Wird der Dezember noch besser als der November 2019 schon war?

Kalenderblatt Monatswechsel Dezember 2019
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Das sensationelle Börsenjahr neigt sich unaufhörlich dem Ende zu. Mit dem heutigen 1. Advent starten wir schon in den Dezember. Traditionell ist das der Monat des Window-Dressings der Fondsmanager und der geringen Umsätze in der zweiten Monatshälfte. Dann sind nämlich bei den meisten institutionellen Anlegern die Bücher schon zugeklappt und es geht in die Weihnachtsferien.

Ich blicke in diesem Beitrag auf den November und die Entwicklung meines Dividendendepots zurück. Außerdem berichte ich Dir über die Entwicklung meiner weiteren Geldanlagen und wage einen Ausblick auf die letzten Wochen des Börsenjahres.

Aktienkäufe

Im November ließ ich es etwas ruhiger angehen und investierte vergleichsweise geringe 846,10 €:

18 Aktien Coca-Cola für 846,10 €

Bisher habe ich damit im Jahr 2019 für 37.593,55 € Aktien gekauft.

Aktienverkäufe

Verkäufe von Aktien tätigte ich im Oktober nicht. Die Summe meiner Verkäufe im Jahr 2019 bleibt damit weiter bei 14.188,20 € stehen (Keurig Dr Pepper, Colgate-Palmolive und MTR).

Dividendenzahlungen

Der November war – nach dem schwachen Oktober – wieder ein ordentlicher Dividendenmonat. Ich erhielt 11 Zahlungen und erlöste damit netto 647,70 €:

AT&T eröffnete mit 84,86 €

Verizon folgte mit 61,40 €

General Mills schloss sich mit 48,92 € an

VINCI erfreute mit 76,34 €

Taylor Wimpey erhöhte auf 81,96 €

Procter & Gamble zahlte glatte 50,00 €

Omega Healthcare Investors erhöhte auch auf 67,47 €

Clorox überwies 35,68 €

Terna war sogar dreistellig mit 106,86 €

Welltower stagnierte bei 20,44 €

MSCI Inc. schloss den Monat mit 13,77 €.

Gegenüber dem November 2018 ist das eine Steigerung um 26,7%. Im Jahr 2019 habe ich nun insgesamt 9.444,12 € an Netto-Dividenden kassiert und damit mein ursprüngliches Jahresziel bereits übertroffen.

Dividendenerhöhungen

Dividendenerhöhungen sind das Salz in der Suppe des Dividendeninvestors. In diesem Beitrag habe ich beschrieben, warum ich darauf noch mehr als auf die Dividendenrendite achte. Im November kündigten die folgenden Unternehmen aus dem Divantis-Depot Erhöhungen ihrer Ausschüttungen an (in absteigender Reihenfolge):

Siemens Healthineers: Jahresdividende von 0,70 € auf 0,80 € (+14,3%)

Terna: Zwischendividende von 0,0787 € auf 0,0842 € (+7,0%) – bereits bezahlt!

Pennon Group: Zwischendividende von 12,84 Pence auf 13,66 Pence (+6,4%)

Deutsche Beteiligungs AG: Jahresdividende von 1,45 € auf 1,50 € (+3,4%)

Siemens: Jahresdividende von 3,80 € auf 3,90 € (+2,6%)

Keine Dividendenerhöhung, sondern lediglich eine gleichbleibende Dividende, kündigte Red Electrica für die Zwischendividende im Januar 2020 an. Nach 20 Jahren Erhöhungen ist das ziemlich ernüchternd. Die Erhöhungsserie kann aber – auf Jahresbasis – fortgesetzt werden, wenn im Juli 2020 eine höhere Dividende gezahlt wird.

P2P-Kredite

Meine Erträge aus P2P-Krediten waren auch im November wieder eine angenehme Beimischung zu meinen Dividendenerträgen. Ich erhielt im November brutto Zinsen in Höhe von 66,25 €.

Mein Gesamtbestand in P2P-Krediten erhöhte sich per Ende November auf nun 9.869,18 €. Ich investierte frisches Geld in Höhe von 620 €, das ich wieder auf mehrere Plattformen verteilte.

Den größten Teil, nämlich 560 €, legte ich bei Bondora Go & Grow an. Hier sehe ich meinen Schwerpunkt bei meinen P2P-Investments, da ich unkompliziert 6,75% Zinsen bei täglicher Verfügbarkeit und ohne das Risiko einzelner Kredite erhalte. Im nächsten Jahr – soviel steht schon fest – werde ich mein Investment dort mindestens verdoppeln. Sollte es dann zu einem Aktiencrash kommen, steht mir sofort eine Cashreserve für Aktienkäufe zur Verfügung.

Mein Kontostand bei Bondora Go & Grow am 30.11.2019

Weitere 100 € investierte ich bei Mintos, wo ich bewusst P2P-Risiken in Einzelkrediten eingehe. Im Rahmen von Umschichtungen ließ ich mir von Viainvest 30 € und von PeerBerry 10 € auszahlen.

Detailliert aufgeschlüsselt sehen meine P2P-Kredite aktuell so aus:

Plattformaktueller Standinvestierte P2P-Krediteeröffnet
Mintos384 €0 (in Rückforderung)08/2018
viainvest81 €711/2018

Weitere Informationen findest Du auf meiner speziellen P2P-Seite

Depotentwicklung

Der November war der nächste positive Monat in meinem Depot. Wirklich spektakuläre Nachrichten gab es dafür nicht. Aber so ist das manchmal in einer Jahresendrallye! Das Depot schaffte im November eine Rendite von 3,16%. Der Depotwert stieg auf nun 395.828 €. Seit Jahresbeginn hat mein Depot eine Performance von 28,3% erreicht.

Top-Titel im November war Siemens Healthineers (+16,4%), gefolgt von Siemens (+13,3%) und MSCI Inc. (+12,3%). Am schwächsten schnitten Atlantia (-9,1%), Welltower (-4,5%) und die Paul Hartmann AG (-2,7%) ab.

Die Volatilität meines Depots liegt im Jahr 2019 bei 8,38%. Im November lag sie bei lediglich 1,39%.

Immobilie

Die Sanierung der Wohnung in Leipzig befindet sich im Endspurt. Offen ist nun nur noch die Schlussrate, die nach der Endabnahme fällig wird. Dann wird es hoffentlich auch die ersten Mieterträge geben.

Im November zahlte ich Zinsen in Höhe von 362,83 € für die Finanzierung.

Ausblick auf den Dezember

Schaue ich mir die Performance meines Depots an, dann könnte das Jahr auch gerne jetzt schon zu Ende sein. Mit einem Plus von 28,3% sind alle meine Erwartungen für 2019 weit übertroffen worden.

Da es vermutlich den meisten Investoren so geht, stellt sich unwillkürlich die Frage, ob es so positiv weiter gehen kann. Für den Dezember mache ich mir allerdings keine Sorgen. Gewinnmitnahmen sind eher ein Thema für 2020, wenn die Nervosität weiter steigen könnte.

Im Dezember erwarte ich eine Bestätigung des Jahrestrends. Fondsmanager werden noch mal die gut gelaufenen Titel des Jahres in ihre Depots zukaufen und suggerieren, sie hätten auf die besten Pferde gesetzt. Das Divantis-Depot kann davon nur profitieren: Lediglich zwei Titel (3M und Red Electrica) notieren in diesem Jahr im Minus, alle anderen weisen eine positive Performance auf.

Von meiner Jahresplanung (jeden Monat 1.250 € und alle Nettodividendenerträge wieder investieren) stehen für den Dezember noch 1.400 € Kaufbudget zur Verfügung. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dafür einen neuen Titel ins Depot aufnehme oder einen Nachkauf tätige.

Interessante neue Titel sehe ich derzeit in Großbritannien. Käufe vor den Unterhauswahlen am 12. Dezember sehe ich aber als zu riskant an. Erst muss feststehen, dass klare Verhältnisse zugunsten der Tories geschaffen werden. Dann schaue ich mir insbesondere die Versicherungsaktie Legal & General genauer an.

Sollte ich schon vorher einen Kaufauftrag aufgeben, dann wird es ein Nachkauf eines bestehenden Depotwerts. Favorit ist dabei aktuell diese Aktie. Sie notiert allerdings auch schon mit einem Jahresplus von 32,1%. Trotzdem finde ich sie mit einer Dividendenrendite von 3,7% und einem monopolartigen Geschäftsmodell hochattraktiv.

Der Blick geht noch etwas weiter voraus!

Insgesamt sind meine Gedanken aber schon beim nächsten Jahr. Ich erarbeite aktuell meine Anlagestrategie und will sie im Dezember hier veröffentlichen. Besonders beschäftigt mich, wie sich der US-Dollar entwickelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er noch stärker wird. Aber wieviel wird er nachgeben und was bedeutet das für meine Anlageentscheidungen? Bei einem Absinken auf z.B. 1,20 im Verhältnis zum Euro – was ich für nicht unrealistisch halte – würden die US-Aktien allein dadurch fast 10% günstiger. Da auch die Dividendenerträge entsprechend sinken, tendiere ich zu stärkeren Investments außerhalb des Dollars. Andererseits verpasse ich damit womöglich gute Kaufgelegenheiten. Es ist also nicht einfach und es gibt genug Gründe, sich etwas intensiver damit zu beschäftigen.

Nach der Entscheidung bei der SPD-Mitgliederbefragung gegen Olaf Scholz erwarte ich nun ein baldiges Ende der Großen Koalition. Das könnte Neuwahlen im nächsten Jahr bedeuten oder eine andere Regierungskoalition. Jedenfalls birgt das genug Stoff für Spannung an der Börse.

Noch wichtiger wird allerdings die Wahl des US-Präsidenten im November. Eine Rezession wird es wohl in den USA nicht geben, das wäre in einem Wahljahr tödlich für die Wiederwahl von Donald Trump.

Alles in allem bleibt es eine aufregende Zeit und Prognosen sind schwierig. Aber das ist ja immer so, denn meistens kommt es dann doch anders als man denkt.

In diesem Sinne wünsche ich Dir einen entspannten letzten Börsenmonat 2019 und eine angenehme Vorweihnachtszeit!

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9 Gedanken zu „Wird der Dezember noch besser als der November 2019 schon war?“

  1. Moin Ben,

    kurze Frage zur Quellensteuer bzw DKB Bank.

    Ich hab vor kurzem ein Depot bei der DKB Bank eröffnet um die französische Quellensteuer zu Umgehen… jetzt habe ich die entsprechenden Wertpapiere von der comdirect zur DKB übertragen.
    Problem: bei der DKB Bank bekomme ich keine Einstandskurse angezeigt?
    Hattest du das gleiche Problem bzw. weißt dazu genaueres ?

    Dank und Gruß
    Torben

    1. Hallo Torben,

      bei mir sind die Einstandskurse korrekt übertragen worden. Ich kann allerdings nicht mehr nachprüfen, ob das direkt beim Depotübertrag geschah oder erst später. Oft dauert das etwas länger. Innerhalb Deutschlands sind die Banken aber verpflichtet, die Einstandskurse mit zu übertragen. Meiner Erfahrung nach kommen sie dieser Pflicht auch nach. Also einfach noch etwas warten!

      Viele Grüße Ben

      1. Moin Ben,

        vielen Dank für die schnelle Antwort.
        Dann werde ich noch ein wenig abwarten, bevor ich mich an die DKB wende.

        Gruß
        Torben

  2. Hallo Ben, gratuliere zu deiner Jahresperformance uns vielen Dank für die Angaben über Vola!

    Bin auf deine Strategie gespannt…wann wird der Artikel veröffentlicht?

    1. Hallo Dimi,

      der genaue Veröffentlichungstermin hängt von den Dividendenzahlungen ab, die in diesem Monat noch kommen. Damit es da zu keiner Kollision kommt, muss ich flexibel bleiben. Meine Anlagestrategie 2020 soll aber vor Weihnachten erscheinen.

      Viele Grüße Ben

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