Verhasster Großinvestor lässt sich nicht beirren

Der Deutschland-Sitz von BlackRock im OpernTurm in Frankfurt.
3.7
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Dass diese Aktie ein Imageproblem in Deutschland hat, wäre euphemistisch ausgedrückt. Tatsächlich ist sie verhasst und wird für alles Schlechte im Kapitalismus verantwortlich gemacht.

Warum ich sie trotzdem als nachhaltig einstufe und in meinem Depot habe? Nun ja, die Kritiker verstehen das Geschäftsmodell nicht oder wollen es bewusst nicht verstehen.

Die Rede ist von BlackRock, dem weltgrößten Vermögensverwalter und ETF-Emittenten. Und in dieser Funktion ist BlackRock auch Großinvestor in allen DAX-Titeln. Und zwar genau in der Höhe der aufgelegten ETFs und der Indexgewichtung.

Die jüngste Dividendenzahlung lässt mich einen näheren Blick darauf und die Perspektiven werfen.

BlackRock habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividende von BlackRock

Wie schon im letzten Quartal zahlt BlackRock erneut eine Dividende von 3,30 US$. Im Divantis-Depot befinden sich 20 Aktien von BlackRock. Daraus ergibt sich eine Brutto-Dividende von 66,00 US$. Die Consorsbank rechnete die Zahlung zum Kurs von 1,1423 in Euro um. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 43,02 €. Sie wird rückwirkend mit Wertstellung 20.06.2019 überwiesen.

Originaldividendenabrechnung BlackRock im Juni 2019

Perspektiven von BlackRock

Wie eingangs schon geschrieben, ist BlackRock an allen DAX- und MDAX-Unternehmen beteiligt und dort oftmals einer der größten Investoren mit mehr als 5% der Stimmrechte.

Das bringt eine Menge Kritik ein. In der Debatte um Mietsteigerungen und die Enteignung der Deutschen Wohnen SE in Berlin kam dann auch die Unterstellung, dass BlackRock als Großinvestor mit mehr als 10% Beteiligung für den „Mietwahnsinn“ verantwortlich sei.

Die Deutsche Wohnen SE ist im MDAX notiert und dort mit mehr als 5% Gewichtung ein echtes Schwergewicht. Was bleibt BlackRock also anderes übrig als in die Deutsche Wohnen zu investieren, wenn es ETFs auflegt, die den MDAX 1:1 abbilden sollen?

Und was macht BlackRock dann mit den Stimmrechten? Gegen die Geschäftspolitik der Aktiengesellschaften stimmen und damit gegen die Diversifizierung der ETF-Anleger? Und somit gegen die Vermögensverwaltungsinteressen der Anleger? Das macht doch alles keinen Sinn!!!

Als größter Anbieter von passiven Investments verhält sich BlackRock – für mich absolut nachvollziehbar – passiv in seinen Investments.

Die Anschuldigungen aus der Politik sind leicht durchschaubar und disqualifizieren eher die Absender. Dass Aktienanlage keine Lobby in Deutschland hat, ist ja auch allgemein bekannt.

Meine persönliche Strategie

Ich bleibe nach wie vor in BlackRock investiert. Die Kursentwicklung seit der letzten Quartalsdividende ist auch wieder positiver. Insgesamt notiert die Aktie weiterhin deutlich unter ihren Höchstständen. Ich müsste sie eigentlich schon längst nachgekauft haben. Leider fehlen mir dazu aber aktuell die liquiden Mittel, die ich für 2019 für Aktieninvestments vorgesehen habe. Denn im ersten Halbjahr habe ich schon ordentlich investiert.

Und andere Titel verkaufen, um z.B. BlackRock nachzukaufen? So wie ich es vor kurzem gemacht hatte? Wäre eine Maßnahme – wenn ich nur wüsste, welcher Aktienverkauf genau jetzt Sinn macht …

Insgesamt ist mir die Situation weiterhin zu wackelig. Ich könnte auch Tagesgelder auflösen und jetzt in BlackRock investieren. Es fühlt sich aber gerade ziemlich entspannt an, bei einem Crash agieren zu können. Und so ein Crash kann jederzeit kommen. Gerade die Situation im Verhältnis Iran-USA kann eskalieren. Die Auswirkungen auf den Ölpreis sind nicht absehbar und viele Investoren könnten den Exit-Button drücken.

Dann würde ich mich ärgern, wenn ich meine Cashreserve bereits aufgelöst hätte. Also bleibt es dabei, dass ich weiterhin punktuell und mit Bedacht Aktien kaufe. BlackRock bleibt auf der Watchlist, steht aber kurzfristig nicht ganz oben.

Auf einen Blick:

Unternehmen:BlackRock
ISIN:US09247X1019
Im Divantis-Depot seit:04.04.2017
Letzter Nachkauf am:15.01.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:25
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:395,74 €
Gesamtkaufpreis:9.893,58 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.652,35 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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Ein Gedanke zu „Verhasster Großinvestor lässt sich nicht beirren“

  1. Hallo,
    die habe ich auch auf meiner Watchlist und bei mir sind die nicht verhasst…
    Blackrock nimmt sicherlich auch Einfluß auf die Firmen an denen sie beteiligt sind aber das ist ja nichts verwerfliches und ist manchmal sicherlich sinnvoll.

    Joe

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