Hier sollte sich meine Geduld auszahlen

4.6
(26)

Diese Infrastrukturaktie gehörte zu denen, die im letzten Jahr die Gunst der Stunde nutzten und eine Kapitalerhöhung durchzogen. Zu einem Zeitpunkt als ein Ende Pandemie nah schien.

Dann kam Omikron und es kam zum erneuten Rückschlag in der Erholungsphase. Aber nun haben wir alle die Hoffnung, dass Land in Sicht ist. Auch wenn der russische Angriffskrieg gerade unsere Aufmerksamkeit hat – Corona ist halt immer noch da. Aber hoffentlich bald in geregelte Bahnen gelenkt.

Und das sollte dann auch meiner Aktie wieder Auftrieb geben. Anlässlich der aktuellen Dividendenzahlung werfe ich einen Blick auf die Perspektiven.

Alle Details dazu erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Transurban Group ist derzeit mein einziger Wert aus Australien. Sie betreibt dort und in den USA Mautstraßen. Vorgestellt habe ich die Aktie hier.

Wie Du im Chart siehst, hat Corona die Aktie stark getroffen und die Erholung hat sie noch nicht über die Vor-Corona-Kurse hinweg gebracht. Aktuell notiert sie rund 20% unter den damaligen Kursen.

Transurban 5-Jahres-Chart
5-Jahres-Chart der Transurban Group in €

Dividende

Die Transurban Group zahlt – wie schon im letzten Jahr – eine Zwischendividende von 0,15 AUD je Wertpapier. Im August kommt dann noch eine zweite Dividende. Für die 666 Stück in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 99,90 AUD. Die Consorsbank rechnete die Dividende zum Kurs von 1,5876 in Euro um. Wie bei jeder Dividendenzahlung der Transurban Group gab es verschiedene Abrechnungen mit unterschiedlichen Quellensteuersätzen. Das liegt daran, dass es sich um ein gestapeltes Wertpapier aus Aktien und Schuldverschreibungen handelt. Nach Abzug aller Steuern verbleibt addiert eine Netto-Dividende von 44,70 €. Sie wurde rückwirkend mit Wertstellung 22.02.2022 überwiesen.

Perspektiven

Wie überall auf der Welt ging auch auf den von der Transurban Group bewirtschafteten Straßen der Verkehr infolge von Lockdowns, Home-Office und Ausgangssperren erheblich zurück.

So ging im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres von Transurban der tägliche Verkehr erneut um 4,8% zurück. Da die letztjährige Kapitalerhöhung genutzt wurde, um den Anteil an WestConnex zu erhöhen, sanken die Mauteinnahmen „nur“ um 0,2%. Die jetzige Dividendenzahlung ist quasi vollständig vom Free-Cash Flow gedeckt.

Für die Zukunft bin ich optimistisch. Die Impfkampagne läuft auch in Australien und sorgt im Ergebnis für mehr Verkehr und eine Rückkehr zur Normalität. Genauso in den USA – wo eine weitere Erholung zu beobachten ist.

Transurban berichtet insoweit, dass der Verkehr sehr schnell wieder zunimmt, wenn staatliche Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Und genau das macht mich zuversichtlich.

Inzwischen habe ich schon dreimal an Kapitalerhöhungen von Transurban teilgenommen. Derzeit sind jedoch keine weiteren angekündigt und für das 1. Halbjahr 2022 sogar explizit ausgeschlossen.

Die Performance der Transurban Group-Aktie ist seit Corona bescheiden. Aber immerhin ist sie positiv. Im letzten Jahr erreichte sie einen Total Return von 4,2%. Damit war die Aktie ein Bremsklotz in meiner Depotperformance. In den letzten Tagen hat sie jedoch positiv reagiert. Denn Australien gehört zu den Gewinnern der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Energiekrise. Und davon hat dann auch die Aktie der Transurban Group profitiert. Ich sehe das aber nicht als nachhaltig an, da der Einfluss auf das Geschäft eher nicht messbar sein dürfte.

Gleichzeitig erwarte ich mir aber, dass sie bei einer Erholung des Verkehrs den Turbo zünden und dann – weitgehend unabhängig vom Kapitalmarktumfeld – eine kurzfristige Outperformance hinlegen kann. Und damit den Performancerückstand wieder aufholen kann.

Für mich hat die Transurban Group weiterhin ihren festen Platz in meinem Dividendendepot. Ich schätze die Diversifikation nach Australien, sowohl von der Wirtschaftskonjunktur als auch von der Währung her. Und nachdem es im letzten Jahr bei Sydney Airport und Spark Infrastructure Übernahmen gab, werde ich meine „letzte“ australische Aktie definitiv behalten.

Die Aktie hat eher den Charakter einer Anleihe für mich und versorgt mich mit einem stetigen Dividendenfluss. Aktiv zukaufen möchte ich aber nicht, dazu kommt es zu häufig zu Kapitalerhöhungen. Daran nehme ich dann gerne teil und erhöhe so stetig mein Investment.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Transurban Group
ISIN:AU000000TCL6
Im Divantis-Depot seit:16.08.2016
Letzter Nachkauf am:11.10.2021
Stückzahl im Divantis-Depot:666
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:8,12 €
Gesamtkaufpreis:5.407,58 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:848,38 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 4.6 / 5. Anzahl der Stimmen: 26

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

5 Gedanken zu „Hier sollte sich meine Geduld auszahlen“

  1. ja, Infrastruktur-Aktien sollten man auch als Beimischung im Depot haben, finde ich.
    Brookfield Infrastructure ragt in meinem derzeit doch recht roten Depot positiv heraus, in den letzten 3 Monaten entwickelte sich die Aktie von unter 60 USD auf über 70 USD. Schon beeindruckend.
    Ergänzend habe ich auch auf Caterpillar, Siemens und STRABAG gesetzt.
    Da Versicherungen, Gesundheit (Pharma, Biotech), Immobilien und Technologie in meinem Depot sehr stark sind, ist es wichtig, auch andere Branchen abzudecken (wie Chemie: DOW, LyondellBasell oder BASF; letztere ist derzeit mit unter 60 EUR günstig und dürfte noch weiter fallen).

  2. Hallo Ben,

    Ich hätte nun geschätzt, dass adie Energiekrise auf das Geschäftsmodell negative Auswirkungen hat. Schließlich halte ich es für logisch, dass bei derart teuren Spritpreisen weniger gefahren und erneut mehr auf das Homeoffice gesetzt wird. Vielleicht sollte ich Australien und gerade die USA hier weniger preissensibel einschätzen.

    Wie siehst du das ?

    VG

    Pary

    1. Ich sehe das auch so, die Aktie ist eine Wette gegen die 2 Trends:
      1. Homeoffice: Durch die Pandemie wurde wohl nicht nur in Deutschland festgestellt, dass eine physische Präsenz nicht immer erforderlich ist. In vielen Unternehmen in Deutschland soll es auch nach Pandemie deutlich mehr Homeoffice und somit weniger Verkehr geben.
      2. Rohstoffpreise: Die werden zumindest auf einem deutlich höhere Niveau bleiben, auch wenn der Ukraine-Krieg beendet ist. Durch die Globalisierung wird es eben auch überall teurer und die Menschen versuchen den Verkeht zumindest etwas einzuschränken

  3. Hallo Ben,

    was würdest du als empfehlenswerten Kaufkurs sehen um sich in der Aktie erstmalig zu positionieren?

    Beste Grüße
    Patrick

Kommentar verfassen