Wenn allein die Dividende für eine zweistellige Jahresrendite sorgt

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Manche Aktien sind vor allem wegen der hohen Dividendenrendite in mein Depot gekommen. Bei ihnen erhoffe ich mir mindestens konstante Aktienkurse und überdurchschnittlich hohe Ausschüttungen.

Wenn die Dividendenrendite in einer solchen Konstellation dann bei 9% liegt, dann wäre mein langfristiges Renditeziel bereits erreicht.

Bei meinem jüngsten Nachkauf habe ich diese Dividendenrendite zwar nicht erreicht, mein Yield on Cost liegt für die Gesamtposition aber trotzdem bei 8,3%. Ziehe ich die erhaltenen Nettodividenden vom Einstand ab, dann liege ich bereits bei 10,2%.

Aber die aktuellen Ergebnisse machen auch Zuversicht, dass der Aktienkurs sich wieder positiv entwickelt. Denn auf Jahressicht ist auch er mehr als 10% im Plus.

Alle Infos erfährst Du in diesem Beitrag.

Mein Top-Dividendenbringer im Depot ist Omega Healthcare Investors. Der in Seniorenimmobilien investierende REIT (hier vorgestellt) erreicht auf meinen Netto-Einstand eine zweistellige Dividendenrendite und die absolute Dividendenhöhe ist durch meinen jüngsten Nachkauf weiter gestiegen.

Der Aktienkauf

Es gab eigentlich keinen besonderen Anlass für den Aktienkauf. Ich hatte durch den Verkauf von Unilever gerade einen soliden Dividendenzahler aus meinem Depot „verloren“. Und wollte bei Omega Healthcare Investors schon lange gerne auf eine glatte Aktienstückzahl kommen. Und gleichzeitig aufgrund der deutlich höheren Dividende meinen „Dividendenausfall“ kompensieren, ohne den gesamten Verkaufserlös direkt wieder auszugeben.

Ich kaufte deshalb am 20. Juli 50 Aktien von Omega Healthcare Investors zum Kurs von 31,00 € in mein Depot beim Smartbroker. Eigentlich wollte ich die Aktien gebührenfrei über gettex handeln, habe mich aber offenbar verklickt. So wurde ich über Tradegate ausgeführt und zahlte 4 € Provision. Insgesamt investierte ich 1.554 € in den Nachkauf.

Aktienkauf Omega Healthcare Investors im Juli 2021

Meine bisherigen 150 Aktien halte ich bei der Consorsbank. Dort wäre ein Kauf aber noch teurer gewesen, da die Mindestprovision bei 9,95 € liegt.

Dividendenzahlung

Omega Healthcare Investors zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,67 US$. Für die nun 200 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 134 US$. Sie wurde von der Consorsbank zum Kurs von 1,181 in Euro umgerechnet. Beim Smartbroker erhielt ich einen Umrechnungskurs von 1,17581. Nach Abzug der Steuern verbleibt in der Addition eine Netto-Dividende von 84,55 €. Sie wurde – bei der Consorsbank rückwirkend – mit Wertstellung 13.08.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift Omega Healthcare Investors bei der Consorsbank im August 2021
Die Abrechnung der Consorsbank
Dividendengutschrift Omega Healthcare Investors beim Smartbroker im August 2021
Die Abrechnung beim Smartbroker

Perspektiven

Omega Healthcare Investors war zum Nachkaufzeitpunkt nicht mehr das Wertpapier mit der höchsten Dividendenrendite in meinem Depot. Es wurde von AT&T „verdrängt“. Für OHI ist das allerdings ein gutes Zeichen gewesen. Denn der Aktienkurs ist kontinuierlich gestiegen, während AT&T herumkränkelt. Und außerdem im nächsten Jahr nach der Abspaltung von WarnerMedia seine Dividende senken wird.

OHI hat in der Corona-Krise gezeigt, dass es an der hohen Ausschüttung festhalten kann und will. Natürlich ist die Dividende nicht garantiert, das ist allein schon rechtlich nicht möglich. Aber zumindest besteht aus meiner Sicht eine große Wahrscheinlichkeit, dass die Dividende mindestens weiterhin so hoch bleibt.

Die letzten Quartalszahlen belegen dies:

So konnte OHI erneut rund 99% der Mietzahlungen einsammeln und sich mit 1,5 Mrd. US$ refinanzieren. Die Funds from Operations (FFO) lagen mit 0,74 US$ je Aktie wieder komfortabel über der Dividende von 0,67 US$.

So lang diese Überdeckung von mindestens 10% besteht und keine größeren Mietausfälle eintreten, kassiere ich entspannt alle drei Monate die Dividende. Auf den Aktienkurs schaue ich in diesem Zusammenhang eigentlich nur, wenn er einmal deutlich sinkt. Dann gibt es wieder Ängste am Markt, dass Mieter in Schwierigkeiten geraten sind und die Dividende gekürzt werden könnte. In der Vergangenheit waren das dann eigentlich immer gute Gelegenheiten, die Aktie günstig einzusammeln.

Mit jetzt 200 Aktien bewegt sich OHI im Mittelfeld meines Dividendendepots. Der Anteil entspricht 1,4%. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich den Anteil sogar noch erhöhe. Perspektivisch hätte ich gerne jeweils 150 Aktien beim Smartbroker und bei der Consorsbank. Dann könnte ich die Abrechnungen gut miteinander vergleichen. Vor allem, weil hinter beiden Broker mit der BNP Paribas die gleiche Bank steckt.

Um die dafür noch notwendigen 100 Aktien zu kaufen, werde ich aber eher in kleinen Tranchen nachkaufen. Denn wenn ich mich nicht verklicke, dann kann ich ja schon ab 500 € gebührenfrei handeln. Und wenn es mal Kurschancen bei OHI gibt, dann greife ich gerne zu. Spannend fände ich Kurse unter 30 US$. Das würde einer Dividendenrendite von 9% entsprechen und wäre für mich ein großer Nachkaufanreiz.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Omega Healthcare Investors, Inc.
ISIN:US6819361006
Im Divantis-Depot seit:19.05.2017
Letzter Nachkauf am:10.01.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:300
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:26,61 €
Gesamtkaufpreis:7.984,35 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:2.447,75 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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11 Gedanken zu „Wenn allein die Dividende für eine zweistellige Jahresrendite sorgt“

  1. Hallo Ben, wäre OHI nicht ein Kandidat für das Optionsdepot gewesen? Kauf und anschließend Calls darauf geschrieben… viele Grüße Thomas

  2. Hi Ben,

    ich hatte ja neulich schon kommentiert, dass ich Deinem Verkaufssignal bei Unilever folgen wolle.
    Bislang hatte ich jedoch noch keine rechte Idee, was ich stattdessen aufstocken wollte und deshalb den Ausstieg nicht vollzogen.
    Mein Blick war auch auf OHI gefallen. Warum ich mich noch nicht zum Austausch entscheiden konnte, weiß ich nicht so genau.

    Dein Artikel hat mich jedoch erneut auf OHI gestoßen und siehe da: der Kurs hat im August ganz schön geschwächelt.
    Schöne Gelegenheit. Langer Rede kurzer Sinn: meine Limitorders zum Verkauf von Unilever und Nachkauf Omega Healthcare Investors laufen.
    Mal schauen, ob ich heute zum Zuge komme.

    Danke für den Anstupser. ;-)

    @Thomas Sturm: OHI steht in meinem Optionsdepot auch auf der Watchlist. Die erzielbaren Prämien sind aber in der Regel nicht berauschend. Insofern ist das Unternehmen zumindest bei mir noch nie in die engere Wahl für den Optionshandel gekommen.

    Viele Grüße
    der Kassenwart

    1. Hallo Thomas,
      hallo Kassenwart,

      was den Optionshandel mit OHI angeht, sehe ich das ähnlich. Und insgesamt ist mir der REIT zu volatil. Da wird schnell mal ein Short Call ausgeübt und dann stehe ich wieder „nur“ mit Cash da. Ich will OHI lieber liegen lassen und die Dividenden kassieren. Und auf lange Sicht damit ein großes Risikopolster aufbauen. Denn die vereinnahmten Dividenden nimmt mir niemand mehr. Auch wenn es mal heftig wackeln wird. Und das kommt bei OHI ja immer mal wieder vor. 20% meines gesamten Invests in OHI habe ich schon „zurückbekommen“. Und das wäre mit Optionen nervlich anstrengender.

      Viele Grüße Ben

  3. Haha, sehr schön lieber Ben, für mich galt auch „…eigentlich gab es keinen Anlass für einen Nachkauf…“,
    jedoch griff ich kürzlich mit 100 Stück bei Medical Properties Trust zu, auch so ein Health-REITs.

    Diese habe ich seit längerem auf dem Schirm und mir viele im Detail angeschaut.
    Hier gibt es u.a. eine gute Analyse:
    https://www.reit-faktor.de/blog/?blog%2F2020-06-08-Omega-Healthcare-Investors
    Hier kann man erkennen:
    – Welltower ist der Marktführer was Kapitalisierung anbetrifft
    – OHI führt, was die Dividende anbetrifft (jedoch nur wenig mehr als die anderen)

    Meine eigene Kennzahlenanalyse aus dem ersten HJ 2021 gibt folgendes her (yahoo finance und finanzen.net):
    – Die Profitmarge ist bei National Health Investors mit über 50% am höchsten (habe ich auch im Depot, schwächeln derzeit etwas), bei OHI lag sie im Vergleich bei schwachen 18%
    – Umsatzwachstum und Free CF sprechen auch für NHI
    – Anzahl der Aktien nimmt leider bei allen Health-REITs tendenziell zu.

    Mit 300x MPW und 100x NHI sehe ich dieses Feld (Medizin-Immobilien, Nursing homes und ähnliches) in meinem Depot erstmal gut abgedeckt.
    Insgesamt eine Branche mit exzellenter Zukunft, deshalb für Dividenden-Investoren von besonderem Interesse (jedenfalls besser als Öl oder Banken, nur meine Meinung…).

    1. Ich glaube, NHI wird sich als erstes wieder aufrappeln. Sind dabei, 2 ihrer problem firmen, die nichts mehr an miete zahlen, (immerhin 20% des umsatzes!) zu verkaufen. Das steht wohl OHI erst noch bevor. Ich weiss nicht ob MPW ein auslastungsproblem mit ihren krankenhäusern hat. Sie haben aber das Klumpenrisiko, weil einer ihrer operatoren rund 30% des Umsatzes bringt .

  4. Hallo Ben,

    Ich bin da ein wenig pessimistischeren Ansicht. Ich rechne in zukunft eher mit einer dividendenkuerzung .:

    Das eine prozent, das da noch an mietzahlungen fehlten, kamen dadurch zustande, dass einer ihrer Kunden im Q2 nur fuer den letzten Monat die Miete nicht bezahlt hat (2.5 mio $), mit der ankuendigung, auf absehbare Zeit die miete nicht mehr zu bezahlen. Dann sind das in den naechsten Quartalen schon 3%, die fehlen, und auch entsprechend den FCF verkuerzen.
    Die hohen mieteinnahmen ( knapp unter 100%) kamen aber dadurch zustande, dass in letzter zeit immer die regierung und die lokalen behoerden finanziell helfend zur seite standen. Diese Hilfen werden in zukunft nicht mehr so üppig ausfallen, sodass OHI mit weiteren Mietkuerzungen rechnen muss., zumal die wohnungsauslastungen bei OHI weniger als 80% betraegt. und man nur mit einer sehr leichten Steigerung rechnet. ( bei den konkurenten ist die Auslastung meist betraechtlich hoeher) Und ob neue Projekte das ausgleichen koennen, halte ich fuer etwas fraglich, da auf die ja aehnliche prbleme zukommen.

    Ausserdem werden in usa die zinsen wohl bald langsam anfangen zu steigen. Und das ist gift fuer alle reits.

    Die Dividende macht momentan etwa 90% des FCF aus. Und wenn dieser schrumpft, wird es knapp mit einer steigenden Dividende. Ich denke, da kommt eher erne kuerzung..und dann gehts mit dem kurs wohl auch eher abwaerts.

    1. Hallo Manfred,

      die Risiken von OHI sind unbestritten. So eine hohe Dividendenrendite spricht immer dafür, dass nicht alles rosig ist. In der Vergangenheit hat OHI es aber immer geschafft, mich positiv zu überraschen. Deshalb habe ich jetzt einfach mal nachgekauft. Und mit den bisher erhaltenen Dividenden habe ich einen guten Puffer für etwaige Kursrückgänge oder auch eine Dividendenkürzung aufgebaut. Ich glaube aber nicht, dass es zu einer Dividendenkürzung. So lang es irgendeinen Weg gibt, die zu vermeiden, wird das Management diesen Weg gehen.

      Schauen wir mal, wie es in drei Monaten aussieht. Die Zeiten sind anspruchsvoll für OHI, aber das waren sie in den letzten Jahren auch schon.

      Viele Grüße Ben

    2. . . . Der chart sieht VERHEHREND aus. Geht jetzt erst mal mindestens auf 30 $ . Vielleicht noch weiter. Hier sollte man wirklich erst mal eine Bodenbildung abwarten.

  5. Moin,
    OHI sieht momentan in der Tat lukrativ aus. Bei so einer hohen Ausschüttung sind natürlich gewisse Risiken mit eingepreist. Zu den Risiken gehören die Anhebung des Leitzinses durch die FED. Eine klare Aussage zum weiteren Kurs wurde kürzlich gerade vermieden. Eine Anhebung würde die Kursentwicklung der REITs negativ beeinflussen, allerdings ist selbst bei einer 30%igen Dividendenreduzierung eine wirklich gute Ausschüttung möglich. Zudem hat das Management in der Vergangenheit solide agiert, daher halte ich das Gesamtrisiko für überschaubar.

    NHI sehe ich hier als vergleichbar an. Es sind eben ähnlich gelagerte branchenbekannte Probleme vorhanden, die es in Zukunft zu lösen gilt. Mietausfälle/Mieterwechsel sind ein einkalkuliertes Risiko. Relevant wird es erst, wenn solche Mietausfälle über einen längeren Zeitraum nicht kompensiert werden können.
    Förderungen erhalten derzeit immer noch viele Unternehmen, daher dürfte das kein Phänomen ausgewählter REITs sein.

    Die Glaskugel hat niemand, aber ein Einstieg zum jetztigen Zeitpunkt ist aus meiner Sicht keine schlechte Idee.

    Viele Grüße,
    MrTott

  6. steuertechnisch sieht es ja erschreckend aus, gerade wenn man bedenkt, dass Sie das investierte geld ja bereits ein mal versteuert haben …. habe schon eine zeit lang keine us-shares mit divi im depot, kann mich aber an früher erinnern, dass man sich irgendwie von der quellensteuer befreien lassen konnte … mit einen speziellen formular …
    grüße von der ostsee

    1. Hallo midgard,

      steuertechnisch ist das unauffällig. Die Quellensteuer wird auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet und dadurch ist der Solidaritätszuschlag sogar ein klein bißchen niedriger als bei deutschen Aktien. Steuern muss man halt zahlen, da führt kein Weg dran vorbei. Bei US-Aktien ist die Netto-Dividende einen Tick höher als bei deutschen Aktien. So auch bei OHI.

      Viele Grüße Ben

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