Wenn eine Verdreifachung der Aktie nur für den letzten Platz reicht

Cola Flaschen
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Kaum eine Aktie ist länger in meinem Depot. Und in den 14 Jahren hat sie sich verdreifacht. Unter meinen abgeltungssteuerbefreiten Titeln hat sie gleichwohl die schwächste Performance aufzuweisen.

Während ich bei BASF und McDonald’s den Kaufpreis nach 13 Jahren schon allein durch die Dividendenzahlungen zurück habe, konnte Coca-Cola erst die Hälfte zurückgeben. Die beiden Titel haben sich im Vergleichszeitraum verdreieinhalbfacht und verfünffacht. Es wird also Zeit für eine bessere Aktienperformance, um den Rückstand aufzuholen.

Wie der aktuelle Stand ist, welche Maßnahmen Coca-Cola zur Portfoliooptimierung ergreift und wie das Thema Plastikmüll bekämpft werden soll, erfährst Du in diesem Beitrag.

Bereits seit 2007 befindet sich Coca-Cola in meinem Depot. Hier habe ich das Unternehmen ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

Coca-Cola zahlt nach der Erhöhung vor drei Monaten nun erneut eine Quartalsdividende von 0,42 US$ je Aktie. Das ergibt für meine 130 Aktien eine Brutto-Dividende von 54,60 US$. Meinen Bestand habe ich auf meine Depots bei der Consorsbank * und Trade Republic * aufgeteilt. Bei der Consorsbank liegen meine abgeltungssteuerfreien 100 Stück, die Dividende wurde zum Kurs von 1,1894 in Euro umgerechnet. Trade Republic, dort erfolgten meine Zukäufe, rechnete die Dividende zum Kurs von 1,1937 in Euro um. In der Addition erhielt ich eine Netto-Dividende von 34,16 €. Sie wurde – bei der Consorsbank rückwirkend – mit Wertstellung 01.07.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift Coca-Cola im Juli 2021 bei der Consorsbank
Die Abrechnung der Consorsbank
Dividendengutschrift Coca-Cola im Juli 2021 bei Trade Republic
Die Abrechnung von Trade Republic

Perspektiven

Coca-Cola will in diesem Jahr wieder wachsen. Im letzten Jahr gingen die weltweiten Umsätze um gut 6% zurück und das gilt es nun aufzuholen. Denn die Konkurrenz schläft nicht und ist teilweise besser durch die Pandemie gekommen.

Und so sind die Ergebnisse des ersten Quartals ein erster Indikator, wo die Reise hingehen wird. Zur Erinnerung: im letzten Jahr waren die ersten beiden Monate noch weitgehend (abgesehen von China) unbeeinflusst von Corona. Und deshalb ist ein organisches Umsatzwachstum von 6% im ersten Quartal ein gutes Signal. Aber auch nicht mehr. Es ist kein Grund für Jubelsprünge, sondern zeigt, dass noch viel zu tun ist in den nächsten Monaten. Vor allem wenn man bedenkt, dass das 1. Quartal für Coca-Cola 5 Tage länger war als im Vorjahr.

Der Gewinn je Aktie stieg auf vergleichbarer Basis um 8% auf 0,55 US$. Der Marktanteil von Coca-Cola ging im Quartalsvergleich hingegen zurück, ohne konkret benannt zu werden. Weiterhin überdurchschnittlich wächst die zuckerfreie Coca-Cola mit 8% Umsatzgewinn.

Der Kaffebereich

Stark unter Druck befindet sich der Kaffeebereich: Aufgrund der Corona-Schließungen von Costa Geschäften sank der Kaffeeumsatz um 21%. Ich habe mir zum Vergleich die Quartalsergebnisse von Starbucks angeschaut. Dort stieg der Umsatz in den Shops um 15%.

Der Vergleich mag nicht ganz fair sein, da Starbucks weltweit vertreten ist und Costa seinen Schwerpunkt in Großbritannien hat. Aber es zeigt deutlich, dass Coca-Cola in der Kaffeesparte noch erheblich zulegen muss, um eine angemessene Diversifizierung des Geschäftsmodells zu erreichen.

Bewegung bei den Abfüllern

In den nächsten 18 Monaten wird Coca-Cola mit CCBA (Coca-Cola Beverages Africa) seinen achtgrößten Abfüller an die Börse bringen. Rund 40% aller in Afrika verkauften Coca-Cola-Produkte werden von CCBA abgefüllt. Coca-Cola hält bisher 66,5% der Anteile an dem Unternehmen mit 16.000 Mitarbeitern. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für den ein oder anderen Leser eine interessante Depotbeimischung (wie z.B. schon Coca-Cola Europacific Partners) werden kann.

Thema Plastikmüll

Eine wichtige Nachricht gab es im Juni auch zum Thema Nachhaltigkeit: Coca-Cola hat eine Partnerschaft mit den „The Ocean Cleanup“ bekanntgegeben, um die Vermüllung mit Plastik von 15 Flüssen, die ins Meer fließen, zu stoppen. Dies ist ein wichtiges Pilotprojekt, denn insgesamt sorgen weltweit rund 1.000 Flüsse für etwa 80% der Plastikpartikel in den Weltmeeren.

Im Rahmen der Partnerschaft finanziert Coca-Cola solarbetriebene Anlagen, die Plastikmüll automatisiert aus dem Wasser filtern können. Die ersten Anlagen sind bereits in der Dominikanischen Republik und in Vietnam im Einsatz. Was sich angesichts der Größe von Coca-Cola nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein anfühlt, kann aber bei einem Erfolg eine durchschlagende Wirkung haben. Coca-Cola wird außerdem das Müllmanagement im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft optimieren.

Coca-Cola hat sich zudem zum Ziel gesetzt, bis 2025 alle Verpackungen recyclingfähig zu machen und bis 2030 50% der Verpackungen aus recyceltem Plastik herzustellen.

Aus meiner Sicht könnte das bestimmt schneller gehen und ambitionierter sein. Andererseits muss man die große Wirkung betrachten, wenn ein Getränkegigant wie Coca-Cola seine Produktion derart umstellt. Und mit Sicherheit wird es ab 2030 dann ja auch eine Fortentwicklung geben.

Aktienkurs und Nachkaufstrategie

Der Aktienkurs von Coca-Cola hat sich in diesem Jahr bisher seitwärts bewegt. Das Niveau vor dem Corona-Crash ist noch nicht erreicht. Dafür gibt es nachvollziehbare Gründe. Genauso ist die Aktie für mich aber weiterhin einfach ein Garant für Solidität, sichere und leicht steigende Dividende und niedrige Volatilität.

So ein Wert tut meinem Dividendendepot gut und er soll dort ewig bleiben. Aktuell würde ich weitere 100 Aktien in mein Optionsdepot kaufen, wenn der Aktienkurs am 20. August maximal 52,50 US$ beträgt. Das wäre auch in den kommenden Monaten der Zielkurs zu dem ich alternativ noch ein paar Aktien (bis zu 20 Stück) von Coca-Cola für das Dividendendepot einsammeln würde.

Auf einen Blick:

Unternehmen:The Coca-Cola Company
ISIN:US1912161007
Im Divantis-Depot seit:17.07.2007
Letzter Nachkauf am:31.07.2008
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:18,87 €
Gesamtkaufpreis:1.886,76 €
erzielter Gesamtgewinn aus verkaufter weiterer Position:324,19 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.335,54 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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