Es läuft wie am Schnürchen – Nachkauf direkt im Plus

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Nach Jahren des Wartens hatte ich mich im Januar endlich zu einem Nachkauf bei diesem Klassiker am deutschen Börsenkurszettel entschieden. Und es war tatsächlich etwas FOMO dabei. Der Aktienkurs ist zuletzt sehr gut gelaufen und meine ursprünglichen Kauflimite waren viel zu niedrig.

Im Hinblick auf die Dividendenzahlung im Februar kaufte ich dann einfach. Genau das hatte ich in den letzten Jahren vermieden. Aber nun war es mir egal. Genauso wie die Tatsache, dass der Kurs in den Folgetagen etwas nachgab.

Denn das beobachte ich immer wieder: kaum habe ich gekauft, geht der Aktienkurs erst mal runter. Natürlich ist das nur Psychologie und meine Order hat keinen Einfluss auf die Kursentwicklung. Aber im Gedächtnis bleiben immer diese Kursentwicklungen nach meinem Kauf.

Nun, einen Monat später, stellt sich der Nachkauf allerdings als gut getimet dar. Die Dividende habe ich bekommen und der Aktienkurs ist trotzdem deutlich höher.

Damit setzt sich die positive Entwicklung der Aktie fort. Inwiefern sie auch von den Unternehmenszahlen getragen wird und wie ich die weiteren Perspektiven einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag.

Im Langfristchart des DAX-Schwergewichts Siemens ist deutlich erkennbar, dass die Position in den ersten Jahren viel Geduld erforderte. Dem ersten Kauf im Januar 2014 folgte eine Seitwärtsbewegung mit leicht fallender Tendenz. Die nächsten fünf Käufe fanden allesamt auf niedrigerem Kursniveau statt. Ein kleines Hoch im Jahr 2015 animierte mich damals, ein paar Gewinne mitzunehmen (Teilverkauf). 2016 und 2017 kaufte ich die Aktien wieder zurück und ab dann stand meine Position bei 120 Stück. 2020 ging es mit dem Corona-Crash abwärts und 2022 war der russische Angriff auf die Ukraine Auslöser für den Kursrückgang. Seit Ende 2023 geht es nun aufwärts, wobei im August 2024 noch einmal ein Zwischentief bei 155 € lag. Den Konzern habe ich hier vorgestellt.

Siemens 11-Jahres-Chart
Siemens 11-Jahres-Chart

Der Aktienkauf

Seit Jahren hat es mich gestört, dass ich bei meinen großen Depotpositionen jeweils Stückzahlen halte, die durch 25 teilbar sind, nur Siemens mit 120 Aktien aus dem Rahmen fällt. Natürlich ist das nur ein optisches Thema und hat mit der Gewichtung im Depot auch nichts zu tun. Aber dieses Störgefühl kam insbesondere zur Dividendenzahlung immer wieder auf. Gleichzeitig war es dann jedoch nicht so groß, dass ich mich zu einem Nachkauf durchringen konnte.

Dieses Jahr war das dann anders. Genau wie in den Vorjahren wartete ich auf einen Kursrückgang nach der Ankündigung der Dividendenzahlung. Und genau wie in den Vorjahren kam er nicht. Nur diesmal griff ich tatsächlich zu, obwohl ich den Kurs eigentlich für gefühlt zu hoch empfinde. Nicht wegen der Bewertung selbst, sondern deshalb, weil ich die Aktie immer wieder günstiger hätte kaufen können. Du merkst, es ist viel Psychologie dabei…

Am 22. Januar 2025 kaufte ich 5 Aktien zum Kurs von 207,15 € in mein Depot bei flatex. Als Handelsplatz wählte ich gettex, da dort zu meinem Kaufzeitpunkt der Briefkurs 5 Cent niedriger als an den anderen Handelsplätzen war. Als Provision zahlte ich 7,90 € und damit insgesamt 1.043,65 € für diesen Nachkauf.

Siemens Aktienkauf im Januar 2025

Prinzipiell ist es eher unsinnig, die Aktien vor der Dividendenzahlung zu kaufen. Denn durch den Steuerabzug und den Dividendenabschlag verliere ich faktisch Geld und könnte die Aktie nach der Hauptversammlung voraussichtlich günstiger kaufen. Aber auch hier ist für mich wieder Psychologie im Spiel: Ich liebe ja Dividenden und rechne deshalb anders: die Dividendenzahlung ist höher als meine Kaufprovision. Und damit erhalte ich die gezahlten Gebühren zeitnah zurück und wie sich der Aktienkurs entwickelt, darauf habe ich eh keinen Einfluss. Hinzu kommt, dass ich nach der Hauptversammlung vermutlich – wie in den Vorjahren – gedacht hätte, dass bestimmt noch eine Schwächephase kommt und ich dann im Sommer oder Herbst den Nachkauf tätigen könnte. Aber diesmal wollte ich es einfach nicht mehr auf die lange Bank schieben.

So ist es mir nun, auch angesichts des vergleichsweise geringen Nachkaufvolumens, tendenziell egal, wenn ich zu teuer nachgekauft habe. Es überwiegt die Zufriedenheit, nun 125 Siemens-Aktien im Depot zu halten.

Dividendenzahlung

Siemens zahlt in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 5,20 €. Gegenüber dem letzten Jahr (4,70 €) ist das eine Erhöhung um 10,6%. Auch im letzten Jahr lag die Erhöhung übrigens bei 10,6%. Für die nun 125 Siemens-Aktien in meinem Dividendendepot ergibt sich eine Brutto-Dividende von 650 €. Da ich die Aktien aufgrund des stark unterschiedlichen Einstands in zwei separaten Depots halte, habe ich auch zwei Dividendenabrechnungen. Beim S-Broker liegen die 120 „alten“ Aktien und ich habe einen Freistellungsauftrag erteilt. Dort wurden mir deshalb keine Steuern abgezogen. Die 5 „neuen“ Aktien liegen bei flatex und mir wurde die normale Kapitalertragsteuer und der Solidaritätsabschlag berechnet. In der Addition erhalte ich eine Netto-Dividende von 643,15 €. Sie wurde mit Wertstellung 18.02.2025 überwiesen.

Dividendengutschrift Siemens im Februar 2025 S-Broker
Abrechnung S-Broker
Dividendengutschrift Siemens im Februar 2025 flatex
Abrechnung flatex

Die aktuelle Dividendenrendite von Siemens liegt bei 5,20 € Dividende und einem Aktienkurs von 225 € (Kurs vom Dividendenzahltag) bei 2,3%. Es ist aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass es auch im nächsten Jahr eine Dividendenerhöhung geben wird. Bei einem heutigen Kauf wäre die Dividendenrendite damit voraussichtlich noch etwas höher.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist kompliziert. Wenn ich einfach nur meinen Bestand von 125 Aktien nehme, dann habe ich dafür 12.521,55 € bezahlt. Das entspricht 100,17 € pro Aktie. Die 5,20 € entsprechen damit einem YoC von 5,2%. Dabei könnte ich es jetzt einfach belassen. Aber mir gefällt es, ein bißchen mehr zu differenzieren:

Bei den 120 „alten“ Aktien habe ich einen Einstand von ursprünglich 11.477,90 € (95,65 € je Aktie). Der YoC liegt hier deshalb bei 5,4%.

Allerdings wurde dieser Einstandspreis steuerlich durch die Abspaltung von Siemens Energy um 3.825,97 € reduziert. Seitdem beträgt mein steuerlicher Einstand je „alter“ Aktie nur noch 63,77 €. Und mein YoC damit 8,2%.

Und es geht noch weiter, mit den möglichen Werten: Die Siemens Energy Aktien habe ich seinerzeit für 1.488,83 € verkauft. Das ist der Betrag um den sich mein echter Einstandspreis von Siemens tatsächlich in Cash reduziert hat. 9.989,07 € oder 83,24 € je alter Siemens-Aktie habe ich also wirklich bezahlt. Insoweit beträgt mein YoC für die alten Aktien 6,2%.

Addiere ich dazu jetzt den Nachkauf, dann habe ich einen „echten“ Einstand von 11.032,72 € oder 88,26 € je Aktie. Der YoC liegt damit bei 5,9% und das ist auch der Wert, den ich am ehrlichsten finde.

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Mit dem S-Broker habe ich ein weiteres Depot in meinem Portfolio, diesmal aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Dort schätze ich besonders die verlässlichen Dividendenabrechnungen, die bisher immer extrem pünktlich kamen. Hier kannst Du einfach ein Depot eröffnen.

Perspektiven

Am 16.03.2017 hatte ich zuletzt Siemens-Aktien gekauft. Da war der Divantis-Blog gerade im 3. Monat live. Nun, knapp 8 Jahre später, also ein weiterer Kauf. Die Zeitspanne zeigt schon, dass ich es mir mit der Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Im Nachhinein sicherlich ein Fehler, denn es gab genug günstige Gelegenheiten. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Und ich war ja auch schon gut investiert, so dass dieser Nachkauf jetzt auch nur eine Aufstockung meiner Position um 4,2% darstellt.

Gegenüber 2017 stellt sich Siemens heute als anderes Unternehmen dar. Die Töchter Siemens Healthineers und Siemens Energy wurden abgespalten und Jahr für Jahr hat sich Siemens weiter vom Maschinenbauer zum digitalen Vorreiter transformiert. Abgeschlossen ist dieser Prozess noch nicht, aber er trägt Früchte. Und diese Früchte spiegeln sich dann eben auch im Aktienkurs wider.

Diese Transformation führt zu höherem Wachstum als in der Vergangenheit. So ist der Umsatz von Siemens von 2020 bis 2024 um durchschnittlich 8% gestiegen. Die Prognose sieht für 2025 ein weiteres Wachstum zwischen 6 und 9% vor. Nach einem Gewinn je Aktie von 10,54 € sollen in diesem Geschäftsjahr zwischen 10,40 und 11,00 € erzielt werden.

Nehme ich die Prognosemitte, dann habe ich meinen Nachkauf zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,4 getätigt. Das ist zwar nicht günstig, aber zumindest günstiger in der Bewertung als viele Softwareunternehmen. Und es erklärt auch die derzeitige Dynamik des Aktienkurses.

Siemens war schon immer weltweit tätig. Der Umsatzanteil in Deutschland liegt inzwischen aber nur noch bei 15%. Und das ist auch gut so. Denn Wachstum findet in anderen Märkten statt. So tragen die USA 26% zum Umsatz bei, China liegt bei 11%.

Dazu tragen auch die Zukäufe der letzten Jahre bei. Erst 2024 wurde so z.B. Altair erworben. Altair bietet cloudbasierte AI-Lösungen im Industriebereich an und erzielte zuletzt 650 Mio. US$ Umsatz. Für den Kauf legt Siemens rund 10 Mrd. US$ auf den Tisch. Auch das ist nicht günstig. Aber das Siemens-Management erwartet, dass die Akquisition bereits nach 2 Jahren positiv zum Ergebnis je Aktie beitragen wird.

Insgesamt kann man sich als Aktionär einfach zurücklehnen und die Entwicklung beobachten. Klar, einzelne Käufe kann man diskutieren. Aber 10 Mrd. US$ Kaufpreis sind dann für einen Konzern wie Siemens eben auch nicht dramatisch, sollten die Ziele doch nicht erreicht werden.

Wichtig ist aus meiner Sicht die Transformationsrichtung. Und da zeigen die berichteten Ergebnisse stetige Zuwächse bei den wiederkehrenden Umsätzen mit SaaS-Produkten. Als Aktionär profitiere ich davon mit steigenden Dividenden und Aktienrückkäufen.

Insofern bin ich einfach zufrieden mit meiner Depotposition und will sie nun mit 125 Stücken weiter liegen lassen.

Eine erfreuliche Nachricht gab es noch auf der Hauptversammlung: Dort fand die beantragte Satzungsänderung zur Abhaltung von virtuellen Hauptversammlung nicht die erforderliche qualifizierte Mehrheit. Das Siemens-Management wird sich also auch zukünftig einmal im Jahr seinen Inhabern persönlich stellen müssen. Ein wichtiger Schritt für die Aktionärsdemokratie, der hoffentlich auch Vorbildwirkung für andere deutsche Aktiengesellschaften haben wird.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Siemens AG
ISIN:DE0007236101
Im Divantis-Depot seit:21.01.2014
Letzter Nachkauf am:22.01.2025
Stückzahl im Divantis-Depot:125
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:100,17 €
Gesamtkaufpreis:12.521,55 €
steuerlicher Anschaffungswert:8.586,53 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:4.877,83 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Akquisition von Altair Engineering
Siemens Equity Story
Hauptversammlung 2025 Abstimmungsergebnisse
Ergebnisveröffentlichung Q1 GJ 2025
Rede zur Telefon-Pressekonferenz Q1/2025

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22 Gedanken zu „Es läuft wie am Schnürchen – Nachkauf direkt im Plus“

  1. Lieber Ben,

    sehr interessanter Artikel wieder! Und herzlichen Glückwunsch, dass du an Siemens festgehalten hast. Auch in den Seitwärtsjahren! Siemens scheint irgendwie auch ein gutes Beispiel zu sein, dass ein Unternehmen sich auch gut an veränderte Marktsituationen anpassen kann. Und sie haben für ein deutsches Unternehmen auch tatsächlich einen sehr stabilen und wachsenden FCF!

    Ich wünsche dir hier weiterhin viel Erfolg!

  2. Ich ergänze Chrischaan:
    Siemens kaufte ich mal um 100-120 EUR und war dann zu ungeduldig, wohl wegen der langen Seitwärtsbewegung. Ein Fehler, der mich mahnen soll.
    Was mir an dieser Firma so gut gefällt:
    a) Die Abspaltungen, um Geschäftsfelder zu fokussieren
    b) Ingenieurskunst und Deutschland, das war mal eine Erfolgsgeschichte. Zumindest bei Siemens wird diese „Story“ weiter unterstützt.
    c) Der Mythos Siemens: Was für eine tolle Historie, wie viele Erfindungen gab es aus diesem Haus. Für mich ein echtes Ur-Unternehmen.

    Steht auf meiner potenziellen Neukaufliste, brauche jedoch viel Geduld, um Kurse von 150 EUR oder tiefer zu erleben…;-(

  3. Bin von den Dax Titeln im Vergleich zu Ben ebenfalls bei Siemens, Munich Re und Allianz, aber deutlich kleinere Stückzahlen.
    zusätzlich vom DAX Deutsche Telekom, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Hannover Rück, Beiersdorf.

    Als Peer habe ich mir spontan mal ABB Ltd und Schneider Electric SE angesehen,
    sie laufen erstaunlich parallel. Siemens hätte eher aufzuholen gehabt und hat es auch.
    Meine Diversifikation nach ABB Ltd ist auch schon grün, für Schneider Electric fehlt das Geld, obwohl es die vor ein paar Tagen auch im Angebot gab.
    GE wäre auch stark, GE Aerospace und Vernova laufen steiler als Siemens, nur GE HealthCare hängt etwas.
    Siemens Healthineers wird auch etwas schwieriger in der vollständigen Trennung von der Mutter.

    Was Siemens hat, und zwar reichlich,
    ist Know How.

    Es fasziniert mich bei Siemens das Potential, das sie haben, was bei einem anders gelagerten Wirtschaftsministerium als bisher durchaus frei entfaltet werden könnte.
    Im Kraftwerksbau wird Siemens dabei sein. in Indien ist Siemens schon stark.
    Sollte es Frieden in der Ukr. geben, gibt es Richtung Osten viel Potential.

    Beim Dax noch kein Exitsignal,

    also Siemens weiter stark halten.

    heute gelesen, das die UOB (von meinen beiden Twins DBS und UOB) dieses Jahr zweimal verteilt Sonderdividende zahlen wird. Nice,
    HSBS auch nicht von schlechten Eltern…
    Asien ex China brummt.

    CWRoehl zitiert heute Jack Bogle: “ The greatest enemy of a good plan is the dream of a perfect plan. Stick to the good plan.“

    Das sollte man sich einrahmen lassen.

    Wenn es gut läuft, einfach mal nur laufen lassen und GAR NICHTS tun, auch wenn es nur so in den Fingern zuckt und man könnte noch dies und das.
    Nein falsch,
    einfach mal gar nichts tun.
    Wenn es nur so einfach wäre :-)

  4. Siemens ist bei mir ein Urgestein im Depot, Einstandskurs 60 Euro. Auch wenn es da maue Jahre gab, hatte ich nie das Gefühl, dass ich Siemens loswerden will. Bei so einem großen, erfolgreichen Unternehmen zeigt sich einfach, dass es sich lohnt sich als Teilhaber des Unternehmens zu sehen und nicht zu sehr auf den Aktienkurs zu starren. Im Nachhinein hätte ich natürlich gerne eine noch größere Position, der letzte Nachkauf ist aus dem Corona Crash. Aber bei dem Kursverlauf vergrößert sich der Depotanteil auch ganz von allein;-)

  5. Man sieht bei Titeln wie Siemens, dass man sie einfach liegen lassen sollte und Seitwärtsphasen besser ignoriert. Das macht eben nur so gut wie niemand, außer…. Meine Frau :-) Die vor Urzeiten (>25 Jahre) mal in ihr Depot größere Positionen Siemens und Allianz und noch ein paar andere „Langweiler“ gelegt bekommen hatte und sich darum nie groß geschert hat (eigentlich gar nicht geschert). Es ist der helle Wahnsinn, was sie an totalen Ausschüttungen aus einigen dieser wenigen Titel jedes Jahr zieht, mit Nichtstun und völligem Desinteresse – genial! So richtig realisiert sie es auch erst, nachdem ich ihr Portfolio auf DivvyDiary angelegt habe und ihr Screenshots von Dividenden-Benachrichtungs-Emails schicke.

  6. Hallo Ben,

    erst einmal vielen Dank für deine Offenheit, und anderen Anlegern eine Möglichkeit gibst
    sich hier im Forum zum Thema auszutauschen.
    Nachdem ich BASF letztes Jahr „entsorgt“ habe ist jetzt Siemens bei mir die älteste Aktie
    im Depot. Gekauft 2008 bei 43,xx€ mit einer Gesamtrendite laut DivvyDiary von 544,87 %.
    Deutsch ist bei mir im Depot noch Allianz (190,xx), Münchner Rück (185,xx) und Freenet(14,xx).
    Alles andere wurde zu Coronazeiten in US und UK Dividendentitel „getauscht“
    Allen hier weiterhin viel Spaß und Erfolg beim investieren in Aktien!

    Gruß Kay

  7. Ich habe Siemens seit über 20Jahren. ( könnte sie also Steuerfrei verkaufen, seit 2009 glaube ich ,wird erst besteuert!)Damals habe ich Aktien immer 1Jahr gehalten,um sie dann Steuerfrei(ohne Spekulationssteuer) zu verkaufen.Schade,das unsere Regierung den Menschen keine Möglichkeit mehr lässt,für das Alter auf diese Art vorzusorgen!)Aber ich habe auch KI-Aktien wie NVIDIA oder Microsoft. Auch Tesla,Alphabet&Meta sind Favoriten.
    Mein Rat: Geld ist eine Form von Energie,
    gib es nur für wirklich wertvolle Dinge aus.( mein Handy ist 8Jahre alt,mein Auto16Jahre) Seit 40Jahren kaufe/ verkaufe ich Aktien& konnte auf diese Art mit meinen Dividenden bestimmen,wann ich in Rente gehen wollte.Also vor 60 !Gruss

  8. Auch ich besitze seit den späten 90erJahren Altbestand von u.a. Siemens-, Medtronic- und Telekom-Aktien.
    Viele Höhen und Tiefen an der Börse seit meinen Anfangsjahren habe ich in der Folgezeit nur am Rande wahrgenommen, weil für das Depot kaum Zeit und auch kein Geld vorhanden war. Seit ein paar Jahren investiere ich wieder regelmäßig vor allem in Aktien und ETFs.
    @Ben: Ich möchte heute „danke“ sagen für deine Arbeit und das regelmäßige Teilhaben lassen an deinem Wissen. Auch sehr viele Kommentare finde ich wertvoll und der unaufgeregte sachliche Ton hier im Blog hebt sich wohltuend von anderen ab. Ich freue mich auf viele weitere Artikel :)

  9. Danke für deinen lesenswerten Beitrag.
    Habe Siemens auch schon länger im Depot.
    Gleichwohl jetzt zum ersten Mal die Dividende kassiert und die Aktie danach bei steigendem Kurs verkauft, um das Geld bis zum nächsten Februar „arbeiten“ zu lassen.
    Habe dafür 100 Stück Iron Mountain bei 90 Euro erworben und hoffe diese Gelder in einer stabilen Devensivaktie durch wohl kommende Börsenflauten ohne Verluste zu bringen bzw. zu parken und wieder rechtzeitig in Siemens oder Allianz rückzutranzverieren. Wie sagt man immer: Kleinvieh macht auch Mist und fast 12 Monate werden m.E. gut überbrückt.
    Gruß
    Ekki

  10. Nun bin ich schon das zweite Mal in kurzer Zeit hier gelandet, diese Seite scheint eine neue Anziehungskraft auf mich auszuüben. Ich sage mal einfach „danke“ das es diese Seite gibt. Beim blättern in älteren Themen und Beiträgen, habe ich etwas quer gelesen und finde diese Präsentation von Fakten, Meinungen und den Erfahrungsaustausch sehr interessant. Das war jetzt ein Lob an dich Ben!

    Was mir bei deinem Einkauf aufgefallen ist, du hast bei diesem Nachkauf den besseren Spread gewählt und dadurch 0,25€ eingespart. Durch die Wahl von Flatex als Depotbank für diesen Kauf hast du aber gleichzeitig 7,90€ ausgegeben. Ich hatte gesehen, dass du viele verschiedene Depots führst. Da du sonst immer sehr genau mit einem spitzen Bleistift rechnest und andere Alternativen gehabt hättest, warum hast du für diesen Einkauf keinen deiner Neobroker genommen, wo du nur 1€ bzw. 0€ Gebühren bezahlt hättest? Die Trennung von Altbestand und Nachkauf verstehe ich. Nur die Wahl von Flatex in diesem Fall nicht, insbesondere da Gettex als Ausführungsplatz von diversen Neobrokern angeboten wird.

    Zu Siemens, ich habe leider keine sehr hohe Stückzahl von Siemens im Depot gehabt, habe aber diese Position auf Grund des Kurssprunges nach der HV (und auch des eröffneten Aufwärtsgaps) am Montag verkauft. So ein Sprung direkt nach der HV ist sehr ungewöhnlich. Nicht nur das der Dividendenabschlag aufgeholt wurde, sondern dass auch noch rund 15€/Aktie aufgeschlagen wurde. Das hat mich zum verkaufen bewegt. Ich denke, dass in diesem Jahr Siemens bestimmt wieder unter 200€ notieren wird. Dann würde ich wieder per Sparplan einsteigen um meine alte Stückzahl bis zur HV 2026 wieder aufzubauen.

    Da im Moment viel Geld aus Asien und Amerika nach Europa schwappt, könnte es sein das es noch etwas aufwärts geht, doch in der Summe fühle ich mich wohler, nicht zum Höchstkurs verkauft zu haben, als im Absturz noch dabei zu sein.

    Ich versuche eher die schwächeren Aktien einzusammeln, die die gerade nicht so begehrt sind, die Probleme haben, wo Analysten den Daumen senken und die trotzdem in Europa große Player sind.

    Beispiele: Bayer ausgebombt, wer verkaufen wollte ist draußen, sollte also langsam hochkriechen, VW, am Rande der Insolvenz, wenn man so Schlagzeilen liest, sollte sich auch berappeln, Porsche Holding + Porsche, günstig, mit Glück vielleicht Dividende auf dem Vorjahresniveau und die Chance auf ein Durchstarten, Novo Nordisk, das Geschäft brummt, Produktionsstätten in USA werden die Zollkeule umgehen, ansonsten abgestürzt um Anlauf zu holen + Dividende im März, was ich nicht kaufe sind Essenslieferanten, Tabakkonzerne und Banken. Was ich noch kaufe ist die IT-Branche, immer wenn kurzfristige Badnews über den Ticker kommen und die kommen jedes Jahr, dann sammle ich ein. In Übersee auch so etwas wie Paypal, Nike, Verizon, Celsius, Pfizer, alles aktuell nicht begehrte Aktien.

  11. Ich freue mich immer über deine Beiträge, man soll ein Buch ja nicht nach seinem Einband beurteilen – aber diese KI Bilder im header .. muss das? :-)

  12. Christian vom Blog Bergfahrten hat in 09/22 Siemens etwa zu 98,00
    in nennenswerter Größe gekauft. Im Frühjahr 2023 hat er Siemens zu etwa 150,00 vollständig verkauft. Schöner Gewinn, könnte man sagen.
    Im Januar 2025 hat er dann Siemens zu 194,00 wieder neu gekauft.
    Soviel dazu.

    Man weiß nie vorher, was richtig und was falsch ist.

    Jedenfalls muß man immer wissen, wenn man irgendwo rausgeht, hat man durch die Gewinn-Versteuerung hinterher weniger Geld im Markt als vorher.
    Das Geld muß dann sicher besser als bei Siemens angelegt sein, um den Steuerverlust aufzuholen und wo hat man schon die Sicherheit, besser als in Siemens drin zu sein?

    Siemens heute auch schon etwa 1,5% im Plus

    bleibt für mich ein Bluechip on hold,
    obwohl der Gewinn reizt, aber dem muß man auch bewußt widerstehen. das lässt sich trainieren.

  13. Die gute alte Tante Siemens – einst als Bank mit Industrieanhang bekanntes Dickschiff, das sich inzwischen von all seinen schweren Brocken befreit hat und sich immer mehr in eine flotte Korvette verwandelt – schick und an den richtigen Stellen neu aufpoliert.

  14. Ich schaue mir die Kursentwicklungen extrem langfristig an. Siemens seit 25.02.1988. Da Siemens ein DAX Mitglied ist, lege ich hier den DAX Kurs über den Siemens Kurs. Bis Ende 2011/Anfang 2012 wäre es von der Kursentwicklung unerheblich gewesen ob man in eine Siemens oder den DAX investiert hätte. Die Kursentwicklung ist nahezu parallell verlaufen. Seit Anfang 2012 hat der DAX jedoch in der reinen Kursentwicklung die Nase vorn. Hier gilt jetzt allerdings zu bedenken, dass der DAX ja ein Performance Index ist, in welchem die Dividenden eingerechnet wurden. Siemens vergleiche ich aber nur den Kurs. Das ist also Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn ich jetzt ebenfalls einen Performance Chart aus der Siemens Aktie mache und die Dividenden einberechne, liegt die Siemens wieder deutlich vorne.

    Was bringt mir diese Betrachtung?

    Der DAX ist nach wie vor einer der am schwersten zu schlagenden Indices. Auch wenn viele meinen, alte Industrie, tot, keine Zukunft usw, MSCI World ist besser. Ist er nicht. Vergleicht einfach einmal die Kurse.
    Wenn der Kurs eines Unternehmens, langfristig den Index DAX schlägt, dann sind die kurzfristigen Über- und Unterbewertungen sowohl vom Index als auch der Aktie über die Jahrzehnte komplett uninteressant und egalisiert und damit bereinigt. Die Kursspitzen und Überbewertungen wie 2008 und die entsprechenden Einbrüche sind nur noch kleinere oder größere Haken nach unten oder oben.
    In der langfristigen Entwicklung wird unterstellt, dass im Mittel die Bewertung der Aktie auch den entsprechenden Gewinnen entspricht. In aller Regel ist das so. Der Kurs nähert sich der Gewinnentwicklung an oder die Gewinnentwicklung dem Kurs. Aber in der Langfristentwicklung und im Mittel betrachtet passen diese wieder zusammen. Kurzfrsitige Ausreißer nach unten oder oben sind möglich.
    Wenn der Kurs eines Unternehmens den DAX also langfristig schlägt, liegt die Vermutung nahe, dass die Gewinnentwicklung auf längere Sicht gesehen, besser war als die durchschnittliche Gewinnentwickung der restlichen im DAX vertetenen Unternehmen.
    Oder anders ausgedrückt und in der Schlußfolgerung, es muss also Unternehmen im DAX geben, welche in der Langfristbetrachtung dazu führen, dass der Index steigt oder fällt. Ziel ist es für mich, diese Unternehmen zu identifizieren und in diese zu investieren, welche langfristig zur positiven Kursentwicklung beigetragen haben. Sollte es sich meiner Einschätzung auch um ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell handeln, welches nicht durch distuptive Änderungen gefährdet ist, steht einer Investition nichts im Weg. Siemens ist so ein Unternehmen.
    Kurzfristig mag es interessant und auch deutlich höhere Gewinnschancen zu geben auf Werte wie Mercedes, Continental usw. zu setzen. Hier zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen sind deutlich höhere Gewinne möglich. Das kostet aber mehr Nerven und das Glück für das richtige Timing. Nichts für mich. Und ob es am Ende effektiver ist, da habe ich so meine Zweifel.

    Die Börse ist der einzigste Marktplatz an welchem sich die Marktteilnehmer freuen wenn die Preise steigen. Die meisten Marktteilnehmer sind viel zu kurzfristig orientiert. Klar wenn jemand 60 Jahre alt ist, macht die Langfristbetrachtung auf 20 oder 30 Jahre wenig Sinn. Aber bis zu einem Alter von 50 Jahre, machen 20 Jahre Betrachtung und Planung durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass das gesetzliche Rentenalter momentan bei 67 Jahre liegt und man nahezu bis zum Endalter arbeiten wird. Umso erfolgreicher man an der Börse ist, kann man auch entsprechend früher aufhören. Aber bei einem Alter von 40 hat man rein theoretsich noch 27 Jahre vor sich. Unter 40 noch deutlich mehr. Deshalb sollte man sich wirklich von dem kurzfristigem verabschieden. Und die reichsten Menschen der Welt sind wirklich reich geworden, da sie die richtigen Aktien über Jahrzehnte gehalten haben und nicht durch kurzfristiges handeln. O.k. das wird uns nicht gelingen, aber es sollte einmal zum nachdenken anregen.

    Ich investiere nur in Aktien, welche die Indices über Jahrzehnte outperformen. Das ist zwar keine Garantie für die Zukunft, aber ganz falsch lag ich in der Vergangenheit damit nicht.

    1. Hallo star,

      Welche Aktien wären das aktuell? Ich bin 34 Jahre alt und tue mich schwer die ganzen überbewerteten Aktien wie Allianz Munich re oder siemens jetzt zu kaufen. Hast du ein paar Vorschläge?

      1. Hallo Sonny, mein Tipp oder Vorschlag für Dich und alle anderen ist, nicht auf Tipps zu hören und keinen Vorschlägen zu folgen. Auch Anlegermagazine wie Börse Online oder Der Aktionär bringen kaum Mehrwert. Ich habe mir zwei aufgehoben. Die Nr. 28 Börse Online vom 12.06.1997 und die Nr. 21. vom 15.05.2003. Ist echt interessant diese heute zu lesen. Oder wie Warren Buffett einmal sagte, die Analysten an der Börse sind die einzigsten Menschen, die mit der Strassenbahn oder Bus zur Arbeit fahren um Menschen zu beraten, welche mit dem Rolls Royce, Bentley oder ähnlichen Fahrzeugen vorgefahren sind. Oder Analysten sind Experten die morgen wissen werden, warum die Dinge welche Sie gestern prognostisiert haben, heute nicht eingetroffen sind. Also vergesst alle Tipps.
        Auch ein letztendlich noch so guter Tipp muss letztendlich zu einem selbst passen. Was nützt heute ein Tipp für ein Wettpapier, dass sich tatsächlich in 7 Jahren verdoppeln wird, wenn wir in 2 Jahren einen 50% Einbruch erleben und Du das nicht aushälst und in Panik mit 50% Verlust verkaufst. Anschließend steigt die Aktie wieder. Der Tipp war also richtig, aber Du hast nicht die Nerven dafür. Das Wertpapier in welches man investiert zu diesem muss man vertrauen haben und es muss zu einem passen. Oder ebenfalls wie Warren Buffett sagt, wer heute eine Aktie kauft und nicht bereit ist, diese Aktie für 10 Jahre oder mehr zu halten, sollte diese Aktie nicht einmal 10 Minuten im Depot haben.
        z.B. ist meine Philip Morris eine der erfolgreichsten Aktien in meinem Depot. Die habe ich schon seit Jahren, seit Anbeginn des Splits mit Altria im Jahr 2008. Davor hatte ich schon Philip Morris gehabt, danach wurden die umbenannt in Altria, Kraft Food rausgesplittet und wieder Philip Morris umbenannt usw. Ich habe zwischenzeitlich auch noch 7mal zugekauft und habe aktuell immer noch einen Sparplan laufen. Die Aktie ist mit 226% im Plus. Letztes Jahr hatte ich eine Dividendenrendite von 8,78% netto nach Steuern auf mein eingesetztes Geld. Würde ich jemand diese Aktie empfehlen? Nein. Zu mir passt die Aktie, aber auch zu Dir?

        Ab und zu kaufe ich das was zu diesem Zeitpunkt keiner haben möchte aber eigentlich nicht schlecht ist und so bin ich teilweise auch recht günstig an P.M Aktien gekommen, oder AbbVie, Qualcom, Microsoft, Broadcom, Novo Nordisk, Gilead, Apple, McDonalds usw. Alles Aktien welche ist seit Jahren halte. Meine Nvidia habe ich leider zu bald verkauft. Aktuell kaufe ich Bayer. Die letzten habe ich bei genau 20 EUR gekauft. Aktuell habe ich eine Sparplan laufen. Meine Spekulation, Bayer geht nicht pleite, im operativen Geschäft erwirtschaften sie einen Gewinn, das Thema Glyphosat wird irgendwann erledigt sein, im Hoch wurde 2,80 EUR Dividende bezahlt, irgendwann bezahlen sie nur noch 2 EUR Dividende und nie mehr 2,80 EUR, dann bedeuted das 10% Dividendenrendite. Und wenn das alles nicht eintrifft, dann bringt das mich auch nicht um. Wäre das ein Tipp für jemand anders. Nein. Ich sage Hände weg.

        Letztendlich sollte man die Aktien selbst analysieren. Ein Unternehmen, welches seit Jahrzehnten an der Börse notiert ist, den Umsatz erhöht, den Gewinn steigert, evtl. noch eigene Aktien zurückkauft, seit Jahren eine lückenlose Dividendenhistorie hat, ein Produkt, von welchem ich überzeugt bin, dass es seit Jahren noch existiert ist für mich ein Kauf. Aktuell schreibt Ben über P&G. Das wird zwar vermutlich nicht der Highflyer werden, aber weiterhin ein solides Arbeitspferd. Die Performance hinkt seit einem Jahr deutlich hinterher, aber das ist eben die kurzfristige Betrachtung und die Ungeduld. Auf Jahre oder Jahrzehnte betrachtet sieht das ganz anders aus.

        Münich Re, Allianz, Siemens, P&G alles zu teuer? Mag sein, dass wir deutliche Kursrücksetzer sehen werden. Aber wer heute 34 Jahre alt ist, sollte sich die Frage stellen, wo könnten die Aktien in 10, 20, oder 30 Jahren stehen wenn das durchschnittliche Wachstum der letzten Jahre und Jahrzehnte so weitergeht.

        Meine Arbeitskollegen wissen, dass ich seit Jahren und Jahrzehnten in Aktien investiere. Den einen oder anderen konnte ich inspirieren in ETF´s DAX, S&P500 und MSCI World zu investieren. Aktien würden nicht zu diesen Menschen passen.

        1998 sind die Märkte in Asien eingebrochen. Ich hatte morgens noch keine Nachrichten gehört. Mein Arbeitskollege fragte mich dann, ob ich noch Geld hätte. Hä! Warum diese Frage. Ob ich das nicht gehört hätte, die Märkte wären heute morgen in Asien eingebrochen und auch die Dax Indikation sagt einen Kursrutsch in Deutschland voraus. Das waren dann innerhalb knapp 3 Monate dann knapp 40%. Heute ein kleiner Haken im Chart nach unten.

        Nervig war das Platzen der New Economy Blase. 3 lange Jahre nur abwärts. Egal was man damals gekauft hat, innerhalb kürzester Zeit war alles wieder im Minus. Abschlag vom Hoch 70%. Damals hatte ich Rheinmetall zu 11,99 EUR gekauft und nach kürzester Zeit zu 10,65 EUR verkauft. Und heute? Wäre Rheinmetall über 5.000% im Plus. Was nützt der beste Tipp, wenn man es nicht konsequent umsetzt und nicht die Geduld und Nerven hat.

        Und 2008 beim Platzen der Subprime Krise? Jeden Tag ging eine US Bank in den USA pleite oder wurde über das Wochenende von einer anderen Bank übernommen. Hypo Real Estate in Deutschland, Lehman Brothers in der USA, das waren der Höhepunkt. Und wieder fragten mich die Kollegen bei unter 4.000 DAX Punkten und einem Abschlag von 50% , ob ich noch Geld hätte. Meine Antwort, ach bis ich in Rente gehe steht der DAX bei 15.000 Punkten. Ende 2026 gehe ich vorzeitig in Rente. Ich weiß nicht wo der DAX dann stehen wird. Vielleicht bei 15.000 Punkten oder noch tiefer oder höher. Aktuell hätte ich nicht Recht, denn wir stehen bei über 22.000 Punkten.

        Zwischen 2008 und 2011 hatte ich 4mal Munich Re zugekauft zwischen Kursen 111 EUR und 92 EUR. Ich hatte damals einfach Vertrauen in das Unternehmen. Aber auch danach hatte ich noch 4mal Munich Re zugekauft. Das letzte mal 2020 und heute habe ich noch einen Sparplan laufen.

        Meines Erachtens ist es ganz wichtig, sehr langfrsitig zu denken und nur in Topunternehmen zu investieren. Ja mit 34 Jahre ist das extrem schwer. Man soll länger voraus denken als man alt ist. Aber eines kann ich allen sagen, die Zeit geht schneller rum als man denkt. Und nur wer heute vernünftig in Topunternehmen investiert wird in Zukunft ernten können.

        Aber eine Tipp hätte ich. Investiert nicht in die auf Google am meisten gesuchten Aktien. Das waren auch mal Wirecard, Delivery Hero, Vonovia usw. Aktuell ist das Nvidia, Palantir usw. Entweder Ihr endeckt manche Werte vorher oder Hände weg.

        Und auch wenn ich manche Aktien von Ben überhaupt nicht gut finde, bin ich bei seinen Top 14 Positionen bei 11 Positionen auch dabei. Das sind andere welche ich nicht gut finde, wie damals Touax. Aber in der Summe sind die restlichen nicht so schlecht. Und die Analysen sind auch nicht so übel. SAP habe ich deutlich mehr und auch MCDonalds aber ansonsten sind viele deckungsgleich aber in anderer Gewichtung.

        Und versucht einfach bei 75% der Anlagen richtig zu liegen. Rein theoretisch sind die Gewinnschancen nach oben unbegrenzt. Wenn Ihr bei 25% komplett falsch liegt, dann ist der Verlust auf 100% begrenzt. Und man wird nicht bei 25% der Aktien einen 100% Kursverlust erleben. Denkt langfristig. Investiert nur in Topunternehmen. Investiert nur in Unternhemn in welche Ihr überzeugt seid, dass man die Produkte auch in 10,20 oder 30 Jahren noch benötigen wird. Bedenkt den technologioschen Wandel. Es werden immer distruptive Produkte kommen und ander Verdrängen. Es weiß heute noch kein Mensch was es in 10 Jahren und mehr geben wird. Ich kenne noch ein Telefon mit Wählscheibe, 4Spur Tonband, Musikcassetten und Schallplatten mit 78er Umdrehung des Plattenspielers. Die waren von meinen Eltern im Musikschrank. Ich kenne Walkman, Diskman, Video2000, Betamax und VHS Videorecorder, Bildplattenspieler, Super8 und S-VHS Videokameras, Atari und Commodore Computer und Pacman und Asteroids von Atari, Polaroid Photos, CD´s, Blackberry und Nokia mobile Tastentelefone und und und. Und heute das Smartphone und Streaming.Die Kamera macht bessere Bilder als alles damals dagewesene und liefert bessere Musik und und und.

        Wer also zuviel in Technologie investiert, läuft Gefahr, dass es die eine oder ander Firma in 10 oder 20 Jahren nicht mehr gibt. Wer kennt heute noch eine Agfa, Polaroid oder Nixdorf?

        Entweder die Firmen wie Alphabet, Microsoft, Siemens, Apple usw. sind die Wegbebleiter für neue Trends, dann existieren diese Firmen auch noch in Jahrzehnten oder sie verschwinden. So hat sich Siemens konsequent in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Fujtsu Siemens Computer verkauft. Mobiltelefone an BenQ verkauft. Festnetzttelefone ausgegliedert in Gigaset. Halbleiter ausgegliedert als Infineon. Osram an die Aktionäre verschenkt. Energiesparte Siemens Energy und Siemens Healthinners separat an die Börse gebracht.

        Ob eine Nestle und P&G oder Unilever oder diverse Pharmafirmen in Jahren noch existieren wissen wir heute nicht. Aber eines ist ziemlich sicher, gegessen und getrunken wird dann immer noch werden und Krankheiten wird es auch noch geben. Und Beauty Produkte wird es auch noch geben. Das benutzen die Menschen auch schon seit Jahrhunderten. Und Philip Morris? Geraucht wird schon seit tausenden von Jahren. Ich bin optimistisch auch wenn es manche Länder verbieten und der Tabakkonsum in den Industrieländern seit Jahren zurückgeht. Wir warten es mal ab…………

        Und wer es nicht schafft, die Performance des DAX annähernd zu treffen, sollte nach ein paar Jahren sich fragen woran es liegt und dann tatsächlich über ETF´s auf DAX, S&P500 und MSCI World nachdenken.

          1. Jep, Star
            viel Weisheit und Erfahrung dabei,
            ist alles nur nochmal zu unterstreichen.
            vielen Dank @star ! für die Mühe. Lese ich immer wieder sehr gern, weil es im Prinzip den Kern trifft.
            @sonny
            und gerne auch mal selbst nachdenken und selbst Entscheidungen treffen.
            Man lernt mit jeder selbst getroffenen Entscheidung.
            mal landet man einen Griff ins Klo und mal landet man einen Volltreffer,
            oft oder meistens hat man was, was ganz brauchbar ist und man fährt besser damit, als wenn man das Geld auf dem Sparbuch liegen hat.
            Schaue, welchen Branchen Du die meiste Zukunft zutraust, was in Zukunft am stärksten gebraucht wird, worauf auch in schwierigen Zeiten nicht verzichtet werden kann.
            Von diesen Branchen die zwei oder drei besten /größten/kapitalstärksten oder dynamisch wachsenden Firmen und dann liegt man meistens schon auf der richtigen Seite.
            Diversifikation ist das A u O
            der dümmste Grund, Aktien zu kaufen, ist weil sie jemand anders empfohlen hat.

            Man sollte schon selbst von der Zukunftsfähigkeit im anvisierten Zeitraum überzeugt sein.

            Man sammelt und behält das, was gut läuft, weil immer auch der Einstiegszeitpunkt entscheidend ist und das ist oft Glücksache.
            Der eine findet die Firma xyz total schlecht, weil er 50% im Minus ist und der andere ist mit derselben Firma 50% im Plus und es ist die selbe Mannschaft, die da unter dem Namen der Firma ihr Tagwerk verrichtet.
            Was einem nicht gefällt, davon trennt man sich eben wieder und sammelt wieder, was einem gefällt.
            Hauptsache, man gibt nicht auf, bleibt dran, lernt aus seinen Fehlern und man wird selbst zunehmend besser und sicherer in seinen Entscheidungen.
            man kann im Leben nur mit seinen eigenen Schuhen laufen und nicht mit den Schuhen von anderen Leuten.

        1. Extrem gut und treffend dein Kommentar, Star! Ich habe die Zeit seit 1998 auch miterlebt an der Börse, ich wünschte nur ich könnte so gut schreiben wie du und so mach anderer hier. 2000-2003 war extrem herausfordernd für mich, was danach kam an Krisen bis heute, konnte ich dann gut bewältigen! Danke an alle hier für ihre informativen Kommentare! Man kann immer wieder etwas dazulernen oder sich bestätigt fühlen, tut einfach gut auf diesem Niveau!

        2. Wahre Worte, lieber star. Danke.

          Nach einer viel zu langen Sturm- und Drangphase an der Börse mit Small-/Midcaps, Währungen, Optionsscheinen, Hoffnungswerten, „heißen“ Tipps u.a. aus dem Effekten Spiegel habe ich schmerzhaft gelernt, nicht primär in einzelnen Aktien, sondern mehr in Anlageprinzipien zu denken und zu entscheiden. Die Perspektive als Investor mit ruhiger Hand einzunehmen statt eine hektische Aktiensammelwut auszuleben.

          Mir gefallen da besonders z.B. die Erfahrungen und Ratschläge eines Warren Buffett und André Kostolany.

          Viele Grüße

          Andreas P.

          1. Sehr hilfreich zur Unterstreichung des Gesagten ist die tägliche Versenkung in Langfristcharts mit mindestens 20jähriger Zeitspanne. Yahoo finance ist da z. B. recht hilfreich. Denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

            Gruß Frank

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