Jetzt ist mal wieder Sitzfleisch gefragt

General Mills im November 2024
4.6
(79)

Es gibt Aktien, die stiegen von links unten nach rechts oben. Bei denen ist es natürlich leicht, investiert zu bleiben. Denn schon nach kurzer Zeit befindet man sich im Plus. Dort ist eher die Schwierigkeit, erstmals zu kaufen. Denn in der Regel sind solche Aktien hoch bewertet und deshalb fällt der Einstieg nicht leicht.

Dann gibt es aber auch Aktien wie diese in meinem Depot, die nach guten Zeiten auch schlechte Zeiten durchgemacht haben und dann wieder ordentlich gestiegen sind. Und die sich nun wieder in einer anspruchsvolleren Phase befinden.

Da man die Zukunft eben nicht vorhersagen kann, liegt die Kunst nun darin, entweder auszusteigen oder eben das notwendige Sitzfleisch zu haben und auf bessere Zeiten zu warten.

Wie ich das nun selbst bei dieser Aktie erlebe und welche Strategie ich wähle, erfährst Du in diesem Beitrag.

General Mills gehört zu den großen Herstellern von Lebensmitteln und Tierfutter. Und hat – wie auf den ersten Blick auf den Chart zu sehen ist – keine stringente Entwicklung im Aktienkurs hinter sich. Ähnlich sieht es bei den Geschäftsergebnissen aus. Das Unternehmen habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Noch im letzten Jahr war die Aktie mein größter Verlierer im Depot. In diesem Jahr sieht es zwar wieder besser aus, die letzten Wochen haben die positive Jahresperformance aber so schmelzen lassen wie das von General Mills produzierte Häagen-Dasz-Eis.

General Mills im 10-Jahres-Chart in US-Dollar
General Mills im 10-Jahres-Chart in US-Dollar

Dividendenzahlung

General Mills zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,60 US$ je Aktie. Sie war erst im letzten Quartal um 1 Cent (=1,7%) erhöht worden. Für die 165 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 99,00 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,0882 in Euro umgerechnet. Das entsprach dem EZB-Referenzkurs vom Vortag. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 67,73 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.11.2024 überwiesen.

General Mills Dividende im November 2024

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann wird innerhalb eines Jahres 2,40 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 64 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 3,75%. Sollte die Dividende 2025 erneut zum August erhöht werden, dann liegt sie tatsächlich sogar noch etwas höher.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) liegt – berechnet mit meinem Kaufpreis für den Gesamtbestand und dem aktuellen Umrechnungskurs für die Dividende – bei 5,0%. Im Vergleich ist das etwas niedriger als bei vielen anderen Titeln in meinem Depot, die ich schon vergleichbar lang in meinem Depot habe. Hintergrund ist, dass noch nicht über meine gesamte Haltedauer deutliche Erhöhungen stattgefunden haben. Vor 10 Jahren lag die Quartalsdividende bereits bei 0,41 US$. Eine Steigerung auf 0,60 US$ je Aktie – wie zuletzt – in so einem langen Zeitraum ist für den YoC zwar positiv, jedoch eben nicht besonders stark.

Perspektiven

Wirklich zufrieden mit der Entwicklung von General Mills bin ich. Ich hatte nach meinem Nachkauf im Jahr 2017 eine rund eineinhalbjährige Abwärtsphase mitgemacht. Und war da noch relativ entspannt. Obwohl ich in dieser Zeit außer den Dividenden keinen Return erhalten hatte.

Aber damals war ich noch festangestellt und erhielt mein monatliches Gehalt. Da war General Mills einfach eine Position, die mein Portfolio abrundete und wenn ich Geld brauchte, um in andere interessante Titel zu investieren, dann kam das Geld am Monatsende auf mein Konto.

Mittlerweile hinterfrage ich bei meinen Depotwerten hingegen, ob die Aussichten wirklich noch so positiv sind oder ob es nicht besser wäre, mein Kapital in andere Unternehmen zu investieren.

2021 bei meinem letzten Nachkauf war ich von der Entwicklung von General Mills überzeugt: die Verschuldung war zurückgefahren worden und der zugekaufte Tiernahrungsbereich zeigte ordentliches Wachstum. Die Annahme war auch zutreffend, bis Mitte 2023 ging es dann auch bis zum Allzeithoch aufwärts.

Seitdem ist aber der Wurm drin. Die Inflation sorgte für höhere Kosten und die anfänglichen Preiserhöhungen waren schon bald nicht mehr durchsetzbar. Und nun wächst auch der Tierfutterbereich nicht mehr.

Die letzten Quartalszahlen waren deshalb für mich eine mittlere Enttäuschung. Nicht wegen verfehlter Erwartungen, sondern eher aufgrund der Rückgänge in allen Bereichen. Es ist das eine, wenn die Prognose schwach ausfällt. Wenn man dann aber die Ergebnisse sieht und sich das bestätigt, macht sich – zumindest bei mir – auch so etwas wie Resignation breit.

So sank der Umsatz um 1% auf 4,8 Mrd. US$. Die Bruttomarge verschlechterte sich um 130 Basispunkte auf 34,8% aufgrund höherer Kosten. Das operative Ergebnis gab dementsprechend um 11% nach, die Nettomarge ging dabei sogar um 180 Basispunkte auf 17,2% zurück.

Der Nettogewinn nahm um 14% auf 580 Mio. US$ ab und der Gewinn je Aktie erreichte noch 1,03 US$ (-10%).

Ich berichte ja gerne über Unternehmensergebnisse und versuche auch, noch etwas Positives darin zu finden. Hier gelingt mir das leider nicht. Rückgänge oder Stillstand wohin ich auch schaue. Von den 4 Segmenten North America Retail, North America Pet, North America Foodservice und International wuchs keines.

Wenn es Volumenzuwächse gab, dann sanken die Preise. Vermutlich war es sogar eher umgekehrt: Mit Sonderangeboten konnte das verkaufte Volumen gesteigert werden, aber unterm Strich brachte das eben auch keinen Fortschritt.

Die Zinsentwicklung war für General Mills zwar weiterhin negativ, der Effekt ist aber nicht so groß, dass er die schwachen Ergebnisse rechtfertigen würde: der Zinsaufwand stieg von 117 Mio. US$ auf 124 Mio. US$.

Als Aktionär ist es zumindest positiv zu sehen, dass die Anzahl der ausstehenden Aktien um 5% reduziert wurde – dank Aktienrückkäufen in Höhe von 300 Mio. US$. Aber auch hier ein Wermutstropfen: vor einem Jahr wurden noch 500 Mio. US$ im Vergleichszeitraum für Aktienrückkäufe aufgewendet.

Berichtenswert ist weiterhin der Verkauf des nordamerikanischen Joghurtgeschäfts an zwei französische Unternehmen. Hier nimmt General Mills 2,1 Mrd. US$ ein, wenn die Transaktion in 2025 abgeschlossen sein wird. Damit der Umsatz um 1,5 Mrd. US$ zurückgehen und die Transaktion soll den Gewinn je Aktie im ersten Jahr nach Abschluss des Verkaufs um 3% belasten.

Damit wird General Mills verglichen mit dem Jahr 2018 rund 30% des Umsatzes durch Ver- und Zukäufe gedreht haben. Langfristig erwartet das Management eine Fokussierung auf globale Marken mit höheren Margen.

Und das ist genau das, was man als Aktionär in dieser Situation schwer einschätzen kann: gehen die Erwartungen des Managements auf und kann man den Managern vertrauen?

Das laufende Geschäftsjahr gibt jedenfalls keinen Anlass, in Jubelstürme auszubrechen. Der Umsatz soll gleich bleiben oder bis zu 1% zulegen. Das operative Ergebnis wird bei -2% bis 0% Veränderung erwartet. Und der Gewinn je Aktie soll sich zwischen -1% und +1% verändern.

Das sind Zahlen eines Unternehmens, in das ich mit Sicherheit nicht investieren würde. Denn schon im letzten Geschäftsjahr lag der Gewinn je Aktie mit 4,31 US$ im Gesamtjahr exakt auf Niveau des Jahres davor.

Damit stagniert der Gewinn je Aktie drei Jahre in Folge – und das trotz der regelmäßigen Aktienrückkäufe. Nur durch sie wird ein Gewinnrückgang kaschiert.

Und trotzdem wird ein solches Unternehmen aktuell mit dem 16-fachen des Jahresgewinns an der Börse bewertet. Für mich zeigt das, dass immer noch Vertrauen in das Management vorhanden ist.

Gleichzeitig denke ich aber auch, dass drei Jahre ohne Gewinnwachstum ausreichen müssen. Und ich bin schon enttäuscht, wenn ich sehe, dass im Tierfutterbereich kein Wachstum generiert wird. Genau das sollte ja der Trumpf der Zukunft sein.

Warum ich derzeit trotzdem nicht an einen Verkauf denke, hat mit dem eingangs beschriebenen Sitzfleisch zu tun. General Mills zählt zu den defensiven Ankern in meinem Depot. Gemeinsam mit dem Vorgängerunternehmen wird nun seit 125 Jahren ohne Unterbrechung eine Dividende gezahlt. Und mit 2,40 US$ gegenüber einem Gewinn von 4,31 US$ wird sie auch verdient.

Und in diesem 125 Jahren ist es dem Unternehmen schon mehrfach gelungen, dem Gegenwind zu trotzen. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass die aktuelle stagnative Phase überwunden werden kann.

Und inzwischen habe ich die 2.000 €-Marke an erhaltenen Nettodividenden geknackt. Das ist mehr als ein Viertel meines Einstands. Mit entsprechendem Sitzfleisch werde ich diesen Betrag Quartal für Quartal ausbauen. Und damit auch mein Risiko senken.

Und während ich früher einmal vor hatte, die Aktienstückzahl von 165 auf eine runde Summe zu erhöhen, habe ich daran keinen Gedanken mehr.

Mit 5% Yield on Cost ist General Mills für mich nun einfach ein Dividendenzahler, der kein hohes Rückschlagpotenzial hat. Und damit ein entspannter Titel in meinem Dividendendepot bleibt. Aber mehr aktuell auch nicht.

Und das sage ich mir auch, wenn ich andere, vermeintlich attraktivere Titel sehe: mein Depot soll wie eine Fußballmannschaft ausgewogen sein. Nur mit offensiven Titeln funktioniert es nicht. Es sind auch die defensiven Aktien nötig, um ruhig schlafen zu können. Und meinen Schlaf brauche ich!

Auf einen Blick:

Unternehmen:General Mills
ISIN:US3703341046
Im Divantis-Depot seit:23.06.2014
Letzter Nachkauf am:23.07.2021
Stückzahl im Divantis-Depot:165
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:43,89 €
Gesamtkaufpreis:7.242,31 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:2.005,32 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
General Mills Reports Fiscal 2025 First-quarter Results
General Mills Announces Agreements to Sell Its North American Yogurt Business to Lactalis and Sodiaal

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44 Gedanken zu „Jetzt ist mal wieder Sitzfleisch gefragt“

  1. wieder die typische Anderswahrnehmung von Titeln in Abhängigkeit von der eigenen Situation,
    Ben schreibt:
    „wenn ich Geld brauchte, um in andere interessante Titel zu investieren, dann kam das Geld am Monatsende auf mein Konto.
    Mittlerweile hinterfrage ich bei meinen Depotwerten hingegen, usw usf“

    Ist die objektive Bewertung von General Mills abhängig davon, ob ich mühelos frisches Kapital für neue Projekte habe oder stehe ich latent unter Verkaufsdruck, weil Geld gebraucht werden könnte und General Mills nicht genügend liefert?

    diese „Bewertungsunruhe“ in Abhängigkeit von der eigenen Situation ist aber bei allen Marktteilnehmern immanent und sorgt bei fallenden Titeln für einen sich selbst verstärkenden Verkaufsdruck, der immer weiter zunimmt, je länger nicht geliefert wird
    und auf der anderen Seite für Aufwärtsdruck bei Firmen, die gut abliefern,
    und in Extremen sich immer weiter verstärkt wie bei Nvidia oder zur Zeit bei BTC zu beobachten.
    Zusätzlich verstärkt sich der Effekt bei fallenden Märkten nach unten und bei steigenden Märkten nach oben.

    Nun ja,
    habe selbst noch regelmäßiges Einkommen und kann tatsächlich wie auf einer wilden Blumenwiese hier und da pflücken, was mir am Markt gefällt.

    Ansonsten habe ich mal General Mills innerhalb der üblichen Gruppen
    Packaded Foods, Beverages, Confectioners, Farm Products etc im Chartvergleich gegen die anderen laufen lassen und da sind sie absolut unauffällig. weder besonders gut noch besonders schlecht.
    Hier hilft die Sicht auf die langjährigen Charts. Wer sie schon 10 Jahre hält, dürfte zufrieden sein und sie sind in 10 Jahren vlt auch leicht besser als heute.
    Dollardiversifikation halt.
    Klar aktuell nicht so sexy, da laufen andere Sachen besser,
    aber das wäre möglicherweise der Nachkaufzeitpunkt, wenn sie gerade in der Schmuddelecke sitzen.
    Da der ganze Foodbereich aber in Gänze insgesamt eine langsam kriechende Schnecke ist (was ja nichts schlechtes sein muß), wäre hier ein Invest in einen breiten ETF wie Dow Jones oder S&P 500 fast vorzuziehen. Von Nasdaq 100 reden wir hier mal lieber nicht, denn die ziehen allen davon.
    Bin bei General Mills eine Weile mitgetingelt, mittlerweile nicht mehr und finde sie für einen Neuerwerb zu wenig sexy.
    gestern wieder ein ETF Häppchen A3EHRE gekauft.

    1. Hallo Thomas,

      ich habe zwei Fragen zu deinem letzten Satz: Hast du ein System, wieviel du jeweils nachkaufst? Hast du bei jedem Wert eine Zielgröße im Kopf?

      Ich handhabe es so: Wenn ich einen neuen Wert haben möchte, lege ich für mich eine Zielgröße als Investitionssumme fest. Davon kaufe ich anfangs, manchmal auch ohne wirklich auf den Kurs zu schauen, ca. 25% dieser Zielgröße. Ich habe festgestellt, dass ich Werte viel genauer verfolge, wenn ich sie im Depot habe. Im Anschluss beobachte ich den Wert und kaufe nach, wenn ich Nachkaufchancen sehen, aber jeweils in weiteren Tranchen zu je 25%.

      Keine Regeln ohne Ausnahme: Manche Werte betrachte ich als Testballons (wie der von dir genannte ETF, den ich auch seit Jahresanfang im Depot habe) und bespare in kleinen Raten zu einer deutlich kleineren Größe.

      Grüße an alle!

      1. Schöne Gedanken, liebe/r Ame!
        Gedanken, die mich dazu umtreiben/beschäftigen:
        – Ich habe ungefähr eine EUR-Obergrenze (A) für alle eingekauften Aktienpositionen, die ich nicht wesentlich überschreiten möchte.
        – Um Orderkosten niedrig zu halten, habe ich Nachkäufe oft in Höhe von B EUR gehalten (in der Regel circa B = 500).
        – 7 Aktienpositionen kaufe ich aktuell jedoch über Aktiensparpläne zu jeweils einer Summe C monatlich oder zweimonatlich ein (üblicherweise C = 100 EUR), bis ein A bzw. A-D erreicht ist.
        – „D“ ist ein Abschlag für Growth-Aktien, die ich auch kaufe, jedoch nicht in einer Höhe wie A (A sind üblicherweise Dividendenaktien wie Coca-Cola, Johnson & Johnson oder Broadcom). Beispiel Moderna: Hier habe ich eine Position A-D angelegt, mit einem Abschlag, weil dieser Wert schon recht spekulativ ist.

        Tipp: Es ist schon nützlich, sich über A, B, C und D Gedanken zu machen, um folgende Phänomene zu vermeiden:
        – Ich investiere zu viel und vernachlässige notwendige Ausgaben für Pflege, Konsum, Unterhalt, Versicherungen etc.
        – Ich investiere so, dass mein Depot außer Balance gerät
        – ich investiere so, dass meine Kosten (z.B. Ordergebühren) sehr hoch bleiben.

        Happy saving and investing!

        1. Gut strukturierte und einfache Beschreibung Deiner Herangehensweise! Ich mache ich es ähnlich. Bei mir gilt A=20K und B=1K während C und D den Wert Null haben, da ich als Einkommens-Investor nur Dividenden-Papiere handele.
          Schönen Gruß!

        2. Lieber Matthias,

          das handhabe ich fast ganz genau wie du. A ist bei mir bezogen auf den Einkaufspreis und das insgesamt investierte Kapital max. 5% des Portfolios. D hab ich nicht richtig festgelegt, wende das aber vor allem bei riskanteren Werten an. Ich habe aber auch noch einen Wert E. Nämlich minimales Investment pro Kauf. Das ist bei mir aktuell ca. 1% des eingesetzten Kapitals. Ich bevorzuge aber besser 2x E. ;-)

          Warum E? Wichtigster Grund ist die Vorbeugung vor Emotionskäufen. Je höher der Mindestbetrag ist, desto besser informiere ich mich zuvor. Ist nicht ganz Warren Buffetts 10er-Karten-Prinzip, geht aber in die Richtung.

          Ein zweiter Grund an einem Beispiel: Als ich Cisco für 44 EUR verkauft habe (Cisco ist keine schlechte Firma – Gründe für den Verkauf habe ich aber schon mal beschrieben), habe ich das auch gemacht weil ich mit Fortinet eine Alternative für mich gefunden habe, um den Bereich Cybersecurity abzudecken. Ich hab die damals 6% Position Cisco (war leicht im Gewinn) gegen eine 2% Position von Fortinet eingetauscht (die restlichen 4% waren Cash und andere Aufstockungen wie FTSE All World). Das war Ende Juni / Anfang Juli. Seitdem hat Fortinet 70% zugelegt. Auch wenn es natürlich anders kommen kann, aber wie Warren Buffett sagte: Fehler sind nicht die Sachen die man nicht gesehen oder verstanden hat, sondern die, die man gesehen hat, aber nichts gemacht hat und später betröppelt zurück schaut.

          Somit ist für mich E fast noch wichtiger als A!

          https://youtu.be/iiAwTANSg_w?si=yOZhh-q7aP0sCmci

          Beste Grüße,
          Chrischaan

          1. PS:

            Ich muss noch dazu sagen, dass Fortinet für mein Empfinden trotz Recherche riskanter schien als Cisco und ich deswegen das Geld nicht 1:1 verschoben haben (leider zum aktuellen Zeitpunkt), aber 2xE hat mich vor Trübsal bewahrt. ;-)

            Und ich habe gesehen, dass dein B und mein E ähnliche Auswirkungen mit unterschiedlicher Begründung haben. Sich also ähneln.

          2. PPS:

            Um nicht nur die Erfolge mit E zu nennen, sondern auch die Downsides: L’Oreal gekauft im August mit 2x E (2% investiertes Kapital) ist aktuell reichlich 15% im Minus.

            Deswegen ist der erst Grund (Research vor Kauf) für E der wichtigere.

            1. Hallo Chrischaan
              Wie verfährst du jetzt z.B. bei LˋOreal? Hast du ein SL wo du verkaufen würdest? Oder kaufst du gegebenenfalls nach? Oder ist deine Position voll und du sitzt das einfach aus?
              Nach welchen Kriterien hast du dich für LˋOreal entschieden, zum Kaufzeitpunkt?
              Nice Weekend

              1. Hallo Claudio,

                ungefragt mische ich mich einmal ein.

                Habe L’Oreal mit Depotanteil von knapp 1% und derzeit rd. 15% unter Einkaufspreis. Die Kursdelle sitze ich aus und übe mich in Geduld. Warum? Es handelt sich um ein starkes Weltunternehmen mit einer (hoffentlich nur) temporären Kursschwäche.
                Aktuell habe ich zwei Beobachtungsschwellen für eventuelle Nachkäufe: rd. 290,- Euro und rd. 250,- Euro.

                Viele Grüße

                Andreas P.

              2. Lieber Claudio,

                das sind gute Fragen! Ich persönlich sehe L’Oreal wie Andreas als Qualitätsunternehmen, welches langfristig gute Aussichten hat. Ben hat das in verschiedenen Artikeln gut beschrieben. Die Zahlen spiegeln das auch wieder. Der FCF/Anteil geht von links unten nach rechts oben. Die Margen (operative Marge z.B.) sind zwar nicht so hoch wie bei mancher Technologieaktie, aber dennoch gut und unwahrscheinlich konstant. Und auch das Umsatzwachstum ist mit 6-8% in einem sehr attraktiven Bereich (nicht zu langsam und nicht zu schnell). Und es gibt einen ROIC (berechnet mit FCF) von gemittelt 15%. Da der konstant bleibt obwohl sie 40% des FCF reinvestieren, heißt das, dass sie auch ein gutes organisches Wachstum haben!

                L’Oreal wird also keine Rakete werden, aber dürfte noch einige Zeit Stabilität ins Depot bringen. Ein typischer Compounder meiner Meinung nach.

                Als Risiken könnte man den 25% Umsatzanteil in North-Asia ansehen. Allerdings scheint L’Oreal aktuell in Europa und Nordamerika sowieso stärker zu wachsen. Aktuell ist das also nicht so ein Fall: China wächst nicht mehr, Unternehmen wächst nicht mehr.

                Aus der Beschreibung heraus wirst du merken, dass ich kein SL liegen habe. Eher ein gedankliches Buy-Limit. Aber: Beim Investieren bin ich eigentlich fundamental unterwegs, schaue aber schon manchmal auf den Chart. Der sagt, das es um die 300 Euro interessant wird. Fundamental sehe ich aber einen Wert der so ca. 3,5% FCF-Yield hat, was eigentlich nicht so proppe ist. Dennoch könnte ich mir vorstellen, bald noch mal nachzulegen. Bin da aber noch nicht zu einem finalen Schluss gekommen.

                Warum?

                Ich frage mich schon, wie es mit der Zinsthematik weitergeht. Nicht kurzfristig, sondern langfristig. Und auch nicht hinsichtlich der Notenbankzinsen, sondern der 10-jährigen Raten. Es gibt die klaren Verfechter wie es Thomas ist, die sagen die Zinsen bleiben niedrig. Aber selbst wenn sie wirklich niedrig blieben – was noch nicht ausgemacht ist – dann heißt das dennoch eine Trendänderung im Vergleich zu den letzten reichlich 40 Jahren (https://tradingeconomics.com/united-states/government-bond-yield). Denn in dieser Zeit sind die Zins permanent gefallen. Konstante Zinsen sind restriktiver als fallende Zinsen.

                Wenn hier aber eine fundamentale Änderung stattfinden würde, müsste das auch fundamental die Unternehmen betreffen. Sowohl hinsichtlich der Bewertung (die würde dann nicht einfach immer höher gehen weil der Discount-Faktor fällt), als auch der unternehmensinternen Möglichkeiten durch Fremdkapital zu wachsen oder Financial-Engineering zu betreiben.

                Ich empfand hier die Memos von Howard Marks sehr interessant! Es ist schon ein paar Monde alt, aber dennoch bemerkenswert: https://youtu.be/WWb54gG03j4?si=3HCLSq0HPcLqRp5b

                Ich denke, dass ein signifikanter Teil der Real-Asset-Gewinne in den Jahren 2009 bis 2021 stark durch die eigentlich nicht vorhandenen Zinsen (und die auf die Spitze getriebene Globalisierung) getrieben waren. Und, dass sich das in den kommenden 10+ Jahren nicht so einfach wiederholen wird. Meine Einschätzung ist eher die leicht umgekehrte Tendenz. Und damit wird Stockpicking und Bewertung wahrscheinlich wieder interessant.

                @Ben: Wäre das nicht mal ein Thema für dich? Das mit der Korrelation der Zinsen zu Gewinnen und Bewertungen am Aktienmarkt.

                Beste Grüße,
                Chrischaan

                1. Hallo Crischaan und andere nette Leser hier.
                  Dein Einwand bezüglich der Zinsthematik ist mal wieder eine Steilvorlage, um doch etwas fundamentaler auszuholen. Grundsätzlich stimme ich der Beobachtung von Howard Marks zu. Das ist jetzt aber auch nichts neues, die Argumente sind soweit stimmig.
                  Aber das ist mir 1.) zu einseitig auf Unternehmen fixiert und zu wenig in den gesamtgesellschaftlichen Kontext eingebettet.
                  Und 2.) Zinsen? von welchen Zinsen reden wir?
                  Reden wir von europäischen Zinsen, von japanischen, von chinesischen, von amerikanischen Zinsen usw? von welchen denn?

                  Vermögen ist intelligent(meistens) und mobil.
                  Es geht immer dahin, wo es die besten Bedingungen vorfindet.

                  Es ist also Naturgesetz, das Zinsen/Geldmengen/Rechtsrahmen/Wirtschaftsleistung etc. global im Wettbewerb untereinander stehen.

                  Ein für mich GRUNDSÄTZLICHER Pfeiler aller Betrachtungen sind das Wechselspiel zwischen Staatsverschuldung, Geldmengenausweitung und Inflation.

                  Wer die Zeichen der Zeit zu lesen versteht, ein ganz aktuelles Beispiel.
                  Friedrich Merz. Mitte-Konservativer Hoffnungsträger.
                  Schuldenbremse. Der Witz in Tüten.
                  Christian Lindner hat wie Don Quijote als Ritter der traurigen Gestalt die Schuldenbremse verteidigt. Olaf Scholz ist AM HAUSHALT gescheitert. Jetzt kommt noch die Entscheidung des BVerfGE zum Solibeitrag, sollte das schlecht(für den Bund) ausfallen, ist es mit dem Bundes-Haushalt ganz vorbei.
                  Auch Friedrich Merz kommt beim besten Willen nicht mit dem Geld des derzeitigen Haushalts aus. Da weiß er, klug wie er ist, jetzt schon und hat (indirekt) seine Bereitschaft verkündet, die Schuldenbremse zu schleifen.
                  Was bedeutet das? Deutschland wird seine Verschuldung weiter expansiv ausweiten.

                  Das ist nur ein Beispiel dieses Monats. Solche Wegmarken findet man jedes Jahr in jedem Land.
                  Die Länder weltweit sind NICHT in der Lage und nicht Willens, die Verschuldung zurückzuführen und wollen das auch gar nicht. Sie lösen Konflikte mit weiterer Verschuldung, Ausweitung der Geldmenge und Inflation. Einkommen steigen, Preise steigen usw usf. Also MÜSSEN auch die Preise von Unternehmen bzw die Preise für Unternehmensanteile aka Aktien steigen. Da sind Zinsen nur ein ganz kleiner Bestandteil der ganzen Entwicklung.
                  Wieder als ein Freund der Mengenlehre sehe ich gern die Gesamtmenge der Geldmenge global M1 und die steigt unaufhörlich schneller als Assets, Waren und Dienstleistungen geliefert werden können.
                  Thats all.

                  Zinsen im Euroraum. Die EZB ist schwach und willfährig. Sie wird die Zinsen niedrig halten dem Staatsschuldendienst zuliebe.

                  Zinsen USA :
                  Powell sieht die (auch kommende) Inflation und will dagegen halten. Trump will die Zinsen runterhaben. Sie werden rüde aneinandergeraten. Andererseits endet die Amtszeit Powells 2026 und es kommt dann sowieso ein Fed-Präsident von Trumps Gnaden.
                  Wie soll denn bei hohen Zinsen der US Schuldendienst finanziert werden? WIE DENN BITTE SCHÖN?
                  Haarig wird es, falls Trump Powell vorzeitig vom Hof jagt. Es ändert aber nichts, das Leben geht weiter. Im Idealfall läßt er ihn bis zum Amtszeitende im Amt.
                  Aber auch Trumps Amtszeit endet in 4 Jahren und auch danach geht es mit Business als usual weiter.

                  Kann sein, das wieder eine Phase der Trübsal kommt. Wir werden hier wieder und wieder Argumente lesen, warum alles so schlecht ist und es genauso kommen mußte und es gar nicht mehr besser wird.
                  Die TEUERSTEN Worte an der Börse sind, diesmal ist alles anders….
                  Dann gibt es eben mal wieder Rendite billiger am Markt, so what.

                  Die Zinsen normalisieren sich, wäre meine Einschätzung. nicht mehr und nicht weniger.
                  Das ist schon alles.
                  Gut für Banken und Versicherungen.

                  Das Steigen von Preisen für Gold, BTC, Immobilien, Aktien und dgl. ist nicht ein Beweis für die Qualität der Assets, sondern im Umkehrschluß ein Beweis für die ganz schlechte Qualität unseres Geldes.

                  1. Hi Thomas,

                    „Dein Einwand bezüglich der Zinsthematik ist mal wieder eine Steilvorlage“

                    Deswegen hab ich doch geschrieben… ;-P

                    Gruß,
                    Chrischaan

                  2. Lieber Thomas,

                    nun nochmal etwas mehr Antwort.

                    „Grundsätzlich stimme ich der Beobachtung von Howard Marks zu. Das ist jetzt aber auch nichts neues, die Argumente sind soweit stimmig.
                    Aber das ist mir 1.) zu einseitig auf Unternehmen fixiert und zu wenig in den gesamtgesellschaftlichen Kontext eingebettet.“

                    Ich mag was er zur Bewertung des Makroumfeldes sagt. Keine genaue Prognose, keine zu großen Details. Nur einige Punkte, denen er wenig abgestufte Ausprägungen entegensetzt. So eine Art Grün-Gelb-Rot-Managementtaugliche-Ampel. Beispiel:

                    Aktueller Trend sind fallende Zinsen (z.B. 2-4% Reduzierung über 10 Jahre) = Grün
                    Aktueller Trend sind konstante Zinsen (z.B. +/-0% über 10 Jahre) = Gelb
                    Aktueller Trend sind steigende Zinsen (z.B. 2-4% Steigerung über 10 Jahre) = Rot

                    Und er kommt zum Schluss, dass sich die vielen grünen Signale tlw. in gelbe gewandelt haben. Was für Schlussfolgerungen ergeben das? Keine Aktien mehr zu kaufen? Auf keinen Fall! Aber ich interpretiere so etwas schon in die Richtung mir nochmal genauer die aktuelle Bewertung oder das Geschäftsmodell anzusehen.

                    Das Schulden zurückgeführt werden, sich Politiker somit fürs große Ganze opfern usw. Das sehe ich genausowenig wie du.

                    Beste Grüße,
                    Chrischaan

                    1. Hi Crischaan, ja die „Zinsampel“ aber wieder nicht für alle Unternehmen gleich!
                      Fall B und Fall C mit konstanten oder steigenden Zinsen im Mittel über 10 Jahre sind doch ein Idealfall für die Geldwirtschaft, aka Banken, Versicherungen und Private Equity.
                      Ich sehe Fall B im Mittel für die nächsten 10 Jahre, also eher konstante Zinsen im Mittel und das ist doch ein ideales ( und jetzt kommt wieder mein) Feuchtraumbiotop) für Banken, Versicherungen und PE.
                      Der Markt spielt es bis jetzt ähnlich…. und ich liege nicht ganz verkehrt.
                      Kann mich täuschen und aus den „falschen“ Gründen richtig liegen.
                      Habe bestimmt locker 25% Finanzwirtschaft am Depotanteil, kann das aber nicht ewig so lassen. Weiß ich selber. Aber im Moment läuft es. Gestern abend nun A3EHRE aufgestockt und CLP – Holdings neu reingenommen.
                      Keine Empfehlung zum Nachmachen, nur Anregung

                    2. @matthias66, nur oberflächlich auf die Schnelle
                      ist sicher nicht schlecht, aber ich habe schon was für den/die Nasdaq 100 ungehebelt, außerdem Emittent ist BEN Franklin, bin ich jetzt nicht so direkt ein Freund und es gibt bestimmt 20 gute ähnliche oder richtige ETFs, alles kann man nicht haben.
                      Ausschüttungen via Nasdaq allgemein geringer?
                      Kann auch sein das sich Value demnächst schneller entwickelt als Nasdaq, aber das kann keiner wissen
                      beste Grüße

            2. Hallo Chrischaan!
              Genau wie bei Matthias ist Dein E bei mir gleichzusetzen mit meinem B. Sehr interessant, Eure Herangehensweisen und beruhigend, dass ich – wie bereits gesagt – ähnlich, wenn auch als reiner Einkommens-Investor etwas einfacher unterwegs bin. Emotionskäufe gibt’s bei mir keine (mehr). In der Vergangenheit habe ich diesbzgl. genug Lehrgeld gezahlt. ;-)

              1. Lieber Bernardo,

                ich hoffe, dass ich da auch irgendwann hinkomme: „Emotionskäufe gibt’s bei mir keine (mehr).“ :-)

                Aktuell ganz gut auf dem Weg.

                Gruß,
                Chrischaan

                1. Hallo Chrischaaan!
                  Mein „Trick“ ist, dass ich mir für jeden Titel zuvor eine Art Sparplan zurechtlege, der mir angibt zu welchen Kursen ich 1xB (meist) verbilligend nachkaufe (Stichwort: Positionsaufbau). Von diesem Sparplan weiche ich dann nicht mehr ab. Somit auch keine Emotionskäufe. Das funktioniert natürlich nur bei Titeln, die sich eher seitwärts bewegen. Bei meinen (Hoch-)Dividenden-Titeln ist das aber auch eher die Regel als die Ausnahme. Bei Werten wie NVIDIA würde sowas natürlich nicht funktionieren. Keine Chance. Aber solche Titel habe ich auch gar nicht auf dem Radar, da absolut unterirdische Dividende.
                  Schönen Gruß, Bernardo

          3. sehr gut Chrischaan!
            Mit dir und dem Börsenhai korrespondiere ich hier ja immer wieder mal, vielen Dank für deine Zeilen!
            Dein E sind für mich bei Aktiensparplänen 100 EUR, bei Einmalkäufen circa 500 EUR.
            Emotionalkäufe gelingen mir – glücklicherweise – fast gar nicht mehr, mein Depot mit aktuell 45 Titeln ist recht ausbalanciert und robust.
            Ich bin froh Cisco behalten zu haben, steht bei mir über 30% im Plus, die Dividende ist zuverlässig.
            Auch ich bin von Cybersecurity sehr überzeugt, war mal in Crowdstrike drin und länger auch in Fortinet. Beide Firmen, so ergeben meine Analysen, sind wirklich gut. Entschieden habe ich mich dann doch für Palo Alto (PANW). Dort liege ich mittlerweile fast bei meiner Zielgröße für das Depot, Kursentwicklung 2024 mehr als erfreulich.
            Und auch ich stocke ETFs kontinuierlich auf. Diese Wertpapiere sind nicht so emotional behaftet wie Einzelaktien, das entlastet mich mental.

            Bei dem WB Video habe ich kommentiert:
            „Die wirklich guten erfolgreichen Menschen lernen aus ihren Fehlern. Wenn du etwas falsch gemacht hast: Schaue es dir genau an und lerne etwas draus. Nimm dir vor, beim nächsten Mal etwas anders, besser zu machen. Wenig erfolgreiche Menschen machen ähnliche Fehler wiederholt. Sie sind zu wenig bereit dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln.“
            Weiß ich, wo ich in 5 Jahren bin? Nein! Ich werde mich weiterentwickeln, mehr als 2024 wissen und auf dem Weg sein.
            Genießen wir das Leben, das Investieren, den Austausch hier!

            1. Hallo Matthias von Mitzlaff,

              und schon ist er da. Ich gratuliere zu dem Erfolg: nicht mehr spontan zu kaufen.

              Die Klassifizierung A ist mir nicht ganz klar. (Gesamtinvest oder „A“-Aktien?)

              Mein Gesamtinvest in Aktien oder ETFs (ich unterscheide da nicht) ist ein „floating“-Wert, der sich an meinem Gesamtguthaben zusammensetzt. Beispiel: Also x% in Aktien. y% in Gold, z% in Immobilien, a% als Barreserve, b% Kunst/Oldtimer. Die Barreserven sind aber gedeckelt und sollen alles Unvorhergesehene abdecken.
              Neben den Branchen klassifiziere ich in Basiswert (50%), Wachstum (30%), hohe Dividenden (10%) und Zocker (max 1%).

              Das Gesamtinvest je Jahr wird aus den freiem Geld ermittelt. Also ein fester Betrag. Sparpläne auf Aktien habe ich nicht, nur den Indien-ETF.

              Kauf ist minimal 1.500 €, meist aber höher. Eine Obergrenze gibt es nicht.

              Testballons gibt es nur bei „Zocker“-Papieren. Derzeit eine Position.

              Nur als Anregung.
              Die Grenzen Anhaltspunkte und keine fixen Grenzen. Sollte sich die Situation ändern, bewerte ich es neu und schichte um.

            2. Hallo Matthias von Mitzlaff,

              und schon ist er da. Ich gratuliere zu dem Erfolg: nicht mehr spontan zu kaufen.

              Die Klassifizierung A ist mir nicht ganz klar. (Gesamtinvest oder „A“-Aktien?)

              Mein Gesamtinvest in Aktien oder ETFs (ich unterscheide da nicht) ist ein „floating“-Wert, der sich an meinem Gesamtguthaben zusammensetzt. Beispiel: Also x% in Aktien. y% in Gold, z% in Immobilien, a% als Barreserve, b% Kunst/Oldtimer. Die Barreserven sind aber gedeckelt und sollen alles Unvorhergesehene abdecken.
              Neben den Branchen klassifiziere ich in Basiswert (50%), Wachstum (30%), hohe Dividenden (10%) und Zocker (max 1%).

              Das Gesamtinvest je Jahr wird aus den freiem Geld ermittelt. Also ein fester Betrag. Sparpläne auf Aktien habe ich nicht, nur den Indien-ETF.

              Kauf ist minimal 1.500 €, meist aber höher. Eine Obergrenze gibt es nicht.

              Testballons gibt es nur bei „Zocker“-Papieren. Derzeit eine Position.

              Nur als Anregung.
              Die Grenzen Anhaltspunkte und keine fixen Grenzen. Sollte sich die Situation ändern, bewerte ich es neu und schichte um.

            3. Gestern ein Interview von Stanley Druckenmiller mit dem norwegischen Staatsfonds gehört. Sehr interessant. Spannend fand ich seinen Ansatz einer „Invest-Investigate-Position“. Grob zusammengefasst heißt das bei ihm, dass er relativ schnell mit einem signifikanten, aber nicht kompletten Betrag in eine Position reingeht, sobald er das INTUITIV bejaht. Und erst danach weiter recherchiert und dann entweder aufstockt (wenn Recherche positiv ist) oder wieder verkauft (wenn Recherche die Intuition nicht stützt).

              Hier das Video: https://youtu.be/-5Weeox0Xus?si=49vFpn_iFCfzEBsm

              Insgesamt ist es aber nicht mein Stil, was er macht, da er sehr breit agiert, auch mit Shortpositionen.

              1. Chrischaan,

                er hat Milliarden hinter sich!
                Es abzukupfern scheitert einfach an den Möglichkleiten von uns.
                Interessant aber für uns nicht umsetzbar.

                1. Lieber Börsenhai,

                  ich denke nicht, dass er 50 Positionen á 0,1% eröffnet. Sondern eher wenige Positionen mit wesentlich größerem Anteil. Sprich, dass wäre auch für Kleinanleger umsetztbar (z.B. ist eine 1% Position eines 50k Depots 500 EUR).

                  Zum anderen heißt intuitive Entscheidung bestimmt nicht: Schöner Firmenname und ich brauch noch was aus Japan, kauf ich. Sondern sicher ist da auch schon ein gewisses Maß an Research drin.

                  Außerdem habe ich – und wahrscheinlich einige hier – dieses Vorgehen auch schon in der Vergangenheit angewendet. Wahrscheinlich mit anderer Benamung. Z.B. „Es ist gut in einen Wert der vielversprechend aussieht klein einzusteigen um ihn im Depot zu haben. Dann kümmert man sich noch mal intensiver drum.“

                  Aber ja, ich werd es nicht wirklich nicht in der Breite abkupfern, da ich sowieso schon fast zuviele Positionen habe. Und SD verkauft ja auch ganz regelmäßig, was ich eigentlich nicht mehr so oft machen möchte.

                  Ich finde es aber dennoch spannend, dass auch die Großen, solche Sachen machen und nicht immer alles perfekt bis ins Letzte durchanalysieren.

                  1. Chrischaan,

                    „das können wir gar nicht“ bezieht sich nicht nur auf die schieren Gelder, sondern auch auf die Positionen. Kein ETF hat soviele Positionen wie der norw. Staatsfonds (> 10.000).

                    Alleine die Auswahl würde uns völlig kirre machen. Und nur die ersten 10 oder 20 Positionen müssten für sich bewertet werden. (in Deinem Beispiel 50 !)

                    Mit 50k wäre meine Strategie 50% in gute Unternehmen und einer Auszahlung mit Dividenden (Stichwort: persönlicher CashFlow). 20-25% in Wachstum mit keiner oder geringer Dividende. Der Rest ETF oder „Chance“. Positionen etwa 20 – 25. Das reicht für den Anfang vollkommen aus. Warum so wenige?
                    Man behält noch die Übersicht, der Researchaufwand ist geringer. Man lernt sich besser kennen (so wie Du bei NVIDIA).
                    Ich gehe hier bei einem durchschnittlichen Invest von 500€ – 1000€ pro Monat aus. Und einem maximalen Wachstum des Gesamtdepots bis 100k in 5 Jahren. Die ersten 100k sind nämlich die schwersten. ;)

                    Die Minimalgröße habe ich definiert, um wie MvM keine adhoc-Käufe zu tätigen. Oder anders gesagt: „Wenn es adhoc war, sollte es wenigstens „weh“ tun“. Die Regel gilt auch für Zockerpositionen. Da ich keine Aktiensparpläne habe, versuche mit 6-8 Käufen im Jahr zurecht zu kommen. Und es klappt, ich bin geduldiger beim Kauf.
                    Mit 88 Positionen (incl. der ETF) bin ich noch lange nicht da, wohin ich will (max. 60 Positionen).
                    Eine (1) Position habe ich dieses Jahr verkauft.
                    Meine eine Zockerposition hat mich überzeugt (die anderen hatte ich mit teilweise sehr geringem aber mit Gewinn verkauft). Sie wird in Wachstum wechseln.

                    Alles nur meine Meinung, keine Handlungsempfehlung und jeder muss seine(!) Strategie finden, wie er sich gut fühlt.

                    Mein Sohn hat meine Performance bei weitem überholt. Er stieg aber auch in der Coronakrise ein. ;) Mein Cashflow ist natürlich deutlich höher. Seid Euch also bewußt, am Anfang kann der richtige Einstieg viel ausmachen. Seid geduldig, habt Spaß am Leben und bedenkt: Familie und Freunde sind ein besseres Invest fürs Alter.

                    @Chrischaan: Ich spreche bewusst von adhoc und nicht von intuitiv.
                    Vielleicht hilft es dan anderen: Dein Beispiel (ich brauche Japan – welche Firma?) sollte an sich erst bei späteren Phasen des Invests auftreten. Aber auch dort hat es nichts zu suchen.
                    Du erinnerst Dich sicherlich noch an die Diskussion wegen Indien und dort investieren. Ja es gibt ein ADR und dennoch habe ich mich für einen Indien-ETF entschieden. Warum das? Die wenigsten ETF haben Indien in Ihrem Portfolio, an die Zahlen kommt man teilweise schwer ran. Die gesparte Zeit investiere ich in meine Familie.

                    1. Lieber Börsenhai,

                      vielleicht gab es hier ein Missverständnis. Ich bezog mich auf Stanley Druckenmiller und nicht den norwegischen Staatsfonds. Der hat tatsächlich viel zu viele Positionen um von einem Privatanleger nur ansatztweise als Vorbild gesehen zu werden.

                      Aber der CEO des Staatsfonds betreibt einen Podcast der heißt „In Good Company“. Bei diesem Podcast war Stanley Druckenmiller zu Gast.

                      SD hat eigentlich ein sehr konzentriertes Protfolio. 20% Position in Natera Inc. oder 10% in Coherent Inc.

                      Vielleicht war auch mein „da er sehr breit agiert“ irreführend. Damit meinte ich nicht die Anzahl der Positionen, sondern die Variation in den Investmentvehikeln (Aktien, Shorts, Gold, Währung, etc. pp.) und Regionen. Er beschreibt z.B. eine Story wie er mal 100% des Portfolios auf eine Währungswette zwischen Britischen Pfund und der D-Mark setze (ich hoffe ich gebe das jetzt richtig wieder). Nach einem Gespräch mit Soros waren es dann 200% (also ordentlich gehebelt). Und das meinte ich mit „Insgesamt ist es aber nicht mein Stil“, weil für so etwas benötigt man schon sehr tiefe Einblicke und eine sehr hohe Gewissheit (das war bestimmt nicht nur intuitiv).

                      Gruß, Chrischaan

        3. Hallo MvM,
          ich habe folgende Vorgehensweise:
          Zielgröße beim Einkaufswert habe ich definiert (derzeit für alle Aktien gleich) – erste Tranche 50% Zielgröße; zweite Tranche 25%, dritte Tranche 25%. Mit zunehmender Depotgröße nehme ich mir die Freiheit, die Zielgröße anzupassen (ist aber bislang noch nicht passiert). Voraussetzung für die zweite Tranche ist ein Kursverlust vs. der ersten Tranche. Bezüglich der Höhe des Kursverlustes bis zur zweiten Tranche usw. gebe ich mir Freiheit (effektiv war es bislang mind. 15%). Ich habe bislang also noch nie eine 2te Tranche zu einem höheren Preis als bei der ersten Tranche gekauft.
          BG, Matthias66

            1. @BörsenHai,
              zunächst einmal muss ich ein wenig zurückrudern. Ich bin meine Positionen nochmal durchgegangen und habe festgestellt, dass ich doch in vier Fällen die zweite Tranche zu einem höheren Kurs als die erste gekauft habe (J&J, Nestlé, Eni und Enel).
              Was die Zielgröße angeht, so ist das für mich synonym zur Obergrenze des Einkaufswertes für eine Position. Das ist ein ein von mir bestimmter nominaler Betrag (für alle Aktien gleich), mit dem ich mich wohlfühle und der z.Zt. ca. 2,5% des Gesamteinkaufswertes des Depots beträgt. Da der Gesamteinkaufswert aktuell durch weitere Zukäufe wächst, ich aber die Anzahl der Depotpositionen nicht viel weiter erhöhen möchte, werde ich den Betrag sicher mal anpassen, aber der aktuelle hat schon seit drei, vier Jahren Bestand. Was den aktuellen Kurswert einer Position betrifft, habe ich mir vorgenommen, Positionen mit > 5% am Depot dahingehend zu überprüfen, ob ein Teilverkauf in Frage kommt. Bislang haben 8 von 60 Positionen die Zielgröße erreicht (MüRück, J&J, Nestlé, BB Biotech, Sanofi, Allianz, AT&T und National Grid), aber nur eine hat einen aktuellen Depotwert über 5% und zwar MüRück (hat sich verdreifacht), aber hier ziehe ich aktuelle keinen Teilverkauf in Betracht. Bei ca. 20 Positionen habe ich bereits 2 Tranchen gekauft. Beim Rest habe ich bislang nur eine Tranche gekauft bzw. zwischenzeitlich Teilverkäufe getätigt.
              BG, Matthias66

              1. hallo Matthias66

                Zitat: “ habe ich mir vorgenommen, Positionen mit > 5% am Depot dahingehend zu überprüfen,“ etc.

                ich sehe das ähnlich, habe aber mit meiner größten Position ein LuxusProblem.
                Old Republic Intl. ist seit etwa eineinhalb Jahren mit 8% Prozent die größte Position.
                Ich dachte mir, ok, hörst Du auf mit Zukaufen, dann wird die Position von alleine kleiner
                (Anteil am Depot), ich kaufe also alles mögliche, bloß kein Old Republic mehr.
                Was passiert, Pustekuchen. die Position wächst trotzdem weiter von alleine, und liegt jetzt bei etwas über 9%. (bei ständig steigendem Gesamt-Depotwert)
                Ich will aber trotzdem kein Stück verkaufen, das das Gesamtbild von Old Republic hervorragend paßt.
                Also lasse ich es so, wie es ist.
                grüße

              2. Hallo Matthias66,

                Danke für die Ausführungen. Ich denke das hilft um den Ansatz zu verstehen. Interessant, dass auch Du auf den Einkaufswert achtest und nicht auf den derzeitigen Kurs.

                Wegen der 5% Schwelle halte ich es wie Thomas. Ich lass es laufen, denn durch Invest in andere Positionen wird der Anteil normalerweise sinken. Das hängt aber auch vom Zufluß ins Depot und den Anzahl der Positionen ab.
                Meine größte Position hat 4,6% und sollte es billiger werden, werde dennoch aufstocken. Aber bis dahin werden Kursrücksetzer unter Berücksichtigung der gewünschten Branchenverteilung genutzt.

      2. Hallo Ame
        paar Gedanken

        Ja, die Werte, die im Depot sind, hat man eher auf dem Schirm als auf der Watchlist.

        Auf der Watchlist habe ich solche Scherze wie Siemens Energy mit +324% und Nvidia mit +
        533%; die ich aber nie reell entschieden habe.
        Bei Nvidia war ich mir total sicher, das der Zug abgefahren ist und Nvidia viel zu teuer ist und jetzt steht zu meiner damaligen Nichtentscheidung ein Plus von 500% …

        Genauso Bitcoin. Allen die gesagt haben das Bitcoin mal die 100k erreichen wird
        habe ich bei einem Stand von 20 oder 30 k mal einen Vogel gezeigt.
        Jetzt bin ich bescheidener, bleibe aber bei BTC trotzdem draußen.

        Manche Titel sind total abgestürzt und es war gut, das sie nur auf meiner Watchlist abgestürzt sind.
        Man kann eventuell so etwas wie Branchenmuster erkennen.

        Man hat so seine Überzeugungen, die „schützen“ einen zwar manchmal vor Chancen, schützen einen aber vor Fehlern und das ist genauso wichtig.
        Der Erkenntnisgewinn(Vermögensgewinn) einer Watchlist liegt letztlich genau bei NullKommaNull.
        Entscheidend ist, was im Depot läuft. Entweder Du bist dabei oder hast es verpaßt.
        Dann lieber dabei.

        Ich kaufe eher erratisch.
        Es läuft viel über Sparpläne, betreibe aber häufiges Sparplanhopping.

        Wenn ich Geld zusammenhabe, was über ist, dann kaufe ich entweder was neues oder teile das Geld und kaufe was neues und stocke eine Position auf.
        Ich habe immer zwei oder drei Ideen, die ich in der nächsten Zeit realisieren will.
        Viel nach dem Prinzip, das gefällt mir und das brauche ich noch und das wäre nicht schlecht. Der Markt ist manchmal chaotisch und es ist unter dem Strich nicht schlecht, wenn ich auch chaotisch kaufe.
        Bin stärker momentumorientiert und es bewährt sich für mich.
        Titel die seit 10 Jahren und länger steigen, die steigen auch weiter. meistens.

        Zielgrößen wären etwa 1% von Depotanteil.
        Manchmal verkaufe ich eine schnell gestiegene Position. Manchmal mache ich systematische Teilgewinnmitnahmen.
        Aber einen festen Plan habe ich nicht. Den hat der Markt ja auch nicht.

        Man baut immer auf dem auf, was schon da ist.
        Ziel waren gute Länderdiversifikation, ist das Ziel erreicht, kommt gute Branchendiversifikation. Ist da Ziel erreicht kommt gute Dividendendiversifikation über das Jahr verteilt. Ist da Ziel erreicht kommt das nächste Ziel und so weiter und so weiter.
        Man findet immer was, was einem in seiner Raupensammlung noch fehlt.
        letztens Mal eine schönen Spruch gelesen
        „der Hebel gibt und der Hebel nimmt“
        Also nur Long only ohne Hebel und Dividenden sind ein Muß.
        und da der Markt über lange Zeit steigt, steigt auch das Depot. Man zahlt ein, kassiert Dividende, die Kurse steigen, weil man oft auch gute Aktien erstanden hat
        und es ist einfach funny.
        Habe jetzt schon von meinem DepotForecast schon die Hälfte von meinem JahresZiel für 2025 erreicht … :-)
        Man liest täglich, was am Markt passiert und weiß schon recht gut was passiert oder passieren könnte. Man sieht, was andere für Fehler machen oder richtig machen und mischt das so mit seinem eigenen Stil.

        1. Hallo Thomas, Matthias und Chrischaan,

          vielen Dank für eure Rückmeldungen! Thomas, deine Kommentare lese ich immer gerne, sie regen zum Nachdenken an!

          Matthias und Chrischaan, strategisch wir gehen wohl ähnlich vor ;-)

          Bei L’Oreal habe ich auch kürzlich aufgestockt. Hier bin ich jetzt ungefähr bei der Hälfte meiner Investmentsumme. Mal sehen, ob ich zeitnah nochmal nachlege, meine nächste Stufe wären 300 Euro. Eine zeitnahe Kursexplosion kann ich mir hier (wie auch bei LVMH) nicht vorstellen. Langfristig sehe ich es wie Andreas P.

          Liebe Grüße
          Ame

  2. Bist du nun zufrieden mit der Entwicklung von General Mills, oder nicht? ;-) Siehe den ersten Satz unter der Überschrift Perspektive

  3. Ja mein Lieber, das ist nicht immer leicht zu verstehen.
    Neben all der Analyse und ich habe wirklich ein ganz tolles Analyse-Tool muss man wissen, dass die Dinge auch entdeckt werden müssen! Es nutzt nichts die Aktie mit dem besten KGV der höchsten Dividende herauszusuchen und zu kaufen. Also doch das nützt etwas! Aber was ich sagen wollte ist, dass man auch den Faktor der Entdeckung einbeziehen muss. Was könnte der Trend der Zukunft werden? Tierfutter ist eben aktuell nicht gerade wie soll man sagen politisch korrekt. Der Plan ist es ja, dass wir mal Insekten fressen und in 15 Minuten Smart Cities leben sollen.
    Tiere sind CO2 Produzenten also wenn man die derzeitige Agenda betrachtet natürlich nicht gern gesehen.
    Demzufolge ist der Markt in diesem Bereich mit Vorbehalten versehen. Ganz sicher zu Unrecht, denn es gibt ja viele tolle Aktien in diesem Bereich. Aber: und das musst du auch mit einbeziehen sie sind nur deswegen so gut bewertet, weil sie eben noch nicht entdeckt wurden!

  4. und wieder mal ein vielleicht nicht ganz gerader Gedanke und wieder etwas weiter ausholend. Bin ein Freund der math. Mengenlehre, die auch am Aktienmarkt absolut zutreffend ist.
    Wenn man mit ganz ganz großem Abstand auf den Aktienmarkt blickt, dann gibt
    es die Gesamtmenge M1, die den Gesamtbestand aller Aktien weltweit abbildet.
    Auf wundersame Weise setzt sich diese Menge M1 exakt zu 100% aus dem Besitz der völlig unterschiedlichsten Typen, Investmentstyles, großer Vermögen, kleiner Vermögen,
    Privatiers, Institutionen (die ja auch nur die Herangehensweise von einzelnen Menschen
    abbilden) etc etc. zusammen.
    Jeder einzelne Anteil von jeder Firma am Markt wird von irgendwelchen, weitestgehend für uns anonymen Shareholdern besessen. Aus den absolut unterschiedlichsten Gründen, Herangehensweisen, gekauft zu unterschiedlichsten Preisen, Mengen und Zeiträumen.

    Wenn der Gesamtmarkt (nur als Beispiel S&P500) nur in diesem Jahr +25% zugelegt hat,
    dann hat der durchschnittliche Anleger, der breit gestreut hat,
    und zwar JEDER durchschnittliche Anleger am S&P 500 in diesem Jahr etwa 25% gutgemacht.
    Na klar gibt es die ewigen Pechvögel, die handeln wie wild mit amerikanischen Aktien und können machen was sie wollen und haben trotzdem bei steigendem Markt am Jahresende noch minus gemacht. Die gibt es immer. Vlt. tausend oder 10 000, ist auch egal, aber es wird die absolute Minderheit sein, denn so machen sie nicht weiter.
    Klar gibt es die Glückspilze/Profis, die in einem Jahr 500 % Prozent oder mehr rausholen.
    Aber die absolute Mehrheit, ich nehme an etwa 80% bis 90% aller menschlichen Akteure
    wird in diesem Jahr am S&P500 wenig erstaunlich etwa plus 25% Kursgewinn gemacht haben (ohne Dividendenbetrachtung) und das etwa durchschnittlich.

    Was leite ich daraus für mich ab.
    Sry nur der Gedanke, es ist bei breiter Streuung völlig EGAL, was man kauft, wann man kauft und wie man kauft. Klar höre ich jetzt schon die ersten Proteste, das kann ja gar sein weil dies, weil das weil jenes.
    Wir haben alle die unterschiedlichsten Herangehensweisen und haben unterschiedlichste Titel mit unterschiedlichen Gewichtungen und Einständen und trotzdem sind die meisten halbwegs erfolgreich damit.
    Es kommt zu 80% Prozent darauf an, das man überhaupt mal kauft und in den Markt eintritt.
    und nur zu 20%, wann. wie und mit welchem Stil.

    Die schlechtesten Aktien muß man ja nicht gerade kaufen.

    Helmut Jonen hat heute/gestern einen schönen Post auf Insta
    mit den häufigsten Fehlern von Anlegern am Markt.
    Das sind zu 33% nicht genug Aufmerksamkeit der Asset allocation zu widmen, (aka Streuung und Branchenrotation),
    Das sind zu 31% zu versuchen, den Markt aktiv zu timen,
    zu 16% zu viel Geld in einem Investment zu haben,
    zu 11% Investments zu lange zu halten (meint bei Misserfolg des jeweiligen Assets)
    zu 8% kaufen von überbewerteten Investments (Und dieser Punkt macht nur 8% Fehleranteil aus, also bitte wenig Angst vor vielleicht zu hohen Preisen)
    und 1 Prozent sonstiges.
    Jonen schreibt wörtlich, alle ersten drei Fehler machen schon 80% Prozent aller Fehler aus und die lassen sich leicht vermeiden.

    Also Fehler vermeiden und kaufen, was die Kasse hergibt
    ob chaotisch oder wissenschaftliche Herangehensweise fast egal, dem Markt ist es sowieso egal.

    Ob man ,wenn der Markt schon heißgelaufen ist oder sein könnte, was keiner weiß, Geld zurückbehält für Rückschlage,
    muß jeder für sich entscheiden.
    Nur Meinung.

    1. oder anders, wer gut diversifiziert und breit investiert ist, kommt dem Angeln von Heringen aus einem Fas nahe. Man kann quasi nichts falsch machen.

    2. Hallo Thomas,

      heute hat ja auch die Welt von HJ berichtet.

      https://www.welt.de/wirtschaft/plus254495352/Finanziell-frei-Millionaer-zu-werden-ist-keine-Magie.html?icid=search.product.onsitesearch

      Neben den wenigen Grundregeln, die er in einem seiner Posts auf Instagram nannte (Du hattest Dich darauf selber bereits an anderer Stelle bezogen) ist meines Erachtens der nachfolgende Satz aus dem oben verlinkten Artikel ein End-of-Story-Satz:

      „Der größte Fehler, der vielen heute unterläuft, sei, dass sie zu oft auf ihre Aktienkurse schauten, meint Jonen. Sie sähen einen Rückgang und würden aus Angst verkaufen. Doch das führe nur zu Stress, glaubt er: „Wie schon gesagt, das Geld arbeitet für dich – lass es in Ruhe.“

      Fazit: Einfach mal Positionen durchhalten, mehr ist es doch nicht. Aber die wenigsten vermögen das, aus ganz verschiedenen Gründen.

  5. @tobs, wobei es quasi unmöglich ist, einerseits täglich seine Lieblingsblogs zu lesen und andererseits täglich „nicht“ seine Kurse zu checken… :)

  6. @Chrischaan: Gestern u.a. zweite Tranche Unicharm aufgesammelt. Ich nähere mich der vorläufigen Zielgröße der Position mit vier Käufen an. Jetzt war es wieder etwas günstiger… Viele Grüße, Tobs

    1. Habe tatsächlich auch eine 1% Anfangsposition zu 23.6 eröffnet. Im Consumer-Staples-Bereich war ich noch schwach aufgestellt.

      Könnte mir aber auch nochmal einen Rückgang des Preises vorstellen. Was dann eher eine Nachkaufchance wäre.

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