Divantis Header Logo und Untertitel

Startet jetzt schon der Schlussspurt zu einem starken 2025?

3D-Grafik mit extrudierten Balken und Pfeilen zeigt einen steigenden Aktienkurs vor einem orangefarbenen Rasterhintergrund. Im Vordergrund steht in großen gelben Buchstaben ‚NOVEMBER‘ und daneben in weiß ‚2025‘. Die Szene symbolisiert den Börsenmonat November 2025 mit herbstlicher Farbgebung und dynamischem Wachstum.
4.8
(57)

Die „Horrormonate“ September und Oktober liegen bereits hinter uns. Und auch Halloween haben wir überstanden. Und damit heißt es: Willkommen im November! Der traditionell positive Börsenmonat startet und er gibt uns die Chance, das Jahr 2025 zu einem besonders guten Jahrgang zu machen.

Die Voraussetzungen dafür sind zweifellos vorhanden: die Märkte haben ein Polster aufgebaut und blicken schon auf einige grüne Monate zurück. Kommen jetzt noch positive Unternehmensmeldungen hinzu, dann dürfte die Party weitergehen.

Wie sich meine Geldanlagen im Oktober entwickelt haben und was ich noch für den Schlussspurt des Jahres plane, erfährst Du in diesem Beitrag.

Den Oktober habe ich relativ ruhig verbracht. Es waren Herbstferien und die habe ich noch mal für etwas Urlaub genutzt. Mir hat das ein wenig Abstand von der Börse gegeben, obwohl ich sie natürlich immer verfolgt habe. Aber innerlich hatte ich beim Blick auf das Meer dann andere Prioritäten. Das hat mir sehr gut getan und ist nur möglich gewesen, da ich mit meinen Geldanlagen komplett entspannt bin. Ich bin überzeugt von den Unternehmen, an denen ich beteiligt bin. Ich spekuliere nicht darauf, dass ich kurzfristig einen Gewinn mit ihnen erziele. Auch wenn ich teilweise überzeugt davon bin, dass „meine“ Unternehmen unterbewertet sind und noch Kurspotenzial haben. Aber das ist nicht mein Antrieb. Ich möchte als Mitunternehmer an der positiven Unternehmensentwicklung teilhaben. Und dafür investiere ich in Aktien, denen ich eine langfristige positive Rendite zutraue. Einfach weil sie in Zukunftsbranchen tätig sind, eine überragende Marktstellung oder ein krisensicheres Geschäftsmodell haben.

Und mit diesem Ansatz investiere ich auch in Zukunft. Und wenn mir bei einzelnen Titel einmal die Entspannung abhanden kommt, dann justiere ich etwas. So war es auch Anfang Oktober, aber dazu später mehr…

Stand Wertpapierdepots

Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Hier ist der schnelle Überblick:

Dividendendepot: 540.334 € (-0,2% im Oktober, +7,4% YTD)

Optionsdepot: 9.412 € (+3,3% im Oktober, +26,3% YTD)

Anti-Depot: 16.079 € (+0,7% im Oktober, +2,7% YTD)

Zitronen-Depot: 18.746 € (+2,8% im Oktober, +29,2% YTD)

Summe: 584.571 € (+0,0% im Oktober, +8,0% YTD)

Veränderung 2025: +18.351 €

zzgl. Entnahmen: +26.747 €

Nettoveränderung 2025: +45.098 €

Damit liege ich nach 10 Monaten des Jahres – wie schon nach 9 Monaten – bei einem Plus von 45.000 €.

Benchmark

Im Juli 2023 hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Seit April 2025 habe ich die Sparrate nun auf 50 € verdoppelt, um dann nach einem Jahr eine 13. Sparrate geschenkt zu bekommen. Insgesamt habe ich jetzt 1.100 € auf mein quirion-Konto einbezahlt und zusätzlich 100 € Aktionsprämie erhalten. Zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance +35,21% (Stand: 1.390,80 €). Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 31.10.2025 liegt bei +31,20%.

Anzeige

quirion ist regelmäßig Testsieger in Robo-Advisor-Vergleichen. Und wenn ich die Performance miteinander vergleiche, dann könnte ich mir theoretisch den ganzen Aufwand mit dem Dividendendepot sparen und würde – nach Kosten! – die nahezu identische Rendite erhalten. Im Oktober hat der quirion sogar einen deutlichen Abstand aufgebaut. Das überzeugt mich durchaus und ist auch der Grund, warum ich den Sparplan fortsetze und quirion auch Neukunden empfehle. Ich selbst sehe das als sinnvolle Ergänzung zu meinen Investments in Einzelaktien. Und für das Alter bietet quirion dann auf Wunsch auch eine automatisierte und gestaffelte Veränderung der Asset Klassen mit einer Verschiebung von Aktien zu Anleihen an, um die Schwankungsbreite zu reduzieren. Über diesen Link kannst Du Dich informieren und ebenfalls ein Depot eröffnen.

Aktienkäufe

Im Oktober habe ich Käufe in Höhe von 4.224,07 € im Dividendendepot durchgeführt:

100 Aktien von DFV Deutsche Familienversicherung für 667,25 €

2 Aktien von Deutsche Börse für 463,90 €

25 Aktien von General Mills für 1.035,40 €

50 Aktien von Protector Forsikring für 2.057,52 €

Alle Käufe haben gemeinsam, dass ich in bereits vorhandene Depotwerte investierte. Und bei Dreien davon brachte ich die Aktienstückzahl durch die Käufe jeweils auf eine glattere Größe. Wer mich schon länger verfolgt, weiß ja, dass ich krumme Aktienstücke in meinem Depot nicht leiden kann.

Der Kauf der Aktien der DFV Deutsche Familienversicherung hatte etwas von einer Sparplanausführung. Im Rahmen des großen Wechselkursvergleiches habe ich in diesem Jahr auch ein Depot beim Geno-Broker eröffnet. Um es kostenfrei zu halten, muss ich einen Trade pro Quartal ausführen. Da ich es ansonsten nicht aktiv nutzen will, habe ich direkt Anfang Oktober meine Position in der DFV Deutsche Familienversicherung durch einen Kauf in das Geno-Broker-Depot erhöht. Voraussichtlich werde ich das im Januar 2026 wieder so machen. Die Gründe für ein Investment in diesen Titel habe ich hier beschrieben und sie sind weiterhin aktuell.

Bei der Deutschen Börse wollte ich meinen Einstand verbilligen, da ich ja erst eine kleine Position hatte. Mit nun 5 Aktien im Depot ist immer noch genug Raum für weitere Zukäufe. Ich sehe den Börsenbetreiber weiterhin gut aufgestellt und langfristig als aussichtsreich an. Die Bewertung ist allerdings auch immer noch sportlich. Deshalb taste ich mich nur langsam an eine bedeutendere Depotposition heran.

Bei General Mills löste der Kursrückgang und die damit verbundene Dividendenrendite von 5% bei mir einen Kaufimpuls aus. Mit diesem Zukauf habe ich nun 200 Aktien in diesem Titel und erwarte hier vor allem weiterhin verlässliche Dividendenzahlungen mit regelmäßigen moderaten Erhöhungen.

Ebenfalls ein Kursrückgang – allerdings auf einem ganz anderen Bewertungsniveau – animierte mich bei Protector Forsikring zum Nachkauf. Die Aktie ist unfassbar gut gelaufen und meldete Quartalsergebnisse, die die Euphorie offensichtlich belasteten. Ich griff deshalb bei dem norwegischen Versicherer noch mal zu und habe nun 500 Stücke im Depot.

Die Kaufabrechnungen und ausführlichere Gründe zu General Mills und Protector Forsikring veröffentliche ich im Rahmen der Berichte über die jeweiligen Dividendenzahlungen im November.

Aktienverkäufe

Im Oktober habe ich Verkäufe in Höhe von 8.400,85 € im Dividendendepot durchgeführt:

55 Aktien von Lam Research für 6.372,10 €

2 Aktien von Partners Group für 2.028,75 €

Über den Hintergrund zum Verkauf der Teilposition von Lam Research hatte ich schon ausführlich berichtet. Auch wenn der Aktienkurs seitdem weiter gestiegen ist, bereue ich die Gewinnmitnahme nicht und kann der weiteren Entwicklung nun entspannter folgen.

Bei der Partners Group, einem Schweizer Private Equity-Unternehmen, habe ich mich zum vollständigen Ausstieg entschieden. Im Vergleich war die Depotposition zu klein. Mir fehlte jedoch schon seit längerer Zeit die Überzeugung für einen Nachkauf. Dafür ist die Private Equity-Branche zu zinsabhängig und von dauerhaft niedrigeren Zinsen gehe ich nicht aus. Zudem hat BlackRock inzwischen mit der Akquisition von Global Infrastructure Partners ein fokussiertes Standbein in der Branche erworben. Und damit decke ich den Sektor bereits ausreichend mit einem meiner größten Depotwerte ab.

Dividendenerträge

Im Oktober erhielt ich insgesamt 237,08 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Oktober 2024 ist das eine Veränderung von -51,62 € (-17,9%).

Dividenden erhielt ich im Oktober von:

Coca-Cola: 32,35 €

Realty Income: 36,17 €

VINCI: 97,85 €

Cisco Systems: 26,30 €

Oracle: 0,73 €

Vantage Towers: 17,91 €

Oxford Lane Capital Corp: 25,77 €

Seit Jahresbeginn liege ich damit nun bei 29.693,56 € Netto-Dividenden. Rechne ich den USU-Sonderfall heraus, sind es immerhin 10.711,86 €. Mein Dividendenziel für 2025 habe ich hier veröffentlicht.

Crowdinvesting

Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im Oktober erhielt ich Zinsen in Höhe von 43,16 € aus meinem Crowd-Portfolio. Sie stammen aus drei Projekten von ecoligo, aus denen ich zudem Tilgungen in Höhe von 458,58 € erhielt. Für ein Projekt („Hielo Cristal Divisa I“) wurde die Zins- und Tilgungszahlung wegen drohender Insolvenz ausgesetzt. Glücklicherweise stehen dort aber nur noch 82,99 € meines Investments aus und es wird versucht, die Zahlung in drei Monaten nachzuholen. Ich sehe mich jedoch in meiner Entscheidung bestätigt, schon seit längerer Zeit keine neuen Crowd-Investments mehr zu tätigen.

Mein Portfolio ist aktuell noch 2.206,48 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 1.000 € bei Engel & Völkers Digital Invest (davon 45 € Ausfall), 2.693,52 € seitens ecoligo und 300 € bei Bergfürst (davon 10 € Ausfall) getilgt.

Depotperformance

Mein Dividendendepot hat sich im Oktober mit -0,15% leicht negativ entwickelt. Seit Jahresbeginn stehe ich jedoch noch bei einem Plus von 7,4% und bin damit weiterhin zufrieden. Der Depotwert per Ende Oktober beträgt 540.334 €.

Top-Werte im Dividendendepot im Oktober waren Lam Research (+17,7%), Fortescue Metals Group (+14,5%) und Sandoz (+14,4%).

Schwächste Werte im Oktober waren JFE Systems (-16,4%), Texas Instruments (-10,7%) und Kenvue (-10,0%). Texas Instruments und Kenvue gehörten auch schon im September zu den größten Verlierern.

Die Volatilität meines Dividendendepots lag im Oktober bei 2,5%.

Anti-Depot

Mit dem Anti-Depot verfolge ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Nach starken Schwankungen (2021: +40,8%, 2022: -58,8%, 2023: +16,4%) hatte ich es vor allem mit Anleihen bestückt und 2024 entspannte +8,3% erzielt.

Im Oktober gab es keine Veränderungen im Anti-Depot. Es erzielte eine Performance von +0,7% bei einer Volatilität von 1,9%. Seit Jahresbeginn liegt es nun bei +2,7%.

Optionsdepot

Das Konzept hinter dem Optionsdepot habe ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben.

Im Oktober hatte ich Aufwendungen von 4,25 € brutto, die aus der Glattstellung von Optionen resultieren.

Die Performance des Optionsdepots lag aufgrund von Kurserholungen der Bestandstitel im Oktober trotzdem bei erfreulichen +3,3%. Seit Jahresbeginn ist das Depot nun 26,3% im Plus.

Covered Calls habe ich derzeit auf Canadian National Railway und FS KKR Capital verkauft.

Offene Short-Put-Optionen habe ich derzeit auf Kenvue (Strikes bei 16, 17 und 18 US$ mit Verfall am 21.11.), die ich voraussichtlich in den Dezember rollen werde.

Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.

Zitronen-Depot

Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.

Im Oktober wurden die Aktien von InVision und VOQUZ Labs ausgebucht. Die Ausbuchungen steht ebenfalls unmittelbar bei SHS Viveon bevor, nachdem die entsprechende Handelsregistereintragung bereits erfolgt ist.

Zudem veröffentlichten OTRS und artnet die konkrete Höhe der Barabfindung. Beide Titel sind jedoch schon vollständig delistet, so dass ich mir auch keine Gedanken über Nachkäufe machen muss. Bei der PharmaSGP Holding wurde die ursprünglich vorgesehene Barbfindung zur Hauptversammlung erhöht. Da ich meine Position ohnehin schon deutlich unter dem ersten Barabfindungspreis erworben hatte, verbessert sich mein Ergebnis hier weiter.

Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte liegt nun bei 223.325,74 €.

Die Entwicklung des Nachbesserungsvolumens dokumentiere ich auf einer eigenen Seite.

Das Depot erzielte im Oktober eine Monatsperformance von +2,8%.

Divantis-Community-Depot

Mit dem Preisgeld des finanzblog awards 2024 haben wir das Divantis-Community-Depot aufgesetzt. Im Oktober wurde es wieder einsam an der Spitze: Mit dem VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF ist jetzt wieder nur ein einziger Titel in der Gewinnzone. Das Depot schloss den Oktober insgesamt mit -2,3% ab und steht seit Jahresbeginn jetzt bei -8,2%. Der Cash-Anteil liegt bei 3,0% (=78,02 €).

Anzeige

Das Divantis-Community-Depot kannst Du direkt über diesen Link aufrufen und Dir alle Details anschauen. Es ist in die Depotverwaltungs-Software Parqet eingepflegt. Auch Du kannst Deine Wertpapierpositionen dort tracken und hast dann einen Überblick über Deine individuelle Performance.

Parqet kannst Du mit vielen Grundfunktionen kostenlos nutzen. Für Premium-Funktionen gibt es die Möglichkeit, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen. Wenn das für Dich interessant ist, dann erhältst Du mit dem Code BENWARJE einen Rabatt von 10% für die ersten 12 Monate.

Die komplette Vermittlungsprovision für einen solchen Abschluss fließt in das Divantis-Community-Depot. Und Du darfst einen Titel zum Kauf nominieren! Dazu schickst Du bitte eine Mail an info@divantis.de und schreibst mir, dass Du ein Parqet-Abo abgeschlossen hast und welchen Titel Du für das Divantis-Community-Depot nominierst. Wenn dann ein sinnvoller Betrag erreicht ist (dazu müssen mehrere Vermittlungen zustande kommen), werden alle bis dahin eingegangenen Nominierungen der Divantis-Community zur Wahl gestellt. Und im besten Fall können wir das dann regelmäßig wiederholen.

Immobilie

Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im Oktober Mieteinnahmen von 900,07 €. Das Hausgeld beträgt 281,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 231,44 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 387,63 €.

Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).

Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende Oktober bei 218.293,60 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz). Das entspricht einer Verschuldung je qm-Wohnfläche von 2.823,98 €.

Um mich auf die voraussichtlich deutlich höheren Zinsen gegenüber meiner bisherigen Finanzierung ab 2028 vorzubereiten, habe ich einen Sparplan in das iBonds-Produkt mit Fälligkeit im Dezember 2027 angelegt, den ich mit monatlich 100 € bespare. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Bei bisher eingezahlten 2.500 € liegt der Depotwert dieses Sparplans zu Ende Oktober bei 2.607,41 €.

Dividendenveränderungen

Im Oktober wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:

McDonald’s: Erhöhung der Quartalsdividende von 1,77 US$ auf 1,86 US$ (+5,0%)

Kurzer Ausblick auf den November

Ich gehe tatsächlich von einem positiven November aus. Dafür gibt es mehrere Gründe, wobei der Wichtigste sicherlich einfach die Stellung als 11. Monat im Jahr ist. Viele Anleger wollen sich zum Jahresende hin noch einmal positionieren und erwarten eine Jahresendrallye.

Hinzu kommt aber auch, dass viele Unternehmen ihre Zahlen zum Ende des 3. Quartals melden und dabei ihre Prognosen anheben, da sie den Rest des Jahres nun besser einschätzen können. Und Dreiviertel ja schon eingesammelt haben.

Und auch vom Kryptomarkt können positive Impulse kommen – zumindest für wachstumsorientierte Investments. Nach einem schwachen Oktober gilt der November als potenziell starker Monat („Moonvember“). Historisch gesehen ist der November der Monat mit den höchsten durchschnittlichen Kursgewinnen für Bitcoin, mit einem Mittelwert von etwa 42,5% seit 2013, wenngleich dies stark von Ausreißerjahren beeinflusst wird. Der Median liegt allerdings auch bei etwa 9%.

In meinem Depot schaue ich gespannt auf Siemens. Mit 5,7% Depotgewicht ist das mein aktuell viertgrößter Depotwert. Und durch das abweichende Geschäftsjahr steht dort schon das Jahresergebnis an. Es soll am 13. November publiziert werden. Besonders gespannt bin ich dabei auf den Dividendenvorschlag und erhoffe mir eine erneute Dividendenerhöhung.

Wirklichen Handlungsbedarf für mein Depot sehe ich im November nicht. Ich plane, alles so laufen zu lassen und denke auch, dass ich mit dieser Positionierung auch für 2026 gut aufgestellt sein werde. Vorgenommen habe ich mir allerdings, die Anzahl meiner Depotpositionen nicht weiter auszubauen. Mit 47 Positionen im Dividendendepot (und weiteren 6 Erinnerungspositionen von nur 1 Aktie) merke ich, dass ich gerade während der Berichtssaison an meine eigenen Grenzen stoße. Es sind dann zeitweise einfach zu viele Meldungen zu meinen Depotwerten und ich schaffe es zunächst nur, die Überschriften quer zu lesen. Zwar ist die Qualität der Unternehmen in der Regel so groß, dass da nichts anbrennt. Aber mein eigener Anspruch ist es, zeitnah nach Erscheinen einen Blick in die Meldungen zu werfen.

Apropos Anspruch: Im November und Dezember will ich auch noch einen persönlichen Schlussspurt hinlegen und die Taktfrequenz von Blogartikeln wieder erhöhen. Du kannst Dich in jedem Fall darauf verlassen, dass jeden Sonntag ein neuer Beitrag erscheint. Zusätzlich werden ein oder zwei weitere Artikel unter der Woche erscheinen. Je nachdem was an Dividenden reinkommt und wie ich es zeitlich schaffe. Denn die Qualität soll hoch bleiben und jeder Artikel soll Dir als Leser ja auch einen Mehrwert bieten!

Wie war Dein Oktober und hast Du konkrete Pläne für den November? Schreib gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag und lass uns diskutieren!

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 4.8 / 5. Anzahl der Stimmen: 57

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

Fediverse reactions

Kommentare

38 Antworten zu „Startet jetzt schon der Schlussspurt zu einem starken 2025?“

  1. Avatar von Helmuth
    Helmuth

    Danke und weiterhin viel Erfolg…

  2. Avatar von Steff
    Steff

    Siemens finde ich schon auch sehr spannend, insbesondere wenn man sich mal den langfristigen Chartverlauf seit den 90er Jahren mit Fokus auf die letzten 5 Jahre ansieht, merkt man, wie dynamisch sich dieser Wert entwickelt hat. Und das trotz netter Dividende, welche regelmäßig angehoben wird. Ich habe 200 Stück im Depot und kaufe immer noch regelmäßig zu, obwohl ich eigentlich nur über wenige dt. Werte verfüge.

    @Ben: Deine Sonntagsartikel sind immer mein Highlight. Ersetzt fast meine Sonntagszeitung :-)

  3. Avatar von Hansi
    Hansi

    Kimberly will Kenvue übernehmen für 21 USD je Aktie. Zu wenig!

    1. Avatar von Ben Warje

      Hallo Hansi,

      das ist auch meine spontane Reaktion eben gewesen. Vor allem, weil nur 3,50 US$ in Cash bezahlt werden und der Rest per Aktientausch. Und KMB ist schon 15% vorbörslich im Minus. Da bleibt nicht mehr so viel von der Übernahmeprämie übrig.

      Ich hoffe jetzt, dass noch ein weiterer Bieter einsteigt. Aber für meine Short Puts ist es immerhin kurzfristig ein Segen!

      Viele Grüße Ben

  4. Avatar von Tobs
    Tobs

    Hi Hansi,

    das Premium zum jetzigen Kurs ist jedenfalls saftig, was aber natürlich nichts über die Angemessenheit des Kaufpreises aussagt, sondern eher zur momentanen Unterbewertung von Kenvue.

    Hab’s noch nicht ganz geblickt, aber den Pressemitteilungen entnehme ich, das ist schon entschieden? Keine Wettbewerbsbehörde, keine zweites besseres Angebot? Klingt tatsächlich endgültig. Mist!

    In der letzten Zeit wurden mit viele Unternehmen weggekauft. Die Kellogs-Eingeiten nach dem Spin Off, Direct Line und nun Kenvue. Kenvue wird das erste mal sein, dass ich etwas Geld verliere. Mein Einstand für meine knapp 1.000 Kenvue Stücke liegt bei rd. 18,90 Euro. (Auch) wegen des schwachen Dollars verliere ich also rund 3,8%; immerhin mit den erhaltenen Dividenden bislang liege ich dann leicht im Plus. Na ja, so war es nicht gedacht.

    Allerdings kann ich mit dem großteiligen Umtausch innerhalb des Kaufs in Kimberly Aktien sehr gut leben. Ich behalte die dann.

    @Ben: Hier kennst Du Dich doch eigentlich immer sehr gut aus – Fallen auf die 3,5 USD innerhalb des Kaufs dann auch noch als zusätzliche Bestrafung Steuern an?

    1. Avatar von Ben Warje

      Hallo Tobs,

      ich habe diese Konstellation selbst noch nicht miterlebt. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, verkaufst Du die Kenvue-Aktien kurz vor der Umsetzung der Übernahme einfach und kaufst dann die KMB-Aktien im entsprechenden Verhältnis. Dann hast Du Deine Verluste realisiert und musst keine Steuern bezahlen. Und hast einen „sauberen“ Einstandskurs bei Kimberly-Clark.

      Viele Grüße Ben

  5. Avatar von Thomas
    Thomas

    der Monat wieder ein kleiner grüner Schnaps obendrauf.
    selbst ytd +16,61%
    Dax ytd +20,99%
    Dow Jones ytd +11,81%
    S&P500 ytd +17,52%
    Nasdaq100 ytd +23,06%
    Nikkei +31.37%

    trotzdem besser als Inflation und Sparkasse. Aber mit überbreiter Streuung wird man/ich die Indizes nicht schlagen.

    Die Abwendung bei mir von Techwerten war falsch, baue sukzessive wieder Tech auf und laufe natürlich Preisen hinterher. Zumal zu erwarten/möglich ist, das Value wieder stärker wachsen wird als Tech, aber Tech wird sein eigenes schnelles Entwicklungstempo weiter beibehalten, die Börsenbewertung von Tech kann schwanken, aber ist nicht mehr wegzudenken.
    Wenn die KI Blase platzen sollte, schwappt alles in Value,
    soll alles nicht unser Schaden sein.

    Was lief gut im Oktober?
    Meine chinesischen Neuerwerbungen laufen gut an, Weichai, Hongqiao zweistellig im Plus in einem Monat. Ping An läuft ebenso.
    CardinalHealth ist mittlerweile zu meinem besten Titel aufgestiegen.
    Gekauft zu 44,42 € stehen heute bei 190,42 $ und dazwischen regelmäßige Dividende.
    die Peergroup CardinalHealth/Cencora/McKesson in etwa 20% plus ytd vs Pharma US 14% ytd Die Distributoren laufen besser als US-Pharma selbst.
    Meine Eli Lilly ebenfalls 17% in einem Monat zugelegt. Die gewinnen vorläufig gegen Novo Nordisk.

    werde freie Mittel bis Jahresende wohl eher in Techaktien investieren.
    Grüße@all

    1. Avatar von Matthias von Mitzlaff

      Es hieß mal „Never bet against the USA“.
      Mittlerweile würde ich abwandeln: „Never bet against IT“.
      Mein Depot ist circa 25% im Plus, dann habe ich in DivvyDiary mal auf IT selektiert, et voila: 98% im Plus! (lag vor allem an Broadcom, Alphabet, Cisco und Microsoft).
      Das war auch für mich die Erkenntnis: Es darf mehr IT im Depot sein (auch wenn bis auf AVGO und MSFT wenig Dividende dadurch entsteht).
      Ich decke das mitterweile mit dem MSCI World IT Advanced von iShares ab, gefällt mir gut. Zumal ich NVIDIA und Apple nicht im Depot habe.

    2. Avatar von Thomas
      Thomas

      stimme Matthias zu und Glückwunsch dazu.
      Zeitgleich sehe ich schon Tobs die Stirne runzeln und denken, solche Sachen kauft man, wenn sie billig sind. Man läuft ihnen nicht hinterher. Wann ist IT schon billig? vermutlich nach einen AI Crash kann man IT Eimerweise aufsammeln, aber wann wird das sein? Das weiß keiner.
      Hatte übrigens zum Thema Robotic auch noch die chinesische Midea Group reingenommen,
      Da ja IT keine physische Arbeit verrichten kann, muß es in Zukunft auch intelligente Roboter geben. Auch Midea läuft gut . Die machen zwar in der Hauptsache Haushaltsgeräte und Klimaanlagen, sind aber auch bei Thema Robotic mit dabei und die hängen uns seit Kuka an Midea verkauft wurde, um Jahre ab und D schaut hinterher. Dividende bei Midea über 4%
      Immerhin verkaufe ich kein Stück, sondern überlege nur, wo frische Mittel hingehen.
      schönen Tag.

    3. Avatar von Tobs
      Tobs

      Hallo Thomas,

      ich bin bereits aus Leidenschaft Anti-Kursprognistiker.

      Sämtliche Prognosen sind irrelevant. Du hast ja 40 Jahre Kapitalmarkterfahrung und weisst das daher sicherlich aus eigener Anschauung. Aus meiner Sicht sind Kursprognosen ein Hobby wie Kleingärtnerei oder Astrologie – Lustiger Kokolores als Zeitvertreib. Beispiel: USA. Wurde anfänglich dieses Jahr als Basis-Szenario eine (von mild bis würzig) Rezession in Aussicht gestellt, nun liegt die Prognose auf Basis Konsens bei 3 Prozent Wachstum dieses Jahr. Das was der Konsum nicht mehr liefern kann, füllt jetzt KI aus. Ich bin da aber bei Frank, denn wie lange soll das funktionieren? Andererseits können sich die konservativen Titel, allen voran die Consumers, doch wieder gut erholen. Das sind Cashflow und Adaptionsmonster. Überlassen wir das Arbeiten und Anpassen den Unternehmen, denen wir deswegen Kapital zur Verfügung gestellt haben. Und im Ergebnis: Mir ist es Latte, wirklich! Ich kaufe solide funktionierende Geschäftsmodelle bei niedrig bewerteten Cash Flows ein, umso lieber, wenn ein gewisser Margen Druck externe Grüne (Input-Kosten derzeit) hat, also weniger das Geschäftsmodell selbst wackelt. Im Rückblick habe ich einiges auch zu teuer eingekauft, so what! Das gehört zu jedem ehrlichen Investorenleben dazu.

      Darum ist meine sich ständig hier wiederholende Petitio: Mit ruhiger Hand alles durchhalten, spätestens wenn man seinen eigenen Investment Style gefunden hat und sich selbst versteht, warum man tut, was man tut versus ich kaufe mal was und irgendwann gefällt es mir nicht mehr (das kann eben längere Zeit benötigen bis man an den Punkt angelangt ist – war bei mir auch -, aber wenn man den eigenen Investment Style gefunden hat, dann sauber exekutieren!). Wie soll man denn sonst bei diesen ständigen Volatilitäten dauerhaft Geld verdienen? Indem man immer unten kauft und oben verkauft? Haha. Bei einem gut gemischten Portfolio werden ich die Home Runs sonst verpassen. Die benötigt man aber, um über das Portfolio (sehr) gute Renditen zu ziehen. Das Verkaufen und Realisieren ist eine Scheinsicherheit, denn auf Portfolioebene erhöhe ich die Kapitalmarktrisiken ohne die Kapitalmarktchancen voll auszuschöpfen. Das nennt man dann ein Lose-Lose-Game. Das sogenannte „Check“ im B+H Ansatz dürfte bei den meisten ein Knieschuss sein, weil vermeintliche langfristige Entwicklungen extrapoliert werden, die nie eintreten.

      Um von meiner Ausschweifung zum Thema Tech zu kommen: Egal wann man das gekauft hat, ich würde schauen, dass ich eine Portfolio-Strategie habe, die möglichst nicht auf Kursrealisationen setzt, sondern eher strategisch dauerhaft allokiert. Und dann hält man das am Besten durch, auch wenn zwischenzeitlich mal 500 Plus 20 Prozent Minus sind und wieder umgekehrt. Wer ist denn mit Aktien reich geworden? Sicherlich nicht jemand, der Apple 10 mal ge- und wieder verkauft hat, sondern derjenige, der sie einfach stur durchgehalten hat, so wie der glorreiche Mistkerl, der Apple behielt und vielleicht nachkaufte, als sie 95 Prozent abstürzten.

      Meine vorgetragene Sonntagsrede versuche ich auch übrigens kritisch bei mir selbst anzuwenden. Warum habe ich neulich eine größere Position Jumia mit knapp 100 Prozent Gewinn verkauft, statt sie – wie bei meiner Predigt eigentlich naheliegen würde – einfach 10 Jahre zu halten? Antwort: Ich hatte sie mal gekauft, obwohl sie gar nicht zu meinem Investmentansatz passte. Kennt man schon mal von der Partnersuche in jungen Jahren – man landet nach der Disco bei jemanden und haut früh morgens lieber im Train of Shame wieder ab. Aktienanleger werden bedarf ebenfalls dieser Reifung, wenn man nicht als Warren Buffet auf die Welt gekommen ist. Das ist dann auch ok für mich.

      Strategiekonsistenz und Execution sind das A und O. Darüber lohnt es sich als Erstes nachzudenken. Will ich Tech nur „irgendwie“ als Enginnering und Portfolio Arrondierung oder will ich Tech weil ich Tech will? Also kaufe ich Tech ein, weil ich abends an meinem Excel hocke und meine, na ja, jetzt mal 5 Prozent Portfolio wären doch mal schick, aber kriege dann schnell kalte Füße und scheuere raus, nur weil sie mal 50 Prozent korrigieren? Oder ist das mein Ding, ich versteh und will es und kaufe dann vielleicht nach? Kompetenz-Kreis à la Peter Lynch wäre hier ein Schlagwort. Und dann ist eben ganz einfach die Frage, ob Tech hier gut für jemanden reinpasst. Wenn ja, dann volles Rohr Attacke und durchhalten. Wenn jemand, irgendwie möchte ich auch dabei sein, dann rate ich definitiv ab.

      Ein bessere Antwort auf den Wahnsinn Börse kann ich mir selbst jedenfalls nicht geben. Ich plädiere daher für Standhaftigkeit (von mir aus auch gerne Trägheit, Doofheit oder was auch immer) und nicht für Smartheit bei der Aktienanlage. Die smarten Typen sind selten richtig reich, die ziehen kleinere Opportunitätsgewinne und schweigen über die Loser.

  6. Avatar von UrsprungsFrank
    UrsprungsFrank

    „ Immerhin verkaufe ich kein Stück, sondern überlege nur, wo frische Mittel hingehen.“

    Ich habe in den letzten Tagen ziemlich viele Croutons vom Tisch genommen. Denn meines Erachtens kommen nun langsam die wirklichen Auswirkungen des wirtschaftlichen Desasters zum Tragen. Europa hat keinen Plan (bis auf Polen), die EZB und der Ölpreise werden nicht mehr liefern können. China hat zwar einen ziemlich guten Plan (tja, die freie westliche so innovative Welt …), nur politisch wird es wohl heikel bleiben. USA – nun, es ist nur die KI-Welt die euphorisiert. Meine dortigen konservativen Werte laufen mehr oder weniger seitwärts oder gen Süden. Man zieht dort weiterhin das Geld ab und packt den Erlös … usw..

    Selbstredend bin ich weiterhin investiert. Man Favorit bleibt Gold und Schweizer Werte. USA, Watsco, CVS Health und weitere, China, eindeutig CATL

    Gruß Frank

  7. Avatar von Thomas
    Thomas

    Hi Frank,
    Es ist glaube ich die nächste Zeit/Jahre nicht mit einem Bärenmarkt zu rechnen aus einem sehr einfachen Grund. Die Politik wird und muss und kann nicht anders die exzessive Geldmengenausweitung aka Verschuldung weiter zu betreiben. Die größten Minderleister sind in jedem Land in der Politik zu finden. Wenn Waren und Dienstleistungen nicht im selben Tempo mitwachsen und das tun sie nicht( außer vlt. IT /Tech) dann steigen unweigerlich die Preise. Als Inflationsbekämpfer fallen die Notenbanken zunehmend aus, sie müssen der Staatsfinanzierung tatenlos zusehen.
    So jemand wie Paul Volcker, der 1979 die Zinsen radikal angehoben hat, würde Trump kurz vorm Herzkasper von der Guardia Civil abholen lassen. Es gibt nur noch den Weg Zinsen nach unten. Es ist mit ordentlicher Inflation weiter zu rechnen. Die einzige Rettung davor besteht in Flucht in Sachwerte. Daher bleibe ich voll investiert und investiere weiter.
    Höchstens Sektorrotation, aber kein Bärenmarkt. Papiergeld ist Konfetti.
    Aktien steigen weiter.
    Natürlich wie immer DYOR

    1. Avatar von BörsenHai
      BörsenHai

      @Tobs,

      absolute Zustimmung zu Deinem Post. Jeder finde seine Strategie und lerne aus seinen Fehlern. Wobei sich die Fehler auch erst in 3-5 Jahren herauskristallisieren kann!
      B&H ist auch nicht immer das Wahre, zittrige Hände haben allerdings ein deutlich höheres Risiko Verluste zu produzieren.
      Es gibt viele Sprüche, die klingen „sinnvoll“, passen aber nicht auf den Anleger.
      Aber auch hier wird jeder Anleger seinen Weg finden müssen.
      Ab 5 Jahren an der Börse sollte jeder eine stabile Strategie entwickelt haben.
      Eine Strategie ist ein Plan, ein langfristiger Plan; aber wie das so ist: Der Plan hält, bis man vor dem Feinde steht (Sun Tsu?). Ich sehe die Strategie nicht als Regel für jeden einzelnen Call oder Put. Das Große und Ganze muss stimmen.

      Zu Deiner anderen Frage: Fallen Steuern auf die 3,50 an? Beim deutschen Staat: natürlich.

      @Thomas: Finde ich gut, dass Du Dich kritisch mit Deiner früheren Entscheidung auseinandersetzt. Ich habe IT wirklich nur geringfügig reduziert, da die meisten Werte in den großen ETFs sowieso vorhanden sind. Ich hatte ha mal 25% ETF (nur so als Absicherung), heute ist der Anteil gewaltig geschrumpft durch Vervielfachung aus IT, Versicherung und Industriewerten.
      Würde ich heute in IT einsteigen (die Winner!)? Nur in kleinen Dosen. Das hat allerdings das Geschmäckle: „Ich will auch dabei sein“.

    2. Avatar von UrsprungsFrank
      UrsprungsFrank

      Also nix gegen Kleingärtner 😉 Können ja nicht alle BörsenHai sein. Astrologie dagegen ist heiße Luft.

      In vielem was Tobs und Thomas äußern kann und möchte ich nicht dagegen argumentieren. Das Forum folgt seinem spiritus rector.

      Ich selbst nur habe beide großen Crashs mit eigenem Vermögen begleitet. Fazit: Frank, Du bist ein Narr. Demut sei Dein Gelübde. D.h. eben, man sollte nie stetig alles investieren, aber auch nie nur wenig. Ich war bis vor ein paar Tagen all in und eben jetzt scheint mir ein bisschen mehr Vorsicht aus gesagten Gründen sinnvoll. Nun können alle hier Mitlesenden wie in jedem guten Theater so auch hier die weiße Maske (Thomas) und die schwarze (Frank) sehen. Wir rühmen uns unserer Dialektik😊🤓

      Ist bei Euch auch der Herbst so großartig?

      Gruß Frank

  8. Avatar von Hansi
    Hansi

    Hallo zusammen,
    soviel interessanter Input hier.
    Kenvue ist wirklich keine schöne Geschichte.
    Echt ärgerlich für dich Tobs, selbst bei einen fairen Kurs wie 18,90 € einen Verlust realisieren zu müssen. Vielleicht steigt der Dollar bis zur Umsetzung noch und rettet den Trade für Dich. Für mich bist du jedenfalls ein Börsengott, wenn das dein erster realisierter Verlust wäre.
    Ben hat mit seinem steuerlichen Plan Rein und Raus vollkommem Recht, weil egal wie es steuerlich ist, führen die Banken im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig Abgeltungssteuer ab.
    Steuerlich ist die Barabfindung + die gewährten Aktien der Verkaufspreis der Kenvue-Anteile. Dieser Verkaufspreis stellt zugleich die Anschaffungskosten der erhaltenen Kimberly-Anteil da. Die Barabfindung darf nicht besteuert werden. Es darf nur der tatsächliche Veräußerungsgewinn besteuert werden.
    Dieser ganze Quatsch, dass Barabfindung wie Dividende sein soll, war einfach von der Finanzverwaltung unserlös. Lt. BMF soll darauf verzichtet werden, wenn die Barabfindung> 10% der gew. Aktien ist.ist. Bei dieser „54%/46% Fusion“ unter Freunden, sollen Kenvue-Aktionäre ca. 0,14 Kimberly-Anteil =ca.15 USD wert. In dem Fall sind 3,5 USD mehr als 20% und somit nicht als Dividende zu werten.
    Aber meine wenigen 30 Aktien mit ca. 14,60 € Einstand werde ich vorher abstoßen.

    Der Monat Oktober war erfreulich mit ca. 3% Zuwachs.Übers Jahr bin ich bisher ca. 12% im Plus. Bin eher planlos unterwegs. Der Dämon überall dabei sein zu müssen, hat Besitz von mir ergriffen und so hab ich auch im Oktober wieder viele kleine Ikea-Positionen gekauft. Semapa, Sibanye-Stillwater, Strauss,Schlumberger, Ternium, Tenaris, Ülker Biskuvi, Salesforce, Check Point Software,Amdocs, Rieter, SQM, Arcos Dorados, Wipro, Axa, United Overseas Bank, Teamviewer, Roger Communication, Canadian Railway, Puma, Verallia und St. Gobain hinzugekauft. So jetzt hab ich tatsöchlich eine Bank und eine Versicherung im Depot, so dass ich jetzt branchentechnisch und geographisch auf fast jeder Hochzeit mittanzen sollte. Es sind natürlich nur viele kleine Watchlist-Trades , die ein lange rote Liste des Versagens binden. Wenn deine eine der Ikea-Position , wie SK Hynix durch die Decke geht, hebt ein Trade bis zu 30 rote kleinere Ikea-Einkäufe wieder auf. Samsung ist bei mir ne größere Position (Top 30) und vom nervigen roten Dauerposten endlich auf mit 50% im Plus.
    Mit Roger Cummunication bin ich nun auch an einem NHL und einem NBA-Team beteiligt. Aktuell bin ich noch über Aktien an Bayer Leverkusen, VFL Wolfsburg, Bayern Mücnchen, Ajax Amsterdan und Tokio Yakult Swallows beteiligt. Bei 180 Titel kommt jede Woche irgendeine Dividende u d wenn es 25 Cent sind. Diese Form der Deworsification senkt nur die Rendite, macht aber Heidenspaß.
    In IT werde ich bei diesen aktuellen Kursen nicht mehr reingehen, die letzten beißen die Hunde. Dabei sein ist die beste Taktik, lieber rein als draußen warten ist oft besser. Seit 2016 hab ich ne große Watchlist mit Microsoft, Apple, AMD, NVIDIA, Amazon, usw und waren mir irgendwie immer zu teuer. Der nächste Crash kommt irgendwann und dann ärgert man sich , dass man trotz total roter Vorzeichen und 380 Mrd Barreserven von Buffett voll investiert war.

    1. Avatar von Tobs
      Tobs

      Hallo Hansi,

      Verluste: Na dann…Auch Götter können bluten. Hab ich auch schon. Allerdings sehr wenig. Aber so Späße wie Credit Suisse möchte ich hier nicht verschweigen, mein zwei russischen Titel auch nicht. Bezüglich dieser hab ich aber Hoffnung, dass zB X5 Retail schön meine Dividenden ansammelt und im Frieden mir alles überweist. Aber kalkulieren tue ich das nicht.

      Kenvue: hatte hierzu längere Zeit mit ChatGPT konferiert, weil mir nicht klar war, ob – neben der Cash Zahlung – der Kimberly Umtauschschlüssel auf den Kimberly Kurs zum 31.10. fest fixiert ist, oder zum Zeitpunkt des Closings festgelegt wird. Eigentlich hätte ich gedacht, als Verkäufer nimmt man pro Forma den 31.10., damit der Kaufpreis hinreichend bestimmt ist und man nicht das Risiko (was größer als die Chance wäre) auf sich verlagert. Nachdem ich die Morningstar Analyse las, fürchte ich auch hier das Schlimmste, scheint wohl Closing zu sein. Das täte weh, denn der Kurs ist ja runter und wer weiß wo der H2 2026 steht. Bin auf Bens Analyse, die sicherlich kommt, schon sehr gespannt.

  9. Avatar von Tobs
    Tobs

    Nachtrag: Sry meinte natürlich, wenn der Kurs von Kimberly steigt bis zum Closing, darin ist das Risiko im Umtausch begründet, auch wenn der Kurs erst mal runtergekommen ist. Man kann nicht sicher wissen, wo der Kurs stehen wird.

    1. Avatar von Hansi
      Hansi

      @Tobs
      Die ganze Kenvue-Geschichte hörte sich von Anfang an wie eine abgemachte Sache an. Es würde mich nicht wundern, wenn die Aktienanzahl feststeht und Preis nächstes Jahr Lotto ist. Wenn den Verlust gedanklich vermeiden willst, bleib doch einfach in Kimberly als Nachfolgefirma drin. Das ist dann so als ob deine ursprüngliche Investmenthese bestehen bleibt und Kenvue und Kimberly brüderlich verschmolzen sind.
      Das Finanzamt ist auch nicht so schlimm. Die wollen ihre Fälle auch vom Tisch haben und die Kenvue-Sache kannst gut darstellen und eine fehlerhafte Steuerbescheinigung dann im Rahmen der Veranlagung berichtigen. Dumm ist nur wenn das Depot im Inland ist , dann bist davon abhängig, welche AK die Bank bei der Sache zusammenbastelt und bescheinigt. Mit ausl. Depot ist das alles einfacher. Einfacher bleibt aber Rein und Raus, dann ist man gedanklich auch nie ausgestiegen

      Deine russ. ADR kannst gedanklich abschreiben, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Bei meinen Lukoil habe ich jedenfalls Dividende nicht nachgefordert, die Anforderung Madness! Die möchten die Zahl der Berechtigten so gering wie möglich halten. Deine Entscheidung nichts zu machen war richtig. Die Zahlen, die ich jetzt nenne sind real. Eine Russ. Bank verlangt inzwischen 150 USD pro Monat Depotgebühr und zwar gleich für zahlreiche Monate rückwirkend und unabhängig von Depotgröße! Man kann die in Russland vereinnahmte Rubeldividende nicht damit verrechnen. Eine USD-Einzahlung kostet dort 50% Gebühren mind. 1000 USD Gebühr!
      Andere Bank verlangt jetzt 500 USD Monatsgebühr. Also sei glücklich, wenn was von Magnit bekommen hast . Lukoil’s Auslandsvermögen wird “ enteignet/ verscherbelt“ , hab auch BASF und BP deren russischen Assets enteignet wurden. In meinen Depot wird zuviel enteignet ;-)
      Falls man bei meinen Kleckerbeträgen diese Monatsgebühren berechnen würde, lass ich umgehend alles ausbuchen und schließen.

      @ Börsenhai
      500er-Position sind bei mir mittlere Ikea-Positionen, aber um auf die 180 Titel zu kommen, habe ich auf den Krämertischen der Trödelmärkte zahlreiche alte Schätze für nen Hunderter mitgenommen. Dabei ist auch eine Ülker-ADR für 22, weil ich deren Schokolade mag. Die wurde seit Mai 25 nicht mehr OTC-Pink gehandelt. Der Quatsch kostest mich 0,22 € Transaktionsgebühren. Unter den Voraussetzungen kann jeder Azubi mit 10k locker 180 Titel sammeln.
      Ist wie Briefmarken sammeln.

    2. Avatar von Thomas
      Thomas

      Just for Fun
      hier noch mal eine Liste mit KIs
      die man mal ausprobieren könnte.
      OpenAI o3
      Claude Sonnet 4.5
      Grok 4
      DeepSeek R1
      Gemini 2.50 Pro
      Mistral Magistral
      Kimi K2
      TZ.AI GLM 4.6
      Meta LLAMA 4

      übrigens hat auch Ray Dalio seine eigene KI lanciert, nennt sich ganz treffend „Digital Ray“

      Es hilft btw m.E. auch ungemein bei Nutzung von KI, auch intelligente Fragen zu stellen, um intelligente Antworten zu erhalten…

  10. Avatar von Thomas
    Thomas

    @Tobs, probiere mal Grok.com.
    Die frappierendste KI, die ich gesehen habe, vor allem in Finanzmarktfragen sehr kompetent und Google haushoch überlegen..

    1. Avatar von Tobs
      Tobs

      Hi Thomas,

      vielen Dank.

      Nutze sonst eigentlich fast nur Chatgpt.

      Habe eben Grok probiert und mal das Thema Kenvue gespielt. Yep, die Antworten waren sehr exakt und ziemlich hilfreich.

      Danach folgendes Aussagen (ohne Gewähr!!)

      Der angekündigte Gesamtwert von 21,01 USD pro KVUE-Aktie (46 % Premium zum KVUE-Kurs vom 31.10.2025) ist eine referenzielle Bewertung, die allein auf dem KMB-Schlusskurs vom 31. Oktober 2025 (119,71 USD) basiert. Sie dient der Kommunikation des zum 31. Oktober 2025 implizierten Deal-Werts, hat aber keine Auswirkung auf den tatsächlichen Tausch. Dementsprechend ist für die steuerliche Implikation der Wert zum Closing relevant.

      Daraus würde wiederum grob folgen:

      #3,50 USD + 0,14625 KMB-Aktien → beides fix.
      #Steuer auf 3,50 USD? → Nur, wenn Gesamterlös (Summe 3,50 USD und Wert der 0,14625 KMB-Aktien) > Einstand (weil behandelt als steuerlicher Teilverkauf).
      #KMB-Aktien kommen steuerfrei ins Depot.
      #Später beim Verkauf der KMB-Aktien: Steuer auf Gewinn ab dem mitgenommenen Einstand

      @Hansi: Zu Deinem Post weiter unten…Exakt, die KMB nehme ich gerne entgegen.

  11. Avatar von UrsprungsFrank
    UrsprungsFrank

    Kurios, grok.com erzählt mir gerade, dass der DAX 1,2% heute(?), gestern(?) gestiegen sei. Da habe ich wohl irgendwie noch etwas nicht verstanden 🥴 Auch andere Nachrichten sind wirr.

    Gruß Frank

    1. Avatar von BörsenHai
      BörsenHai

      Lieber Frank,

      sei nicht so hart zu Dir, gleich „ein Narr“ zu sein. ;)
      Full-In oder eine Reserve und wie groß diese sein muss, da werden „Glaubenkriege“ im Internet geführt. Jeder hat eine andere Situation, der eine muss eine Heizung installieren oder ein neues Auto steht an, Andere wiederum leben vollkommen sorglos. Wer Häuser oder Wohnungen vermietet, kann gar nicht Full-In gehen; sie müssten evtl. zur Unzeit Aktien verkaufen. Jedenfalls würde ich da ein Full-In nicht empfehlen. Und zweitens kommt es auf das Verhältnis Beton und Aktien an.
      Ich habe 3 Crashsituationen in 20 Jahren mitgemacht. Die erste war interessant (anderes Wort für „fürchterlich „), die zweite kriegte ich gar nicht so richtig mit und die dritte nutze ich für Kauf!
      Ein ganz normaler Lernpfad. Vom Goldfisch zum Hai. ;)

      Wer hat etwas gegen Kleingarten-Investoren gesagt?
      Und was sind das? Solche mit kleinem Invest oder jemand der ganz viele Titel mit ca. 500€ hält?
      Jeder hat klein angefangen und die wenigsten haben gleich einen Batzen in ein Papier gesteckt. Die Kleinen bluten wie die großen Investoren. Den Großen hilft vielleicht die Diversifikation. Wenn es global bergab geht, verlieren die einen 40% und die anderen 30% (oder mehr)!

  12. Avatar von Thomas
    Thomas

    nochmals just fur Fun,
    eine meiner jüngsten Neuerwerbungen, die chinesische Weichai Power Ltd
    intraday +23% . Hauptgrund:
    Eine am 5. November 2025 angekündigte Lizenzvereinbarung mit Ceres Power für die Herstellung von Solid-Oxide-Fuel-Cell (SOFC)-Technologie hat den Kurs getrieben. Diese Technologie adressiert den wachsenden Energiebedarf von KI-Datenzentren und anderen stationären Anwendungen. Weichai hat hier die leistungsstärksten Zellen entwickelt. Die Chinesen wieder …

  13. Avatar von Tobs
    Tobs

    Hallo Thomas,

    ich kaufe ebenfalls immer noch chinesisch ein.

    Entweder ich verdamme mich in 15 Jahren, oder ich bin der glorreiche Mistkerl, der gekauft hat und rückblickend sehr zufrieden ist, während die anderen dann sagen, warum habe ich nicht vor 15 Jahren gekauft? Vergessen wir bitte nicht unsere Persönlichkeit als Deutsche: Andere, die Risiken eingehen, werden rückblickend mit Häme überzogen, wenn sie sich realisiert haben, und werden rückblickend als Glückspilze abgetan, wenn sich stattdessen die Chancen realisiert haben.

    Wie auch immer, ich habe eine Menge Picks, nun aber nochmal ausgebaut bei China Mengniu Dairy, Anta Sports, Yum China und Tingyi. Andere Titel auch, die ich mir hier verkneife. Ich bin ja bekannt, dass ich andere mit Tech schnell reich werden lasse. Dafür begnüge ich mich mit Essen, Körperpflege, Abwasser, Gas & S…e.

    Perspektivisch überlege ich ein Exposure an Immobilien und Betreibern (Hotel) aufzubauen: LINK REIT, Great Eagle Company und H Group. Damit starte ich je nach Bewertung vermutlich nächstes Frühjahr.

    Bei den Consumers schwanken die Margen in einem Land wie China stärker. Warum: Der Konsument ist fragiler. Es gibt kein soziales Netz wie bei uns (manche würden es als Hängematte beschreiben). Jede kleine wirtschaftliche Eintrübung in einem Land der Selbstvorsorge wie China wirkt sich unmittelbar negativ auf das Konsumenten-Verhalten aus, selbst bei Essen und Körperpflege – die allermeisten Menschen dort stehen immer noch jeden Morgen auf, um für Existentielles hart zu arbeiten.

    Ich sehe perspektivisch aber die Chancen die Risiken überwiegen, weil ich die Entwicklung dort für nachhaltig erachte. Stichwort: Schwellenländer-Trap. Umgeht China, sie setzen beim Wachstum nicht mehr nur auf Infrastruktur und nehmen die damit einhergehenden Probleme (echte Probleme!) in Kauf, weil sie genau nicht in diese Trap laufen wollen. Stattdessen Wertschöpfung (AI, EV, Plants, Software usw.) Strategische Weitsicht! Stichwort Exekution: Sie exekutieren ihre Strategie und pumpen nicht stattdessen mit Kredit das Konsumentenverhalten auf. Sie wissen, es blieben nur die Schulden übrig wie bei einem Schulden Junkie in den USA, also stellen sie investive Schulden über konsumtive Schulden. Kurzfristig schmerzhafter, langfristig kraftvoller. Sie machen nicht alles richtig, aber sie sind strategiekonsistent. China hat schon immer heimlich als Play Book den USA nachgeeifert, möchte aber deren – aus Sicht Chinas – schlimmste Fehler vermeiden.

    Daraus folgt, dass es gegenwärtig ein kleines Turbo Loch gibt, aber China wie ein 911er Turbo aus den 80ern plötzlich richtig fies anziehen wird. Potential in Tier II und III Städten noch längst nicht gehoben.

    Man muss also nicht mal riskante Tech Wetten eingehen, oder stark gehebelte Infrastrukturunternehmen kaufen (einige wenige habe ich selbst durchaus), sondern kann sich auch so mit Monatsmenstruation, Restaurant-Besuch, Joghurt und Laufschuhen positionieren und muss einfach nur das Compounding sein Wunder tun lassen. Voraussetzung für Compounding auf 10 Jahre+ sind: Starke Margen (gerne auch Dank starker Marken), Kostenvorteile (insbesondere wegen effizient organisierter Ketten und Größenvorteilen) und halbwegs ordentliche Kapitalallokation (also nicht abgedrehtes, bescheuertes Management). Es gibt doch einige Picks in China im defensiveren Bereich, welche diese Voraussetzungen erfüllen. Ich kaufe sie und nehme die Schwankungen hin (und kaufe sogar nach). Über 15 Jahre wird rückblickend nicht jeder Pick fantastisch gewesen sein. So what. Einige mit einer gewissen Sicherheit durchaus.

    Das Risiko von Kapitalverkehrskontrollen bei geopolitischen Problemen sehe ich, nehme es aber hin. Schaut man sich die Weltkarte an, wie sie in chinesischen Schulbüchern dargestellt ist, liegt China genau in der Mitte der Erde. Das ist nicht vermessen, das ist bereits heute wirtschaftliche Realität. Wir sehen China durch die Brille eines unzufriedenen Menschens. Wir verteufeln ihren Wettbewerb und meinen wir könnten sie mit Zöllen abhalten. Zölle sind das Instrument von Losern, kurzfristig stark, langfristig stellt man sich nicht dem Wettbewerb. China ist das geworden, was wir meinten zu sein. Skalierungsfähig und sehr effizient. Deswegen hat man früher die Deutschen bewundert, oft aber auch nicht gut leiden können. Warum sollte ein Loser-Gejammere relevant für China und die Welt, vor allen Dingen für mich als an Rendite interessierten Kapitalanleger sein?

    Ich würde auch vermuten, dass Kapitalverkehrskontrollen in spätestens 10 Jahren unmöglich für uns wären, weil China seinen Handel mit den ASEAN Staaten (auch kaufenswert, vor allen Dingen Singapur) dermaßen ausweitet, dass es eher fernliegend ist, dass die ASEAN Staaten China ihrerseits entkoppeln. Denn wenn auch einzelne Länder in ASEAN mit China ihre individuellen Probs haben, so überwiegt dort das Interesse am Handel und die Ratio. Also müssten wir dann China und ASEAN entkoppeln, und Japan würde sicherlich auch nicht seine Handelspartner in China/ASEAN verlieren wollen. Dann stellt sich irgendwann die Frage, wen wir alles außer uns selbst und den USA „abkoppeln“ wollten. Aber das Risiko als Möglichkeit ist nicht zu negieren, die Eintrittswahrscheinlichkeit muss jeder im Rahmen seiner eigenen Risikotragfähigkeit bewerten versus dem Risiko, nicht unternehmerisch dort zu partizipieren.

  14. Avatar von Manfred
    Manfred

    Ich glaub ich hab da einen fehler gemacht : ich hab mich auch von den 5% dividende von gen mills blenden lassen und hab etwas aufgestockt, ohne mir die bilanzen aufzufrischen :
    – steigende div bei sinkendem FCF.
    – negatives arbeitskapital, sodass also immer neues geld fuer den taeglichen betrieb nachgeschoben werden muss.
    – steigender goodwill ( warum eigentlich ? Es wurde ja nichts neues angeschafft )
    – steigende langfristverschuldung bei stagnierendem umsatz.
    Fazit : ein gefaehrlicher griff ins immer noch fallende messer. Und die lebensmittelflaute ist noch nicht vorbei
    All dies wurde natuerlich mit weiteren kursverlusten bestraft. Besser erst noch abwarten, bis sich fundamental ein boden bildet. Take your time. Der lebensmittel blues wird bestimmt nicht abrupt enden

    1. Avatar von Volker Mühlhausen
      Volker Mühlhausen

      Bei General Mills, Kraft Heinz und weiteren Unternehmen (Hormel) jucken mir schon die Finger. > 5% Dividendenrendite bei General Mills und gar 6 % bei Kraft Heinz locken zum Einloggen. Zumal ich ja auch Kunde der beiden bin :-) Gleichwohl konnte ich mich immer noch beherrschen angesichts des Chartbildes. Bei Kraft Heinz interessiere ich mich nur für den Ketchup und Saucenbereich, mal sehen, wie das mit der Aufspaltung läuft. Bei General Mills würde ich gerne eine Bodenbildung sehen, bevor ich meine Beobachtungsposition von 3 Stück aufstocke. Procter und Gamble beobachte ich ebenso wie Hormel. Demnächst sehe ich mir Campbell soup an.

      Insgesamt bin ich der Meinung, dass man gerade diese Consumer Staples mit ihren geringen Wachstumsraten im Kurstief kaufen sollte, damit ihre Gesamtrendite ein bisschen gepeppt wird.

      Ähnlich sehe ich Chemie…..

      Gruß Volker

    2. Avatar von Tobs
      Tobs

      Hallo Volker,

      tatsächlich, die US Consumers werden schön günstig.

      Selbst immer hoch bewertete Titel wie Colgate und Church & Dwight kommen runter.

      Für mich persönlich differenziere ich nochmal unterhalb dieser Top Kandidaten wie Colgate und Church, die relativ immer noch teuer sind, und beobachte auch die Charge darunter. Ich kaufe zwar gerade solche immer noch relativ teure Qualität wie die beiden, mache aber auch gerne eine Ebene darunter etwas: Im Bereich des Deep Value. Im echten Leben ist bei mir genauso. Ich gehe sowohl in ausgezeichnete Küche, erfreue mich aber über Value for money guten Mittagstischen. KHC ist so ein Kandidat bei mir gewesen.

      Und hier finde finde ich bei den US Consumern in diesem (Deep) Value Bereich The Campbell’s so wie Du ebenfalls gut und habe hier dieses Jahr aufgebaut. Dort ist viel passiert in der letzten Zeit, was meines Erachtens viele Anleger noch nicht richtig auf dem Schirm haben.

      JM Smucker wäre für mich persönlich auch ein Kandidat mit Value. Allerdings ist zum Beispiel Morningstar ein Fan von The Campbell’s und hält sie für unterbewertet, von JM Smucker aber weniger, denen sie auch keinen Moat zugestehen. Auch das Kaffee Geschäft von JM Smucker ist wackelig. Ich fühle mich aber trotzdem wohl, denn ich habe nicht zu teuer eingekauft.

      Noch ein Kandidat aus dem US-Consumer mit Deep Value wäre für mich Clorox, von denen Morningstar ein riesiger Fan ist und sie ebenfalls für krass unterbewertet hält. Habe bei 103 Euro eine volle Position aufgebaut und würde unter 100 Euro immer wieder doch was nachlangen wollen.

      Es gibt natürlich noch andere Titel, die gerade interessant sind….

  15. Avatar von Thomas
    Thomas

    Hi Manfred, ja Lebensmittel-Blues,
    langatmiges, zähes Thema. Bestes Negativ-Beispiel ist m.E. Kraft Heinz, wo in social media seit Wochen und Monaten für einen Einstieg getrommelt wird, weil sie vom Preis runtergekommen sind und es ja bald aufwärts gehen müsse. Im Ergebnis hat Kraft Heinz gefühlt am Ende jeder Woche nochmal weitere 5% verloren und ein Ende ist nicht in Sicht. Bis heute. In Euro ist der Schmerz noch größer. Consumer Defensive hat seit etwa einem Jahr ein Abo auf die letzten Plätze im Börsengeschehen gebucht und sitzt auf den letzten Plätzen wie mit einem Betonsockel am Bein.
    Wenn man dann
    noch in die Gruppe Consumer Defensive hineinschaut, sind wieder packaged Fopds die letzten der letzten . zuverlässig zusammen mit Beverages. das gleiche Drama.
    Die entwickelten Märkte weisen kein Wachstum mehr auf. Solange die Inflation das sehr niedrige Volumenwachstum/Nachfragewachstum Herstellerseitig und Verbraucherseitig konterkariert und an der Inflation ändert sich die nächste Zeit nichts mehr, wird eher schlimmer, solange bleiben die Packaged Foods festgeklebt. Die Kosten steigen im Gleichmaß mit oder schneller als Ertrag, die Konkurrenz ist groß, keine Preissetzungsmacht.
    Der Ertrag aus Börseninvest in packaged Foods liegt unter der Inflation außer jemand hat Uraltbestände, aber für Neuinvestitionen? Da gibt es 5 Branchen, die besser laufen. Im Moment reizt mich an der Branche gar nichts. Hier kann man mit Neueinstiegen auch noch ein halbes oder ein Jahr warten und inzwischen gibt es besseres.
    Die Zeiten werden schnelllebiger und die Investoren wollen heute Rendite und nicht erst in 5 Jahren.
    Wer Zeit hat, kann ja jetzt reingehen, das Abwärtsrisiko ist begrenzt.
    Ein Blick auf den Chart von Kraft Heinz und der Appetit vergeht wieder auf Aktien aus dem Segment. General Mills sieht doch genauso lausig aus.

    1. Avatar von Claudio
      Claudio

      Sonoco Products und Flower Foods, könnte man sich auch noch anschauen in dem Zusammenhang!
      Nice Weekend

  16. Avatar von Tobs
    Tobs

    Hallo @Manfred.

    Zur Bilanz von General Mills kann man natürlich ein wenig interpretieren. Ich sehe die von Dir adressierten Punkte nicht so kritisch, bzw. würde sie schlicht wohlgefälliger einordnen.

    #Steigende Dividende bei sinkendem FCF: Das ist vielleicht weniger ein strukturelles Problem, sondern zeigt eher, dass das Unternehmen bewusst optimiert zwischen Ausschüttung, Schulden und CapEx (Ausbalancierung). Nach der Blue Buffalo Akqui lag der Fokus des FCF auf dem Schuldenabbau, danach sind dann wieder die Buybacks gestiegen. Die Buybacks gehen zwar natürlich nicht in den FCF rein (sie werden ja aus dem FCF finanziert), beeinflussen aber trotzdem die Cash-Struktur. Da General Mills wieder mehr in Buybacks aus dem FCF gesteckt hat, ist vielleicht weniger Reserve für CapEx und Working Capital verblieben. Das führt zeitweise zu niedrigeren FCF Werten. Das sind meines Erachtens aber temporäre Effekte. Und natürlich spielen derzeit – was hoffentlich auch temporär ist – gestiegene Inputkosten (wie bei allen Consumers) eine relevante Rolle. Ich finde den FCF über über viele Jahre betrachtet (die Betrachtung eines Langfristzeitraums ist ohnehin meines Erachtens für sämtliche Margen-Fragen besonders relevant) sehr stabil und gewisse Schwankungen sind meines Erachtens halt Teil eines Modelling/Engineerings, je nach dem, wo gerade innerhalb der Gesamtunternehmensteuerung die Prioritäten liegen. Aber an der operativen Leistungsfähigkeit von General Mills hätte ich deswegen keine Zweifel anzumelden, würde das jedenfalls nicht überinterpretieren. Das sind graduelle, normale Schwankungen meines Erachtens (wenn man sich die sehr langfristigen Entwicklungen anschaut).

    #Negatives Working Capital – Geld muss nachgeschoben werden: Bitte nicht vergessen, wir befinden uns mit General Mills in der Lebensmittelindustrie. Negative Working Capital sind hier normal und bis zu einem gewissen Grade sogar positiv zu bewerten! Die Kunden von General Mills (Retailer/Einzelhändler) bekommen von ihren Kunden (Endverbraucher) sofort Geld, müssen aber General Mills typischerweise als Lieferanten erst später bezahlen. Das ist Industrie-Usus. Das ist als kein Liquiditätsrisiko, sondern schlicht normale Cash Conversion.

    #Steigender Goodwill: Ich bin kein Accountant oder Prüfer. Aber Goodwill verteilt sich meines Erachtens durch Accounting Effekte auch etwas weiter nach hinten. Vielleicht spielt hier noch Blue Buffalo rein, also es werden noch kleine Anteile entsprechend im Accounting nachgeschoben? Keine Ahnung. Relevant finde ich, dass es anscheinend zu keinen größeren Abschreibungen kommt.

    #Verschuldung: Ja, die muss man immer im Auge behalten. Aber Kontext: Blue Baffalo wieder! Da ging das Verhältnis Netto-Schulden/EBITDA auf >4. Hier hat General Mills zwischenzeitlich die Bilanz wieder gut repariert und den Hebel gut abgebaut. Der Umsatz ist zwar schwach (wie bei nahezu allen Peers auch), die Margen bleiben aber sehr stramm. Eine Gefahr, die Schulden nicht zu bedienen, kann ich hier echt nicht erkennen.

    @Thomas:
    Nein, für KHC gewinnt man derzeit keinen Schönheitspreis. Es kommt allerdings selten vor, dass Unternehmensnachrichten richtig geil und Kurse auf All Time Low sind. Ich kenne auch keine Top angesagten Stadtviertel und Fire Sales bei Immobilien. Man muss sich selbst die Karten legen, ob man glaubt, mit permanenter Rotation den Markt in jeder Jahresscheibe schlagen zu können. Ich schaue nicht auf Scheiben, sondern auf die langfristige Performance meines Depots und den steigenden Cash Flow. Für diesen Zweck können Unternehmen, die sehr cash generativ sind, Sinn machen, wenn sie 3-U a la Peter Huber sind. Viele Cash Flow Monster wurden abgeschrieben, eine MCD schon, eine P&G schon usw. Jetzt wirst Du sagen, wie kannst Du eine KHC mit MCD von der Qualität her vergleichen? Kann ich! Denn damals wurden solche Unternehmen ähnlich kritisch bewertet, da sah man sie auch nicht so stark wie heute. Am besten ein Unternehmen nur kaufen, nicht weil man den Kurs attraktiv findet, sondern weil man sich mit seiner eigenen Investment-These identifizieren kann (egal welche, aber wenn man keine hat, und das Chart Bild eine Investment-These ersetzt, ist man verdammt – meine Behauptung!). Bei mir ist es die Cash Generierung, die mich interessiert, und die sich sogar die letzten Jahre gar verbessert hat. Die Probleme sind nicht zu negieren, aber gut gepreist. Und viele Teile der Probleme sind nicht KHC-spezifisch, sondern betreffen die anderen Peers auch. Gerade dann finde ich einen Einstieg interessant. Das muss aber jeder für sich selber wissen. Mein Punkt ist nur: Wenn Du Unternehmen nur danach auswählst, ob der Kurs/Chart attraktiv aussiehst, wirst Du – wenn Du ein Depot über 20 Jahre+ aufbaust – zwangläufig prozyklisch, weil jedes Deiner Unternehmen schlechtere Phasen mitmachen wird. Das wird dann schnell alles ein bisschen wild.

    1. Avatar von Manfred
      Manfred

      @ Tobs

      Hi,
      da ich hier ueber die zeit hinweg den eindruck bekommen habe, dass du dich bei der lebensmittelindustrie gut auskennst und auch investiert bist, hab ich mal das working kapital von etwa 6 food firmen verglichen : das schlechteste working kapital unter ihnen hat tatsaechlich general mills ! Schon etwas extrem bei denen ! ( current ration ~0.6, die meisten lagen so knapp unter 1 bis 0.8) . Kann bedeuten : wenn das so weitergeht (0.6), dann besteht langfristig die gefahr einer sich beschleunigten verschuldung, bzw einer dividenden kuerzung ( ist momentan natuerlich nicht akut !)
      Auch Unilever kommt hier nicht so richtig in die poette. Zu meiner ueberraschung hab ich festgestellt, dass kraft heinz die liga anfuehrt mit einem sogar positiven WK ! Vielleicht ist das ja mit ein grund, warum der WB die KH als eine ‚wonderfull company‘ bezeichnet hat.

      Zum zahlungs delay : der ist unter „accounts receivables“ in den „current assets“ , also auch im WK enthalten, egal wielange die kurzfristgen zahlungsrueckstaende auf sich warten lassen. Bin mir nicht sicher, aber selbst ein halbes jahr muesste immer noch als accounts reveivable durchgehen.

      Glueck auf !

  17. Avatar von Thomas
    Thomas

    Eventuell ist die Idee gar nicht so verkehrt,
    in die hinterste Ecke vom Depot, wo man nie hinschaut einfach eine Startposition eines Nahrungsmittel/Consumer Staples ETF hinzulegen, darauf einen Sparplan zu starten und in einem Jahr zu schauen, was draus geworden ist. Der Zeitpunkt wäre ja nicht schlecht. Die zahlen oberhalb von 2,5% aus. Wenn man denkt , das daran wenig falsch ist, ist es im Umkehrschluss vlt sogar richtig..
    Haken an das Thema und man kann sich das nächste Thema anschauen.

  18. Avatar von Hansi
    Hansi

    Lebensmittel machen 12% in meinem Depot aus und Kraft und Nestle sind zwei Top10 Positionen. Inzwischen über 20 Positionen, viele davon rot. Ingesamt bin ich in dem Bereich bei er roten Null. Dividende fließt , aber positives gibt es für mich nicht zu berichten. Volumenrückgänge und den Umsatz nur durch steigende Preise und reduzierten Wareni halt zu verärgern ist auf Dauer keine gesunde Basis für Wachstum und Kurssteigerungen. Der Mittelstand in dem westlichen Ländern wird durch eine absurde Steuer und Sozialabgabenlast ausgepresst. Man rackert sich ab, um bis zu 70% an direkten und indirekten Steuern + Sozialabgaben abzudrücken und selbst dann bei der Erbschaft noch abgezockt zu werden. Die Eigenmarken rollen das Feld von unten auf und es kaufen immer weniger Marken. Der Einzelhandel gewinnt immer mehr Marktmacht und die Eigenmarkenproduzenten verdienen auch nicht viel. Die Konzerne haben viele viel zu hohe Schulden und machen Aktienrückkäufe auf Pump. Der Einzelhandel hat selber geringe Margen. Ich würde als Markenkonzerne sämtliche Eigenmarkenhersteller für nen Appel und nen Ei aufkaufen, weil bei deren geringen Margen kosten die nicht viel. Mal sehen wie die nächsten Preisverhandlungen ablaufen.
    Es macht auch keinen Sinn stets auf Eigenkapitalrendite zu schauen, sondern die Gesamtkapitalrendite sollte maßgeblich sein. Dann verbieten sich Aktienrückkäufe bei hohen KGV’s. Die Werte werde ich unverändert langfristig halten, obwohl ich in vielen Fällen enttäuscht. Marken verlieren immer mehr ihren Glanz.

    Diese Branche sollte zusammen mit Pharma (16%) deren Werte ich auch zu vernüftigen Preise im Depot habe, der Schutzwall im Falle eines Crashes werden. Aber nach dem Trump-Deal können nach der Schlachtung
    der goldenen Kuh US-Markt, alle Pharmawerte aufgrund sinkender Margen etwas abwerten. Auch die Branche hyperventiliert mir mit überteuerten Fusionen, die nach dem Deal aber zukünftig günstiger werden sollte. Beispielsweise hat sich Teva mit ihrer 40 Milliarden-Übernahme für den Generikakonkurrenten fast selbst zerstört.Zum Glück haben die Ruhe bewahrt und die Kurve gekriegt. Wie Pfizer sich trotz des Corona-Goldrausches so stark für Übernahme verschulden mußte, ist mir ein Rätsel. Es wird in dieser Branche einfach einfach zuviel Geld vergeudet. Um mich vor der Patentablaufzyklik der Branche zu schützen, bin ich gefühlt an fast jedem Unternehmen beteiligt. Einer verliert ein Patent, der andere haut nen Blockbuster raus. Im Summe kassiert die Branche selbst nach dem Deal noch unverschämt ab.

    Chemie ist bei mir mit 7% und zahlreichen Titeln stark vertreten. Die Branche ist sehr zyklisch und BASF ist bei mir ein Top10-Wert der minimal im Plus ist. Also bei BASF würden mich auch Kurse um 30€ nicht mehr überraschen. Deutschland kann aktuell mit der katastrophalen Selbstmordenergiepolitik nicht mehr international konkurrenzfähig sein. Deshalb habe ich auch nur Titel die international unterwegs sind. Trotzdem befürchte ich insgesamt weitere Kurzstürze bei Chemie. Ich mach nur drei Kreuze, wenn der Covestro-Deal für 62 € endlich genehmigt wird. Jedenfalls BASF baue ich langfristig ab.
    Ehrlich gesagt habe ich keinen wirklichen Plan. Mein größter Fehler war es, in den letzten 10 Jahren nicht zumindest Startpositionen quer durch den IT/KI/Softwaremarkt zu bilden. Bis auf Alphabet und Cisco steht ich dort blank.

  19. Avatar von Thomas
    Thomas

    Hi Hansi, wenn Dich die Kannibalisierung der Marken durch Eigenmarken im Einzelhandel ärgert, dann halte doch Aktien vom Einzelhandel. In Englisch würde man Food Retailer sagen. Der MSCI Europe Food & Staples Retailing Index letzte drei Jahre ist etwa 20% gestiegen. Der MSCI World Food & Staples Retailing Index letzte drei Jahre +17% etwa.

    Ich halte aus diesem Grund Ahold Delhaize, hatte eine zeitlang Costco Wholesale und Walmart, die aber immer wieder zu zeitig verscherbelt.
    Es gibt schon einen Grund, warum zum Beispiel Lidl und Schwarz(Dieter Schwarz), Aldi und Konsorten nicht börsengehandelt sind.
    Die besten börsengehandelten Retailer (nur Europa, Kursperformance) sind Ahold Delhaize, Tesco Plc. und J Sainsbury plc. Sowas kann man global auch leicht screenen.

    Hansi, wenn Du schreibst Du hast keine Plan, wäre der erste Schritt zu besseren Ergebnissen, sich mal einen Plan zu machen… nix für ungut ..

    Es gibt genügend Gründe in der derzeitigen Zeit für wirtschaftliche Larmoyanz, aber die gab es immer zu allen Zeiten. Persönlich ist das fürs vorankommen an der Börse doch eher hinderlich. Jeder Nachteil der einen Firma impliziert einen Vorteil der Konkurrenz.

  20. Avatar von UrsprungsFrank
    UrsprungsFrank

    Hallo Hansi,

    für mich ist Deine offene und ehrliche Darlegung Deiner Investmententscheidungen sehr wohltuend. Wir haben zwar in anderen Bereichen größere Dissenz in Deinen hiesigen Gedanken finde ich mich aber häufiger wieder.

    Wenn Tobs seinen kühnen Investmentansatz (ist nicht negativ gemeint!) darlegt, so möchte ich zu bedenken geben, dass für viele ein Crash mental nicht spurlos vorbeigeht. Dabei haben wir ein Problem mit dem Corona-Crash, der kein Crash war. 2008 war das eigentliche Szenario, weil in dieser Zeit die Kurse quasi in einer Salamitaktik über mehr als ein Jahr peu a peu absolut drastisch in die Knie gingen (Sept.2007 bis November 2008). Das Gleiche gilt auch für 2000ff. Und das muss man mental aushalten! Nur, derzeit wähnen viele, dass Crashs ablaufen wie Januar/Februar 2020 zu Corona-Zeiten. Und nach November 2008 schossen die Kurse nicht gleich wieder in die Höh, ganz im Gegenteil zu 2020.

    2008 wurden nicht nur Aktien sondern im Grunde alle(!) Assetklassen gewaltig angefressen. Überlegungen, dass mit bestimmten Themen-Aktien (z.B. Consumer) die Talfahrt nur marginal abläuft, ist gemäß 2000 und 2008 eine falsche Vorstellung. Aufgrund von Nachschussforderungen wird allenortens Geld gesucht und alles zu Geld gemacht. Am besten natürlich dort, wo es mit einem Klick am einfachsten geht.Immobilien sind in einem solchen Szenario zum Teil behäbiger, Immobilienfonds aber eben wiederum nicht …

    Ich bleibe dabei, Cash in diesen Tagen bis zu 20- 30% des Gesamtvermögenswert in fluiden MItteln ist King. Ich kann da einfach ruhiger schlafen. Und mein Schlaf ist mit wichtiger als Geld ;-) Tobs ist halt cooler, wenn auch der Gewinn eigentlich im Einkauf liegt …

    Gruß Frank

  21. Avatar von Thomas
    Thomas

    Und liebe Leute, noch ein nettes Gimmick,
    ich habe mal just for Fun mein komplettes Depot aus Divvy-Diary (die Text/Zahlenversion/Anteile in Prozent) rauskopiert und Grok zum Füttern gegeben. Grok macht in wenigen Sekunden ein komplett professionelles Depotroast. Ich habe zusätzlich die Fragestellung eingebaut, mir die ersten drei handelskostenschonenden Steps zur Ertragsoptimierung
    vorzuschlagen und das Ergebnis ist verblüffend realistisch und sehr gut.
    Man kann das im Chat Modus oder Expertenmodus noch verfeinern, Das ganze innert Sekunden. und kostenlos. Wahnsinns KI auf hohem Niveau.
    Ob man das umsetzt, steht auf einem ganz andern Blatt. Aber auf jeden Fall eine Inspirationsquelle.

  22. Avatar von UrsprungsFrank
    UrsprungsFrank

    „ Ob man das umsetzt, steht auf einem ganz andern Blatt“

    Wirst Du es umsetzen? Und wenn nicht, warum nicht. Kann man ja vielleicht abstrakt beantworten. Ist schon spannend.

    Gruß Frank

Kommentar verfassen


Neueste Kommentare auf Divantis: