Ist bei der Aktie die Party schon vorbei?

4.3
(32)

Die Aktie hatte den Corona-Turbo eingelegt und erreichte im August letzten Jahres ihren Höchststand. Viele Leser rieten mir damals, ich solle die Aktie verkaufen.

In alter Langfristanleger-Manier habe ich das nicht gemacht und dem Kursrückgang entspannt zugesehen. Denn die Aktie hat trotzdem im letzten Jahr ein Plus von 23% hingelegt.

Warum ich die Gewinne auch heute noch nicht sichere, verrate ich in diesem Beitrag. Zudem erfährst Du alles zur Dividendenzahlung der Aktie.

Der Highflyer in meinem Dividendendepot bis zum letzten August war The Clorox Company. Das Unternehmen habe ich hier vorgestellt.

Dividendenzahlung

Clorox zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,11 US$ je Aktie. Für die 50 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 55,50 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,2179 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 33,93 €. Sie wurde mit Wertstellung 12.02.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift Clorox im Februar 2021

Perspektiven

Klar, dass Clorox mit seinen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln zu den Corona-Gewinnern gehört. Und so hatte die Aktie im Chart auch den berühmten Corona-Crash-Ausschlag. Allerdings genau andersherum. Und im Anschluss ging es dann kontinuierlich bergauf bis zum Gipfel bei 237,50 US$. Inzwischen notiert die Aktie „nur noch“ bei rund 185 US$. Das ist ein Minus gegenüber dem Höchststand von etwas über 20%. Dramatisch ist das noch nicht, aber der Abwärtstrend ist deutlich erkennbar.

Vermutlich wäre es rational richtig, spätestens jetzt die Reißlinie zu ziehen und die Aktie zu verkaufen. Denn so zieht sie ja auch die Depotperformance des Jahres 2021 mit nach Unten.

Warum ich das aber nicht vorhabe? Ich habe die Aktie 2017 und 2018 zu Kursen von 128 bzw. 119 US$ gekauft. Damals war an Corona noch nicht zu denken. Ich habe einfach langfristiges Potenzial für das Unternehmen und seine Produkte gesehen. Und diese langfristige Perspektive sehe ich auch heute noch.

Ich bin da vielleicht etwas bockig. Aber ich will mich nicht von kurzfristigen Kursveränderungen beeinflussen lassen. Weder negativ noch positiv. Wenn ich überzeugt von einem Unternehmen bin, dann bleibe ich investiert. Das mag dazu führen, dass ich nicht die letzten Prozentpunkte an Outperformance schaffe. Aber es lebt sich so deutlich entspannter. Ich muss überhaupt nicht handeln, wenn alles gut läuft.

Und bei Clorox sind die Geschäftszahlen natürlich derzeit phänomenal. Anfang Februar gab Clorox die Quartalszahlen für das 2. Quartal (abweichendes Geschäftsjahr!) bekannt und meldete einen Umsatzanstieg um 27% gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn je Aktie stieg sogar um 39% auf 2,03 US$.

Die Umsatzsteigerung verlief quer durch das Unternehmen, drei der vier Unternehmensbereiche wuchsen zweistellig (lediglich „Lifestyle“ mit Naturkosmetik legte „nur“ um 9% zu). Und auch die Bruttomarge stieg von bereits sehr guten 44,1% auf noch bessere 45,4%.

Mit Veröffentlichung der Quartalszahlen erhöhte Clorox auch die Prognose für das komplette Geschäftsjahr. Der Umsatz soll ganzjährig um 10 bis 13% wachsen und der Gewinn je Aktie bei 8,05 bis 8,25 US$ erreichen.

Ich habe das Gefühl, dass Clorox hier bewusst die Erwartungen etwas dämpft. Denn Corona wird noch bis zum Ende des Geschäftsjahres (30.06.) nicht wegzudenken sein. Und natürlich ist es schöner, die eigenen Prognosen zu übertreffen als sie zu verfehlen.

Aber was kommt danach? Ich sehe auch für die Nach-Corona-Zeit weiterhin gute Aussichten für Clorox. Denn klar ist für mich: auch wenn durch die Impfungen eine Herdenimmunität geschafft ist, wird es weiterhin erhöhte Hygieneanforderungen geben. Und diese werden nun mal durch Clorox bedient.

Ich bleibe deshalb langfristig in Clorox investiert. Sollte der Abwärtstrend des Aktienkurses wirklich weitergehen, dann kommt die Aktie irgendwann auf meine Nachkaufliste. Denn wenn die geschäftlichen Perspektiven stimmen, der Aktienkurs aber sinkt, dann stocke ich perspektivisch auf. Kauflust wird bei mir in der Region um 140 US$ je Aktie generiert. Dann würde sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 17 belaufen und die Dividendenrendite bei 3% liegen.

Auf einen Blick:

Unternehmen:The Clorox Company
ISIN:US1890541097
Im Divantis-Depot seit:06.02.2017
Letzter Nachkauf am:19.04.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:50
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:108,63 €
Gesamtkaufpreis:5.431,34 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:601,84 €
Aktuelle Strategie:Unterhalb von 100 US$ kaufen

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 4.3 / 5. Anzahl der Stimmen: 32

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

6 Gedanken zu „Ist bei der Aktie die Party schon vorbei?“

  1. Moin Ben,

    du bist glaube ich der einzige, den ich kenne, der Clorox bereits vor dem Pandemie-Ausbruch im Depot hatte.

    Alle anderen sind erst im letzten Jahr eingestiegen – größtenteils aufgrund der exzellenten kurzfristigen Geschäftsaussichten.

    Und genau diejenigen sind’s wahrscheinlich nun, die ihre Gewinne mitnehmen wollen und den Kurs nach unten drücken.

    Angesichts des Kursverfalls der letzten Wochen wird Clorox nun langsam auch wieder für bislang nicht Investierte wie mich interessant.

    Immerhin notiert die Aktie in Euro gerechnet keine 10% unter ihrem 52-Wochen-Tief mehr.

    Noch ist für mich aber nicht der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen.

    Den von dir für einen Nachkauf anvisieren Zielkurs fände ich allerdings ebenfalls sehr attraktiv!

    Lieben Gruß
    David

    1. Hallo Torsten

      Weil es nur rund 3,5 % p.a. Prämie bringen würde, wenn ich zur Absicherung 14k USD vorhalten unter der Annahme, dass 210 USD Prämie am oberen Ende der Spanne für Juli Optionen bekomme.
      Zudem hätte ich das Problem, dass wenn der Kurs z.B. im Juni auf 140 USD sinkt, ich sehr wahrscheinlich nicht sofort die Aktien angedient bekomme. Steigt der Kurs wieder über den Strike, habe ich keine Aktien, konnte nicht zu meinem Kurs kaufen, ohne die Option vorher teuer zu schließen und kann die 14k USD nicht anderweitig investieren. Für mich ergibt das keine sinnvollen Parameter.

      Viele Grüße,
      Torsten

      1. 1) warum solltest du die aktien nicht bekommen wenn der strike erreicht ist bzw sogar der kurs darunter geht?
        2) bist du eigentlich ben oder ein anderer torsten?
        3) falls du ben bist: du schreibst du willst zu 140 dollar kaufen aber jetzt ergeben sich bei 140 dollar und einer rendite von 3,5 % keine sinnvollen parameter. also einer von uns beiden hat einen denkfehler…

        1. Zu 2.
          Ich bin ein anderer Torsten.

          Zu 1.
          Die amerikanische Option kann jederzeit vom Käufer während der Laufzeit ausgeübt werden. Fällt der Kurs unter 140 € im Beispielsfall wird diese grundsätzlich nicht sofort ausgeübt, sondern erst am Laufzeitende. Aber da Du der Stillhalter bist, kannst Du es nicht entscheiden. Unteranderem deshalb sollte man den Kaufpreis auch jederzeit zur Verfügung haben.

          Steigt der Kurs daher am Laufzeitende wieder über den Strike gehe ich als Stillhalter höchstwahrscheinlich leer aus und kann das Fallen des Kurses in meine Kaufzone nicht nutzen. Außer ich kaufe trotzdem selbst am Markt und schließe mit Verlust meine Stillhalterposition. Dann hat das Stillhalten keinen Sinn gemacht. Oder ich lasse die Put-Option weiterhin offen und erhöhe das Risiko. Wäre auch umbedingt nicht meins.

          Zu 3.

          Bezüglich der Rendite von 3,5 % p.a. ist zu sagen, dass sie sich auf das Optionsgeschäft bezieht. Angenommene 210 USD Prämie auf 14k USD Basispreis für 5 Monate. Wenn Du das Geld zum Kaufen auf dem Konto hast, keine Alternativanlage dafür findest, die Dir zusagt und mehr als 3,5 % p.A. verspricht, kann es sinnvoll sein.
          Mir wäre das zu wenig fürs Stillhalten. Auch der Spread für die Option ist natürlich astronomisch, da sie soweit aus dem Geld liegt und kaum ein Handel stattfindet.
          Wie oben geschrieben, bin ich nicht voll handlungsfähig, wenn z.B. der erhoffte Kursrückgang schon im April erfolgt.

          Ich hoffe es ist etwas klarer geworden, warum ich meine das ein Put-Stillhaltergeschäft nicht sinnvoll ist.

  2. Hallo Ben,

    So wie ich das mitbekommen habe, fällt chlorox gerade, und das macht mich immer neugierig ! Erster Blick ok, Umsatzrendite auch ok. Aber stört dich nicht diese riesige Verschuldung ? Irgendwann in noch nicht absehbarer Zukunft werden die Zinsen auch Mal wieder steigen.

Kommentar verfassen