Dividende innerhalb von 4 Jahren verdoppelt!

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Das kommt auch nicht allzu oft vor – in meinem Depot schon gar nicht. Gekauft habe ich die Aktien erstmals im Jahr 2020. Und damals wurden 1,15 US$ Quartalsdividende je Aktie bezahlt. Nun, gerade mal 4 Jahre später, ist die Dividende nach der jüngsten Anhebung auf exakt das Doppelte (2,30 US$) gestiegen.

Das ist das Resultat, wenn ein Unternehmen mit überdurchschnittlichen Steigerungsraten kontinuierlich die Dividende anhebt. Und ein wunderbares Zeichen, dass es sich lohnt, langfristig investiert zu bleiben.

Und der Cash Flow hätte sogar noch eine stärkere Anhebung erlaubt. So bleiben die Ampeln für die nächsten Jahre jedenfalls auf Grün und mein Yield on Cost kann weiter steigen.

Denn auch die weiteren Perspektiven des Unternehmens stehen auf Wachstum. Somit befinden wir uns in der besten aller Welten für die Aktie? Aber nicht ganz, denn es gibt ein Risiko, das relativ schwer zu greifen und wohl auch kaum zu vermeiden ist.

Was ich genau meine und wie ich damit umgehe, erfährst Du in diesem Beitrag.

Erst im August 2020 – also vor 4 Jahren – bin ich beim Zulieferer der Halbleiterindustrie Lam Research eingestiegen. Und seitdem habe ich sieben Mal nachgekauft. Hier habe ich über die Depotaufnahme ausführlich berichtet. Aus einem addierten Kaufpreis von 6.802,20 € hat sich – neben den steigenden Dividenden – ein Depotwert von rund 13.500 € entwickelt.

Das Chartbild zeigt die Zyklik der Branche und vermittelt kein ruhiges Bild von links unten nach rechts oben. Gleichzeitig ist die Tendenz steigend und es gab immer wieder Kaufgelegenheiten:

Lam Research im 10-Jahres-Chart (in US-Dollar)
Lam Research im 10-Jahres-Chart (in US-Dollar)

Eine Einschätzung, wo sich Lam Research innerhalb der Halbleiterbranche einordnen lässt, habe ich in diesem Bericht vorgenommen.

Dividendenzahlung

Lam Research zahlt erstmals eine Quartalsdividende von 2,30 US$ je Aktie (zuvor: 2,00 US$). Das ist eine Erhöhung um 15,0%. Für meine 18 Aktien ergibt das eine Brutto-Dividende von 41,40 US$. Sie wurde von flatex zum EZB-Referenzkurs von 1,1071 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 27,84 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.10.2024 überwiesen.

Dividendenzahlung Lam Research im Oktober 2024

Aktiensplit

Im Anschluss an die Dividendenzahlung wurde der schon Ende Mai angekündigte Aktiensplit im Verhältnis 1:10 umgesetzt. Das bedeutet für mich konkret eine Veränderung von 18 auf 180 Aktien. Im gleichen Maße reduzierte sich aber auch der Aktienkurs, so dass es eine rein optische Maßnahme ist.

Aktiensplit Lam Research im Oktober 2024

Dividendenrendite und YoC

Mit dem Aktiensplit ändert sich natürlich auch die Quartalsdividende. Sie wird ab sofort 0,23 US$ betragen. Bezogen auf ein ganzes Jahr sind das 0,92 US$. Bei einem Aktienkurs von 82,89 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 1,1%. Da Lam Research seine Dividende üblicherweise jährlich erhöht, dürfte bei einem heutigen Kauf die tatsächliche Jahresdividende höher liegen. Bleibt es beim bisherigen Turnus, dann wird die Quartalsdividende mit der Oktober-Zahlung 2025 wieder höher sein.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) profitiert von meinem Einstandskurs. Für die 180 Aktien habe ich insgesamt 6.802,20 € bezahlt. Rechne ich die Quartalsdividende mit identischem Wechselkurs auf eine Jahresdividende hoch, dann liegt diese bei 149,58 €. Das entspricht einem YoC von 2,2%. Das ist zwar auch noch nicht prickelnd, aber angesichts der historischen Steigerungsraten befindet sich meine persönliche Dividendenrendite auf gutem Weg.

Perspektiven

Es ist schon ein ungewohntes Gefühl, so einen optisch niedrigen Aktienkurs bei Lam Research zu sehen. Und ich muss sagen, der Effekt wirkt. Seit dem Split „kribbelt“ es auf einmal bei mir, weil ich schon für unter 80 € eine weitere Aktie kaufen könnte. Oder umgerechnet könnte ich jedes Jahr von den Netto-Dividenden eine Aktie reinvestieren. Und mit Sicherheit werden weltweit viele Privatanleger ähnlich denken. Gerade bei solch unhandlichen Aktienkursen macht ein Aktiensplit schon Sinn.

Aber kommen wir zu den Fakten: die Dividendenerhöhung ist etwas niedriger ausgefallen als von mir erhofft. Ich hatte auf eine Erhöhung um 25% auf 2,50 US$ bzw. 0,25 US$ nach dem Split gesetzt. Aber mir war klar, dass das eine ambitionierte Hoffnung war. Und natürlich bin ich auch mit den 15%, die es dann geworden sind, zufrieden.

Die letzten Quartalsergebnisse zeigten zudem einen Zuwachs im Quartalsvergleich. Hier ist Besonderheit, dass sich Lam Research in seinen Vergleichszahlen nicht mit dem Vorjahresquartal vergleicht, sondern tatsächlich mit dem Vorquartal. So erhält man als Leser jeweils eine gute Einschätzung über die aktuelle Entwicklung. Der Nachteil ist allerdings, dass man sich selbst ein Bild machen muss, ob das aktuelle Quartal womöglich ohnehin ein traditionell stärkeres oder schwächeres Quartal ist.

Jedenfalls stiegt der Umsatz um 2,1% auf 3,87 Mrd. US$ an. 29,1% blieben davon als operatives Ergebnis übrig, das ist eine Verbesserung um 120 Basispunkte.

Der Gewinn je Aktie legte um 6,0% zu und erreichte splitbereinigt 0,778 US$ (Vorquartal: 0,734 US$).

Lam Research ist damit weiterhin mit einer beeindruckenden Bruttomarge von 47,5% unterwegs. Der Begriff „Gelddruckmaschine“ erscheint mir hier schon fast angebracht zu sein. Der Cash-Bestand stieg so von 5,7 Mrd. US$ auf 5,9 Mrd. US$. Dem steht übrigens eine Langfristverschuldung von 4,5 Mrd. US$ gegenüber. Und auch der bilanzierte Goodwill von 1,76 Mrd. US$ erscheint mir kein größeres Risiko zu sein.

Mit dem Cash-Flow von 862,4 Mio. US$ im Quartal wurden für 373,6 Mio. US$ eigene Aktien zurückgekauft, 261,5 Mio. US$ für Dividendenzahlungen ausgegeben und 100,7 Mio. US$ neu investiert. Daran sieht man, dass meine Hoffnung von 20% Dividendenerhöhung nicht unrealistisch war, aber sich das Management noch etwas Luft lässt.

Das Quartalsergebnis übertraf die Mitte der eigenen Prognose und das Management ist optimistisch, dass das erwartete mehrjährige Wachstum im Wafer-Bereich von Lam Research noch outperformt werden kann.

Die neue Prognose für das gerade zu Ende gegangene 3. Quartal 2024 liegt nun bei einem Umsatz von 4,05 Mrd. US$ (+/- 300 Mio. USS) und einem Gewinn je Aktie von 7,97 US$ (+/-0,75 US$).

Das wäre ein erneutes Wachstum im Quartalsvergleich und zeigt, dass Lam Research auf dem richtigen Weg ist.

Risiken habe ich zuletzt bei der regionalen Umsatzverteilung gesehen. Aber auch hier werden Fortschritte erzielt. Im Quartalsvergleich sank der China-Anteil von 42% auf 39%. Dafür stieg der USA-Anteil von 6% auf 10%. Verschiebungen gab es allerdings auch von Korea (-6%-Punkte) nach Taiwan (+6%-Punkte).

Das Thema China/Taiwan ist zuletzt etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten. Aber es ist weiterhin präsent und es gibt Befürchtungen, die in der nächsten Zeit eine Verschärfung der chinesischen Aktivitäten erwarten. Denn die Volksrepublik China befindet sich seit dem 1. Oktober in ihrem Geburtstagsjahr und eine „Wiedervereinigung“ mit Taiwan würde gut zum 75. Geburtstag der Staatsgründung passen.

Den Auswirkungen eines militärischen Angriffs könnte sich Lam Research kurzfristig nicht entziehen. Aber es bleibt auch keine ernsthafte Alternative, da Taiwan in der Chipproduktion mit TSMC einfach führend ist. Und Lam Research deshalb dort sein muss.

Insgesamt bleibt Lam Research für mich ein überaus interessantes und attraktives Unternehmen in meinem Depot. Aktuell bin ich allerdings aufgrund der Bewertung zurückhaltend. Im Aktienkurs ist schon viel Wachstum der Zukunft eingepreist. Zwar ist die Aktie von mehr als 100 US$ inzwischen wieder rund 20% zurückgekommen. Aber trotzdem notiert sie noch deutlich über dem durchschnittlichen Bewertungsniveau der Vergangenheit.

Auch wenn es wegen des optisch niedrigen Kurses kribbelt – ich halte mich mit einem Nachkauf weiter zurück. Erst bei Kursen ab 60 US$ abwärts würde ich meine Position noch mal aufstocken. Mein Ziel bleibt weiterhin, 200 Aktien von Lam Research im Depot zu haben. Einen Zeitplan habe ich dafür nicht und bin auch mit den 180 Aktien schon ausreichend investiert. Und auch ohne Nachkauf bin ich sehr zufrieden und freue mich auf die weitere Entwicklung des Unternehmens.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Lam Research Corp.
ISIN:US5128071082
Im Divantis-Depot seit:28.08.2020
Letzter Nachkauf am:13.07.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:180
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:37,79 €
Gesamtkaufpreis:6.802,20 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:377,37 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Lam Research Corporation Reports Financial Results for the Quarter Ended June 30, 2024

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10 Gedanken zu „Dividende innerhalb von 4 Jahren verdoppelt!“

  1. China und militärischer Konflikt in Taiwan halte ich für Noise.
    China hat zur Zeit andere größere Baustellen im Inland.
    Ein untrügliches Zeichen ist die etwas mißglückte Pressekonferenz von 08.10.
    der NDRC in China (zentrale Planungsbehörde), infolge dessen der Hang Seng gleich mal 9% in den Keller gerutscht ist. Immobilien sind nach der PK etwa 25% in den Keller gegangen. Der Chef der Planungsbehörde hat sich mit Sicherheit unbeliebt gemacht.
    Untrügliches Zeichen dafür ist die unmittelbar folgende Pressekonferenz von gestern
    des Finanzministers, der auf der Nomenklatura eine Stufe höher stehend gleich mal direkt ran mußte. Die Ergebnisse am Markt werden wir dann morgen sehen.

    Die Jugendarbeitslosigkeit in China ist mit etwa 19% die höchste in allen entwickelten Ländern. Es gibt Berichte über sogenanntes Revenge-Sparen der Jugend
    https://www.focus.de/finanzen/news/extremes-sparen-warum-junge-chinesen-jetzt-revenge-saving-betreiben_id_260365969.html
    Ich habe eine Umfrage gelesen, wonach in China etwa 80% der Jugend bis 30 Jahre nicht plant, einen Immobilienerwerb zu tätigen.
    In China kann man erst nach 10 Jahren Einzahlung Geld aus der Arbeitslosenversicherung beziehen. Die Bezüge sind niedrig und reichen für die Mieten kaum aus.
    Wo soll denn die Jugend dann die 10 Jahre Mindesteinzahldauer herkriegen.
    Die hängen dann der Familie auf der Tasche, ohne es zu wollen.
    Soziale Absicherung Fehlanzeige. Funktionären der KP Chinas geht es sicher ganz gut.

    Auch wenn die Chinesische Regierung sicher fiskalisch mit einem sehr großen Hammer auf die Probleme draufhauen kann, bleibt die Wirkung oft sehr ungenau.
    Hier zeigt sich, das die Marktwirtschaft der Planwirtschaft nicht nur haushoch, sondern Turmhoch überlegen ist, weil die freie Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage zur effizientesten Versorgung der Bevölkerung führt.
    Wenn das Government auf die Dauer seine Bevölkerung nicht satt bekommt, ist es über kurz oder lang weg vom Fenster. Ich denke schon, das es innenpolitisch unter Zugzwang steht.
    Sry für den Exkurs zu China, aber für militärische Aktivitäten in Richtung Taiwan gibt es keinerlei Anzeichen.
    Dann kriegt China am int. Finanzmarkt derart einen auf den Deckel, davon erholt das derzeitige Government nicht. Sie wollen ja eher mit Force Majeure Wohlstand über den Aktienmarkt schaffen, weil sie wissen und sehen das das geht, und da paßt Taiwan Null ins Programm.
    mMng

    1. Hallo Thomas,

      ich sehe das im Prinzip ähnlich. Allerdings ist es mir wichtig, die Thematik nicht aus den Augen zu verlieren. Sie kann akut werden, gerade wenn wir nicht damit rechnen. Natürlich wäre das durch unsere Brille betrachtet nicht rational. Aber das war Putins Angriff auf die Ukraine auch nicht. Und trotzdem fand er statt. Und gerade wenn es innenpolitisch Schwierigkeiten gibt, dann kann ein Krieg ein Mittel sein, einerseits davon abzulenken und andererseits die Bevölkerung zu einen und geschlossen hinter die Regierung zu stellen.

      Ich hoffe natürlich trotzdem, dass es nicht zu einem chinesischen Angriff auf Taiwan kommt. Und sehe aktuell auch keine direkten Anzeichen dafür. Aber das kann sich auch schnell ändern. Und deshalb beobachte ich die Umsatzentwicklung meiner Titel wie Lam Research oder Texas Instruments in der Region sehr genau.

      Viele Grüße Ben

    2. @Thomas:

      Ich bin bei Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft ganz deiner Meinung!

      Bei der Einschätzung der Lage in China wundert mich deine Entschiedenheit bzw. Sicherheit. Ich bin da eher bei Ben. Weder würde ich jemanden beipflichten der behauptet dieses Jahr marschiert China in Taiwan ein, noch würde ich es bei der gegenteiligen These tun (China marschiert überhaupt nicht ein). In letzter Zeit hab ich immer mal was von Howard Marks gehört. Und er ist auf der gleichen Linie wie Buffett oder Beck. Nämlich, dass man solche Dinge nie so entschieden vorhersehen kann. Und wer hat gerade in China wirklich Einblicke? Und es gibt mit Sicherheit ein Szenario welches ein militärischer Konflikt ist. Ob dieses eine Wahrscheinlichkeit von 10%, 50% oder 90% hat weiß von uns sicher niemand. Ich würde nur 0% und 100% ausschließen. Und gerade wenn innenpolitisch die Dinge nicht optimal laufen, könnte ein externes Event genutzt werden, um die Bevölkerung „zu einen“.

      Hier mal ein Podcast mit dem norwegischen Staatsfonds:

      https://youtu.be/vZJHQrGS7PE?si=gZh7KXZ8QseDBb1g

    3. Vielen Dank für die Inspirationen, lieber Thomas, „Revenge Saving“, kannte ich noch nicht. Kein Wunder jedoch in einer Rezession, übliche Reflexe…

      Ich bin ein Fan von Adam Smith und dem Prinzip der unsichtbaren Hand (Kapitalismus, Ausgleich von Angebot und Nachfrage). Jedoch nicht isoliert, sondern ergänzt um gezielte Transferleistungen dort, wo Investitionen und Unterstützung der Schwachen nötig ist. Wir nennen es auch „soziale Marktwirtschaft“ in Deutschland. Dort nur – so mein Eindruck der letzten Jahre – gelingt es uns nicht gut genug, Schlüsselinnovationen zu budgetieren bzw. dort Transferleistungen anzubringen, wo es wichtig ist: Krankenhäuser, Pflege, Kindererziehung, Bildung.
      Es ist schwer zu sagen, wie es in den nächsten Jahren in China weitergeht. Naiv vermutend würde man denken, dass eine so hohe soziale Unruhe unter jungen Menschen zu Veränderungen führt. Das wiederum dachten wir schon 1989 und sind leider enttäuscht worden.

      Für mich als Anleger ist das chinesische Eisen noch zu heiß. Ich sehe keine Perspektive, dass sich Aktienkurse dort nachhaltig erholen. (Und damit könnte ich sehr falsch liegen…;-(.

    4. Es ist schwierig aus Möglichkeiten wiederum Wahrscheinlichkeiten zu errechnen.

      Jedenfalls treibt mich das Risiko militärischer Aktionen ebenfalls um, obwohl bzw. besser gesagt weil ich ein stärkeres Asien Exposure habe.

      Andererseits denken wir als Menschen sehr binär. Es gäbe auch andere militärische Szenarien, die unterhalb einer full scale invasion lägen. Davon abhängig ist dann, ob Handelsketten kaputt gehen (für alle schlimm) oder sogar im Sinne einer Blockbildung Währungskontrollen analog Russland eingeführt würden (richtig schlimm für Investoren wie mich).

      Ich negiere das Risiko nicht, jedoch halte ich eine Blockbildung analog Russland selbst bei militärischen Eskalationen für weniger wahrscheinlich. Aber auch hier weiß ich nichts. Es macht mich also nervös. Interessanterweise interessiert es die Medien gerade nicht; das letzte Jahr hingegen haben es die Medien extrem intensiv reflektiert. Am Risiko hat sich aber in der Zwischenzeit nichts geändert. Das zeigt, dass man seine Entscheidungen zumindest nicht vom öffentlichen Sentiment abhängig machen sollte. Und das vielleicht manchmal unsere Medien recht überhöhend sind und ihre Berichterstattung manchmal differenzienden Tatsachenbezug missen lässt – jedenfalls sind sie nicht hinreichend und nicht nachhaltig konsistent, um auf ihrer Berichtstattung valide Investmententscheidungen zu treffen oder sich aus einer Asset Klasse herausjagen zu lassen.

      Vielleicht um die Glücksgötter für asienexponierte Investoren wie mich zu beschwören (Ihr macht jetzt bitte alle mit :-): Stichwort Anknüpfungstatsachen für eine Prognose – In den letzten Jahrhunderten gingen die meisten Kriege vom British Empire aus, in den letzten 50 Jahren von den USA. Und wie viele Kriege gingen in den letzten 50 Jahren von China aus…? Ja, richtig – null. Hoffen wir, dass es so bleibt. Aber man niemand kann es wissen.

  2. Ein spannender Artikel, der zeigt, wie wichtig langfristiges Investieren in dividendenstarke Unternehmen sein kann! Die Verdopplung der Dividende in nur vier Jahren bei Lam Research unterstreicht die Potenziale von Aktien in Wachstumsbranchen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie kontinuierliche Nachkäufe und Dividendensteigerungen langfristig zu einer erfolgreichen Anlagestrategie führen können. Ein schönes Beispiel dafür, warum sich Geduld und Beständigkeit lohnen!

  3. Ich habe mich konsequent aus China zurückgezogen. Die Risiken durch diktatorische Maßnahmen und staatliche Eingriffe sind viel zu groß. Außerdem machen China, Rußland, Nordkorea gemeinsame Sache gegen den Westen.
    Ich sehe da keinen Grund dies durch Investitionen dort noch zu fördern. Die weiteren Abhängigkeiten (vgl. Lam etc.) sind auch noch da. Die USA sind da relativ konsequent. Können dies aufgrund ihrer wirtschaftliche und militärischen Fähigkeiten auch durchziehen. Deutschland und Europa spielen da eine immer kleinere Rolle in Richtung Kreisklasse. Keine Ahnung, was da in den Köpfen der Politiker vorgeht. Aber ich sage auch immer, dass diese auch immer gewählt werden. Also die Deutschen scheinbar in ihrer Mehrheit mit dem „Gewurstel‘ zufrieden sind.

  4. @all China:
    Die schrumpfende/alternde Bevölkerung, fehlende Einwanderung und monatlich sinkende Immobilienpreise hatte ich ja schon in einem Vorpost erwähnt. Warum soll ich mir (wenn ich sie nicht selbst zum Wohnen benötige) eine Immobilie kaufen, wenn ich sie in zwei bis drei Monaten signifikant billiger bekomme bzw. es sich ein Wertverlust nach Kauf abzeichnet?
    Früher haben die Chinesen zu jedem 50. Geburtstag mit ihren Gästen mit der Zahl ihrer Zweitwohnungen gepranzt (nehme ich an, jetzt jammern sie über den Wertverfall)
    https://de.tradingeconomics.com/china/housing-index
    zur Beachtung die Nulllinie
    wer auf Kredit gekauft hat, sitzt ganz besonders in der Sche..e

    Aber um mal den Bogen zurück zu Lam Research zu schlagen:

    China ist genauso von den Produkten/Foundrie von TSMC abhängig wie der Rest der Welt
    und nicht nur davon. Sie sind nicht in der Lage, alle Produkte der folgenden Wertschöpfung selbst zu produzieren.

    https://quartr.com/insights/company-research/understanding-the-semiconductor-value-chain-key-players-and-dynamics

    hier die Graphik.

    Sie würden sich bei einer Beschädigung von TSMC nur selbst ans Bein machen
    und außerdem ist TSMC ohnehin bald von Taiwan unabhängig.

  5. Moin Thomas,

    Deine Ausführungen basieren auf einer quasi ökonomischen Vernunft im Sinne eines seit Jahrhunderten bewährten wirtschaftlichen Handelns. Autokraten interessiert das aber nicht wesentlich. Das Spannende an China ist aber, dass seit ein paar Jahrzehnten dort durchaus wirtschaftliche Vernunft vorhanden ist aber eben auch Herrscherattitüden. Gelassen würde ich es sehen, wenn wie früher Politbüros etabliert wären. Das hat solange in der Sowjetunion wie auch in China eine gewisse Friedensgarantie etabliert. Heute haben wir es aber mal wieder mit hierarchischen Systemen zu tun, die auf jeweils einen Herrscher ausgerichtet sind. Interessanterweise sehen wir im Iran bspw. noch so eine Art ‚Politbüro‘, womit deren Aggression nach außen noch gezügelt erscheint … Putin, Xi oder Kim bremst keiner. Putins Ideal ist Nordkorea, koste(!) was es wolle, warum sollte es bei Xi nicht anders sein? Kurzum, meine Investitionen im Sinne eines Aktionärs verlässt sich nicht auf den Gutwillen einer Person! AGs, die nur mit unter 10% Free Float gehandelt werden, nehme ich ja auch nicht. Gruß Frank

    1. n`abend Frank,

      Das Kapital der globalen Investoren geht dahin, wo es sich wohlfühlt, wo es als sinn-,
      Job- Wohlstandsstiftend anerkannt und respektiert wird.
      China braucht das Geld genauso wie alle anderen im Wettbewerb stehenden globalen Regionen.

      China`s Mittelschicht hat eine Ahnung vom Wohlstand prosperierender Wirtschaftsnationen bekommen und wird sicher äußerst ungern darauf verzichten.
      Wenn China das Geld der internationalen Finanzmärkte nicht haben will,
      dann nehmen es Indien, Brasilien, Asien ex China, die gemäßigte arabische Welt usw auch ganz gerne ohne zu zögern. Europa u. USA sowieso.
      Das weiß auch Xi Jin Ping.
      Technologischer Rückstand bedeutet auch für ihn Macht- und Ansehensverlust.
      Ich sehe das Thema Taiwan wegen der chinesischen Abhängigkeit vom int. Kapitalmarkt eher entspannt.
      Kann mich aber selbstverständlich auch irren.

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