Jetzt wird spekuliert, dass CWA diese Firma komplett übernehmen will. Natürlich auch mit allen Schulden. Und die sind immens. So gross, dass es die Bilanz von CWA gewaltig eintruebt, obwohl die assets minimal sind. Das ist wohl der Grund, warum CWA in letzter Zeit gefallen ist. Das ganze kann aber auch eine Fake News sein. Denn CWA hat kürzlich eine Wandelanleihe herausgegeben, die Mann dann in Aktien von genau dieser Mini Kläranlagen Firma wandeln kann. Welche Firma stellt denn solche Aktien zur wandlung zur Verfügung, falls man sie übernehmen will.da werden Nebelkerzen geworfen, so oder so

  8. Hallo,

    schöne Diskussion hier.
    Meiner Meinung: Es gibt mittlerweile Unmengen von Blogs und YouTube-Kanälen, aber selten findet man qualitativ hochwertige Beiträge. „Aktien mit Kopf“… ich habe es mir ein- zweimal angesehen, aber damit kann ich wirklich nichts anfangen.
    Je länger man dabei ist, umso höher sind vermutlich die Erwartungen. Teilweise erinnern mich diese Videos, übrigens auch im Immo-Bereich, eher an RTL2.
    Zu China: Ich verstehe Euch da schon, Investments sind aufgrund großer Erfolge (Alibaba…), des riesigen Marktes etc. interessant, ich gebe aber zu bedenken, dass dort ALLES politisch gesteuert ist. Kann man das als Risiko abschätzen? Nur Spekulationen?

    VG
    1Steven1

  9. Matthias von Mitzlaff

    Ja, gerne geschehen. Ich danke dir auch für deine Tipps bzgl. CWA und der Blogs, die ich mir auch ansehe. Manfreds Beitrag zu CWA macht mich schon hellhörig bzw. vorsichtig. Ich finde die Aktie vom Thema her sehr interessant, werde mir aber die Geschäftsberichte, Jahresabschlüsse ( falls im Internet ersichtlich ) vorher genau ansehen. Man muß schon bei den chinesischen Werten höllisch aufpassen, was man da kauft.
    Wir als europäische Kleinanleger haben den Riesennachteil gegenüber den Chinesen, dass wir nur H – Aktien kaufen dürfen, Ausländer dürfen auch nicht in Shenzhen, Shanghai, Peking oder in Hongkong ( da m.E. nur mit wenigen Ausnahmen für große Fonds etc. ) Aktien erwerben. Die Chinesen wiederum kaufen A – Aktien am Heimatmarkt, die ganz andere Kurse im Heimatland haben als an den ausländischen Märkten. Im Klartext heißt das, eine China Mobile A – Aktie hat in Shenzhen ( eine der ganz großen Börsen in China ) einen anderen Kurs als dieselbe H – Aktie, die in Frankfurt gehandelt wird. Nun werden viele Kurse in Renminbi / Hongkong Dollar HKD annährend mit Zeitverzögerung an die ausländischen Kurse angepasst, aber es gibt durchaus Shenzhen A- Aktien die ganz andere Kurse haben als die gleichen H – Aktien im Ausland. Aber das sollte uns eigentlich egal sein. Hongkong A – Shares hingegen gleichen sich kursmäßig immer den H – Shares an, da in HK die großen ausländischen Institutionellen handeln dürfen.

    Leider gibt es in China nicht wenige Firmen mit dubiosen Geschäftspraktiken ( siehe Bilanzskandal Luckin Coffee ), aber die vielen kleineren Tricksereien bleiben den Ausländern verborgen, Stichwort Transparenz.
    Also, es ist kein leichtes Spielfeld, man muß auch mal mit größeren Verlusten rechnen.
    Daher würde ich empfehlen, immer die Quartalsberichte zu studieren, dann ist man schon eher auf der richtigen Spur und vielleicht auch auf der Gewinnerstraße.
    Zum Einstieg nenne ich dir mal ein paar chinesische Aktien, die jetzt aber nichts mit Energie zu tun haben. Ich habe alle im Depot und habe mir die Quartalsberichte, Jahresabschlüsse angesehen, leider muß ich das jedes Quartal machen.

    Anta Sports Products WKN A0MVDZ ( nicht die andere Aktie nehmen )
    Größter Sportartikelhersteller ( insbesondere Kleidung, Schuhe etc. ) Chinas, nach Umsatz hinter Nike, Adidas kommt Anta an dritter Stelle. Hat letztes Jahr einen finnischen Sportartikelhersteller gekauft und will darüber in Europa investieren.
    Auf deren Internetseite mußt du auf „Investor Kit“ gehen, dann siehst du die vergangenen Quartalsberichte und Jahresabschlüsse in Englisch. Rasantes Wachstum, gute Zahlen, kein Zweifel.
    Aktien hat sich super in der Krise gehalten. Und zahlt sogar eine kleine Dividende,

    Ping An ( A0M4YR ), der weltweit größte Versicherer nach Kundenzahlen ( kein Wunder bei 1,4 Milliarden Chinesen ), ist jetzt über Tochtergesellschaften auch im Healthcare Bereich tätig, siehe WKN A2JKHM, der richtig boomt, da Patienten medizinisch über das Internet versorgt werden.
    Letztere ist eine neu gegründete Tochter vom Ping An Konzern und geht nur steil.

    Zhongan Online P & C Insurance, WKN A2DXZ6
    Ein vor wenigen Jahren gegründetes Online Versicherungsportal mit jährlichen Zuwachsraten von ca. 30 %. Beim IPO vor wenigen Jahren ( 2016 oder 2017 ) ist sie von 10 HKD ( in Deutschland = 10 €, obwohl das nicht zum Wechselkurs passt ) auf ein Minimum abgestürzt, da die Investitionen gewaltig waren. Es wird kein Gewinn erwirtschaftet, die investieren alles Geld in den Aufbau ! Kundenstamm von ca. 400 Millionen Versicherungsnehmern.
    Ich habe sie für 2,20 € im September 2019 gekauft, mit etwas Glück wird das noch ein Tenbagger, so rasant wie die wächst.
    Das sind alles andere Perspektiven, als sich eine Shell, Nestle, P & G etc ins Depot zu legen. Allerdings habe ich die auch, die sollte man auf jeden Fall haben, keine Frage.
    Schau dir Zhongan auf der Homepage an, lies die Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse, dann weißt du was ich meine.
    Und : Im letzten Jahresabschluß stehen ganz hinten ( irgendwo ab Seite 80 ) die Gründer bzw. die Boardmitglieder drin.
    Gegründet haben es die drei berühmten Ma‘s : Jack Ma von Alibaba, der Gründer Ma von Tencent und der Gründer bzw. jetzige Vorstand Ma von Ping An ( die Vornamen habe ich vergessen ). Als Investoren sind renommierte große Fondsgesellschaften dabei.
    Die Gründer sind immer noch im Board bzw. als Berater tätig, du siehst auch die einzelnen Anteile, die die Investoren aktienmäßig am Unternehmen halten.
    Bei solchen illustren Namen ist das für mich schon ein wirklich gutes Gefühl und klingt mir nicht nach Zockerbude oder Luftschlossnummer. Das sind Leute, die haben‘s geschäftlich drauf.
    Die Aktie kann man dennoch als ziemlich spekulativ ansehen, das ist kein Selbstgänger.

    Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das hier keine Aktienempfehlung von mir ist, lediglich ein Vorschlag für die daran folgende Recherche, die man unbedingt machen sollte.

    Hier noch ein Link von FinanzmarktWelt.de ( Markus Fugmann ) über die Informationsquellen für Aktienanalysen, da sind gute Links dabei. Markus Fugmann berichtet 2 x täglich über die Börse, guter Mann.

    https://www.youtube.com/watch?v=c_BcngVYnp4
    Wo finde ich die besten Infos über die Märkte, Teil 2

    Kennst du Dr. Markus Elsässer oder Dr. Jens Erhardt ? Beide sind Börsenprofis seit mehr als 50 Jahren, auf YT geben sie m.E. gute, seriöse Markteinschätzungen und wirklich interessante Denkanstöße. Die haben eine ganz andere Herangehensweise als z.B. Lars Erichsen oder Jens Rabe, Aktien mit Kopf u.s.w. Oder sollte ich sagen, es handelt sich um eine andere Liga ?
    Aber, kommt eben auf die Betrachtungsweise an.

    Börsenzeitung : Schau dir die mal probehalber mehrmals an, dann kannst du die Qualität der Informationen selber mal einschätzen. Das Gute daran ist, die haben noch niemals eine Aktienempfehlung publiziert. Das finde ich äußerst symphatisch.
    Sonnige Grüße an alle

  10. Hallo 1steven1,

    du hast recht, ich sehe das mit der Unmenge an Blogs und YT Beiträgen genauso wie du :
    Es ist inflationär geworden.
    Ich habe mir die allermeisten – auch mehrfach – der Beiträge der verschiedensten Interpreten angesehen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Leider – das ist meine rein persönliche Meinung – nähern sich so einige Beiträge denen von RTL 2 ( früheren ) Soap Serien wie „ Vera am Mittag“ oder „Unglaublich, aber wahr. Hätten Sie‘s gewußt ? “ …..und und und…. an. Möchte mich hier jetzt nicht als Fan solcher Geschichtchen outen, das Gegenteil ist der Fall.

    Für meinen Geschmack bleiben nicht allzu viele YT Interpreten über, die für mich interessanten habe ich ganz grob genannt. Vielleicht sollte man auch nur selektiv Informationen wahrnehmen, ein Jens Rabe / Aktien mit Kopf haben sicherlich auch gute Denkansätze. Die Vielfalt macht es manchmal, auch wenn das jetzt im Widerspruch zu obiger Aussage stehen könnte.
    Leider sind zu viele im heutigen Internetzeitalter bequem geworden, es ist leichtere Kost, vermeintlich ( gut ? ) aufbereitete Informationen in einem YT Beitrag zu konsumieren, als sich durch Zeitungen oder Artikel durchkämpfen zu müssen. Ist es nicht so ?
    Vielleicht bin ich altmodisch, antiquiert oder sonst was, aber ich lese lieber Zeitungsartikel als YT Beiträge zu hören. Bei Zeitungsartikeln kommen die Informationen aus „erster Hand“, was weiß ich, was der YT Champ mir da an Informationen weiter gibt.
    Meine Favoriten sind
    Börsenzeitung
    Wall Street Journal
    Handelsblatt
    Financial Times

    Lese ich im Wechsel vielleicht höchstens 2 mal die Woche, wobei ich die Börsenzeitung jetzt wieder abonnieren werde ( habe ich jahrelang gelesen ).
    Das sind profunde Informationen, ich brauche nicht unbedingt Aktienempfehlungen, wichtiger sind die Fakten. Man muß lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und nicht fremdgesteuert auf irgendwelche Tipps hin Aktien zu kaufen, weil es so schön bequem ist. Könnte teuer werden.

    Zu China möchte ich kurz ( Sorry, im Nachhinein doch etwas länger geworden ) erwähnen :
    Politische Steuerung bestimmt ganz klar die wirtschaftlichen Abläufe in China. Es wird Unternehmen ( Tencent z.B. ) von Regierungsseite verboten, gewisse Spiele auf deren Plattformen zu vermarkten. Und vieles mehr, von dem wir wahrscheinlich nichts mitbekommen werden.
    Lassen wir mal alle Vorbehalte hinsichtlich Umweltstandards, Menschenrechtsverletzungen, Meinungsfreiheit……..wie sie in unserer westlichen Welt gegenüber China wahrgenommen werden, fallen.

    ( Exkurs : Apropos Vorbehalte : Eines sollte man nie vergessen, die Anschauungen, Vorbehalte der einen Kultur muß doch nicht mit den Anschauungen einer anderen Kultur konform gehen ( geht sie in den allerallermeisten Fällen auch nicht ! ). Der europäische Missionar, der den Zulus in Namibia „damals“ die richtige europäische Lebensweise erklären ( notfalls mit Gewalt ) wollte, trifft damit garantiert nicht die Lebensanschauung der zu „Bekehrenden“. Leider wird es also immer Eskimos geben, die den Aborigines in Australien gute Ratschläge für die Zeit der großen Hitze geben werden.
    Hat nichts mit Aktien zu tun, ist schon klar, aber ich rege damit mal zum Nachdenken darüber an, ob unsere Werte und Moralvorstellungen immer so 1:1 auf andere Nationen übertragen werden sollten ?? Sind wir die Besseren, womöglich gar die Guten ? Oh lala….
    Während wir Europäer ungefähr 100 Jahre für die industrielle Revolution ( ab ca. 1848 ) benötigten, müssen die Chinesen das so in ca. 30 – 40 Jahren erledigen, um die gleichen Wertevorstellungen wie wir zu erreichen. Das wäre doch eine Glanzleistung von denen, wenn sie es denn bis dahin schaffen würden.
    Wer weiß, vielleicht sind die Chinesen mit ihrem System total zufrieden ? Zufriedener als wir ?
    Immer dieses Gerede, die anderen halten sich an nichts, bloß wir machen alles richtig.
    Blablabla, denn wir wissen immer alles besser. )

    Vergleiche ich Europa mit China fällt mir Oliver Sacks ein, Prof. für klinische Neurologie am A. Einstein College of Medicine in NYC. und sehr bekannter Buchautor.
    Der hat jahrzehntelang schizophrene Patienten betreut, die gleichzeitig von bis zu acht ! verschiedenen inneren Stimmen / Personen befehligt wurden – eine Hü und Hott Situation für die betreffenden Patienten.
    Europa hat 27 solcher eher nach Geldzuwendungen rufenden und innerlich völlig zerstrittenen Stimmen.
    China nur eine !
    Das genau ist der Unterschied, der den Erfolg ausmacht. Genau das !
    Während Europa noch darüber streitet, wie groß ein Gartenzwerg im Vorgarten sein darf oder ab wann ein Kondom als XXL einzustufen ist, wie groß eine Milchflaschenöffnung sein darf…… hat China einen Airport in der Größe von BER gebaut, Stuttgart 24 wäre de facto in einem Jahr fertig geworden.

    Genau so werden Investitionen vorangetrieben, die China zur baldigen Weltmacht verhelfen werden. So gesehen sind Diktaturen nicht immer von Nachteil, obwohl ich das absolut nicht beschönigen möchte. Man könnte fast meinen „China first“ ist als Slogan besser geeignet als „America first“, weil ein in rational, pragmatisch in Kalkülen denkender Xi Jinping einem cholerischen, in einfachen archetypischen Urtyp Denkmustern behafteten Trump intellektuell weit überlegen sein dürfte. Der eine handelt äußerst wirtschaftlich rational, der andere emotionsgeladen, irrational, tendenziell konzeptlos, dabei häufig seine unternehmerischen Fähigkeiten betonend ( seine 3 fachen Fast – Pleiten als Unternehmer bleiben dabei natürlich unerwähnt ).

    Eine wirtschaftliche Steuerung Chinas wird m.E. vorrangig auf den Erfolg der gesamten chinesischen Wirtschaft seitens der Regierung ausgerichtet sein – auf keinen Fall zu ihrem Nachteil.
    ( Zwischenfrage : Wie macht Deutschland das eigentlich mit ihren Unternehmen im Energie – / Autosektor ? )
    Auch wenn Tencent mal ein kleines Videospiel von der Plattform verbannen muß.
    Alibaba‘s Geschäftsmodell wird ( Regierungsfreundlichkeit vorausgesetzt ) eher nach oben gepusht als kritisch hinterfragt werden, als dies bei Google, Facebook, Amazon wegen der tendenziellen Monopolmachtstellung von europäischer / amerikanischer Seite der Fall ist.

    Das Risiko in China – Investments bleibt dennoch bestehen, aber das ist m.E. kalkulierbar, wenn man den Erfolgsdrang und die dafür benötigte Methodik Chinas versteht, sich damit beschäftigt hat bzw. sich damit anfreunden kann.
    Für Europa könnte ich die keineswegs sicher einschätzen – dazu fehlt die Einigkeit, dafür ist die Gier zu groß und es gibt zu viele Schwache, die nur die Hand aufhalten, um nach Erhalt dann wieder erschöpft ins Kopfkissen zu sinken und fiebernd der nächsten Zuwendung entgegensehen.
    27 Köche versuchen ein Steak zu braten, wissen aber nicht ob es Rare, Medium, Well done oder verkohlt sein soll. Im Zweifel dann doch lieber eher letzteres.
    Der Chinese brät es „Well done“, könnte man auch auf die Wirtschaft beziehen.

    Spekulationen ? Was ist nicht spekulativ ? Warum wird China immer als so spekulativ angesehen ?
    Da gibt es tolle Unternehmen !
    Egal welche internationale Aktie man kaufen will, wer nicht ordentlich recherchiert kann überall Pech haben. Man sollte ja auch nicht ein „All in“ in chinesische Aktien vornehmen, sondern selektiv kaufen und immer als Beimischung betrachten. Dann hält sich das Risiko wie mit jeder anderen Aktie in Grenzen. Und vielleicht hat man dennoch höhere Chancen in China ?

    Nächtliche Grüße

    1. Hallo Michael I,

      es kann schon sein, dass man auch bei „Aktien mit Kopf“ auf die eine oder andere Anregung stößt, ich habe auch nur 1 oder 2 Videos gesehen. (Sicher gibt es auch Kanäle, die bewusst versuchen, Zielgruppen wie Anfänger oder Schüler… anzusprechen, und mehr oder weniger geschickt und reißerisch Basics wiederholen. Das ist dann eben nichts für mich. Für die Zielgruppe ist es vielleicht trotzdem keine Zeitverschwendung.)

      Die von Dir angesprochenen Anta Sports Products hatten 2019 Amer Sports weitgehend übernommen. Amer Sports hatte ich sehr lange beobachtet. Da waren tolle Marken dabei (Atomic, Salomon, Wilson…).

      Noch ein paar Punkte zu China und Spekulation:
      Also ich bemühe mich schon zwischen Investition und Spekulation zu unterscheiden. Ich denke hier im Blog geht es primär um langfristige Investments.
      Entscheidungen können in China viel schneller gefällt werden und Erfolge sind bei entsprechendem Rückenwind viel schneller und viel, viel einfacher erzielbar als in Europa bzw. einer Demokratie. Je nach Windrichtung kann es für ein einzelnes Unternehmen zu extrem starker Beschleunigung bis zum extremen Ausbremsen führen.
      Man sollte China keinesfalls unterschätzen.
      Es gibt aus meiner Sicht z.B. im Technologiebereich Entwicklungen in China, an denen ich mich prinzipiell gerne beteiligen würde. Für mich wäre das dann Spekulation. (Momentan habe ich keine chinesische Aktie im Depot.)

      VG
      1Steven1

    2. Herrlich lieber Michael I,
      zugegeben, es dauert ein wenig, bis man sich durch deine Posts durchgelesen hat…;-) …macht aber auch sehr viel Spaß! Ich stimme mit deinem Weltbild – scheinbar – zu großem Teil überein.
      Wenn ich die nachfolgenden Posts von anderen lese, habe ich den Eindruck, dass ein Konsens bei „China ist definitiv zu beachten, wenn auch mit kritischer Prüfung“ liegt.
      Mit deinen Kommentaren hast du mich von China-Aktien wenig abgebracht, eher im Gegenteil.
      Die chinesische Versicherung hatte ich im Blick, jedoch eher im Augenwinkel. Jetzt werde ich sie mir mal näher anschauen.
      China WA habe ich immer noch vor, zu kaufen. Auch wenn der Webauftritt gruselig ist (u.a. veraltete Zahlen) und die staatliche Regulierung jederzeit zuschlagen kann.
      Das europäische (EU-)Kleinklein – wie du so schön beschrieben hast – geht mir schon sehr auf den Zeiger (auch wenn ich mit großer Freude Europäer bin) und so suche ich nach Aktieninvests außerhalb der EU.
      Vielen Dank dir und allen anderen für Eure nützlichen Hinweise. Ich bin sicher, dass Ben sich auch sehr freut über die engagierte Diskussion hier.

  11. Michael.

    Eine kleine Fehlermeldung : H-Aktien sind hier bei uns erwerblich. H wie Hongkong. Dann werden auch einige reinrassige chinesischen Firmen sowohl in China, als auch in HK gehandelt. Beispiel : Ping An. Während HK keine Quellensteuer erhebt, macht China das dann sehr wohl. Die ziehen dann 10% ab, auch wenn sie in HK gehandelt werden, ( und dann auch bei uns !)

    An China führt, glaube ich, kein Weg dran vorbei die haben ein RIESIGES Wachstum, und werden wohl auch die Amis bis in ein paar Jahren überholt haben. Kann man machen : nix ! Da helfen auch keine Tariffs oder Corona Schadensersatz Androhungen was. Militärisch wird es wohl noch etwas länger dauern, aber auch hier sehr ich China eines Tages vorne. Und dieser Trump leistet den Chinesen dabei auch noch Hilfestellung :
    Er kündigte irgendwelche global-asiatisch-suedamerikanischen Handelsverträge / – Ambitionen auf, und in dieses Vakuum schlüpfen sofort die Chinesen hinein. Und sollte dieser Trump ,entgegen meinem ausdrücklichen Wunsch ! , nochmal wiedergewählt werden, dann beschleunigt sich dieser chinesische Aufhol Prozess nur noch. Ausserdem : Asiaten vergessen nicht ! Und schon gar keine öffentlichen Demütigungen. Irgendwann kommt die Revanche.Nie gegen USA wetten , hier stimme ich mit dem Warren Buffet diesbezüglich nicht überein . Die Welt wird chinesischer werden. Ich hoffe nur, dass dieser Übergang dann einigermaßen friedlich verläuft. Ich hoffe, dass es nur bei einem Handelskrieg bleibt, und dass da kein Physischer Krieg draus wird.

  12. „An China führt, glaube ich, kein Weg dran vorbei die haben ein RIESIGES Wachstum“ – genau, so sieht es aus.
    Wünschenswert wäre ein halbwegs fairer Wettbewerb und hier sind unsere Politiker gefragt. Europäische Interessen müssen erfolgreich durchgesetzt werden. Europäische Unternehmen müssen gezielt gefördert werden. Bestimmte Übernahmen müssen verhindert werden… Das ist ja nichts Neues und mittlerweile sollte es auch in der Politik verstanden worden sein, hoffe ich :-)

    VG
    1Steven1

  13. Vielleicht war ich zu früh in China investiert. Mein allererstes Investment war 1996 in einen Aktien Fond „Greater China“. Da dachte ich auch an das riesige Wachstumspotential.
    Der hat mir dann so 80% Kursverlust 1998 eingebracht, einen separaten Brief von der Bank mit Hinweis auf die schwierige Situation vor Ort und den damit einhergehenden Kursverlusten und man hätte die Fondmanagerin abgelöst. Ja stimmt, der Hang Seng ist damals tasächlich 60% in die Tiefe gerauscht, hat sich aber wieder erholt, mein Fond aber nicht.

    Da hatte ich erst mal die Nase voll von chinesischen Aktien.

    Irgendwann habe ich mich wieder an chinesische Aktien herangetraut, aber alles 2007 nach erheblichen Kursgewinnen wieder verkauft. Angang New Steel, China Life (Wettbewerb von Ping An), China Shenhua Energy, China Mobile, Petrochina und Hengan (Toilettenpapier, Windeln, Damenbinden usw.).

    Seither bleibe ich tatsächlich weg von China. Mit Sicherheit wird es da sehr gute Firmen geben. Aber überall wo es keine Meinungsfreiheit und Demokratie gibt, staatliche Zenzur, möglicherweise staatliche Vorgaben usw. da bleibe ich fern. Dazu gehört neben China auch Rußland. Im übrigen gab es mit chinesischen Aktien schön öfters die chinesischen Wirecards. Viel Betrug vom Abfallentsorger, Bambusplantagen usw. Viele Luftnummern.

    Solange es noch genug vernünftige deutsche, europäische oder amerikanische Aktien gibt, muss ich nicht mehr in China investieren.

    Anta Sports und Ping An und noch einige mehr mögen eine der Ausnahmen sein, aber da kann ich auch in Nike anstatt Anta Sports investieren. Je nachdem wann der Einstiegszeitpunkt in den letzten 13 Jahren war, ist der Kursverlauf so ziemlich gleich. Nur wenn man Anta Sports im Jahr 2012 nach einem vorherigen 75% Kursverlust gekauft hat, dann hat man eine mehr als deutliche Outperformance.

    Grundsätzlich glaube ich schon, dass es in China gute Firmen und gute Investitionsmöglichkeiten gibt. Aber das überlasse ich anderen.

    1. Star,
      Ich hab gerade mal die chinesische Boerse mit dem Dow verglichen . Fazit : China hat besser performt !!!!
      Der Shanghai Composit hat in 25 Jahren +440% gemacht, (1.1.96 bis heute ) , der Dow
      In der gleichen Zeit “ nur“ 410% . Der Hang Seng in Hongkong allerdings nur 120% .

      Jetzt scheint es wohl die allgemeine Erfahrung zu sein, dass die China Fonds, auch einige ETFs alle im Rückwärtsgang laufen. Da offensichtlich nicht alle chinesischen Aktien für Ausländer zugänglich sind, legt dies den Verdacht nahe, dass Auslaender lediglich überwiegend Zugang haben zu 2t-klassigen Aktien. Quasi die Bad Bank for the foreigeners ! Das sollte man mal unter die Lupe nehmen !

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