Seit Jahresbeginn zweistellig im Plus und doch nur unterdurchschnittlich

BlackRock Symbolbild
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Meine Zielrendite liegt bekanntlich bei 8,5% p.a. Wenn eine Aktie in meinem Dividendendepot dann 12% seit Jahresbeginn schafft, müsste ich ja eigentlich total zufrieden sein. Die Sache hat allerdings einen Haken: mein komplettes Dividendendepot liegt bereits bei +13,5%.

Und damit ist die Freude dann auch schon wieder deutlich getrübt. Denn irgendwie geht das Investmentkonzept bei der Aktie gerade nicht so richtig auf. Eigentlich soll sie mit den Märkten korrelieren und bei positivem Umfeld stärker zulegen. Das hat sie aber bereits 2023 verpasst und auch jetzt liegt sie hinten.

Und so zeigen die nackten Zahlen das, was ich auch seit einiger Zeit mit mir als Bauchgefühl herumtrage: in der Aktie ist der Wurm drin.

Und so stellt sich die Frage, ob es nur der Aktienkurs ist oder ob es dafür auch unternehmensbezogene Gründe gibt. Meine aktuelle Einschätzung erfährst Du in diesem Beitrag.

Beim Blick auf den Aktienkurs wird das Dilemma deutlich: Die Märkte bewegen sich auf Allzeithoch, aber die Aktie von BlackRock bewegt sich weiterhin unterhalb der Höchststände des Jahres 2021. Und das, obwohl das Unternehmen die klare Nr. 1 unter den Asset Managern und ETF-Anbietern ist und so traditionell von einer Erholung der Märkte profitiert. Das Unternehmen habe ich hier ausführlich vorgestellt.

BlackRock 10-Jahres-Chart in USD
BlackRock 10-Jahres-Chart in USD

Ich selbst bin seit 2017 Aktionär von BlackRock und habe letztmals Anfang 2020 nachgekauft. Meine Position hat sich inzwischen im Kurswert mehr als verdoppelt.

Dividendenzahlung

BlackRock zahlt erneut eine Quartalsdividende von 5,10 US$ je Aktie. Für die 25 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 127,50 US$. Flatex rechnete zum Kurs von 1,1119 in Euro um. Das entsprach dem EZB-Referenzkurs am Dividendenzahltag. Nach Abzug der Steuern (Kapitalertragsteuer nur teilweise, da noch eine Verrechnung mit gezahlten Stückzinsen erfolgte) verbleibt eine Netto-Dividende von 93,93 €. Sie wurde mit Wertstellung 23.09.2024 überwiesen.

BlackRock Dividendenzahlung im September 2024

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann zahlt BlackRock eine Jahresdividende von 20,40 US$. Bei einem Aktienkurs von 936 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 2,2%. Da BlackRock seine Dividende üblicherweise jährlich erhöht, dürfte bei einem heutigen Kauf die tatsächliche Jahresdividende höher liegen. Bleibt es beim bisherigen Turnus, dann wird die Quartalsdividende wieder mit der März-Zahlung 2025 höher sein.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) berechne ich, in dem ich die Brutto-Dividende der jetzigen Abrechnung vervierfache und damit einen Jahreswert mit unterstelltem gleichen Wechselkurs erhalte. Anders ist es nicht zu rechnen und daher auch nur eine Momentaufnahme. Die rechnerische Jahresdividende liegt demnach bei 458,67 €. Bezogen auf meinen Einstand von 9.893,58 € ergibt das einen YoC von 4,6%.

Perspektiven

BlackRock ist schon etwas Besonderes in meinem Depot: Eigentlich suche ich ja nach Aktien, die eine geringere Volatilität als die Märkte haben. Und dementsprechend nicht so stark mit ihnen korrelieren. Bei BlackRock habe ich hingegen bewusst genau darauf gesetzt. Das Investment ist quasi eine Alternative zu einem breiten ETF-Investment, z.B. in den MSCI World.

Bei genauerer Betrachtung geht mein Ansatz aber 2023 und 2024 nicht mehr auf. Zwar habe ich durchaus eine positive Performance, die für sich betrachtet auch absolut zufriedenstellend ist. Aber gegenüber dem Markt ist es eine Underperformance und sogar mein selbst zusammengestelltes Dividendendepot ist in den beiden Jahren erfolgreicher.

Ein guter Indikator für die Entwicklung bei solchen aktionärsorientierten Unternehmen ist für mich auch immer die Erhöhungsrate der Dividende. Während BlackRock da in der Vergangenheit zu überzeugen wusste und auch schon mal nach nur einem halben Jahr die nächste Erhöhung ankündigte, gab es 2023 nur 2,5% und 2024 2,0% mehr.

Und da frage ich mich tatsächlich, ob BlackRock womöglich am Ende eines Zyklus angelangt ist und es womöglich besser wäre, zukünftig auf andere Unternehmen zu setzen.

Denn wenn ich mir verdeutliche, dass die Gebühren für aktive Vermögensverwaltung und aktiv gemanagte Fonds weiter unter Druck stehen und stattdessen kostengünstigere ETFs für viele Investoren eine sinnvolle Alternative darstellen, dann ist das ein Trend, dem sich auch BlackRock nicht entziehen kann.

Zuletzt berichtete BlackRock über seine Quartalsergebnisse zum Ende des 2. Quartals. Die Assets under Management stiegen dabei um 13% auf 10,6 Billionen US$. Das durchschnittliche verwaltete Vermögen legte sogar um 14% zu. Daraus konnte aber „nur“ ein Umsatzwachstum von 8% und ein Nettogewinnanstieg von 9% generiert werden. Der Gewinn je Aktie stieg dann weiterer Aktienrückkäufe um 10% auf 9,99 US$.

Fakt ist, dass ein Großteil des Vermögensanstiegs auf geringer bereiste Produkte zurückzuführen ist. Und in der Auflistung der Nettozuflüsse für das gesamte 1. Halbjahr 2024 wird das auch deutlich: Insgesamt kamen 139 Mrd. US$ neu herein. Davon entfielen allerdings 150 Mrd. US$ auf ETFs! Die Lücke erklärt sich durch Nettoabflüsse in anderen Bereichen, vor allem bei Institutionellen.

Es ist also einiges bei BlackRock in Bewegung. Nur leider hinsichtlich des verwalteten Vermögens in die falsche Richtung.

Als einen Ausweg aus dem Dilemma, dass die margenschwachen ETFs immer attraktiver werden, sucht das Management verstärkt nach Geldern im Bereich Private Equity. Dazu wurde ja jüngst Global Infrastructure Partners übernommen. Und ganz frisch wurde ein Fonds angekündigt, der 30 Mrd. US$ private Gelder einsammeln soll und dann 100 Mrd. US$ in Infrastruktur für Künstliche Intelligenz investieren soll. Also vor allem dem Aufbau von Rechenleistung dient. Dazu wurde eine Kooperation mit Microsoft vereinbart und – auf nicht exklusiver Basis – eine Belieferung durch Nvidia.

Ich erwarte, dass solche Initiativen zukünftig häufiger zu lesen sein werden. Der Anlagebedarf privater Gelder ist gewaltig und BlackRock wird versuchen, das eigene Stück vom Kuchen größer werden zu lassen.

Das Spannende an der Entwicklung ist die Historie. BlackRock war ursprünglich eine Tochtergesellschaft von Blackstone. Blackstone ist auf Private Equity spezialisiert und spaltete BlackRock vor Ewigkeiten ab, da die Geschäftsfelder nicht zusammenpassten. Nun „wildert“ BlackRock im Revier von Blackstone und sieht dort Wachstumspotenzial.

Mein eigentlicher Investmentcase war die Vermögensverwaltung. Sie macht ja auch weiterhin den Löwenanteil des Geschäfts von BlackRock aus. Aber ich werde die Entwicklung beobachten und mir dann überlegen, ob ich meine Anlage aufrecht erhalte. Für Private Equity bin ich eigentlich in der Partners Group und der Deutsche Beteiligungs AG ausreichend investiert.

Generell möchte ich hier aber nicht schwarz malen. BlackRock ist ein breit aufgestelltes und marktbeherrschendes Unternehmen. Dass das Wachstum an seine Grenzen stößt, ist ein natürlicher Prozess.

Und auch wenn die Aktie aktuell einer der Kandidaten wäre, von denen ich mich trennen würde, dann fehlt mir eine gute Alternative. Ein Direktinvestment in einen globalen ETF kommt für mich nicht in Frage, da ich da zu wenig Verbindung spüre.

Und so bleibe ich sicherlich wenigstens bis zur nächsten Dividendenerhöhung investiert. Die Dezember-Dividende wird noch zum aktuellen Satz erfolgen und Anfang 2025 wird dann die neue Quartalsdividende verkündet. Da hoffe ich einfach auf ein Signal, dass die mickrigen Erhöhungen der letzten zwei Jahre den hohen Zinsen geschuldet waren und es nun – mit sinkenden Zinsen – auch wieder kräftigere Erhöhungen gibt.

Für mich bleibt BlackRock bis dahin ein Basisinvestment, um vom Wachstum der Märkte zu profitieren. Auch wenn die Aktie aktuell die Performance der Märkte nicht voll erreicht.

Auf einen Blick:

Unternehmen:BlackRock
ISIN:US09247X1019
Im Divantis-Depot seit:04.04.2017
Letzter Nachkauf am:15.01.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:25
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:395,74 €
Gesamtkaufpreis:9.893,58 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.847,68 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
BlackRock Reports Second Quarter 2024 Diluted EPS of $9.99, or $10.36 as adjusted
BlackRock, Global Infrastructure Partners, Microsoft, and MGX Launch New AI Partnership to Invest in Data Centers and Supporting Power Infrastructure

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33 Gedanken zu „Seit Jahresbeginn zweistellig im Plus und doch nur unterdurchschnittlich“

    1. Hallo Fred,

      bis ich wirklich verkaufe, ist er womöglich gar nicht mehr im Amt. ;) Aber die Steuerbelastung spielt natürlich auch eine Rolle bei einer Verkaufsentscheidung. Im Moment verfüge ich (eigentlich „leider“, jetzt aber „zum Glück“) noch über verrechenbare Aktienverluste. Zumindest muss ich dann nichts abführen.

      Viele Grüße Ben

  1. Hallo Ben,

    ich würde mal sagen, BLR hat eben ein wenig Überbewertung abgebaut bzw. wächst schlicht überhaupt mal in eine normale Bewertung rein. Die Bäume wachsen bekanntlich nicht in den Himmel, jedenfalls nicht dauerhaft außerhalb kurzfristiger Marktübertreibungen.

    BLR ist schwer mit anderen Anbietern zu vergleichen, aber trotzdem mal mit einem anderen Top-10 Vermögensverwalter mit Geschäft, das mehr Marge generiert: TRP. Man kann sie immerhin noch insoweit vergleichen, als dass TRP wie BLR auch ein starkes institutionelles Geschäft bedient, was eher margenschwach ist, wenn auch die Ausrichtung auf die betreuten Vermögensgegenstände natürlich wieder einem Vergleich weniger zugänglich ist. Wie auch immer: Beide verdienen ungefähr das gleiche operative Ergebnis vom Umsatz, aber TRP ist nur mit dem rd. 11,5x und BLR mit dem rd. 23x des Jahresergebnis bewertet (Trailing 2024). Nach dem Marktkonsensus soll die Top Line von BLR etwas schneller wachsen als TRP (letztere soll aber auch wieder Fahrt aufnehmen).

    Jetzt kann man sich selbst die Karten legen, ob man das Wachstums von BLR für so atemberaubend hält, dass man die Bewertung von BLR für angemessen hält. Meines Erachtens ist sie nun allenfalls gerade mal fair. Es ist nicht zu vergessen, dass das meiste Geschäft von BLR bislang kaum Margen abwirft: Entweder ETF oder Instit-Geschäft, wo in der Regel die Margen bei rund 25% des Retail-Geschäfts liegen. Die Wachstums-Initiativen Richtung PE mögen sinnvoll sein, aber es ist nicht nur ein wieder zyklisches Geschäft, es ist vor allen Dingen auch nicht gut hochskalierbar, überhaupt wie das im Bereich von AI nicht der Fall ist. Die Frage wird also sein, wie stark kann das auf das zukünftige Wachstum dieses Riesen BLR einzahlen, um das Gesamt-Wachstum der Top Line zu halten und damit auch die immer noch für einen Vermögensverwalter vergleichsweise knackige Bewertung.

    Aus meiner Sicht ist BLR ein stets gehypter Vermögensverwalter gewesen (was nicht bedeutet, dass BLR nicht ein verdammt gutes Unternehmen ist, aber auch das kann natürlich zu sehr hoch gejazzt werden). Ich würde BLR nicht verkaufen, Du hast da bestimmt einen guten Einkauf gemacht und die Dividenden-Entwicklung bislang ist doch schon mal gut! Aber mir wäre jetzt nicht eingängig, warum ausgerechnet BLR nach vorne auf die nächsten 10 Jahre geblickt zu einer massiven Überperformance beitragen können soll.

    1. Also wenn man mit dem Kursverlauf von Blackrock nicht zufrieden ist, dann kann man aber den Kursverlauf von TRP komplett in dei Tonnse stampfen!

      1. Das stimmt!

        Mir ging weniger um den Rückspiegel, sondern nach vorne betrachtet um den Aufhänger von Ben‘s Artikel, dass für ihn eine Überformance zu 13,5% relevant ist. Und da sind die Gewinne von BLR eben vergleichsweise hoch bewertet zu anderen Peers und gleichzeitig ist nicht ganz klar, ob sie ihr altes Wachstums halten können, auch wenn sie im Bereich AI und RE schon sehr große Fortschritte machen. Vielleicht nähert sich deswegen irgendwann die Bewertung einer BLR dann doch den weniger gehypten Häusern wie einer TRP an. Das war mein Punkt. Ohnehin würde ich bei BLR, wenn ich sie denn gekauft hätte, gar nicht an‘s Verkaufen denken. Ich finde diese Überlegungen, wo der Aktienkurs in zwei Jahren stehen soll, ohnehin wenig zielführend (wenn das Ziel nicht lautet, Kursgewinne kurzfristig zu realisieren, also schnelle Kohle machen zu wollen).

  2. Es ist ganz praktisch, das Ben ja wie gewollt als eine Art Tagebuch immer wiederkehrende
    Aktien aus seinem Depot bespricht, da beleuchtet man dann selbst immer wieder eine andere Ecke der Finanz- bzw Weltwirtschaft und es gibt kaum einen Winkel, wo man im Jahreskreis mal nicht hingeschaut hat.
    Die Assetmanagement-Branche dürfte mit zu den am härtesten umkämpften Branchen gehören.
    Die Allianz (Global Investors) wird z.Bsp. auch zum ELTIF-Anbieter, um Zugang zu PE und außerbörslichen Großprojekten für normale Anleger zu ermöglichen.
    In der Welt der UHNI und HNI reicht das normale Brötchenbacken über Aktien und ETFs schon lange mehr, um das nie endende Bedürfnis nach RenditeMax zu befriedigen.

    Alle sprechen von KI und die Assetmanager werden auch KI einsetzen, so gut wie sie es finanziell und logisch implementieren können, aber was morgen und übermorgen passiert, weiß die KI eben auch nicht.

    Der Blick in die Peers zeigt, das auch hier immer wieder Größe/Größe/Größe zählt.

    Die kleineren wie Franklin Resources (entwickeln sich besonders schlecht), Invesco, Northern Trust oder die hier vor einiger Zeit stärker diskutierten T Rowe Price kommen nicht von der Stelle.
    State Street Corp. die sich mit der Marke SPDR einen Namen gemacht haben und auch groß im ETF Geschäft sind, haben über 5 Jahre etwa „nur“ 50% zugelegt. Der Brüller ist es nicht.

    Die anderen machen ihren Job ganz gut, wie z.Bsp. Ameriprise Financial, Raymond James,
    Apollo Global Management.
    Der Mühlstein als größter Immobilienverwalter der Welt, den Blackstone um den Hals hatte
    bei Zinsanhebungen, wird jetzt zum Zugpferd bei Zinssenkungen und Blackstone zieht vs Blackrock davon.
    Den Vogel schießt aber KKR&Co Inc. mit mehr als 400% in fünf Jahren ab.
    In D haben sie gerade erst den Springer-Verlag mit Döpfner sauber filetiert, Springer Nature wollen sie noch an die Börse bringen usw usf.
    und ein Schelm ist, wer glaubt, das KKR nicht auch versucht, Einfluß auf die Medienlandschaft wo immer es geht, zu nehmen.
    Und das ist nur einer von unzähligen Deals, die KKR weltweit betreibt.
    Bin selber bei KKR mit dem üblichen kleinen Gewinn wieder raus, hätte aber drinbleiben sollen. Steige vlt. wieder ein. Bin bei Main Street Capital und Ares Capital aber sowohl mit Kurs plus Ausschüttungen vor allem ganz zufrieden.
    Trotzdem kann Ben doch mit Blackrock ganz zufrieden sein. :D Es gibt schlechtere
    Invests. Man könnte höchsten überlegen etwas in Blackstone umzuswitchen oder eben in KKR.

  3. Hallo Ben,

    BlackRock ist ja nicht schlecht gelaufen. Nicht wie gehofft (Deine Aussage), Dellen werden wir Investoren immer sehen (MSCI!).
    Die Frage ist, hat das Ändern der Strategie von BlackRock aus Deiner Sicht Einfluß auf Deinen Investmentcase, der grundlegend ist?
    Wenn nein: Stillhalten und Dividenden kassieren.
    Wenn ja: Verkaufen.

    Bedenke aber, dass die beim Verkauf anfallenden Steuern verloren sind. Bei 2000€ wird es dauern dies zu kompensieren.

    Manchmal verdient man „Mehr Geld“ mit dem Hintern ;)

    1. Hallo BörsenHai,

      Danke für Dein Feedback. Eine klare Antwort auf Deine Frage zum Investmentcase habe ich noch nicht. Derzeit ist er noch gegeben. Ob sich grundlegend etwas ändert, wird sich erst noch zeigen. Dazu schaue ich u.a. auf die Entwicklung der Margen und die Schwerpunkte in den Vermögenszuflüssen.

      Das Thema Steuer ist natürlich bei jedem Verkauf zu bedenken. BlackRock könnte ich mir aber sogar „leisten“, da ich noch genügend Aktienverluste im Topf liegen habe. Allein von 3M sind es etwas über 6.000 € gewesen und durch das Zitronen-Depot kommt auch immer was dazu. Aber klar, zumindest virtuell ist es eine Steuerbelastung, weil der Verlustverrechnungstopf dann nicht mehr für andere Aktiengewinne zur Verfügung steht.

      Viele Grüße Ben

  4. Hallo Ben,

    ich finde es mutig und toll, dass du diese wahrscheinlich zu vielen konträre Meinung teilst. Und noch hast du ja nicht verkauft. ;-)

    BlackRock wächst nicht wie Microsoft oder MSCI. Aber 5-8% per annum sind nicht schlecht (5% auch nicht berauschend aber besser als Nestlé oder 3M). Außerdem sind sie der größte Vermögensverwalter der Welt und haben meiner Meinung nach eine starke Marktstellung neben Vanguard. Nach den beiden ist erstmal bisschen Luft.

    Blackrock hat kaum Netto-Schulden, einen stabilen Cashflow, den sie an auch gern an die Aktionäre auskehren und gute Margen.

    Auch wenn der ROIC ein Schwachpunkt ist, sehe ich das Unternehmen als attraktiv (Vielleicht nicht zum aktuellen Preis, aber ich hatte den Einstieg bei 620 EUR geschafft. Du ja noch weiter drunter). Vor allem, wenn ein breiter ETF für dich nicht in Frage kommt.

    Da Investieren immer relativ zu anderen Opportunitäten ist, könnte ich mir vorstellen, dass es bei den anderen 50 Titeln eher Verkaufskanditaten gäbe.

    Beste Grüße,
    Chrischaan

      1. Hallo Frank,

        richtig, ich meinte die YTD-Performance. Genauso wie die Performance 2023. Ich habe ja auch noch nicht verkauft! Es fühlt sich auch nicht danach an, dass ich die Aktie unbedingt aus meinem Depot verbannen will. Aber auffällig ist die unterdurchschnittliche Performance für mich halt schon gewesen.

        Viele Grüße Ben

    1. Hallo Chrischaan,

      Du hast natürlich recht, dass auch viele Gründe für BlackRock sprechen. Deshalb sind sie ja auch in mein Depot gekommen. Und sie fliegen auch nicht einfach so raus. Zumindest bis zur nächsten Dividendenerhöhung warte ich mit einer Entscheidung. Und ich hoffe tatsächlich, dass nach den beiden niedrigen Erhöhungen dann mehr als eine 2 vor dem Komma steht.

      Viele Grüße Ben

      1. Wenn man sich hier (https://www.macrotrends.net/stocks/charts/BLK/blackrock/stock-price-history) mal den Entwicklung im logarithmischen Chart ansieht, sieht das eigentlich seit 2011/12 oder sogar seit dem Tief 2009 noch ganz gut aus. Da war 2021 eher ein Ausreißer nach oben.

        Die Dividendenerhöhung spiegelt tatsächlich die FCF-Entwicklung wieder. Um wieder höhere Dividensteigerungen zu sehen und dann auch weitere Kurssteigerungen muss sich hier wieder was zum Positiven wenden. Erste zarte Pflänzchen sind ja schon zu sehen. Und selbst wenn BLK bei der nächsten Erhöhung noch vorsichtig ist, könnte ich mir vorstellen, dass sich dies in Zukunft wieder ändert, sollte sich der FCF weiter positiv entwickeln.

        2021 – FCF/Aktie- 28,3 USD – Div 16,5 USD
        2022 – FCF/Aktie- 28,2 USD – Div 19,5 USD
        2023 – FCF/Aktie- 25,2 USD – Div 20,0 USD
        2024 – FCF/Aktie- 30,6 USD (TTM) – Div 20,3 USD

        Also alles in allem keine Rakete, aber solides Wachstum. Solang der Hang zu ETFs nicht abreißt.

  5. Hallo Ben,

    „Wenn eine Aktie in meinem Dividendendepot dann 12% seit Jahresbeginn schafft, müsste ich ja eigentlich total zufrieden sein“ Irgendetwas habe ich jetzt nicht verstanden. Blackrock hat doch in diesem Jahr eine Kursperformance von über 30% in EURO hingelegt. Sehe meiner Begriffsstutzigkeit nach. DBG ist doch dagegen der Rohrkrepierer in diesem Jahr (… wie eigentlich überhaupt)

    Für mich ist Blackrock gerade wegen seines ETF-Geschäftes eine echte Halteposition. Privat Equity durchschaue ich nicht. Hängt meines Wissens wesentlich vom Management ab. Dabei hätte BlackRock doch aufgrund seiner schieren Größe wohl mitunter die beste Inhouse-Datenbasis, um bei Investmententscheidung eine minimale Nasenlänge den anderen voraus hätte.

    Ansonsten kann ich Chrischaan nur beipflichten, hast Du doch andere zweihafterererere Werte im Depot als BlackRock. Ich würde z.B. BB Biotech (quasi auch so eine Privat Equity Truppe) rauswerfen und dafür Biontech nehmen.

    Gruß Frank

    1. Hallo Frank,

      eine Aktie mit Verlust zu verkaufen, sollte man sich immer mehr Gedanken machen, als bei „langsam wachsenden Titeln“. Denn den Verlust auszugleichen ist immens schwerer, solange die Aktie Dividende „brav“ ausschüttet. Aber auch hier ist die Situation des Einzelnenzu unterscheiden. Der eine benötigt „Verlust“, dem anderen ist es egal.

      Bitte beachten, der Kurs(anstieg/abstieg) sagt wenig aus über die Qualität des Invests.
      Bsp: Die Essential Utilities ist bei mir im Minus. Sie erhöht aber jedes Jahr die Dividende ca 6%. Ich habe Sie als „sichere Dividendenaktie“ klassifiziert beim Kauf. Frage an Dich: Verkaufen?

      Der Lokalkolorit in allen Ehren, aber vor Biontech finde ich deutlich bessere Investments im Bereich BioTech. Die übrigens auch Dividenden ausschütten und das Geschäft und der Kurs wächst, seit Jahren.

      Wie Du richtig sagst, Private Equity basiert auf Managment und kalkulierbaren Strategien des Unternehmens. Kurs-Dellen gehören aber auch hier zum Geschäft. Es würde ein Buch füllen, die Aspekte von Private Equity zu erläutern. (Anregung an Ben: Wäre das nicht etwas für einen Podcast?)

      Frank bitte nicht persönlich nehmen, ich widerspreche Dir, aber jeder Kommentar bei Bens Blog ist wertvoll! Es regt zum Denken an. :)

  6. Blackrock scheint mir geradezu prädestiniert zu sein als Wasserstandsmelder für die Sparfähigkeit der average US-Bürger (natürlich nicht nur die, aber zu einem signifikanten Anteil) par excellence. Was haben wir, eine extrem niedrige savingsrate auf historisch niedrigem Niveau von gerade mal 2.9%. Weiters haben wir exponentiell steigende creditcards debt auf alltimehigh. z.bsp. hier
    https://www.lendingtree.com/credit-cards/study/credit-card-debt-statistics/
    aber der Himmel bei Schulden kennt auch keine Grenze und die DNA der US Bürger besteht nunmal zum Teil aus Schulden, da ist das normal.
    Die Inflationsrate ist aber unter die Rate des Growth of Wages (Lohnwachstum) zurückgekommen
    https://www.statista.com/statistics/1351276/wage-growth-vs-inflation-us/
    Der spread beträgt hier etwa 2%
    Das US Consumer Spending wächst aber auch um etwa 1% bis 2% p.a, wenn man CoronaExzesse ausklammert.
    Somit sind die average US Haushalte absolut auf Kante genäht, so das für die savingsrate nicht mehr viel übrig bleibt.
    Kann sein das die globalen Sparer etwas besser dastehen.
    Natürlich kommt der Ausweicheffekt auf Aktien und ETFs durch sinkenden Zinsen wieder drauf, allgemeiner Trend am Aktienmarkt, evtl. US Wahlen
    aber die Frage ist, wie langsam geht die Zinssenkung vonstatten, wo ist dann Stop mit den Zinsen und was passiert danach?
    Also für mich sieht das Wachstum bei Blackrock doch limitiert aus.

    Was noch?
    Gold läuft
    @Tobs
    DBS und UOB laufen auch ;-)
    mein Experiment bei Ping An hat auch super geklappt, in einer Woche plus 20%

    und wer Mut hat kann heute bei Mutares einsteigen(intraday nach Shortattacke minus 20%)
    KEINE EMPFEHLUNG

    und mein Einstieg bei Beiersdorf und Deutsche Börse AG läuft auch gut an,
    die deutsche Regierung bröselt langsam vor sich hin, da kann es nur bald wieder aufwärts gehen.
    Grüße und nur meine Meinung

      1. Solange die Chinesen ihre Immobilienprobleme nicht gelöst bekommen, haben sie auch soziale und Konsumprobleme. Da die Chinesen wohl eine sehr niedrige Rente haben, müssen sie selbst stärker als in D ihre Lebensleistung (als Familie) auf Altersvorsorge fokussieren und haben sehr viel in Betongold gesteckt. Hat auch lange geklappt, aber jetzt wird nicht fertig gebaut, hohe Anzahlungen sind weg und Immobilien verlieren an Wert.Siehe diverse Indizes. Wurden z.T.um ihre Lebensleistung betrogen. Angebot und Nachfrage stimmen nicht mehr. Durch die rigide Ein-kind-politik schrumpft seit einiger Zeit die Bevölkerung und es werden weniger Wohnungen gebraucht. Potentielle Käufer können Monat für Monat warten und es wird immer billiger.
        Die haben nicht die aggressive Nachfrage nach Immobilien durch Einwanderung wie anderswo .
        Mal sehen ob die Erholung nachhaltig ist, Zweifel sind angebracht.
        Bei LVMH kommt auch dazu , das Bernard Arnault die temporäre Luxusdelle nutzt und weiter ungebremst auf Einkaufstour, diesmal bei Moncler geht.

        1. Hallo Thomas,

          die Immobilienmarkt-Befundung ist richtig; welche Ableitung ergibt sich daraus?

          Deine Ableitung ist jedenfalls kurzfristig zutreffend, meine ich. Interessant ist aber, was sich daraus langfristig anschließt. Wir investieren ja für die Zukunft und gegenwärtige Krisen können daher mehr Chance sein, wenn man meint Anknüpfungstatsachen für eine positive Prognose ausmachen zu können. Die Altersvorsorge via Immobilien war in China alternativlos geblieben, weil es für die meisten Chinesen nahezu kaum Zugang gab, um in den Kapitalmarkt zu investieren (Anmerkung: Die Chinesen hatten das schrittweise aufgebaut, angefangen mit gewissen Limits in gewissen Pilot-Städten usw., aber unter dem Strich waren die Möglichkeiten stark limitiert, insbesondere bei aus Chinesen-Sicht ausländischen Wertpapieren).

          Mittlerweile entspricht es den Absichten der chinesischen Autoritäten, dass die Chinesen ihr Geld vor allen Dingen in den Aktienmarkt pumpen. Da braucht es keine Evidenzen, das ist offizielle Politik! Auch hier: Wozu sich China niemals öffentlich exponieren würde, aber was jeder weiß und was seit langem zu beobachten ist – im Grunde sehen die Chinesen die USA stets als Referenz-Modell, auf das sie heimlich schielen. Wollen es aber chinesisch auf ihre Art umsetzen (ob das gut oder schlecht sein mag, wie auch immer). Zurück zum chinesischen Aktienmarkt: Man verspricht sich davon letztlich eine Refinanzierung der heimischen Industrie/Wirtschaft ohne Auslandabhängigkeiten. Die Amerikaner haben ja überwiegend auch in ihrem eigenen Aktienmarkt investiert und durch die Tiefe ihres eigenen Kapitalmarkts enorme Chancen. Dahin wollen die Chinesen auch kommen.

          Bedeutet: Das viele Geld, das bislang in Wohnungen geflossen war, könnte in Zukunft massiv in den eigenen chinesischen Aktienmarkt gepumpt werden. Das wäre ein ganz enormer Treiber. Und übrigens natürlich auch aus Allokationsgesichtspunkten für China sinnvoll: Die finanziellen Ressourcen werden dorthin geleitet, wo sie gebraucht werden. Nämlich bei den Unternehmen und nicht am Ressourcen- Bedarf vorbeigeplanten Hochhäusern und Shopping Malls in Tier 3 Cities. Das wird auch dauerhaft das Kapital der Chinesen besser verzinsen, damit den Wohlstand treiben und wiederum damit die Chinesen animieren, mehr im Binnen-Konsum auszugeben.

          Aus meiner Sicht ist das extrem strategiekonsistent, was wir hier gerade beobachten dürfen. China vermeidet mit aller Disziplin, in die „Schwellenländer-Trap“ zu tappen, wie es viele andere Schwellenländer getan haben und niemals wieder daraus gefunden haben.

          Ist das misslich für die Chinesen mit Wohnungen: Und ob! Hat es Übertreibungen in anderen Ländern nie gegeben, wo Kapital vieler verbrannt wurde? Doch! Allein in den USA könnte man zig solcher aufzählen. Ich mag das nicht bewerten, das gehört eben dazu. Ich denke aber schon, dass die beschlossenen Maßnahmen, die nun die Kurse haben abheben lassen, angetan sind, dieses Krisental zu durchzuschreiten. In der Zwischenzeit bildet China Experten aus für Green Plants, Mini-Atomkraftwerke, EV, Software, Micro Chips. Eingebunden alles in eine sehr schlüssige Handels- und Industriepolitik. Die Wertschöpfung steigt überall, und damit zukünftig m.E. auch der Binnenkonsum. Das dauert nun vermutlich als Prozess einige Jahre.

          Ich habe meine über die Jahre gesammelten HK-Stocks allesamt behalten und gerade dieses Jahr massivst aufgestockt. Das sind ganz überwiegend Konsum-Titel und Infra-Titel. Mal sehen, ob ich mich dafür in 10 Jahren loben oder verdammen werde. :-) Jedenfalls sehe ich meine Investment-These nach wie vor intakt.

          1. Hi Tobs,
            kann wie immer sein, daß Du recht hast.
            Ich liebe Heatmaps geradezu, besonders wenn sie wie bei Finviz über mehrere Zeiträume
            mit den dazugehörenden Sektoren zu bekommen sind. Man die Entwicklung visuell schön herausschälen. Finviz ist aber für Amerikaner gemacht,
            und betrachtet den Rest der Welt nur als Nebensache… ;-)
            Wenn jemand eine freie Heatmap speziell für China findet, die mehrere Sektoren über verschiedene Zeiträume abbildet gerne eine Link hier. Wäre nice.

            Bin selbst trotz bekannter Skepsis bei Ping An, CK Hutchison (u.a.mit AS Watson!. inkl. Rossmann) u. Jardine Matheson dabei. Templeton Dragon Fund gibt’s bei meinen Brokern i wie nicht.
            ganz so in die Tiefen und Feinheiten der Festlandaktien und nicht Festlandaktien und genauer Unterschied zwischen Hang Seng und Shanghai Composite bin ich noch nicht eingestiegen, das ginge aber bei Interesse ganz schnell.
            Interessant z.Bsp. hier
            https://www.marketscreener.com/quote/index/HONG-KONG-HANG-SENG-101835/heatmap/
            Interessant, das die Hong Kong Exchange mit zu den absoluten Gewinnern gehört.
            Das stützt die These von Tobs, könnte langfristig aber bedeuten, das Geld aus Singapur nach China zurückfließt…
            Consumer und Real Estate bei den Gewinnern.
            Sagen wir mal so,
            Das chinesische Government hat es auf dem Schirm und arbeitet dran und man darf sie niemals unterschätzen. Aber sie machen alles zentral von jetzt auf dann und überlassen leider zu wenig dem Markt.
            charttechnisch scheint der Hang Seng aus dem gröbsten raus,
            Es bleibt interessant und so warten wir mal die nächste(n) Woche(n) ab
            bleibt spannend
            Und Google Übersetzer hilft auch beim Lesen von chinesischen Zeitungen.
            die sind aber auch nur gesteuert.

            Hab noch Klempnerarbeiten zu machen.. und etwas weniger Zeit.
            Grüße

            1. Na ja, sehen wir mal, ob es gut geht. Ich bleibe jedenfalls Long only in China.

              David Tepper kauft nach Bloomberg alles was mit China zu tun hat (war 2009 der bestverdienende Hedge Fund Manager). Michael Burry ist auch long. Nick Wilcox auch. Wobei die kaufen den ganzen Tech-Kram, ich ja eher Konsumtitel. Und BTW: GS waren als lange währende China Bullen interessanterweise die letzten, die ganz neulich erst urplötzlich China auf underperform gesetzt hatten. Bin ja kein Verschwörungstheoretiker, aber GS traue ich nie. Im Zweifel haben die halb China über Finanzinstrumente für ihre Kunden und sich selbst gekauft, wenn sie öffentlich urplötzlich in Bezug auf China negativ werden. Und keine zwei Wochen später ballert China mit der Bazooka los. Vermutlich nur koinzident. :-)

              1. https://www.chinadaily.com.cn/a/202409/28/WS66f73cd9a310f1265a1c55c7.html
                man arbeitet hochoffiziell daran, den A-Aktienmarkt wieder hochzuziehen.
                btw. Standard Chartered finde ich auch interessant. Haupteigentümer von StanChar ist Temasek, Staatsfond Singapur. Standard Chartered ist auch mit einem Member im HongKong Monetary Authority Board vertreten und betreibt zusätzlich gemeinsam mit der HKMA eine Art Sandbox um digitale Stable Coins (regionale eigene digitale Währung) zu emittieren und zu verwalten. Neben HSBC interessanter Knotenpunkt zwischen Great Britain, Singapure und HongKong.
                Zu GoldmanSachs, alles was nicht verboten ist, ist also erlaubt. Hauptsache es funktioniert.
                man sollte am Markt nicht romantisch oder blauäugig sein, so glaube ich. Die Aktionäre von GS wirds freuen.

                1. Und sry, Hang Seng eröffnet + 3% , Ping An heute auch schon wieder + 9% , könnte sein , das da erst eine größere Welle anläuft. Nachzuholen hätten sie ja. Ich weiß, ich weiß, es macht keinen Sinn , das Tagesgeschehen zu kommentieren, aber man sollte China spätestens jetzt mal auf dem Schirm haben.
                  South China Morningpost auch eine informative Zeitung.
                  Nur meine Meinung, kann auch falsch sein
                  schöne Woche

                  1. Hallo Thomas,

                    es ist lustig, solchen Haudegen wie Tepper zuzuhören, wie sie nun alles in China kaufen. Natürlich ist Hedge Fund Geld smart money, das als erstes in Bewertungslücken reinfließt. Das ist in allen Asset Klassen so.

                    Meines Erachtens ist das aber nur der Anfang, denn danach kommt wieder auch mehr Retail-Fund-Geld und als letztes institutionelles Geld rein. Vor allen Dingen letzteres ist Geld, was langfristig in der Anlageklasse bleiben wird. Unter Schwankungen sind dann die Teppers in der Zwischenzeit schon wieder raus, die sich dann anderen Abenteuern zuwenden und dort ihre schnellen Trades suchen.

                    Wenn Tepper wieder draußen ist, bleibe ich aber only long, egal was eine Tages-, Monats-, Quartals- und auch Jahresbewegung ausmacht. Ich kaufe HK und Taiwan Chips mit guten Bilanzen (bzw. habe – denn ich bin so vollgesogen, dass mein Exposure zu hoch ist und ich nun wieder mehr Europa und selektiv USA aufsammle), starken Marken und hohen Rückflüssen (gerade Letzteres ist ein gutes Schutzmittel gegen Scum) im Konsum- und Infrabereich (Tech mache ich nicht, ist nicht mein turf). Ich schaue auf die KPI, und es ist Wahnsinn, wie die sich teilweise allein in den letzten Jahren, trotz Luftablassen der Deflationsblase, weiter entwickelt hatten und ich bin mir sicher, das wird noch um einiges besser nach vorne geschaut.

                    Übrigens: Es ist immer dasselbe. China galt als ausgebombt und nicht investierbar. In der Berichterstattung bei uns wurde nicht mehr sauber getrennt zwischen Perspektive des Investors von Aktien und Unternehmer vor Ort in China. Berichterstattung war tendentiell vorwurfsvoll, nach dem Motto, warum machen die Chinesen nicht gefälligst Schulden, um ihre Nachfrage nach unseren Produkten anzuheizen, egal, ob sinnvoll, oder nicht… Dann wie immer ganz am Ende bläst GS ab… Gleichzeitig war bereits vor einigen Wochen eine Veränderung der Perception zu beobachten. Plötzlich war nicht mehr die Überschrift in Zeitschriften, dass China in tiefster Wirtschaftskrise steckt (=keine Hoffnung), sondern auf einmal „schmerzvoller Übergang“ (=Hoffnung). Und wie auch stets: Wenn einer wirklich die Zukunft vorhersagen kann, dann eben doch nur und ausschließlich Felix Zulauf. Er hat immer gesagt, die Chinesen packen ihre Bazooka erst dann aus, wenn die Amerikaner einen deutlichen Pivot in ihrer Zinspolitik einleiten, weil China seine Währung nicht zerlegen will. Und genau nach diesem Playbook kam es also.

                    Wie auch immer. Mein Vorteil ist, dass ich nie versuche smart zu sein, sondern ich gehe immer nach der Bum Bum Primitiv-Methode vor. :-)

                    1. Ich weiß, „Geld stinkt nicht.“
                      Aber bei China bin ich persönlich raus.

                      Angesichts der von der chinesischen Politik ausgehenden Gefahren richte ich mich nach dem Grundsatz:

                      „I don‘t have to make money in every game.“ oder
                      „Man macht keine Geschäfte mit schlechten Leuten.“

                      Natürlich kann man trefflich darüber streiten.

                      Viele Grüße

                      Andreas P.

  7. Hallo Thomas,

    UOB und DBS- ja leider! Das meine ich ernst. Lieber wäre mir eine persistierende Schwächephase, damit ich mehr Zeit zum Aufladen hätte. Ich möchte ja keine ad hoc Bestätigung für mein Handeln, sondern möglichst viele Anteile an Unternehmen und damit zukünftigen Cash Flows einkaufen, wie auch immer die Markt die für heute bewerten mag. Niedrigere Bewertungen sind mir daher eher sogar recht.

    Habe ich mich die letzten Wochen aber noch mal schwer mit HK Aktien verausgabt. Die letzten Tagen war payback. Aber auch hier schiele ich ja nicht auf schnelle Buchgewinne, sondern erhoffe mir davon, auf die perfekte, große und lange Dividenden-Welle für 20 Jahre + aufgesprungen zu sein.

    Etwas Kenvue und BAT kamen aber auch noch neulich dazu.

  8. Hallo,

    mal ein anderes Topic nur zur Info für alle Blackrock-Aktienbesitzer. Habe heute von meinem s-Broker die Nachricht erhalten, dass Blackrock zum 02.10.24 fusioniert in die Blackrock Funding Inc.. Dazu gibt es einen 1:1 Umtausch inkl. neuer WKN und dem Sicherheitshinweis, dass Quellensteuer anfallen kann. Gehe davon aus, dass dies nicht der Fall sein wird.

    Grüße an die Community

    1. Hallo Sven,

      das ist interessant. Ich habe von flatex keine solche Info bekommen. Und auch sonst keine Hinweise auf eine solche Fusion finden können. Was ich gefunden habe, ist die Information, dass Blackrock Funding Inc. eine in diesem Jahr gegründete Tochtergesellschaft von BlackRock ist, die als Vehikel für die Übernahme von Global Infrastructure Partners dient.

      Lassen wir uns überraschen, ob da wirklich am 2.10. etwas passiert. Kann mir aber nicht vorstellen, dass wir irgendwelche Nachteile haben.

      Viele Grüße Ben

  9. Ich würde mal sagen „ruhig Blut“. Ist die Performance jetzt schlechter gleich oder besser als der Markt. Was ist der Markt? MSCI World oder S&P500? Und dann kommt es darauf an, welchen Zeitraum man vergleicht.
    Ich habe so ein tolles Programm, da kann ich die Kurse übereinander legen und das Startdatum nach Belieben setzen.
    Wenn ich eine Blackrock (Kurs in EUR) mit dem S&P500 vergleiche dann sieht das wie folgt aus.
    Exakt 1 Jahr. Startdatum 27.09.2023 dann hat die Blackroch die Nase leicht vorn.
    Startdatum 01.01.2024 da hinkt Blackrock etwas hinterher
    Startdatum 23.10.2023 da hatte der Markt einen Durchhänger, aber seit da ist eine Blackroch deutlich im Plus
    Exakt 2 Jahre. Startdatum 27.09.2022 da hängt eine Blackrock deutlich hinterher
    Exakt 5 Jahre. Da hat eine Blackrock einen leichten Vorsprung
    Exakt 10 Jahre. Auch da hat eine Blackrock einen leichten Vorsprung.

    Hier habe ich nur Kurs mit Kurs verglichen. Dazu kommen noch die Dividenden. Wäre ich ein Fondanbieter, dann würde ich das Vergleichs- und Startdatum so wählen, dass mein Fond „Blackrock“ positiv aussieht.
    Also alles nur eine Frage der Betrachtung.

    Aber realistisch betrachtet, gab es immer in der Vergangenheit je nach Startdatum, mal eine Underperformance und dann wieder eine Outperformance von Blackrock gegenüber dem S&P500. Es wird kein Knaller werden, aber sollte auch weiterhin auf lange Frist eine leichte Überperformance gegenüber dem S&P500 liefern. Und dann kommt ja noch die Dividende dazu. Und nicht zu vergessen ist aktuell der schlechtere EUR Kurs zum US$. Also ruhig Blut. Es gibt eindeutig schlechtere Aktien. Und solange sich die langfristigen Gewinne und Dividenden in die richtige Richtung entwickeln, sehe ich keinen Grund nervös zu werden.

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