Wenn die Prognose hält, dann ist diese Aktie günstig

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Nach einem Plus im letzten Jahr von 62% ist die Aktie nun in diesem Jahr gute 16% im Minus. Und das obwohl die Jahresprognose zuletzt angehoben wurde.

Das war allerdings noch vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den Lockdowns in China.

Sind die vorsichtigeren Kurse nun also gerechtfertigt? Ich bin sehr gespannt, ob die Jahresprognose bei den nächsten Quartalszahlen zurückgenommen wird.

Bleibt sie bestehen, dann bietet sich aus meiner Sicht aktuell eine gute Kaufgelegenheit.

Ob ich jetzt schon zugreife, wie ich die Aussichten einschätze und wie die letzte Dividendenerhöhung ausgefallen ist, erfährst Du in diesem Beit

Im Corona-Crash-Jahr 2020 hatte ich die Aktie von Cisco Systems nach 11% Tagesverlust erstmals gekauft. Und dann im letzten Jahr dreimal nachgekauft. Hier habe ich die Aktie vorgestellt.

Und so sieht der Kursverlauf der letzten Jahre aus:

Cisco Systems 5-Jahres-Chart
5-Jahres-Chart in US-Dollar

Dividendenzahlung

Cisco zahlt erstmals eine Quartalsdividende von 0,38 US$ je Aktie. Das ist eine Erhöhung um 2,7% oder 1 Cent. Für die 60 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 22,80 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,08155 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 15,69 €. Sie wurde mit Wertstellung 27.04.2022 überwiesen.

Cisco Dividendengutschrift im April 2022

Perspektive

Mit genau dieser Dividendenerhöhung hatte ich gerechnet. Angesichts der Historie wäre alles andere als eine Anhebung auf 0,38 US$ eine große Überraschung gewesen. Der 1 Cent entspricht zwar nur 2,7%, aber das Management ist in der Regel sparsam. Oder vorsorgend, je nachdem wie man es sehen will. Durch den deutlich stärkeren US-Dollar ist meine Netto-Dividende aber immerhin von 14,54 € auf 15,69 € und damit um 7,9% gestiegen.

Cisco hat zuletzt die Quartalszahlen für das zweite Quartal gemeldet, am 18. Mai werden dann schon die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht.

Das zweite Quartal lief bis Ende Januar und zeigte einen Umsatzanstieg von 6% im Vorjahresvergleich. Der Gewinn je Aktie legte sogar um 18% zu.

Spannender ist dabei die Prognose und die sieht weiterhin gut aus: im dritten Quartal soll der Umsatz um 3-5% zulegen. Für das gesamte Geschäftsjahr wurde die Prognose um 0,5%-Punkte angehoben, sodass nun ein Wachstum beim Umsatz um 5,5-7,5% erwartet wird.

Ebenfalls angehoben wurde die Prognose beim Gewinn je Aktie, es werden nun 2,83-2,92 US$ erwartet. Das wäre ein Wachstum um 13,2-16,8% (Vorjahr: 2,50 US$).

Damit stehen die Zeichen bei Cisco sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn wieder deutlich auf Wachstum. Ich bin sehr gespannt, ob die Prognose so beibehalten werden kann. Denn auch Cisco muss Teile geliefert bekommen, um seine Produkte zu bauen. Und ein Lockdown in China und massive Störungen der Lieferkette sollten auch Cisco nicht unbeeindruckt lassen.

In den letzten Wochen hat sich das schon im Aktienkurs niedergeschlagen. Die Erwartungen sind zurückhaltender geworden. Trotzdem könnten die Quartalszahlen noch mal das Potenzial für eine negative Überraschung bieten.

Aktuell empfinde ich die Aktie bei Kursen um 50 US$ als nicht zu teuer. Wenn die Prognose im Mittel erreicht wird, dann liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 17,4.

Berücksichtigt man die hohe Profitabilität des Geschäfts und die attraktive Dividendenrendite, zu der auch noch ein Aktienrückkaufprogramm kommt, dann ist diese Bewertung in normalen Zeiten gerechtfertigt.

Nun sind es aber keine normalen Zeiten und deshalb können Investoren durchaus Sicherheitsabschläge einpreisen. Ein Rückgang um 10% im Aktienkurs ist deshalb auch bei Cisco jederzeit möglich. Einfach dann, wenn sich die Risikobrille wieder schärft.

Das wäre dann für mich ein guter Impuls, zum nächsten Nachkauf zu schreiten. Denn mein Ziel ist weiterhin ein Bestand von 100 Cisco-Aktien. Langfristig ist das Unternehmen gut aufgestellt und in einer Marktposition, in der auch Preiserhöhungen an Endkunden weitergegeben werden können.

Vielleicht gibt es ja schon bei den nächsten Quartalszahlen eine solche Gelegenheit. Ansonsten bleibe ich an der Seitenlinie und lasse meine Aktien weiter liegen. Ich habe keine Eile in diesem Börsenumfeld.

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Meine Nachkäufe sollen jeweils mindestens 500 € groß sein. Denn dann kann ich beim Smartbroker über gettex für 0,- € Gebühren kaufen. So macht Aktienkauf richtig Spaß! Eine Übersicht über die von mir genutzten Depots findest Du hier.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Cisco Systems
ISIN:US17275R1023
Im Divantis-Depot seit:14.08.2020
Letzter Nachkauf am:16.11.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:41,65 €
Gesamtkaufpreis:4.165,16 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:215,03 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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7 Gedanken zu „Wenn die Prognose hält, dann ist diese Aktie günstig“

  1. Hallo Ben,

    ich habe Cisco auch im Depot. Werde sie aber wahrscheinlich in Zukunft im „Optionsdepot“ führen (Entscheidung nach dem 9. Mai und vor dem 18. Mai). Ich finde die Strategie von den Typen von „Everything Money“ (ich weiß, die wollen auch ihr Analysetool verkaufen) gut, solche großen Werte, die liquides Optionsumfeld haben, ins Depot zu nehmen und weit entfernte CC zu verkaufen (Delta 0,1-0,2). Dies birgt zwar das Risiko einen evtl. großen Sprung nach oben zu verpassen (ist bei Cisco nicht so sehr wahrscheinlich), hat aber den Vorteil einer regelmäßigen Extradividende.

    Ich warte auf jeden Fall den 9. Mai ab (keine Ahnung was da in Russland passieren wird) und werden dann evtl. einen PUT platzieren. Durch die Quartalszahlen kommt man (wie im Januar bei Paypal) für eine konservative Rendite doch etwas nach unten (aktuell 45-46 USD).

    Deine angestrebten 100 St würden ja perfekt zu so einer Optionsstrategie passen. Hast du auch schon mit diesem Gedanken gespielt?

    Beste Grüße,
    Christian

  2. Ich möchte hier auch mal als Beispiel eine kurze, aber wahre Story erzählen. Bin nicht bloß einmal komplett vor Wut und Enttäuschung, als es wieder und wieder nur abwärts ging, aus Aktien rausgegangen und habe alles in Gold
    ( bin heute immer noch bei der Dreispeichenregel) liegenlassen. Beim letzten Mal habe ich alle Depots gekündigt und Portfolio Performance komplett gelöscht und alle Dateien im Zusammenhang, die ich so hatte, ebenfalls. Nur die letzte Sicherungsdatei von Portfolio Performance ist irgendwo unbemerkt auf dem Laptop liegengeblieben. Nachdem ich zwei Jahre später wieder mal zu der Überzeugung gekommen bin, das Geld schlechter ist als Aktien, habe ich von vorn angefangen,
    wieder Portfolio Performance installiert. Dieses Programm hat natürlich irgendwie meine letzte Sicherungsdatei von damals vor zwei Jahren gefunden und mir stolz meine Performance präsentiert, die ich gemacht habe, (natürlich nicht, denn ich bin ja ausgestiegen).
    Ich war s o w a s von perplex. Ich hätte eine großartige Performance gehabt , ein IZF von über 30% und mehrere k€ mehr, wenn ich nur nur dringeblieben wäre und seitdem keinen weiteren Kauf oder Verkauf gemacht hätte.
    Das war mein gravierendes Schlüsselerlebnis, weshalb ich auf jedenfall drinbleiben werde, egal was passiert.
    Nur so mal zur Auflockerung.

    1. Lieber Thomas,
      das ist eine sehr persönliche, authentische und wichtige Geschichte für alle Mitleser und -foristen.

      Aktuell benötgt man stahlharte Nerven und noch mehr Geduld.
      Erfahrene Anleger, zu denen ich mich bald zähle, können das ganz gut wegstecken. Für die Junganleger muss die aktuelle Stimmung, insbesondere seit Jahresanfang 2022, wirklich unangenehm sein. Das kann ich gut nachvollziehen.

      Auch ich habe schon böse Anlagefehler gemacht (Broadcom unter 300 EUR gekauft, Rio Tinto unter 50 EUR gekauft, Airbus unter 70 EUR gekauft, … und natürlich alle drei Titel zwischendurch verkauft…;-(

      Seit Jahresanfang habe auch ich ein paar Änderungen vorgenommen:
      a) Einiges habe ich in Dividendenaktien wie OHI, BASF oder VON umgeschichtet.
      b) Einige Growth-Aktien habe ich bewusst auf niedrigem Stand nach-/neugekauft.
      c) Ich habe begonnen den S&P500 von Vanguard zu besparen, um die Diversifikation etwas zu erhöhen.
      Verkauft habe ich tatsächlich nur Palantir. Ich spekuliere darauf, dass sie noch etwas sinken. Sollte die Firma eine Zukunft haben, so könnte ein Einstieg im Band 7 bis 9 EUR rückblickend eine gute Sache sein. Könnte…. ;-)

        1. Hey Sonny,
          in der Tat habe ich diverse ETFs miteinander über die schöne Vergleichsfunktion bei extraetf.com miteinander abgeglichen.
          Jeder Investor hat ja andere Motive. Und es gibt auch nicht DEN besten ETF. Jeder hat bei verschiedenen Perspektiven eher Vor- und Nachteile.
          In der Tat sprechen für den FTSE All-World viele tolle Argumente.
          In meinem Fall ist es so, dass mir die Kursrendite beim S&P500 noch besser gefällt.
          Ich lasse den A1JX53 auch nur so mitlaufen, mein Hauptaugenmerk gilt nach wie vor dem Invest in Einzelaktien. Und darüber kann ich sowieso gut steuern, wo ich mein Geld hintragen möchte.
          In diesem Fall würde gelten: Einzelaktien vor allem aus Europa und EM beziehen, denn die US-Aktien sind ja über den A1JX53 bereits gut abgedeckt. Trotzdem gibt es auch in den USA Firmen, die ich so attraktiv finde, das ich dort einzelinvestiere, z.B. Salesforce, demnächst auch wohl Palantir und NVIDIA (alle für Growth) sowie Caterpillar, OHI oder MPW (v.a. wegen der Dividende).

          PS: Lange Zeit habe ich auch überlegt, den A12CXZ anzusparen, Europa ohne UK. Nur: Die Rendite der letzten 10 Jahre war deutlich schwächer als USA und ich denke, ich kann das auch gut mit Einzelaktien abdecken (habe z.B. ASML, LVMH, BASF, Vonovia, Allianz).

          PS: Gestern abend war mein Depot doch tatsächlich mal kurz im Plus (Fed / 50 Basispunkte mehr…). Heute morgen wieder leicht im Minus…;-)

    2. Hallo Thomas,
      ja, das kommt mir bekannt vor (mich hat das nach dem Platzen der Internet-Bubble inkl. „Salami-Crash“ erwischt – von 2003-2006 war mein Depot voller Spinnweben ;-)). Von den 4G des Herrn Kostolany, die man für ein erfolgreiches Investieren benötigt (Gedanken, Geld, Glück und Geduld) ist Geduld vermutlich nicht das Unwichtigste. Es könnte gut sein, dass wir in den nächsten Wochen/Monaten/Jahren(?) wieder einiges davon brauchen werden…..
      Ich würde zu den 4G vielleicht noch ein M für Mut hinzufügen. Beate Sander, bekannt als die Börsen-Oma, hatte sicherlich einerseits Glück, dass sie exakt am Ende des o.g. Salami-Crashs etwas mehr Geld zur Verfügung hatte (meine, es war eine Erbschaft), aber sie hatte auch den Mut, in einen völlig darniederliegenden Markt zu investieren. Schönes WE!
      BG, Matthias66

      1. Hi Matthias,

        Ich halte Geduld fuer eines der wichtigsten G s. Auch Charly Munger sagt, “ an der Boerse wird der Geduldige belohnt“. Rueckblickend muss ich sagen, ich haette eine weitaus bessere Performance, wenn ich geduldiger gewesen wäre, und mich nicht immer von der FOMO haette anstecken lassen

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