Es geht weiter abwärts – trotz positiver Ankündigung

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Wenn Du eine Aktie zuletzt im Jahr 2015 gekauft hast und bis heute auf Verlusten sitzt. Was macht das mit Dir? Bei mir überwiegt jedenfalls die Enttäuschung und ich hinterfrage mich, was ich übersehen habe.

An welcher Stelle hat die Aktie den negativen Weg eingeschlagen und ich hätte aussteigen müssen? Leider gibt es rückblickend keinen Knackpunkt, es war eine schleichende Entwicklung.

Um so mehr stellt sich die Frage, wie lang ich der Entwicklung noch tatenlos zusehe. Meine Gedanken dazu erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Aktie von Kellogg, die mir so einige Enttäuschungen beschert hat, habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

Kellogg zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,57 US$ je Aktie. Für die 50 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 28,50 US$. Sie wurde von der onvista bank zum Kurs von 1,2011 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 17,67 €. Sie wurde mit Wertstellung 15.03.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift Kellogg im März 2021

Perspektiven

Kellogg steht in diesem Jahr auf meiner Beobachtungsliste. Wenn sich bis zum Jahresende nichts Positives tut, dann werde ich mich von der Position trennen. So hatte ich es bei der letzten Quartalsdividende geschrieben und so sind meine Gedanken in den letzten drei Monaten dazu gewesen.

Nun ja, am Aktienkurs hat sich weiterhin nichts getan. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn bei Plus-Minus-Null. Der Jahresschlusskurs von 62,23 US$ ist derzeit auch der aktuelle Kurs.

Positiv ist immerhin gewesen, dass das Management bei den letzten Quartalszahlen seine Pläne zur Dividendenerhöhung auf 0,58 US$ je Aktie ab dem 2. Quartal bekannt gegeben hat. Auch wenn das nur 1,8% Erhöhung sind, als leidgeprüfter Kellogg-Aktionär nehme ich, was ich kriegen kann.

Die Quartalszahlen selbst verfehlten mal wieder die Erwartungen der Analysten. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie wurde die Börse enttäuscht. Das organische Wachstum lag mit +2,5% deutlich unterhalb der Erwartungen von +4,8%. Der Gewinn je Aktie von 0,59 US$ verfehlte die Erwartungen entsprechend um 0,26 US$.

Nun ist Wachstum an sich ja nicht verkehrt. In Pandemiezeiten mit weltweiten Lockdowns und einem Home-Office-Boom sollte Kellogg aber eigentlich richtig kräftig wachsen. Wenn selbst jetzt die Rate so niedrig ist, wo soll das erst hinführen, wenn Corona besiegt ist?

Du merkst vermutlich, dass mein Blick auf die Kellogg-Aktie weiterhin skeptisch ist. Das liegt nicht an den Produkten! Mit der Marktführerschaft bei Frühstückscerealien, vegetarischen Burgern in den USA und Pringles sollte eigentlich einiges möglich sein. Aber außer einem stetig enttäuschenden Aktienkurs passiert eben nichts.

Und so wäre ich eigentlich schon jetzt geneigt, die Position zu verkaufen. Da aber die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, bleibe ich bei meinem Plan, bis zum Jahresende zu warten. Vielleicht kommt es ja doch noch zur Trendwende. Gewartet habe ich dann allerdings lang genug, nämlich 6 Jahre seit dem letzten Nachkauf. Und bis heute ein negatives Ergebnis erreicht. Aber immerhin ist jetzt ein Ende in Sicht: entweder geht das Engagement zu Ende oder das negative Ergebnis dreht sich noch. Ich werde wieder berichten!

Auf einen Blick:

Unternehmen:Kellogg
ISIN:US4878361082
Im Divantis-Depot seit:26.11.2015
Letzter Nachkauf am:08.12.2015
Stückzahl im Divantis-Depot:50
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:65,74 €
Gesamtkaufpreis:3.286,85 €
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:474,99 €
Verkauft am:21.06.2022
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:67,60 €
Gesamtverkaufserlös:3.380,00 €
Gewinn/Verlust:568,14 €
Gewinn in Prozent:17,29%

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9 Gedanken zu „Es geht weiter abwärts – trotz positiver Ankündigung“

  1. Hallo Ben….
    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    Ich bin vor 4 Wochen mit einem Kurs von 48,35€ eingestiegen, bisher ca. satte 8,5 % im Plus…und Dividende abkassiert.
    Diese sehr sehr beliebte Ernährung bei Kindern sowie Erwachsenen ist immer noch hoch im Kurs.
    Ich bin kein Analyst und auch kein Hellseher, aber ich behaupte mal ,das wir 2021 noch die 60iger Marke durchbrechen, und werde deshalb nochmal aufstocken .
    Hab Geduld wie bei all deinen Investitionen.
    Es war aus meiner Perspektive immer der sichere Weg zum Erfolg.

    Viele Grüße aus dem Osten
    Sendet ein treuer Fan

    Maik

  2. Hallo Ben,

    ich kann mir insgesamt vorstellen, dass sich die Leute im Home Office mehr Zeit nehmen zum Frühstücken ( weil sie ja die Zeit zur Arbeit nicht brauchen ). Daher sind die „schnellen Cornflakes“ weggefallen und man nimmt mehr gesündere Sachen zu sich. Pringels sind Beispielsweise auch nur teurer ( kosten „im Angebot“ inzwischen so viel wie vor 5 Jahren normal ), aber nicht besser geworden im Laufe der Jahre, während sich immer mehr gesündere und ( zumindest für mich ) geschmacklich bessere Alternativen aufgetan haben. Kann mir daher vorstellen, dass deswegen der Umsatz nicht so stark gestiegen ist, wie man es sich eventuell erhofft hat. Aber das ist natürlich nur eine Theorie, womit sich das erklären lassen könnte.

    1. Auch der Geschmack der Cornflakes ist durch die Veränderungen der Produktionsstandorte in den letzten Jahren schlechter geworden, früher konnte man die auch mal gut nebenbei essen statt Chips aber heute gehen die höchstens noch mit ganz viel Milch. Das hat mich in den letzten Jahren auch davon abgehalten bei Kellogs zu investieren obwohl es von der Dividende her recht attraktiv wirkt.

  3. Hallo Ben,

    ein Blick zurück ist manchmal nicht verkehrt wenn man in eine Firma investiert. Schau Dir mal den Chart die letzten 30 Jahre an. Das ist eine Firma deren Aktienkurs schon die letzten 30 Jahre so vor sich hindümpelt, allerdings mittel und langfristig unter Schwankungen bergauf.
    Und jetzt muss man sich die Frage stellen, warum das so ist. Letztendlich liegt es daran, dass Kellogs die letzten 30 Jahre den Gewinn zwar gesteigert hat, aber eben nicht exorbitant. Und genauso verhält es sich mit der Dividende, immer nur in kleinen Trippelschritten.

    Der Kursverlauf der letzten 30 Jahre ist einfach nur ein Spiegelbild der wirtschftlichen Entwicklung. Eigentlich hat sich seit Deinem Einstieg auch nichts geändert. Letztendlich hast Du einfach nur zuviel bezahlt.

    Jetzt aussteigen? Grundsätzlich wäre ich überhaupt nicht in eine Kellog eingestiegen. Auch hier muss man sich die Frage gefallen lassen, warum ein Unternehmen, welches die letzten Jahre nur moderat gewachsen ist und der Kurs hinter jedem Index hinterherhinkt, jetzt seit Deinem Einstieg plötzlich eine deutlich bessere Entwicklung nehmen soll. Eigentlich setzt sich der Trend der letzten 30 Jahre nur fort.

    Werfe mal einen Blick auf einen 30 Jahre Chart. Der untere Trendkanal bewegt sich mit 3% pro Jahr aufwärts. Dort sitzen wir aktuell auf, der Kurs ist leicht aufwärts gerichtet, der GLG 65 von unten nach oben durchbrochen. Chartechnisch sieht es aktuell nicht so schlecht aus. Fundamental hat sich auch nicht soviel geändert. Es dümpelt halt vor sich hin. So wird es vermutlich auch die nächsten Jahre weitergehen. Aber eigentlich hat sich seit Deinem Einstieg nichts geändert. Keine Ahnung welche überzogenen Erwartungen Du an die Aktie hattest.

    Schau mal ich habe mir letztes Jahr das Fernheizwerk Neukölln gekauft. Zugegeben ich habe es mitten im Corona-Crash zu einem supergünstigen Kurs gekauft. Seitdem bin ich immer leicht im Plus. Aber letztendlich wird das auch für die Zukunft ein Dümpelwert bleiben, der Kurs leicht steigend , die Dividende stabil und alle paar Jahre eine Dividendenerhöhung. Hier habe ich keine überzogenen Erwartungen und akzeptiere, dass der Kurs vermutlich im besten Fall inklusive der Dividende beim DAX mithalten kann. Das hatte aber andere Gründe warum ich mir diesen Wert gekauft habe.

    Definitiv gibt es besserere Werte als Kellogs oder Fernheizwerk Neukölln. Aber zwecks Differenzierung usw. mische ich auch so etwas ab und zu darunter. Man kann ja nicht nur Werte wie Lam, Microsoft, ASML, Paypal oder Taiwan Semiconductor im Depot haben…………….

    1. Hallo star,

      wie schön, dass Du mal wieder einen Kommentar hinterlassen hast. Das freut mich sehr!

      Ja, meine Erwartungen an Kellogg waren offenbar überzogen. Im Ergebnis habe ich die Aktie einfach zu teuer eingekauft. Ich bin aber immer noch davon überzeugt, dass das Potenzial deutlich höher ist. Wenn ich mir anschaue, dass mit dem Bereich der Veggie-Burger ein US-Marktführer in der Aktie steckt, dann bin ich wirklich enttäuscht. Enttäuscht davon, dass an der Börse von Beyond Meat und nicht von Kellogg gesprochen wird.

      Klar, Kellogg ist nur eine Beimischung in meinem Depot. Aber ich muss mir trotzdem die Frage stellen, ob ich mich nicht lieber auf eine General Mills, Danone oder Unilever konzentriere. Mal schauen was die nächsten Monate so bringen!

      Viele Grüße Ben

  4. Hallo Ben,

    ich beobachte, seit ca. 4 bis 5 Jahren dümpeln die Aktien der Nahrungs- und Getränkehersteller sowie der Bereich Drogerie- und Hygieneartikel volatil vor sich hin. Die Umsatzsteigerungen liegen meist im Bereich der Inflationsrate, die Gewinne sind zum größten Teil vom Dollarkurs abhängig. Zudem verkaufen fast alle Marken und Werke, zwecks „Optimierung des Portfolios“. Es scheint manchmal so aus, die Gewinne machen die Investmentbanken, die die Verkäufe begleiten.

    Vor 10 Jahren hatte meine Frau und ich noch folgende Firmen in unseren Depots:

    Nestle, Danone, Unilever, Henkel, Reckitt-Benckiser, SABMiller, Diageo, Bakkafrost, Orkla, Mowi, Coca-Cola, Kraft, Procter & Gamble, Kimberly-Clark.

    Im Blick hatten wir auch immer General Mills, Kellogg, Colgate-Palmolive.

    Wir haben uns nach und nach von Titel getrennt.

    Aktuell besitzen wir:

    Nestle, Unilever, Mowi, Procter & Gamble und Kimberly-Clark im Depot, zudem haben wir vor 1 1/2 Jahren uns Kraft Heinz zu Kursen knapp über 25 EUR gekauft, nach dem Motto, tiefer geht nimmer. Mittlerweile sind wir 30% im Plus.

    Ich glaube, diese Markenartikelhersteller werden in Zukunft keine großen Sprünge machen, die Handelsketten setzen verstärkt auf Eigenmarken, diese dürfen auch Markenhersteller zu schlechteren Konditionen produzieren. Wenn sie nicht wollen, werden kleinere Hersteller aufgebaut.

    Wir sind bei Fielmann, Ahold Delhaize und Home Depot eingestiegen, dies war eine gute Entscheidung.

    Insgesamt machen die Basiskonsumgüter ca. 24% in unseren Depots aus.

    Diese Werte dienen für uns zur Stabilisierung der Depots, Dividenden knapp über der Inflationsrate, zudem leichte Kurssteigerungen über einen längeren Zeitraum.

    Dies ist meine Meinung und Beurteilung zu Basiskonsumgüter, jeder muss das für sich selbst beurteilen.

    Viele Grüße

    Peter

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