Kann mal bitte jemand das Potenzial dieser Aktie heben?

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Ich bin ja eigentlich sehr geduldig mit meinen Aktien. Und vertraue dem Management, dass es die richtigen Entscheidungen trifft. Denn sonst hätte ich ja nicht in das Unternehmen investiert.

Bei dieser Aktie stimmen eigentlich auch alle Rahmenbedingungen. Neben eingeführten Produkten mit einer fast marktbeherrschenden Stellung ist man auch Marktführer in einem neuen, innovativen Sektor.

In den Geschäftszahlen ist Wachstum, die Jahresprognose wurde angehoben.

Was fehlt ist aber ein Anspringen des Aktienkurses und die früher übliche Dividendenerhöhung.

Warum ich nun der Meinung bin, dass sich dringend etwas ändern muss, erfährst Du in diesem Beitrag.

Als aufmerksamer Leser hast Du meine steigende Ungeduld sicher schon bei den letzten Dividendenzahlung von Kellogg gemerkt. Das Unternehmen habe ich hier vorgestellt.

Dividendenzahlung

Kellogg zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,57 US$ je Aktie. Für die 50 Aktien in meinem Depot bedeutet das eine Brutto-Dividende von 28,50 US$. Sie wird von der onvista bank zum Kurs von 1,2201 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 17,39 €. Sie wurde mit Wertstellung 15.12.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift Kellogg im Dezember 2020

Perspektive

Müsste das nicht eigentlich das Jahr schlechthin für Kellogg gewesen sein? Durch die Lockdowns und die Hamsterkäufe frühstücken die Menschen viel mehr zu Hause als zuvor. Mittags kochen sie sich dann fleischfreie Produkte und am Abend knabbern sie Chips. Mit Kellogg’s, MorningStar Farms und Pringles ist das doch eigentlich ein Home-Run!

Und genauso sehen auch die erneut angehobenen Geschäftszahlen aus. Die organischen Verkäufe steigen um 6%. Selbst der Gewinn je Aktie steigt um 2%. Und beim Cashflow werden 1,3-1,4 Mrd. US$ statt zuvor 1 Mrd. US$ erwartet.

Jedes andere Unternehmen könnte vor Kraft kaum laufen und würde seine Aktionäre mit Ausschüttungen und Aktienrückkäufen beglücken. Oder eine größere Übernahme verkünden und so die Marktposition weiter ausbauen. Und der Aktienkurs wäre in diesem Jahr ordentlich gestiegen.

Nicht so bei Kellogg. Die Dividende wurde erstmals seit vielen Jahren nicht angehoben. Der Aktienkurs liegt in US$ mehr als 10% unter dem Niveau vom Jahresanfang. Für europäische Anleger bedeutet das aufgrund der Dollarschwäche ein Minus von mehr als 20%.

Ich bin seit 2015 in der Aktie investiert. Nachdem es zunächst bis Mitte 2016 richtig abging mit dem Aktienkurs, sinkt er seitdem. Mal mehr, mal weniger. Spaß macht das jedenfalls nicht. So lange die Dividende erhöht wurde, war ich geduldig. Mittlerweile warte ich darauf, dass ein Hedgefonds einsteigt und mal richtig „aufräumt“.

Ich gebe der Aktie nun noch das nächste Jahr, um wieder Wind in die Segel zu bekommen. Schaue ich mir die Dividendenhistorie an, dann ist die Dividende seit 2006 jährlich gestiegen. Und auch in diesem Jahr steht noch ein Wachstum auf dem Papier. Denn die jetzige Quartalsdividende wurde im letzten Jahr zum dritten Quartal erhöht und in diesem Jahr durchgängig gezahlt. So ist die Jahresdividende 2020 noch 2 Cent höher als 2019.

Mit einer Anhebung der Dividende ist es aber nicht getan. Notfalls muss aus meiner Sicht ein Unternehmensteil abgespalten werden. Dafür bietet sich MorningStar Farms geradezu an. Als Marktführer in den USA für fleischlose Burger könnte dieses Geschäft sehr gut als Spin-Off an die Börse gebracht werden. Welches Potenzial da schlummert, kann man an Beyond Meat sehen. Die Marktkapitalisierung von Kellogg beträgt 21 Mrd. US$, Beyond Meat kommt auf 8 Mrd. US$ – bei einem Umsatz von lediglich 400 Mio. US$.

Keine Ahnung, ob meine Wünsche in Erfüllung gehen. Aber Ende 2021 werde ich Bilanz ziehen. Und wenn sich dann nichts verbessert hat, dann werde ich Kellogg aus dem Depot werfen. Und das frei werdende Kapital in andere wachstumsstärkere Titel investieren.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Kellogg
ISIN:US4878361082
Im Divantis-Depot seit:26.11.2015
Letzter Nachkauf am:08.12.2015
Stückzahl im Divantis-Depot:50
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:65,74 €
Gesamtkaufpreis:3.286,85 €
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:474,99 €
Verkauft am:21.06.2022
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:67,60 €
Gesamtverkaufserlös:3.380,00 €
Gewinn/Verlust:568,14 €
Gewinn in Prozent:17,29%

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4 Gedanken zu „Kann mal bitte jemand das Potenzial dieser Aktie heben?“

  1. Hallo Ben,

    ich weiß nicht wie du Aktien analysierst.

    Kellogg über 10 Jahre: Kursplus = 34%, Dividendenplus = 40%
    Procter&Gamble über 10 Jahre: Kursplus = 62%, Dividendenplus = 64%
    Unilever über 10 Jahre: Kursplus = 45%, Dividendenplus = 106%
    Nestle über 10 Jahre: Kursplus = 200%, Dividendenplus = 51%

    Angaben in Landeswährung

    Inflation 2% pro Jahr beträgt nach 10 Jahren 22%
    Inflation 3% pro Jahr beträgt nach 10 Jahren 34%

    Ich würde die effektive Inflationsrate eher bei 3% ansiedeln, und nicht die offizielle von unter 2%, die man uns suggeriert.
    Der gesamte Wertzuwachs einer Aktie sollte deutlich über die Inflationsrate liegen, du möchtest im Ruhestand etwas davon haben.

    Du hast ca. 60 Aktien im Depot, kannst du diese Menge überhaupt nachverfolgen. Ist es nicht sinnvoll, sich auf 25 bis 30 Aktien zu konzentrieren, nur die jeweils ein bis zwei Besten einer Branche.

    Mit welchen Hilfsmittel analysierst du deine und möglich neue Aktien?

    Kellogg habe ich seit vielen Jahren im Blick, auf Grund der o.g. Zahlen und weiterer Analyse ist diese Aktie für mich kein Thema.

    Beste Grüße

    Peter

  2. Ich hatte ja in deinem letzten Beitrag zu Kellogg geschrieben warum die Dividende usw. nicht angehoben wird.
    Mich wundert es daher nicht das die Dividende nicht angehoben wurde.
    Es gibt für mich auch aktuell keinen Grund das sich der Aktienkurs Richtung Norden bewegt.

  3. Da kann ich mich den ersten Kommentaren nur anschließen. Habe die Aktie vor 2-3 Jahren einmal näher betrachtet und als uninteressant eingestuft. Aber wenn nun die Zahlen stimmen – vielleicht ist noch 1 Jahr Halten ja wirklich der richtige Ansatz.
    Viel Erfolg damit!

    VG
    1Steven1

  4. Ein kurzer Blick in die Bilanzen :
    Verschuldung ist VIEL zu hoch, und
    das Working Capital ist permanent negativ. ( D.h. es wird nicht genuegend cash produziert, um den laufenden verpflichtungen nachzukommen zu koennen !)
    Beides sind Alarmzeichen !

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