Vorab: Solltest Du eine Ähnlichkeit mit real handelnden Personen oder existierenden Unternehmen finden, dann ist das ein Zufall und nicht beabsichtigt. Ich habe mich hingesetzt und mir eine Geschichte ausgedacht. Natürlich könnte sie auch so vorgekommen sein, aber das weiß ich nicht. Ich habe einfach meine Börsenerfahrung und meine Beobachtungen der letzten Monate und Jahre in meine Phantasie einfließen lassen:
Eines Abends klingelte das Telefon in dem beschaulichen schwäbischen Örtchen. „Bravo, eigentlich wollte ich doch jetzt gemütlich einen Trollinger aufmachen! Wer kann das sein?“ dachte Ulrich. Ulrich hatte vor Jahrzehnten ein kleines Unternehmen gegründet, das Software entwickelte und es fleißig aufgebaut. Er war in seiner Region gut vernetzt, natürlich Kunde der Sparkasse und hatte seinen Aufsichtsrat seit jeher mit bekannten Persönlichkeiten besetzt. Was sie einte war die Liebe zum Fußball und am Samstag fiel dann auch schon mal das ein oder andere Projekt für Ulrichs Softwareunternehmen ab.
Ulrich schaute auf das Display seines Smartphones und sah eine unbekannte ausländische Nummer. Die Vorwahl offenbarte, dass der Anruf aus Großbritannien kam. Sollte das etwa wieder einer dieser Fakeanrufe sein?
Aber Ulrich war neugierig und nahm das Gespräch an. Am anderen Ende stellte sich Ira vor, eine freundliche Dame mit österreichischem Akzent. Sie wolle ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen könne – aber nicht am Telefon. Ulrich war angeteasert. Bereits zwei Tage später saß Ira mit Ulrich im Hinterzimmer des Stuttgarter Restaurants „Der Zauberlehrling“. Und was Ira dem umtriebigen Ulrich dort vorschlug, grenzte tatsächlich an Zauberei.
Ira hatte einen Plan ausgeheckt, den sie gemeinsam mit ihrem Partner Thomas erarbeitet hatte. Und der Ulrich noch besser als die Sterneküche des Restaurants schmecken sollte.
Denn Ulrich hatte über die Jahre das Wachstum seines Softwareunternehmers nur durch die Abgabe von Anteilen finanzieren können. Es war zwar gefühlt sein Unternehmen geblieben. Aber er besaß nur noch 53% der Anteile. Das reichte natürlich locker aus, um alle Entscheidungen allein zu treffen. Die restlichen Anteile waren breit verstreut und kein Fonds oder anderer Investor konnte ihm das Wasser reichen. Aber er konnte nicht einfach das gesamte Unternehmen verkaufen. Und auch bei einer Übernahme müsste ein Investor schon eine ordentliche Prämie bieten, um sicherzustellen, auch genügend Anteile angedient zu bekommen.
Genau das war auch die ursprüngliche Idee, mit der Ira und Thomas an Ulrich herantraten. Am Ende kam jedoch eine Lösung heraus, die dazu führte, dass Ulrich seine Anteile am Unternehmen nahezu verdoppeln könnte und nichts dafür bezahlen müsste. Dafür musste er lediglich einen geringen Teil des Umsatzes verkaufen. Ulrich konnte sein Glück kaum fassen. Auf diesen Tag hatte er seit Jahren gehofft.
Aber der Reihe nach:
Was hatte Ulrich nicht für Mühen und Anstrengungen unternommen, um sein Unternehmen so groß zu machen? Er hatte sogar seinen erstgeborenen Sohn zu seinem Nachfolger aufgebaut und trotzdem wollte der Aktienkurs einfach nicht anspringen. Die Börse sah offenbar das Potenzial des Softwareunternehmens mit der Umstellung auf Abomodelle nicht. Das ganze Unternehmen war nicht mal mehr 200 Millionen € wert. Und Ulrichs Anteil damit weniger als 100 Millionen €. Immer noch viel Geld – aber nach 30 Jahren war das für ihn dann doch eine Enttäuschung.
Ira machte ihm das Angebot aber noch schmackhafter und sicherte ihm zu, dass das Unternehmen am Ende mehr wert sein werde. Und damit allein sein Anteil rund 200 Millionen € ausmachen werde. Ulrich fragte sich erneut, ob Ira zaubern könne.
Die beiden vereinbarten ein neues Treffen, diesmal gemeinsam mit Beratern in München. Die Zeit drängte und so fand das Treffen bereits eine Woche später statt. Ira wollte den Fisch nicht mehr vom Haken lassen und Ulrich war sehr gespannt.
In München stellte Ira dann ihre Struktur vor: Gemeinsam mit Ulrich würden ihre Investoren eine Gesellschaft gründen, die ein offizielles Übernahmeangebot für Ulrichs Softwareunternehmen abgeben würde. Dazu gebe es ein Delisting und so schnell wie möglich einen folgenden Squeeze-Out.
Ulrich schaltete sofort und erklärte noch im Gespräch, dass diese Struktur für ihn nicht in Frage käme. So viele Mitarbeiter seien selbst Aktionäre und auch sein Netzwerk sei seit Jahren beteiligt. Wenn er ihnen ihre Aktien zwangsweise wegnehmen würde, dann setze er seinen Ruf aufs Spiel und wäre womöglich der gierige Ulrich. Da müsste Ira sich schon etwas anderes überlegen. Geld sei nicht alles im Leben.
Ira war erstaunt. Mit der selben Struktur waren sie doch gerade erst bei einer anderen deutschen Softwarefirma durchgekommen. Der dortige Gründer war geradezu begeistert von der Vorstellung, nicht mehr der Börse Rede und Antwort stehen zu müssen. Und sich wieder auf das operative Business konzentrieren zu können.
Aber gut, zwischen den beiden Gründern lagen gut 20 Jahre im Alter und Ulrich war aus einem anderen Holz geschnitzt. Sie mussten also einen anderen Plan schmieden. Denn eins war klar: sie wollten unbedingt in den deutschen Markt und Ulrichs Softwareunternehmen sollte ihr zweiter Deal werden, der ihnen noch größere Anerkennung bringen sollte.
Sie gingen zunächst ohne neuen Termin auseinander. Noch auf dem Weg von München nach London beauftragte Ira ihre Berater, einen neuen Plan auszuhecken. Diesmal müsse er so gut sein, dass Ulrich ihn nicht ablehnen könne.
3 Wochen später klingelte Ulrichs Handy erneut. Ira hatte ihr herzlichstes Lächeln aufgesetzt und lud Ulrich mit seinen Beratern nach London ein. Und sie versprach ihm, dass sich der Weg für ihn lohnen werde. Bereits 10 Tage später traf Ulrich in London ein. Ira hatte für das Meeting den Loft „The Little Yellow Door“ in Notting Hill gebucht. Hier hatten sie im zweiten Stock alles für sich und konnten sich in einer ungezwungenen Atmosphäre besser kennen lernen und Details zu dem neuen Plan austauschen.
Diesmal war Ira überzeugt, dass Ulrich anbeißen würde. Sie hatte im Vorfeld einige Kröten geschluckt und sich auf das Herzstück von Ulrichs Unternehmen konzentriert. Das wollte sie um jeden Preis haben und das Angebot sollte so großzügig sein, dass Ulrich nicht Nein sagen könnte. Denn sie war überzeugt davon, dass sie hier exzellentes Wachstum vor sich hätten und Ulrich selbst das Potenzial noch nicht ganz begriffen hatte.
Und so ging alles ganz schnell. Bereits nach einer halben Stunde Small Talk und Vorgeplänkel kam Ira auf den Punkt. Sie holte ihren Plan wie Pfeile aus dem Köcher und schoss einen nach dem anderen ins Schwarze. Sie brauchte lediglich 5 Folien, um Ulrich zu überzeugen.
Ulrich war geflasht. Wenn dieser Plan wirklich aufginge, dann würde ihm sein Unternehmen bald wieder fast allein gehören. Aber alle seine Freunde und Mitarbeiter dürften ihre Aktien behalten. Und gleichzeitig hätten sie einen starken Partner an Bord, mit dem sie weltweit expandieren könnten. Und das Beste: der Plan kostete ihn unterm Strich nichts. Für ihn als Schwaben war es schier unglaublich, was Ira da vorstellte. Und in welchen Sphären sie sich bewegte. Hier in London spielte Geld offenbar keine Rolle. Es war vorhanden und über die Bewertung seiner Aktiengesellschaft an der Börse lachten sie nur.
Wie viele Jahre hatte er auf diesen einen Moment gewartet? Wie gut, dass er seine Berater dabei hatte. Sie behielten einen kühlen Kopf und sprachen davon, dass sie alles mitnehmen und in Ruhe auf sich wirken lassen wollten. Aber genau das wollte Ira verhindern. Sie hatte Sorge, dass Ulrich mit ihrem Plan einen anderen Investor suchen würde. Sie wollte unter allen Umständen seine Zusage und zwar sofort.
Deshalb fragte sie ihn konkret: „Ulrich, was brauchen Sie, damit wir heute einen Deal haben?“ Ulrich war erstaunt über die Frage, aber wollte sich auch nicht so einfach um eine Antwort drücken. Schließlich war es sein Kind, sein Leben, das hier zum Verkauf stand. Wobei der Plan ja so gestrickt war, dass er nur eine Beteiligung an einem Teil des Unternehmens verkaufen sollte. Er bat Ira um eine Unterbrechung des Meetings und sprach mit seinen Beratern. Ira ging derweil mit ihren Beratern in die Wohnküche und sie bedienten sich an dem dort drappierten Finger-Food.
Ulrich fragte seine Berater, was sie von dem Plan hielten und ob er so umsetzbar sei. Sie zögerten nicht lang und gaben grünes Licht. Einer von ihnen empfahl ihm, Ira als Antwort einfach einen unverschämten Preis zu nennen. Seiner Einschätzung nach wären die Chancen hoch, dass sie ihn akzeptieren würde. Bisher hatte Ira 180 Millionen € angeboten. Ulrich aber forderte nun 300 Millionen €.
Ira hatte Ulrich jetzt genau da, wo sie ihn haben wollte. Er akzeptierte die Struktur und war bereit, schon heute den Deal zu besiegeln. Und beim Preis hatte sie ohnehin großen Spielraum. Aber 300 Millionen €? Die hätte sie für das ganze Unternehmen auf den Tisch gelegt. Und so antwortete sie Ulrich auch. 300 Millionen € für alles oder 250 Millionen € für diese Struktur. Ulrich entfuhr ein Lächeln: „Ira, we have a Deal.“
Voller Freude öffneten sie nun den bereits gekühlten Champagner und stießen auf ihre neue Partnerschaft an. Den Rest würden die Berater übernehmen, auf die nun einiges an Arbeit wartete.
***
Und an dieser Stelle endet die erfundene Geschichte. Hast Du Ähnlichkeiten mit der Realität festgestellt? Das ist dann reiner Zufall, zeigt aber, dass Du auch über eine entsprechende Phantasie verfügst und selbst das Börsengeschehen intensiv beobachtest. Dann hat Dir die Geschichte bestimmt gefallen. Für alle anderen empfehle ich ruhig auf die anderen Beiträge auf dem Blog zu achten.
Denn schon der nächste Beitrag auf dem Divantis-Blog enthält wieder Fakten – gepaart mit meiner Interpretation und Analyse. So wie Du das kennst! Aber vielleicht entstehen in Deinem Kopf beim Lesen eines der nächsten Artikel ja auch einige Bilder, die womöglich durch diese Börsengeschichte inspiriert sind.
Ich liebe es jedenfalls, mir zu Börsenmeldungen die handelnden Personen bildlich vorzustellen und mir die Vorgänge im Hintergrund zu überlegen. Denn wenn wir eine Adhoc-Meldung lesen, dann ist das für uns erstmal nur ein Text mit harten Fakten. Für die Aktengesellschaft, das Management und die Berater ist sie aber aber womöglich nur ein Meilenstein in einer monatelangen Entwicklung. Und für das eigene Investment ist es wichtig, sich die Intentionen der handelnden Personen klar zu machen. Natürlich können wir nicht in ihre Köpfe schauen. Aber Gedanken an eine Geschichte helfen oft, Vorgänge besser zu verstehen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Schön geschrieben – gratuliere! Bisschen wie eine Detektivgeschichte zum Selberlösen. Was im Kopf hängen bleibt, ist, wie die zweite Struktur im Detail aussieht ;-)
BG, Matthias66
Ich hätte da eine asUSUmption worum geht😅
Matthias schreibt vom tollen Effekt, wenn eine Aktie schon lange liegt
und sich stark im Plus befindet, dann merkt man Rücksetzer von 10% gar nicht.
Ähnlich Tobs Zitat: „dass mit jedem neuen und überstandenem alten Marktzyklus zusätzlich Ruhe in das Depot reinkommt“
Was sind denn das dann für Leute, die die Aktie dann so aus Depot werfen, das die Aktie 10% fällt?
Klar A) die Profis und großen Assetmanager, die mit der Stoppuhr bei jeder Earningssession live in der ersten Reihe sitzen und den ganzen Tag Reuters, Dow Jones Newswire und Bloomberg lesen.
Das ist nicht und wird nicht unsere Liga. Da sind wir zu langsam und können das auch gar nicht so schnell handeln.
B) die Newbies, die zittrigen Hände und die, die die Aktie noch gar nicht so lange haben.
Alle anderen „Oldies“ merken es entweder gar nicht oder wollen auch gar nicht reagieren.
Je länger die Aktie liegt und desto nachhaltiger sie steigt und die Wertschöpfung und organisches Wachstum intakt ist, desto größer wird dann auch die „Fancommunity“ von alleine. Die Nachfragebasis verbreitert sich.
Was könnte man daraus lernen. Liegenlassen und Zeit verstreichen lassen. je länger die Aktie liegt, desto besser wird es meistens (Bis auf die berühmten Ausnahmen).
Da man schon ein gutes Gefühl für gute Aktien entwickelt hat, dürfte dieser
Ratschlag einfach liegenlassen bestimmt bei 7 bis 8 von 10 Aktien gut zutreffen.
Diese Quote ist ausreichend.
Bei solchen extrem gehypten Raketen wie SMC ist es natürlich absoluter Blödsinn
wenn man (vor dem Split) vielleicht zu $750 oder höher noch zugriffen hat, das jetzt noch aussitzen zu wollen
zumal wenn der Wirtschaftsprüfer mit der rote Flagge wedelt.
Da ist dann schnelles Handeln gefragt. Wer hoch steigt, kann auch tief fallen,
wenn es so ein überstürztes, kein organisches Wachstum ist.
Hier haben Insider und Glückspilze, die von Anfang an dabei waren, ihre Schäfchen ins trockene gebracht und ziemlich viele, die zu spät aus Gier auf den Zug aufgesprungen sind, haben viel verloren.
Hier sind in solchen Fällen auch Teilgewinnmitnahmen absolut zulässig und auch angeraten.
Von solchen Hypes sollte man, wenn man nicht gerade zufällig in so einer Rakete drinsitzt, lieber die Finger lassen.
Aber ja, vorher weiß man es nicht und hinterher ist man immer schlauer.
Aber SMC hab ich bewußt außen vor gelassen und das war auch gut so.
Grüße und schönes WE, wenn es dann soweit ist.
@Thomas: Mittlerweile muss ich auch sagen: Probleme mit dem Abschluss führen in aller Regel so richtig in die braune Masse. Eigentlich sollte man sich dann wirklich von Titeln trennen, einfach weil es empirisch so häufig richtig gewesen wäre. Bei KHC habe ich das nicht gemacht, zum Glück hatte hier die Ausnahme die Regel bestätigt (jedenfalls lag kein großer Scum vor).
@Aktien halten/verkaufen:
Es ist und bleibt ein Dilemma. Jeder muss seinen Weg finden. Ungeachtet dessen lohnt es sich darüber zu reflektieren, dass Aktienrendite eben nur mit Schwankungen zu verdienen ist, jedenfalls dann, wenn man sich als langfristiger Anleger versteht.
Immerhin kann das sogar gegenüber „professionellen Anlegern“ ein Vorteil sein. Ich würde zwar nicht so weit gehen, sie als Kontra-Indikator zu sehen, aber jedenfalls muss man sehen, dass sie zwar professionell aufgestellt sind, aber ihr Geschäftsmodell – meiner Meinung nach! – in vielen Fällen gar nicht auf das Verdienen der langfristigen Aktienrendite ausgerichtet ist! Wir wissen das ja, dass „professionelle Anleger“ typischerweise „regelgebunden“ anlegen, oder – das finde ich von der Geschäftsethik auch viel schlimmer – sie „vertrieblich getrieben“ sind und schlicht daher häufiger umschichten, weil im Vertrieb entweder Wertschwankungen oder das Halten von gerade nicht angesagten Aktien hinderlich sind. Sprich mal mit Fondsmanagern privat und sei erstaunt, wenn wir Dir gesagt wird, eigentlich müsste man doch diese Aktie jetzt erst Recht kaufen oder einfach laufen lassen, aber das kann ich im Fonds einfach nicht machen.
Darum ist hier für mich in der Ableitung davon schon mal klar zu unterscheiden:
Kapitalsammelstellen (Fondsmandate, Segregated Account Mandate, commoditisierte Vermögensverwaltungen usw…) müssen Kapital einsammeln, also Vertrieb betreiben und Kunden glücklich machen und bei der Stange halten. Kunden solcher Kapitalsammelstellen haben wieder verschiedene Anforderungen, nicht wenige, eigentlich nahezu alle von ihnen, scheuen aber Volatilitäten. Sie mag einfach niemand, unabhängig davon, ob relevante Ausschüttungsrenditen verdient werden, sie machen die Leute übel. Das führt dazu, dass solche Kapitalsammelstellen in der Regel ihr Geld nicht damit verdienen, dass sie schlicht den Vorteil des Kapitalmarkts für ihre Kunden arbeiten lassen: Nämlich die schöne Aktienrendite mitnehmen, indem allerdings unangenehm empfundene Schwankungen einfach in Kauf genommen werden. Daher finde ich solche Adressen – für mich – nicht geeignet als gedanklicher Referenzpunkt/Anker. Sie verdienen schlicht ihr Geld nicht damit, langfristig die Aktienrendite arbeiten zu lassen, sondern mit Story-Telling und Kundenmanagement, das nicht nur viel Geld kostet, sondern auch noch den Ansatz der langfristigen Aktienrendite eher unterdrückt. [Anmerkung: Natürlich gibt es auch löbliche Ausnahmen, und dann häufig auch mit nicht schlechter Rendite – ein interessantes hierfür der über die DWS aufgelegte Fonds des Family Offices FOCAM, der einen Turn over nahezu von Null hat und deswegen auch wenig kostet und solide performt https://www.dws.de/AssetDownload/Index?assetGuid=2349a35c-7291-4230-92e6-b02c34160eef%5D.
Interessanter finde ich daher größere Kapitalanlagen, die für sich alleine investieren. Vor allen Dingen, wenn sie nicht indirekt ausschließlich über Fondsmandate investieren lassen, haben diese in aller Regel einen viel geringeren Turn over. Einfach weil sie selber wissen, dass Schwankungen zur Rendite dazu gehören. Sie benötigen niemanden, der ihnen diesen Schmerz nimmt oder ihnen einredet, mit Risikomanagement lässt sich die Aktienrendite glätten. Meine Wahrnehmung ist: Großes Geld, das sich weitgehend selbst verwaltet, hält Aktienpositionen länger durch und pfeift auf die Schwankungen, weil es Unternehmen und Cash Flows und nicht Kurse kauft.
Heute springt Reckitt Benckiser um 10 Prozent hoch. Ich habe bei 50 Euro reingebuttert, was ich geben konnte. Ich habe schon etliche Hunderte Stück aufgesammelt. Ich kann mich über das Kursplus aber überhaupt nicht freuen. Eigentlich wollte ich weiter aufladen. Wenn die Kursreaktion von 10 Prozent heute wegen des Urteils etwas übertrieben war und der Kurs wieder nachgeben sollte, würde ich mich erst mal wieder freuen.
Ja Reckitt Glückwunsch
bei mir heute Cardinal Health, die ich auch schon mehrere Jahre halte, bei $40 eingesammelt habe stehen heute mit$ 115 und einem Plus von 8% im Tag da.
Hätte ich gar nicht gemerkt, wenn’s ich nicht zufällig gelesen hätte… :)
Zu deinem letzten Artikeldrittel, lieber Thomas:
Deshalb verkaufte ich irgendwann MPW und Vonovia. Um Verluste zu begrenzen, in Sicht eines fehlenden Turnarounds. Auch das ist mitunter eine wichtige Maßnahme, um Verluste zu reduzieren.
Hallo Ben,
herzlichen Dank für Deine short story. Wer es romanhafter möchte kann sich mit Martin Suter vergnügliche Stunden bereiten. Vielen von Euch dürfte er bereits vertraut sein.
Ich spiele in meinem Kopf eben solche ‚dramatischen‘ Begebenheiten weniger auf Software-AGs durch als vielmehr noch etwas gruseliger auf die Notwendigkeiten CO2 aus der Luft zu entsorgen. Könnte doch sein, dass man darin mit neuester Technologie nur noch die einzige Rettung erkennt. Bietet sicherlich schönen kriminalistischen Literatur-Stoff. Ich dekliniere die Story deshalb so gerne durch, weil ich als Langzeit-Aktionär mir durchaus dabei tolle Geschäftsideen wie Ira vorstellen kann. Phantasie fördert erfolgreiche Investmententscheidungen … wenn es nur nicht manchmal so gruselig wäre …
Gruß Frank