Jedes Quartal war ich halbwegs optimistisch. Und selbst nach einem Kursrückgang von 15% hatte ich bei den letzten Quartalszahlen noch einen Silberstreif am Horizont gesehen.
Nun – erneut sind drei Monate vergangen – hat mich die Zuversicht aber komplett verlassen.
Der Aktienkurs ist noch weiter zurückgegangen und das Investment zieht meine Depotperformance weiter nach Unten.
Und so stelle ich mir erstmals die konkrete Frage, ob ich die Aktie verkaufe. Oder ob ich sie doch noch weiter halte.
Meine Gedanken dazu und die jüngste Dividendenabrechnung erfährst Du in diesem Beitrag. Und die Dividendenrendite der Aktie liegt übrigens noch immer über 8%.
Die hohe Dividendenrendite hat natürlich direkt mit dem Kursrückgang zu tun. Denn AT&T (hier vorgestellt) zahlt weiter die bisherige Dividende. Jedenfalls bis zur geplanten Abspaltung der Mediensparte Mitte nächsten Jahres.
Das ganze Trauerspiel wird aus diesem Chartverlauf der letzten 5 Jahre deutlich:

Dividendenzahlung
Die Dividende ist derzeit auch das einzig Erfreuliche bei der Aktie: AT&T zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,52 US$ je Aktie. Für meine 300 Aktien im Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 156 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,1648 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 99,71 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.11.2021 überwiesen.

In meinem Optionsdepot habe ich übrigens weitere 100 AT&T-Aktien und dafür dort 52 US$ Brutto-Dividende erhalten.
Perspektiven
Mit insgesamt 400 Aktien bin ich bei AT&T vergleichsweise hoch investiert. Im Dividendendepot (300 Aktien) macht das immer noch einen Depotanteil von 1,4% aus. Allerdings steht die Position rein vom Aktieninvestment (ohne berücksichtigte Dividendenerträge) bei einem Minus von 2.500 €.
Und nicht nur das Minus ärgert mich, sondern vor allem die Underperformance. Andere Aktien haben während des Investitionszeitraumes deutlich zugelegt, von den einschlägigen Aktienindizes ganz zu schweigen.
Das Management von AT&T gehört aus meiner Sicht ja ohnehin zu den Totalversagern: 2017 wurde – völlig überteuert – das Medienunternehmen TimeWarner gekauft. Dadurch sollte ein integrierter Telemedienkonzern entstehen. Hinzu kamen immense Investitionen in das Streaming. Und 2021 dann der totale Schwenk mit der Bekanntgabe des Verkaufs der Mediensparte. Übrig bleibt ein erheblicher Abschreibungsbedarf und vernichtete Milliarden Dollar.
Ich muss mir immer wieder eingestehen, dass ich mit dem Investment in AT&T und dem Festhalten daran eine Fehlentscheidung getroffen habe.
Ich habe an die Zukunftsaussichten geglaubt und mich auch von der hohen Dividendenrendite beeinflussen lassen.
Nun bin ich aber an einem Punkt angekommen, an dem ich salopp gesagt „die Schnauze voll habe“. Der Aktienkurs ist noch weiter gesunken und liegt gerade noch bei knapp 25 US$.
Vor drei Monaten hatte ich noch geschrieben, dass ich bei Kursen um 33 US$ die Aktien verkaufen würde. Davon kann aktuell leider keine Rede mehr sein.
Für mich gilt nun: Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.
Ich werde die 300 Aktien aus dem Dividendendepot bis zum Jahresende verkaufen. Ich möchte damit mein Depot bereinigen und für 2022 nicht auf diese Krücke setzen. Für den Verkauf erhoffe ich mir noch ein wenig bessere Kurse, bei Kursen um 27 US$ stelle ich meine Verkaufsorder ein. Sollte es nicht dazu kommen, dann fliegen die Aktien zum Jahresende auch bei Kursen um 25 US$ raus.
Im Optionsdepot werde ich die 100 Aktien noch behalten, um durch den Verkauf von Covered Calls weiterhin Optionsprämien zu generieren. Dort liegt mein Einstandskurs unter Berücksichtigung der Optionsprämien und Dividenden bei 27,04 US$.
Die letzten Quartalszahlen von AT&T waren übrigens gar nicht so schlecht: Der Gewinn je Aktie stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 0,76 US$ auf 0,87 US$. Im Medienbereich stieg der Umsatz um 14,2% und die Zahl der HBO Max und HBO-Abonnenten stieg von 38 auf 45,2 Millionen.
Hinsichtlich der Jahresprognose erwartet AT&T nun, beim Gewinn je Aktie und bei den Abonnentenzahlen das jeweils obere Ende der Guidance-Spanne zu erreichen.
Aber das interessiert aktuell an der Börse nicht. AT&T hat keinen guten Ruf mehr und wird abverkauft.
Jetzt ließe sich natürlich sagen: Wenn der Pessimismus so groß ist, dann hat der Abverkauf bald ein Ende und die Zeichen stehen auf Turnaround. So habe ich in den letzten Jahren oft gedacht und wurde immer wieder „bestraft“. Warum sollte es diesmal anders sein?
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | AT&T Inc. |
| ISIN: | US00206R1023 |
| Im Divantis-Depot seit: | 25.06.2013 |
| Letzter Nachkauf am: | 20.03.2020 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 300 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 30,26 € |
| Gesamtkaufpreis: | 9.079,00 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 2.130,56 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |

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