Trotz aller Risiken moderat bewertet und für Langfristinvestoren eine Überlegung wert

JNJ Beitragsbild Dezember 2024
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Schaut man sich die Aktie aus dem Gesundheitswesen im Performancevergleich über unterschiedliche Zeiträume an, dann fällt auf, dass sie hinterhinkt. Mal mehr, mal weniger, jedenfalls ist klar, dass es andere Unternehmen oder auch der Branchenindex deutlich besser abschneiden. Jedenfalls vom Aktienkurs aus betrachtet.

Natürlich ist das ernüchternd. Vor allem, wenn man schon lange investiert ist und bei anderen Unternehmen sieht, was in dieser Zeit möglich gewesen wäre. Ich bin nun seit 12 Jahren Aktionär und es gab Zeiten, da war das Unternehmen der größte Gesundheitskonzern der Welt.

Davon kann nun keine Rede mehr sein, aber auch eine Abspaltung hat ihren Anteil daran.

Ich sage es vorweg: Ich habe trotzdem keine Zweifel und bleibe investiert. Denn vom heutigen Blickwinkel aus muss der Blick ja in die Zukunft gehen. Und die sieht für mich gar nicht so schlecht aus.

Woher ich meine Zuversicht nehme, welche Punkte dafür sprechen und welche Risiken bestehen, erfährst Du in diesem Beitrag.

Noch vor drei Monaten sah es nach einem Comeback beim Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (JNJ) aus. Aber die Euphorie ist nach dem Wahlsieg von Donald Trump wieder gewichen. JNJ habe ich hier ausführlich vorgestellt und in der Vorstellung ist noch die Sparte Verbrauchergesundheitsprodukte enthalten. Sie wurde im letzten Jahr dann als Kenvue abgespalten.

Thematisch ist Abspaltung mittlerweile komplett vollzogen und JNJ konzentriert sich auf die verbliebenen Sparten „Innovative Medicine“ und „MedTech“.

10-Jahres-Chart Johnson & Johnson in US-Dollar
10-Jahres-Chart Johnson & Johnson in US-Dollar

Meine ersten 25 Aktien von Johnson & Johnson habe ich am 9. August 2012 zum Kurs von 55,20 € gekauft. In US$ lag der Aktienkurs damals bei 67,90, der Wechselkurs zum Euro war für einen Kauf deutlich günstiger als heute: 1,2301.

Dividende

Johnson & Johnson zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,24 US$ je Aktie. Für die 150 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 186,00 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,0568 in Euro umgerechnet. Das entspricht dem offiziellen Referenzkurs der EZB am Tag vor dem Zahltag. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 131,04 €. Sie wurde mit Wertstellung 10.12.2024 überwiesen.

Dividendengutschrift Johnson & Johnson im Dezember 2024

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann zahlt Johnson & Johnson eine Jahresdividende von 4,96 US$. Bei einem Aktienkurs von 149 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 3,32%. Bei einem heutigen Kauf der Aktie dürfte die Dividendenrendite allerdings noch etwas höher liegen, da Johnson & Johnson als Dividendenaristokrat traditionell im Juni seine Dividende erhöht. Dafür gibt es aber natürlich keine Garantie, genauso wie für die zukünftigen Quartalsdividenden.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist spürbar höher, da ich durch die lange Haltedauer einen vergleichsweise niedrigen Einstand habe. Unterstelle ich den identischen Dollarkurs bei vier Quartalsdividenden (was so nicht eintreten wird, sich aber anders nicht hochrechnen lässt), dann liegt meine Jahres-Brutto-Dividende bei 704,01 €. Auf meinen Einstand von 13.619,23 € ergibt das dann ein YoC von 5,17%.

Auf meinen allerersten Kauf (siehe oben) zum Kurs von 67,90 US$ liegt der YoC in der Originalwährung übrigens bei 7,3%.

Perspektive

Zu JNJ habe ich irgendwie eine besondere Verbindung. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst schon als Baby die Penaten-Creme aufgetragen bekommen habe. Jedenfalls war das Unternehmen seit meinem Erstinvestment 2012 für mich ein Basisinvestment, mit dem ich den gesamten Gesundheitssektor abdeckte. Nach der Abspaltung von Kenvue ist das nun zwar etwas anders, aber inzwischen hat die Depotposition mit mir eine so feste Verbindung aufgebaut, dass eine Underperformance daran auch nichts rütteln kann.

Das hört sich womöglich wenig betriebswirtschaftlich an. Aber mir sind die fundamentalen Daten da einfach wichtiger: Ich erhalte von JNJ inzwischen mehr als 40 € Nettodividende im Monat. Und die Dividende wächst stetig – seit inzwischen 62 Jahren. Die Erhöhungen sind auch nicht marginal, sondern angemessen. Zuletzt ging es um 4,2% aufwärts.

Ein großes Thema der Vergangenheit, das die Aktie bis heute belastet, sind die Schadensersatzklagen wegen des Babypuders. Sie drehen sich um den Vorwurf, dass das Babypuder des Unternehmens mit Asbest verunreinigt war und dadurch schwere Krebserkrankungen wie Eierstockkrebs und Mesotheliom verursacht haben soll. Diese Klagen haben zu einer Vielzahl von Gerichtsverfahren und hohen Schadensersatzzahlungen geführt.

Das Risiko für JNJ ist immens. Der Versuch, die Klagen durch eine Vergleichszahlung von 6,5 Mrd. US$ im Rahmen eines Insolvenzverfahrens einer Tochterfirma zu regeln, wurde bereits zweimal von Gerichten zurückgewiesen.

Ich bin mir sicher, dass es am Ende eine Regelung geben wird. Sie wird teuer für JNJ, aber den Konzern nicht im Bestand gefährden. Und ich erwarte auch, dass dann – fast egal wie teuer es am Ende wird – der Blick wieder auf das eigentliche Geschäft von JNJ gerichtet wird.

Hier gibt es noch einen zweiten Aspekt, der ebenfalls nicht unterschätzt werden sollte: in den nächsten Jahren laufen die Patente für einige Blockbuster aus. Das führt zwar nicht zu einem sofortigen Umsatzverlust bei diesen Produkten, aber die Marktanteile sinken in der Regel zu Gunsten von Nachahmerpräparaten. Hinzu kommt ein Preisdruck.

Aber auch hier sehe ich keine wirkliche Gefahr. In seiner langen Geschichte hat JNJ immer wieder auslaufende Patente zu verzeichnen gehabt. Das ist quasi tägliches Geschäft bei großen Pharmakonzernen. Sie sind aber auch in der Lage, durch eigene Forschung und Entwicklung oder Zukäufe neue Blockbuster ins Portfolio zu bringen. Und damit die Umsatzrückgänge wieder auszugleichen.

Und die Gegenwart sieht ohnehin nicht schlecht aus. Zuletzt berichtete JNJ seine Ergebnisse zum Ende des 3. Quartals 2024. Da verzeichnete Johnson & Johnson ein Umsatzwachstum von 5,2% auf 22,5 Mrd. US$, wobei das operative Wachstum sogar 6,3% betrug. Der Gewinn pro Aktie (EPS) sank jedoch auf 1,11 US$, was einem Rückgang von 34,3 % entspricht. Dies ist auf eine einmalige Sonderbelastung und Kosten im Zusammenhang mit Forschung und Entwicklung (IPR&D) zurückzuführen. Bereinigt um diese Aufwendungen sank der Gewinn je Aktie um 9% auf 2,42 US$.

Das Segment „Innovative Medicine“ erzielte ein weltweites operatives Umsatzwachstum von 6,3%. Wachstumstreiber waren vor allem Produkte wie DARZALEX (Onkologie), TREMFYA (Immunologie) und OPSUMIT (Pulmonale Hypertonie). Rückgänge gab es bei STELARA und SIMPONI in der Immunologie. Im Bereich „MedTech“ stieg der operative Umsatz um 6,4%, unterstützt durch Akquisitionen wie Abiomed und Innovationen in der Elektrophysiologie sowie bei Kontaktlinsen.

Regionale zeigt sich ein starkes Wachstum in den USA mit einem Umsatzplus von 7,6%, während internationale Märkte nur moderat um 2,2% wuchsen.

JNJ berichtete auch über Fortschritte in der Produktpipeline, darunter die Zulassung von TREMFYA zur Behandlung von Colitis ulcerosa und die Einführung des robotischen Chirurgiesystems OTTAVA.

Für das Gesamtjahr 2024 hat Johnson & Johnson seine Prognose für den operativen Umsatz auf eine Wachstumsrate von 6,3% bis 6,8% angehoben (zuvor: 6,1% bis 6,6%). Die bereinigte Prognose für den Gewinn je Aktie wurde jedoch leicht reduziert. Sie liegt nun bei 9,88 bis 9,98 US$ (zuvor: 9,97 bis 10,07 US$). Begründet wird dies mit den Kosten für die Akquisition von V-Wave.

Von V-Wave (ein minimalinvasives Implantat zur Behandlung von Herzinsuffizienz) verspricht sich das Management eine weiter verbesserte Stellung im Bereich der Herzinsuffizienz. Die Akquisition ist Teil einer umfassenderen Strategie von JNJ, durch gezielte Übernahmen in zukunftsträchtige Märkte zu expandieren. Neben V-Wave hat JNJ in den letzten Jahren weitere Unternehmen im Bereich der Kardiologie übernommen, darunter Abiomed (Herzpumpen) und Shockwave Medical (intravaskuläre Lithotripsie).

Insgesamt halte ich die Aktie aktuell für eher günstig bewertet. Bei 10 US$ Gewinn liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei einem Aktienkurs von 149 US$ eben nur bei 14,9. Das ist ein Niveau, in dem aus meiner Sicht die Risiken angemessen eingepreist sind. Auch wenn sie nicht wirklich bezifferbar sind, sollte ausgehend von diesem Kursniveau doch perspektivisch eine gute Entwicklung möglich sein.

Klar, es ist das Kursnivau von Ende 2020, auf dem JNJ derzeit notiert. In den letzten 4 Jahren hat die Aktie also keinen Kursgewinn verzeichnet. Sie lag aber gleichzeitig in dieser Zeit auch nie unter 144 US$. Und hat stetig Dividenden bezahlt. Und es gab mehrere positive Phasen, in denen man hätte verkaufen können. Für mich kam das nicht in Frage. Aber – so meine Einschätzung – wer heute die Aktie einkauft, macht wenig falsch. Natürlich muss es zur eigenen Strategie passen und wer schon diverse Gesundheitstitel im Depot hat, braucht auch nicht unbedingt JNJ als weiteren Wert.

Für mich bleibt das Unternehmen aber auf der Liste der Aktien, die ich nicht mehr verkaufen will. Ich lasse diese Schwächephase einfach laufen. Auch wenn sie noch Jahre dauert, wird es irgendwann eine Wende geben. Ich kann aber natürlich auch mit meiner inzwischen hohen Einstandsrendite relativ entspannt auf die Position schauen.

Ein Nachkauf kommt für mich selbst lediglich aus mangelnder Liquidität nicht in Frage. Ich habe noch so viele andere Depottitel, die ich gerne aufstocken möchte, dass ich bei JNJ, die schon einen Depotanteil von 4,1% haben, zurückhaltend bleibe.

Ändern könnte sich das nur dann, wenn der Aktienkurs doch noch weiter nachgibt, ohne dass es dafür neue Gründe geben würde. Im Bereich von 120 US$ würde ich dann wohl doch zum Nachkauf schreiten. Dann wäre die Bewertung allerdings so niedrig und die Dividendenrendite mit 4,1% historisch gesehen so hoch, dass ich noch mal etwas Geld freischaufeln würde. Aber damit rechne ich ehrlicherweise nicht.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Johnson & Johnson
ISIN:US4781601046
Im Divantis-Depot seit:09.08.2012
Letzter Nachkauf am:23.01.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:150
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:90,79 €
Gesamtkaufpreis:13.619,23 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:3.760,58 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Johnson & Johnson Reports Q3 2024 Results
Johnson & Johnson Announces 62nd Consecutive Year of Dividend Increase; Raises Quarterly Dividend by 4.2%

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24 Gedanken zu „Trotz aller Risiken moderat bewertet und für Langfristinvestoren eine Überlegung wert“

  1. Hallo Ben,

    für mich total nachvollziehbar.

    Interessant, wie Du schon als Baby gebiased wurdest – da hatten Deine Eltern ja schon sehr frühzeitig etwas für die Nachwuchsaktienkultur getan. :-)

    Titel wie J+J kauft man ohnehin am Besten, wenn Sie gerade besonders out of fashion sind. Es wird dann immer mal hier und dort lamentiert, wenn der Kurs durchhängt und viele schichten dann um und suchen dafür etwas „Spannenderes“. Aber gerade jetzt könnte die Zeit günstig sein, sich hier zu positionieren. Das sehe ich auch wie Du.

    Ich meine: Triple A Rating (es gibt – glaube ich – kaum eine Hand voll Unternehmen neben J+J, die das aufweisen können) bei einer gegenwärtigen Yield von rd. 3,25%. Damit kann ich sie eigentlich schon gar nicht mehr mit einem US Bond vergleichen, weil die USA von den meisten Rating-Agenturen gar nicht mehr Triple A zugestanden bekommen. Selbst wenn ich sie mit dem höher rentierlichen 10 Jahres Bond der USA vergleiche, so habe ich bei J+J einen Hedge auf die Inflation, weil vermutlich die Ergebnisse und Ausschüttungen weiter steigen.

    J+J ist daher für mich ein seltener Fall, wo eine Aktie fast schon Anleihe-Qualität hat, aber anders als eine Anleihe gegen die Inflation gehedget ist PLUS man die Aktienrendite im Fall weiteren Kurswachstums mitnehmen kann. Eigentlich müsste ich hier selber auch noch mehr machen, wenn ich so beim Schreiben dieser Zeilen darüber nachdenke. Siehst Du denn realistisch die Chance, dass der Kurs noch mal abtauchen könnte? Ich nehme an, da Du als Baby in den Penaten-Topf gefallen bist, hast Du magische Kräfte und weißt das einfach! :-)

    VG
    Tobs

  2. meine Lieblingsstandardeinstellung bzw Selektion der Papiere bei PP ist TTWROR, absteigend sortiert.
    (True Time-Weighted Rate of Return kumulativ).
    Darin ist alles enthalten, was das Papier bisher bei mir abhängig vom Einstieg (bzw am Markt) geleistet und gebracht hat.) Haltedauer, verschiedene Zu (und Abverkäufe ggf Wiedereinstiege), gesammelte Dividenden und Kursentwicklung in Prozent.
    Etwa zwei Drittel aller Papiere sind grün, ein Drittel etwa ist rot.
    Absolut auf Platz eins ist Eli Lilly, Platz zwei ist Cardinal Health, Platz 6 ist Abbvie.
    Johnson und Johnson liegt auf Platz 88, leider im roten Bereich. Klar habe ich J&J später gekauft als die vorher genannten, aber selbst wenn ich J+J eher gekauft hätte als Abbvie z.Bsp., wäre Abbvie die bessere Firma gewesen und die Differenz im Ranking TTWROR wäre nicht so krass.
    Die meisten Pharmas sind stehen besser bei mir und auch
    viele jüngere Invests laufen besser als Johnson&Johnson.
    Jeder Marktteilnehmer betrachtet den Wert seines Investments subjektiv nach Return, wo immer auch der Einstiegszeitpunkt zwingend mit eingeschlossen ist und das färbt natürlich subjektiv.

    Nichtdestotrotz zeigen das jüngste tragische Ereignis um den CEO von UnitedHealth
    und vor allem die Reaktionen auf social Media und die Kursreaktionen bei UnitedHealth,
    die im Zeitraum von gut zwei Wochen 15% verloren haben und alle anderen US- Krankenversicherer ähnlich mit Sippenhaft genommen haben, das das Gesundheitssystem in USA absolut auf Kante genäht ist. In Deutschland nicht anders, wie die Beitragserhöhungen zeigen werden, aber in D wird das irgendwie sozialisiert, was in USA so nicht möglich ist.
    Die Diskussion um Trumps neuen Gesundheitsminister ist auch noch nicht ganz ausdiskutiert, kriegt aber mit United Health neuen Drive…

    Ich hatte Johnson und Johnson schon halbiert, denke, es war richtig. Ich glaube nicht, das Johnson und Johnson auf meiner TTWROR Liste auch nach einem Jahr wesentlich weiter höher im Ranking klettert, zwei Jahre werden auch nicht viel bringen. Bessere Firmen werden weiter nach oben drängen, schlechtere nach unten rieseln, aber Johnson bleibt wo es gerade ist. Vielleicht ist J*J in 5 Jahren mit Dividenden mal grün bei mir, aber 5 Jahre meines Lebens haben auch ihren Preis.
    Lange Rede kurzer Sinn, vorläufig weiter halten, aber schon auf der Watch für eventuell mal ganz raustun, soweit ist es aber noch nicht.

      1. Ist ja bekanntlich meine größte Position. Und sie wird immer größer – ohne Nachkäufe. Genau wie es sein soll! Heute wurde das Gewinnziel für 2025 mit 6 Mrd. € verkündet. Jahresziel für 2024 waren 5 Mrd. €, da wurde aber schon angekündigt, dass es „deutlich übertroffen“ wird.

        Ich lasse weiter laufen und bin gespannt, wie hoch die nächste Dividendenerhöhung ausfällt.

        1. Kannst du in etwa einschätzen wie weit die Aktie noch steigen wird ?
          Ich hab das Glück sie zu 170 Euro in der Corona Zeit gekauft zu haben und bei einer Verdreifachung juckt es mir in den Fingern den Gewinn zu realisieren – auch wenn ich mich über eine fette Dividende freuen könnte…
          Grüße

          1. Hallo Stefan,

            ich habe keine Ahnung! Was ich sehe, sind steigende Gewinne und steigende Dividenden. Aber ob das für eine solche Neubewertung dauerhaft ausreicht? Ich kann es nicht beurteilen. Ich war schon bei der 300 €-Marke skeptisch und jetzt stehen wir über 500 €.

            Wenn Du über Gewinnmitnahmen nachdenkst, könnte es ja auch eine Option sein, nur einen Teil zu verkaufen. Und damit Deinen Einsatz rauszuziehen.

            Viele Grüße Ben

          2. Hi Stefan,
            ich erlaube mir auch noch mal zu Munich Re zu antworten.

            Folgendes habe ich aus dem Aktienfinder rauskopiert
            Dividendenrendite
            2,90 %
            Dividenden im Jahr
            1
            Steigert seit
            3 Jahren
            Keine Senkung seit
            30 Jahren
            Stabilität Dividende
            0,96 von max. 1,0
            Pay-Out Gewinn
            32,9 %
            Pay-Out Free-CF
            26,1 %
            ⌀ Steigerung 5 Jahre
            11,34 %
            ⌀ Steigerung 10 Jahre
            7,95 %
            Steigerung erwartet
            41,98 %

            Ich würde zumindest bis zur Bekanntgabe der nächsten Dividendenerhöhung warten.
            Wenn die Steigerung wieder so hoch wie beim letzten Mal ausfällt oder noch höher, was sich die Munich bequem leisten könnte, ist das dann ein nochmaliger Kursbooster, zumal viele im zeitigen Frühjahr ohnehin erst wach werden und dann die ganzen Jahreszahler vor Dividendenauszahlung anfangen einzusammeln.
            Die Munich hat meine ich zuletzt im Februar 24 die Dividendenerhöhung für 2024 bekanntgegeben und die ist schon krass ausgefallen. Die Munich ist im Februar 24 um 10% gestiegen vs Dax im Februar 4,8%.

            Ich würde Munich nicht verkaufen. Wenn der Trigger des Handlungszwanges so groß wird,
            (der übrigens mit ständiger Fokussierung auf den jeweiligen Titel ohnehin exponentiell steigt), dann würde ich eher die Position um 10% verkleinern, um den Handlungsdruck
            abzubauen, aber die Position trotzdem weiter halten. Es ist eher eine psychische Frage.
            Oder mich einfach bewußt auf was anderes fokussieren. Mit Übung geht das.

            Trotz aller Weltuntergangsszenarien und was es wieder für “ noch nie dagewesene Horrorhurricanes“ gegeben hat …
            läuft das Geschäft der Munich und übrigen auch Swiss Re etc etc prächtig. Klappern gehört zum Handwerk :)

            Und außerdem immer wieder dieselbe banale Frage, in welchem Titel wäre denn das Geld besser aufgehoben. Für Munich würde ich keinen besseren Ersatz finden/kennen/benennen wollen.

            Und auf die Frage, wie weit kann denn die Aktie noch steigen, kann es seriöserweise keine Antwort geben. Eine Broadcom ist jetzt (ohne Split) bei über 2000$, wo „Börsenhai“ es schon bei 800 oder 900$ mit der Angst zu tun bekommen hat.
            Das Phänomen ist, es gibt um das Denkmodell einfach zu halten, 5 Typen von Aktien.
            Die besten (1) die guten(2) die normalen(3) die schlechten(4) und den Schrott(5)
            Je mehr sich eine Aktie von der Mitte abhebt nach oben, je mehr Aufmerksamkeit zieht sie auf sich, je mehr wollen sie kaufen und je mehr wollen sie die Aktie um alles in der Welt nicht verkaufen. Der Kurs steigt. Self-fulfilling prophecy funktioniert am Markt wie im Lehrbuch.
            Umgekehrt funktioniert es beim Schrott. Muß ich nicht erklären.
            Aber je besser eine Aktie ist, desto schneller steigt sie auch im Verhältnis zum Gesamtmarkt/Sektor.
            Munich wäre für mich eine Klasse 1
            und wenn es so einfach wäre, braucht man auch nur Aktien Klasse 1 ;-)

            1. Noch zu den 5 Typen von Aktien von ganz gut bis ganz schlecht, Ich nehme immer gern das Denk-Modell eines um sich selbst rotierenden Spiralnebels aus der Astrophysik.

              Im Zentrum ist die Rotationsgeschwindigkeit gleich null.
              (die durchschnittlichen Aktien im Beispiel)
              Je mehr man sich von Zentrum des Spiralnebels (oder jeder beliebigen rotierenden Zentrifuge) sich entfernt, um so höher wird die Rotationsgeschwindigkeit des zu betrachtenden Objektes und die Fliehkraft steigt exponentiell, um sich weiter vom Zentrum zu entfernen, (die Topaktien steigen schneller)
              Als Gegenkraft funktioniert die Gravitation ( die Marktkapitalisierung/Konkurrenz des Gesamtmarktes)
              je höher aber die Masse (Marktkapitalisierung des (Aktien-) Objektes am Rande ist), desto mehr Eigenkraft/Gravitation entwickelt das Objekt am Rande und verschiebt auch das Gravitationszentrum in seine Richtung und alle anderen Objekte ( die Schrottaktien zum Beispiel) auf der anderen Seite der Gravitationsmitte spült es noch schneller in den Orkus.
              Hoffe es ist nicht zu schrullig,
              aber so funktioniert es m.E.

              1. Hallo Thomas, um Dein physikalisches Modell noch zu komplettieren: Neben den Spiralnebeln gibt es dann auch noch die schwarzen Löcher. Was hat es mit Ihnen auf sich? Relativitätstheorie von Masse und Zeit (könnte von der Herleitung Quatsch sein, was ich schreibe, weil ich mich hier nur auf mein weniger fundierter Wissen vom Spielfilm Interstellar beziehe :-)). Was bedeutet das für Aktien? Das jeder die Zeit für sich vom anderen unabhängig und daher anders die Zeit als Raum und Größe erleb: Für den, der im schwarzen Loch hockt, vergeht die Zeit langsamer als für den vom schwarzen Loch weiter entfernt befindlichen Aktieninvestor. Will sagen, zwei Personen können in der gleichen Aktie investiert sein und auf eine positive Entwicklung zuwarten, für den einen kein Problem, es fühlt sich gar nicht so lange an, für den anderen ein Problem, da es sich für ihn als Ewigkeit darstellt. Daher plädiere ich für mehr schwarze Löcher in den Depots, auch wenn das irgendwie eher negativ klingt… :-)

                  1. Hallo Matthias,

                    ich könnte Dir auch von weiteren Beispielen berichten, die auch mich betroffen haben. Das gehört zum Spiel dazu, befürchte ich.

                    Interessenhalber: Ich habe mich mit Teladoc nicht beschäftigt, weil das genauso wenig wie Wirecard mein Investment Style wäre. Interessanterweise tauchen sie auf der jährlichen Bloomberg Top-50-Beobachtungsliste für das Folgejahr auf. Ich fürchte, das ist hinter der Paywall, trotzdem unten der Link.

                    https://www.bloomberg.com/features/companies-to-watch-2025/

                1. Und wieder noch was zu Munich Re,
                  Die Munich Re hat seit 2006 etwa 98 Mio Aktien zurückgekauft.
                  Jetzt sind noch etwa 132 Mio outstanding Shares, d.h. sie hat seitdem durch Rückkäufe alleine schon 40% vom Unternehmenswert durch Aktienrückkäufe auf die verbleibenden Aktionäre verteilt.

                  Dann ist die Munich Re, um es mal salopp zu formulieren, nur noch zur Hälfte Versicherer und zur anderen Hälfte schon Vermögensverwalter in eigener Sache.

                  Ich finde immer Größenverhältnisse zu vergleichen ganz lustig.

                  Marketcap Munich Re aktuell 69 Mrd €.

                  MEAG, das ist der unauffällige Vermögensverwalter der Munich, verwaltet 354 Mrd € Vermögen (AUM)
                  Von allem „Brimborium“ wie Anleihen, Aktien, Beteiligungen und vorgehaltener Liquidität mal abgesehen
                  gibt es hier einen „verschämten kleinen“ Posten genannt „Alternative Anlagen“ gesamt Wert „nur“ 49,6 Mrd €
                  damit gemeint sind Forst, Agrar, Immobilien und sonstiges an PE,

                  Also Marketcap Munich Re 69 MRD vs verwalteter Forst, Agrar, Immobilien und sonstiges PE mit 49,6 Mrd €
                  Da bleiben für das Versicherungsgeschäft noch 20 Mrd Buchwert Marketcap?

                  Also wenn die ganze Börse am Arsch ist (sorry) ist die Munich Re mit der MEAG immer noch neben der Kirche vlt einer der größten Grundbesitzer (oder Verwalter) an Forst und Agrar.

                  Je mehr ich da reinschaue, desto interessanter wird das alles.

                  Wenn in Deutschland mal jemand die geographische Lokalisierung von SMART MONEY mit 150 jähriger Tradition sucht,
                  dann kann man sich ja mal die Königinstrasse 7 80802 München anschauen.

                  Und ich vermute ähnliches Potential bei Swiss Re, Zurich Insurance, Allianz, Swiss Life usw usf.

                  1. Hallo Thomas, MEAG ist eine beeindruckende Adresse, die auch für Munich RE strategisch relevanter als die AGI für die Allianz zu sein scheint.

                    Bei den Zahlen bin ich mir nicht sicher, ob Du hier die richtigen Größen ins Verhältnis setzt: Du hast von der MarketCap der Munich RE das VERWALTETE AI-Volumen der MEAG abgezogen. Das verwaltete Volumen ist aber nicht Marketcap, weil natürlich kein hypothetischer Käufer für 1 Euro AuM 1 Euro Kaufpreis zahlen würde. Je nach Umsatz und Ergebnis der MEAG ist diese sicherlich schon mit ein paar Mrd. zu bewerten, aber nicht so hoch.

                    1. MEAG
                      trotzdem hab ich nochmal nachgesehen
                      arm sind die nicht…

                      Im MunichRe Halbjahresfinanzbericht ist u.a.
                      in der Konzernbilanz unter Punkt D
                      (als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Buchwert) angegeben
                      knapp 10 Mrd €) die die MunichRe sehr wahrscheinlich nach dem Vorsichtsprinzip bewertet hat.

                      Das sind alleine von der Marketcap schon mal 14,5% nur Immobilienbesitz zum Buchwert.

                      die MEAG hat etwa 7800 Wohnungen und ist bei 8 erstklassigen zentralen Immobilien-Groß-Objekten in Europäischen Großstädten /Hauptstädten mit av. 20475 qm gesamt 163800 qm dabei.
                      Genauere Zahlen zu Forst/Waldeigentum war auf die Schnelle nicht zu finden
                      es müssen geschätzt in Summe über 100 000 Hektar sein,
                      Wald in 6 verschiedenen Kontinenten
                      z.Bsp. hier
                      https://www.agriinvestor.com/unpicking-munich-res-farmland-play/

                      Ja, kann sein das es von Kundenfonds gehalten/finanziert/verwaltet wird

                      und eine interessante Timeline zu allen PE Aktivitäten hier

                      https://www.meag.com/en/inform/mitteilungen.html

                      Makrotreffer „Forest“ 5, Einzeltreffer 75

                      Ansonsten machen die ja noch alles andere wie Beteiligungen an Glasfaserausbau, Logistik, Büro-Gewerbe Immobilien, S Bahn Ausbau, Solarplantagen, Windparks, Autobahnen, Müllverbrennungsanlagen etc etc.
                      Viel Spezial AIFs, wo Normalos gar nicht dran kommen.

                      Auf ihre Fonds hat die MEAG auch gerne Ausgabeaufschläge von 3% bis 5%
                      und haben knapp 1% Gesamtkostenquote und knapp 1% Verwaltungsvergütung

                      Ach ja, Aktien, Anleihen, Kredite und Barbestände haben die auch noch.

                      von den etwa 350 MRD AUM sind etwa 60 Mrd Konzernfremde Investitionen, also müssen etwa 290 Mrd konzerninterne Investoren sein

                      Ergo gehört auch zum Konzern…

                      Und Munich Re verkauft Rückversicherungen…

                      Alles in allem keine kleine Klitsche, die aber sehr um Diskretion bemüht ist.

                      Eine „Heuschrecke“ wie KKR zum Beispiel würde ihre helle Freude haben, die Munich Re in ihre einzelnen Bestandteile zu filetieren, aber sie werden bei der Munich nie einen Fuß in die Tür bekommen.
                      Je nach Quelle ist die Price to Book Ratio mit Werten zwischen 1 bis 2 auch bei schon stark gestiegenem Kurs sehr konservativ niedrig.

                      Da ist bestimmt noch Luft nach oben in der Kursbewertung …

            2. Hallo Thomas,

              der BörsenHai wurde bei Broadcom unruhig, da die Aktie ohne Änderungen der Zahlen in einer Woche um 300 € stieg. So wie diese Woche wieder 30% Kurswachstum.
              Ich wurde damals wachsamer und kaufte sogar noch 4 Aktien. Meine Position ist jetzt voll.
              Beschweren werde ich mich nicht. 3 Jahre – fast vervierfacht, 5 Jahre fast verachtfacht, zzgl. der erhaltenen Dividenden. (Achtung: das ist eine Momentaufnahme! nach 50€ Kurszuwachs auf 214€)

              Auch ein blinder Hahn findet mal ein Korn. ;)

              JnJ ist gar nicht sooo schlecht, wenn man es als „sicheren Hafen“ gekauft hat. Auf Kurswachstum ala Apple muss man allerdings verzichten. Das Risiko der Strafzahlung sollte man im Auge behalten. Und viele alte Größen im Medizinbereich darben über Jahre dahin. Ich tue schlicht nichts und kassiere Dividenden. Breit aufgestellt heißt auch, auf manche Performance zu verzichten zugunsten der Absicherung.

              Munich Re habe ich das erste Mal mit 90 € gekauft, wegen der hohen Dividende (um die 4€ damals). Und ich erinnere mich, dass es damals durchaus nicht nur nach oben ging. Ich stimme aber zu, dass das Management bisher Ihr Geschäft im Griff hatte und immer die Dividende ohne eine einzige Senkung zahlte. Einen rasanten Kursanstieg wie gerade sollte man aber nicht erwarten. Auch Munich Re hat schon 30% in einem Jahr verloren. Nur bisher immer wieder aufgeholt. Für mich ist Munich Re eine Schlaftablette, wenn es etwas wichtiges gäbe würde die Zeitung berichten. Solange irgendwo steht: steigendes Volumen – schaue ich gar nicht in die Zahlen.

              Ich warte jedenfalls auf Januar für weitere Gelegenheiten, da fallen oft ein paar Kurse. Geduld ist gefragt, denn was ich nachkaufen wollte, stieg.

  3. Mir geht es ähnlich wie Thomas, mein Vertrauen in J&J schmilzt dahin. 50% hab ich ja auch schon verkauft und in Nike investiert. Die restlichen J&J verkaufe ich sobald sich ein geeigneter Kandidat findet. Im Moment beobachte ich hier so ein wenig die Nextera Energy, Stromverbrauch in den Staaten soll ja konstant zunehmen…..eventuell wird auch Nestle langsam interessant.

    1. @ Claudio, Nextera Energy, nach eigenen Angaben führend in Wind und Solarenergie in den USA , bin ich im Moment eher skeptisch.
      Sicher wird über einen Zeitraum von 50 Jahren es zu gravierenden Änderungen im Energiemix allgemein kommen, wir wissen aber heute noch nicht , wo wir dann wirklich stehen. Green Energy, nicht das ich dagegen bin, sondern ergebnisoffen,
      steckt mir noch zu sehr in den Kinderschuhen und ohne massive öffentliche Förderung kaum wirtschaftlich tragfähig, mMn.
      Wenn Atomstrom, auch hier entwickeln sich die Meiler weiter/Sicherheit/Wiederverwertung Abfälle usw planbarer und kosteneffizienter ist, machen die das Rennen
      Obwohl sich KKR Encavis gesichert hat, die werden wissen warum. Naja, ich hab KKR

  4. Lieber Ben,

    bei JnJ bin ich hin- und hergerisen. Zum einen ist das ein wirklich hervorragendes Unternehmen, schaut man in den Rückspiegel. Es sieht auch so aus, dass der Move mit der Ausgliederung auch in Richtung Wachstum wieder etwas bringen kann. Mir fällt es schwer das zu beurteilen. Ich hatte mich ja schon von meinen Pharma / Biotech-Werten BMY und Amgen getrennt. Auch wenn beim Thema Amgen schon bisschen Fomo hinsichtlich des Abnehmpräparats reinspielt. Insgesamt ist ja auch nicht weil ich für diese Unternehmen schwarz sehe, sondern weil ich auf diesem Auge ziemlich blind bin.

    Was mich bisher bei JnJ gehalten hat, ist zumindest die starke finanzielle Situation. Und man ist auch an einem Punkt bzw. Kurs, wenn man JnJ als Investment haben möchte, an dem über einen Nachkauf durchaus nachdenken kann. Auch wenn man sie 2006 bis 2012 noch günstiger bekam, ist die aktuelle Bewertung doch recht interessant.

    Ich gehe immer mal ein paar Filter oder Listen durch. U.a. mein Depot in PP, um zu sehen wer grad gut läuft und wer grad außer Mode ist. Außer Mode im Sinne von klarer Underperformance in der letzten Zeit. Da würden JnJ, Canadian National, Hexpol oder auch L’Oreal und LVMH dazu gehören. Auch Eqiunor und Unicharm (beide nicht in meinem Depot, da ich sie erst kürzlich gekauft habe).

    Bei JnJ ist wirklich interessant, dass sie aktuell mit um die 5% FCF-Yield gar nicht so schlecht dastehen. Außerdem schütten sie nur 60% des FCF als Dividende oder 80% insgesamt aus. Wachsen also sogar noch leicht organisch. Die starke Bilanz hattest du ja auch schon erwähnt. Sie haben auch einen guten ROIC.

    Auch könnte es sein, dass Pharmaunternehmen in Sachen KI profitieren könnten. Die erste Welle bei den Anlagensupplieren (Lam Research und Co.), Chiphersteller und Techunternehmen (Microsoft, Alphabet) ist durch (soll nicht heißen, dass da nichts mehr geht). Die zweite Reihe der Anwender profitiert ebenfalls schon (z.B. Salesforce, ADP etc.). Vielleicht kommt so etwas auch JNJ bei der Medikamentenfroschung zu Gute.

    Mal sehen, irgendwo werde ich den Erlös von Amgen unterbringen. Hab aber keine große Eile. JNJ ist defintiv in der engeren Auswahl.

    Beste Grüße,
    Chrischaan

    1. Oh Mann! Es ist schon spät:

      „(beide nicht in meinem Depot, da ich sie erst kürzlich gekauft habe)“ -> Damit meine ich, dass diese Werte bisher keine schlechte Performance in meinem Depot haben, da ich sie erst zu günstigeren Preisen gekauft habe.

      „Medikamentenfroschung“ -> Mir ist bewusst, dass da eher Mäuse als Frösche verwendet werden. ;-D Sollte natürlich Forschung heißen.

  5. Was passiert eigentlich, wenn eine Aktiengesellschaft ihre eigenen Aktien zu 100 % zurückkauft hat, wer ist dann der Eigentümer

    1. Hallo Thomas2,

      in der Praxis ist einer börsennotierten Gesellschaft ist das aus meiner Sicht kein annehmbares Szenario. Im deutschen Aktienrecht ist es verboten, mehr als 10% eigene Anteile zu halten. Deshalb müssten die eigenen Anteile eingezogen werden, um dann wieder 10% der auf 90% der früheren Stückzahl reduzierten Anteile zu erwerben. Theoretisch könnte das dann so weitergehen, bis es nur noch 10 Aktien gibt. Davon dürfte dann noch 1 Aktien erworben werden, aber ab 9 Aktien wäre jede volle eigene Aktie dann schon mehr als 10%.

      Ich weiß nicht, ob sich schon Gerichte mit der Frage beschäftigt haben, aber es dürfte – zumindest in Deutschland – ausgeschlossen sein, dass sich eine Aktiengesellschaft selbst gehört.

      Denkbar wäre aber eine Konstellation (keine Ahnung, ob das erlaubt wäre), in der es zunächst einen Squeeze-Out gibt und damit nur noch einen Aktionär, der 100% der Aktien hält. Wenn dann die Aktiengesellschaft hinginge und diesen Aktionär (z.B. wenn er selbst an der Börse notiert wäre) aufkaufen würde, könnte sie sich im Ergebnis selbst gehören. Halte ich auch für wenig realistisch, aber das müsste nach meinem Laienverständnis theoretisch möglich sein.

      Viele Grüße Ben

      1. und im Prinzip müßte dann bei einer so starken Reduzierung der ausstehenden Aktien der Preis exponentiell steigen, so das das am Markt sofort auffallen würde. Der Unternehmenswert verschwindet ja nicht so einfach.
        Beispiel Allianz
        116 Mrd € Marketcap, 391,7 Mio ausstehende Aktien
        wenn auf „wundersame“ Weise sich die Aktien durch Einzug auf nur noch 1 Mio reduzieren würde,
        dann wäre der Preis pro Aktie 116 000 € bei nur noch 100 000 Aktien wäre der Preis schon 1,16 Mio
        realistisch ? nein
        Das würde Kopfstände am Aktienmarkt verursachen, verdeutlicht aber den Wert von Aktienrückkäufen,
        den viele so gar nicht wertschätzen können. Die Gewinne verteilen sich dann auch auf auf weniger Aktien, der Ertrag pro Aktie steigt bei gleichbleibendem Gewinn, bei steigenden Unternehmensgewinnen gewinnen die ausstehenden Aktionäre multipel.
        Man kann aber beim Extremfall Berkshire A sehen, was passiert wenn der Unternehmenswert extrem steigt, nur die Zahl der Aktien erhöht sich nicht wesentlich. Preis pro Stück zur Zeit $ 625 000

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