Verkauft! – Das Gegenteil von: Aller guten Dinge sind Drei!

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Wo gibt es denn sowas? Da habe ich mich schon darüber geärgert, dass eine Aktie in meinem Dividendendepot zwei Quartale in Folge ihre Prognosen senkt. Und was passiert bei den neuesten Quartalszahlen?

Du ahnst es schon: Aller guten Dinge sind Drei. Hier sind es allerdings die schlechten Dinge!

Die Prognose wurde wieder gesenkt. Und jetzt reicht es mir.

Ich habe nicht lange gefackelt und meine Aktienposition erheblich reduziert. Warum ich nicht alles verkauft habe und wie die Zahlen genau aussehen, erfährst Du in diesem Beitrag. Außerdem natürlich die Verkaufsabrechnung.

Meine bisher größte Position im Konsumgüterbereich war Kimberly-Clark. Die Aktie habe ich hier ausführlich vorgestellt. 125 Aktien hatte ich bis zu den Quartalszahlen am 25. Oktober in meinem Depot. Das war ein Depotanteil von 3,1% und damit insgesamt meine zehntgrößte Position.

Die Quartalszahlen

Zwar legte der Umsatz um 7% gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Aber – so die offizielle Begründung – die gestiegenen Kosten für die Rohstoffe führen nun zur erneuten Senkung der Jahresprognose.

Es sind die dritten Quartalszahlen im laufenden Geschäftsjahr und zum dritten Mal wird die Prognose gesenkt. Kann ein Management schlechter sein?

Natürlich steigen die Rohstoffkosten. Aber dagegen kann man sich (zumindest teilweise) absichern. Und vor allem gehört eine gewisse Planungssicherheit zu den Tools, die jeder Manager beherrschen sollte.

Ursprünglich war für 2021 ein Gewinn je Aktie von 7,75 bis 8,00 US$ erwartet wurden. Mit den Zahlen zum 1. Quartal wurde die Prognose auf 7,30 bis 7,55 US$ reduziert. Bei den Zahlen zum 2. Quartal ging es dann auf 6,65 bis 6,90 US$ runter. Und nun lautet die neue Prognose auf 6,05 bis 6,25 US$.

Wohlgemerkt, wir reden hier immer nur von einer Prognose!

Wenn ich eins wirklich nicht mag, dann ist das Unverlässlichkeit. Eine Prognose kann mal zu hoch gegriffen sein. Dann reduziert man sie. Aber das macht man einmal und dann reicht es auch. Jedes Quartal zu reduzieren, ist ein Offenbarungseid!

Meine Konsequenz

Eigentlich hätte ich mich vollständig von der Aktie trennen müssen. Das wird mir beim Schreiben dieser Zeilen bewusst. Denn das Management ist eine Katastrophe und mir fehlt die Zuversicht für eine kurzfristige Besserung.

Nachdem ich die Quartalszahlen gesehen hatte, habe ich innerhalb weniger Minuten gehandelt. Und da hatte ich den Impuls, noch etwas in Kimberly-Clark investiert zu bleiben. Weil ich die Produkte mag, das Unternehmen nun schon viele Jahre in meinem Depot begleite und – das ist natürlich kein offizieller Grund – die Zahlungsmonate mag. Denn gerade im Oktober bin ich dividendentechnisch schwach unterwegs. Und KMB ist da mein wichtigster Dividendenzahler.

Hauptpunkt, warum ich nicht alle Aktien verkaufen wollte, war aber, dass ich mit einer deutlich kleineren Position immer noch die Entwicklung des Unternehmens begleiten kann und dann auch wieder nachkaufen könnte, wenn der Geschäftsverlauf besser wird. Es ist für mich ein Unterschied, ob ich eine Aktie bereits im Depot habe oder sie auf der Watchlist mit vielen anderen Aktien steht. Klingt vielleicht komisch, aber ein Nachkauf fällt mir dann wesentlich leichter.

Der Aktienverkauf

Ich verkaufte deshalb 100 meiner 125 Aktien von Kimberly-Clark. Das machte ich am 25. Oktober noch vor Öffnung der US-Börsen. Ich wollte nur raus aus der Aktie und rechnete mit einem deutlichen Kursrutsch in New York. So handelte ich über Lang & Schwarz und erhielt 111,60 € je Aktie. Nach Abzug der Steuern und der Verkaufsprovision erhielt ich von der onvista bank einen Netto-Erlös von 10.866,75 €.

Verkaufsabrechnung Kimberly-Clark Aktien im Oktober 2021

Aufgrund vorhandener Aktienverluste im Verlusttopf musste ich nur für etwa die Hälfte des Kursgewinns Abgeltungssteuer bezahlen.

Perspektiven

Mit nun noch 25 Aktien ist Kimberly-Clark jetzt nur noch eine Aktie im hinteren Bereich meines Dividendendepots. Der neue Depotanteil liegt nun bei 0,6%, gleichauf mit IBM und Kellogg, die mir auch beide derzeit keine Freude machen.

Mit dem Verkauf der Aktien habe ich eine Nachsteuerrendite von 28,4% erzielt. Darin sind die erhaltenen Nettodividenden berücksichtigt. Die Aktien hatte ich ziemlich genau 5 Jahre im Depot. Dividiere ich die Gesamtrendite durch 5 komme ich auf eine durchschnittliche Rendite von 5,7% pro Jahr. Mathematisch ist das zwar nicht korrekt, da der Zinseszins fehlt. Aber es bietet mir einen ausreichenden Anhaltspunkt. Die Performance ist damit unterhalb meiner Erwartungen von 8% p.a. gewesen. Sie war aber wenigstens deutlich positiv.

Angenehmer Nebeneffekt: mit den verkauften 100 Aktien habe ich nach Steuern insgesamt 2.700,80 € Gewinn gemacht (Kursgewinn und Nettodividenden). Für die verbliebenen 25 Aktien liegt mein Einstandskurs jedoch nur bei 2.375,41 €, von denen ich 333,93 € bereits durch Dividenden zurückerhalten habe. Ich habe also faktisch die Position nun gratis in meinem Depot und kann sie deshalb entspannt liegen lassen.

Auch deshalb werde ich bis auf Weiteres KMB nicht nachkaufen, egal wie sich der Aktienkurs entwickelt. Ich warte nun erstmal ab, ob bei den nächsten Quartalszahlen, die dann ja das gesamte Jahr abschließen, die dreimal reduzierte Prognose erreicht wird. Und wie die Prognose für das 2022 aussieht.

Die Verkaufshektik wäre im Nachhinein übrigens nicht nötig gewesen. Der Aktienkurs eröffnete zwar in den USA deutlich im Minus und sackte im Handelsverlauf auch noch tiefer. Da hatte ich einen besseren Verkaufskurs bekommen. Aber zum Handelsschluss erholte sich die Aktie wieder. Und einen Tag später machte sie sogar ein Plus. Für mich ist das unverständlich, aber immerhin partizipiere ich mit den 25 verbliebenen Aktien ja auch ein bißchen davon.

Ideen für eine Wiederanlage des Verkaufserlöses habe ich auch schon einige. Da lasse ich mir aber noch ein wenig Zeit und schaue mal, was der November so bringt.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Kimberly-Clark Corporation
ISIN:US4943681035
Im Divantis-Depot seit:28.10.2016
Letzter Nachkauf am:--
Stückzahl im Divantis-Depot:25
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:95,02 €
Gesamtkaufpreis:2.375,41 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:371,85 €
erzielter Gewinn durch Teilverkauf am 25.10.2021:2.700,80 €
Aktuelle Strategie:Bei passender Gelegenheit verkaufen

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15 Gedanken zu „Verkauft! – Das Gegenteil von: Aller guten Dinge sind Drei!“

  1. Moin Ben,

    KMB ist in den letzten Jahren immer wieder auf meinem Radar aufgetaucht.

    Letztlich konnte mich das Unternehmen aber nie vollends überzeugen – zumindest gab es doch immer mindestens ein anderes Unternehmen, dem ich bei meinen regelmäßigen Aktienkäufen den Vorzug geben wollte.

    Rückblickend war dies mit Sicherheit nicht die schlechteste Entscheidung.

    Aber ist doch gut, dass du jetzt die „Reißleine“ gezogen hast und dich trotzdem noch mit einem Gewinn aus der Position verabschieden konntest!

    Ich bin jedenfalls schon gespannt, was du mit der frei gewordenen Liquidität in kommender Zeit anfängst :-)

    Lieben Gruß aus dem Rheinland
    David

  2. Hallo Ben,
    das ist eine mutige, nachvollziehbare und aus meiner Sicht auch gute Entscheidung. Ich hatte damals schon angemerkt, dass mir das Unternehmen nicht wirklich gut gefällt und es in dem Sektor starke Konkurrenz gibt. Großartige Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich hier einfach icht und der 2020 positive Corona-Effekt (Hamsterkäufe), ist mittlerweile wieder angeglichen und wird durch die erneute Prognosekorrektur leider zunehmend ins Negative verkehrt.

    Ich bin gespannt, wie dein Geld neu investiert wird.

    Dabei viel Erfolg &
    viele Grüße,
    MrTott

  3. Hallo Ben,

    dein Artikel zu KMB macht Spaß – das kann man richtig mit-empfinden!

    Kimberly-Klark hat mir persönlich noch nie richtig gefallen. Meine Consumer-Titel sind u.a. Church&Dwight, General Mills und McCormick und von diesen bin ich überzeugt.

    Was ich daher nicht verstehe sind diese kleinen „Restmengen“ von Titel wo man am (ver-)zweifeln ist. Ich hätte KMB, IBM und Kellogg komplett rausgeschmissen. Denn auch wenn sie unerwartet noch zum „Burner“ werden kann ein Depotanteil von 0,6% nicht wirklich was bewegen.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu!

  4. Habe heute nochmal aufgestockt, ich finde solche Schwächephasen eines Unternehmens, und diese hat irgendwann jeder, sollte man einfach aussitzen. Wir haben verrückte Zeiten aber an einen Verkauf denke ich nicht.

    1. Hallöchen…
      Ich glaube du hattest recht mit deiner Aussage. Mit dem heutigen Blick auf den aktuellen Kurs, hatte das Aufstocken und Aussitzen sich doch gelohnt .

      Ich bleibe auch dabei

      Gruß Maik

  5. versteh auch nicht, wieso der Kurs weiterhin so stabil ist. Hatte auch schon mehr oder weniger ausversehn im Juni meine Position fast im Tief bei 107 verkauft. Obwohl die Aussichten weiterhin mies sind und die Inflationsprobleme auch nächstes Jahr nicht so schnell verschwinden werden, ist der Kurs seitdem nicht mehr dahingekommen. Hätte eigentlich gedacht das sie nochmal unter 100 geht, dann wär ich vielleicht wieder reingegangen

  6. Hallo Ben,

    vor einigen Monaten habe ich zu der Wettbewerbssituation von von Kimberly-Clark meine Meinung gesagt. Der Kurs dümpelt seit Jahren vor sich hin, während Corona war ein leichtes Aufflackern zu sehen.

    Vor drei Wochen habe ich anlässlich Deiner Dividendenmitteilung geschrieben, wir warten die Quartalszahlen ab und entscheiden dann unser Tun.

    Der Inhalt der letzten drei Quartalsberichten ähnelt den vielen Berichten vor Corona.

    Wir haben Kimberly-Clark verkauft mit einem Kursgewinn von 45%, der Kursgewinn stammt aber aus der Zeit von vor 2016.

    Viele Grüße

    Peter

    1. Hallo Peter,

      beim Lesen der Quartalszahlen habe ich an Dich gedacht und war mir sicher, dass Du und Deine Frau die gleichen Konsequenzen wie ich ziehen würden. Ich gratuliere zu dem Kursgewinn und dem frühen Einstieg!

      Viele Grüße Ben

      1. Hallo Ben,

        ich rate meiner Frau seit 2019, sich von den erfolglosen Titel IBM, Intel und Kimberly-Clark zu trennen. Am 25.10. wurden die Quartalzahlen von K-C veröffentlicht, aber kein Grund K-C zu verkaufen, das maßgebliche an diesem Montag war, ich habe mit meinem Depot das Depot meiner Frau überholt.

        Meine Frau wollte von mir wissen, warum und wie dies passiert ist, zumal am 01.01.2019 das Depot meiner Frau noch 48% größer war. Das Depot meiner Frau ist ein Dividendendepot, wie Du es hast. Die 21 Titel haben vom 01.01.2019 bis heute eine Kurssteigerung von 27,8% erzielt, keine Einzahlungen und keine Wiederanlage der Dividenden.

        Für die verkauften IBM, Intel und Kimberly-Clark haben wir NextEra, PepsiCo und Texas Instruments gekauft. Weitere Käufe stehen noch an.

        Meine Frau hat nur noch eine Probleaktie, nämlich Novartis. Der Aktienhöchststand von 83,70 € ist bis heute noch nicht wieder erreicht, auch unter Berücksichtigung des Spin-Off Alcon. Eine neue Nebelkerze wurde gerade mit Sandoz gelegt. Seit 18 Jahren beträgt die Kurssteigerung 87%, seit 6 Jahren eine Seitwärtsbewegung. Zum gleichen Zeitpunkt haben wir Roche gekauft, bis heute mit einer Kurssteigerung von 320%.

        Ich glaube und hoffe, diese Wechsel werden dem Depot meiner Frau gut tun.

        Viele Grüße

        Peter

        1. Hallo Peter,

          Novartis selbst war seit 2001 bis heute auch mit 33% der Inhaberaktien an Roche beteiligt. Nun meldet das Unternehmen, dass es die Aktien an Roche verkauft. Der ursprüngliche Kaufpreis lag bei rund 5 Mrd. US$, allein an Dividenden hat Novartis über 6 Mrd. US$ zurückbekommen. Nun wird für 20,7 Mrd. US$ verkauft. Über die Haltedauer der Beteiligung ergebe dies eine annualisierte Rendite von 10,2% in US$ (und 6,6% in CHF).

          Ich weiß nicht, ob ein direktes Investment in Novartis während dieser Zeit eine ähnliche Rendite gebracht hätte – wahrscheinlich eher nicht. Aber so freue ich mich nun als Novartis-Aktionär, dass dem Unternehmen diese Mittel zufließen und wünsche mir, dass damit etwas Sinnvolles passiert. Ein Rückkauf eigener Aktien wäre z.B. eine sinnvolle Maßnahme.

          Viele Grüße Ben

          1. Hallo Ben,

            es wird gemunkelt, Novartis plane eine größere Übernahme, wenn es so ist, ist der Nutzen für uns Anleger unklar.

            Bei Roche liegt die Sache anders, der Verwaltungsrat hat zugestimmt, die Aktien einzuziehen und vernichten. Eine außerordentliche HV hierzu ist am 26.11.2021. Der Rückkauf soll fremdfinanziert werden. Hier sehe ich ein Nutzen für uns Anleger.

            Wir haben 2004 Novartis an der Züricher Börse für 59,68 CHF gekauft, bezogen auf den Kurs von heute bedeutet dies eine Kurssteigerung von 1,5% pa, bei Roche GS, die wir zur gleichen Zeit gekauft haben, haben wir eine Kurssteigerung von knapp 7% pa in CHF.

            Novartis und Roche GS haben eine durchschnittliche Dividendenerhöhung von ca. 3,0% pa. Die hohe Dividendenrendite bei Novartis ist Augenwischerei, der Kurshöchststand war 2015, seitdem geht es seitwärts.

            Die Aufwertung des CHF zum EUR betrifft alle Schweizer Aktien.

            Dies sind die Gründe weil ich Novartis als Problem-Aktie ansehe.

            Viele Grüße

            Peter

        2. Hallo Peter
          Völlig nachvollziehbar diese Trades. Die Frage ist nur ab wann verlierst du die Geduld mit einem Titel? Mit IBM z.B. hattest du ja wirklich extrem viel Geduld.
          Wie agierst du während einer größeren Korrektur? Sitzt du die aus, oder machst du Teilverkäufe um Cash zu generieren? Wie hast du z.B. 2008 reagiert ( Subprime Krise)?
          Schönes Wochenende

          1. Hallo Claudio,

            meine Frau hat ihr Depot seit Mitte der 90iger, zu DM-Zeiten, ich habe seit 2006 ein Depot. Wenn Aktien über einen längeren Zeitraum eine Durststrecke haben, meint meine Frau, die steigen wieder, nach Kostolany und Buffet, ebenso ihren Vater.

            Ich habe da eine andere Handlungsweise, wenn Aktien nach ein bis zwei Jahren nicht meine Erwartungen erfüllen, werden sie verkauft. Einige Aktien habe ich nach Jahren wiedergekauft, zwischenzeitlich das Geld erfolgreicher angelegt.

            In diesen 25 Jahren gab es viele kleinere und größere Krisen, bei Einführung des T€uro haben wir verstärkt in der Schweiz, GB und USA angelegt. Der erste größere Einbruch war 9/11 und der Irak-Krieg. Hier haben wir die Füße stillgehalten.

            Bei allen Neuinvestitionen danach haben wir uns angesehen, wie haben sich die Aktien in 2001/2002 verhalten, einen größeren Teil in Aktien investiert, die da nur geringe Einbrüche hatten und sich schnell erholt hatten.

            Während der Subprime- und EURO-Krise haben wir uns genau so verhalten. Unsere Bank-Aktien haben wir in 2007 verkauft, die Deutsche Bank für ca. 92,00 €, ja, die standen mal so hoch. Das Auftreten von Ackermann war für uns unseriös, wir hatten noch den „Bankbeamten“ immer im Hinterkopf. Versicherungsaktien hatten wir keine.

            Mitte 2016 haben während des Wahlkampfes sich Trump und Clinton gegenseitig übertrumpft, wer die Pharmapreise nach der Wahl am meisten senken wird, dies führte zu massiven Einbrüchen bei den Pharmaaktien. Ich habe frühzeitig Pharmawerte verkauft. Die Medikamentenpreise hat Trump nicht reduziert.

            Der letzte Einbruch war der Beginn der Corona-Krise. Hier habe ich Ende Januar BASF, SIXT, S&T u.a. verkauft, für mich war zu diesem Zeitpunkt klar, was auf uns zukommt.

            Claudio, die Krisen sind nicht vergleichbar, es trifft meist andere Wirtschaftsbereiche. Ich halte es so, frühzeitig Aktien der möglicherweise gefährdeten Firmen zu verkaufen, wenn es schlagartig nach unten geht, bringen Verkäufe aus meiner Sicht nicht viel.

            Viele Grüße

            Peter

            1. Danke dir Peter.Sehr interessant wenn so ein „alter Hase“ seine Erfahrungen weiter gibt und ein wenig aus dem Leben plaudert.

  7. Hallo,

    die verschiedenen Krisen – und ich habe einige davon mitgenommen – waren für mich allesamt Lehrgelderfahrungen. Aus keiner bin ich ungeschoren herausgekommen. Hauptsächlich habe ich dabei viel über mich selbst gelernt.

    Dazu gehören als wesentliche persönliche Einsichten

    1. Einstellung zum Geld
    Man darf in sein Geld nicht verliebt sein. Sonst tut es richtig weh. „Liebeskummer“ benebelt die Sinne und schränkt den Verstand ein.

    2. Krisenfestigkeit des Depots
    Gespielt und gezockt wird im Kasino. Wer den Nervenkitzel sucht sollte Bungeejumping machen. An der Börse hingegen wird langfristig investiert. Breite Streuung, keine Klumpen. Herausragende Unternehmen, Marktführer – keine Klitschen, die in Krisen schnell in finanzielle Schieflage zu geraten drohen.

    3. Kopfsache
    Kursgewinne mit Demut und Dankbarkeit nehmen. Wissen, dass man selbst nur ein kleines Licht (egal wie groß das Depot ist) und Spielball der großen Player im Markt ist. Das muss man aushalten können. An der Börse ist kein Platz für Helden.

    4. Perspektiven
    In der Krise raus aus dem Getümmel und nach vorn schauen. Sich an die Grundprinzipien der Wirtschaft(sentwicklung) erinnern.

    Ich weiß, alles leicht gesagt.
    Aber: Nicht das Anfangen sondern das Durchhalten wird an der Börse belohnt.

    Grüße

    Andreas P.

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