Trotz Dividendenhalbierung überwiegen die Chancen

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Für eine auf den deutschen Mittelstand fokussierte Beteiligungsgesellschaft war das Corona-Jahr 2020 gewiss nicht einfach. Der konjunkturelle Einbruch hat sich erheblich auf die Unternehmensbewertungen ausgewirkt.

Und da diese Mittelständler nicht an der Börse notiert sind, konnten sie auch nicht von der Erholung und der Hoffnung auf ein besseres 2021 profitieren.

Und so musste eine Aktie in meinem Depot ihre Dividende wenig überraschend nahezu halbieren. Der Aktienkurs ist nach dieser Meldung aber stabil geblieben.

Warum die Chancen der Aktie überwiegen und ich trotz der Dividendenkürzung an ihr festhalte, erfährst Du in diesem Beitrag.

In meinem Depot befinden sich aktuell zwei Private Equity-Gesellschaften. Neben der Schweizer Partners Group, die ihre Dividende erst im Mai zahlt, habe ich eine größere Portion der Deutschen Beteiligungs AG. Sie habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

150 Aktien der Deutschen Beteiligungs AG befinden sich in meinem Depot. Nachdem es im letzten Jahr noch 1,50 € Dividende gab, beträgt sie dieses Mal nur 0,80 €. Das ist eine Kürzung um 46,7%. Für mich ergibt sich eine Brutto-Dividende von 120 €. Da mein Freistellungsauftrag noch nicht ausgeschöpft ist, erhalte ich sie Brutto für Netto. Die Netto-Dividende beträgt also 120,00 €. Sie wird mit Wertstellung 02.03.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift Deutsche Beteiligungs AG im März 2021

Perspektiven

Die Deutsche Beteiligungs AG verfügt über ein abweichendes Geschäftsjahr, das bereits zum 30. September endet. Deshalb kommt die Dividende verhältnismäßig früh im Jahr.

Das bedeutet aber auch, dass der Börsenaufschwung des 4. Quartals 2020 an den Unternehmensbewertungen innerhalb des Portfolios komplett vorbei gegangen ist. Die Beteiligungen sind zwar ohnehin nicht börsennotiert, im Rahmen des Vergleichsverfahrens haben Aktienkurse vergleichbarer Unternehmen aber durchaus einen Einfluss auf die Bewertung.

Damit „schlummert“ einiges Erholungspotenzial für das neue Geschäftsjahr in der Deutschen Beteiligungs AG. Unabhängig davon hat der Vorstand das Krisenjahr auch genutzt, um gezielt in weitere Unternehmen zu investieren. So wurden gleich 6 neue Beteiligungen erworben und das Portfolio auf 33 Unternehmen erhöht.

Neben diesen direkten Beteiligungen betreut die Deutsche Beteiligungs AG über von ihr aufgelegte Fonds mittlerweile rund 2,6 Mrd. € anderer Investoren. Daraus erzielte sie Provisionserträge von brutto 9,5 Mio. €. Auch hier gibt es weiteres Wachstumspotenzial.

Zwar ist zunächst ein Absinken des verwalteten Vermögens geplant. Dies soll aber durch Verkäufe aus dem Portfolio erfolgen und nicht, weil Anleger Gelder abziehen. Und bei diesen Verkäufen fallen im besten Fall auch noch zusätzliche Erfolgsbeteiligungen an.

Der Nettovermögenswert der Deutschen Beteiligungs AG soll in den nächsten zwei Jahren durchschnittlich um 19% p.a. zulegen. Der Gewinn soll überproportional steigen und die Dividende dann auch wieder auf das alte Niveau angehoben werden. Spätestens in zwei Jahren soll es dann wieder eine Dividende von 1,50 € geben.

Ich finde den Private Equity-Sektor weiterhin sehr interessant und will auch weiter in diesem Bereich investieren. Die Deutsche Beteiligungs AG ist insofern schon meine größte Depotposition, so dass ich den Fokus eher auf die Partners Group und eventuell weitere Private Equity-Unternehmen richte. Wichtig ist bei all diesen Unternehmen ein langer Atem, da die Beteiligungen erst nach einigen Jahren einen Mehrwert abliefern und der große Gewinnhebel dann beim Verkauf (Exit) liegt. Deshalb bleibe ich bei der Deutschen Beteiligungs AG ganz entspannt an Bord und lasse meine 150 Aktien weiter für mich arbeiten.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Deutsche Beteiligungs AG
ISIN:DE000A1TNUT7
Im Divantis-Depot seit:02.02.2016
Letzter Nachkauf am:10.11.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:26,92 €
Gesamtkaufpreis:2.691,71 €
Durch Teilverkauf am 22.05.2023 realisierter Gewinn (Kurs & Dividenden):953,37 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:717,62 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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6 Gedanken zu „Trotz Dividendenhalbierung überwiegen die Chancen“

  1. Moin Ben,

    welche anderen Private Equity-Unternehmen hast du denn aktuell neben der Deutsche Beteiligungs AG und der Partners Group noch so auf dem Schirm?

    Viele Grüße und ein schönen Sonntag,
    David

    1. Hallo David,

      mein Nachkauffavorit im PE-Sektor ist definitiv die Partners Group. Angeschaut habe ich mir aber auch die großen amerikanischen Gesellschaften Apollo (APO), Blackstone (BX), Carlyle (CG) und KKR (KKR). Sie haben mich aber alle nicht wirklich überzeugt. Die Dividendenhistorie ist schwankend, es hapert an der Nachhaltigkeit usw. Ganz interessant finde ich HBM Healthcare, die in Gesundheitsunternehmen investieren. Da finde ich allerdings die Gebührenstruktur etwas heftig. Ist auch eher eine Beteiligungsgesellschaft und keine reinrassige Private Equity-Gesellschaft.

      Hast Du PE-Gesellschaften in Deinem Depot?

      Viele Grüße Ben

      1. Servus!

        HBM hab ich ebenfalls im Depot. Ordne das Unternehmen auch eher als Beteiligungsgesellschaft ein. Ein kleines BBBiotech sozusagen :) Brookfield Asset Management könnte man noch als PE sehen.

        Viele Grüße
        Philipp

  2. Hallo Ben,
    eine Frage, die sich nun nicht direkt mit diesem Beitrag befasst, wobei es für jede Dividenden-Aktie relevant sein kann.
    Wenn die Dividende immer gleich bleibt und sich durch Kursgewinne, die Dividendenrendite Richtung 0% bewegt, verliert man dann einen Zinseszins-Effekt oder umgekehrt…was mach ich dann mit dem Titel…freuen und halten…verkaufen?
    Ich weiß, dass das keine pauschale Antwort sein wird, aber Gedanken mach ich mir trotzdem bei den Werten, die im Moment alle klettern.
    Danke Dir.
    Gruß
    Felix

    1. Hallo Felix,

      das hört sich für mich nach einem Luxusproblem an. ;) Natürlich freust Du Dich dann, denn Deine Aktienposition wird ja immer wertvoller. Und in absoluten Zahlen bleibt Deine Dividende ja auch konstant. Du kriegst also weiterhin Deine soundsovielen Euro Dividende. Dass dann die Dividendenrendite gegen 0% sinkt, bedeutet ja, dass der Aktienkurs in exorbitante Höhen steigt. Und was hindert Dich dann daran, die Aktie zu verkaufen? Jedenfalls wenn Du nicht mehr von einer weiteren steigenden Entwicklung überzeugt bist?

      Meine Aktien sind übrigens weit davon entfernt, eine Dividendenrendite von 0% zu haben. Selbst bei den Titeln, bei denen die Kurse steigen. Microsoft ist z.B. immer noch bei 0,97%. Oder MSCI Inc. bei 0,76%. Und bei beiden Titeln erwarte ich wieder schöne Dividendenerhöhungen im Laufe des Jahres.

      Viele Grüße Ben

  3. Sehr schöner Beitrag (wie fast immer).
    Die Deutsche Beteilgungs AG hatte ich bisher noch nicht richtig auf dein Schirm.
    Persönlich bin ich in die Europaweit tätige Aurelius investiert. Diese habe diese Woche sehr gute Zahlen gemeldet.
    Man darf Europa sicher nicht mit Deutschland gleich setzen aber trotzdem zeigt dass das die Erholung im PE Bereich eingesetzt hat.

    Grüße aus Hannover

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