Stabiler als erwartet – da war mehr drin

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In den letzten Jahren hatte ich die Aktie mehrfach zugekauft und es auf insgesamt 6 Transaktionen gebracht. In den letzten Monaten habe ich mich aber nicht getraut und das war – wie sich jetzt herausstellt – ein Fehler.

Denn noch im Oktober war die Aktie mit einer Dividendenrendite von 9,3% zu haben. Das Problem war nur, dass ich nicht an eine stabile Dividende glaubte.

Die Dividendenentwicklung der Swiss Re seit 2016

Und bei einer massiven Dividendenkürzung wäre die Dividendenrendite in sich zusammengefallen. Nun hat sich die Aktie aber als deutlich robuster erwiesen und der Aktienkurs hat sich bis zur Dividendenzahlung deutlich erholt.

Welche Dividendenrendite aktuell gezahlt wird und wie meine weitere Strategie nun aussieht, erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Swiss Re ist neben der Munich Re und der Hannover Rück (mittelbar über den Mehrheitseigner Talanx) einer von Rückversicherern in meinem Dividendendepot. Und hat im Gleichklang mit den anderen Versicherungstiteln (die Allianz gesellt sich noch dazu) ihre diesjährige Dividende unverändert gelassen.

Dividendenzahlung

Und so zahlt die Swiss Re in diesem Jahr erneut eine Dividende in Höhe von 5,90 CHF pro Aktie. Für die 60 Aktien in meinem Depot bedeutet das eine Brutto-Dividende von 354 CHF. Da es sich um eine Schweizer Aktie handelt, werden zunächst 35% Quellensteuer berechnet, von denen 15% direkt auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden. Die restlichen 20% lassen sich aber relativ einfach aus der Schweiz zurückholen (hier nachlesen).

Alle 60 Aktien liegen bei der ING im Depot, da ich dort automatisch und kostenfrei den Tax Voucher erhalte, der zur Rückerstattung der Quellensteuer notwendig ist.

Die Bruttodividende wurde zum Kurs von 1,106961 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt dann eine Nettodividende von 174,14 €. Sie wurde rückwirkend mit Wertstellung 22.04.2021 verbucht.

Perspektiven

Ich hatte nicht ernsthaft an eine erneute Dividendenzahlung in dieser Höhe geglaubt. Zu stark waren die Schäden, für die die Swiss Re im Rahmen von Covid-19 aufkommen muss.

Und bereits im letzten Jahr wurde eine Dividende gezahlt, die nicht vom Jahresergebnis gedeckt war. Aufgrund ausreichender Reserven in den freiwilligen Gewinnrücklagen ist die Dividendenzahlung aber kein Problem für die Swiss Re.

Ich hatte aber befürchtet, dass die unzweifelhaft eingetretenen Pandemie-Schäden zu einer Neujustierung der Dividende genutzt würden.

Denn immerhin steht für 2020 ein Covid-19-Schadensvolumen von 3,9 Mrd. US$ in den Büchern. Das führte zu einem Jahresverlust von 878 Mio. US$.

Bei einem zwischenzeitlichen Aktienkurs von 63,50 CHF im letzten Oktober wäre die Aktie damit ein echtes Schnäppchen gewesen. Und selbst zu Jahresbeginn bei 83 CHF wäre es noch eine Dividendenrendite von 7,1% gewesen. Allein mir fehlte der Glaube…

Von den Höchstständen im letzten Jahr vor dem Corona-Crash mit 116 CHF ist die Aktie noch ein Stück entfernt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dann, wenn in diesem Jahr weniger Pandemie-Schäden anfallen, auch diese Marke wieder in Angriff genommen wird.

Zwar ist das Ergebnis der Swiss Re deutlich volatiler als bei einer Munich Re. Der Unterschied in der Dividendenrendite von aktuell 2,5%-Punkten ist aber zu hoch. Ich erwarte daher, dass sich die Swiss Re-Aktie in den nächsten Monaten deutlich besser als die Konkurrenz entwickeln wird.

Für mich sind die 60 Aktien im Bestand für dieses Jahr erst mal genug. Ich denke noch über einen Nachkauf bei Talanx nach, aber eigentlich bin ich im Versicherungssektor schon ausreichend investiert. Die Branche ist immer noch die größte in meinem Depot und nimmt derzeit gute 19% Anteil ein.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Swiss Re
ISIN:CH0126881561
Im Divantis-Depot seit:18.04.2017
Letzter Nachkauf am:15.04.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:60
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:85,87 €
Gesamtkaufpreis:5.152,35 €
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:737,95 €
Verkauft am:20.02.2023
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:94,56 €
Gesamtverkaufserlös:5.673,66 €
Gewinn/Verlust:1.259,26 €
Gewinn in Prozent:+24,44%

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2 Gedanken zu „Stabiler als erwartet – da war mehr drin“

  1. Hi Ben,

    ich habe meine Swiss Aktien dieses Jahr auch bei der ING.

    Vorher waren die beim Smartbroker.
    Nun gab es letzte Woche die Dividende.

    Ich brauche bitte einmal deinen Rat bzw. deine Expertise.

    Ich habe 31 Stück und habe daher 182,90 CHF Dividende bekommen. Darauf wurden 61,77€ (64,002 CHF) Steuern bezahlt/abgezogen.

    20% lassen sich über die DKB zurückholen. 15% lassen sich auf die deutsche Anrechnungen. Korrekt?

    Nun sagt mir die zweite Seite der Abrechnung allerdings, dass der Verrechnungstopf für ausl. Quellensteuer nur 7,36€ beträgt.

    Müsste das nicht 26,47€ sein?

    Hast du das gleiche Problem?

    Viele Greüße

    Fabian

    1. Hallo Fabian,

      schau mal in meinen neuesten Beitrag, da ist meine Dividendenabrechnung der Swiss Re-Aktien drin. Vielleicht klärt sich dann Deine Frage. Über die DKB lässt sich die Quellensteuer (20%) übrigens nicht zurückholen, da musst Du direkt einen Antrag in der Schweiz stellen. Der ist aber nicht schwierig und für 3 Jahre zusammen möglich.

      Viele Grüße Ben

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