Warum ich lieber in Aktien als in ETFs investiere – zum Schluss

ETF Schriftzug
4.5
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Nach den ersten beiden Teilen der Artikelserie, warum ich lieber in Aktien als in ETFs investiere, folgt nun der dritte und letzte Teil. Nach der Funktionsweise und den Vorteilen von ETFs, habt Ihr meine persönliche Strategie kennen gelernt und erfahren, warum ich ein Direktinvestment in Aktien bevorzuge.

Heute beantworte ich die Frage, ob es Situationen gibt, in denen ich in ETFs investieren würde und in welchen Fällen sie eine gute Alternative zu einzelnen Aktien darstellen.

Gibt es Situationen, in denen ich in ETFs investieren würde?

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich in der Vergangenheit immer mal wieder auch in ETFs investiert habe. Seit ich meine Anlagekriterien aufgestellt habe und sie konsequent verfolge, habe ich das nicht mehr getan. Ich habe mir aber selbstverständlich auch immer mal wieder ETFs angeschaut und überlegt, in sie zu investieren.

Ich finde dabei insbesondere Länder-ETFs spannend. Sie sind eine gute Gelegenheit, sich einen regionalen Aktienmarkt zu erschließen. Spannend finde ich dabei z.B. Japan und Indien. Leider habe ich bei meinen Recherchen immer wieder feststellen müssen, dass die Länder-Indizes, die durch die ETFs abgedeckt werden, sehr finanzlastig sind. Und gerade Banken möchte ich einfach nicht in meinem Depot haben. Weder als Direktanlage noch schwergewichtig in einem ETF. Das liegt vor allem an meiner kritischen Einstellung zur Stabilität des Finanzsystems. Und oft sind es ja Finanzkrisen, die einen Einbruch eines Aktienmarkts auslösen. Und dann hat man ein doppeltes Risiko in diesem ETF: erst verlieren die Finanzwerte kräftig, dann wird der Rest der enthaltenen Titel mitgerissen.

Was ich mir aber vorstellen kann, sind Renten- oder Rohstoff-ETF, mit denen ich diese Asset-Klassen abdecken kann. Aktuell sehe ich aber gerade bei Renten keinen Sinn in einem Investment, da wir uns in einer Zinserhöhungsphase befinden. Aber das wäre etwas, was ich mir gut vorstellen könnte.

Wann sind ETFs eine gute Alternative zu einzelnen Aktien?

ETFs bieten den riesigen Vorteil, dass man mit einem Invest eine große Anzahl von Aktien kauft. Gründe für den Kauf gibt es natürlich schon:

  • kein aufwändiges Research zu einzelnen Aktien notwendig
  • gerade bei kleinen Anlagebeträgen sinnvolle Sparpläne möglich
  • Diversifikation in verschiedene Regionen und/oder Branchen

Diese Gründe treffen auf viele Anleger zu. Und ich bin da auch nicht dogmatisch und verteufele ETFs. Für viele Anleger sind sie das beste Instrument.

Es ist viel besser in ETFs zu investieren als überhaupt nicht!

Nur für mich persönlich sind Direktanlagen in Aktien die bessere Wahl. Ich habe bereits ein überdurchschnittliches Vermögen angespart und brauche für mich auch keinen Sparplan mehr. Die Beträge, die ich in Aktien investiere, sind groß genug, um gebühreneffizient anlegen zu können. Und ich beschäftige mich gerne mit einzelnen Titeln.

Wem ich ETFs empfehle

Für Börseneinsteiger oder Freunde in meinem Umfeld, die bisher keine Aktien haben und sich auch nicht intensiver damit beschäftigen wollen, empfehle ich tatsächlich immer wieder den Abschluss eines ETF-Sparplanes mit monatlichen Raten. Da macht man als Sparer eigentlich nichts falsch. Jedenfalls wenn man einen bzw. mehrere Standard-ETF auswählt.

Genauso sehe ich es bei einem Depot für Kinder. Wenn man hier dem Kind etwas Gutes tun will und z.B. das Kindergeld sparen will, dann bietet sich auch da ein monatlicher ETF-Sparplan an.

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Und inzwischen gibt es ja auch einige Anbieter, die für solche Konstellationen eine Vermögensverwaltung mittels ETFs anbieten. Da werden dann über einen wirklich langfristigen Zeitraum auch die sinnvollen ETFs sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst. Auch sowas finde ich sinnvoll. Nicht jeder hat so viel Zeit, sich mit einzelnen Aktien zu beschäftigen! Warum also nicht für „kleines Geld“ diese Zeit einsparen und durch einen Dienstleister die ETFs auswählen lassen?

Zum Schluss

Es gäbe noch sehr viele schlaue Worte zu ETFs zu sagen. Z.B. zur Frage, ob man wirklich als Direktinvestor daran scheitern wird, den Markt zu schlagen. Oder wieviel Gebühren man sparen kann, wenn man mit einem großen Depot in direkte Aktien investiert (bei mir sind das rund 2.000 € im Jahr). Oder welche Gefahren von den Indexinvestments ausgehen, ob sie vielleicht ein Brandbeschleuniger in einer Krise sind. Aber all das sind Themen, die heute hier und an dieser Stelle zu weit führen werden. Vielleicht schreibe ich dazu mal ein Buch oder einfach noch mehrere vertiefende Beiträge…

Für heute eröffne ich die Diskussion mit Euch. Wie haltet Ihr es mit ETFs? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder seid Ihr disziplinierter?

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35 Gedanken zu „Warum ich lieber in Aktien als in ETFs investiere – zum Schluss“

  1. Schöne Artikelserie ?
    Jeder wie er möchte. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich bin ein riesiger ETF Fan und hab an Einzelaktien überhaupt kein Interesse, ist mir viel zu viel Arbeit ?
    Bei meinem Glück hätte ich die Telekom und deutsche Bank im Portfolio ?

  2. Hallo Ben,
    hallo Community,

    erst heute bin ich (zufällig) auf diesen etwas älteren Beitrag gestoßen. Vorab: insgesamt ein wirklich interessanter Blog, Danke! Ich teile viele deiner Ansichten und Kriterien bezüglich der Geldanlage.

    Ich persönlich finde ETFs sehr ansprechend, da ich mich erst am Anfang meiner Börsen-Aktivitäten befinde und mir so unkompliziert eine hohe Diversifikation sichern kann. Inzwischen kann man ja auch einige ETFs mit ethischen und/oder ökologischen Anforderungen erhalten. Ich verzweifle jedoch derzeit bei der Suche nach einem ETF mit entsprechenden Kriterien, der jedoch auch Dividenden ausschüttet. Auf den bekannten Plattformen bekommt man zwar ETF vorgeschlagen, schaut man aber in die entsprechenden Jahresberichte, so sind diese allesamt in Firmen wie beispielsweise Nestlé investiert. Ich weiß nicht wie ihr das einschätzt, aber ich stelle mir unter „ethisch-korrekten“ Unternehmen nicht gerade Nestlé und Co. vor!
    Hat jemand von euch einen guten Tipp / Hinweis? Oder bin ich wirklich auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau?
    Liebe Grüße

    Leo

  3. Hallo Ben,

    ich bin schon seit einiger Zeit stiller Leser deines Blogs und damals über den Finanzrocker auf deinen Blog aufmerksam geworden.

    Am Ende von diesem Artikel schreibst du:

    „Es gäbe noch sehr viele schlaue Worte zu ETFs zu sagen. Z.B. zur Frage, ob man wirklich als Direktinvestor daran scheitern wird, den Markt zu schlagen. Oder wieviel Gebühren man sparen kann, wenn man mit einem großen Depot in direkte Aktien investiert (bei mir sind das rund 2.000 € im Jahr). Oder welche Gefahren von den Indexinvestments ausgehen, ob sie vielleicht ein Brandbeschleuniger in einer Krise sind.“

    Hast du dazu nochmal etwas veröffentlicht oder überlegst du dazu nochmal was zu veröffentlichen?
    Das würde mich sehr interessieren.

    VG

    1. Vielen Dank für Dein Feedback! Ich habe bisher zu ETFs keine weiteren Artikel veröffentlicht. Aber in meinem Themenspeicher steht da noch was. Im Moment finde ich aber so viele anderen Themen spannender. ;)

      Viele Grüße Ben

  4. Ein dividendenfreundlicher ETF
    Wie ich der Diskussion oben entnehme, gibt es doch wohl nicht wenige, die nicht ausschließlich auf Aktien setzen, sondern auch ETFs im Depot haben. An die wende ich mich hiermit…

    Mittlerweile habe ich über 40 Aktien im Depot, man könnte sagen, ein eigener kleiner ETF.
    Trotzdem lässt mich der Wunsch nicht ganz los, auch mal einen ETF parallel anzusparen.
    Ich habe nun viele ETFs recherchiert und gegeneinander abgewogen.
    Ein sturer Index-ETF wie der Vanguard S&P 500 ist mir etwas zu langweilig (auf den DAX wette ich sowieso nicht, Emerging Markets performen nicht).
    Mir bewusst, dass Gerd Kommer sehr wissenschaftliche und begründete Argumente GEGEN Dividenden-ETFs hat, habe ich mir diese trotzdem mal näher angeschaut und finde doch einige, die mir gefallen.

    Kriterien, die ich als Einkommensinvestor vor allem anlege:
    – Die jährliche Kursrendite sollte nicht unter 8% der letzten 5 (besser 10) Jahre sein
    – Fondsvolumen nicht unter 500 Mio
    – natürlich ausschüttend
    – TER kleiner gleich 0,4%
    – Ausschüttungsrendite nicht unter 2% jährlich (über 3,5% nicht notwendig)
    – Jährliches Wachstum der Ausschüttungen: Soll mindestens 5% betragen (hier scheiden sich die Guten von den sehr Guten!)
    – Allokation (das was drin ist): Gerne Titel, die ich auch favorisiere und die eine gute Marktmacht besitzen
    – Region: „Welt“ wäre okay, die dividendenstärksten Titel liegen jedoch klar in den USA (ergeben meine Recherchen).

    Gibt man obiges ein, bleiben auf extraetf.com 12 Titel übrig.
    Für mich kommen davon drei Titel infrage:
    – Vanguard High Div Yield => Starker ETF mit dem zweitgrößten Fondsvermögen unter Div-ETFs, sehr mäßige Performance. Was mich abschreckt ist ein Ausschüttungswachstum der letzten 7 Jahre von 0,29%. Ausschüttungsrendite ist für einen ETF sehr gut. Gute Allokation (besitze 3 der Top-10 als Aktien).
    – iShares MSCI USA Quality Dividend => Gute Allokation (besitze 6 der Top-10 als Aktien), gute Kursrendite, Ausschüttungswachstum 6% der letzten 6 Jahre, Fondsgröße oberhalb 500 Mio
    – SPDR S&P US Dividend Aristocrats => Gute Kursrendite, größtes Fondsvermögen unter Div-ETFs, tolles Ausschüttungswachstum (über 10% der letzten 8 Jahre!). Allokation: Der einzige größere Malus, den ich sehe. Fast nur Titel unter Top-10, die mir nicht so recht gefallen. Andererseits: Die Gewichtung der Top-10 Titel (jeder unter 2%) sieht gesund aus (fast wie ein Faktor-ETF) und der Erfolg (Kursrendite + Ausschüttungswachstum bei nicht zu hohem TER und akzeptabler Ausschüttungsrendite) gibt dem ETF scheinbar recht.

    Ich tendiere derzeit dazu, den letzten mal anzusparen, lasse mich von der Diskussion hier aber gerne inspirieren und freue mich über Eure substanziellen Einschätzungen hierzu.

    1. Hallo Matthias, ich bespare u.a. den WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF (Dist). Kein klassischer High Yield Dividenden-ETF, dafür mit Wachstumskomponente. Viele Grüße, Tatjana

    2. Hallo Matthias,

      vielleicht kurz als Anregung und Idee folgendes. Ich hatte ähnliche Gedanken bzw. wollte in meinem Portfolio irgendwie noch ein bisschen mehr das Gefühl der „Stabilität“ und habe mich vor 2,5 Jahren entschlossen meine monatlichen Dividenden in den ETF A1JX52 zu stecken.
      Zum einen wie gesagt wegen der Stabilität und zum anderen einfach auch um wenig zeit darauf zu geben wohin mit den Dividenden. Das funktioniert bisher wirklich super und entspannt mich.

      Bevor die Frage kommt, warum dann die ausschüttende Variante: meine Idee und daraus irgendwie eine Motivation war, dass ich mit den erhaltenen ETF Dividenden IMMER essen gehe. Zu Beginn waren es 4,04€ und im Dezember 2022 müsste ich mittlerweile irgendwo bei 52€ rauskommen. Vielleicht ist es auch so eine Art Belohnungsding. Angefangen mit Döner bis eines Tages Sterneküche :D

      Grüße
      Markus

      1. Eine herrliche Regel, das Essen gehen per Dividende, wunderbar Markus!
        Fast hätte ich nun mit dem A1JKS0 angefangen (SPDR US Aristocrats), aber dann kam der Donnerstag dazwischen, mein Depot steigt von 0% auf 5% und die Welt sieht wieder schön aus.
        Auch wenn mich ETFs anziehen, so sehe ich doch auch viele Nachteile (bzw. Vorteile der Aktien).
        Ich habe nun Aktien weiter aufgestockt (Nachkauf MPW, GOO, Neukauf VISA) und kann mit 47 Titeln ja mittlerweile auch quasi auf einen ETF blicken.
        Wenn es keinen Atomschlag geben sollte, glaube ich mittlerweile (fester als noch im Sommer), dass es ab 2023 wieder bergauf geht und unsere Depots in Plus drehen werden.
        Inschallah!

  5. Bin gestern bei YouTube auf einen intressanten und sehr guten aktien analysten gestossen : “ InvestmentFellows “
    Auf deutsch. Scheint noch relativ unbekannt zu sein. Weniger als 3000 abonenten. Der hat kuerzlich ein sehr informatives moovie reingestellt ueber Medical Properties Trust, und es gibt auch einen guten beitrag ueber JnJ.

    1. ja lieber Manfred, den InvestmentFellows auf youtube folge ich gerne. Sie passen übrigens gut zu Bens Blog, wie ich finde.
      An den Fellows gefällt mir, dass sie bei Dividendenaktien genau beobachten, wie hoch das jährliche Ausschüttungswachstum ist.
      Ich hole mir dort – wie auch bei Ben – immer mal wieder eine Anregung für Div.aktien ab.
      Besonders interessant: Sie haben circa 30% in REITs investiert, stellen diese also auch regelmäßig vor.
      Gruß, Matthias

  6. Hallo Matthias,

    was mich an Dividenden-ETFs mittlerweile stört, ist die Unmöglichkeit „buy and hold“ durchführen zu können. Ich kann die ETF-Anteile zwar für immer halten aber intern erfolgt nach den Regeln des ETF ein ständiges Kommen und Gehen der Aktienanteile. Selbst habe ich daher nur noch den A2DRG5 als Dividenden-ETF im Depot und dieser wurde dieses Jahr von ishares auf ESG „umgestellt“ mit der Folge, dass alle Öl-Positionen rausgeflogen und dafür Microsoft und Apple als Toppositionen enthalten sind. Das war genau der Zeitpunkt ab dem ich meinen Fokus noch stärker auf Einzelaktien gesetzt habe um damit auch an langfristigen Dividendensteigerungen partizipieren zu können.
    Die meisten Dividenden-ETFs zeigen eine schlechte Historie was die Steigerung der Ausschüttungen angeht, ein Klassiker ist der Folgende:A0F5UH. Die absolute Ausschüttungshöhe stagniert seit langem – was meiner Meinung nach an den internen Umschichtungen liegt – alles was nicht mehr den Regeln genügt fliegt raus, dafür kommen Firmen mit rein die gerade eine gute Entwicklung und Zahlen vorgelegt haben – damit kaufe ich ständig dem Markt hinterher und kann nie an der langfristigen Entwicklung der Unternehmen teilhaben.
    VG und allen einen schönen Sonntagabend
    Chris

    1. Vielen Dank für deine Einsichten, lieber Chris!
      Der von dir erstgenannte iShares-ETF hat viele gute Kennzahlen. Mir gefällt die Allokation der Top-10 sehr gut (5 der 10 habe ich als Einzelaktien). Die Kursrendite ist allerdings mit 7% auf lange Sicht (wie fast alle Div-ETFs) eher mager.
      Der zweite von dir genannte iShares-ETF (Global Select Dividend 100) hat gleich mehrere bedenkliche Kennzahlen, u.a. eine zu niedrige Kursrendite, eine hohe TER-Kostenquote und ein jährliches Ausschüttungswachstum, das viel zu niedrig ist, mehrere der letzten Jahre negativ! Da lobe ich mir doch die Quoten einzelner Aktien (wie VISA), die wirklich bombastisch sind.
      Wie ich an anderer Stelle im Blog auf dieser Seite schreibe: Ich habe mich nun für „Einzelaktien pur“ entschieden und verfolge diesen Weg weiter. ;-)
      Gruß, Matthias

      1. Matthias von Mitzlaff,

        wirklich? VISA? 5% im letzten Jahr und 0,8% Rendite? ;)

        Spaß beiseite, VISA ist in den letzten Jahren gut gestiegen, Erstklassiges Unternehmen, geringe Dividende, über 10 Jahre aber top. Und VISA hat Marktmacht. :) Unbestritten ein gutes Investment, wer vor 10 Jahren eingestiegen ist.

    2. Hallo Chris,

      ich verstehe Deine Einwände, aber dann passt Dein Investmentcase nicht zu einem ETF.
      Ein ETF ist ein Fond, der immer versuchen muss seinen Zielen (die er veröffentlicht) gerecht zu werden und allen Anlegern (siehe ESG-Thema) das bietet, was er verspricht: Wir kümmern uns um die Zusammensetzung, du musst keine Einzel-Aktien kaufen und verkaufen.

      Die ETFs machen ca. 7% / Jahr (auf 10 Jahre gesehen) plus 2-3,5% Dividende was ca 9% p.a. ist. Damit lässt sich doch gut leben. Das muss man mit Einzelaktien erstmal schaffen.
      In einem Depot mit Aktien muss man auch erstmal 2-3% Dividende erreichen und hat die Arbeit, die Aktien zu analysieren und zu suchen. Ich liege gerade einmal bei 2,8% (aber auf dem Einkaufspreis!!! nicht die aktuellen Werte; habe auch Nicht-Dividendenzahler darunter ;) ).

      Beide ETFs haben (angenehm) keinen extremen Schwerpunkt in den US Aktien (> 60%). Und sind auch von den Bereichen breit angelegt, der A2DGR5 etwas besser (subjektiv!).
      Der A0F5UH hat 4% Fortescue. Da frage ich mich warum? mehr als Rio Tinto? A2DRG5 läge mir ja mehr.
      Jedenfalls finde ich Sie besser als all die kleinen Themen-ETFs.

      Wer in Dividendenaktien anlegen will und sich keine Arbeit machen will, Spricht nichts gegen ein Investment in den genannten ETFs. Für mich ist das trotzdem nichts!

      1. Boersenhai,
        Jetzt hats mich auch mal interessiert .
        Hab meinen Yield berechnet, und bin auf 5.0% gekommen. Am jetztigen kurswerten gemessen, und insgesammt bin ich im kurs plus, ( trotz ein paar schieflagen von minus 50% oder noch mehr. )Also waers gemessen am einstiegspreis noch mehr.

        Wie kommts ? Ich kaufe meist eine kombination von hochprozenter + miniprozenter, wie jetzt kuerzlich MPW u MSFT, oder Verizon u LMVH, oder kuerzlich einen sack voll mit realty inc u moodies. ausserdem sorgen ein paar asiaten fuer gute divs. Waere ich juenger, wuerde ich mehr compoundierende miniprozenter kaufen, dann diese aber nicht fuer die ewigkeit.

        1. Hallo Manfred,

          kannst Du bitte konkretisieren, was Dich genau interessiert? Ich kann es leider nicht zuordnen.
          Ich bin seit >20 in Aktien investiert und die Performance kommt von den langgehaltenen Titeln.
          Das sind „Langeweiler“ wie Nestle, WalMart, Roche, etc. aber auch BASF ^^

          In diesem Jahr bin ich noch immer 10% im Minus vom Höchststand.
          Meine Durchschnittsdividende auf das eingesetzte Kapital beträgt 2,8% dieses Jahr. Wobei man anmerken muss, dass ich immer mal wieder nachgekauft habe. Nestle bei 40 EUR das erste mal gekauft, heute ist der durchschn. EK 80 EUR. Es ist auch immer die Frage, wieviel man in welches Papier investiert hat. (Die verkauften neg. Positionen sind übrigens enthalten in den 10% „Gewinn“ p.a.)

          Darf ich fragen, wieso Du in Reality Income investiert bist?

          1. Hi Boersenhai

            Meine boersenerfahrung : knapp 40 jahre.

            Um was es mir an der boerse geht:
            Um dividenden, dividenden, und nochmals dividenden. Die zwei wichtigsten zahlen sind fuer mich die in den naechsten 12 monaten zu erwartende Div, und alle divzahlungen bisher aufsummiert.
            Ausschuettungsquote muss aber stimmen, wachstum ist auch bedingung. Kussteigerungen, als nebenwirkung , sind dann auch willkommen, ok, aber 2t rangig. Ich kann auch gut damit leben, wenn mir zb eine red electrica jedes jahr 5+ % bezahlt, je nach einstiegskurs, und der kurs festzementiert ist. Als ausgleich hab ich dann ein paar rennpferde ( wie der star zu sagen pflegte), die ein riesiges fcf wachstum haben muessen. ( mind 10+ % pro jahr)

            Warum Realty Income (O)?
            Eine sehr aktionaersfreundliche und transparente firma. Zb lesen sich die quartals conferenz calls von O sehr viel verstaendlicher als die von mpw. Ein sehr gutes, weit vorrausschauendes management. Der ceo sitzt auch in einer politischen reit organisation. Bisher wurden alle kriesen sehr gut gemeistert. Auch in den letzten jahren, incl covid, ist der ffo staendig gestiegen, und die dividenden konnten immer easy aus dem fcf bezahlt werden ( vorsicht : die ffo aus dem aktienfinder stimmen MEIST nicht.) Aristokrat . O wuchs in letzter zeit sehr stark durch uebernahmen, und die naechste steht schon wieder an : ein casino. Es ist erstaunlich wie wenig diese uebernahmenprozeduren die wirtschaftliche performance von O daempft.
            Bei reits ist es immer gut, wenn sie gross sind, und wachsen. Um so hoeher werden sie dann an der boerse bewertet und diese bewertung bleibt dann auch hoch. ( kurs/ffo liegt hier bei 18-19), und umso geringer ist das risiko , uebernommen zu werden. Und um so weniger muss die aktienzahl verwaessert werden, um wachstum zu finanzieren . Daran traegt auch die monatliche dividendenzahlung bei , denn wer gibt sich schon gern mit 5-6 € div pro monat zufrieden. Wer sie hat, kauft zu , was die aktie dann natuerlich verteuert. O ist ein aristokrat (27y), und hat seit 1995 eine div-compoundet performance of 4635%, im vergleich zum S&P von 735%. ( ohne einbeziehung der divs liegen beide gleichauf.) Meine ersten kaeufe waren im corona crash. Kuerzlich war der preis mal wieder unter 60$. Der kauf war da ein no- brainer ! Die div yield lag da knapp ueber 5%. Bei guter gelegenheit werde ich, je nach verfuegbarem cash, weiter zukaufen.

            1. Hab natuerlich mal wieder die standard facts vergessen zu erwaehnen :
              Realty ist A- gerated, 40+ % der mieter besitzen investment grade, 99% mietauslastng ( historisch war der niedrigste stand 96%, in der finanzkriese, unter den 125 in us gelisteten reits liegt O auf platz 6 bzgl der groesse ( american tower ist der groesste, unter den 11700 vermieteten gebeuden finden sich mieter wie 7/11, wallgreens, home depot , wallmart coca cola. Bei einer solchen vielseitigkeit hoert realtu natuerlich das grass wachsen

              1. Hallo Manfred,
                aufgrund des Verkaufs von STORE habe ich mich mal auf die Suche begeben.
                Bei mir sind schon abgedeckt: Residential (Vonovia), Medizin/Pflege (MPW, OHI), Logistik (Prologis) und Datencenter (Digital Realty) sowie Offices (Alexandria). Im Retailbereich – so ergibt meine Analyse – ist Realty Income tatsächlich mit das Beste, was es so gibt. Die Schuldenquote ist nicht niedrig, das KGV ist recht hoch und das Verhältnis Price to FCF über 15. Alle anderen Kennzahlen sind wirklich gut. Besonders beeindruckend: EK-Quote von 58%, Umsatz- und Gewinnwachstum steigen klar. Auch die schiere Größe (Market cap) sind in diesem Markt wohl wichtig (deshalb hatte für mich Spirit Realty, die auch gute Kennzahlen haben, eher das Nachsehen).
                Bin bei O mal bei 62 EUR eingestiegen und lauere auf Nachkäufe unter 60 USD, wie du oben so schön beschrieben hast. Danke dir für deine Einschätzungen.

                1. Bin zwar hier (leider) nicht dabei, aber es ist wahrscheinlich ein Paradebeispiel für permanente Reinvestition. Da werden wahrscheinlich zigtausende Rentner, Pensionäre und sonstige Aktionäre weltweit Monat für Monat entweder die ganze Dividende oder einen festen Betrag in neue Aktien von O reinvestieren, so dass ein ständiger , gleichmäßiger Kaufdruck da ist. sieht man auch bis auf die üblichen Knicke schön am Chart. Die, die das immer gemacht haben, wurden auch nie enttäuscht…

                  1. O fällt bei mir durchs Raster.
                    Die Verwässerung durch die stetig steigende Aktienanzahl (2010 100 Mio – 2022 600 Mio) ist für mich ein K.O. Kriterium.

                    1. So ist das nun mal bei REITS. die muessen fast den gesammten gewinn ausschuetten, sidass sie nur eine chance auf wachstum haben, wenn sie kredite aufnehmen, neue aktien ausgeben, oder einen mittelweg von beiden gehen

        2. Hallo Manfred,

          vielleicht hilft ein kleiner Hinweis. Bis 2012 habe ich mein Haus abbezahlt und wenig Aktien gekauft. Ab 2015 wuchsen die Aktieninvestments. Und jedes Jahr kaufe ich nach.
          Der Yield wird dadurch „verfälscht“ (je nach Software); deswegen nutze ich da ein Excel als zweite Instanz.

  7. Hallo Matthias,

    setzt Du die gleichen Kriterien an beim Aktienkauf wie Du sie für eventuelle ETF-Käufen bzw. Auswahl beschrieben hast.

    Meine Kriterien für eine Aktienauswahl sind, Verdoppelung der Kurse und Dividenden innerhalb von 10 Jahren, es darf auch etwas mehr sein. Zudem muss das Geschäftsmodell zukunftssicher sein und möglichst Alleinstellungsmerkmale aufweisen.

    Eine Verdoppelung der Kurse innerhalb von 10 Jahren bedeutet eine durchschnittliche jährliche Kurssteigerung von 7,4%, dies ist vor Steuern, nach Steuern 5,5%. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 3% bedeutet dies einen Wertzuwachs von 2,5% p.a.

    45% Kurszuwachs innerhalb von 10 Jahren bedeuten Kapitalerhalt, alles andere darunter ist Geldvernichtung.

    Für meine Frau und für mich ist nicht nur die Höhe der Dividende ausschlaggebend für die Wahl einer Aktie, sondern die jährliche Steigerung der Dividende. Die Aktien in unseren Depots haben die Dividende in den letzten 10 Jahren um 194% gesteigert (in EUR gerechnet), bei Streichung der Aktien, die noch keine 10 Jahre Dividende zahlen sind es noch 159%. Unsere Dividendenrendite mit aktuellen Kursen beträgt 3,0%, bei höheren Kursen natürlich niedriger. Zur Zeit haben wir 66 verschiedene Positionen in unseren Depots, Apple macht zur Zeit 10,5% aus, Nestle 8% und unten Siemens Energy und BVB je 0,2%. Wenn Positionen zu groß werden, werden Teilgewinne mitgenommen und in den letzten Jahren in Aktien mit höherer Dividende ersetzt. Von Apple besitzen wir nur noch knapp 35% der Anzahl, die wir im Januar 2011 gekauft haben.

    Meine Frau und ich sind 73 Jahre alt, wir leben von unseren Renten und Dividenden (dies sehr gut ohne Einschränkungen), Investitionen erfolgen mittels Teilgewinnmitnahmen.

    An der Börse sind meine Frau und ich seit ca. 1995 tätig, zuerst mit einem Depot für meine Frau, ich habe mich 1997 selbstständig gemacht. Nachdem ich unsere Hypothek Mitte 2005 abgelöst habe, eröffnete ich 2007 mein Depot. Während der Lehman- und EURO-Krise haben wir Geld zusammengehalten, ich bin im Januar 2011 dann mit einer größeren Summe wieder eingestiegen.

    Matthias, mit Deinen 47 Titel, ich hoffe, Du hast sie gut diversifiziert, bist Du gut aufgestellt, dann benötigst Du keinen ETF. Informiere Dich bei Dividenden-ETFs, dort wirst Du teilweise doppelt besteuert mit der Dividende, wie mir ein Bekannter sagte, für mich kommen ETFs nicht in Frage.

    Viele Grüße

    Peter

    1. Hallo Peter, wir hatten vor kurzem hier eine kleine Diskussion bezüglich Energieversorgung durch Wasserstoff und renewables allg. Heute hat Siemens Energy die Dividende auf Null gesetzt. Algonquin Power hat es seit dem 11.11. nach earning fast halbiert.
      dieses Bild sieht auch nicht schön aus, um es vorsichtig zu formulieren.
      https://finviz.com/screener.ashx?v=141&f=ind_utilitiesrenewable
      Sieht nüchtern betrachtet (rein finanztechnisch) aber nach einem sehr steinigen Weg aus.
      Ansonsten aber Respekt zu Deiner(+Frau) Investorenleistung !

  8. Der BörsenHai, Manfred und Peter P auf einer Seite, ganz nah beieinander. Wunderbar von Euch inspiriert zu werden, ich danke Euch!

    Peter, die von dir genannten Zahlen sind sehr beeindruckend, wirklich stark!

    Tatsächlich war meine Überlegung (ETF anzusparen) auch nur ein Vorhaben, eine Idee.
    Mittlerweile bin ich aus verschiedenen Gründen davon wieder abgekommen, u.a. weil a) ich selber schon stark diversifiziert bin und b) irgendetwas bei ETFs (vor allem Div-ETFs) immer nicht passt.
    Meine 48 Titel verteilen sich zu 3/4 auf USA (20% EUR, etwas Japan und Südkorea), absteigend 20% IT, 15% Industrie und 15% Gesundheitswesen. Dahinter Finanzen, Immobilien (ich mag REITs sehr!) und Utilities. Nur Energie (nach GICS-Kategorisierung) habe ich derzeit nicht im Depot (Öl oder Gas). Dividende ist mir schon wichtig, ich habe nur 3 Titel, die jene nicht zahlen (CrowdStrike, Alphabet, Adobe).
    Auf meiner Nachkaufliste stehen derzeit: Iberdrola, American Tower, Encavis, Realty Income, VISA, Waste Management, teilweise mit KGVs deutlich über 30. Meine beste Position ist derzeit Amgen mit ca. 50% im Plus. Am Negativsten: Medical Properties mit -20%. Nach Einstandswert ist meine größte Position Blackrock mit 2,75%, sprich: Wenig Klumpenrisiko im Depot. So mag ich es.

    Mit 5 Jahren Erfahrung an der Börse (erst ETFs, mittlerweile nur noch Aktien) bin ich im Vergleich zu Euch eingangs Genannten natürlich ein krasses Greenhorn. Umso dankbarer bin ich, hier und da etwas Erhellendes von Euch zu lesen. Vielen Dank Euch!

  9. Hallo zusammen,

    ich habe die Beiträge die letzten Tage mit großen Interesse verfolgt. An dieser Stelle großen Dank an alle, ihr seid – was das langfristige Geld anlegen angeht – eine große Inspiration.

    Ich selbst bin erst 26 Jahre jung, jedoch auch schon seit acht Jahren an der Börse aktiv. Angefangen mit Belegschaftsaktien von einem mittelständischen Konsumgüterhersteller, gefolgt von simplen ETF Sparplänen, welche ich noch immer bespare. Durch Kanäle wie Finanzfluss aber auch Seiten wie die des DividendenHawks oder Ben’s Blog Divantis, hat sich bei mir ein großes Interesse für Aktien gebildet.

    Wenn ich dann solche Beiträge wie die von Peter P. lese, bei denen er darüber schreibt, wie er Positionen wie Apple zum Teil verkaufen musste damit sich kein Klumpenrisiko bildet, motiviert es mich sehr, langfristig am Ball zu bleiben.

    Ich habe erst 16 Positionen im Depot, bei denen die größte BlackRock (11,3%) gefolgt von SAP (9,9%) und 3M (8,5%) ist. Ich bin also noch dabei, mein Portfolio breiter zu diversifizieren.

    Trotz eurer motivieren Beiträge, fällt es mir manchmal schwer für die Zukunft optimistisch zu bleiben. Gerade in Bezug auf den Klimawandel frage ich mich häufig, wie die Welt wohl in 30 – 40 Jahren aussieht. Und sollte ich mal nachkommen haben, wie es wohl für die in 60 – 70 Jahren aussieht.

    Nichts desto trotz hoffe, dass – sollte ich das Glück haben so alt zu werden – eine schöne Summe angespart habe und gediegen von meinem Balkon in Zufriedenheit schwellen kann da ich, unter anderem auch Dank euch, früh genug angefangen habe mich mit dem Thema zu beschäftigen.

    Falls man dann überhaupt noch auf einem Balkon sitzen kann,- wer weiß was noch kommt.

    Ich wünsche alle ein glückliches Händchen bei der Aktienauswahl.

    Oder wie meine Generation sagen würde, Diamond Hands.

    Viele Grüße
    Nico

    1. Hallo Nico,

      unser Sohn ist auch mit 18 Jahren angefangen, in Aktien zu investieren. Angefangen mit einer Taschengeldhilfe von seinem Großvater, wie auch seine Cousinen und Vettern, fürs Studium, damit er seine Eltern nicht immer um Geld bitten müsse. Wir haben sein Studium komplett gut finanziert. Da wir in der Familie keine Sachgeschenke uns machen, bekam er zum Geburtstag und Weihnachten Geld auf sein Depotkonto überwiesen. Heute, mit 38 Jahren, hat er ein Depot in Ben`s Größenordnung.

      Nico, mach so weiter, Du bist auf den richtigen Weg.

      Lass Dich nicht verrücktmachen mit dem Klimawandel, Klimaveränderungen gab es immer und wird es immer geben.

      Hier drei Fakten, keine fake news:

      Vor 500 Jahren war es bei uns 2°C wärmer als heute. Im Sauerland suchen Biologen nach Baumsamen der Bäume, die damals heimisch waren. Die Fichtenplantagen kamen erst viel später.

      Der Meeresspiegel steigt seit 10.000 Jahren, seit 500 Jahren bauen die Niederländer Deiche, die von Zeit zu Zeit erhöht werden müssen. Damals gab es keine benzin- oder dieselgetriebene Fahrzeuge, es wurde keine Kohle, kein Erdöl und kein Gas verbrannt. Wir müssen uns der Klimaveränderung anpassen.

      1883 ist der Vulkan Krakatau explodiert und hat so viel Staub in die Erdumlaufbahn geschickt, dies führte zu Missernten und einer deutlichen Abkühlung der Erde. Kurze Zeit später begann die Aufzeichnung der Temperaturen, von einer niedrigen Basis aus.

      Nico, verstehe mich nicht falsch, ich bin für die Energiewende, aber von Fachleuten durchgeführt und nicht von Hirnlosen. Die Industrie ist viel weiter als unser Personal, das sich Politiker nennt.

      Viele Grüße,

      Peter

    2. Hallo Nico,

      16 Positionen klingt doch erstmal gut. Mit 30 Positionen kann man schon sehr gut diversifiziert sein. Du bist auf einem guten Weg, für 30 Aktien brauchte ich auch ca. 10 Jahre (bei wahrscheinlich höherem Einkommen).
      Zumindest TOP 3 Positionen klingen doch schon mal gut, da sie unterschiedliche Bereiche abdecken.
      Anfangs tut man sich schwer mit typischerweise geringem Einkommen und Spareffekten, aber jedes Jahr wird es besser.
      Was in 30-40 Jahren ist kann niemand voraussehen. Umwelt kann sich ändern, Gesetze, der Staat, Deine Ansprüche.
      Und wenn Du in Zukunft Immobilien erwerben willst, wirst auch Du Dich von Aktien trennen müssen – genauso wie für Deine Anlagestrategie (balanced investments). Das ist nichts verwerfliches.
      Ich wünsche Dir noch viel Glück in Deinen Investments und nutze „Fehler“ als Lernmöglichkeit.

  10. Lieber Nico,
    wie wunderbar ist es bitte, ein Forum an aktiven Kommentatoren haben, die zwischen Alter = 26 und Alter = 73 alles abdecken? Das (und die Breite der Vorlieben) macht für mich Divantis zum wertvollsten Aktienblog im deutschsprachigen Raum.
    Zu deinem ungewissen Blick in die Zukunft:
    a) Börsianer sind recht hoffnungslose Optimisten (einige auch: positive Realisten). Sie wetten darauf, dass es in den nächsten Jahren eine funktionierende Wirtschaft (und Menschheit) geben wird. Wären sie das nicht, würde das Investieren keinen Sinn machen. Als anlegender Börsianer hast du also bereits eine klare Haltung bewiesen.
    b) Blicke einmal in die Vergangenheit und machen wir uns bewusst, welche Herausforderungen die Menschheit zu bewältigen hatte: Steinzeit, Eiszeiten, Epidemien wie die Pest, Industrialisierung, Weltkriege, Inflation. Und, und, und… Tatsächlich beweist die menschliche Spezies einen erstaunlichen Grad an Resilienz und Durchhaltevermögen. Auch diesen beziehen wir Börsianer in unsere Überlegungen ein und hoffen auf Licht am Ende des Tunnels.
    Mein Depot ist knapp 4% im Plus. Ich hätte mich mit 0% zu Ende 2022 abgefunden und blicke optimistisch in das kommende Jahr.
    Du bist seit Alter = 18 investiert? Das ist der Wahnsinn…Ganz ehrlich, ich bin mega neidisch auf dich! Hätte ich seit Alter = 40 mit dem Aktieninvestieren ernsthaft(er) begonnen, müsste ich mit 55 nicht mehr arbeiten. Trotzdem kann ich bestätigen, auf einem guten Weg zu sein. Finanzielle Freiheit ist ein Segen, da sie es dir ermöglicht, genau das zu tun, was du gut kannst und gerne machst. Und was einen Nutzen für deine Umwelt hat. Beispielsweise eine Welt zu schaffen, in der es sich (noch) lohnt zu investieren, weil sie halbwegs heil und intakt ist. Womit sich der Kreis wieder schließt.

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