Was Dich hier erwartet:
Da habe ich dann schon mal gezuckt: Quartalsergebnisse werden ja gerne mal schön gerechnet. Da werden Vorjahreswerte korrigiert oder Aufwendungen als einmalig deklariert, um sie dann bereinigen zu können.
Das ist das übliche Spiel und das ist man als Aktionär inzwischen gewohnt. Wenn aber ein Umsatzrückgang um 1% damit zu erklären versucht wird, dass es im letzten Jahr einen Schalttag gab, dann ist das erstaunlich. Klar, bei 90 Tagen, die ein Quartal gewöhnlich hat, ist 1 Tag etwas mehr als 1%. Aber muss man sich dieser Blöße hingeben?
Rein interessehalber habe ich mir zum Vergleich die anderen Quartalsergebnisse der letzten Schaltjahre und Folgejahre angeschaut. Und das Ergebnis ist wirklich spannend. Zeigt es doch, wie es aktuell um das Unternehmen bestellt zu sein scheint.
Den kurzen Vergleich und meine Einschätzung zu den aktuellen Perspektiven erfährst Du in diesem Beitrag.
Der Titel mit der prozentual höchsten Performance in meinem Depot ist weiterhin McDonald’s. Im Juli 2008 habe ich mir eine damals kleine Position mit 15 Aktien ins Depot gelegt. Ich war auf der Suche nach einem Titel, den ich wegen der damals bevorstehenden Einführung der Abgeltungssteuer einfach liegen lassen konnte. Aufgrund der so schon beabsichtigten extrem langen Haltedauer investierte ich nur wenig Geld.
Wirklich durchgestartet ist die Aktie allerdings erst seit 2017 und verdreifachte sich innerhalb von 5 Jahren. In diesem Jahr schwankt die Aktie nun zwischen 280 und 320 US$:

Dividendenzahlung
McDonald’s zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,77 US$ je Aktie. Für die 15 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 26,55 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,1512 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 17,17 €. Sie wurde mit Wertstellung 16.06.2025 überwiesen.

Zusätzlich habe ich für die Bruchteile einer McDonald’s-Aktie (knapp ein Drittel) aufgrund meines Sparplans bei Trade Republic 0,37 € Nettodividende erhalten. Der Umrechnungskurs lag hier ebenfalls bei 1,1512.

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann zahlt McDonald’s eine Jahresdividende von 7,08 US$. Bei einem Aktienkurs von 296,29 US$ (Schlusskurs am Dividendenzahltag) ergibt das eine Dividendenrendite von 2,4%. Da McDonald’s als Dividendenaristokrat seine Dividende jährlich erhöht, dürfte bei einem heutigen Kauf die tatsächliche Jahresdividende höher liegen. Bleibt es beim bisherigen Turnus, dann wird die Dividende zur Dezember-Dividende erneut erhöht.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on cost) ist gleichzeitig die Höchste unter allen meinen Depottiteln. Das liegt vor allem an der langen Haltedauer und daran, dass ich seitdem auch nicht mehr nachgekauft und mir damit den Einstiegskurs nicht verwässert habe. Denn pro Aktie habe ich 2008 lediglich 38,43 € bezahlt. Darauf erhalte ich 7,08 US$ Dividende pro Jahr. Wenn ich dafür einfach den jetzigen Umrechnungskurs nehme, dann entspricht das einem YoC von 16,0%.
Wiederanlage der Dividende
Seit der Dividendenzahlung im März 2024 habe ich meinen kompletten Einstand für die 15 McDonald’s-Aktien als Netto-Dividenden zurückerhalten.
Seitdem reinvestiere ich die Netto-Dividenden mittels Sparplan erneut in McDonald’s-Aktien. Um das Ganze aber steuerlich sauber zu trennen, nutze ich dafür Trade Republic, während ich die 15 Aktien bei flatex halte.
Der Sparplan wird quartalsweise zur Monatsmitte des März, Juni, September und Dezember ausgeführt – also immer zu den Dividendenzahlterminen. Aktuell habe ich als Sparrate 18 € angegeben. Angesichts des absolut hohen Aktienkurses kommt damit natürlich nur wenig von einer Aktie pro Quartal hinzu. Aber auch hier setze ich auf den Faktor Zeit. Und in gewisser Weise ist es auch ein Experiment, weil ich mal in meinem eigenen Depot sehen will, wie sich die Reinvestition einer Dividendenzahlung langfristig auswirkt.

Zur besseren Übersicht pflege ich die folgende Tabelle, um den Schneeball-Effekt dokumentieren zu können:
Quartal | Überschuss Netto-Dividende | Sparplanrate | Anteile | Sparplan-Dividende | offenes Invest |
---|---|---|---|---|---|
I/2024 | 10,13 € | 10,00 € | 0,038925 | 0,00 € | 0,13 € |
II/2024 | 17,46 € | 17,00 € | 0,072568 | 0,04 € | 0,63 € |
III/2024 | 19,12 € | 17,00 € | 0,063515 | 0,13 € | 2,88 € |
IV/2024 | 18,80 € | 20,00 € | 0,069577 | 0,21 € | 1,89 € |
I/2025 | 18,15 € | 20,00 € | 0,072385 | 0,29 € | 0,33 € |
II/2025 | 17,17 | 18,00 € | 0,069902 | 0,37 € | -0,13 € |
SUMME | 102,00 € | 0,386872 |
Perspektiven
Alle 4 Jahre gibt es ein Schaltjahr und das 1. Quartal hat damit einen Tag mehr. Ein Tag, an dem die McDonald’s-Restaurants natürlich genauso besucht werden, wie an den anderen Tagen. Mal abgesehen von einer möglichen Stärke oder Schwäche je nach Wochentag oder Wetterlage.
Ich muss zugeben, dass ich bei der Analyse der Quartalsergebnisse bisher nicht darauf geachtet habe, dass 91 Tage Umsatz in Schaltjahren natürlich besser sind als „nur“ 90 Tage in den anderen drei Jahren. Aber wie handhabt das McDonald’s selbst?
In diesem Jahr ist mir der ausdrückliche Hinweis auf den „Leap Day“ des Vorjahres in der Berichterstattung aufgefallen.
Auf der Webseite sind die Quartalsberichte bis 2018 historisiert. Angeschaut habe ich mir deshalb 2020, 2021 und 2024. Und siehe da: Der Schalttag wird im Bericht zum 1. Quartal 2020 nur im Fließtext auf der 2. Seite genannt. Er ist damit kein besonderes Thema, obwohl der Umsatz davon profitierte. Im Bericht zum 1. Quartal 2021 wird er dann gar nicht hinsichtlich des Vergleichsquartals genannt. Im Rückblick ein sicherlich ein starkes Zeichen, dass es damals nicht nötig war auf den fehlen Umsatztag hinzuweisen.
Und 2024? Da gibt es nicht einmal im Kleingedruckten einen Hinweis auf den Schalttag. Stattdessen feiert man sich für 13 Quartale in Folge mit steigenden Umsätzen. Bei einem Wachstum von 1,9% ist mehr als die Hälfte davon aber durch den Schalttag bedingt…
Mein Gefühl beim Lesen des Quartalsberichts hat mich also nicht getäuscht. Wenn schon in der ersten Zeile und insgesamt dreimal auf den Schalttag im Vorjahresquartal hingewiesen wird, dann sieht es aktuell richtig schlecht bei McDonald’s aus! Und dazu passt dann auch die Aussage des CEO von den härtesten Marktgegebenheiten mit großer Verunsicherung bei den Verbrauchern.
Besonders hart getroffen wurde das Geschäft in den USA – dort gingen die Verkäufe um 3,6% zurück. Die Gründe dafür haben wir mit all den Ankündigungen und Maßnahmen von Donald Trump nach seiner Amtseinführung im Januar miterlebt. Sie trafen offenbar auch das klassische Kundenklientel von McDonald’s.
Das schlug auch auf den Gewinn je Aktie durch, der um 2% auf 2,60 US$ abnahm. Damit ist die McDonald’s-Aktie weiterhin sportlich bewertet. Bei einem angenommenen Jahresgewinn von 10,40 US$ (Vervierfachung des Quartalsgewinns) und einem Aktienkurs am Dividendenzahltag von 296,29 US$ entspricht das einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28,5.
Nachvollziehbar ist das nur angesichts der Marktstellung, der starken Marke und der langen positiven Historie des Unternehmens. Alle Krisen wurden bewältigt und das Gastronomiekonzept hat sich immer wieder an Veränderungen angepasst.
Trotzdem würde es mir aktuell nicht in den Sinn kommen, die Aktien zu kaufen, wenn ich sie nicht schon im Depot hätte. Ich empfinde sie einfach als viel zu teuer und lege mein Kapital lieber in günstiger bewertete Aktien an.
Das ist aber auch der Grund, warum ich seit dem Erstkauf vor inzwischen 17 Jahren keine Aufstockung der Depotposition vorgenommen habe. Und im Nachhinein war das ein Fehler! Denn der Aktienkurs ist stetig gestiegen – von zwischenzeitlichen Dellen abgesehen. Und deshalb kann es auch sehr gut sein, dass ein heutiger Kauf mit einem entsprechend langen Anlagehorizont durchaus Sinn macht.
Ich selbst kaufe ja nun quartalsweise dann doch in homöopathischen Dosen zu. Und auch wenn das wirklich lang dauert, im Rahmen des Sparplans auf eine messbare Größe zu kommen, ist das für mich eine gute Gelegenheit, meine eigene Überzeugung auszutricksen.
Die aktuelle Marktphase ist sicher für das Management von McDonald’s eine Herausforderung. Jetzt wird versucht, mit neuen Menüs die Kundschaft zu begeistern. Ob das gelingt, werden wir mit den kommenden Quartalsergebnissen sehen.
Dann wird es auch keinen sicherlich keinen Hinweis mehr auf das Schaltjahr 2024 geben. Und im Jahresergebnis sollte der einzelne Zusatztag dann hoffentlich auch nicht mehr für den Vorjahresvergleich herhalten…
Auf einen Blick:
Unternehmen: | McDonald's |
ISIN: | US5801351017 |
Im Divantis-Depot seit: | 04.08.2008 |
Letzter Nachkauf am: | -- (Sparplan zur Reinvestition der Dividende seit März 2024 aktiv) |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 15 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 38,43 € |
Gesamtkaufpreis: | 576,45 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 677,28 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende reinvestieren |
Hallo Ben,
wenn man ein wenig segmentieren mag, gibt es aus meiner Sicht momentan unterschiedliche Kategorien von Fast Food Aktien.
Auf der einen Seite die etablierten nordamerikanischen Riesen, wie eben MCD, Restaurant Brands, Dominos Pizza, Chipotle und Yum und meinetwegen im weiteren Sinne Starbucks als Beispiel (bis auf Chipotle habe ich sie alle). Sie sind hoch bewertet, haben seit Corona tüchtig an der Preisschraube gedreht und verzeichnen teilweise sogar eher Volumenrückgang und erzielen Umsatzwachstum nur über Preiserhöhungen. Wir sehen hier einen gewissen Stall-Effekt, die Maschine kann so einfach nicht mehr an weiterer Höhe gewinnen, der Stick fängt an zu vibrieren…. Wegen des Track Records, der Cashgenerierung usw. glaube ich aber, dass sie in Zukunft wieder kommen werden. Nachkaufen werden ich hier erstmal nicht, und eigentlich sehe ich nur bei Dominos Pizza weiterhin starkes Wachstum, auch Dank Indien. Allerdings, wenn wegen des Stall-Effekts die Machine durchsacken sollte, bevor sie wieder an neuer Höhe gewinnen kann, dann werde ich das zum Aufstocken nutzen. Wer weiß schon, heute mag das keck klingen, in einem Jahr kann es aber realistisch sein, dass man eine MCD für zu einem um 50 Prozent günstigeren Kurs einkaufen kann als heute. Da wären vermutlich die meisten geneigt zu sagen, dass das Quatsch sei, aber schaut man zurück auf die Langfrist-Charts, kommt das immer wieder mal vor. Das ist dann der Moment, wenn vermeintliche Buy + Hold Anleger anfangen ihre Papiere zu schmeißen. Hier kommt wieder der Vorteil des sehr passiven Cashflow-Investors mit. Pantoffel-Tierchen-Skills zum Vorschein. Wenn der Kurs runter geht, juckt es einen nicht, sondern es bietet Chancen, extrem etablierte Geschäfte günstiger einzukaufen (Anmerkung: Dann würden natürlich alle Käseblättchen und YT-Experten und auch viele viele Fondsmanager von Dächern runterrufen, dass man diese Aktien unbedingt verkaufen muss).
Dann gibt es eine Reihe von interessanten nordamerikanischen Wachstums-Fast-Food-Unternehmen, die hier kaum jemand auf dem Schirm hat. Sie sind teilweise auch ziemlich hoch bewertet, aber wachsen noch wild. Hierzu zähle ich z.B. Wingstop (beim Superbowl mag der eine oder der andere die schon mal gesehen haben, denn das sind umsatzstärksten Tage, wenn übergewichtige schwitzende Männer fettige Hähnchen in sich reinstopfen und mit kühlem Bier hinterherspülen), oder im Kaffee Bereich eine Dutch Bros. Beide kaufe ich jeden Monat homöopathisch zu, weil mich eigentlich die Bewertung etwas abschreckt, aber ich dem Duft von fettigen Hähnchen und – liebevoll zubereiteten – Kaffee nicht widerstehen kann. Dutch Bros ist ein wenig der Gegenentwurf zu SBUX bzw. dessen aktuellen Krankheiten: Die Mitarbeiter sind mega-entspannt und sehr freundlich. Kleine reine Verkaufsstores, bei denen viel des Geschäfts vor der Ladentüre am Auto abgewickelt wird. Daher findet man die momentan eher in den wärmeren Staaten der USA und es bleibt für mich auch fraglich, wie weit dieses Geschäftsmodell Skaleneffekte heben kann. Aber schauen wir mal.
Und nun ja, dann gibt es die – eher immer noch als Schmuddel-Ecke für viele hiesige Privatanleger verortet – asiatischen und allen voran chinesischen Fast Food Aktien. Boah Boah Boah! Kann man dort gerade günstig Fast Food Unternehmen einkaufen, die teilweise nur mit 0,1-0,2 des Jahresumsatzes bewertet sind!!! Natürlich herrscht dort gerade eine heftige Konsumschwäche, viele Läden leiden unter Rückgang des SSS. Gleichzeitig versuchen viele weiter zu expandieren, was das operative Ergebnis zusätzlich drückt. Da sind natürlich Risiken drin und es gibt auch hier Unterschiede, ob eher günstige Mahlzeiten, waschechtes Fast Food oder eher Premium angeboten wird, einige wiederum versuchen es mit einer Multi-Marken Strategie gleich an allen Fronten. Wenn man ein Glücksritter ist und auf Fortune setzt, kauft man sich hier breit ein. Mit Geduld (in Dimensionen eher Jahre als Monate) kann man hier viel Geld verdienen und zukünftige Yield on Cost kaum vorstellbaren Ausmaßes sichern. Denn selbst die Vertreter mit den größeren Problemen bleiben soweit cashgenerativ, dass sie ihre Store-Expansion finanzieren können. Kaum auszumalen, wenn dort dann die SSS wieder anziehen. Hier habe ich einiges gemacht. Aus meiner Sicht der risikoärmste Einstieg ist – soweit droppe ich mal einen Titel – YumC, ein absolutes Cash Flow Monster, die zudem ihre Divi-Erhöhungen in der jüngsten Zeit enorm forciert haben. Daneben gibt es aber zahlreiche andere, die weniger bekannt sind, an denen ich mich auch beteilige. Kaufen, wenn die Kurse unten sind, könnte hier zutreffen, es sei denn, mich trifft doch ein Wipe out, weil die Geschäfte den Bach runtergehen gehen. Das ist aber exakt nicht meine Investment-These.
Na, darauf ein Underberg ;-)
In den letzten Tagen dank Tobs sind wir hier verstärkt auf dem Food-Sektor in der Diskussion.
Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass keine Firma aus diesem Bereich in den letzten 3 bis 5 Jahren Euphorie hervorrufen konnte. Mag noch eine Seitwärtsbewegung das Gemüt schonen, so haben bei mir einige auch ziemlich Federn gelassen (z.B. Flower Foods). Die US-Werte aufgrund schon des Wechselkurses, aber auch Europäische extrem wie z.B. Salmar oder Barry Callebaut. Auf justETF finde ich auf die Schnelle nicht einmal reine Ernährungs/Lebensmittel-ETFs… Consumer-ETFs gibt es aber dennoch einige. Vergleicht man diese aber mit dem MSCI-ETFs über 5 Jahre ist die Performance ernüchternd, wie ich bei meinen eigenen paar Werten eben auch leidvoll sehe. Nach dem Motto, gegessen wird immer, ist eben doch bei Weitem zu simpel. Die Garküchen an asiatischen Straßen oder der Döner um die Ecke haben – so meine kühne Vermutung – außerhalb USA eine höhere Akzeptanz als die Fast-Food-Ketten. Warum gehen diese Geschäftskonzepte nicht an die Börse? Coca Cola hin, David Lynch her. Selbst extrem gut laufende Titel wie z.B. Monster (warum schauen wir hier im Forum eigentlich immer nur auf Pepsi oder Coke?)
https://finance.yahoo.com/quote/MNST/
sind über fast alle Zeitabschnitte schlechter als der S&P500, wenn auch minimal. Da dieses Forum inzwischen eine gute Breitenwirkung hat, möchte ich die Aussagen von Tobs dann doch stark relativieren! Food und Maschinenbau sind für die Streuung sicherlich nicht verkehrt, aber sie mögen bei Food noch an der Ladentheke Freude machen, nicht aber für Buy und Hold Strategen. Blieben noch die Hoffnung auf Turn Around Kandidaten, aber macht es Sinn, diese hier auf dem Block von Ben(!) zu diskutieren?
Gruß Frank
@Frank Ursprung
Wobei man schon beachten muss, dass im S&P und vielen anderen Indizes, der Großteil der Performance der letzten 5 Jahre von den Magnificent 7 zustande kam!
Da sehen viele Branchen aktuell schlecht aus, aber du hast Recht, Food war ganz schwach! Und ob man da aktuell im großen Stil einsteigen muss, ich weiß nicht, wobei Tobs mit seiner KHC möglicherweise gar nicht so schlecht liegt, da könnte durchaus ein Boden erreicht sein!
Hi Frank,
Du kannst gerne meine Aussagen relativieren.
Aber doch hoffentlich, weil Du eine bessere Anti-These als meine Thesen hast. Interessenhalber: Auf welche Aussagen nimmst Du gegenständlich Bezug?
Meine Aussagen (aus meiner Sicht jedenfalls):
Nordamerikanische Fast Food Unternehmen: Sind die letzten 15 Jahren enorm gewachsen, mit denen konnte man bis heute sehr gut verdienen. Das wäre meines Erachtens so gewesen.
#Consumers, vor allen Dingen Foods: Halte ich nach wie vor für interessant und schreibe lediglich, dass ich im Moment gerne diese kaufe. Ich sage nicht aus, dass man nur Foods haben sollte und diese in den letzten 20 Jahren unentwegt hätte kaufen sollen. Du hast Recht, dass viele gerade nicht am haussieren sind. Genau darum macht gerade der Einstieg Sinn für mich. Dass man in einem fallenden Markt nach dem Kauf erster Tranchen Buchverluste erleidet, muss man hinnehmen, perfektes Timing ist in der Regel dem Zufall, und keinem Können geschuldet. Mein Ansatz dazu ist: Über lange Zeiträume wachsen die Consumer mit dem Markt halbwegs mit. Und sie sind in der Regel trotz einiger Probs aktuell immer noch stark cashgenerativ, weisen also vielleicht eine gute Down side-Protection auf. Das ist für mich eine Art von perfekter Arbitrage-Strategie, weil ich (basierend auf meiner These) eine gewisse Marktrendite einkaufe unter Eingehung eines niedrigeren Risikos. Damit das aufgeht, muss man natürlich Zeit mitbringen (Anmerkung, aber das das dürften die anderen Foristen hier selber rauslesen: Ich suche nicht nach dem nächsten Hot shit oder Katalysator oder den nächsten Sektor, in das Geld binnen der nächsten 6 Monate odeer so reinfließt und Bewertungen schnell wieder nach oben bringt).
Zu Flowers vielleicht noch: Hier liege ich auch mit 15% unter meinem Einstand. Das soll nun nicht abgehoben klingen, aber ein 15 prozentiger Kursverlust nach Einkauf ist nicht relevant. Man muss für sich beim Einkauf festgelegt haben, ob man die Cash Flows und Gewinne zu einem für sich als angemessen bewerteten Vervielfältiger eingekauft hat. Danach muss man der Sache Zeit geben und einen Blick darauf haben, ob die wesentlichen KPI der Investmentthese erfüllt werden. Meines Erachtens liegt Flowers on track; sie konnten die letzte Quartalsdividende um etwas über 3 Prozent erhöhen, konnten das locker aus dem Cash Flow finanzieren und senken weiterhin mit dem FCF nach Plan die Schulden aus der Akqui-Finanzierung von Simple Mills. Ich meine, hier ist alles im Lot. Wenn man kurzfristig (und damit meine ich als Dimension sogar eher innerhalb weniger Jahre) Kursraketen sucht, ist Flowers Foods natürlich weniger gut geeignet.
Ich möchte wirklich nicht flexen, aber dass man sich nicht vom kurzfristigen Sentiment runterziehen lassen sollte, zeigen mir meine HK-Aktien. Ich hatte hier Kandidaten, die waren kräftig gefallen, einer stehen heute teilweise recht hoch. Ein Kandidat, darum greife ich ihn als Beispiel auf, steht binnen kürzester Zeit mit 300 Prozent plus bei mir im Depot, vorher musste ich ganz schön leiden und ich hätte tausend Gründe gehabt hier mich selbst zu relativieren (habe ich gedanklich auch einige mal gemacht, man kann sich von Buchverlusten halt emotional doch nie ganz frei machen). Ob es intelligent war, diese Aktie zu kaufen (Schminke und Lippenstifte), lasse ich bewusst dahingestellt sein. Hierfür hätte man mich Anfang April auch noch relativieren können, heute käme aber keiner auf diese Idee. Das ist aber falsch, es am Kurs festzumachen, ob man Dinge relativiert, oder nicht. Tatsächlich hat sich in der Zwischenzeit auch nicht so viel schrecklich getan.
Man braucht eine Strategie, Konsistenz und am Besten viel Zeit. Also, niemand kann sagen, wie der Markt Zahlungsströme welcher Unternehmen in 1, 3 oder 7,5 Jahren bewertet. Man kann eigentlich nur seinem Investment-Style treu bleiben. Das wäre dann vielleicht auch noch eine Aussage, an der ich mich festmachen ließe. Für meine Strategie passen gerade ausgebombte Werte, die sehr cashflow generativ sind, rein.
Habe wie Tobs meine Position KraftHeinz letzte Woche erheblich erhöht. Schulden können runter, Marken reshapen und neue Marken rausbringen, dann soll die Unterbewertung irgendwann verschwinden.
Solange ich 6,x% sichere Dividende hab, ist mir die Kursbewegung egal. Wenn es bei den Hypeaktion oder Bitcoin knallt, wandert das Geld in die üblichen defensiven Werte.
Hi Hansi, zum Reshapen der Marken: Ich glaube auch, dass sie eine Antwort finden werden auf gesünderes Essen. Sie versuchen hier gerade einiges. Einiges davon wird sicherlich nicht funktionieren. Es ist aber eine sanfte Anpassung des Portfolios: 90 Prozent ihrer Produkte sind bereits farbstofffrei. 60 Mio. Pfund Zucker sollen bis 2027 reduziert sein, on track. Beispiel: Capri Sun in den USA bereits 40 Prozent weniger Zucker. Auch neue Technologien für Zuckerreduktion, in Zusammenarbeit mit dem Wyss Institute (Harvard) entwickeln sie dafür Enzyme, die Zucker im Darm in Ballaststoffe umwandeln (wow, kann soetwas funktionieren?Klingt aber cool). Zunehmend pflanzenbasierte Optionen (vor allen Dingen als Ersatz für Käse).
Mir gefällt das, weil – wie so häufig bei den „alten Cash-Flow Unternehmen“ – nicht hysterisch auf einen Trend zu früh aufgesprungen wird, wie das oft die jungen Peers machen, beispielsweise Beyond Meat, Oatly usw., wo sich dann oft zeigt, dass der Markt doch anfänglich gar nicht so groß und absorptionsfähig ist, wie man sich das wünschte. Die Etablierten entwickeln vielmehr den Markt auf Basis ihrer Bestandprodukte. Da sie so cash generativ sind, schauen sie sich erst in aller Ruhe an, wie die neuen Angreifer den Markt aufwirbeln, halten aber still. Dafür werden sie dann von den Schlaumeiern liederlich gemacht und kritisiert und sogar früh totgesagt, während dann in Wahrheit eher die neuen Angreifer ohne Cash Flows tot umfallen und dann danach die Etablierten Anbieter langsam und schön skaliert ihre Strategie ausrollen und Marktanteile übernehmen. KHC hat so viel Cash, die können sich einige Fehlversuche oder Nachsteuern leisten, weswegen die Prognose-Wahrscheinlichkeit für mich günstig aussieht, dass sie in drei bis fünf Jahren auch ein gut reshaptes Markenportfolio haben. Eigentlich sind das normale Zyklen, durch die alle Dickschiffe immer mal wieder durch müssen.
Moin Tobs,
Du bist ein gutes Beispiel für den Fluch des Guten ;-) Du bist sehr aktiv hier im Forum, Deine Darstellungen sind ohne Neid wunderbar anregend, Deine Empfehlungen durchaus sinnvoll. Der Fluch ist halt immer nur der, dass man an Hand Deiner Ausführungen sich gerne mitreißen lässt, den Kaufknopf zu drücken. In meinem Beitrag versuchte ich Deine Ausführungen nur insofern zu rendern, dass auch scheinbar Lebensmittel- respektive Consumer-Titel leider nicht grundsätzlich sichere Investments sind, auch über eine lange Zeit nicht. Ben hat seine McDonalds 10 Jahre gehalten bevor der Schlitten seine Fahrt aufnahm … Ich weiß nicht, wie viel andere Fast-Food-Ketten, die vor 20 Jahren mit McDonalds konkurrierten noch am Leben sind. Oder ist jede Fast-Food-Kette eine sichere Bank? Warum sind Taco Bell oder KFC nicht an der Börse? Das sind riesengroße Ketten und das Management schläft? Nicht das Du mich missverstehst, das sind für mich nur Beispiele, wo mir scheint, dass z.B. Fast Food nicht der heilige Investmentgral sein muss. Spezifisch auf Deine Argumentation – das wurde schon einmal hier von einem anderen Forumsteilnehmer angedeutet, sind Dir die Firmen allein aufgrund ihres hohen CF Hoffnungsträger. Mir fehlt bei den Fast-Food-Ketten die Innovations-Phantasie. Dass der Nutri-Score der Produkte verbessert wird schafft nicht unbedingt neue Märkte. Sollte McDonalds an einem Cheeseburger arbeiten, der bei wöchentlichen Verzehr die Lebenserwartung 20 Jahre verlängert, sehe ich das anders ;-) Kurzum, ich habe ja selbst – wie gesagt – Titel aus dem Bereich (meiner Tochter habe ich 2002 eine Lindt-Aktie geschenkt …), aber mein Herzblut hängt definitiv an anderen Investment-Themen.
Gruß Frank
Hi Frank,
kein Ding und ich versuche in der Regel ja auch offen zu legen, welche Titel ich aus welchen Gründen mit welcher Halteabsicht erwerbe.
Wichtig ist mir im Rahmen der Kommunikation in diesem Forum stets zu verdeutlichen, dass ich Aktien nicht kaufe, weil ich glaube, zu wissen, dass der Kurs in 12 Monaten höher steht als heute. Ich weiß auch nicht, ob ich den Markt schlagen werde, was eher unwahrscheinlich ist, wenn das nächste Tech Wunder einen Index dominiert und die Rendite hauptsächlich ausmacht.
Ich kaufe ja eher unternehmerisch motiviert mit sehr langer Halteabsicht (fast so, als wenn ich mir ein Private Market Unternehmen anlachen würde). Und damit möchte die ganz langen Wellen reiten (Long Board). Unter diesem Umständen kann es sinnvoll sein, günstig Cash Flow einzukaufen, aber natürlich können Kursgewinne dann lange dauern. Läuft der Kurs gegen mich, ficht das mein Vertrauen nicht an, läuft der Kurs in meine Richtung, sehe ich das umgekehrt genauso wenig als Bestätigung meines vermeintlichen Könnens. Die von Dir genannte MCD usw. sind ein gutes Beispiel, weil die tatsächlich sehr lange Zeit Anfang der 2000er durchgehangen hatten. Damals war das Narrativ, MCD würde keiner mehr hinwollen. Wenn wir MCD vergleichen mit damaligen Läden, ist das natürlich mittlerweile eine ganz andere Welt.
Ich habe keinen Gral und glaube nicht besser die Zukunft zu kennen. Was ich lediglich habe, ist mein Investment-Style, den ich konsistent verfolge und dabei auf diesem Weg genug Fehler begehe.
Jede Fast Food Kette ist sicherlich keine sichere Bank, insbesondere nicht die Kleineren. Meine ausgewählten HK-Picks, die gerade strugglen, würde ich hier auch nicht unaufgefordert droppen und erst Recht nicht promoten. Soweit wie man aber von sicher überhaupt im Zusammenhang mit Börse sprechen möchte: MCD, Dominos und Starbucks usw. haben wahnsinnige Kapitalrenditen verdient und für lang an Bord gebliebene Investoren neben Kurszuwächsen im Rahmen der Kapitalrückführung (buy backs und Divis) enormen Mehrwert generiert. Natürlich ist das für die Zukunft keine Garantie.
Kurzer Fun Fact KFC/Taco Bell: Die sind börsennotiert! Und es sind wahrlich Cash-Flow Wunder. Das sind beides Marken innerhalb von Yum Brands! Auch eine extrem gut gelaufene Aktie. Und irgendwann kam als Spin Off für das chinesische Geschäft die Yum China (YumC), zuerst an der NY Börse notiert, mittlerweile auch mit Zweitnotierung an der HK Börse. Ich finde YumC einen super Proxy für Fast Food in China. Sie sind dort mit Abstand die größten (Market Cap und auch Geschäfte (>15.000). Morningstar für sie bereits seit langem auf ihrer Empfehlungsliste, da sie über einen gewissen Moat verfügen, sehr günstig bewertet sind und wachsen (rein aus dem Cash Flow) wie irre. Sie hatten letztmalig auch ihre Divi um 25% erhöht und werden sie weiterhin stark erhöhen. Die sind meines Erachtens immer noch ein Kauf! Meine Position ist hier schon sehr große, aber ich knabbere immer ein bisschen wieder mal nach…Auch hier der Charme von Cash Flow…Der chinesische Konsumenten-Markt hat ja gerade eine ausgeprägte Delle, aber YumC kann das nutzen, Marktanteile anderer (kleinerer) abzuluchsen…Es ist über ganz interessant, weil das eher westliches Fast Food ist. Es gibt daneben in China auch viele Ketten von Schnellrestaurants, die eher asiatisches Essen anbieten. Diesen Punch und Skalierung einer YumC hat von denen aber bislang noch keiner hinbekommen. Da sieht man natürlich schon, dass die Amerikaner seit Dekaden verstehen, wie man das Geschäft exekutiert….
Recht ist Dir zu geben, dass mein Horizont sehr eingeschränkt ist. Über den „Tellerrand“ bzw. bei mir ja eher „Burger-Schachtel“ schaffe ich es viel zu wenig hinauszusehen (Ok, ich habe auch Retail, Pharma und Infra). Ich habe aber seit einiger Zeit eine WL für Industrie-Titel gepflegt und überlege die mal anzugehen, wenn ich möglicherweise in Zukunft Wohnungen abverkaufe und dann mit größeren Einsatz auch mal andere Schwerpunkte bilden könnte. Mein Depot, ich sage es ja immer wieder, ist Gelsenkirchener Barock und sicherlich out of fashion.
Hallo Frank,
wie Tobs schieb gibt es YUM! Brands. Die vereinigen einige Fastfood Ketten.
Das Schaltjahr bei McDonalds empfinde ich als verstörend.
Man muss ganz klar sagen, der Konsum in US und EU wird nicht steigen, eher leicht fallen und damit die Kurse.
Die meisten denken auch McDonalds lebt vom Verkauf der Produkte. Das ist falsch, sie erhalten einen prozentualen Anteil (per Verkauf an die Lizenznehmer) und leben von Lizenzen und Immobilien. Die Produkte sind quasi die Werbung für ihr eigentliches Geschäft. Bei YUM! Brands wird es nicht anders sein.
@Tobs: Ich kann Dir nur raten, unterschätze den Sektor Industrie nicht. Deren Produkte sind auch in jedem Supermarkt zu finden, aber unsichtbar. ;) Alle Steuerungen, Messgeräte, Konnektoren, Drehtüren, Waagen, Ladungssicherung (Kühltransporte), Schließanlagen, Sicherheitsprodukte, Transport, etc. kommen aus Industrieunternehmen. Wenn Festo oder Würth in den 90ern handelbar gewesen wären, hätte ich damals sofort zugegriffen.
Meine persönliche Performance zwischen Konsumgüter und Industrie steht (Stand heute) bei 12:50.
Konsumgüter enthält allerdings auch Handelsunternehmen und Foodproduzenten machen ca. 20% von Konsumgüter aus. Keines der Foodunternehmen hat eine nennenswerte Gesamtperformance.
Börsenhai, was ich noch vergaß in meiner Aufstellung: Finance/Insurance bin ich auch gut aufgestellt, so dass ich neben zyklischen und nicht-zyklischem Konsum, mit Finance/Insurance, Health/Pharma, Retail und Infrastruktur schon recht breit bin. Aber ja, im Bereich Industry sollte ich mehr erwägen; ein paar Rumpf-Positionen habe ich, aber das ist vergleichsweise kümmerlich. Und ich denke, ich mache da in Zukunft auch mehr. Rückblickend gesehen hatte ich immer gewisse Akkumulierungsphasen, bei denen ich in gewissen Sektoren/Regionen besonders zugeschlagen hatte, wenn ich sie interessant fand und habe dann eine (temporäre) Unwucht meines Depots in Kauf genommen (ich habe nie versucht, nach einer feststehenden Allokation mein Depot durchgehend im Sinne von Anlagegrenzen zu steuern). Gerade sind es die Consumer, davor war es und ist es gerade auch noch Asien und Mexiko. Ich sauge dann manchmal vielleicht auch zu lange am selben Strohhalm, wenn ich das Getränk gerade recht süß finde. Allerdings schiebe ich das im Segment Industry schon zu lange als Ausrede vor mir her. Und eigentlich gibt es auch dort einige tolle Compounder Unternehmen, wenn man jetzt mal old fashion Industrie wie Stahlhersteller außen vor lässt. Und meine WL ist auch gepflegt. Eventuell mache ich hier im nächsten Jahr doch einiges, wobei auch dann Industry bei mir eher eine kleinere Abteilung bleiben wird.
@Tobs,
Finance/Insurance machen derzeit meinen Div-Anstieg aus. Mir ging es nur um den Vergleich Consumer(Hersteller) und Industrie. Du hast es sehr gut verstanden, was ich sagen wollte: In Industrie steckt Potential und ich habe bewusst keine Empfehlung ausgesprochen, weil auch hier der Einstiegszeitpunkt viel ausmacht.
Du verfolgst übrigens auch ziemlich meinen Ansatz was „Rebalancing ;)“ angeht.
„Anlagegrenzen“ halte ich für völlig falsch, ebenso jede Aktie im selben Verhältnis zum Gesatinvest – das ist meine Meinung und keine Anlageempfehlung. Man sollte sich halt Gedanken machen. Full stop.
Nach Finance/Versicherung und IT ist komischerweise Industry mein drittgrößter Bereich (Sie haben Consumer überholt, dabei habe ich eher bei Consumer investiert im letzten Jahr) und ich fühle mich „sauwohl“, trotz weniger Dividende.
Guten Abend in die Runde,
wie definiert ihr denn Industrieaktien?
Habe heute z.b. eine erste Position Murata gekauft. Die laufen bei mir in der Sparte Elektrotechnik. Nippon Steel ist bei mir Sparte Stahl. Die meisten sog. Industrieunternehmen landen bei mir in die Elektrotechnik-oder in Maschinenbausparte. Industrie ist für mich nur so ein undefinierbarer Auffangposten, in denen ich Unternehmen sammele die ich keiner Sparte zuordne. Schneider Electric wäre bei mir Elektrotechnik. Saint Gobain Bauwirtschaft. Eaton wäre z.b. so ein Posten, bei dem ich zwischen Industrie und Elektrotechnik schwanke. Black und Decker landet bei mir in Industriesparte.
Wie ordne ihr eure Aktien ein?
Ich schaue da immer auf Seeking Alpha. Ich weiß, nicht jeder mag das hier, aber da gibt es eine klare Einordnung nach GICS Sektoren.
Murata: 45 Information Technology -> 4520 Technoogy Hardware & Equipement -> 452030 Eectronic Equipement, Instruments & Components -> 45203015 Electronic Equipments.
Nippon Steel: 15 Materials —> 15104050 Steel
Beides also keine Industriewerte.
Details hier: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.msci.com/indexes/documents/methodology/1_MSCI_Global_Industry_Classification_Standard_GICS_Methodology_20240801.pdf&ved=2ahUKEwi-w_Ct9YqOAxUr8LsIHcB1BLEQFnoECFUQAQ&usg=AOvVaw2x_2q4opgDdeiAYugFysBq
Die GICS-Sektoren sind auch schon vorgefertigt in PP verfügbar, falls du das nutzt.
Ich selbst war im Industriesektor sehr übergewichtet, auch wenn ich da ehrlicherweise nicht auf ein Ausbalancieren acht gebe. Er ist sehr breit. Von Eisenbahnen, über Schließlösungsherstellern (wie Assa Abloy), Werkzeuglieferanten (wie Snap-On) bis hin zu eher Softwareanbietern wie ADP (da ist die Einordnung wahrscheinlich eher historisch begründet). Auch Rollins als Dienstleister ist dort eingeordnet. Auch Fastenal ist da eingeordnet. Da hast du wirklich recht mit Auffangbecken. :-D Ich glaube wenn jemand auf Dividenden acht gibt, ist das nicht der schlechteste Sektor.
Hansi, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt…
Unter Industry packe ich viel rein, auch was teilweise in der Abgrenzung wage bleibt, etwa Unternehmen mit digitalen Leistungsbezügen. Oder wie Chrischaan schrieb, solche mit Dienstleistungsfokus auch. Meine Werte auszugsweise, teils als Stumpfpositionen, teils rein auf der WL (ohne jeweilige Einordnung, ob sie gerade günstig oder ob sie schlicht Gegenstand meines allgemeinen Interesses sind): Ashtead; ADP; Croda International; Diploma; Experian; Halma; Indra Sistemas; Intertek; Makita; Paychex; Relx; Rentokil; Sage; Sarantis; Spectris; Spirax-Sarco; Viscofan; Wash Tec.; Stanly B+D).
Worunter würde man eine Thermo Fisher Science packen? Eher Health? Aus meiner Sicht wäre das auch noch eher Industry. Da fängt es mit der Abgrenzung an…Solche Fragen „belasten“ mich aber schon lange nicht mehr… :-)
Hallo Hansi,
ich nehme die GICS-Einteilung von PP und suche im Netz in welche Branche des GICS die Aktie gehört.
Und in der Branche suche ich den passenden Unterbereich.
(Bsp.: Industrie – Baumaterialien; Industrie – Konglomerate; etc. )
Ich mache mir da ebenso wenig Gedanken wie Tobs, ob das jetzt zu 100% richtig ist, denn Überschneidungen gibt es immer (z.B. Thermo Fisher; als Hersteller von medizinischen Geräten: kann da oder dort zugeordnet werden). Auch ADP oder SIKA ist so ein Fall.
Zur Not „würfeln“, wo es rein soll. (das ist ernst gemeint; nicht den Kopf zu sehr zerbrechen)
hier übrigens eine schöne Forex Heatmap gefunden, die auch verschiedene Zeiträume abbildet.
https://www.tradingview.com/markets/currencies/cross-rates-overview-heat-map/
Da wir ja langsam eine Dollarschwäche erwarten könnten.
Ich vermute(nur Vermutung), das die Ölpreisschwäche um die jüngsten Ereignisse bewußt herbeigeführt worden ist. Insofern könnte ebenso, wenn gewollt, über bestimmte Zeiträume, (nicht ewig), der Dollar gezielt nach unten gedrückt werden.
Zurück zur Heatmap.
die Währungen, die für mich als Investwährung bevorzugt in Frage kommen, sind weiterhin der starke CHF,
der starke SGD, Euro und GBP nicht so schlecht, wie man manchmal denkt.
schöne Woche
war übrigens übers WE viel auf der Autobahn.
An vielen Raststätten McDonalds.
Auf einer Raststätte mehrere Reisebusse mit Jugendlichen zur gleichen Zeit am Rastplatz.
Wo haben sie Schlange gestanden?
bei McDonalds …. :)
Übrigens zum Thema Food and Beverage US,
Coca Cola durchaus fest, und Kellanova auch die Ausnahme von der Regel.
Man kauft ja (meistens) Aktien, um dann Dividende zu erhalten.
Tobs schreibt ja auch dezidiert (und er bekennt sich auch zu seiner Fokussierung/Vorliebe auf Food)
das er billig an Erträge kommen will und ihm Kurse nicht so wichtig sind. Also völlig legitim.
natürlich ist Bens Blog incl Leser individuell gefärbt, das macht auch seinen Charme (vom Blog) aus.
Aber er kann trotz einer gewissen Vielseitigkeit längst nicht alle Bereiche abdecken und will das auch gar nicht.
Ein bisschen Grips benutzen muss also jeder selbst, ebenso Verantwortung übernehmen.
Solange der Dividendenstrom Jahr um Jahr zunimmt, ist doch im groben alles paletti.
allgemein,
https://stock3.com/news/pennsylvania-plan-statt-mar-a-lago-accord-16467071
dazu noch die Diskussion um einen Schattennachfolgekandidaten für die FED, um Powell in den Senkel zu stellen,
kurz, Trump bekommt, was er will.
Beim Ölpreis wurde bei/vor der US -Iran- Intervention ebenfalls nichts dem Zufall überlassen, das wurde von seiten der US-Administration von vornherein schon mitbedacht…
Habe extra noch mal nachgesehen, der Dollar verliert auf Halbjahresbasis und allen kürzeren Zeiträumen gegenüber quasi ALLEN Währungen G7/BRICS/Europa/Amerika/Asien
(außer China, die drücken mit) fast systematisch, planmäßig, generalstabsmäßig.
Das Tempo genauso, das es am Markt keine Unruhe verursacht, aber das es spürbar vorangeht.
so wie unsere Anlagen verlieren ( bis auf die, die etwas schneller steigen als der USD fällt) steigen Alle ausländischen Anlagen inkl. Dividenden (natürlich relativ) für US Anleger gemessen in USD, was der versammelten Hochfinanz dort durchaus gefallen könnte.
Keine Ahnung, wo das Zielgebiet für EUR/USD liegen könnte, der momentane Move dürfte aber durchaus Gefallen verursachen, alle ausländischen Gewinne von US Konzerne steigen extra.
Inländischen US-Banken und anderen großen US-Kapitalsammelstellen werden wohl größere Lose bei der zukünftigen US Verschuldung mehr oder wenig freiwillig angedient bekommen..
da ich kein Forex mache (warum eigentlich nicht),
was bedeutet das für mich?
US Banken etc. dürften weiter gute Gewinne auf dem Papier machen. Hier bleibe ich dabei. Eventuell werde ich niedrig verzinste US-Dividendentitel abbauen/einkürzen.
Aufbauen zur Zeit verstärkt Asien.
Was denkt ihr so darüber ?
Hallo Thomas
Ja die Ausschüttungen aus dem Dollarraum werden weniger und weniger in Euro, aber das war im Prinzip ja so vorhergesagt! Gibt es eigentlich hier einen Zielkorridor wo die Amis den Dollar haben wollen? Sollte aber in dem Zusammenhang tatsächlich auch noch Sektion 899 verwirklicht werden, muss man sich fragen, ob man noch in US Dividendenwerte gehen möchte oder dann eher in Werte wie die M7 etc. ! Frage: Spielt für dich und andere Sektion 899 eine Rolle in euren Überlegungen aktuell?
899 eher nicht, da das erst voll durchschlägt, nachdem Trump Präsident gewesen ist.
mal sehen, ob sein Kronprinz auch MAGA ist..
Aber man weiß ja nie, ob jetzt nicht ein großer Trend raus aus US Titeln beginnt, der wenn er einmal beginnt, nur schwer einzubremsen ist und sich selbst verstärken könnte.
Aber ich würde mich hüten, darauf zu wetten, da die US Administration am Markt hellwach ist und zur Not auch eingreift, da sind die rücksichtslos. Ich möchte da nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden.
vielleicht ist die richtige Reaktion darauf, genauso homöopathisch, wie der Dollar fällt, den USD im Depot abzubauen ( Oder eben antizyklisch zuzukaufen, was überdurchschnittliche Rendite verspricht)
Ich glaube die wollen keinen Zielkurs für den USD, sondern nur die Richtung verändern, wenn die Richtung stimmt, bleiben sie dabei, solange es nützlich für sie ist.
Hallo Thomas,
ich könnte mir vorstellen, dass Du die Forex meidest, weil es eben doch nicht alle so 1 zu 1 ist. Was Du schilderst ist schlicht die Trump-Session. Mit Krypto und Währung wird das Pferd geritten und man könnte als Kleinanleger sein Heil eigentlich nur noch in Gold finden ;-) Die Treasuries leiden (der bei Weitem viel größere Markt) unter dem Währungsdumbing allerdings auch und schon wirken die Kommunizierenden Röhren…. Wie gesagt, Deiner Vermutung kann ich nicht widersprechen, doch ich wäre vorsichtiger. Gehst Du denn jetzt zur Forex-Plattform? ;-)
Gruß Frank
Nein, ich zocke nicht. Grundsätzlich.
Ich habe das persönliche Gefühl, wenn ich es mache, genau dann dreht sich der Wind und ich gucke in die Röhre.
Bei Gold bin ich physisch dabei.
Bei Wikifolio habe ich mit einem Testdepot schonmal ein Depot mit KO Zertifikaten zum Spaß durch die Decke getrieben, aber mit Echtgeld never ever. Ich muß für mein Geld (noch) arbeiten.
Nur echte(s) Wirtschaft(en) ernährt auf Dauer und tragbar.
No Risk, no Fun, hier verzichte ich lieber auf „Fun“
wer auch am Markt als erste Administration KI/AI einsetzen wird, werden die Amerikaner sein.
Weiß nicht ob bei USD Abwertung schon KI dabei ist.
Die EU wird sich in 20 Jahren noch fragen ob KI moralisch vertretbar sein, erst recht zur Intervenierung am Markt.
Beim Kursrisiko für Anleger aus dem nichtamerikanischen Raum gehe ich mit. Aber ich sehe keinen „Run“ aus US-Aktien. Gehören doch größtenteils eh den Amis und, wenn exportorientiert, machen sie steigende Gewinne auf USD-Basis. Oder übersehe ich etwas?
etwa 20% Non US Citizens halten alle outstanding US Equities.
Steigende Kurse erfordern höherer Nachfrage als Angebot.
Es könnten sich bei geringerer Auslandsnachfrage und stabiler Inlandsnachfrage durchaus stabile Seitwärtskurse für US Aktien im Durchschnitt ergeben. Möglicherweise,
Wenn aber die Auslandsnachfrage woanders hinwandert, könnte es sein, das andere Regionen schneller steigen ;-)