Was Dich hier erwartet:
Was sich zunächst toll anhört („10% Rendite“) ist bei näherem Blick vor allem ein Misstrauen des Marktes gegenüber dem Unternehmen. Denn nur der niedrige Aktienkurs sorgt für diese hohe Dividendenrendite. Und vor allem befürchtet der Markt, dass eine Dividendenkürzung unausweichlich ist.
Das ist allerdings schon eine ganze Weile so und bisher hat es keine Dividendenkürzung gegeben. Ich selbst habe den Kursrutsch im Januar zum Nachkauf genutzt und mich danach über die erneute Dividendenankündigung gefreut.
Mit der jetzt erfolgten Zahlung reduziert sich mein Risiko weiter und ich setze tatsächlich darauf, dass der Markt hier pessimistischer ist als die Wirklichkeit dann sein wird.
Woher ich meine Zuversicht ziehe und ob die Situation wirklich so dramatisch ist, erfährst Du in diesem Beitrag.
Außerdem berichte ich über die eingeleitete Sammelklage und warum und wie ich daran teilnehme.
Die Top-Dividendenrendite bringt aktuell Omega Healthcare Investors (OHI) zu Stande. Den in Seniorenimmobilien investierenden REIT (hier vorgestellt) habe ich zuletzt im Januar nachgekauft. Er ist seit 2017 in meinem Depot:

Dividendenzahlung
Omega Healthcare Investors zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,67 US$. Für die nun 300 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 201 US$. Sie wurde von der Consorsbank zum Kurs von 1,0734 in Euro umgerechnet. Beim Smartbroker erhielt ich einen Umrechnungskurs von 1,0725.
Nach Abzug der Steuern verbleibt in der Addition eine Netto-Dividende von 139,43 €. Sie wurde von beiden Brokern – bei der Consorsbank rückwirkend – mit Wertstellung 15.02.2023 überwiesen.


Ich beabsichtige, im Laufe des Jahres beide Depotpositionen zusammenzuführen. Zuletzt hatte ich beim Smartbroker jedes Mal einen besseren Wechselkurs. Deshalb bietet sich ein Depotübertrag von der Consorsbank zum Smartbroker an.
Perspektiven
139,43 € Netto-Dividende auf einen Einstandspreis von 7.984,35 € sind 1,75%. Wenn alles gut läuft, dann erhalte ich diese Dividende 4 mal im Jahr. Und somit 7% meines Kaufpreises im Jahr zurück.
So denke ich aktuell bei Omega Healthcare Investors (OHI) und so sind bereits 22% zurückgeflossen. Trotzdem dauert es noch 11 Jahre, bis ich meinen Einsatz komplett wieder raus habe. Und weil das dann doch eine ziemlich lange Zeit ist, ist die Frage weiterhin höchst relevant, ob die Dividende auch zukünftig in dieser Höhe gezahlt werden kann.
Eigentlich kann sie nämlich jetzt schon nicht mehr auf diesem Niveau bleiben. Denn im letzten Quartal (4. Quartal 2022) verbuchte OHI sogar einen Verlust von 0,13 US$ je Aktie beim Nareit FFO (Funds From Operations). Im Vorjahresquartal lag der Wert noch im positiven Bereich bei 0,50 US$. Auch das war damals unterhalb der Dividende, passte aber im Jahresdurchschnitt noch (2,68 US$ in 2021).
Nun ergab sich ein Ganzjahreswert von 1,89 US$. Bei 4 Dividenden zu je 0,67 US$ ergibt sich ein Jahreswert von 2,68 US$ und damit eine Ausschüttungsquote von 141,8%!
Nur zu verständlich, dass bei diesen Zahlen der Markt mit einer Dividendenkürzung rechnet. Und ich würde das eigentlich auch tun.
Warum nur „eigentlich“? Weil ich in den letzten Jahren zu der festen Überzeugung gekommen bin, dass das Management alle Anstrengungen unternimmt, um die Dividende nicht zu kürzen. Dazu werden mit wackligen Mietern Stundungen vereinbart und Immoblienverkäufe vorgenommen, um die Ausschüttungen zu finanzieren.
Gesund ist das natürlich nicht, aber es geht einfach darum Zeit zu gewinnen. Die Probleme haben sich aufgrund der Corona-Pandemie und niedrigerer Belegungsquoten der Seniorenheime ergeben. Und genauso erhofft man sich eine weitere sukzessive Verbesserung.
Für das 1. Quartal 2023 hat OHI bereits die Erwartungen gedämpft und mitgeteilt, dass die Ausschüttungsquote aufgrund eines weiteren Ergebnisrückgangs erneut ansteigen wird.
Daraus lese ich zunächst, dass auch im Mai eine Dividende, vermutlich in bisheriger Höhe, gezahlt wird. Außerdem geht das Management davon aus, dass sich die operative Leistung im Laufe des Jahres und nach Abschluss der Betreiberumstrukturierungen verbessern wird. Aber sowohl die Auslastung als auch die Rentabilität der Einrichtungen liegen immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie. Das Risiko weiterer Betreiberprobleme bleibt deshalb mindestens in diesem Jahr noch bestehen.
Für mich ist damit klar, dass ich OHI einfach weiter Zeit gebe. So lang die Dividende fließt, akzeptiere ich auch den niedrigen Aktienkurs. Im Bereich der 10% Dividendenrendite (26,80 US$) ist er gut nach Unten abgesichert. Aber das gilt natürlich nur so lange, wie die Dividende auch so hoch bleibt.
Und dass sich das auch schnell ändern kann, haben gerade in den letzten Tage die Aktionäre von Intel erfahren müssen. Dort wurde die Dividende um Zweidrittel zusammengestrichen…
OHI ist für mich weiterhin ein Hochrisikoinvestment.
Sammelklage
Bereits vor einigen Wochen erhielten viele von uns durch ihre Depotbanken eine Information über eine Sammelklage gegen OHI. Ich habe mir darüber zunächst keine großen Gedanken gemacht, da sie nach der Mitteilung der Consorsbank nur Aktienkäufer im Zeitraum um den Jahreswechsel 2020/21 betrifft. Und da habe ich keine Aktien von OHI gekauft.

Im Rahmen dieses Blogbeitrags wollte ich dann aber mal schauen, ob OHI ein finanzielles Risiko aus der Sammelklage hat. Dazu habe ich den in der Mitteilung abgedruckten Link aufgerufen und war einigermaßen erstaunt! Die Datumsangabe in der Mitteilung ist demnach falsch!
Die Sammelklage vertritt Kläger, die im Zeitraum zwischen dem 8. Februar 2017 und 31. Oktober 2017 Aktien von Omega Healthcare Investors gekauft haben. Und damit bin ich dann doch betroffen! Denn meine ersten beiden Käufe (35 und 65 Aktien) lagen in diesem Zeitraum.
Ob die Sammelklage erfolgreich sein wird und man als deutscher Anleger überhaupt eine Chance hat, da etwas Geld zu bekommen, weiß ich natürlich nicht. Beim Lesen der Unterlagen habe ich allerdings verstanden, dass ich kein Risiko habe und die Anwälte nur im Erfolgsfall von dem Schadensersatz bezahlt werden. Im Raum steht dabei ein Schadensersatz von 0,31 US$ je Aktie. Davon sollen die Anwaltskosten von 0,11 US$ abgezogen werden, so dass 0,20 US$ je Aktie übrig bleiben. Da ich in dem Zeitraum 100 Aktien gekauft habe, wären das im Erfolgsfall 20 US$ für mich. Das lohnt sich also nicht wirklich, zumal vermutlich noch Überweisungsgebühren für den Transfer auf ein deutsches Bankkonto hinzukämen.
Ich habe mich aber trotzdem registriert, um einfach mal bei so einer Sammelklage dabei zu sein und über den Ausgang berichten zu können.
Abgefragt werden dabei auch noch Käufe bis zum 29. Januar 2018. Ich habe meine damaligen Kaufkurse von EUR in USD umgerechnet, jeweils mit dem EZB-Umrechnungskurs des Handelstages.

Nach Abschluss der Registrierung (die wirklich leicht und schnell ging) habe ich eine E-Mail zur Bestätigung erhalten und mir wurde ein Aktenzeichen zugeteilt, unter dem ich nun als Kläger registriert bin.
Wenn Du auch betroffen bist und Dich an der Sammelklage beteiligen willst, dann hast Du noch bis zum 24. März 2023 Zeit, Dich zu registrieren. Zur Dokumentation musst Du die Kaufabrechnungen und einen Depotauszug von 2018 hochladen.
Wie lang die Sammelklage dauert, dazu gibt es keine Prognosen. Ich gehe aber eher von Jahren aus…
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | Omega Healthcare Investors, Inc. |
| ISIN: | US6819361006 |
| Im Divantis-Depot seit: | 19.05.2017 |
| Letzter Nachkauf am: | 10.01.2023 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 300 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 26,61 € |
| Gesamtkaufpreis: | 7.984,35 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 3.324,67 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |

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