Was Dich hier erwartet:
Mit inzwischen 700% Plus ist es mein erfolgreichstes Investment. Gleichzeitig ist es inzwischen auch mein Entspanntestes. Denn die Nettodividenden haben meinen gesamten Einsatz bereits zurückgezahlt.
Und so ist es für mich das Musterbeispiel schlechthin, was theoretisch mit Geldanlage möglich ist. Okay, ich bin auch bereits seit 2008 investiert. Das sind inzwischen 16 Jahre. Aber wäre das mit Sparen möglich gewesen?
Nein, es bedarf des Investierens. Die unternehmerische Teilhabe, nichts anderes ist ein Kauf von Aktien, ermöglicht Renditen, die zu einem exponentiellen Vermögensaufbau führen können.
Und so ist dann eben auch eine Verachtfachung in 16 Jahren zu erleben.
Aber wie sieht die Zukunft aus? Hat die Aktie weiter einen Lauf und lohnt es sich, weiter investiert zu bleiben oder gar nachzukaufen? Meine Einschätzung erfährst Du in diesem Beitrag.
Der Titel mit der prozentual höchsten Performance in meinem Depot ist McDonald’s. Im Juli 2008 habe ich mir damals eine kleine Position mit 15 Aktien ins Dividendendepot gelegt. Ich war auf der Suche nach einem Titel, den ich wegen der bevorstehenden Einführung der Abgeltungssteuer einfach liegen lassen konnte. Aufgrund der so schon beabsichtigten extrem langen Haltedauer investierte ich nur wenig Geld. Für mich war das damals etwas Besonderes, da ich eigentlich nur kurzfristige Investments tätigte und auch nicht auf Dividendenzahlungen setzte.
Aber die Entwicklung der Aktie trug mit dazu bei, dass sich mein heutiger Anlagestil entwickelte. Weil ich einen stetigen Aufwärtstrend erlebte und – aus steuerlichen Gründen – keinerlei Verkaufsdruck empfand.
Nach der ersten Verdoppelung im Jahr 2011 hat es dann aber vier Jahre gedauert, bis es wieder aufwärts ging. Der Faktor Zeit spielte also schon immer eine wichtige Rolle bei McDonald’s:

Dividendenzahlung
McDonald’s zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,67 US$ je Aktie. Für die 15 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 25,05 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,1139 in Euro umgerechnet. Aufgrund des gefüllten Verlusttopfs wurde nur die Quellensteuer abgezogen und es verbleibt eine Netto-Dividende von 19,12 €. Sie wurde mit Wertstellung 17.09.2024 überwiesen.

Zusätzlich habe ich für die Bruchteile einer McDonald’s-Aktie aufgrund meines Sparplans bei Trade Republic 0,13 € Nettodividende erhalten. Der Umrechnungskurs lag hier bei 1,1126.

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann zahlt McDonald’s eine Jahresdividende von 6,68 US$. Bei einem Aktienkurs von 293 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 2,3%. Da McDonald’s als Dividendenaristokrat seine Dividende jährlich erhöht, dürfte bei einem heutigen Kauf die tatsächliche Jahresdividende höher liegen. Bleibt es beim bisherigen Turnus, dann war das die letzte Quartalsdividende zum bisherigen Satz und schon im Dezember 2024 wird die Quartalsdividende höher sein.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on cost) ist gleichzeitig die Höchste unter allen meinen Depottiteln. Das liegt vor allem an der langen Haltedauer und daran, dass ich seitdem auch nicht mehr nachgekauft und mir damit den Einstiegskurs nicht verwässert habe. Denn pro Aktie habe ich 2008 lediglich 38,43 € bezahlt. Darauf erhalte ich 6,68 US$ Dividende pro Jahr. Wenn ich dafür einfach den jetzigen Umrechnungskurs nehme, dann entspricht das einer YoC von 15,6%.
Wiederanlage der Dividende
Seit der März-Dividendenzahlung habe ich meinen kompletten Einstand für die 15 McDonald’s-Aktien als Netto-Dividenden zurückerhalten.
Seitdem reinvestiere ich die Netto-Dividenden mittels Sparplan erneut in McDonald’s-Aktien. Um das Ganze aber steuerlich sauber zu trennen, nutze ich dafür Trade Republic, während ich die 15 Aktien bei flatex halte.
Der Sparplan wird quartalsweise zur Monatsmitte des März, Juni, September und Dezember ausgeführt. Aktuell habe ich als Sparrate 17 € angegeben. Angesichts des absolut hohen Aktienkurses, kommt damit natürlich nur ein Krümel von einer Aktie pro Quartal hinzu. Aber auch hier setze ich auf den Faktor Zeit. Je nach Dividendenerhöhung hoffe ich, die Dezember-Sparrate anheben zu können.

Zur besseren Übersicht pflege ich die folgende Tabelle, um den Schneeball-Effekt dokumentieren zu können:
| Quartal | Überschuss Netto-Dividende | Sparplanrate | Anteile | Sparplan-Dividende | offenes Invest |
|---|---|---|---|---|---|
| I/2024 | 10,13 € | 10,00 € | 0,038925 | 0,00 € | 0,13 € |
| II/2024 | 17,46 € | 17,00 € | 0,072568 | 0,04 € | 0,63 € |
| III/2024 | 19,12 € | 17,00 € | 0,063515 | 0,13 € | 2,88 € |
| SUMME | 44,00 € | 0,175008 |
Perspektiven
Natürlich sieht es ein wenig nach Spielerei aus, nun quartalsweise 17 € zu investieren. Das sind weniger als 6 € im Monat und eigentlich nicht der Rede wert. Und wenn man mein Investment kritisch sehen will, dann stellt man die Frage, warum ich eigentlich in den 16 Jahren niemals nachgekauft habe.
Der Punkt ist, dass ich inhaltlich nicht wirklich hinter den Produkten von McDonald’s stehe. Sie sind ungesund, machen nicht satt und produzieren viel Müll. Um nur die größten Kritikpunkte zu nennen.
Es ist einfach kein Investment, mit dem ich mich identifiziere. Und deshalb ist es auch zu keinen Nachkäufen gekommen. Und die Reinvestierung der Dividende funktioniert für mich jetzt auch nur, weil ich es per Sparplan laufen lasse und gefühlt kein eigenes Geld investiere.
Auf der anderen Seite bin ich allerdings selbst vom Erfolg des Investments fasziniert. Gerade weil ich mich nicht als „glücklichen Aktionär“ sehe, betrachte ich es eher rational und erkenne die Kraft des langfristigen Investierens.
Und nachdem ich über die Netto-Dividende mein eingesetztes Kapital und damit mein Risiko auf Null reduziert habe, schaue ich einfach mal, was sich mit dem Sparplan entwickelt. Ich bin gespannt, ob ich ihn schon mit der nächsten Dividendenerhöhung um 1 € im Quartal erhöhen kann. Auch wenn das alles ein wenig Spielerei ist: so bleibt mein Interesse für die Aktie gegeben und ich kann eine zusätzliche Entwicklung auf lange Sicht beobachten.
McDonald’s hat zuletzt in der öffentlichen Wahrnehmung einiges an Momentum eingebüßt. Vor allem die Preissteigerungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass es eben nicht mehr eine günstige Mahlzeit dort gibt, sondern der Geldbeutel arg strapaziert wird. Dem hat das Management zuletzt mit einem 5-Dollar-Menü gegenzuwirken versucht.
In den Zahlen zeigt sich das noch nicht, zu frisch ist der Versuch. Zuletzt berichte McDonald’s über das 2. Quartal 2024, das am 30. Juni endete. Und dort berichtete das Unternehmen über einen Rückgang der globalen Verkäufe von 1%. 0,7% ging es in den USA abwärts, die internationalen entwickelten Märkten gaben 1,1% nach und in den internationalen aufstrebenden Märkten gingen die Verkäufe um 1,3% zurück. Das ist natürlich nicht das, was man von McDonald’s gewohnt ist. Und es passt auch nicht zu dem erst kürzlich verkündeten Wachstumsprogramm.
Das operative Ergebnis gab infolgedessen um 6% nach, wobei darin auch Einmalaufwendungen für Restrukturierungen enthalten sind. Nimmt man sie raus, dann liegt der Rückgang bei 2%.
Der Gewinn je Aktie sank um 10% auf 2,80 US$ im Quartal. Dort sind ebenfalls die Restrukturierungsaufwendungen enthalten. Ohne sie liegt der Rückgang bei 6%.
Kein Wunder also, dass die Aktie in diesem Jahr von 300 auf 250 US$ gesunken war. Umso erstaunlicher ist jedoch, dass sie sich mittlerweile wieder komplett erholt hat und nun in Richtung Allzeithoch unterwegs ist. Das Vertrauen in das Management, hier das Ruder rumzureißen und das Richtige zu tun, ist offenbar gegeben.
Das Filialnetz soll bekanntlich bis Ende 2027 jährlich um 4 bis 5% auf insgesamt rund 50.000 Geschäfte wachsen. Dadurch soll allein ein jährliches Umsatzwachstum von 2,5% erzielt werden.
Insgesamt scheint die aktuelle Lage mit schrumpfenden Verkäufen vorübergehend zu sein. Aber es ist kein Selbstläufer und es bedarf schon weiteren Marketings oder anderer Investitionen, um die Zahlen wieder auf Wachstumspfad zu bringen.
Für mich als Langfristinvestor ist eine solche Phase nicht ungewöhnlich und mir ist wichtig, dass die Probleme angegangen werden. Ich schaue in der Zwischenzeit auf die 49 Jahre Dividendenerhöhungen am Stück und bin gespannt, mit welcher Erhöhung das Management zum Dezember das halbe Jahrhundert voll macht. 8 Cent oder 4,8% sollten es schon werden, um auf den runden Betrag von 1,75 US$ Quartalsdividende zu kommen. Aus meiner Sicht ein realistischer Wert. Mehr wissen wir dann, wenn Anfang Oktober die nächste Quartalsdividende angekündigt wird.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | McDonald’s |
| ISIN: | US5801351017 |
| Im Divantis-Depot seit: | 04.08.2008 |
| Letzter Nachkauf am: | — (Sparplan zur Reinvestition der Dividende seit März 2024 aktiv) |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 15 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 38,43 € |
| Gesamtkaufpreis: | 576,45 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 677,28 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende reinvestieren |
| für diesen Beitrag verwendete Quellen: |
| McDONALD’S REPORTS SECOND QUARTER 2024 RESULTS |


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