Es ist eine beliebte Quizfrage: Wo wurde Fanta erfunden? Und die Verblüffung ist immer wieder groß, wenn Deutschland als richtige Antwort genannt wird. Für Coca-Cola jedoch wird eine solche Frage nicht gestellt, zu einfach wäre die Antwort. Aber ist das wirklich so?
Das Unternehmen selbst – zumindest die deutsche Vertretung – zeichnet neuerdings ein anderes Bild. „Made in Germany“ steht im Mittelpunkt einer Kampagne, die das Unternehmen und die Marke bei uns verorten.
Ob das gelingen kann und welche Einflüsse es auf den Aktienkurs haben kann, wird sich erst in der Zukunft zeigen. Warum mich die Werbebotschaft aber jetzt schon beeindruckt und warum ich weiterhin treuer Aktionär bin, erfährst Du in diesem Beitrag.
Die Kampagne wird offiziell nicht mit Donald Trump in Verbindung gebracht. Aber ohne die jüngsten Entwicklungen den USA gäbe es sie wohl auch nicht. Wieder einmal macht The Coca-Cola Company von sich reden. Die Aktien des wohl bekanntesten Getränkeherstellers der Welt habe ich erstmals 2007 in mein Depot gekauft, 2008 dann meine heutige Position erreicht. Hier habe ich das Unternehmen ausführlich vorgestellt.
Der Langfristchart der Aktie in ihrer Heimatwährung zeigt eine positive Entwicklung, die jedoch auch immer wieder mit Rückgängen und damit Kaufgelegenheiten gespickt ist:

1.886,76 € hatte ich insgesamt für meine damals 50 Coca-Cola-Aktien bezahlt. Gekauft hatte ich sie in 5 einzelnen Transaktionen zu je 10 Stück, die sich über einen Zeitraum von 12 Monaten zwischen Juli 2007 und Juli 2008 hinzogen. 2012 kam es dann zum bisher letzten Aktiensplit und aus den 50 Aktien wurden 100 Stück. Seitdem liegt mein Einstandspreis bei 18,87 € je Aktie.
Die im Chart eingezeichneten Käufe und Verkäufe beziehen sich auf eine zwischenzeitlich einmal eingegangene Trading-Position in einem gesonderten Depot, die ich mit Erfolg im Jahr 2022 wieder auflösen konnte.
Dividendenzahlungen
Coca-Cola zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,51 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 51,00 US$. Flatex rechnete die Dividende zum Kurs von 1,1741 in Euro um. Nach Abzug der Steuern erhielt ich eine Netto-Dividende von 32,35 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.10.2025 überwiesen.

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 2,04 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 66,78 US$ (Schlusskurs am Dividendenzahltag) entspricht das einer Dividendenrendite von 3,0%. Die nächste Dividendenerhöhung dürfte planmäßig im April 2026 erfolgen, so dass die tatsächliche Jahresdividende bei einem heutigen Kauf noch etwas höher liegen dürfte.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ergibt sich vor allem aus meinem Einstandskurs und der langen Haltedauer. Für die 100 Aktien habe ich 1.886,76 € bezahlt. Unterstelle ich die gleiche Quartalsdividende mit dem jetzigen Wechselkurs viermal im Jahr, dann erhalte ich eine Brutto-Jahresdividende von 173,75 €. Das ergibt dann ein YoC von 9,2%.
Perspektiven
1.540,88 € habe ich jetzt an Netto-Dividenden von Coca-Cola erhalten. Weitere 324,19 € kommen durch den Veräußerungsgewinn von Anfang 2022 hinzu. Macht in Summe 1.865,07 € und damit fehlen nur noch 21,69 € bis ich mein ursprünglich eingesetztes Kapital wieder zurück habe. Zur nächsten Dividendenzahlung im Dezember werde ich deshalb schon einen Sparplan auf Coca-Cola anlegen und mit der Reinvestition der Dividende beginnen. Im Dezember wird es noch die Hälfte der Dividende sein, ab 2026 dann die gesamte Dividende.
Natürlich wird das erst mal nur ein marginaler Sparplan sein. Pro Jahr dürften etwa 2 Aktien von Coca-Cola „erspart“ werden. Aber auch hier setze ich auf den Faktor Zeit. Denn vom Prinzip her wird es ein Selbstläufer, der die nächsten Jahrzehnte Stück für Stück meine Aktienposition vergrößern wird.
Zweifel an Coca-Cola habe ich seit meinem Kauf 2007 nie gehabt. Und auch davor schon nicht. Es ist für mich die Marke schlechthin. Bin ich irgendwo auf der Welt im Urlaub, dann kann ich unbesehen eine Dose Coca-Cola kaufen und weiß, dass ich diesen Geschmack und diese Qualität erhalte.
Interessant finde ich, dass Coca-Cola offenbar immer noch stark mit Amerika assoziiert wird. Ich selbst sehe das Getränk als global an. Aber das Management beugt hier aufkommenden Ressentiments vor. Denn Boykott-Aktionen gegen Trump und US-Produkte würde auch Coca-Cola treffen. Also wird hierzulande eine Werbekampagne lanciert, die Coca-Cola zum deutschen Produkt deklariert.
Natürlich gibt es dafür auch inhaltliche Argumente. Nach Unternehmensangaben werden 97% der in Deutschland verkauften Coca‑Cola Getränke auch hier hergestellt. Coca‑Cola beschäftigt knapp 6.500 Personen in Deutschland an insgesamt 25 Standorten und trägt angabegemäß mit 9,1 Mrd. € zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Vor allem ist diese Kampagne für mich wieder ein Zeichen für das großartige Management der Weltmarke. Die Marke wird geschützt und vorausschauend immer wieder positiv positioniert.
Diese jahrzehntelange positive Entwicklung zeigt sich dann auch immer wieder in den Geschäftsergebnissen. Wobei man ehrlicherweise auch sagen muss, dass andere Geschäftsbereiche an die Performance der Softgetränke nicht heranreichen können. Aktuell steht nach Presseberichten deshalb auch die Kaffee-Sparte vor einem Verkauf.
Zuletzt berichtete Coca-Cola über die Zahlen zum 2. Quartal 2025. Sie zeigten einen leichten Rückgang (-1%) bei den weltweit verkauften Einheiten. Trotzdem stieg der Umsatz um 1%, organisch sogar um 5%. Und das ist eben auch den überragenden Marken geschuldet: die Preise können auch in diesen Zeiten noch erhöht werden. 6%-Punkte trugen Preiserhöhungen zum Umsatzwachstum bei und glichen damit u.a. die 3%-Punkte Währungsverluste und eben den Rückgang der verkauften Einheiten mehr als aus.
Der vergleichbare Gewinn je Aktie legte im Quartalsvergleich 4% auf 0,87 US$ zu. Dabei belasteten 5% durch den schwachen US-Dollar.
Im Gesamtjahr soll der Umsatz weiterhin organisch um 5-6% wachsen. Währungsneutral soll der Gewinn um 8% zulegen. Unter Berücksichtigung der Währung wird ein Gewinnwachstum von 3% erwartet. Das entspricht dann einem Gewinn je Aktie von 2,97 US$.
Bei einem Aktienkurs von 67,04 US$ (Schlusskurs vom 10.10.2025) ergibt das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,5.
Das ist etwas günstiger als noch vor 3 Monaten, aber immer noch kein Schnäppchen. Aber das ist halt der Nachteil einer so starken globalen Marke. Wirklich günstig gibt es sie in der Regel nicht. Die Coca-Cola-Aktie kauft man üblicherweise aber auch nicht, um damit kurzfristig einen Kursgewinn zu erzielen. Sondern um von sicheren und steigenden Dividenden zu profitieren. Und dabei wenig Rückschlagrisiko zu haben.
Unter diesem Aspekt ist die die Aktie aus meiner Sicht auch jetzt ein Kauf. Wer beabsichtigt, die Aktie dauerhaft im Depot zu halten, macht mit Kursen unter 70 US$ wenig falsch. Und der – gegenüber dem Jahresbeginn – nicht mehr so starke US-Dollar macht den Einstieg für Euro-Anleger jetzt zusätzlich attraktiver.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | The Coca-Cola Company |
| ISIN: | US1912161007 |
| Im Divantis-Depot seit: | 17.07.2007 |
| Letzter Nachkauf am: | 31.07.2008 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 100 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 18,87 € |
| Gesamtkaufpreis: | 1.886,76 € |
| erzielter Gesamtgewinn aus verkaufter weiterer Position: | 324,19 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 1.540,88 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren, Dividende reinvestieren |
| für diesen Beitrag verwendete Quellen: |
| Coca-Cola Reports Second Quarter 2025 Results and Updates Full Year Guidance |
| Coca‑Cola startet „Made in Germany“-Kampagne: Starke Wurzeln in Deutschland |


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