Wenn immer nur tief gestapelt wird, verliere ich die Lust

Paul Hartmann- Sterillium Hände-Desinfektionsmittel von Bode Chemie Hamburg
4.4
(34)

Der Unterschied zwischen einer US-amerikanischen und einer deutschen Aktie lässt sich in der Covid-19-Pandemie hervorragend beschreiben.

Auf der einen Seite: The Clorox Company, die ihre Dividende jährlich erhöhen, und beim Aktienkurs auf Rekordhoch stehen. Im Angebot: u.a. Desinfektionsmittel.

Auf der anderen Seite: Die Paul Hartmann AG, die ihre Dividende seit Jahren konstant halten und beim Aktienkurs herumdümpeln. Im Angebot: u.a. Desinfektionsmittel.

Wie das sein kann und warum ich mich trotzdem über die gerade gezahlte Dividende freue, erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Paul Hartmann AG habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

Für meine 3 Aktien gibt es erneut eine Dividende von jeweils 7,00 €. Brutto ist das eine Gesamt-Dividende von 21,00 €. Nach Abzug der Steuern ergibt das eine Netto-Dividende von 15,47 €. Sie wird mit Wertstellung 19.06.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift Paul Hartmann AG im Juni 2020

Perspektiven

Wie schon in den Vorjahren hätte Paul Hartmann die Dividende durchaus erhöhen können. Wollten sie aber nicht. Und auch in den nächsten Jahren ist damit nicht zu rechnen.

Bei meinem ursprünglichen Aktienkauf hatte ich nicht berücksichtigt, dass die Aktienmehrheit seit 2008 bei einer der reichsten deutschen Familien, den Zementfabrikanten Schleicher (Schwenk), liegt. Und die brauchen keine höheren Ausschüttungen.

Und an einem höheren Aktienkurs besteht offenbar auch kein Interesse. Das würde lediglich Aktienrückkäufe verteuern. Durch sie steigt jedoch der Anteil der Großaktionäre weiter.

Im 1. Quartal profitierte Hartmann deutlich von Covid-19. Kein Wunder: die Desinfektionsmittel waren überall ausverkauft – trotz erhöhter Produktion. So schaffte das Unternehmen ein organisches Umsatzplus von 11,9% und eine deutliche Ergebnisverbesserung.

Aber statt das groß zu feiern und auf die Produkte hinzuweisen, wird weiter tiefgestapelt und auf die kommenden negativen Effekte von Covid-19 hingewiesen.

Alles in allem wirklich schade. Glücklicherweise habe ich ja auch Clorox im Depot. Und die Amerikaner machen vor, wie man auf der Pandemie-Welle reitet. Und so klafft ein riesengroßer Unterschied zwischen beiden Aktienpositionen in meinem Depot: Während meine Clorox-Aktien im Einstand nur 4,5 mal so teuer waren, sind sie mittlerweile das Zehnfache der Hartmann-Aktien wert.

Dass ich die Lust an meinen Hartmann-Aktien verloren habe, ist deshalb kein Wunder. Ich lasse sie trotzdem weiter in meinem Depot, da es immerhin eine Dividende gibt, auf die ich mich verlassen kann. So kann ich die Aktie, deren Geschäftsfeld ich weiter spannend finde, regelmäßig einem Update unterziehen. Und vielleicht ändert sich ja irgendwann doch mal etwas in der Aktionärsstruktur?

Auf einen Blick:

Unternehmen:Paul Hartmann
ISIN:DE0007474041
Im Divantis-Depot seit:27.09.2016
Letzter Nachkauf am:--
Stückzahl im Divantis-Depot:3
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:401,80 €
Gesamtkaufpreis:1.205,40 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:90,61 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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Ein Gedanke zu „Wenn immer nur tief gestapelt wird, verliere ich die Lust“

  1. Wenn mir eine Aktie zu wenig bis gar keine Entwicklung zeigt da sie offenbar im Tiefschlaf verharrt wird sie trotz Dividende gnadenlos von mir verkauft. Habe das gerade bei STO gemacht . Die Firma ist gut aber der Kurs fällt seit Jahren weil nichts für den Aktienkurs getan wird von Seiten der Eigentümer. Schade aber das loht sich dann einfach nicht für mich.

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