Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht. In diesem Fall hatte ich kontinuierlich in einen Abwärtstrend hineingekauft. Und dann nahe des Allzeittiefs zur Mitte des Jahres meine Zielposition aufgebaut gehabt. Und inzwischen steht die Aktie wieder so hoch, dass ich tatsächlich mit ihr im positiven Terrain angekommen bin.
Hinzu kam die erste Dividendenerhöhung und eine Stabilisierung in den Geschäftsergebnissen. Nun blicke ich bereits in das nächste Jahr und bin überzeugt davon, dass die Aktie deutlich weniger Kursschwankungen haben wird. Einfach weil ihr Geschäft schwankungsarm ist und externe Faktoren, die für Unsicherheit sorgten, nun weggefallen sind.
Was es damit genau auf sich hat und warum ich den Titel teilweise auf Augenhöhe mit Global Playern wie Procter & Gamble oder L’Oréal sehe, erfährst Du in diesem Beitrag.
Kenvue (KVUE) ist die ehemalige Verbraucherproduktesparte von Johnson & Johnson. Das neue Unternehmen habe ich hier ausführlich vorgestellt.
Kenvue kam zunächst mit relativ wenig Free Float an die Börse und entwickelte sich mit Kursen von über 27 US$ sehr gut. Nach dem Split-off waren dann hohe Stückzahlen verfügbar und der Kurs legte den Rückwärtsgang ein. Ich habe stetig zugekauft, in der Regel kleine Stückzahlen. Im Juni 2024 erreichte ich dann die runde Stückzahl von 200 Aktien und zahlte für den letzten Nachkauf 18,73 US$. Seit August stieg der Aktienkurs dann endlich an und notiert nun um 24 US$:
In der kurzen Börsenhistorie liegt das Allzeithoch bei 27,80 US$ im Mai 2023 und das Allzeittief bei 17,70 US$ im Juli 2024.
Dividende
Kenvue zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,205 US$ je Aktie. Sie war erst im Vorquartal um 2,5% erhöht worden. Dividendenberechtigt in meinem Depot sind 200 Aktien. Ich erhalte damit eine Brutto-Dividende von 41,00 US$. Die Kenvue-Aktien lagern in meinem US-Depot bei tastytrade. Dort werden mir als deutschem Anleger 15% Quellensteuer abgezogen, um die Versteuerung der Dividende in Deutschland muss ich mich dann selber kümmern. Tastytrade zahlt mir also eine Netto-Dividende von 34,85 US$ aus.
Die Berechnung für die deutsche Steuer sieht so aus: Der Referenzkurs der EZB lag am 27.11.2024 bei 1,0531. Die Bruttodividende von 41,00 US$ beträgt also 38,93 €. Die Kapitalertragsteuer darauf beträgt 25%, das sind 9,73 €. Darauf angerechnet wird die Quellensteuer (5,84 €), so dass die Bemessungsgrundlage für den Solidaritätszuschlag bei 3,89 € liegt. Davon werden 5,5% berechnet, das sind 0,21 €. Im Ergebnis lautet die Rechnung damit:
38,93 € Brutto-Dividende
-9,73 € Kapitalertragsteuer
-0,21 € Solidaritätszuschlag
= 28,99 € Netto-Dividende
Meine steuerliche Netto-Dividende beträgt damit 28,99 €.
Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann zahlt Kenvue eine Jahresdividende von 0,82 US$. Bei einem Aktienkurs von 24,13 US$ (Schlusskurs am Dividendenzahltag) ergibt das eine Dividendenrendite von 3,4%. Mangels belastbarer Historie ist aber nicht sicher, ob die Quartalsdividende auch im nächsten Jahr wieder erhöht wird und die tatsächliche Dividendenrendite bei einem heutigen Kauf damit sogar noch höher liegt.
Durch den zwischenzeitlichen Kursanstieg ist meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) erstmals höher als die aktuelle Dividendenrendite. Ich habe 4.299,44 € für die 200 Aktien bezahlt. Würde die Brutto-Dividende von 38,93 € im Quartal viermal bezahlt, erhielte ich 155,72 € für ein volles Jahr. Das entspricht einem YoC von 3,6%. Da ich die Aktien ja in einem US-Depot liegen habe und die Dividenden in US-Dollar erhalte, kann ich auch einen YoC rein auf US-Dollar-Basis berechnen. Mein Original-Einstand liegt bei 4.790,40 US$. Darauf erhalte ich innerhalb eines Jahres eine Brutto-Dividende von 164 US$. Das entspricht einem YoC von 3,42%. Mein Vorteil kommt somit derzeit ausschließlich durch den starken US-Dollar zu Stande.
Perspektive
Noch wenige Handelstage, dann hat Kenvue sein erstes volles Börsenjahr hinter sich. Gestartet war die Aktie mit einem Kurs von 21,53 US$. Mit jetzt gut 2,50 US$ mehr liegt das Kursplus zwar „nur“ bei 11,6%. Das ist klar unterdurchschnittlich gegenüber dem S&P 500. Aber ich sehe das Börsenjahr trotzdem positiv. Denn Kenvue konnte langsam Vertrauen aufbauen. Die Dividendenerhöhung zur Jahresmitte und ordentliche Quartalsergebnisse führten dazu, dass sich die Aktie gefangen hat und vom Jahrestief deutlich entfernen konnte.
Nun setze ich darauf, dass sich Kenvue ab 2025 als „ganz normales“ Unternehmen entwickelt. Die Beteiligung von Johnson & Johnson ist mittlerweile komplett abgebaut
Und es kann nun für jeden Quartalsbericht ein Vorjahreswert als Vergleich herangezogen werden, der nicht mehr pro-forma ist, sondern tatsächlich in 2024 erzielt wurde. Und natürlich bin ich auch zufrieden, dass ich mit meinem Engagement mittlerweile nicht mehr in der Verlustzone bin. Es macht einfach mehr Spaß, wenn ein grünes Plus neben der Depotposition steht!
Zuletzt hat Kenvue die Ergebnisse für das 3. Quartal 2024 berichtet. Positiv zu sehen waren darin vor allem Produktivitätsgewinne und Effizienzinitiativen in der globalen Lieferkette, die zu einer Erhöhung der Bruttogewinnmarge um 100 Basispunkte auf 58,5% führte.
Trotz eines Rückgangs des Nettoumsatzes um 0,4% verzeichnete Kenvue ein organisches Wachstum von 0,9%. Dies wurde durch eine Wertrealisierung von 2,5% (Preis- und Mixänderungen) erreicht, obwohl das Volumen um 1,6% sank. Ähnlich wie Procter & Gamble gelang es Kenvue also immer noch, ein wenig an der Preisschraube zu drehen. Das spricht für starke Marken und eine hohe Kundentreue. Marktanteile konnten im Bereich Selbstpflege hinzugewonnen werden. Volumenrückgänge waren vor allem im Bereich Hautpflege und Schönheit zu verzeichnen. Auch das sind Bereiche, die ich bei meinem Depotwert L’Oréal als unter Druck stehend beobachte.
Der Gewinn je Aktie sank gegenüber dem Vorjahresquartal von 0,23 US$ auf 0,20 US$. Im Vorquartal hatte er aber nur bei 0,03 US$ gelegen. Nach Anpassungen lag der Gewinn je Aktie sogar bei 0,28 US$.
Wirklich interessant fand ich, dass die Konkretisierung der Prognose die Börse überhaupt nicht beeindruckt hat. Erwartet wird für das Gesamtjahr 2024 zwar weiterhin ein Umsatzwachstum von 1-3%. Und organisch soll das Wachstum dabei 2-4% zulegen. Nun wird aber seitens des Managements jeweils das untere Ende der Spanne erwartet. Bei anderen Unternehmen führt so etwas auch gerne mal zu einem Kursrutsch. Bei Kenvue war davon nichts zu spüren.
Der angepasste Gewinn je Aktie soll weiterhin 1,10 bis 1,20 US$ erreichen. Damit wird Kenvue aktuell rund mit dem 21-fachen des Jahresgewinns bewertet.
Berücksichtigt man, dass eine Procter & Gamble aktuell eher beim 30-fachen gehandelt wird, dann ist das scheinbar günstig. Aber zwischen den Unternehmen liegen dann eben doch noch Welten. Sowohl in der Historie als auch in der Produktvielfalt und der schieren Umsatzgröße. Der Abschlag bei Kenvue ist deshalb durchaus berechtigt.
Wenn ich noch nicht in Kenvue investiert wäre, dann würde ich auch erst mal die Prognose für 2025 abwarten. Wird dort mit einem ähnlichen Wachstum wie 2024 gerechnet oder kann es sogar noch etwas zulegen? Erst dann lässt sich das aktuelle Kursniveau besser einschätzen.
Für mich selbst bleibt es bis auf Weiteres bei den 200 Aktien im Depot. Das ist eine schöne runde Summe und ich kann Kenvue weiterhin gut beobachten. Perspektivisch wünsche ich mir allerdings, dass der Depotwert in den fünfstelligen Bereich vorrückt. Das wäre vom jetzigen Punkt aus eine Verdoppelung – entweder im Aktienkurs oder in der Stückzahl. Vielleicht findet sich auch ein Mittelweg irgendwann. Dann würde ich noch mal nachkaufen und z.B. auf 300 Aktien erhöhen. Und den Rest müsste dann der Aktienkurs durch eine positive Entwicklung beitragen.
Aber auch hier gilt: Erst mal abwarten und entspannt in das Jahr 2025 starten. Eile habe ich nicht und bisher läuft ja auch alles in die richtige Richtung mit Kenvue.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Kenvue Inc. |
ISIN: | US49177J1025 |
Im Divantis-Depot seit: | 18.07.2023 |
Letzter Nachkauf am: | 25.06.2024 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 200 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 21,50 € |
Gesamtkaufpreis: | 4.299,44 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 178,86 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
für diesen Beitrag verwendete Quellen: |
Kenvue Reports Third Quarter 2024 Results |
Kenvue Increases Quarterly Cash Dividend |
Obwohl Kenvue von Johnson und Johnson stammt, fährt Kenvue jetzt im Fahrwasser
des Sektors Consumer Defensive mit, während J&J weiter im Sektor-Healthcare bleibt.
Seit der US Wahl genießt HealthCare ja nicht gerade VIP Status
also Consumer Defensive seit der Wahl +4,47% vs HealthCare -1,96%.
Also läuft auch Kenvue geringfügig besser als J&J.
wäre wenn, eher ein Grund, im Healthcarebereich mal nachzukaufen.
Consumer Cyclical laufen wesentlich besser zur Zeit.
Johnson und Johnson läuft nun schon länger gemächlicher , so das ich froh bin, die Position nach hinten verschoben zu haben.
Kenvue werde ich auf absehbare nicht Zeit aufnehmen. Procter&Gamble, Unilever, Church&Dwight reichen vorläufig. Im Anschauen verschiedener Aktien sind mir auch Colgate Palmolive positiv aufgefallen, die einen guten Job machen und in einem interessanten Preisbereich liegen.
Mit Colgate war man nie groß falsch, wenn man Zeit hatte.
Positiv aufgefallen auch Hims und Hers Health Inc. da ist mir eingefallen das die Ben doch erst kürzlich aufgenommen hatte:) Möglicherweise ein Upcoming Star, Schaue ich mir genauer an und hole mir die vlt auch.
(während Mainz Biomed ja nicht so toll läuft, die ich auch nie nehmen würde),
Grüße heute Kekse backen angesagt.
Hi Ben,
ich hatte ebenfalls in einigen Tranchen sehr gut aufgeladen.
Bin fast ein bist traurig, dass der Kurs so anzieht. Ich hätte gerne noch den alten Preisen die Position vollständig aufgebaut. Aber meinen Geiz interessiert natürlich niemanden.
Mit den Geschäftsbereichen Self care, Skin health & beauty und Essential health und den darin starken Marken ist Kenvue bestens sortiert.
Es ist vielleicht zynisch, aber ich vermute Kenvue profitiert von der neuen Regierung und dem neuen speziellen Gesundheitsminister in den USA. Denn wenn Leistungen im Gesundheitswesen reduziert werden, was passier dann: Die Menschen bekämpfen ihre Schmerzen, leider nicht ihre Probleme. Und davon dürfte Essential Helath profitieren. Ob das mir den Kursanstieg begünstigt hat? Weiß man nicht, mann kann die Börse ja nicht fragen.
Bin gespannt, wie das mit dem Baby Pulver weitergeht. Die Abschirmung von J+J bezieht sich ja nur auf Nordamerika. In der restlichen Welt scheint es aber keine Klageaktivitäten zu geben…?
VG
Tobs
Kenvue ist seit dem „IPO“ weitgehend eine Enttäuschung. Mit J&J verdient man als Aktionär leider seit Jahren wenig bis gar nichts. Die Performance und Rendite sind mit Blick auf den breiten Markt leider enttäuschend. Da kann man sich von der verlässlichen Dividende leider auch wenig kaufen. J&J bleibt vorerst noch im Depot aber macht mittlerweile weit unter 1% Gewichtung aus einfach weil sie „abgehängt‘ wird. Langsam muss da Dynamik rein kommen. Sonst kommt sie auf den Prüfstand.
Das sehe ich ganz ähnlich Stefan! Mangels frischem Kapital, hab ich kürzlich einen Teil meiner J&J veräußert und in Nike getauscht, da sehe ich auf die nächsten Jahre bessere Chancen auf ein Comeback und eine gute Entwicklung!
Gibt es hier in diesem Blog eigentlich Anleger, die ähnlich wie Buffett verfahren und massiv Cash anhäufen?
@ Claudio
ich selber nicht, bleibe voll investiert.
Klar weiß man nie, wann der Rutsch nach unten kommt. Aber wenn er erst in ein oder zwei Jahren kommt,
(der derzeitige Bullenmarkt ist statistisch gesehen noch relativ jung), dann hat man schon wieder viel verpaßt.
Helmut Jonen ist selber so, das er Dividenden jetzt spart/akkumuliert, aber hin und wieder kauft er doch nach.
zweitens weiß keiner, wie es um Warren Buffet wirklich gesundheitlich bestellt ist und vielleicht will er fairerweise seinem Nachfolger auch nur die nötige Beinfreiheit lassen. Oder sie finden wirklich nichts zu ihren Bedingungen, wo es sich lohnt, zu investieren.
Außerdem arbeitet doch sein Geld zu einem geilen Zins, warum dann was dran ändern. Ich weiß nicht wieviel Millionen er täglich oder Milliarden er halbjährlich mit seinem Cash verdient. Irgendwo gelesen, das Buffet schon 3% der US Verschuldung alleine hält (Achtung kann sein falsch)
Buffet ist für uns kleine nur bedingt zum Nachmachen.
Es ist glaube ich aber KEINE Angst vor einem Crash, so lese ich das.
noch was anderes
nach übereinstimmenden Medienberichten
arbeitet sich Chinas mächtigstes Gremium, das Politbüro an ihrer Wirtschafts- und Fiskalpolitik ab.
z.Bsp. hier
https://stock3.com/news/china-will-bei-geldpolitik-mehr-gas-geben-15869580
kann auch an anderen Stellen nachgelesen werden.
Wenn die Chinesen eins nicht sind, sie nicht blind. Sie sehen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten , die sie haben und arbeiten daran. Trumps Wahl hat den Druck natürlich verschärft.
Sie wissen auch ganz genau, das sie zwar ihre eigenen speziellen Ansichten zu fiskalischen Dingen haben, aber sie können sich auch nicht zur Weltwirtschaft isolieren.
Dann brauchen sie sich nur Nordkorea anzusehen.
Erst waren untergeordnete Behördenleiter befaßt, dann der Finanzminister himself
und als das nichts geholfen hat, geht jetzt das Politbüro ran. Hat also höchste Prioriät.
Klar machen sie das nicht fehlerfrei, sie haben auch nur die Erfahrungen, die alle anderen bisher auch haben und sie suchen und sie tasten sich heran,
um sich bei den Größenordnungen nicht zu vertun, aber die Kraft dazu haben sie allemal.
Aber wenn man sich in der Größenordnung vertut, ruft das wieder an anderen Stellen Probleme hervor, das wissen sie auch.
Jedenfalls sind ernsthafte und beharrliche Bemühungen jetzt sichtbar. China will nicht am Katzentisch sitzen.(und wird es auch nicht)
Hang Seng heute knapp 5% im Plus.
Tobs liegt möglicherweise mit starkem Hongkong Anteil richtig.?
1.) möglicherweise haben wir in China den Boden gesehen.
2.) einige „alte vertrauenswürdige (clevere?)Hasen“ haben sich zu günstigen Preisen in China eingedeckt.
3.) Mein Lieblingsthese der globalen Geldmengenausweitung wird wieder mal ganz aktuell bestätigt.
4.) vielleicht fällt für China in meinem Depot (neben CLP und Cosco Shipping,) die Tage jetzt auch noch etwas ab. Noch sind die Preise günstig.
Nur Gedanken dazu.
Hallo Thomas,
touché; ich habe heute morgen wieder einen HK-Titel aus dem (zyklischen) Konsumgüterbereich an den Börsen Frankfurt und Stuttgart massiv aufgestockt.
Mein Depot platzt mittlerweile richtig vor lauter asiatischer Titel, insbesondere HK, aus dem Bereich nicht-zyklischer sowie zyklischer Konsum, Health/Pharma, Infrastruktur und ein bisschen Insurance und Bank.
VG
Tobs
Ergänzung,
China , die Staats-Verschuldung zum BIP beträgt in China „lediglich“
90% vs Italien 141%, Frankreich 113%, Griechenland 153%,Spanien 105%, Belgien 106%,
USA 121%, Japan 250%.
Auch währungsseitig ist China peinlich um Stabilität bemüht ( relativ gesehen zum gleichen Schlendrian, wie es auch Europa und USA betreiben).
Man darf sie also auch hier nicht unterschätzen, sie haben genug Fiskalpower, um die Wirtschaft zu stützen. Gegenüber Rubel und JapanYen wertet der Renminbi CNY sogar permanent auf.
Hallo Thomas,
es ist nicht ganz so einfach, die Staatsverschuldung von China zu verobjektivieren.
Du beziehst Dich auf die offiziellen Zahlen, die indes von Ratingagenturen öffentlich angezweifelt werden. Es muss in China eine – der Größe nach nur schwer zu bestimmende – Schattenkreditwirtschaft geben. Die Frage ist daher, was rechnet man da alles rein. Den größten Posten nicht gut bekannter Schulden dürften die Lokalregierungen ausmachen, die massive Refinanzierungs Probs haben, nachdem sie ihre Ländereien wegen der Immobilienkrise nicht mehr verkaufen können.
Allerdings: Der größte Teil der ausstehenden Finanzierungen sind in eigener Landeswährung, also es bestehen geringe Währungsabhängigkeiten, etwa vom starken USD. Zweitens hätte es m.E. die Regierung in der Hand, die Inflation mehr zu reizen (im Moment hat man m.E. recht bewusst erst mal etwas die Luft aus der Deflationsblase gelassen). Hier gab es ja auch jüngste Meldungen, dass die Regierung die Geldpolitik in 2025 wesentlich stärker stimulieren wird.
Am Ende ist es ein riesiger Tanker, den die Regierung von China steuert. Und ich finde, sie bekommen die Balance ganz gut hin, Luft aus der Deflation rauszulassen, dabei immerhin noch zu wachsen und gleichzeitig die Wertschöpfungstiefe ihrer Industrie zu entwickeln. Damit gelingt ihnen, was den anderen Schwellenländern nie gelungen war, die in der sog. Schwellenländer Trap stecken geblieben waren. Wenn nun der Binnenkonsum wieder anzieht, wird auch automatisch wieder etwas mehr „gesunde“ Inflation ins Spiel kommen.
Aber hier hat man die letzten Jahre lieber lamentiert, wie „doof“ die Chinesen seien, dass sie nicht mit neuen Schulden das Wachstum treiben (bleiben nur Schulden übrig, aber keine Wertschöpfung ist entstanden) oder vermeintlich von Subventionen profitieren (meines Erachtens wenig bis kaum bewiesen, in der Regel können die Chinesen schlicht mittlerweile das wir früher konnten, skaliert industriel hochwertige Güter herstellen und das bei verlässlicher Industrie- und Energiepolitik des Staates). Ich bin sehr gespannt, was die Jahre in China kommen mag!
Offizielle und inoffizielle Statistiken, Schattenhaushalte, Sondervermögen, nicht bilanzierte Pensionsrückstellungen oder Verpflichtungen etc. etc.,
die buchhalterische Kreativität ist in Europa keinen Deut besser als in Amerika oder Europa oder in China. Das Maß an Misstrauen, was an chinesische Statistiken anzulegen wäre, ist in Realität m. E. genauso gross wie in Europa oder USA oder Japan. Mathematisch somit schon wieder zu vernachlässigen…
Beipflichtung auch von mir, lieber Stefan!
JnJ ist nach eingehender Analyse meines Depots (45 Aktien, 3 ETFs) der Titel, den ich am stärksten ins Auge fasse, zu verkaufen. Laut DivvyDiary sind Dividende und 5-Jahres-Div.wachstum okay, das CAGR/Gesamtwachstum liegt bei 5% jährlich. Das ist okay, jedoch nicht berauschend.
Schwer zu sagen, ob da noch Dynamik entsteht. Mancher Saurier ist ja leider schon ausgestorben…
Mein Einstandskurs liegt – leider – bei 157 EUR, das ist wohl entschieden zu hoch…
Merck & Co, Danaher, Abbott Labs, Amgen, UnitedHealth – Sind in meinem Depot alle besser gelaufen.
Habe kürzlich Regeneron als Wachstumswert dazu genommen, will ich langfristig halten.