Dividendenrendite steigt auf 13,5% – jetzt zugreifen?

In großen Zahlen "13,5%" und ein Aktionär mit funkelnden Augen, der auf die Zahlen schaut.
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Seit Wochen bin ich hin- und hergerissen: soll ich es wagen und meine Position in der Aktie aufstocken? Es locken derzeit 13,5% Dividendenrendite und das Abwärtspotenzial scheint mir deshalb durchaus begrenzt.

Dagegen spricht nur, dass der Aktienkurs immer noch einen deutlichen Abwärtstrend hat. Und Griffe in das fallende Messer soll man bekanntlich lassen.

Aber wo ist ein realistischer Boden? Denn schließlich handelt es sich nicht um irgendeinen Small Cap, sondern um eines der größten Unternehmen Kanadas mit einem erheblichen Marktanteil in seiner Branche.

Haben wir es hier womöglich also mit einer historischen Kaufgelegenheit zu tun oder droht der Totalabsturz? Dieser Thematik versuche ich mich in diesem Beitrag zu nähern und etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Die Frage, die mich mit meiner Depotposition seit einiger Zeit umtreibt, lässt sich auf einen Punkt bringen: Ist es ein Sterben auf Raten oder nur eine Krise, die das Unternehmen überwinden kann?

Denn schließlich handelt es sch um das kanadische Telekommunikationsunternehmen BCE (hier habe ich es ausführlich vorgestellt), dass vor der Privatisierung der Monopolist in Kanada war.

Der Kurschart in der Heimatwährung des kanadischen Dollars sieht dramatisch aus: Seit dem Allzeithoch im April 2022 geht es stetig bergab:

BCE-Aktie im 10-Jahres-Chart (in CAD)
BCE-Aktie im 10-Jahres-Chart (in CAD)

Dividendenzahlung

BCE zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,9975 CAD je Aktie. Für die 40 Aktien in meinem Depot beträgt die Brutto-Dividende damit 39,90 CAD. Die Umrechnung in Euro erfolgte durch maxblue zum Kurs von 1,5801. Nach dem Steuerabzug (die kanadische Quellensteuer wird bei maxblue automatisch reduziert!) verbleibt eine Netto-Dividende von 18,81 €. Die Dividende wurde von maxblue mit Wertstellung 17.04.2025 überwiesen.

Dividendengutschrift BCE im April 2025
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Für kanadische Aktien ist maxblue meine erste Wahl. Die Quellensteuer wird genauso angerechnet, wie ich das von US-Aktien kenne. Das habe ich so einfach bei anderen Brokern nicht gefunden. Wenn Du noch kein Depot bei maxblue hast, dann schau Dir hier alle Infos zu dem depotgebührenfreien Depot an und profitiere zukünftig auch von der Anrechnung der kanadischen Quellensteuer.

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 3,99 CAD Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 29,67 CAD (Schlusskurs vom 15.04.2025) entspricht das einer Dividendenrendite von 13,5%.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost – YoC) bezieht sich auf meinen Einstand. Für die 40 Aktien habe ich insgesamt 1.423,95 € bezahlt. Nehme ich die Brutto-Quartalsdividende von 39,90 CAD und vervierfache sie, dann erhalte ich innerhalb eines Jahres 159,60 CAD brutto. Umgerechnet mit EZB-Wechselkurs vom 15.04.2025 (1,5711) ergibt das 101,58 €. Und damit ein YoC von 7,1%. In diesem deutlich niedrigeren YoC gegenüber der aktuellen Dividendenrendite zeigen sich die Kurs- und Währungsverluste, auf denen ich sitze.

Perspektive

Ich starte bei neuen Depotpositionen gerne mit einer kleineren Größe, um die Aktie dann besser zu beobachten und ein gutes Gefühl für die Nachkäufe zu bekommen. So war es auch bei BCE, wobei meine Nachkäufe im Nachhinein noch viel zu teuer waren.

Und rein vom Aktienkurs her betrachtet wäre es spätestens jetzt an der Zeit, die Position auf eine angemessene Größe zu bringen. Denn aktuell liegt der Marktwert meiner 40 BCE-Aktien nur noch bei 750 € oder 0,15% des Depots. Da macht es eigentlich keinen Sinn, die Aktie, die ich nun schon seit fast 5 Jahren im Depot habe, unverändert zu lassen. Entweder zugreifen, den Einstand damit verbilligen oder verkaufen. Und genau das sind auch meine Gedanken, die ich beim regelmäßigen Blick auf die Kurse habe.

Ich habe mich trotzdem für eine andere Strategie entschieden: das aktuelle Kursniveau sehe ich aufgrund der sehr hohen Dividendenrendite als einigermaßen abgesichert an. bei 29 oder 30 CAD ist die Verlockung einfach sehr groß, sich diese Dividendenrendite zu sichern. Und auch im Vergleich zu kanadischen Staatsanleihen bietet sich bei 13-14% Dividendenrendite ein angemessener Mehrertrag. Und erklärtermaßen bleibt die Dividende zumindest in 2025 konstant.

Selbst wenn man eine Halbierung der Dividende unterstellen würde – und davon ist seitens des Managements keinerlei Rede -, würde ein heutiger Kauf immer noch zu einer Dividendenrendite von gut 7% führen. Es ist also einiges an Puffer vorhanden!

Nach meinem letzten Beitrag zu BCE im Januar hatte ich tatsächlich den Gedanken: Verpasse ich hier als Langfristanleger womöglich eine seltene Gelegenheit, mir so eine hohe Dividendenrendite zu sichern? Bei Omega Healthcare Investors hatte ich schließlich vor einigen Jahren bei zweistelliger Dividendenrendite meine Position verdoppelt und bin damit bis heute sehr gut gefahren.

Bei BCE habe ich mich dann jedoch entschieden, auf Short Puts zu setzen. Damit verkaufe ich einem Dritten das Recht, mir 100 Aktien von BCE zu einem festgelegten Kurs (Strike) zu verkaufen. Ich erhalte dafür eine Prämie, die ich nicht zurückzahlen muss und die Option hat eine festgelegte Laufzeit. Ich habe in diesem Jahr verschiedene solcher Short Puts auf BCE verkauft. Die Fälligkeiten habe ich so verteilt, dass von März bis Oktober immer eine Option fällig ist. Als Strike habe ich meistens 30 CAD, aber auch mal 29, 28 oder 27 CAD gewählt. Die März- und die April-Optionen sind bereits verfallen. Insgesamt habe ich für diese Optionen 810,00 CAD Optionsprämien eingenommen (genaue Aufstellung im Optionsdepot). Aber das Geld ist mir noch nicht sicher, so lang Optionen offen sind. Meine Strategie dahinter ist, bei einem weiteren Kursverfall die offenen Optionen notfalls auch zurückzukaufen.

Sollte der Aktienkurs aber über den Strikes bleiben, dann will die Optionsprämien in BCE selbst reinvestieren. Bisher könnte ich 20 BCE damit kaufen, was schon mal der Hälfte meiner Depotposition im Dividendendepot entspricht. Die Idee ist nun, weitere Short Puts zu verkaufen bis die gesammelten Prämien für 100 BCE-Aktien ausreichen. Um das Risiko im Griff zu halten, warte ich aber jeweils auf den Verfall der aktuellen Option, bevor ich eine weitere Option mit längerer Laufzeit verkaufe. Somit wird das Procedere noch etwas weitergehen. Ein weiterer Vorteil davon ist, dass ich die Optionsprämien ebenfalls in CAD erhalte und sie auf einem Währungskonto verbucht werden. Ich kann damit das Währungsrisiko für den späteren Kauf von BCE ausblenden. Und natürlich habe ich jederzeit die Möglichkeit, keine neuen Optionen zu verkaufen und meinen Plan zu ändern und z.B. schon bei 30 oder 40 Aktien zuzugreifen.

Über allem steht der Gedanke, dass sich meine Beschäftigung mit der BCE-Aktie für mich auszahlt. Denn das ist bei rund 20 € Quartalsdividende netto kaum der Fall – von den Kursverlusten ganz zu schweigen.

Aber bei dem aktuellen Kursniveau, das auch den Strikes der Optionen entspricht, fühle ich mich relativ wohl mit BCE.

Daran ändert auch die politische Situation mit Donald Trump nichts, der Kanada zu einem Bundesstaat der USA machen will. Und deshalb erheblichen Druck ausübt. Bis vor kurzem hätte das BCE relativ egal sein können. Denn Kanada weiß sich den Zollankündigungen durchaus zu widersetzen.

Allerdings hat BCE im November letzten Jahres die Übernahme von Ziply Fiber für 7 Mrd. CAD, davon 5 Mrd. CAD (=3,65 Mrd. US$) in Cash (der Rest als Übernahme von Schulden) bekanntgegeben. Und damit erwirbt BCE 1,3 Millionen Glasfaserstandorte in den USA und wird selbst zum drittgrößten Glasfaserprovider in Nordamerika mit 9 Millionen Standorten.

Negative Auswirkungen aus der zukünftigen Zwitterstellung Kanada-USA gibt es für BCE bisher nicht. Aber man kann sich schon fragen, ob es womöglich zu den Giftpillen Trumps gehört, kanadische Investoren in den USA zu benachteiligen. Es muss ja nicht direkt eine Enteignung sein, es könnten z.B. auch Sondersteuern drohen.

Das gilt es jedenfalls zu beobachten und bringt vermutlich auch weiterhin Unsicherheit in den Aktienkurs.

Zuletzt veröffentlichte BCE sein Ergebnis für da sJahr 2024 und gab einen Ausblick auf das Jahr 2025. Das Ergebnis lag im Rahmen der zuletzt prognostizierten Erwartungen.

Der operative Umsatz ging um 1,1% zurück. Das angepasste Nettoergebnis gab um 5,2% nach. Daraus folgte ein adjustierter Gewinn je Aktie von 3,04 US$ (Vorjahr: 3,21 US$). Der Free Cash Flow war mit 2,888 Mrd. CAD um 8,1% geringer als 2023.

Diese Ergebnisse geben keinen Anlass für Jubelstürme und sind der Hauptgrund, warum der Aktienkurs sein Allzeithoch schon lange hinter sich gelassen hat. Aber sie sind dann auch nicht so schlecht, dass sie diesen Kursrückgang rechtfertigen.

Die Prognose für 2025 sieht bei der Umsatzentwicklung eine Range zwischen -3% und +1% vor. Der adjustierte Gewinn je Aktie soll um 8 bis 13% sinken. Positiv zu werten ist, dass der Free Cash Flow wieder um 11 bis 19% wachsen soll.

Im 4. Quartal wurde den Aktionären erstmals angeboten, statt einer Bardividende eine entsprechende Anzahl von BCE-Aktien als Sachdividende zu erhalten. 34% der Aktionäre haben davon Gebrauch gemacht und damit BCE einen Liquiditätsabfluss von 308 Mio. CAD erspart. Das ist als positiv zu werten. Auf der anderen Seite ist die Dividende natürlich weiterhin viel zu hoch. Sie wird nicht verdient und übersteigt auch den freien Cash-Flow. Und die Sachdividende führt zu einer Verwässerung aller Aktionäre und schiebt das Problem nur auf die lange Bank. Denn schon für die nächsten Quartalsdividenden sind dann eben noch mehr Aktien dividendenberechtigt.

Trotzdem halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass das Management das Problem in den Griff bekommt. Es sind zahlreiche Maßnahme zur Kostenreduzierung eingeleitet worden und die Investitionen werden zurückgefahren. Entweder gelingt es BCE, die Dividende in absehbarer Zeit auch wieder zu verdienen. Dann wäre ein wichtiger Schritt erreicht. Oder es kommt zu einer Dividendenkürzung. Dann gibt es quasi einen Neustart. In vergleichbaren Fällen, ich denke hier insbesondere an AT&T in den USA, hat eine Dividendenkürzung nach einiger Zeit zu einem Wiedererstarken des Aktienkurses geführt.

Deshalb bin ich mit der aktuellen von mir verfolgten Strategie zufrieden: die 40 BCE-Aktien im Dividendendepot bleiben dort stehen, damit ich die Aktie gut beobachte. Und sie bringen ja auch weiterhin regelmäßige Ausschüttungen. Und durch die Short Puts „verdiene“ ich mir das Kapital, um weitere BCE-Aktie zu kaufen. Natürlich immer mit dem Risiko, dass der Aktienkurs weiter nachgibt und ich Optionsverluste erleide. Aber das Risiko wird auch ordentlich vergütet und so passt es für mich.

In drei Monaten zur nächsten Quartalsdividende gibt es dann wieder ein Update von mir. Ich bin selbst gespannt, wo die Aktie dann stehen wird und wie sich meine Optionen entwickelt haben. Spannend wird es am 8. Mai: dann kommen die Ergebnisse für das 1. Quartal 2025. Und vielleicht auch einer ersten Einschätzung des Managements zum Geschäft in den USA. Denn die Übernahme von Ziply Fiber soll erst im 3. Quartal vollzogen sein. Gibt es hier womöglich noch eine Überraschung und der Deal platzt? Lassen wir uns überraschen!

Auf einen Blick:

Unternehmen:BCE Inc.
ISIN:CA05534B7604
Im Divantis-Depot seit:27.07.2020
Letzter Nachkauf am:19.10.2023
verkauft am:08.05.2025
ursprüngliche Stückzahl im Divantis-Depot:40
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:35,60 €
Gesamtkaufpreis:1.423,95 €
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:315,47 €
Gesamtverkaufserlös:749,70 €
Verlust inkl. erhaltener Dividenden:358,78 €
Verlust in Prozent:25,2%

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
BCE reports 2024 Q4 and full-year results, announces 2025 financial targets
BCE to acquire Ziply Fiber, accelerating its fibre growth strategy across North America

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18 Gedanken zu „Dividendenrendite steigt auf 13,5% – jetzt zugreifen?“

  1. Interessantes Unternehmen gerade als Dividendeninvestor…
    Erhebt Maxblue noch irgendwelche Gebühren beim abführen der kanadischen Quellensteuer?
    Kannst dich ja mal melden wenn es die Zeit erlaubt… ☺️

    1. Hallo Michael,

      maxblue nimmt für die Anrechnung der kanadischen Quellensteuern keine Gebühren. Ich musste dafür nicht mal eine besondere Vollmacht oder einen Antrag abgeben.

      Frohe Ostern und viele Grüße
      Ben

        1. Hallo Michael,

          verlass Dich aber nicht auf die Aussage: “ musste keine Vollmacht ausstellen“. Das können (!) Einzelfälle sein.
          Download, unterschreiben, zusenden und Du bist auf der sicheren Seite. ;).

  2. Eigener (leider nicht positiver und skeptischer) Erfahrungsbericht Glasfaserausbau im ländlichen Raum.
    Baustart in unserem Dorf Januar 2024. Eigener Antrag Glasfaserausbau/Anschluß Telekom 16.04.2024
    Ich habe bis jetzt (Ostern 2025) noch keinen Glasfaseranschluß.
    Die Bauarbeiten im Dorf wurden unter prekären Bedingungen unter möglicherweise Umgehung von arbeitsrechtlichen und sozialrechtlichen Standards durchgeführt.
    Alles Gastarbeiter.
    Die Subs der Subunternehmer etc. detaillierteres erspare mir im öffentlichen Raum.
    Wenn Ben Probleme sieht, eben rausstreichen.
    es wurde auch viel Mist gebaut( einige/etliche Straßenabschnitte wurden doppelt aufgerissen, weil falsche Kabel(Querschnitte/Anschlüsse) etc verlegt wurden, sicher auch sprachliche Verständigungsprobleme.
    Die Anschlüsse machen nur Spezialisten und die sind nicht/wenig verfügbar.
    Hinweise auf vorsichtiges Behandeln der Kabel bei Selbstverlegung im Haus, leichte Bruchgefahr.
    Möchte nicht wissen, bei wie vielen das Kabel bei der Verlegung im Haus gebrochen ist.
    Die Straßenbauarbeiten sind bis heute noch nicht fertig. Ampeln und Baustellen im Dorf. Im Winter Ruhen der Bauarbeiten.
    Wahrscheinlich ist unser Dorf auch noch ein (bis jetzt gescheitertes) Pilotprojekt oder dauert noch ein Jahr,
    Wie sich dieser Wahnsinnsaufwand (Material/Manpower) betriebswirtschaftlich darstellen läßt ist mir schleierhaft.
    Unser Landkreis wird vom Bund mit 105 Mio zum Glasfaserausbau gefördert.
    Rein privatwirtschaftlich gar nicht darstellbar.
    Kenne keinen im Dorf, bei dem der Glasfaseranschluß schon funktioniert.
    Auf das ganze Land hochpoliert dauert das ewig bis geht gar nicht, bis der ländliche Raum erschlossen ist, bis wer bezahlt denn das überhaupt.
    Also der urbane Raum in Städten geht sicher noch, aber im ländlichen Raum eine Quälerei. Theorie und Praxis klaffen weit auseinander.
    Anschlussquote Glasfaser Deutsche Telekom je nach Quelle etwa 22% bis 25% . Das waren die leichten (zu realisierenden) Anschlüsse.
    Die schweren Anschlüsse kommen erst noch. Kosten steigen exponentiell.
    Technische Experten(Monteure für Anschlüsse) sind sicher sehr teuer(Lohnkosten) und wenig verfügbar.
    Das gleiche Problem ist in Kanada oder USA nicht anders. in USA durch Abschiebung/Beendigung illegaler Migration weniger billige Arbeitskräfte verfügbar, steigende Lohnkosten.
    Lange Rede kurzer Sinn, Glasfaserausbau im ländlichen Raum ganz starkes Stirnrunzeln.
    Habe Deutsche Telekom nach Dividende in zwei Tranchen mit +40%/+25%IZF verkauft.
    Halte noch AT&T/ Verizon/Swisscom/Telenor/Orange/ warte aber auf gute Gelegenheiten um wieder rauszugehen. Hatte hier noch gute Einstiege. Für BCE weiter nicht optimistisch.

    Über Erfahrungsberichte Glasfaseranschluß der Blogleser hier wäre ich dankbar, nutzt das hier schon jemand und ist er/sie zufrieden (Ausfallquote Bruchquote Kabel usw.)

    1. Hallo Thomas und alle anderen,

      wenn Du schonmal so explizit nach Erfahrungsberichten fragst, möchte ich nicht stumm bleiben. Und ende mit einer Gegenfrage 😉

      Glasfaser an zwei sehr unterschiedlichen Standorten: Berlin und ländlicher Raum (12000 Einwohner, 70km bis zur nächsten mittelgroßen Stadt).

      In Berlin durch die großen Wohnungsunternehmen (städtische und privat) sehr viele Anschlüsse für privat (!) verfügbar. Die Nachfrage hält sich gefühlt in Grenzen, wenn ich die Anzahl der Vertreter (ja, sowas gibt’s noch) als Maßstab nehme, die an Haustüren klingeln – Telekom, Vodafone, 1&1. Die Bauarbeiten an der Straße hatten die typische Länge für Berlin – besser als Flughafen und Autobahnbrücke aber auch nicht zügig 😉

      Anders sieht es bei Gewerberäumen / Büros in Berlin aus. Da sind die Vermieter wenig incentiviert die letzte Meile im Haus zu verlegen. Die großen Anbieter machen es auch nicht – Aufträge zu klein. Hier sind viele private kleine Firmen auf dem Markt, die auf Auftrag von Arztpraxen, Kanzleien, Büros tätig werden und das Glasfaser im Haus hochziehen bis zum gewünschten Stockwerk. Natürlich immer nur für den Auftraggeber und ohne Abstimmung was insgesamt sinnvoll wäre für alle Mieter. Dadurch viel Doppelaufwand, undauberes splicing, etc.

      Land: ähnliches Bild. Letztes Jahr beantragt, kann noch zwei Jahre dauern (offizielle Auskunft, also lieber mit 4 Jahren rechnen). Bauarbeiten haben noch nicht begonnen.

      Telekom bin ich über 100÷ IZF im Plus. Ohne die Verrechnung der Dividende aus dem steuerfreien Einlagekonto. Zusammen wären es eher 200÷… Da der Staat sicherlich auch in Zukunft die Dividende vereinnahmen möchte, halte ich sie für relativ sicher und bleibe ich investiert.
      Wo reinvestiert Du denn die freigewordenen Mittel aus deinem Telekom Verkauf?

      Frohe Ostern ☀️
      Jo

    2. Hallo Thomas
      In unserem Dorf hat die deutsche Glasfaser die Kabel verlegt! Die ganze Geschichte rund um die Subunternehmen war identisch, auch eine sehr lange Bauzeit! Ich hatte mich damals gegen einen Anschluss entschieden weil ich mit meinem Anschluss seit mehr als 20 Jahren sehr zufrieden bin, und die Drückerkolone der deutschen Glasfaser hier sehr agressiv aufgetreten ist. Auch der Preis war wenig attraktiv. Was ich sagen kann, hier im Dorf 4000 Einwohner nähe Stuttgart, sind alle die ich kenne mit ihrem Anschluss zufrieden, funktioniert bislang ohne Probleme!
      Frohe Ostern

      1. So wurde aus einem BCE-Investment Artikel eine Glasfaser Kommentar-Ecke :-)

        Bei uns im Stadtteil (Mittelzentrum im nördlichen Sauerland) gibt es sowohl geförderten Ausbau der Telekom als auch Unternehmen mit eigenwirtschaftlichem Ausbau (u.a. UGG). Die letzten zwei Wochen konnte ich dank HO gut beobachten, wie der eigentliche Ausbau stattfindet: schnell. Da liegt die Vermutung nahe, dass „nur“ die Genehmigungen und die Koordination inkl. der Beauftragung der Bauunternehmen den größten Teil beansprucht.
        Zwar sind noch keine Leitungen in die Häuser verlegt, aber das Verlegen der Hauptleitungen lief sehr flott.
        Wie lange der Rest dauert, bleibt abzuwarten: es liegen Zeiträume zwischen Ende Q2 2025 und Q2 2026 in der Luft – wir haben Februar 2023 sogar schon bestellen können.

  3. Selbst bei einem prognostizierten fcf anstieg umn10% kann die dividende nicht aus dem fcf bezahlt werden.
    Und die naechste grosse technologie verbesserung 5G->6G lauert schon um die ecke. Wie wollen die das denn bezahlen ? Sind ja eh schon mit mehr als doppeltem umsatz verschuldet. Neue schulden aufnehmen ? Bei einem Moodies rating knapp ueber Junk duerfte die finananzierung von 6G wohl nicht gerade billig werden. Im vergleich hat ohi wesendlich bessere bilanzen, sodass ein ohi investment bei 25 € wesendlich unriskanter war. Die naechste rezession laesst auch schon auf sich warten. Ich schaetze dass bce seine dividende sehr bald kuerzen muss. Auch att kam damals nicht um diesen schritt drumrum. Und vielleicht wird bce dann auch irgendwann uebernommen. Sehr billig natuerlich. Ich bin froh u dankbar, dass ich damals die bce im fallen noch in die verizon umgetauscht habe. Ein weiterer looser ist texas instruments. Hier bin ich leider noch drin

  4. Mindestens einmal die Woche, zumeist sogar zweimal startet eine Falcon mit durchschnittlich 20 Kommunikationssatelliten ins All … Wird sich vermutlich noch beschleunigen. Entspanntes ROI für Glasfaser irgendwann einmal kann ich mir daher nicht mehr vorstellen. Vielleicht kann man ja mit Glasfaser noch in weiter Zukunft Wärme in die Häuser leiten, andernfalls rätseln in 1000 Jahre Archäologen über geschmolzene Siliziumoxid-Fasern.in der Erde..

    Ben macht es also fulminat richtig – er geht short, short und noch einmal short. In der Regel wird man ja sonst dabei auf falschem Fuße erwischt … hier lohnt es sich.

    Gruß Frank

  5. 13% DivRendite klingen verlockend.

    Die Verschuldung ist für ein Telekomunternehmen nicht erschreckend, aber hoch.
    Man muss sich nur Gewahr sein, dass BCE eine Aquisition in diesem Jahr machte (5 Mill CAD), was weitere Kosten für die Integration in den Konzern bedeutet.
    Die derzeitige Dividende ist nicht durch Gewinne abgesichert (seit längerem), und nächstes Jahr kann eine 4 oder 0 vor dem Komma stehen.

    Alles in Allem, nichts für mich.

      1. Hallo David,

        ich meinte 4% oder 0%, nicht hinten, sondern vorne steht die Zahl. ;)
        Es erscheint unwahrscheinlich, dass die Dividende (dieses Jahr angekündigt und garantiert), sich danach fortsetzen.

  6. wieder etwas lose
    Munich Re heute 608 €, YTD +24% etwa.
    In USD geschätzt noch 10% mehr also etwa +34%
    da kriegen auch die Amerikaner große Augen.
    Allianz YTD knapp 20% plus in EUR.
    Hannover Rück plus 14%, Talanx knapp 19% usw usf.
    AXA 17%, Assicurazioni Generali +14% etc etc.

    Man sollte aus MAGA SAGA machen, nicht Make America great again sondern Sell America great again.

    Stelle fest, Europa und Asien läuft. Irgendwo muß das Geld ja hin.
    man kann nicht oft genug die stabilisierende Wirkung eines global aufgestellten Depots (Danke Ben) hervorheben.

    Übrigens schlecht für viele ETFs (und Sparer) , die in USD notiert sind, wenn ständig der USD nachgibt. Auch da Druck durch die Währung.

    Was (würde theoretisch) nach Jerome Powell folgen? Ein willfährigerer Notenbankpräsident, der natürlich umgehend die Zinsen in USD senkt?
    würde das dem Markt/Dollar helfen?
    Der Moment, an dem dem Markt egal ist, was Trump macht, scheint auch nicht mehr weit zu sein. Ich hatte die These, 200 Tage nach Amtseinführung Trump (im Sommer) herrscht Normalität bezüglich der Börse, könnte so sein…
    Ist eigentlich auch egal. So ganz will der Markt sowieso nicht runter. Die Bereitschaft seine Aktien für 10%/20%/30% Discount bloß schnell loszuwerden ist aber auch nicht sehr ausgeprägt.
    kaum fallen die Kurse ein bißchen, sind auch schnell wieder die Käufer da.
    Also alles beim alten..

    Schönen Start in die nachösterliche Woche

    1. Hallo Thomas,

      das sind Versicherungstitel in Europa. Ja die laufen derzeit unglaublich. Die Frage ist warum? Denn Sie stiegen bereits vor Trump. und nu?

      Was lernt man daraus?

  7. Hi Ben,
    heute gibt es Neuigkeiten bei BCE.
    Es kam die Kürzung der Dividende auf 1,75 CAD p.a., heißt 0,4375 CAD pro Quartal ab der nächsten Dividende sowie einiger anderer Strukturierungen bei Fibre. Muss ich aber erst lesen.

      1. Hallo Ben,
        auf Deinen Beitrag bin ich gespannt… und ich bin auch not amused. Dennoch ist der Kurs am Freitag über 20€ gegangen. Vielleicht als Reaktion darauf, dass BCE durch die Dividendenkürzung nun von dieser „Dividenden-Last“ befreit ist. Soll mir recht sein. Der Mischkurs meiner 659 Stück liegt bei 30,76€. Da ist also noch viel Luft bis nach oben. Ich bleibe trotzdem erstmal drin und schau zu, bis wohin diese „Erholung“ geht. Wenn man hier überhaupt von einer Erholung sprechen kann.
        Schönen Sonntag, Bernardo

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