Ein altes Börsensprichwort sagt, dass politische Börsen kurze Beine haben. Wichtiger als politische Ereignisse sind die wirtschaftlichen Daten. Und doch haben wir alle im letzten Jahr erlebt, wie wichtig politische Ereignisse von der Börse genommen wurden. Am Morgen nach der Volksabstimmung zum Brexit brachen die Kurse ein und der überraschende Wahlsieg von Donald Trump hielt die Börsen weltweit unter Strom. Ich gehe davon aus, dass 2017 ebenfalls spannend wird. Welche Termine stehen an?Bereits am morgigen Mittwoch (15.03.2017) wird das Parlament in den Niederlanden neu gewählt. Es könnte der Auftakt zu einem turbulenten Jahr für die Europäische Union und die europäischen Aktienmärkte werden. Geert Wilders ist einer der bekanntesten Rechtspopulisten Europas. Nach Umfragewerten sinkt seine Zustimmung im Moment. Aber die Umfragen waren ja auch beim Brexit und bei Donald Trump falsch.
Wichtiger wird dann der 23.04.2017, wenn die Präsidentschaftswahl in Frankreich ansteht. Hier wird sich zeigen, ob Marine Le Pen es in den Élysée-Palast schafft. Sollte sie die Wahl gewinnen, würde das vermutlich das Ende des Euros und der Europäischen Union bedeuten. Erreicht kein Kandidat die absolute Mehrheit, kommt es am 07.05.2017 zur Stichwahl.
Frankreich steht weiter im Mittelpunkt: Am 11.06.2017 und 18.06.2017 finden die Wahlen zur Nationalversammlung statt. Hier könnte ein Wahlsieg des Front National ebenfalls für Turbulenzen an den Märkten sorgen.
Tja und dann kommt Deutschland! Die Bundestagswahl am 24.09.2017 wird zeigen, ob Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt oder Martin Schulz das Zepter übernimmt. Und welchen Einfluss die AfD auf die Bundespolitik nehmen kann.
Als Langfristinvestor ist mir vor diesen politischen Terminen nicht bange. Allerdings überlege ich mir schon, wann wohl der richtige Einstiegstermin für Aktien ist. Ich orientiere mich an den Daten und halte mein Pulver im Trockenen, um ggf. nach entsprechenden negativen Wahlergebnissen investieren zu können. Ich schaue mir im Moment auch verstärkt Schweizer Aktien an, da diese meines Erachtens von einem turbulenten Resteuropa als Hort der Ruhe und Konstanz profitieren können.