30% Plus innerhalb von 12 Monaten mit einem Langweiler

Coca-Cola Beitragsbild im Oktober 2024
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Es gibt sie: Aktien, die ich als no-brainer oder auch Langweiler bezeichnen würde. Hält man sie nur lang genug, dann wird man damit positive Erträge erzielen. Egal zu welchem Kurs man eingestiegen ist. Notfalls sorgen steigende Dividenden dafür, dass sich ein positiver Total Return einstellt.

Umso erstaunlicher ist es, wenn eine solche Aktie innerhalb von 12 Monaten auf einmal um 30% im Kurs steigt. Dann muss etwas passiert sein, was nicht so häufig vorkommt. Denn Kursdynamik passt eigentlich nicht zu Langeweile.

Bei dieser US-Aktie ist es die Aussicht auf die Zinswende gewesen, die den Aktienkurs beflügelt hat. Auch wenn die wirkliche Zinssenkung gerade erst ein paar Wochen alt ist, die Aussicht darauf besteht schon seit einem Jahr.

Aber das Management hat auch einen eigenen Beitrag geleistet. Denn die Geschäfte laufen wieder besser und die zwischenzeitlichen Bedenken der Börse sind vergessen.

Wie die Perspektiven nun aussehen und ob sich jetzt noch ein Kauf lohnt, erfährst Du in diesem Beitrag.

The Coca-Cola Company ist der Titel, den ich am längsten in meinem Depot habe. 2007 habe ich meine ersten Aktien gekauft, 2008 dann meine heutige Position erreicht gehabt. Hier habe ich das Unternehmen ausführlich vorgestellt.

Im Chartbild ist gut zu erkennen, dass die Aktie jüngst (seit Oktober 2023) eine stark positive Entwicklung hingelegt hat. Aktuell konsolidiert sie etwas unterhalb des Allzeithochs:

Coca-Cola 10-Jahres-Chart in US-Dollar
Coca-Cola 10-Jahres-Chart in US-Dollar

Zwischenzeitlich (2019/2020) hatte ich in einem separaten Depot eine zweite Position aufgemacht, sie dann aber 2022 wieder mit ordentlichem Gewinn geschlossen. Das sind die im Chartbild eingebundenen Dreiecke, hat aber für die Langfristposition keine Relevanz gehabt.

1.886,76 € hatte ich insgesamt für meine damals 50 Coca-Cola-Aktien bezahlt. Gekauft hatte ich sie in 5 einzelnen Transaktionen zu je 10 Stück, die sich über einen Zeitraum von 12 Monaten zwischen Juli 2007 und Juli 2008 hinzogen. 2012 kam es dann zum bisher letzten Aktiensplit und aus den 50 Aktien wurden 100 Stück. Seitdem liegt mein Einstandspreis bei 18,87 € je Aktie.

Dividendenzahlungen

Coca-Cola zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,485 US$ je Aktie. Sie war zuletzt im April um 5,4% erhöht worden. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergab das eine Brutto-Dividende von 48,50 US$. Flatex rechnete die Dividende zum Kurs von 1,1071 in Euro um. Nach Abzug der Steuern erhielt ich eine Netto-Dividende von 32,62 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.10.2024 überwiesen.

Dividendengutschrift Coca-Cola im Oktober 2024

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 1,94 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 69 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 2,8%. Die nächste Dividendenerhöhung sollte jedoch wieder im April 2025 erfolgen, so dass die tatsächliche Jahresdividende bei einem heutigen Kauf etwas höher liegen dürfte.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ergibt sich vor allem aus meinem Einstandskurs und der langen Haltedauer. Für die 100 Aktien habe ich 1.886,76 € bezahlt. Unterstelle ich die gleiche Quartalsdividende mit dem jetzigen Wechselkurs viermal im Jahr, dann erhalte ich eine Jahresdividende von 175,23 €. Das ergibt dann ein YoC von 9,3%.

Perspektiven

1.406,67 € habe ich jetzt an Netto-Dividenden von Coca-Cola erhalten. Weitere 324,19 € kommen durch den Veräußerungsgewinn von Anfang 2022 hinzu. Macht in Summe 1.730,86 € und damit fehlen nur noch 155,90 € bis ich mein ursprünglich eingesetztes Kapital wieder zurück habe. Das dürfte ungefähr Ende 2025 passieren.

Als aufmerksamer Leser des Divantis-Blogs hast Du bestimmt verfolgt, dass ich bei meiner McDonald’s-Position, die ich ähnlich lang wie Coca-Cola halte, diesen Zustand bereits erreicht habe. Und seitdem die Netto-Dividenden mittels Sparplan reinvestiere. Und genau das habe ich bei Coca-Cola auch vor. Gut, ich muss damit voraussichtlich noch bis April 2026 warten. Aber ab dann wird reinvestiert! Und – nach aktuellem Stand – damit pro Quartal ungefähr eine halbe Aktie von Coca-Cola gekauft. Natürlich sind 2 Aktien pro Jahr nicht die Welt. Aber mehr ist auf den Bestand von 100 Aktien anfangs nicht möglich. Die 2 Aktien entsprechen dann einer Netto-Dividendenrendite von 2% und damit ist die Rechnung auch plausibel.

Aber das langjährige Halten der Coca-Cola-Aktien hat mir gezeigt, dass durch das Dividendenwachstum auf lange Sicht ganz andere Möglichkeiten bestehen. Denn vermutlich werde ich schon mit der nächsten Dividendenerhöhung die 10%-Marke beim Yield on Cost knacken. Und das macht dann richtig Spaß!

Spaß macht auch das Lesen der Quartalsergebnisse von Coca-Cola. Zuletzt berichtete das Unternehmen über die Ergebnisse zum 2. Quartal 2024.

Besonders hervorzuheben ist das operative Umsatzwachstum von 15%, das zu einem währungsneutralen operativen Ergebnisplus von 18% führte. Dabei verbesserte sich die operative Marge von 20,1% auf 21,3%. Der Gewinn je Aktie auf vergleichbarer Basis legte um 7% auf 0,84 US$ zu.

Die Prognose für 2024 hat Coca-Cola mit den Quartalszahlen angehoben. Erwartet wird ein organisches Umsatzwachstum von 9-10% (zuvor: 8-9%). Währungsneutralisiert soll der Gewinn je Aktie um 13-15% (zuvor: 11-13%) zulegen. Und der vergleichbare Gewinn je Aktie soll um 5-6% (zuvor: 4-5%) gegenüber 2,69 US$ wachsen.

Spannend wird nun sein, wie die Zahlen zum 3. Quartal ausfallen und ob die Prognose womöglich erneut angehoben wird. Die Ergebnisvorlage ist für den 23. Oktober 2024 vorbörslich angekündigt.

Eine Erhöhung der Prognose würde die Bewertung der Aktie auch noch mal etwas moderater werden lassen. Aktuell entspricht die Prognosemitte einem Gewinn je Aktie von 2,84 US$ je Aktie. Bei einem aktuellen Kurs von 69 US$ entspricht das einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,3. Das ist optisch viel, andererseits erhält man dafür auch hohe Qualität und Verlässlichkeit.

Und angesichts nun endlich sinkender Zinsen in den USA wird die Dividende auf absehbare Sicht wieder attraktiver. Denn während die Anleiherenditen sinken, dürfte die Dividende weiter steigen. Das wird dann auch einen positiven Effekt auf den Aktienkurs haben.

Bekanntlich gehört Coca-Cola zu den Aktien in meinem Depot, die ich für ewig halten möchte. Sie ist ja jetzt schon mein ältester Titel im Depot und das soll auch dauerhaft so bleiben. Mir ist dabei bewusst, dass ich mit der Aktie keine Outperformance der Indizes erreiche, sondern auf andere Weise eine langfristige Kapitalmehrung eintritt. Der Aktienkurs steigt nicht dynamisch, aber doch langfristig erkennbar. Genauso ist es mit den Dividenden. Wer auf stürmisches Wachstum setzt, wird bei Coca-Cola nicht fündig.

Aber mir reicht das so wie es ist. Eine überragende Marke, eine globale Marktstellung, ordentliche Margen, erkennbares Wachstum und eine Orientierung an den Aktionärsinteressen. Dazu seit Jahrzehnten steigende Dividenden mit der Aussicht, dass das auch noch Jahrzehnte so bleibt.

Bei Coca-Cola bin ich gerne Aktionär und werde das auch dauerhaft bleiben!

Auf einen Blick:

Unternehmen:The Coca-Cola Company
ISIN:US1912161007
Im Divantis-Depot seit:17.07.2007
Letzter Nachkauf am:31.07.2008
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:18,87 €
Gesamtkaufpreis:1.886,76 €
erzielter Gesamtgewinn aus verkaufter weiterer Position:324,19 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.441,00 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren, später Dividende reinvestieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Coca-Cola Reports Second Quarter 2024 Results and Raises Full-Year Guidance
Coca-Cola Reports First Quarter 2024 Results
and Provides Updated Guidance

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13 Gedanken zu „30% Plus innerhalb von 12 Monaten mit einem Langweiler“

    1. Hallo Chrischaan,

      Portfolio Performance weist mir für die Zeit von 2007 bis heute einen internen Zinsfuß bei Coca-Cola von 9,04% aus. Er ist aber höher, da ich die erhaltenen Dividenden erst ab 2017 (mit Start des Divantis-Blogs) erfasst habe. Seit 2017 (mit den Dividenden) liegt er bei 9,60%.

      Viele Grüße Ben

      1. @Ben: Das ist schon beeindruckend!10% p.a.! Ich hatte mir mal die Mühe gemacht für meine Eltern auszurechnen, was ein Alternativinvestment zu einem Sparkassen-Geldmarkt-Fonds gebracht hätte. Als Burggrabenaktie habe ich da Canadian National Railways genommen. Der Invest war im Feb 2007. Resultat mit reinvestierter Bruttodividende auch ungefähr 12% p.a. Trotz mehrerer längerer Seitwärtsphasen.

        @Thomas: WB at mal in einem Video, welches ich gerade nicht finde einiges über Burgraben gesagt. Wie schnell er aufzubauen ist und wie stark er ist. Er brachte Microsoft als ein Beispiel bei dem es sehr schnell ging (1-2 Dekaden). Und KO als Beispiel wo es sehr lang gedauert hat (viele Dekaden). Und er sagte auch, dass er einschätzt, das in einem Gebiet wie bei MSFT der schnell aufgebaute Burggraben durchaus einer höheren Gefahr unterliegt disruptiert zu werden (ich sehe die aktuell nicht, aber nur so als prinzipieller Gedanke). Während er da bei KO kein Chance sieht (siehe Bsp. wenn mir einer das Geld gäbe um es zu versuchen, würde ich es ihm zurückgeben).

        Hier noch was lustiges zu einer anderen Burggrabenaktie: https://youtu.be/Z1sTs8wkAbw?si=CbAXohnUx69HgUMY

  1. der gute Buffet hält seine Aktien zwar gern für die Ewigkeit,
    wir wissen aber, das er trotzdem an keinem guten Geschäft vorbeigeht und auch den Verkaufsbutton benutzt, wenn es sein muß.
    Nicht so bei Coca. Entweder hängt er emotional dran und/oder es ist und bleibt sein Standardgeschäft schlechthin.
    Die 400 Mio Aktien, die er hat, wird er wohl zu seinen Lebzeiten nicht mehr verkaufen
    und hält damit geschätzt 10 % von Coca. Letzte Kauf oder Verkaufsaktivität bei ihm bestimmt schon eine Ewigkeit her, sehe jetzt nicht extra nach.
    Wenn man bei den „Stars and Stripes“ jedem Sternchen eine US-Company zuordnen würde,
    würde Coca ganz klar auch einen Star bekommen.
    Pepsi schwächelt ein bißchen zur Zeit, aber auf 5 Jahre ändert sich das auch wieder etwas.

    Habe ja immer mal Gedanken neben der Hauptstraße und denke immer,
    ist Coca ein marktbreiter oder marktenger Titel? Klar sagt jetzt jeder, Coca ist marktbreit bei 4 Mrd Shares,
    wenn aber die Verkaufbereitschaft/-neigung aller Investoren allgemein sehr gering ist, ist der Titel auch schon wieder markteng als Qualitätsmerkmal.
    Woran könnte man das sehen? Am 3 month avg Volumen (Handelsvolumen)
    und das liegt (Quelle Finviz) bei tatsächlich nur bei 13,79 M und ist deutlich niedriger als bei vielen anderen Companys. KO liegt hier nur auf Platz 135 der Finviz Liste,
    und damit haben 134 Companys ein höheres durchschnittliches Handelsvolumen als Coca Cola
    spricht für gemütliches Liegenlassen.
    Grüße.

    1. Hallo Thomas,

      eine interessante Statistik. Habe mich mit dem Handelsvolumen der US-Aktien zwar bisher nicht beschäftigt, aber das klingt bezüglich Coca-Cola auf jeden Fall plausibel. Hinzu kommen ja auch noch die Aktienrückkäufe, die zwar zunächst für Handelsvolumen sorgen, aber im Nachgang die Anzahl ausstehender Aktien weiter verringert. Alles gut für Aktionäre, die die Aktie einfach beiseite legen und als langweiligen Dividendenzahler im Depot haben.

      Viele Grüße Ben

      1. Natürlich könnte man noch das avg Volumen in Relation zur Relevanz/Marketcap der Company setzen,
        daraus einen Faktor bilden und den nach Größe absteigend/aufsteigend sortieren, das würde dann m.E. ein Qualitätsmerkmal bilden für den „schnellen oder eben nicht schnellen Finger“ beim Verkaufen.
        Muß noch präzisieren, das 3 month avg Volumen bezieht auf den täglichen Umschlag des jeweiligen Titels, nur eben auf avg 3 Monatsbasis.
        Wenn man dann die 13,79 Mio zu 4Mrd Shares gesamt bei Coca ins Verhältnis setzt, dann werden täglich weniger als 1 Prozent des Gesamtbestandes gehandelt.
        nehme an, das die Zahlen so stimmen. Vlt mißt Finviz auch nur US Börsen und nicht den globalen Markt, aber als Relation zu anderen Companys ist es unbedingt aussagekräftig.
        habe mal stichprobenartig ein paar andere große Companys durchgesehen und die liegen alle höher.
        Die Vola ist bei Coca ja auch eher gering,
        So würde ich das schon als Qualitätsmerkmal sehen.

  2. Eine dieser Aktien, die ich aufgrund meines Lebensstils ablehne (vor allem die zuckerhaltigen Getränke),
    die jedoch zu gut ist, um sie zu ignorieren (bei McD ziehe ich jedoch eine rote Linie, das geht nicht, in meinem Depot…;-).
    Ich habe 2023 meine KO-Position etwas gekürzt, um als Zwilling PepsiCo reinzuholen.
    Laut Kursentwicklung war das eher ein Fehler ;-). Laut Diversifizierung jedoch gut (mir gefällt die höhere Produktvarianz bei PEP).
    Ich habe einige dieser „Zwillinge“ in meinem Depot (KO/PEP, Vale/RioTinto, Blackrock/T. Rowe, MunichRe/Allianz, Qualys/Pablo Alto). Warum? Weil einerseits die Geschäftszahlen mich überzeugten und etwas mehr Diversifizierung mir gut gefiel.
    18 EUR Einstandspreis für KO bei Ben. Mannomann, da werde ich wirklich neidisch! Davon bin ich meilenweit entfernt…;-(
    Andererseits sehe ich bei Amgen (+50%) und MunichRe (+100%) was passieren kann, wenn man Aktien lange im Depot und in Ruhe lässt (bei mir ist lang eher „3 Jahre“ ;-).
    Schon toll zu erkennen, dass sich eine ruhige Hand auszahlen kann.

  3. Hallo Ben,

    du hast geschrieben: „Mir ist dabei bewusst, dass ich mit der Aktie keine Outperformance der Indizes erreiche, sondern auf andere Weise eine langfristige Kapitalmehrung eintritt.“
    Meine Frage dazu: Der S&P 500 hat in den letzten 20 Jahren durchschnittlich ca. 11 % Performance pro Jahr abgeliefert (Dividenden inkludiert). Sollte dein YoC in den nächsten Jahren über die 11 % steigen, würdest Du doch zukünftig auch ohne einen steigenden Aktienkurs von Coca-Cola allein durch die Dividenden den S&P outperformen. Oder habe ich hier gerade einen Denkfehler?

    Viele Grüße
    Nico

    1. Hallo Nico,

      ich glaube schon, dass da ein Denkfehler ist. Denn der YoC bezieht sich auf das ursprünglich eingesetzte Kapital. Für einen Vergleich sollte man aber das aktuell gebundene Kapital heranziehen – im Sinne des möglichen Verkaufserlöses. Und da stehen dann eben nicht die 1.800 € zum Vergleich, sondern 6.200 €. Alternativ müsste man einen S&P 500 seit 2007 gegen die Coca-Cola-Aktie legen, um den Performancevergleich korrekt zu haben.

      Aber ich gebe Dir insofern recht, dass es sich durch den hohen YoC nach einer hohen Rendite anfühlt und deshalb kann ich auch leicht sagen, dass mir eine Underperformance gegenüber dem breiten Markt egal ist.

      Viele Grüße Ben

      1. Ich bin ja grundsätzlich auch ein kritischer Geist hinsichtlich Out- oder Market-Performance. Aber wenn man mit einer einzelnen Aktie 10% pro Jahr macht und das seit 16 Jahren, dann ist das schon mal eine Hausnummer. Ob das die nächsten 16 Jahre so weitergeht, weiß niemand. Aber wenn es um Vermögenserhalt geht, dürfte man mit KO gar nicht schlecht liegen. Und irgendwie ist es ja auch schön, wenn man Produkte einer Firma sieht und sagen kann, da habe ich mitverdient…

        Zum Thema Outperformance. Mein Depot hat seit Anfang 2019 knapp 9% p.a. gemacht. Ich habe da aber mind. 2 Aktien, in die ich investiert, von denen ich wirklich überzeugt war und die ich viel zu früh verkauft habe. Das sind Novo Nordisk und Sprouts Farmers Markets. Novo hab ich am 01-Apr-2021 splitbereinigt für 28,83 verkauft (heute 106 EUR). Und SFM am 20-Mai-2022 für 22 EUR das Stück (103 EUR). Wenn ich diese 2 Verkaufbuttons nicht gedrückt hätte (ich weiß hätte, hätte… aber das Fazit kommt unten noch) läge die Entwicklung bei 14% p.a. Was für ein Unterschied. Und dennoch und das ist überraschend für mich, läge das gerade leicht über dem FTSE All World oder etwas unterhalb des MSCI World (Ausschüttung hier noch gar nicht dabei).

        Mein Fazit: Investment in Einzelaktien ist eine auch für mich angenehme Liebhaberei. Aber eine dauerhafte Outperformance (mit Signifikanz) gegenüber Indizes erzielen zu wollen, den Zahn habe ich mir ziehen lassen. Wenn es passiert, cool, aber wahrscheinlich gibt es eher eine leichte Underperformance (dafür aber viel zu lernen :-)).

        Beste Grüße,
        Chrischaan

        1. Danke Chrischaan,

          für Deine Ansichten, die ich unterstreiche.
          Mein Ziel:
          1. Kein Geld verlieren (incl. Inflation); dann bin ich bereits glücklich. Spring mehr raus – cool.
          2. Ich möchte jedes Jahr mehr Cash erwirtschaften zur Neuinvestition.
          3. Eine Outperformance mit „Halten“ ggü. dem MSCI wird schwer. Der der enthält einen Großteil an den Tech-Werten und der Himmelsstürmer.

          Eine Outperformance ist auch immer vom betrachteten Zeitraum abhängig. In 2022/2023 hat der MSCI World quasi keine Performanz gehabt. Meine Aktien aber schon. Bringt mir nur nichts, weil ich langfristig denke. Man kann sich also in die Tasche lügen.
          Eine Outperformance zu erzwingen (durch Handeln), halte ich für nicht zielführend. Mir ist Punkt 1 (und 2) von oben wichtiger. Und ja, mit geeigneten Einstiegszeitpunkt kann man den MSCI World schlagen, aber mit höherem individuellem Risiko.
          Interessant ist z.B. laut PP: Ich habe weniger Performanz aber weniger Volitalität als der MSCI World (jeweils 2,5%-Punkte; Stand heute). Keine Ahnung warum das so ist (Nachkäufe?), aber ich mache mir da wenig Gedanken drum.
          Wie Du sagst: Es macht aber Spaß mit Einzelaktien. :)

  4. Hallo Ben…
    Eine Frage hast Du noch 3M im Depot?
    Ich hatte ja letztes Jahr bei Kurse um die 85 Euro geschrieben, das wir diese in der Zukunft lange nicht mehr sehen werden. In diesem Zuge hatte ich ja auch ordentlich nachgekauft.
    Seitdem einem Jahr ca.40 % im Plus.

    Ich halte diese Aktie auch schon eine gefühlte Ewigkeit…

    Gruß der Kelloggs Fan

  5. Off Topic,
    das die Festigkeit von Währungen fürs Engagement wichtig ist, ist ja bekannt.
    Mir ist nur nebenbei aufgefallen, das der Singapore Dollar ebenfalls eine relativ feste Währung ist.
    Er wertet langfristig sowohl ggü Yuan als auch Euro und USD auf. Nur der SFR ist etwas fester.
    Ein Engagement im Singapore Dollar hat also auch gute Chancen auf Werthaltigkeit durch die Währung.
    Nur mal so nebenbei.

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