Diese Aktien sind relativ hochgewichtet in meinem Dividendendepot. Schließlich verfügt das Unternehmen über eine hervorragende Marktstellung in einer krisenfesten Branche.
Gepaart mit einer Dividendenrendite von fast 6% sind das eigentlich optimale Voraussetzungen, gerade in Inflationszeiten den Markt outzuperformen.
Leider bringt das Unternehmen die PS aber nicht recht auf die Straße. Die letzten Quartalszahlen waren überaus enttäuschend und seit Jahresbeginn notiert die Aktie nur aufgrund des starken US-Dollars im neutralen Bereich.
Wie gehe ich jetzt damit um? Augen zu und auf bessere Zeiten warten? Oder aktiv werden und die Position verkaufen? Oder ist das vielleicht sogar eine Nachkaufgelegenheit?
Wie ich die weiteren Perspektiven einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag.
Verizon ist das Nr. 1-Mobilfunkunternehmen aus den USA. Hier habe ich die Aktie ausführlich vorgestellt. In ihrer Heimatwährung US-Dollar notiert die Aktie seit einiger Zeit deutlich unterhalb meiner bisherigen Käufe. Dank des starken Dollars bin ich allerdings auf dem Niveau meines Einstiegs und habe eine deutlich positive Performance durch die hohen Dividendenzahlungen. Die zeigt der Chart nämlich nicht:

Dividendenzahlung
Verizon zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,64 US$ je Aktie. Für die 200 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 128 US$. Der Smartbroker rechnete diese Dividende zum Kurs von 1,02596 in Euro um. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 92,89 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.08.2022 überwiesen.

Die Dividende ist übrigens exakt 3,1% höher als noch vor 3 Monaten – ausschließlich dank des starken US-Dollars!
Perspektiven
Verizon kommt in meinem Dividendendepot weiterhin auf einen Anteil von 2,1% und gehört damit zu den größeren Gewichten. Nach dem Verkauf von AT&T im letzten Jahr ist sie mein größtes Telekommunikationsunternehmen im Depot. Mit der Performance der kanadischen BCE oder dem Mobilfunkmastenbetreiber Vantage Towers kann sie allerdings nicht mithalten.
Verizon hat sich aber leider in der letzten Zeit zum reinen Dividendenzahler entwickelt. Von positiver Kursperformance fehlt jede Spur. Da kann dann auch der starke US-Dollar nicht mehr helfen. Mittlerweile habe ich 21,6% meines Kaufpreises als Netto-Dividenden „zurückverdient“.
Und das ist auch der Hauptaspekt, der mich entspannt auf das Engagement schauen lässt: alle 3 Monate kommt ein weiteres 1% zurück.
Mehr positive Aspekte fallen mir aktuell leider kaum ein zu der Aktie.
Die letzten Quartalszahlen (2. Quartal 2022) waren schlecht, das kann ich so deutlich festhalten. Der Umsatz blieb konstant, der Gewinn je Aktie sank von 1,40 US$ auf 1,24 US$.
Besonders negativ kam an der Börse die Entwicklung des Cash-Flow im ersten Halbjahr an. Er ging von 20,4 Mrd. US$ auf 17,7 Mrd. US$ zurück. Begründet wurde dies mit einer höheren Lagerhaltung aufgrund der Lieferkettenproblematik.
Interessanterweise wird der Free Cash Flow in der offiziellen Pressemitteilung gar nicht erwähnt. Er findet sich allerdings in einer Infografik im Anhang:

Der Free Cash Flow ging also deutlich zurück. Er reicht aber immer noch komfortabel aus, um die Dividenden zu bezahlen.
Gesenkt wurde zudem die Jahresprognose – nachdem sie bereits 3 Monate zuvor schon nach Unten angepasst worden war:
Der Umsatz, der zuvor als gleichbleibend prognostiziert wurde, könnte nun auch um 1% zurückgehen. Und der Gewinn je Aktie wird nur noch mit 5,10 bis 5,25 US$ erwartet (zuvor: 5,40-5,55 US$).
Wie gehe ich nun mit diesen Zahlen um?
Zunächst ist festzuhalten, dass der Wettbewerb im US-Mobilfunkmarkt offenbar hoch ist und AT&T ebenfalls sehr schwache Quartalszahlen lieferte. Das ist natürlich nur ein schwacher Trost, aber die Investitionen in das 5G-Netz sind einfach sehr hoch.
Verizon kann von der hohen Inflation nicht profitieren. Stattdessen steigen die Kosten. Das ist eine ungünstige Konstellation.
Neu einsteigen würde ich deshalb nicht in Verizon. Auch wenn die Bewertung der Aktie weiterhin nicht allzu hoch ist. Bei einem Aktienkurs von 45 US$ notiert Verizon am unteren Ende der Prognose bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,8.
Diese Bewertung ist für mich der Hauptaspekt, warum ich nicht an einen Verkauf denke. Verizon ist in einer schwierigen Phase, verdient aber immer noch sehr viel Geld. Und nutzt es für Investitionen und Dividenden.
Als Investor ist allerdings ein langer Atem notwendig. Ich sehe noch keinen Silberstreif am Horizont. Die Aktie ist zu billig, um sie zu verkaufen. Und zu wenig dynamisch, um sie zu kaufen. Sie ist für mich eine klassische Halte-Position, bei der ich mich über die Dividendenzahlungen freue. Und wenig Verlustpotenzial sehe, da die Bewertung schon so niedrig ist. Also lautet meine Devise tatsächlich: Augen zu und durch!
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | Verizon |
| ISIN: | US92343V1044 |
| Im Divantis-Depot seit: | 19.06.2014 |
| Letzter Nachkauf am: | 15.03.2021 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 200 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 43,37 € |
| Gesamtkaufpreis: | 8.674,71 € |
| Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden: | 2.153,18 € |
| verkauft am: | 04.05.2023 |
| Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern: | 33,925 € |
| Gesamtverkaufserlös: | 6.785,00 € |
| Gewinn/Verlust inkl. erhaltener Dividenden: | 263,47 € |
| Gewinn in Prozent: | 3,04% |

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