Wumms – da ist die fette Dividende. Und jetzt?

BASF Werkpost
4.7
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Ein langes Zittern ist zu Ende. So viele Fragen kamen in den letzten Monaten auf: Kann überhaupt eine Hauptversammlung stattfinden, die eine Dividendenzahlung beschließen muss? Nachdem das Aktiengesetz kurzerhand um virtuelle Hauptversammlungen ergänzt wurde, die nächste Ungewissheit: Darf trotz Kurzarbeit überhaupt eine Dividende gezahlt werden? Ja, denn der Finanzminister hat da nicht mitzureden.

Und dann die wichtigste Frage: Wird das Management trotz des Konjunktureinbruchs an seinem Dividendenvorschlag festhalten? Oder ist eine Dividendenrendite von mehr als 7% Wunschvorstellung?

Heute sind nun diese Zweifel Geschichte, die Dividende ist auf meinem Konto angekommen. Doch wie geht es jetzt weiter? Nützt das Wumms-Konjunkturpaket auch etwas oder erleben wir nächstes Jahr eine Dividendenstreichung?

Bevor ich über eine Dividendenstreichung von BASF (hier ausführlich vorgestellt) nachdenke, freue ich mich aber erst mal über die diesjährige Dividende:

Dividendenzahlung

BASF zahlt eine Dividende von 3,30 € je Aktie. Das ist eine Erhöhung um 0,10 € bzw. 3,1%. Für die 100 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 330,00 €. Nach Abzug der Steuern erhalte ich von der Consorsbank eine Netto-Dividende von 242,97 €. Sie wurde mit Wertstellung 23.06.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift BASF im Juni 2020

Perspektiven

Im März 2019 kaufte ich 45 Aktien von BASF zum Kurs von 67,50 €. Im Januar 2020 zahlte ich dann für weitere 50 Stück je 63,47 €. Im Nachhinein hatte ich mit beiden Käufen kein glückliches Händchen. Jedenfalls bezogen auf den Aktienkurs. Die Dividende ist ja mehr als ordentlich, aber was nützen 5,2% Dividendenrendite (bei meinem letzten Kauf), wenn die Aktie dann mehr als 20% im Kurs verliert?

Ich hatte die Aussichten jeweils deutlich besser eingeschätzt. Aber BASF leidet derzeit besonders unter dem schwachen Ölpreis und der schwachen Automobilindustrie. So ist der Börsengang der Wintershall-Tochter erst mal auf Eis gelegt. Und das Konjunkturpaket der Bundesregierung hilft der Automobilindustrie auch nicht kurzfristig.

BASF ist für mich deshalb eine absolute Langfristposition. Die Aktie ist zyklisch und wird in einem Konjunkturaufschwung auch wieder profitieren. Realistischerweise wird sie dann aber vom jetzigen Niveau aus eher „nur“ meine Nachkaufkurse erreichen. Ich habe also zu teuer eingekauft.

So bleibt mir der Blick auf die Dividende als Renditebringer. Und da steht immer noch die Aussage des Vorstandsvorsitzenden, dass die Dividende jedes Jahr erhöht werden soll. Das ist natürlich eine kernige Aussage, gerade in diesen Zeiten. Und ich vermute auch stark, dass er sie schon das ein oder andere Mal bereut hat. Aber die Aussage steht nun mal.

Leisten kann sich BASF im nächsten Jahr auch eine erhöhte Dividende auf dann 3,35 € (so meine Prognose). Sie wird zwar operativ bei Weitem nicht verdient werden, aber Reserven sind noch genügend vorhanden. Dividendenzahlungen aus der Substanz mag ich aber eigentlich gar nicht. Denn die Unternehmenssubstanz soll ja für die Zukunft des Unternehmens da sein. Sind Dividenden aber ausgezahlt, stehen sie nur noch den Aktionären zur Verfügung.

BASF ist auf absehbare Zeit für mich kein Nachkauf. Spannend wären Kurse unter 40 €, da dann die potentielle Dividendenrendite bei über 8% läge. Aber auch dann wäre für mich unklar, ob es nicht im nächsten Jahr den großen Cut gibt: Die Aussage zur Dividendenpolitik zurücknehmen und die Dividende streichen. Bei einem miserablen Jahresergebnis wie für 2020 zu erwarten ist, wäre das der ehrlichere Schritt.

Auf einen Blick:

Unternehmen:BASF
ISIN:DE000BASF111
Im Divantis-Depot seit:12.12.2008
Letzter Nachkauf am:23.01.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:50
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:63,33 €
Gesamtkaufpreis:3.166,25 €
durch Teilverkauf am 1.6.2022 realisierter Gewinn (Kurs & Dividenden)-253,11 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:824,35 €
Aktuelle Strategie:Bei passender Gelegenheit verkaufen

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8 Gedanken zu „Wumms – da ist die fette Dividende. Und jetzt?“

  1. Hi Ben, ich sehe das auch so. Ich habe vor einem Jahr BASF gekauft und nachgekauft. Um die 69 EUR ca.
    Absolute Langfristanlage.
    Zur Zeit, habe ich generell nicht vor August geplant irgendeine Aktie zu kaufen, außer wir blicken auf die Dax 9.000er Linie… und du?
    Ich muss unbedingt cash aufbauen.

    Wie siehst du die Zukunft von Taylor Wimpey ? Eine der Wenigen die ich verkauft habe, obwohl ich zu 99% buy and hold lebe. Geld habe ich entsprechend daran verdient. Danach wurde die Dividende gestrichen.

    Grüße
    Thomas

  2. Ein Servus an Alle,

    mein erster Post hier, verfolge aber deinen Blog schon eine Weile Ben. Solide Unternehmensanalysen, weiter so. Nicht gerade so was momentan am Markt los ist. Hirnlose Investments in insolvente Unternehmen oder Wirecard. Es wird viel gezockt von Privatanlegern und die Big Player stehen ein wenig an der Seitenlinie.

    Aber zu BASF. Sehe die Tendenz ähnlich wie du, und würde auch so weiter verfahren mit der Aktie und diese lange halten. Allerdings kommt es immer auf den Einstieg an. Mein Buy-In liegt bei 52,72€ und ich hab mir des öfteren überlegt zu verkaufen mit bischen Plus. Allerdings fehlt mir zur Zeit die Alternativen zur Reinvestition. Zwar könnte ich den Erlös auf mein Tradingdepot verschieben. Aber eine Vorgabe von mir selbst war immer, diese zwei Depots nie zu vermischen.
    Ein Depot für Langfristig und eines für Spekulationen. Macht es jemand auch ähnlich?

    LG

    1. Hi Marcus, ich habe zwei Depots eins bei Consors (eher größere Beträge je Aktien) und seit einer Weile eins bei TRep. (hier kaufe ich sehr regelmäßig was, zum Glück auch im März ziemlich eingekauft, dann ging mir irgendwann cash aus). Hab mir noch keinen Namen dafür überlegt aber man könnte es in Langfristig und Trading Depot aufteilen…

      Gruß dutillda

  3. Hallo Ben,

    ja meine BASF Dividende kam gestern auch am Konto an, das war schon eine schöne Summe.
    Ich werde auch weiterhin BASF aufstocken bei Kursen unter 45 €, da ich das Niveau für nicht überteuert halte.

    Gruß
    James

  4. Wie immer ein sehr aufschlussreicher Beitrag von dir Ben. Ich habe glücklicherweise die erste Tranche BASF bei 46,65€ gekauft. Sollte der Kurs nochmal in diese Gegend kommen würde ich nochmal stark nachkaufen. Solange begnüge ich mich mit den Dividenden :)

  5. Also BASF kaufe ich seit dem Jahr 2000. Das war mein erster Kauf. Seitdem habe ich 8mal nachgekauft. Ja manchmal auch zu teuer. Meine letzten 5 Nachkäufe waren wie folgt:

    15.02.2016 zu EUR 59,15
    06.06.2017 zu EUR 85,24 das war teuer
    05.11.2018 zu EUR 69,95
    02.01.2019 zu EUR 59,97
    14.04.2020 zu EUR 47,87

    Mein erster Kauf war bereits im Jahr 2000 zu EUR 20,95. Dann ging es bergab auf unter EUR 15,- und ich habe mich nicht getraut.
    Vollidiot fällt mir dazu nur rückwirkend betrachtet dazu ein.

    Im Februar 2008 habe ich zu EUR 42,53 gekauft
    Oktober 2008 habe ich dann wieder zu EUR 28,30 gekauft. Dann ging es auf unter EUR 21,- und ich habe wieder gekniffen.
    Am 30.12.20008 als der Kurs schon wieder bei EUR 27,42 stand, also knapp +40% vom Tief schon wieder, dachte ich, was bin ich für ein Idiot. Bei EUR 42,53 und 28,- kaufen aber nicht bei EUR 21,- .
    Also habe ich mir kurz am letzten Handelstag noch ein paar Stücke ins Depot gelegt auch wegen der Abgeltungssteuer.

    Und nochmals Idiot, weil ich mich dieses Jahr bei unter EUR 40,- wieder nicht getraut habe. Naja am 13.04.2020bei EUR 47,87 war ich dann so mutig.

    Und so komme ich heute auf insgesamt 459 BASF Aktien und BASF ist mein größter Dividendenzahler. Eigentlich sollte man sich nur Aktien in das Depot legen, mit welchen man bereit ist durch dick und dünn zu gehen und welche man gnadenlos nachkaufen würde, solange sich nichts grundsätzliches ändert. Leider halte ich mich auch nicht immer daran. Aber wenn BASF nochmals fällt werde ich bei unter EUR 39,95,- bei EUR 32,- und EUR 25,- ein Kauforder in den Markt legen. wenn nicht, auch egal, denn jetzt reicht es eigentlich mit BASF.

    Hat sich bei BASF etwas grundsätzliches geändert? Nein. BASF war zyklisch, BASF ist zyklisch und BASF wird immer vermutlich zyklisch bleiben. Wem das nicht gefällt oder wer BASF für keine gute Aktie hält, sollte sich überhaupt keine BASF kaufen. Aber eigentlich waren solche Kurseinbrüche, rückwirkend betrachtet immer eine gute Kaufgelegenheit.

    Und es ist wirklich interessant, wenn man die letzten 33,5 Jahre den BASF Kurs über den DAX legt ist das Endergebnis absolut gleich. Oder anders ausgedrückt hätte man am 02.01.1987 in einen DAX ETF (welche es aber damals noch überhaupt nicht gab) oder BASF investiert, hätte man heute als Kurswert exakt das gleiche. Den reinen DAX Kursindex hat eine BASF locker outperformt und wenn man jetzt die noch ausgeschütetten Dividenden einrechnet kommt man bei BASF auf ein Plus von 2.712% und beim DAX Performance (welcher ja inkl. eingerechneter Dividende ist) auf nur ca. 882%.

    O.k. 33,5 Jahre ist ein lange Zeit. Interessant ist es auch, dass es Phasen gab, in welchen BASF besser als der Index gelaufen ist, dann aber dafür eine Pause eingelegt hat bis der Index im Kurs wieder aufgeschlossen ist und es Phasen gab, in welcher BASF dem Index hinterherhinkte. Aber exakt diese Phasen waren rückwirkend betrachtet die optimale Kaufzeitpunkte.

    BASF wird auch weiterhin kein Rennpferd werden. Aber es ist eine grundsolide deutsche Firma und ist bei mir einfach ein Grundgerüst meiner Investments. Und Chemie wird auch weiterhin im Internetzeitalter benötigt werden. Und wenn es nur noch die Kunstoffmasse für die Halbleiter herstellt oder Kunstoff für Smartphonegehöuse zu spritzen……………..

    Ich persönlich glaube nicht, dass man nächstes Jahr die Dividende erhöhen wird. Das halte ich für ausgeschlossen. Ich rechne eher mit einer deutlichen Dividendenkürzung. Das wäre zwar nicht schön aber auch kein Todesurteil. Auch 2010 hatte man die Dividende als Folge der Finanz-und Wirtschaftskrise gekürzt um sie dann 2011 auf ein neues historische Hoch anzuheben.

    Und auf meine erste Aktien zu EUR 20,95 gab es dieses Jahr immerhin 15,75% Bruttodividende. Und mein Durchschnittkurs liegt bei EUR 40,- Das sind aktuell immer noch 8,25%

    Also Ben Kopf hoch und entweder von BASF überzeugt zu sein mit allen Höhen und Tiefen oder überhaupt nicht in diesen Wert investieren. Weil eigentlich hat sich bis jetzt nichts geändert bei BASF. Nur der Kurs steht aktuell tiefer……………

    1. oder man hat son glückliches Händchen wie ich, der 2017 mit Aktien begonnen hat und BASF (und Bayer) damals nahezu zum Höchstpreis gekauft hat und seitdem auf ihnen sitzt. 85€ wird BASF sicherlich so schnell nicht mehr sehn.

      Von daher bleibt mir auch nicht viel anderes übrig als das gleiche Motto: Langzeitinvestition

  6. Hey star,

    Du scheinst auch ein riesen Depot zu haben. Darf ich fragen seit wann du investierst und wie alt du bist? Das motiviert ungemein am Ball zu bleiben und dann ggf auch mal eine so hohe Dividende von BASF zu bekommen;)

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