Was Dich hier erwartet:
In meinem Dividendendepot versuche ich möglichst ruhige, langfristig wachsende Aktien mit kalkulierbaren Dividendenausschüttungen zu versammeln.
Manchmal merke ich aber erst über die Jahre, dass ich einen zyklischen Titel erwischt habe und mir Schwankungen ins Depot geholt habe, die ich eigentlich so gar nicht haben will.
Wenn dann auch noch die Dividendenkontinuität ins Wanken gerät, wird es Zeit, sich über einen Verkauf Gedanken zu machen.
Und nachdem sich die Aktie dann innerhalb eines Jahres im Kurs verdoppelt hat, habe ich auf den Exit-Knopf gedrückt.
Und so verabschiede ich mich von einem Depottitel, der mir über die Haltezeit eine ordentliche Rendite gebracht hat, den ich aktuell aber an seinem Zenit sehe.
Alle Details zu dem Verkauf und meiner Entscheidung erfährst Du in diesem Beitrag.
Bereits im letzten Jahr stand ich vor der Frage, ob ich die Dividendenkürzung von Metsä Board zum Verkaufsanlass nehmen soll. Da dann Corona-bedingt aber auch andere Unternehmen ihre Dividenden kürzten, blieb die Aktie im Depot. Den finnischen Papphersteller habe ich hier ausführlich vorgestellt.
Verkaufsmotivation
Letztes Jahr hatte Metsä Board die Dividende um 0,05 € gesenkt, in diesem Jahr soll sie um 0,02 € erhöht werden. Das sind immer noch 0,03 € weniger als 2019.
Trotz der Erhöhung musste ich aber mit einer Senkung der Netto-Dividende rechnen, da die finnische Quellensteuer nun auch bei maxblue mit 35% berechnet und nur zu 15% auf die deutsche Steuer angerechnet wird. Das hatte ich gerade bei KONE erlebt. Und das gab mir den Anstoß, eine Verkaufsorder aufzugeben.
Überlegt hatte ich das schon unabhängig von der Quellensteuerthematik. Denn wenn Du Dir den Mehrjahreschart der Aktie anschaust, dann notiert sie derzeit wieder extrem hoch:
Darin kommt die Hoffnung auf eine positive konjunkturelle Entwicklung zum Ausdruck.
Der Aktienverkauf
Ich verkaufte meine Gesamtposition von 600 Aktien von Metsä Board aus meinem Depot bei maxblue über Tradegate und erhielt einen Verkaufskurs von 9,63 €.
Damit erzielte ich einen Veräußerungsgewinn von 2.188,49 €, so dass insgesamt 577,21 € Kapitalertragsteuer und Soli zahlen musste. Im Ergebnis wurden mir 5.186,34 € mit Wertstellung 15.03.2021 gut geschrieben.
Gesamtrendite
Metsä Board hatte ich im Oktober 2016 zunächst mit 200 Aktien ins Depot genommen. Im Februar 2017 kaufte ich dann weitere 400 Stück und kam so auf meinen Bestand von 600 Aktien. Bezahlt habe ich für sie insgesamt 3.575,06 €. Das entspricht einem Kaufkurs je Aktie von 5,96 €.
Bis zum Verkauf erhielt ich Nettodividenden in Höhe von 409,50 €. Also pro Aktie 0,6825 €.
Ziehe ich den Verkaufserlös vom Kaufpreis ab und addiere die Nettodividenden hinzu, dann habe ich nach Steuern einen Ertrag von 2.020,78 €. Das sind 56,52% bei etwas mehr als 4 Jahren Haltedauer. Der Interne Zinsfuß für die reine Kursentwicklung liegt laut Portfolio Performance bei 9,27% p.a., mit den Dividenden ist es dann eine zweistellige Rendite pro Jahr.
Damit bin ich sehr zufrieden und so fiel es mir auch nicht schwer, auf „Verkaufen“ zu drücken.
Meine Einschätzung
Insgesamt sehe ich die Zukunft von Metsä Board als Unternehmen positiv. Das Geschäftsfeld der Papierproduktion ist attraktiv. Allerdings ist die Abhängigkeit vom Papierpreis sehr hoch.
Im letzten Jahr hatte ich bei der Dividendenzahlung geschrieben, dass der Aktienkurs auch gerne mal in den Bereich von 4 € abtaucht. Und bei 6 € eine Halteposition sei, bei der man aber auch an Gewinnmitnahmen denken könne. Für ein Erreichen des früheren Niveaus von fast 10 € sah ich keinerlei Anzeichen.
Nun ist das trotzdem passiert und bei 9,63 € habe ich einen guten Ausstieg gefunden. Ich werde Metsä Board trotzdem weiter beobachten und in schlechteren Zeiten, nämlich nach einer Halbierung des Aktienkurses, wieder für mein Depot in Betracht ziehen. Die Vergangenheit zeigt, dass sich die Aktie wieder dort hin bewegen wird.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Metsä Board |
ISIN: | FI0009000665 |
Im Divantis-Depot seit: | 04.10.2016 |
Letzter Nachkauf am: | 06.02.2017 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 600 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 5,96 € |
Gesamtkaufpreis: | 3.575,06 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 409,50 € |
verkauft am: | 11.03.2021 |
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern: | 8,64 € |
Gesamtverkaufserlös: | 5.186,34 € |
Gewinn/Verlust: | 2.020,78 € |
Gewinn in Prozent: | 56,52% |
Hallo Ben,
Du kannst Dir von Finnland die zu viel gezahlten Quellensteuern von 20% zurückfordern. Das Verfahren ist ähnlich wie mit der Schweiz.
Es gibt ein Antrag auf Erstattung, der vom Finanzamt abzustempeln ist.
Auf einem weiteren Blatt must Du Deine Dividendenzahlungen aufführen.
Den Link zur finnischen Steuerbehörde bekommst Du beim BZSt / Ausländische Formulare / Finnland.
Die Seiten kannst Du Dir auf deutsch übersetzen lassen. Das Verfahren ist sehr einfach. Man darf kein Geld verschenken!
Für mich gilt, ende des Jahres alle Anträge auf Erstattung für diverse Länder erstellen, dann vom Finanzamt abstempeln in einem Abwasch, und die Anträge losschicken.
Die Schweiz hat in diesem Jahr gewonnen, das Geld war in weniger als 2 Wochen auf unser Konto.
Viele Grüße
Peter
Wenn ich alle meine Aktien die ein Mehrjahreshoch ausbilden, verkaufen würde, wäre mein Depot ziemlich leer.