Hoffentlich wird der Mut belohnt

Allianz Schriftzug hinter Blättern in Bozen
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Die Finanzpresse bezeichnet das Management dieser Aktie in meinem Depot als mutig, weil es trotz der Corona-Pandemie an dem ehrgeizigen Dividendenvorschlag festgehalten hat.

Es ist aber gerade das, was ich von einem guten Management erwarte. Nicht mit dem Strom schwimmen und einfach das Populäre tun. Das wäre in der aktuellen Situation eine Dividendenkürzung gewesen. Einfach weil es die „Nummer Sicher“ gewesen wäre.

Nein, die Dividende wird erhöht und soll auch im nächsten Jahr mindestens auf dem neuen, angehobenen Niveau bleiben. Das ist mutig und ich hoffe wirklich, dass der Mut belohnt wird. Belohnt mit einer Geschäftsentwicklung, die die Dividende auch verdient und damit die Ausschüttung rechtfertigt.

Alle Infos zur Dividendenzahlung und meine Einschätzung zu der Aktie erfährst Du in diesem Beitrag.

In meinem Beitrag zur Rekorddividende der Munich Re vor ein paar Tagen hatte ich ja schon angedeutet, dass ein anderer Depottitel heftig am Status des größten Zahlers in meinem Depot kratzt. Für mich bedeutet das erneut eine hohe Ausschüttung, diesmal von der Allianz. Sie habe ich hier ausführlich vorgestellt und erst im März nachgekauft.

Dividendenzahlung

Die Allianz zahlt erstmals eine Dividende von 9,60 € pro Aktie. Das ist eine Erhöhung um 6,7% (0,60 €). Im Gegensatz zum letzten Jahr befinden sich nun 125 Aktien der Allianz in meinem Depot. Das ergibt eine Brutto-Dividende von 1.200 €. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 883,50 €. Sie wird von der Augsburger Aktienbank mit Wertstellung 11.05.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift Allianz im Mai 2020

Perspektiven

Mit dieser Dividende ist die Allianz bei gleicher Aktienzahl in meinem Depot nur noch netto 18,41 € hinter der Munich Re zurück. Und beide Unternehmen haben schon verlautbart, dass sie im nächsten Jahr mindestens in gleicher Höhe eine Dividende zahlen wollen. Es wird also spannend, ob es 2021 eine neue Nr. 1 gibt.

Bis dahin sind es aber noch einige Monate innerhalb des Geschäftsjahres. Der Gewinn der Allianz dürfte in diesem Jahr deutlich sinken. Einerseits sind Versicherungsleistungen durch die Betriebsschließungen fällig. Und im Bereich der Kreditversicherung (Euler-Hermes) ist eine Lösung mit Staatsgarantien gefunden worden, die aber zu einer Abführung der Versicherungsprämien für das laufende Jahr führt. Zudem leidet die Vermögensverwaltung PIMCO unter Cashabflüssen und Rückgängen beim verwalteten Vermögen aufgrund des Börsenabsturzes.

Trotzdem hat die Allianz ihre Dividende erhöht und damit an ihrer offensiven Politik festgehalten. Das freut mich sehr! Das Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Mrd. € ist hingegen nach der Hälfte erst mal auf Eis gelegt worden. Auch das erscheint mir sinnvoll, um die Liquidität zu schonen.

Für mich ist die Allianz weiterhin ein klares Basisinvestment für mein Dividendendepot. Ich erwarte im kommenden Jahr eine zumindest stabile Dividende, auch wenn sie unter Umständen nicht vom Jahresergebnis gedeckt sein wird. Mit einer Dividendenerhöhung rechne ich aber eher nicht. Und mittelfristig wird der Aktienkurs auch wieder über die 200 €-Marke klettern. Denn das Geschäft ist stabil und wir werden nicht jedes Jahr eine weltweite Pandemie haben.

Mit meinem Nachkauf in der Krise habe ich mein Investment auf 125 Aktien erhöht. Dabei soll es – soweit keine unvorhergesehenen Dinge passieren – auch erst mal bleiben. Die Allianz gehört damit mit der Munich Re und Johnson & Johnson zu den drei größten Positionen meines Depots. Das sind auch die drei Titel, um die ich mir überhaupt keine Sorgen mache. Leider gilt das nicht für alle Titel im Depot, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Allianz SE
ISIN:DE0008404005
Im Divantis-Depot seit:24.03.2014
Letzter Nachkauf am:12.03.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:125
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:153,91 €
Gesamtkaufpreis:19.239,03 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:6.991,59 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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6 Gedanken zu „Hoffentlich wird der Mut belohnt“

  1. Ich hatte bis vor kurzem die Aegon im Depot – wegen der Dividende hielt ich sie, trotz massiver Kursverluste. Wie zu erwarten, hat sich die Aegon aber an die Empfehlung, keine Dividenden auszuschütten, gehalten – damit fiel der letzte Grund, die Aktie zu halten, für mich weg. Habe den Rest in die Allianz umgeschichtet und diesen Schritt auch nicht bereit. Was lernen wir daraus?
    1.) Wer billig kauft, kauft zweimal.
    2.) Qualität zahlt sich langfristig aus.

    1. Interessant. Viele machen den gleichen Fehler.Ich musste natürlich auch erst in diese Falle tappen, bevor ich etwas gelernt habe. Irgendwann um das Jahr 2000 vielleicht auch etwas später oder auch davor (müsste ich jetzt nachschauen) hatte ich auch Aegon. Warum hatte ich die gekauft? Na klar wegen der Dividende. Ein paar Jahre später, nach vielen Dividendenkürzungen und entsprechender Kursverlusten, bin ich entnervt ausgestiegen.

      Was habe ich daraus gelernt? Nicht von der Dividende verleiten lassen. Der Kurs einer Aegon geht seit dem Hoch 1999 nur in eine Richtung. Und was vorübergehend als Schnäpchen wegen der hohen Dividende aussieht, erweist sich jedesmal als Rohrkrepierer mit entsprechenden Kursverlusten.

      Übrigens eine Paypal zahlt keine Dividende und ist am Donnerstag um 12% gestiegen. Dafür benötigen dividendenzahlende Unternehmen teilweise 3 Jahre bis man 12% Rendite hat Eine Bechtle zahlt eine Minidividende und ist am Freitag um über 4% gestiegen. Da brauchen manche Unternehmen ein Jahr bis man die 4% Dividende erhält. Beide Aktien notieren am bzw. eine Paypal deutlich auf All Time High.

      Wie bekannt, setzte auch ich auf Dividende, mische aber wachstumsstarke Unternehmen dazu. Notfalls mit mickriger oder auch ganz ohne Dividende. Wenn ich 20 wachstumsstarke Unternehmen habe, dann können 2-3 Firmen eine Totalverlust verzeichnen. Die Gesamtrendite ist immer noch höher als bei den den Hochdividendenwerten. Und auch die Hochdividendenwerte schützen weder vor einem Dividendenausfall noch vor erheblichen Kursverlusten. General Electric, Lufthans, Royal Dutch Shell, TUI, Deutsche Euroshop, Thyssen, Taylor Wimpey usw. lassen grüßen. Ich habe es schon mehrfach geschrieben, eine hohe Dividende ist kein Qualitätszeichen, sondern ein Ausdruck von Schwäche, Risiko, stagnierendes Geschäft und Gewinne usw. Die Investoren sind einfach nicht bereit, trotz der verlockend erscheinenden Dividende, höhere Kurse zu bezahlen.

      1. @star

        Würdest du aktuell microsoft per Sparplan besparen oder findest du die mot 170 euro zu „teuer“? Ich schwanke aus diesem Grund gerade zwischen microsoft und sap. Vielleicht kannst du mir als erfahrener Anleger deine Meinung dazu mitteilen

        Danke

      2. Das is alles richtig, aber kaufst und verkaufst du denn ständig oder wie kommst du dann zu den Gewinnen?
        Is ja schön wenn so ne Wachstumsaktie 10% steigt, aber was hab ich in dem Moment davon? Ich will sie ja behalten und nicht verkaufen. Wie Sie dann in 20 Jahren aussieht, wenns drauf ankommt, weiß man ja jetzt genauso wenig.

        Der Ansatz bei den Dividenden is ja teilweise die Aktie für „immer“ zu halten. Ob der Kurs 20% im Minus oder im Plus ist, spielt für die meisten keine Rolle, solang natürlich die Dividende ähnlich bleibt.

  2. Hi Ben,

    Habe mir inzwischen auch Allianz zugelegt. Allerdings erst 15 St. für 117,50 EUR jeweils. Die bleiben auch für alle Ewigkeiten im Depot.

    Grüße

  3. „So zockt die Allianz beim Altwerden ab – und die Politik schaut zu“ titelte diese Woche das ManagerMagazin. Ob das an der Allianz kratzen wird?

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