So kann es gehen: da kündigt das Unternehmen der Nahrungsmittelbranche eine Dividendenerhöhung von fast 10% an und was macht die Aktie am selben Tag? Verliert mehr als 5%.
Für die Märkte ist die Dividende offenbar nicht so wichtig wie für mich. Sie schauten mehr auf die gleichzeitig bekannt gegebenen Quartalszahlen und die lagen teilweise unter ihren Erwartungen.
Warum ich die ganze Konstellation für durchaus interessant halte und mein Blick langfristiger ausgerichtet ist, erfährst Du in diesem Beitrag.
Ebenso natürlich alle Details zur neuen Quartalsdividende, denn sie wurde jetzt schon ausgezahlt.
Nachdem die Aktie im letzten Jahr mein Top-Performer im Dividendendepot war (+36%), schwächelte sie zu Jahresbeginn deutlich. Dann erklomm sie jedoch ein neues Allzeithoch, gab diese Gewinne inzwischen aber wieder ab.
Das Unternehmen mit dem Auf und Ab in diesem Jahr ist General Mills. Den US-Hersteller von Lebensmitteln und Tierfutter habe ich hier ausführlich vorgestellt.
Im 10-Jahres-Chart siehst Du, dass die Aktie nach einer langen Durststrecke ab Mitte 2021 (kurz nach meinem letzten Nachkauf!) durchgestartet ist und auch jetzt noch deutlich über meinem Einstand liegt. Allerdings ist das Chartbild mit einem Doppel-Top nun nicht mehr so entspannt:

Dividendenzahlung
General Mills zahlt erstmals eine Quartalsdividende von 0,59 US$ je Aktie (zuvor: 0,54 US$). Das ist eine Erhöhung um 9,2%. Für die 165 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 97,35 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,1018 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 75,11 €. Sie wurde mit Wertstellung 01.08.2023 überwiesen.

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann wird innerhalb eines Jahres 2,36 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 74,52 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 3,2%.
Perspektiven
Was für ein verändertes Bild innerhalb von nur drei Monaten! Bei der letzten Dividendenzahlung lag der Total Return (Kursentwicklung und Dividendenzahlungen) von General Mills seit Jahresbeginn noch bei +5%. Jetzt, obwohl es die dritte Dividende und noch dazu eine 9%-Erhöhung gab, bin ich bei -12%. Innerhalb von drei Monaten also gute 20% im Aktienkurs verloren.
Da muss doch was passiert sein! Ernüchterung ist eingekehrt. Bisher stand die Aktie für Resistenz gegen Inflation, die Konzentration auf eine dynamische Branche und gute Geschäftsergebnisse.
Nun meldete General Mills nicht nur seine Quartalsergebnisse, sondern schloss damit auch schon das „Geschäftsjahr 2023“ ab. Es endete im Mai.
Die Überschriften lasen sich eigentlich ganz gut, gestört haben die Details im Kleingedruckten. Im Gesamtjahr stand ein organischer Umsatzanstieg von 10%, der zu einem angepassten operativen Gewinnanstieg von 8% in gleichbleibenden Währungen führte. Der Gewinn je Aktie (angepasst und in gleichbleibender Währung) stieg um 10%. Damit wurde die eigene Prognose übertroffen.
Tatsächlich hat der bereinigte Gewinn je Aktie allerdings 2% abgenommen – der starke US-Dollar drehte hier die Vorzeichen. Übrig blieben 4,31 US$ je Aktie. Bei einem Aktienkurs von 74,34 US$ übrigens – trotz des Kursrückganges – ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,2.
Was mich an den Quartalsergebnissen besonders gestört hat, kommt in folgender Übersicht zum Ausdruck:

General Mills ist es zwar gelungen, die Preise um 11% zu erhöhen. Gleichzeitig ist das verkaufte Volumen aber um 6% zurückgegangen. Und das zeigt dann auch klar, dass an der Preisschraube nicht unendlich gedreht werden kann.
Gleichzeitig ging die Bruttomarge um 180 Punkte auf 34,4% zurück – bedingt vor allem durch höhere Kosten. Die Gewinnmarge ging sogar um 450 Basispunkte zurück.
Damit lieferte General Mills ein sehr schwaches Schlussquartal seines Geschäftsjahres ab. Und das verstärkt – verständlicherweise – die Sorge, dass das neue Geschäftsjahr ebenso schwach werden könnte.
Die Prognose, die General Mills dafür veröffentlichte, ist zurückhaltend, aber nicht so schlecht wie der Aktienkurs antizipiert: Der organische Umsatz soll um 3-4% zulegen. Der angepasste operative Gewinn soll, genau wie der angepasste Gewinn je Aktie, 4-6% steigen (jeweils in konstanten Währungen).
Das ist eine solide Prognose, die jedoch im Laufe des Geschäftsjahres sicherlich noch angepasst werden wird.
Und eins ist auch klar: entweder muss das Wachstum zulegen oder Aktienkurs noch nachgeben. So passen die Werte nicht zueinander. Zu geringes Wachstum bei zu hoher Bewertung.
Ich blicke deshalb eher auf das Positive: General Mills zahlt seit 124 Jahren ununterbrochen eine Dividende. Und das Management zeigt mit der deutlichen Erhöhung, dass es zuversichtlich für die nächsten Quartale ist.
Ich sehe deshalb eher die Chance, dass die Aktie wieder in eine
Region kommt, in der es Sinn macht, sich mit einem Nachkauf zu beschäftigen.
Ich bin fundamental weiterhin vom Unternehmen überzeugt und sehe insbesondere den Tierfutterbereich als sehr interessant an.
Im Moment ist die Aktie charttechnisch angeschlagen und es gibt eigentlich auch keinen Grund, sie jetzt zu kaufen. Ich warte deshalb entspannt – entweder auf Kurse um 60 US$ oder deutlich bessere Ergebnisse in den kommenden Quartalen.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | General Mills |
| ISIN: | US3703341046 |
| Im Divantis-Depot seit: | 23.06.2014 |
| Letzter Nachkauf am: | 18.02.2025 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 175 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 44,54 € |
| Gesamtkaufpreis: | 7.794,71 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 2.145,38 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |

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