25% Total Return in 3 Monaten mit einer unbeliebten Aktie

Cisco Systems Symbolbild
4.7
(43)

So schnell kann es gehen: noch vor 3 Monaten stand ich bei der Aktie gerade mal bei Plusminusnull. Und musste mir selbst meine Investmentthese in Erinnerung rufen und mich zum Durchhalten ermahnen.

Und seitdem hat die Aktie zu einem wahren Sprint angesetzt. Heute ist sie ein gutes Viertel teurer!

Woher das kommt, ob es dafür fundamentale Gründe gibt und wie ich die Perspektiven für die nächste Zeit einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag.

Und natürlich auch, ob ich jetzt womöglich die Gewinne mitnehme oder umgekehrt noch mal nachkaufe…

Im Corona-Crash-Jahr 2020 hatte ich die Aktie von Cisco Systems nach 11% Tagesverlust erstmals gekauft. Und dann in den letzten drei Jahren insgesamt fünfmal nachgekauft. Hier habe ich die Aktie vorgestellt.

Nach dem deutlichen Kursanstieg der letzten Monate bin ich nun mit jedem einzelnen Nachkauf im positiven Bereich. Für den Moment ist das eine so eine erfreuliche Ansicht:

10-Jahres-Chart Cisco Systems in US-Dollar
10-Jahres-Chart Cisco Systems in US-Dollar

Dividendenzahlung

Cisco zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,40 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 40 US$. Sie wurde von flatex mit dem EZB-Referenzkurs von 1,0767 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 27,66 €. Sie wurde mit Wertstellung 23.10.2024 überwiesen.

Dividendengutschrift Cisco Systems im Oktober 2024

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 1,60 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 55,35 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 2,9%. Das sind 0,6%-Punkte weniger als noch vor drei Monaten! Die nächste Dividendenerhöhung dürfte im April 2025 erfolgen, so dass die tatsächliche Jahresdividende bei einem heutigen Kauf etwas höher liegen sollte.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) berechnet sich auf den addierten Einstand meiner verschiedenen Käufe. Insgesamt habe ich für die 100 Aktien 4.165,16 € bezahlt. Nehme ich an, dass der Wechselkurs dieser Dividendenzahlung für jede Quartalsdividende genommen wird (was natürlich nicht zutrifft!), dann erhalte ich eine Bruttodividende für ein Jahr von 148,26 €. Daraus errechnet sich dann ein YoC von 3,6%.

Perspektive

Schon spannend, wie sich auf einmal die Relationen verschoben haben. Vor nur einem Quartal lag meine persönliche Dividendenrendite auf dem gleichen Niveau wie die Dividendenrendite bei einem Neukauf. Und nun, nach diesem Kursanstieg um 25%, zeigt sich ein deutlicher Vorteil (3,6% vs. 2,9%). Und meine Laune und Überzeugung, das richtige Investment gefunden zu haben, steigt ebenfalls.

Natürlich ist auch das nur eine Momentaufnahme. Genauso wie es eine vor drei Monaten war. Aber gerade dann, wenn man noch nicht so lange in einem Titel investiert ist – und mein Erstkauf ist ja auch erst 4 Jahre her -, ist alles eine Momentaufnahme. Und die Psychologie des Anlegens lehrt mich, dass die Phase ohne spürbare Kursgewinne die schwierigste Phase ist. Jedenfalls mir geht es so, dass ich mich da regelmäßig hinterfrage, ob meine Annahmen richtig waren. Oder ob ich etwas übersehen und falsch eingeschätzt habe.

Wenn eine Position dann erstmal ins Plus gedreht ist, dann wechselt sie in den „sicheren Hafen“ meines Depots. Die Selbstzweifel verschwinden und es wächst das Gefühl, dass es in den nächsten Jahren hoffentlich weiter aufwärts gehen wird.

Genau an der Stelle bin ich nun mit meinem Cisco-Engagement angekommen. Und der Blick auf die aktuellen Zahlen fällt nun ein wenig entspannter aus für mich: Cisco hat ein abweichendes Geschäftsjahr und befindet sich seit August bereits im Fiskaljahr 2025. Das letzte berichtete Ergebnis bezieht sich deshalb auf das Geschäftsjahr 2024.

Es war von einem Umsatzrückgang geprägt. Im gesamten Geschäftsjahr waren es -6%, im Schlussquartal sogar -10% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Genauso nahm der Gewinn je Aktie ab: -17% im Geschäftsjahr und -44% im Schlussquartal.

Das hört sich isoliert ziemlich negativ an und man fragt sich zwangsläufig, warum der Aktienkurs trotzdem so positiv reagiert hat. Wie so oft an der Börse sind die reinen Zahlen gar nicht so wichtig. Viel mehr zählen die Erwartungen! und diese Erwartungen, hervorgerufen durch die Guidance des Managements, wurden deutlich übertroffen. Für den Umsatz hatte Cisco eine Spanne prognostiziert und übertraf selbst das hohe Ende dieser Spanne.

Natürlich könnte man jetzt sagen, dass das Management schlecht geplant hat. Aber so ist das Spiel: lieber etwas konservativer prognostizieren und dann übertreffen und sich feiern lassen!

Und Cisco bedient die Erwartungen der Börse aktuell: die Bruttomarge zeigt den höchsten Wert seit 20 Jahren. Und 51% des Umsatzes werden nun durch Abomodelle erzielt. Und der annualisierte wiederkehrende Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 22% gestiegen. Darin ist bereits ein großer Effekt durch die Splunk-Übernahme enthalten.

Und das ist es, was ich seit geraumer Zeit geschrieben habe: Cisco wandelt sich vom schnöden Hardwarehersteller zu einem Softwarekonzern, der u.a in dem wichtigen Feld der Cybersecurity (neben AI und Cloud) gut positioniert ist.

Die Prognose für das neue Geschäftsjahr sieht deshalb auch wieder ein Umsatzwachstum vor: Der Umsatz soll nach 53,8 Mrd. US$ auf 55,0 bis 56,2 Mrd. US$ ansteigen. Für den Gewinn je Aktie wird noch ein Rückgang erwartet, hier schlagen die hohen Kosten für die Splunk-Übernahme plangemäß zu. Beim Gewinn je Aktie (Non-GAAP) wird ein Ergebnis zwischen 3,52 und 3,58 US$ prognostiziert. 2024 wurden 3,73 US$ erreicht.

Im nächsten Geschäftsjahr (also 2026, das im August 2025 startet) soll dann auch eine Steigerung des Non-GAAP-Gewinns pro Aktie sichtbar werden. Darüber hinaus soll sich dann das Umsatzwachstum von Cisco und die Ausweitung der Non-GAAP-Bruttomarge beschleunigen.

Nach den Rückschlägen der Vergangenheit, verbunden mit enttäuschten Erwartungen, hat die Börse mittlerweile wieder Vertrauen in die Cisco-Aktie gewonnen. Nun gilt es für das Management auch zu liefern. Eine erneute Prognosereduzierung in diesem Geschäftsjahr würde vermutlich zu einem heftigen Ausverkauf der Aktie führen.

Aber ich bin zuversichtlich, dass es nicht dazu kommen wird. Die Prognose erscheint mir zurückhaltend und damit stehen die Ampeln auf Grün für die nächste Zeit.

Cisco hat ja bekanntlich eine lange Historie und war um die Jahrtausendwende der Highflyer schlechthin an der Börse. Diese Zeiten sind lang vorbei und die Phantasie kommt inzwischen aus dem Softwarebereich und der IT-Security.

Es ist trotzdem mehr als unwahrscheinlich, dass sich der Kursanstieg nun linear fortsetzen wird. Ich erwarte vielmehr, dass es bald zu einer Konsolidierung kommt und dann mit dem Fortschreiten des Geschäftsjahres, wenn dann der Weg klarer wird, auch wieder höhere Kurse erreicht werden.

Für mich gibt es aktuell keinen Grund, an einen Verkauf der Cisco-Aktien zu denken. Mit genau 1% Depotanteil ist es eine schöne Position, um in diesem Bereich investiert zu sein. Die Dividendenhistorie ist sauber und die Quartalsdividende ist für mich netto auch schon spürbar. Und die Perspektive stimmt spätestens seit der Splunk-Übernahme.

Für einen Nachkauf fehlt mir nun aber zumindest kurzfristig die Kursphantasie. Denn Risiken gibt es natürlich auch. Denn knapp die Hälfte des Umsatzes ist eben nicht wiederkehrend und damit abhängig vom Vertriebserfolg. Und es ist noch nicht lange her, da berichtete Cisco davon, dass viele Kunden die Bestellung neuer Hardware verschoben hätte. Genauso können hier zukünftig auch Wettbewerber weitere Marktanteile gewinnen und Cisco empfindlich treffen.

Wenn ich deshalb noch einmal nachkaufen sollte, dann erst bei schlechten Nachrichten, die den Kurs unter Druck setzen. Aber die Nachrichten sollten dann auch lösbar sein und das Geschäft von Cisco nicht nachhaltig beeinträchtigen. Genau das war nämlich bei den meisten meiner Nachkäufe der Fall. Und gerade weil ich das noch so gut in Erinnerung habe, erwarte ich eine Wiederholung. Nur wann das sein wird, ist völlig offen.

Und sollte der Kurs nicht mehr zurückkommen, dann bin auch zufrieden. 100 Aktien ist eine runde Stückzahl und es besteht damit genug Potenzial, von entsprechenden Kurssteigerungen auch als Vermögenszuwachs zu profitieren.

Ich bin da völlig entspannt – kein Wunder, nach diesen drei Monaten!

Auf einen Blick:

Unternehmen:Cisco Systems
ISIN:US17275R1023
Im Divantis-Depot seit:14.08.2020
Letzter Nachkauf am:16.11.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:41,65 €
Gesamtkaufpreis:4.165,16 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:300,43 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Cisco Reports Fourth Quarter And Fiscal Year 2024 Earnings

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21 Gedanken zu „25% Total Return in 3 Monaten mit einer unbeliebten Aktie“

  1. @Ben,

    Cisco ist, glaube ich, der letzte Highflyer aus 1999/2000. Was an sich schon die Stärke des Unternehmens zeigt.

    Dennoch drängen andere Unternehmen in den Markt. Ich bleibe an der Seitenlinie. Mir fhelt das Alleinstellungsmerkmal.

  2. hatte vor vlt zwei oder drei Jahren hier schon mal scherzhaft geschrieben, Cisco und Unilever sind meine Butter und Brot Aktien, wobei ich nicht weiß, ob jetzt Cisco jetzt das Brot und Unilever die Butter ist oder umgekehrt.
    Anfangs war Cisco volumenmäßig unter meinen Top Ten, hatte sie aber halbiert und fühle mich jetzt ganz wohl damit. Wunder sind bei Cisco keine zu erwarten, aber es ist ein fester Mauerstein im Depot.
    Einfach weiter liegenlassen, aber auch nicht weiter ausbauen, aber auch nicht verkaufen…

  3. Meine Cisco-Aktien stehen bei mir seit geraumer Zeit auf der „Unter-Beobachtungs-Liste“ als Verkaufskandidat.
    Hauptgrund: Die schlechte Kursperformance der letzten 2 1/2 – 3 Jahre. Und jetzt diese Entwicklung. Ich bin sehr gespannt ob Cisco das aktuelle Kurs-Niveau wird halten können oder wieder zurück fällt. Bei einem deutlichen Rücksetzer werde ich mich ärgern das aktuelle Niveau nicht wenigstens für einen Teilverkauf genutzt zu haben.

    An die Mitforisten: Wie geht ihr mit getroffenen Verkaufsentscheidungen um ? Verkauf sofort oder Warten auf ev. bessere Kurse ? Gutes Beispiel dafür ist 3M. Ich habe meine Aktien im Tief über „Board geworfen“ in Erwartung eines weiteren Durchsackens. Es kam dann wie bekanntlich anders. Wie haltet ihr das ? Was sind eure Strategien ?

    Nebenbei, ein Teil meiner Cisco-Aktien sind bei TradeRepublic deponiert. TR schafft es seit den letzten beiden Dividendenterminen (Juli & Oktober) nicht die Dividende auszuzahlen. Auch eine im September beauftragte Depotübertragung wurde nicht ausgeführt. Der Service bei TR ist nach meiner Erfahrung schlecht bis unterirdisch. Rückmeldungen kommen nur mittels Textbaustein oder eben gar nicht. Gibt es ähnliche Erfahrungen bei euch, bzw. Handlungsempfehlungen um TR aktivieren zu können ?

    Nils

    1. Hallo Nils

      paar Sachen

      *Trade Republic, da bin ich schon von Anfang an,
      ist mir bisher nicht einen halben Cent Dividende schuldig geblieben. manchmal/selten kommt es verspätet, aber die Dividende kommt immer. Mir hat bisher nie was gefehlt.
      Es gibt ein inoffizielles Forum Trade Republic, das auch so heißt und die tracken die Dividenden und es paßt im groben. Da kann man sich auch austauschen.
      *wenn Du einen Depotübertrag/Teilübertrag haben willst, unterschrieben
      korrekt mit allen Infos (am besten vorgedruckte Formulare verwenden) als PDF
      an die emailadresse: service-de@traderepublic.de senden
      Sie sind jetzt schneller geworden.
      hatte letzten Sonntag was beauftragt und schon am Dienstag der vergangenen Woche waren die Aktien bei der Ing. Spätestens in 1 Woche ist das jetzt durch.
      * das Ende des PFOF /Payment for Orderflow, das Broker in D bis Ende 2025 noch mit Ausnahme verwenden dürfen, fällt 2026 weg. Nur Spread, Sparpläne kostenlos und die 1€ als Einnahme pro trade dürfte knapp werden.
      * Ja, ich stimme zu, der Service ist sehr schlecht. man hat es nur noch mit Bots zu tun.
      Auch wenn Trade Republic seinen Service sagen wir euphemisch ressourcenschonend
      gestalten will, intelligenter als andere Broker alles an Bots/KI abdelegieren will,
      so senden sie kommunikativ ein ganz negatives Signal, das sie mit Kunden nicht reden wollen. Bin selbst im Kundenverkehr und so ein Signal ist ein NoGo.
      Auf der anderen Seite würde ich bei 100 bis 1000 mails am Tag wegen ,50 Cent Dividende verspätet auch nicht reagieren wollen.
      aber sie haben sich diese Kunden selbst rangezogen, leben davon und ich weiß die niedrigen Handelskosten aber durchaus zu schätzen.
      Wer aber wie im Supermarkt billig von der Palette kauft, braucht auch keine großen Service zu erwarten.
      *Denke auch übers abwandern bei TR nach

      Zum Kaufen oder Verkaufen,
      finde bitte Deinen eigenen Stil, womit Du Dich wohlfühlst. Willst Du Aktien halten für lange, dann muß man Kursschwankungen aushalten und in Jahren denken.
      Pech und Glück mit Einstieg/Ausstieg haben wir alle mal
      Willst Du Swingtrader sein oder Daytrader, das mußt Du schon selber wissen
      Hier im Forum sind kaum welche unterwegs, die an kurzfristigen Erfolgen gezielt interessiert sind, eher am langfristigen Erfolg.
      Mach nie was, weil die anderen das auch so machen oder gesagt haben das man das so machen soll.
      Triff Entscheidungen nur, wenn Du selbst das für richtig hältst und niemand anders. Es ist Dein Geld. Und lerne dazu.
      Bessere Empfehlungen kann man ehrlicherweise nicht geben.

    2. Hallo Nils,

      ich habe mitlerweile alles von TR „verlagert“. Auch wenn der eine Euro pro Transaktion und dann rüber zur Ing lange Zeit ein gutes Prinzip war. Gegen Ende meiner aktiven Zeit bei TR lief das dann nicht mehr ganz rund. Wenn der „Bank-Run“ erstmal los geht, ist eine Verlagerung dann nicht mehr so einfach.

      Auch habe ich meine Einstellung zur Ordergebühr etwas angepasst. Wenn die niedrig sind schien mir das immer erstmal gut. Aber 7+ EUR bei der Ing haben den Vorteil, dass man einfach weniger handelt. Die ganz wenigen Käufe in letzter Zeit habe ich bei FinanzenNet.Zero durchgeführt (hatte ich mal wegen der schweizer Aktien eröffnet).

      Beste Grüße,
      Chrischaan

    3. Zum Thema Verkaufsentscheidungen:

      Das ist eine gute Frage! Ich würde nur noch verkaufen, wenn das Unternehmen akut in Gefahr ist oder ich eine bessere Investmentmöglichkeit sehe (bevorzugt Nachkäufe von schon im Depot vorhandenen Unternehmen). Als bessere Investmentmöglichkeit sehe ich entweder eine, der ich mehr Return zutraue (z.B. habe ich Cisco verkauft und dafür Fortinet gekauft) oder das Auflösen kleiner Positionen und Nachkauf von bestehenden gleichwertigen Positionen zur Reduzierung des Aufwandes.

      Nur um des Timings willen weil der Kurs evtl. fallen könnte, würde ich nicht mehr verkaufen.

    4. Hallo Nils,
      ich hatte mal das Übertragungsspektakel mit DAB als SB von DAB zu Baader gewechselt ist und ich nicht mitgegangen bin.
      Erstaunlicherweise ging es dann dann plötzlich ganz schnell, als ich denen ein Schreiben mit Verweis auf die MiFID II-Wohlverhaltensregeln nach §§ 63 ff. WpHG der BaFin (siehe hier: https://bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Auslegungsentscheidung/WA/ae_040518_faq_mifid2_wohlverhaltensregeln.html?nn=19643332#Start – speziell Punkt J) und konkreter Fristsetzung gesendet habe, ratzfatz ging es da plötzlich. Ob das bei TR wirkt – keine Ahnung.
      Wenn es immer noch nicht läuft, kann man sich auch direkt an das BaFin wenden (siehe https://www.bafin.de/SharedDocs/FAQs/DE/Verbraucher/GeldanlageWertpapiere/Wertpapierhandel/02_depotuebertrag.html), das sollte die Kooperationsbereitschaft noch weiter befördern.

      Viele Grüße und good luck.

  4. @Nils

    paar Gedanken

    Gute Firma oder schlechte Firma?
    wenn der Aktienkurs einer Firma zwischen 50€ und 100€ oszilliert
    und aktuell bei 75€ steht,
    der eine Kunde hat sie bei 50€ gekauft und findet die Firma total super, weil sie mit 25%
    plus in den Büchern steht.
    der andere Kunde hat sie bei 100€ gekauft und findet die Firma total schlecht, weil sie bei ihm mit -25% in den Büchern steht. Trotzdem ist es dieselbe Firma. Welcher Kunde hat recht?

    sry, etwas länger

    Wahrscheinlichkeiten zum optimalsten Einstiegszeitpunkt oder Wahrscheinlichkeiten zum optimalsten Ausstiegszeitpunkt bei Aktien.

    lieber gestern oder in der Vergangenheit, lieber heute oder lieber erst morgen bzw in der näheren oder ferneren Zukunft?

    Wenn eine Firma immer den selben Aktienkurs hat, beispielsweise 50€
    gestern, vorn einem Jahr, vor drei Jahren und so weiter und absolut klar ist,
    das sie in einem Jahr auch 50 € kosten wird
    beträgt die Wahrscheinlichkeit für den richtigen/besten Einstieg gestern bei 33,3%, Einstieg heute 33,3% und Einstieg morgen oder später bei 33,3%.

    Soweit klar. Wenn sich abzeichnet, das wir eine Firma haben, deren Kurs langfristig stetig steigt, beträgt die Wahrscheinlichkeit für den besten/optimalsten Einstieg gestern oder in der Vergangenheit vlt schon 60%, heute 30% und in der ferneren Zukunft bei 10%.
    Je steiler der Anstieg des Aktienkurses, je höher korreliert die Wahrscheinlichkeit des optimalen Einstiegszeitpunktes mit der Vergangenheit und je niedriger wird der Wert für die Zukunft.
    Da die Vergangenheit KEINE Option ist, muß man dann den Wert der Vergangenheit mit dem Wert von heute addieren und der ist immer höher als der Wert der Zukunft.
    Selbst wenn man den Wert der Vergangenheit aufteilt und gleichmäßig auf heute und morgen verteilt, ist der Wert für heute immer höher.
    Wir interessieren uns ja nur für Aktien, die stetig steigen.
    Kursschwankungen müssen gedanklich geglättet werden da sie auf Sicht von Jahren keine Rolle mehr spielen.

    Findige Mathematiker können sicher den mathematischen Zusammenhang berechnen.

    Der Extremfall, das der Aktienkurs einer Aktie heute ins unendliche steigt,
    bedeutet für die Wahrscheinlichkeit des optimalen Einstiegszeitpunktes gestern 100% und morgen genau 0%.

    Für den Ausstieg bei schlechten/fallenden Aktien ist dieser Zusammenhang genauso

    will das nicht auswalzen.

    Das bedeutet für eine gute Firma, die langfristig stetig steigt, ist der beste Kaufzeitpunkt genau heute.
    Für eine schlechte Firma, die immer weiter fällt zu verkaufen genauso.

    Die Beurteilung kann dem Akteur keiner abnehmen.

    Ich arbeite nie mit Stop Losses, kaufe wie es mir gefällt und warte bei guten Firmen auch nicht ewig. Und verkaufe wenn ich zu dem Entschluß gekommen bin.

    Seit ich mit Portfolio Performance aufzeichne, ist mein Geld pendelnd zwischen 8% und 10% verzinst. Passt super.

    KEINE Empfehlung, nur Gedanken.

    @ Crischaan
    kleine Scherz, optimistisch betrachtet sind 30 Positionen 30 Chancen
    und 120 Positionen 120 Chancen … ;-)

  5. Ganz verwegener und vergleichsweise primitiver, aber innerlich frei machender Ansatz:

    Man könnte auf die kecke Idee kommen statt ständig den Kurs unter die Lupe zu nehmen, das Unternehmen einfach zu kaufen und dann mal eine ganze Zeit lang im Depot zu behalten, wenn

    man das Geschäftsmodell meint – zumindest halbwegs – verstehen zu können
    es den eigenen Absichten (=Investment Style) entgegen kommt
    auf High Level Ebene die relevanten KPI Umsatz, EBIT und EPS attraktiv erscheinen (ohne Bilanz-Profi zu sein könnte man auch noch einen Blick auf die Verschuldung relativ zur Ertragskraft werfen, wobei ich persönlich behaupte, dass hier bereits die Interpretation schwierig wird…)

    Vorteil: Man lässt die Aktie des UNTERNEHMENS liegen, egal ob die Aktie des UNTERNEHMENS nach dem Kauf 12,5 Prozent fällt, 31,04 Prozent fällt, 27,5 Prozent steigt, vielleicht wieder auf den Kaufpreis zurückkehrt, drei Mal tanzt, zwei Mal hüpft usw. :-)

    Wir alle wissen doch, dass selbst die KPI, die unmittelbar in der Sphäre des Unternehmens begründet sind, wie etwa Umsatz, EBIT und EPS sich keinesfalls linear entwickeln – auch nicht mal von den sogenannten Top-Unternehmen, die gerne unscharf als „Qualitätsunternehmen“ oder auch als „Aktien für die Ewigkeit“ bezeichnet werden. Wie viele Anleger haben solche Top Unternehmen aus dem Consumer Staple Bereich nach Corona/Krieg aus ihren Depots geworfen, nur weil wegen der Vorkostenkrise/Inflation für mal 6-8 Quartale die operativen Gewinnmargen unter Druck waren? Stattdessen hätten sie besser zukaufen sollen.

    Wenn schon die fundamentalen Unternehmenszahlen nicht gut zu forecasten sind, dann versteht man wohl, wie nutzlos und irrsinnig es doch ist, seine Kauf- und Verkaufsentscheidungen an den Kursen festzumachen, da hier neben den Unternehmens-KPI außerhalb des Unternehmens völlig willkürliche Bewertungs-Faktoren auf den Kurs einzahlen (Kapitalmarktzins, Wachstum, Währungseffekte, Flavour des Jahres usw…).

    M.E. muss man einfach irgendwann die Kuh bei den Hörnern packen (=Kaufen) und dann auch mal richtig schön durchreiten (=im Bestand halten). Wer hingegen versucht, der Schlauste zu sein, könnte es schaffen oder auch…nicht?! :-)

    1. Vllcht noch als Ergänzung: Je langfristiger ich investiere, und mir selbst sozusagen bewusst sage, dass ich die nächsten Jahre nicht auf den Aktienkurs kapriziere: Um so wichtiger wäre mir noch ein Track record einer anständigen Kapitalrendite (hier sicherlich auch noch mal in der Gegenüberstellung ROA versus ROE um zu sehen, mit wie viel Risiko in der Bilanz diese verdient wird). Das ist am Ende das, was ich als Anleger verdiene und wenn die – auch unter Schwankungen meinetwegen – in der Rückschau über einen langfristigen Zeitraum anständig war, bin ich gewillt, die Aktie eines Unternehmens auch langfristig zu halten, selbst wenn sich mal KPI des Unternehmens eintrüben (mit dem Track Record der Kapitalrendite habe ich die Confidence, dass das Management entsprechende Adaptionen vorzunehmen weiß) oder der Aktienkurs aus anderen Gründen dümpelt.

        1. Hallo Börsenneuling,

          man suche sich eine Plattform (bezahlt oder unbezahlt) und errechne die Werte selbst nocheinmal.
          Damit man zur Qualität ein Gefühl bekommt. Der RoE ist eigentlich überall zu finden. Der RoI wird meist ausgewiesen, der RoA auf den freien Plattformen seltener.

          Je nach Plattform sind die Kennzahlen nämlich (teils erheblich) unterschiedlich errechnet, manche nehmen das Geschäftsjahr, manche das Kalenderjahr, manche machen es rollierend.

          Wovon ich auf alle Fälle abrate, Kennzahlen aus verschiedenen Plattformen zu vermischen.
          Man sollte dieselbe Quelle wählen.

          Ansonsten hilft Excel bei der eigenen Auswertung. Die Einzelkomponenten für die Berechnung sind eigentlich auf allen Plattformen zu finden.
          Für die Formeln hilft Tante Gockel.

          1. :-) Börsenhai – jetzt sehe ich erst nach Deinem Kommentar, dass ich Dich verwechselt hatte mit Börsenneuling. Dachte mir eigentlich schon, dass Du bestimmt Deine eigenen Quellen für solche Kennzahlen haben müsstest…

            1. Danke Tobs,
              das Versehen war aber sehr offensichtlich.
              Ich nutze übrigens kostenfreie Seiten (z.B. deutsche Börse, Nasdaq, Reuters, selbst Yahoo) und errechne es selbst. Wer hat den Widerspruch entdeckt? Ich nutze verschiedene Quellen. Das liegt daran, dass ich noch keine freie Quelle gefunden habe, die Kennzahlen zu allen Aktien – egal aus welchem Land – bereitstellt.
              Selbst bei Nasdaq habe ich bereits Fehler gefunden. Aber die sind überschaubar.
              Ich errechne auch immer die Dividendenrendite netto (auf den Einstandpreis) und nicht mit PortfolioPerformance.

              Klar kostenpflichtige Seiten sind der Datenqualität verpflichtet. Damit prinzipiell „fehlerfreier“. Die Frage, die sich jeder stellen muss: Ist es mir das wert? Neben den Werten bieten die Anbieter auch weiteren möglich Benefit.

              Und wieder frage ich: 120 oder mehr EUR für Auswertungen zu bezahlen, aber die FRA-Problematik mit 30€ für 3 Jahre lösen, ist Geldverschwendung. ^^
              Wieder, das ist meine Situation: bei unteren/mittleren vierstelligen Brutto-Dividenden war/ist mir das egal. Weil es funktionierte reibungslos, incl. Erinnerungsschreiben.

              Für nächstes Jahr probiere ich die 1822 bei ITA aus.

              @Nils: Thomas, Tobs, et.al. habe bereits darauf geantwortet. Die Kauf und Verkaufstrategie muss jeder für sich entwickeln. Manche machen Auswertugnen zu Kursen und sagen (vielleicht) deren Zukunft aus (ich nenne es Kurs-Onanie). Andere (ver-)kaufen nach „Gefühl“, es gibt keine festen Regeln für Kauf oder Verkauf. Jeder hier auch ich haben zum „dümmsten“ Zeitpunkt schon verkauft. Meine Lehre: Im Zweifel: Halten!
              Wichtig: Aus Fehlern zu lernen, sich selbst und die eigene Entscheidungsregeln zu reflektieren.

      1. Lieber Tobs,
        geil finde ich auch folgenden psychologischen Effekt (gilt vor allem für alle Mitforisten, die schon über 5 Jahre investiert sind): Du hältst eine Aktie, die idealerweise im Kurs klettert. Wenn dann Schwankungen kommen, merkst du gar nicht genau, ob der Drawdown nun -10% oder -30% war, weil du nur Einstand mit aktuellem Kurs vergleichst. Und da bist du – idealerweise – noch immer im Plus.
        So geht es mir aktuell z.B. mit Broadcom, Caterpillar oder auch Alphabet und Microsoft. Über divvydiary nehme ich durchaus immer mal Drawdowns wahr. Dann schaue ich näher auf den Vergleich (Kurs – Einstand) und erkenne, dass ich noch immer fett im Plus bin. Das beruhigt mich ungemein und lässt mich temporäre Schwankungen leicht aushalten.
        Man muss halt eine gewisse Schwelle zeitlich überwinden, bis die jeweilige Aktie mindestens 20% (besser mehr) im Plus ist. Dann belassen künftige Drawdowns das Delta aus Kurs – Einstand kontinuierlich im Plusbereich.
        Daneben gibt es wiederum Werte wie REITs, BDCs oder Rohstoffe, die stark schwanken. Hier muss man aushalten können, dass diese auch mal länger im Minus bleiben. Idealerweise versüßt mit einer ordentlichen Dividende. Gilt bei mir u.a. für Vale, Rio Tinto, ARE, O, Prologis und ARCC. Hier nehme ich Minus in Kauf zugunsten Cashflow via Dividenden.

        1. Lieber Matthias,

          da hast Du natürlich Recht; Buchgewinne gefallen mir tatsächlich auch immer besser, zumindest dann, wenn ich meine, vorläufig die Position ausreichend aufgebaut zu haben. Und Du hast natürlich ebenfalls vollkommen Recht damit, dass mit jedem neuen und überstandenem alten Marktzyklus zusätzlich Ruhe in das Depot reinkommt, insbesondere, wenn man überwiegend in Compounder investiert. Nur manchmal kommt es erstens anders zweitens als man denkt, und es dauert eben im Einzelfall doch länger (hängt auch stark vom Investment-Stil ab: Ich habe häufig abgestrafte Unternehmen gekauft, da darf man sich dann nicht wundern, wenn’s eben länger dauert).

          Mein kritischer Einwurf sollte sich auch nicht als fundamentale Meinungs-Opposition verstehen, sondern als Anregung zur Diskussion. Denn was gibt Zuversicht, von der ich eine in sich konsistente, ruhige Strategie am Besten ableiten kann: Von weniger beinflussbaren in fremder Sphäre liegender Faktoren wie etwa Aktienkurse oder eher von Unternehmensentwicklungen, fundamentalen Dingen? Mein Punkt ist: Desto weniger ich mich von externen, schwierig nachvollziehbaren Entwicklungen mache (Aktienkurse eben zum Beispiel), umso confidenter kann ich agieren, um so konsistenter bin ich in meiner Ausführung. Das zahlt dann idealerweise auf einen niedrigeren Turn over ein. Ein niedriger Turn over – das ist wiederum natürlich nur meine bescheidene Meinung, wobei ich meine, dass dies auch empirisch in Anlegerverhaltensstudien belegt ist – zahlt im Zweifel auf eine bessere Performance ein. Ich denke, die meisten Fehler werden nicht bei der Aktienselektion, sondern in der Frequenz des Handelns gemacht. Hier beobachte ich auch manchmal einige etwas self confidente Kantonisten, die sich hierin als erfolgreich selbst bestätigen, aber vielleicht mit hoher Handelsfrequenz auch nur in einem Zyklus erfolgreich sind (solange er nach oben geht), aber noch gar nicht die Bestätigung des zweiten Zyklus gefunden haben können (wo es dann runter geht und man durch das Hin und Her eher keine Aktienkursgewinne einfahren wird).

          Sehe ich Aktien als Ergebnis einer Kursfindung, richte ich mich mehr nach dem Kurs, sehe ich sie eher als unternehmerische Beteiligung, richte ich mich weniger nach dem Kurs. Oder ganz anders, plump ausgedruckt: Nicht selten machen die Geld, die gerade mal auf die Angst anderer pfeifen (anderer=Aktienkurs) und mit Selbstbewusstsein einen Investment-Case exekutieren. Das beobachtet man natürlich gut bei Immobilien oder Unternehmern. Die großen Vermögen werden hier nicht gemacht, wenn andere ängstlich sind und man sich an deren Angst ausrichtet. Die Vermögen werden gemacht, weil einfach selbstbewusst durchgezogen wird. Das ist fast schon philosophisch eine Allerweltsfrage, die man auch auf das Berufsleben übertragenund gut beobachten kann, wer mit Resilienz eher Erfolg hat als andere. Aber ich möchte solche Diskussionen hier auch nicht übertreiben… :-) Und jedenfalls opponiere ich natürlich hier gegen niemanden, der regelmäßig seine Positionen glattstellt.

          1. Sehr gut lieber Tobs!
            Auch wenn mein Post sich eher auf die Kursentwicklung bezog, bin ich ganz bei dir: Die Fundamentaldaten müssen stimmen! (Deshalb verkaufte ich irgendwann auch mal 3M oder MPW).
            Gutes Beispiel zu deinen Erläuterungen: Ich habe nun eine Position Moderna aufgebaut und bin noch an einer Position Regeneron dran, die 2025 fertig werden soll. Beide Unternehmen haben in großen Teilen sehr gute Finanzdaten. Auch glaube ich an das Geschäftsmodell und die Unternehmen.
            Nur: Der Kurs beider Firmen passt dazu aktuell nicht, beide sind nach Süden gegangen.
            Trotzdem bleibe ich erstmal dabei und übe mich in Geduld.
            Ich bin guten Mutes, dass dies mittelfristig nur eine Delle nach unten war.
            Eine gute Gelegenheit, die eigene Strategie und Resilienz zu testen! ;-)

  6. Hi Börsenhai,

    nee, ich bin kein guter Rechner…

    Weil ich das Tool mag und die Übersichtlichkeit schätze, nutze ich für einen ersten Scan regelmäßig Marketscreener. Hier habe ich sogar die Bezahlversion, auch wenn die dafür aufgerufenen Kosten happig sind. Die Daten-Akurratesse erscheint mir sehr gut zu sein.

    https://www.marketscreener.com/quote/stock/YUM-CHINA-HOLDINGS-INC-31776168/finances/

    Wo Du die Kapitalrenditen (und natürlich auch andere KPI) aber ebenfalls perfekt aufbereitet bekommst, ist Reuters. Neben Bloomberg als der andere relevante Marktdatendienstleister wären hier wohl – nahezu – gar keine Zweifel an der Daten-Akurratesse erforderlich.

    https://www.reuters.com/markets/companies/YUMC.N/key-metrics/management-effectiveness

    Grüße!

  7. Tja totgesagte leben länger. Mein letzter Kommentar zu Cisco war am 13.08.2024. Das war der vorläufige Kurstiefpunkt. Und manche hatten damals Cisco schon abgeschrieben. Ich hatte damals geschrieben, dass man vielleicht irgendwann zurück blickt und feststellt, dass damals doch ein optimaler Kaufzeitpunkt war. Und so war es. Man höre und staune, seit diesem Datum hat doch eine alte Cisco so ziemlich jeden Index outperformt.

    O.K. ist natürlich auch nur eine Momentaufnahme und vielleicht tendiert eine Cisco in einem halben Jahr 30% tiefer. Aber auch das wäre dann nur eine Momentaufnahme. Auch wenn die Dividendensteigerungen mich nicht vom Hocker hauen, so hat Cisco doch eine lupenreine Dividendenhistory. Und wer darauf vertraut, dass sich Cisco vom reinen Hardware Anbieter wandelt zu Software, Cybersecurity und die alte, tote Hardware, bekommt sein Warten immerhin etwas versößt. Damals am 13.08.2024 war die Cisco in meinem Depot mit 17% im Plus. Aktuell heute sind es 45,77%. Letztendlich ist das mir eigentlich egal, da ich eine Cisco ohnehin nicht vorhabe zuverkaufen, aber plus 45,77% sieht natürlich deutlich freundlicher aus. Ja ich kenne das Problem von Ben. Heute eine Aktie gekauft und die notiert wochen- oder monatelang an der Nulllinie oder sogar leicht unter Null, das nervt. Es ist einfach entspannter, wenn die Aktie innerhalb kurzer Zeit ca. 25% steigt und dann kann die Aktie 4 Jahre vor sich hindümpeln. Das Endergebnis ist dann auch nicht besser aber es lebt sich ruhiger. Verrückt.

    Übrigens noch so eine tote Aktie. Tabak. Da haben mich ja auch schon die einen oder anderen ausgelacht. Philip Morris ist auf jeden Fall auf einem All Time High. Und in der 1 Jahre Performance hat eine Philip Morris sogar den Nasdaq100 outperformt. Und eine fette Dividende gibt es dazu. Und von Ihrem Tiefstand vor genau fast 4 Jahren, hat eine Philip Morris auch nahezu jeden Index outperformt. Und auch in dieser Betrachtungsweise schaue ich mir nur den reinen Kursvergleich an. Aber auch hier gab es eine nette Dividende als Zubrot dazu.

    Totgesagte leben manchmal länger. Und die disruptiven Technologien auf welche Cathy Wood mit ihrem Ark setzt, mögen zwar ganz toll sein, aber Rendite bringen Sie nur der Fondmanagerin + Team, aber nicht den Anlegern. Noch so eine tote Industrie ist Öl und Gas. Da bin ich natürlich auch dabei. Kaufen wenn es spottbillig ist und keiner die Aktien haben möchte. Totgesagte leben länger als mancher denkt. Und so bleibe ich in Cisco, Philip Morris und Shell und Chevron investiert. Mit beiden letztgenannten wird man mit Sicherheit wenn man jetzt einsteigt, kein außergewöhnliches Ergebnis mehr erzielen können. Der Zug ist abgefahren. Die werden jetzt so vor sich hindümpeln. Aber die liegen bei mir auch im Depot mit einem schönen Plus und liefern 4x im Jahr eine fette Dividende. Apropo Gas. Man kann mal über eine Air Liquide, Air Gas & Chemicals und Linde nachdenken. Da steckt jede Menge Wasserstoff Fantasie drin. Und wenn das nichts wird, auch egal. Die liefern auch so weiterhin solide Ergebnisse. Die habe ich alle 3 im Depot. Air Liquide die ersten seit 2008. Das war einmal nur eine Miniportion. Aber durch die Zuteilung von Gratisaktien, Nachkauf und mittlerweile meinem Sparplan und Kursteigerungen, bereue ich, dass ich damals nicht mehr gekauft habe. Und schaut Euch einmal den Chart an……..

    Bei Kursschwäche kann man durchaus darüber nachdenken. Das soll aber keien Aufforderung zum Kauf sein. Jeder muss selbst prüfen , ob das was er kauft auch zu einem passt. Manche haben nicht soviel Geduld. 2008 ist immerhin 16 Jahre her. Aber Geduld zahlt sich definitiv mit den richtigen Aktien aus. Und wer noch unter 50 ist, hat noch genug Zeit. Kauft wirklich nur hochwertige Aktien mit absolut lupenreiner Historie. Die Enttäuschungen werden gering sein.

    1. @star, auch Exxon und Walmart solche Oldies, die auf oder nahe am Alltimehigh sind. Auch Altria kommt so unscheinbar daher und doch ist jemand der schon sehr lange bei Altria dabei war,
      kostenlos über Spinoffs (mindestens) Aktionär von Philip Morris und Kraft Heinz Food geworden…
      Costco auch so ein Urvieh, aber noch nicht so alt.
      Irgendjemand hat mal gewitzelt, das Buffets letzter großer Deal die Komplettübernahme von Costco sein könnte,
      leisten könnte er sich das.

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