Ist diese Aktie wirklich der ultimative Geheimtipp?

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Von einem der größten Technologiekonzerne hinab zu einem einfallslosen und schrumpfenden Laden, der nur von seiner Substanz zehrt.

Das war in den letzten Jahren der Weg dieser Aktie. Und alle, die – wie ich – auf einen Umschwung gesetzt hatten, wurden immer wieder enttäuscht.

Nun gibt es erneut Ankündigungen, die – wenn sie konsequent umgesetzt werden – den Turbo zünden könnten. Von manchem Kommentator wird die Aktie schon als zukünftiger Tenbagger gehandelt.

Wie ich das alles einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag. Außerdem natürlich die Details zur letzten Dividendenzahlung.

IBM (hier gekauft) hat in der Börsenwahrnehmung in den letzten Wochen eine ziemliche Wandlung hingelegt. Gründe dafür sind der neue CEO Arvind Krishna und seine Ankündigung, das Unternehmen aufzuspalten.

Dividendenzahlung

Doch zuerst zur Quartalsdividende: Sie beträgt erneut 1,63 US$ je Aktie. Für die 25 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 40,75 US$. Sie wurde von Trade Republic * zum Kurs von 1,2127 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 25,01 €. Sie wurde mit Wertstellung 10.12.2020 überwiesen. Die Abrechnung erfolgte allerdings erst 5 Tage später – was war da los?

Screenshot Dividendengutschrift IBM im Dezember 2020

Perspektiven

Die Situation bei IBM bedurfte eines Strategieschwenks. Da waren sich alle Beobachter einig. Das Unternehmen ist zu behäbig und die Wachstumsfelder können sich nicht gewinnbringend entfalten. Quartal für Quartal sanken Umsatz und Gewinn. Die Aktionäre wurden lediglich mit hohen Ausschüttungen bei Laune gehalten. Der Aktienkurs machte aber keine erkennbaren Fortschritte.

Kürzlich folgte nun die große Ankündigung: Im 4. Quartal 2021 wird sich IBM aufspalten. In einen alten Teil und einen neuen Teil. Der alte Teil wird die Beratungsleistungen umfassen und der neue Teil die zukunftsträchtigen Bereiche rund um die Cloud mit Red Hat usw.

Bis dahin ist es aber noch ein gutes Jahr und so lang werden die Aktionäre mit schwachen Quartalsergebnissen gequält. So ging der Umsatz im 3. Quartal um 3% zurück. Im Vergleich dazu: Der Cloudbereich wuchs um 7%, Red Hat allein sogar um 17%. Bis zum Spin-Off wird IBM nun einiges an Kosten produzieren und gleichzeitig versuchen, sich effizienter aufzustellen. So sollen allein in Europa rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Von Analysten wird die Aufspaltung gefeiert. Der Fokus kann sich dadurch endlich auf die Wachstumsbereiche richten. Morgan Stanley hält IBM deshalb schon für die Aktie des Jahres 2022, da sich dann der Erfolg des Spin-Offs zeigen werde.

Und der umtriebige Christian W. Röhl sieht IBM als Kandidaten für eine Verzehnfachung bis zum Jahr 2030:

Ich selbst glaube auch, dass die Perspektiven der „neuen IBM“ deutlich besser als vom alten Teil sein werden. Einfach weil dann durch die starke Fokussierung das Wachstumspotenzial deutlich wird.

Für Aktionäre soll der Spin-Off steuerneutral sein. Man erhält dann einfach die neuen Aktien zusätzlich ins Depot gebucht. Allerdings ist das noch mit einem Fragezeichen versehen, da bei US-Aktien die deutschen Steuerbehörden auch gerne mal andere Maßstäbe anlegen. Aber da ist ja noch genug Zeit, um sich damit näher zu beschäftigen.

IBM bleibt bei mir erstmal in der Halteposition. Wenn der Spin-Off dann konkreter wird und auch klar wird, wie viel neue für wie viele alten Aktien eingebucht werden, dann kann ich mir vorstellen, noch einmal einige Stücke nachzukaufen. Denn beide Positionen sollen bei mir auf eine akzeptable Größe kommen. Möglicherweise verkaufe ich aber nach dem Spin-Off auch den „alten Teil“ und investiere die Mittel in den „neuen Teil“. Aber das sehen wir dann in einem guten Jahr. Bis dahin kassiere ich erst mal noch ordentliche Dividenden von IBM!

Auf einen Blick:

Unternehmen:IBM
ISIN:US4592001014
Im Divantis-Depot seit:04.12.2017
Letzter Nachkauf am:18.04.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:25
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:125,66 €
Gesamtkaufpreis:3.141,45 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:402,18 €
Aktuelle Strategie:Bei nächster Gelegenheit Verkaufen

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15 Gedanken zu „Ist diese Aktie wirklich der ultimative Geheimtipp?“

  1. Hallo Ben, danke für den super Beitrag !
    Habe auch von einigen Werten bei Trade Rebulic noch keine Dividende erhalten trotz Zahltag. Weißt du genaueres über diese Probleme?
    MfG Dennis

    1. Hallo Dennis,

      ich bin da genauso ratlos wie jeder andere Trade Republic-Kunde. Bisher lief das immer problemlos, die Dividenden erhielt ich immer am Zahltag. Auf einmal jetzt sowas! Heute hätten eigentlich McDonald’s und Coca-Cola kommen müssen. Sind ebenfalls nicht gekommen, jetzt heißt es warten. Das war für mich der Hauptgrund, die Aktien bei Trade Republic im Depot zu haben. Echt schade. Wenn das im nächsten Jahr nicht wieder besser wird, werde ich mir wohl eine Alternative überlegen müssen. Beim Smartbroker und der onvista bank kommen die Dividendengutschriften weiterhin am Zahltag!

      Viele Grüße Ben

      1. Hallo Ben und andere,

        das Thema habe ich vermutlich mit der ConsorsBank schon eine Weile, Habe das mal angesprochen und die Rückmeldung war folgende:
        Die Dividenden werden erst gutgeschrieben (dann aber rückwirkend mit Wertstellung) wenn das Geld von der Lagerstelle bei der Bank ankommt, ansonsten würden sie es vorstrecken.
        Ich erlebe das gerade auch bei TradeRepublic. Ist neu. Mal schauen wann die Gutschrift kommt.

        Viele Grüße
        Carsten

        1. Hallo Carsten,

          genau deshalb habe ich die meisten meiner Aktien von der Consorsbank per Depotübertrag zu anderen Banken gebracht. An sich finde ich das nicht schlimm, es geht ja nichts verloren. Als Blogger ist es für mich aber sehr wichtig, meine Beiträge planen und aufeinander abstimmen zu können. Und wenn die Dividenden nicht pünktlich kommen, dann ist das echt nervig. Irgendwie ist das natürlich ein Luxusproblem. Aber andere Broker (siehe Smartbroker oder onvista bank) kriegen es ja auch gut hin.

          Viele Grüße Ben

          1. Hi Ben,

            Bei Consors gibt es neben der Verzoegerung noch einen weiteren Nachteil : der Umrechnungskurs. Ein teil meiner Aktien liegen sowohl bei Consors und auch bei der ING. Und bei ausnahmslos allen Dividenden hat Consors den schlechteren dollar kurs. Der Unterschied liegt dann immer so zwischen 1% und 1,5% ! Aufs Jahr umgerechnet kleckert sich da schon so einiges zusammen

        2. Ich bin auch irritiert. Seit Dezember kommen die Dividenden bei Trade Republic einige Tage nach dem Zahltag. Coca-Cola habe ich am 15.12. erwartet und sie jetzt am 17.12. noch nicht mal erhalten.

          Meine Erwartung wäre, dass die Lagerstelle am 15.12. zahlt und Trade Republic halt am 16.12. – das wäre noch akzeptabel für mich.

          Viele Grüße
          Jens

          1. Hallo Jens,
            so war das bei TradeRepublic mit 3M bei mir nun auch. Gestern am 17.12. war die Gutschrift ersichtlich, die PDF Abrechnung gibt es nun heute am 18.12. Mal beobachten.

            Viele Grüße
            Carsten

  2. IBM hat mit Red Hat ein großes Los gezogen, das im Linux Serverbereich einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat und auch weiter sich entwickelt. Einziges echtes Manko war und ist die Qualität. Ich habe selbst an Bugfixes für RHEL 5 gearbeitet und da sieht man auch unschöne Sachen. Für die IBM ist die Aufspaltung sicherlich zukunftsträchtig. Entscheidend wird sein auf der technischen Grundlage ein Marktrelevanz neben Amazon, Google und Alibaba zu bekommen und zu erhalten. Ich kann mir vorstellen, dass sie da schon etwas spät dran sind.

  3. Interessanter Beitrag. Schaue mir dann IBM wohl doch einmal wieder näher an. Bis jetzt hat es IBM nicht in mein Depot geschafft.
    NVIDIA ist einer meiner Top-Werte und Salesforce beobachte ich schon länger.
    Solche Listen beachte ich ansonsten nicht (und die Namen der Blogger sagen mir auch nichts bzw. sind mir zum Teil vielleicht vor Jahren einmal begegnet, sind aber nicht relevant für meine Investments).

    VG
    1Steven1

    1. Oh je. Um meine eigene Arroganz auf den Prüfstand zu stellen :-) habe ich gerade einmal oben auf den Link „welt.de…“ geklickt. Dieser führt zu einem kostenpflichtigen Artikel von September 2020. Das was man kostenlos lesen kann ist, wie leider vermutet, ein ganz seichter Text (positiv formuliert), der vermutlich schnell heruntergeschrieben wurde (er enthält auffällige Rechtschreibfehler). Ich kenne dieses Format der Welt da nicht, evt. macht man da z.B. Abstriche, da nur Online veröffentlicht. Aber kurz gesagt entspricht das nicht der Qualität, die ich suche und die wir hier gewohnt sind.

      Nun ja, will es auch nicht per se schlecht reden. Vielleicht ist so etwas für Einsteiger lesenswert; werde dann zukünftig nichts mehr dazu schreiben, sondern es einfach überspringen.

      Der Blog hier lebt meiner Meinung nach von den vielen sehr guten, konstruktiven eigenen Gedanken, die Ben oder Leser hier äußern. Bitte möglichst so weitermachen.

      @Ben: Kurz zum Thema Button „Antworten“, das zuletzt hier schon von 1-2 Kommentatoren erwähnt wurde. Mir ist das auch schon länger (zumindest 2-3 Monate) aufgefallen. D.h. am Windows PC funktioniert es normal, ich kann hier auch auf den Kommentar eines Users antworten, mit iOS kann ich zwar auch die Antwort an einen User formulieren, es erscheint dann aber eine Ebene höher, d.h. nicht direkt als Antwort auf den User-Kommentar. Letztens schrieb jemand, dass ein Button „Antworten“ gar nicht erschien. Das ist mir noch nicht aufgefallen, kann aber mit dem anderen Problem zusammenhängen. Also, keine grroßes Thema, aber falls Du über die Feiertage noch etwas Zeit investieren möchtest ;-)

      VG
      1Steven1

  4. Hallo Ben, Susanne, Sebastian, Steven und Mitforisten,
    hier mal die Einschätzung eines Insiders, denn ich arbeite seit 2007 bei der besagten Firma…;-)…:
    Die Formulierung „…Aufspaltung in einen alten Teil und einen neuen Teil…“ schmeckt mir nicht so sehr. Auch wenn sie in Näherung stimmen mag: Wer möchte in einem „alten „Teil arbeiten? ;-) (Hinweis: Ich bin derzeit Veränderungsberater bei der Beratungssparte, IBM GBS).

    Zur Firma allgemein: Auch wenn ich mitunter die negativen Aspekte einer „global corporation“ erfahren habe, hat IBM doch auch viele positive Aspekte auf seiner Seite:
    > Hat es geschafft (im Gegensatz zu Kodak, AEG oder anderen) über 100 Jahre alt zu werden.
    > Ist äußerst global unterwegs und bietet vielen Kunden Komplettlösungen (wenn auch nicht billig).
    > Die RedHat Akquise war (neben z.B. der von aperto in Berlin) ein weiterer cleverer Griff (es hieß vor Jahren mal, dass IBM jährlich 30 neue Firmen hinzukauft…).
    > Ginni R. hat einen guten Job gemacht. Mit Arvind, dem neuen Boss an Bord, haben wir jemanden, der von Cloud viel Ahnung hat. Das wird der Firma sehr nützlich sein.
    > Die Dividendenrendite ist sehr ansehnlich.

    Zur Markt- und Entwicklungseinschätzung:
    Ob IBM noch ein Tenbagger wird? Da habe ich starke Zweifel. Auch haben insbesondere MSFT, Apple und neuere Champions wie Salesforce gezeigt, dass sie IT mitunter erfolgreicher interpretieren und „spielen“.
    Nichtsdestotrotz ist IBM gar nicht sooo schlecht aufgestellt, zumal sie Themen wie „Künstliche Intelligenz“, „Quantencomputer“ oder „Cloud“ bedienen (wollen).
    Wenn ein Anleger einen eher defensiven Kandidaten im IT-Bereich sucht, der moderat wächst, Dividende abwirft, könnte er bei IBM fündig werden (Disclaimer: Dies ist keine Anlageberatung).

    Herzliche Grüße aus Berlin, Matthias von Mitzlaff

    1. Hallo Matthias,

      besten Dank für Deine interessante Einschätzung zu IBM!

      Ich habe gestern übrigens für unter 212,xx $ noch MSFT aufgestockt.
      Das soll es aber dann für 2020 gewesen sein :-)

      VG und Frohe Weihnachten
      1Steven1

      1. ja lieber 1Steven1, MSFT ist sicherlich eine gute Wahl/Idee.
        Da ich den S&P500 anspare (WKN 622391), sind da MSFT etc. schon gut enthalten.
        Ich habe den insprierenden Austausch mit dir und anderen Mitforisten in 2020 sehr geschätzt und hoffe, wir führen das kommendes Jahr weiter.

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