Was Dich hier erwartet:
Es gibt viele Anleger, die prinzipiell keine italienischen Dividendentitel kaufen, da ihnen die Quellensteuer zu hoch ist. Und ich verstehe das sehr gut. Es ist ein Graus, wenn 11% mehr Steuerabzug gegenüber deutschen oder US-Dividenden abgerechnet werden.
Ich habe das jahrelang trotzdem bei einigen Titeln in Kauf genommen, da ich sie als so einzigartig empfand, dass ich sie einfach in meinem Depot haben wollte.
So bin ich seit der Neuemission Aktionär der italienischen Flugsicherung. Es ist die einzige börsennotierte Flugsicherung weltweit. Ein Unternehmen mit einem Monopol in einem Infrastrukturbereich, der zukunftssicher ist.
Seit dem Börsengang 2016 gab es aber dennoch Aufs und Abs, vor allem der Corona-bedingte Einbruch im Flugverkehr zehrte ganz schön am Aktienkurs.
Mittlerweile scheint das verarbeitet zu sein und die Dividende ist wieder auf einem Rekordniveau. Und erstmals ist es mir gelungen, dass die italienische Quellensteuer voll auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet wurde. Damit ist der bisherige Nachteil komplett weg!
Und es kommt noch besser: Ich habe einen Tipp, wie das sogar kostenlos möglich ist.
Alles dazu und natürlich auch zur Entwicklung der Aktie selbst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Bei der einzigartigen Aktie handelt es sich um börsennotierte italienische Flugsicherung ENAV. Ich habe sie hier ausführlich vorgestellt. Wirklich ein Unikat am internationalen Börsenmarkt und deshalb auch nicht mit Wettbewerbern zu vergleichen!
Lange Zeit startete die Aktie im wahrsten Sinne des Wortes durch. Bis dann der Corona-Crash kam. Und hier kam er dann auch zu recht. Denn durch die Pandemie mit einem temporären Rückgang des Passagieraufkommens um über 90% wurden die Flugpläne eingestampft und dementsprechend gab es auch weniger Flugverkehr.
Nachdem wir im letzten Jahr noch Kurse um 3 € gesehen haben, hatte sich die Aktie vor der Dividendenzahlung wieder auf 4 € hochgearbeitet. Aktuell belastet der Dividendenabschlag:
Dividendenzahlung
Die ENAV zahlt eine Jahresdividende von 0,23 € pro Aktie. Gegenüber dem Vorjahr (0,1967 €) ist das eine Erhöhung um 16,9%. Für die 1.000 Aktien in meinem Depot bedeutet das eine Brutto-Dividende von 230,00 €. Erstmals habe ich den Service der DKB zur Vorabreduzierung der italienischen Quellensteuer nutzen können, so dass mir lediglich 15% Quellensteuer berechnet wurden, die auch noch voll auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet wurden. Somit verbleibt eine Netto-Dividende von 171,24 €. Sie wurde mit Wertstellung 29.05.2024 überwiesen.
Weil es so unscheinbar aussieht, hier zum Vergleich noch mal die Dividendenabrechnung vom letzten Jahr. Da hatte ich die nötigen Formulare noch nicht hinterlegt und mir wurden 26% Quellensteuer abgezogen, von denen nur 15% auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet wurden:
Das Ergebnis der Vorabreduzierung ist eine deutlich höhere Nettodividende. Während die Brutto-Dividende um 16,9% gestiegen ist, ist meine Nettodividende nun 37,2% höher.
Bei einem Aktienkurs von 3,73 € ergibt die Dividende von 0,23 € eine Dividendenrendite von 6,2%.
Meine persönliche Rendite (Yield on Cost) auf meinen Einstand bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau. Ich habe 3.580,94 € für meine 1.000 Aktien bezahlt, also 3,58 € je Aktie. Mein YoC liegt damit bei 6,4%. Ziehe ich allerdings die bereits erhaltenen Nettodividenden von meinem Einstand ab, dann habe ich nur noch ein gebundenes Kapital von 2.718,10 €. Und meine Ausschüttungsrendite darauf liegt schon bei 8,5%.
Italienische Quellensteuer
Seit einiger Zeit bietet der DKB-Broker bereits diese Quellensteuervorabreduzierung an. Dazu müssen aber einige Formulare ans Finanzamt, dann zur Bank und von dort nach Italien geschickt werden. Das korrekte Ausfüllen war gar nicht so leicht und deshalb hatte ich das bisher nicht noch nicht nutzen können.
Leider nimmt der DKB-Broker für den Service seit dem 1.1.2024 eine Gebühr von 30,00 € für alle italienischen Aktien im Depot. In den Vorjahren hatte es noch moderate 11,90 € gekostet. Die Gebühr fällt jährlich neu an, wenn man die Formulare einreicht. Es ist also ein Rechenbeispiel, ob sich das lohnt. Für mich liegt der Vorteil bei dieser Abrechnung schon bei 25,30 € und ich erwarte noch 2 Dividendenabrechnungen in diesem Jahr der italienischen TERNA, mit denen ich dann insgesamt in den deutlich positiven Bereich komme.
Aber die 30 € Gebühr sind schon ein Wort und man muss schon ein paar mehr italienische Aktien im Depot haben, damit sich das rechnet.
Aber es gibt eine Neuigkeit: Die 1822direkt bietet den gleichen Service wie der DKB-Broker an! Beide gehören zur Sparkassenorganisation und nutzen die DWP Bank zur Abwicklung. Und deshalb kann die 1822direkt ebenfalls die italienische Quellensteuer vorabreduzieren. Die Formulare dafür sind identisch. Und jetzt kommt der Clou: Die 1822direkt nimmt keine Gebühren für ihren Service. Und es wird noch besser: Ich bin dort ja ohnehin Kunde aufgrund meines Wechselkursvergleichs bei US$-Dividenden und habe deshalb nach den entsprechenden Formularen gefragt. Einige Tage später hatte ich die Formulare in der Post – schon komplett vorausgefüllt und mit einem frankierten Rückumschlag! Dazu klare und verständliche Hinweise, was ich dem Finanzamt zusenden muss und wo ich selbst unterschreiben soll.
Mein Plan ist deshalb klar: Im nächsten Jahr werde ich meine italienischen Aktien zur 1822direkt übertragen und dort die italienische Quellensteuervorabreduzierung beantragen.
Und den gleichen Service bieten die übrigens auch für andere Länder an. Konkret habe ich nach Frankreich und Norwegen gefragt und auch dafür die Formulare erhalten.
Das Wertpapierdepot der 1822direkt ist im Vergleich mit anderen Brokern vor allem wegen der gebührenfreien Quellensteuervorabreduzierung attraktiv. Die übrigen Konditionen sind in Ordnung, aber nicht herausragend. Als Neukunde kannst Du immerhin 12 Monate lang Aktien ab 1.000 € über die Börse gettex für 2,90 € je Trade handeln. Das Depot kannst Du hier eröffnen.
Die 1822direkt bietet noch weitere Vorteile: Beim Girokonto 1822MOBILE ist lediglich ein monatlicher Geldeingang von 0,01 € erforderlich, um eine kostenlose Kontoführung zu erhalten (sonst 1,90 € pro Monat). Den Cent kannst Du Dir auch per Dauerauftrag von einem Konto selbst überweisen. Dafür gibt es dann eine kostenlose Sparkassen-Card, mit der Du vier kostenlose Abhebungen an Sparkassen-Geldautomaten in Deutschland im Monat vornehmen kannst. Das Girokonto kannst Du hier eröffnen.
Perspektiven
Die 0,23 € Dividende sind ein ganz klares Signal des Managements: Wir sind wieder da! Der bisherige Höchststand lag im Jahr 2020 bei 0,2094 €, bevor 2021 dann die Dividende komplett ausfiel. Und jetzt eben eine Rekorddividende.
Gleichzeitig – und das ist wirklich bemerkenswert – befindet sich die Dividendenrendite ebenfalls auf Rekordniveau. Vor dem Ausbruch der Pandemie lag der ENAV-Aktienkurs bei 6,145 € und die Dividendenrendite damit bei 3,4%. Nun sind es 6,2%.
Aber natürlich ist auch das Zinsniveau ein komplett anderes. Und das relativiert dann auch die Dividendenrendite. Denn in etwa ist der Aufschlag gegenüber italienischen Staatsanleihen nun ähnlich hoch wie vor 4 Jahren.
Wie bei einigen anderen Aktien auch, verfolge ich bei ENAV inzwischen das Ziel, meinen Einsatz durch die Dividendenzahlungen wieder herauszukriegen. Ich habe nicht vor, die Aktie jemals zu verkaufen, sondern möchte einfach kontinuierlichen Cash-Flow mit ihr erzielen. Durch diese Zahlung habe ich nun 24% meines Ursprunginvests zurück. Das finde ich nicht so schlecht, aber andererseits bin ich ja auch schon seit 2016 investiert. Die Nettorückflüsse machen auf dem aktuellen Dividendenniveau rund 5% pro Jahr aus. Das wären dann – wenn es keine Dividendenerhöhungen mehr geben sollte – „nur noch“ 16 weitere Jahre bis zum vollständigen Rückfluss. Eine Zeit, die sich noch ganz schön lang anfühlt. Aber vielleicht wird sie ja auch kürzer…
Denn die Geschäftsergebnisse zeigen weiter aufwärts. 2023 nahm der Flugverkehr um 11% gegenüber 2022 zu. Damit wurde sogar das Vor-Corona-Niveau um 5,7% übertroffen.
Das führte zu einem Rekordumsatz für ENAV, der mit 1 Mrd. € erstmals die Milliardenschwelle erreichte. Ein Plus von 5,9%. Mit einer EBITDA-Marge von 30,0% wurde daraus ein EBITDA von 300,1 Mio. € erzielt. Ein Plus von 10,2% gegenüber 2022. Der Nettogewinn legte um 7,9% auf 112,7 Mio. € zu.
Die Netto-Verschuldung konnte ENAV gleichzeitig von 407,8 Mio. € auf 322,3 Mio. € reduzieren. Das hat dann – gemeinsam mit dem gestiegenen Ergebnis – zum Effekt, dass der Verschuldungsgrad (Net Debt vs. EBITDA) bei sehr entspannten 1,07 liegt. Das ist aber auch notwendig, da der Zinsaufwand für ENAV ein wichtiger Punkt ist. Er stieg in 2023 gegenüber dem Vorjahr von 0,5 Mio. € auf 11,2 Mio. €. Offenbar sind hier auch Zinssicherungen ausgelaufen, anders lässt sich der niedrige Vorjahreswert für mich nicht erklären.
Oft ist aber gerade die Verschuldung die Achillesferse bei Infrastrukturtiteln. Das ist hier nicht so, denn selbst in absoluten Zahlen ist der Zinsaufwand noch gut zu bewältigen. Und die Verschuldung lässt Luft für mögliche Übernahmen.
Die Kosten hat ENAV inzwischen auch in den Griff bekommen. Operativ stiegen sie nur noch um 4,1% auf 700 Mio. €. Größter Posten sind dabei die Personalkosten, die um 4,5% auf 568,3 Mio. € stiegen. Oder in anderen Worten: 56,8% des Umsatzes wurden nur für Personal aufgewandt.
Eigentlich würde ich denken, dass bei mehr Umsatz die Marge auch besser werden müsste. Da hier der steigende Umsatz aber vor allem aus dem steigenden Flugverkehr resultiert, ist das nicht so. Denn der Großteil des Anstiegs der Personalkosten resultiert aus einer Erhöhung der variablen Gehaltselemente, die direkt von der Zunahme des Flugverkehrs abhängen. Gibt es für die Fluglotsen also mehr zu tun, dann erhalten Sie auch mehr Geld.
Darin zeigt sich, die Verhandlungsmacht der Beschäftigten. In der Flugsicherung ist erfahrenes und hochqualifiziertes Personal erforderlich. Und das kostet eben.
Perspektivisch kann ich mir vorstellen, dass hier Stellhebel existieren. So entwickelt die österreichische Frequentis Programme, mit denen sich die Fluglotsentätigkeit optimieren lässt. Für den Malpensa Airport in Mailand geht die ENAV nach Implementierung von einer Verkürzung der Flugzeit um durchschnittlich 30 Sekunden pro ankommenden Flug aus.
Und vielleicht lässt sich durch AI in den kommenden Jahren auch noch mehr optimieren. Jedenfalls sollte es für ENAV nicht nachteilig sein, sondern eher zu Kosteneinsparungen führen.
Inwiefern nun noch Luft für Dividendenerhöhungen in den nächsten Jahren ist, kann ich schwer beurteilen. Denn mit der jetzigen Rekorddividende ist schon eine Ausschüttung von 124,5 Mio. € verbunden. Das übersteigt zwar den Nettogewinn von 112,7 Mio. €. Der Free Cash-Flow lag aber mit 139,0 Mio. € noch deutlich darüber. Die Ausschüttungsquote beträgt somit 89,5%.
Die Prognose der europäischen Flugsicherung Eurocontrol sieht für 2024 einen weiteren Anstieg der Flugbewegungen um 6,7% vor. Daraus erwartet ENAV einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll analog steigen. Die Capex (Investitionsausgaben) lagen 2023 bei 110,5 Mio. €. Für 2024 erwartet ENAV etwa 120 Mio. €. Nach dem 1. Quartal hat ENAV die Prognose bestätigt.
Damit dürfte der Free Cash-Flow – grob gerechnet – stagnieren. Eine weitere Dividendenerhöhung wäre zu Lasten einer höheren Ausschüttungsquote trotzdem möglich. Aber die Bäume wachsen nicht in den Himmel und ich kann mir nicht vorstellen, dass es für 2024 noch mal eine zweistellige Dividendenerhöhung geben wird.
Für mich bleibt ENAV ein spezielles Investment. Ich kann die Aktie nicht mit anderen Titeln vergleichen, da sie in ihrer Branche ein Solitär ist. Der italienische Flugsektor ist jedoch attraktiv innerhalb Europas. Er liegt hinter Spanien und Großbritannien auf dem 3. Platz der Flugbewegungen. Bei den Landungen internationaler Touristen wird er nur von Spanien übertroffen. Und gleichzeitig weist er das höchste erwartete Wachstum in Europa auf. Und während sich der Flugverkehr in der ganzen Europäische Union 2023 noch 5% unter dem Level von 2019 bewegte, war Italien bereits 2% über dem Vor-Corona-Stand.
Gleichzeitig lässt die Regulatorik wenig Möglichkeiten, exponentiell zu wachsen. ENAV investiert zwar in den nicht-regulierten Bereich. Er wird aber auf absehbare Zeit noch nicht signifikant zum Ergebnis beitragen.
Wer eine defensive Aktie mit hohen Ausschüttungen sucht, kann sich ENAV durchaus auf dem aktuellen Kursniveau genauer anschauen. Ich für meinen Teil bin mit meinen 1.000 Aktien zufrieden und lasse sie als Beimischung unverändert in meinem Dividendendepot. Nachkäufe plane ich nicht. Lediglich bei Kursen unter der 3 €-Marke würde ich noch mal darüber nachdenken, ob ich mein Engagement nicht noch mal erhöhe. In der Region um 2,50 € wäre sicherlich so ein Kaufimpuls vorhanden – jedenfalls wenn der Gesamtmarkt dann nicht auch in einer Korrektur wäre.
Aber ansonsten heißt es für mich: einmal im Jahr Dividende kassieren und dann in 16 Jahren – oder früher – den Einsatz wieder heraushaben!
Auf einen Blick:
Unternehmen: | ENAV |
ISIN: | IT0005176406 |
Im Divantis-Depot seit: | 28.07.2016 |
Letzter Nachkauf am: | 16.03.2017 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 1.000 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 3,58 € |
Gesamtkaufpreis: | 3.580,94 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 862,84 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
Puuuh die Aktie ist seit dem IPO 2016 aber ein ziemliches Trauerspiel.
Bis auf die (schwankende) Dividende seit 8 Jahren nichts zu holen.
Aber gut die Gewinne sind seitdem auch kaum gestiegen, die Umsätze nur unwesentlich.
Mir fehlt da einfach die Kontinuität stetig steigender Umsätze, Gewinne, Cashflows und Dividenden.
Aber woher soll das Wachstum bei dem Unternehmen auch kommen?
Bestenfalls durch Übernahmen?
Danke für die ausführlichen Berichte! Das ist mein erster Kommentar überhaupt, lese aber so ziemlich jeden Artikel von dir.
Ich kann es einfach nicht verstehen, warum das innerhalb der EU immer noch so kompliziert ist. Es kann doch nicht sein, dass es einfacher für deutsche Investoren ist, aus steuerlicher Sicht außerhalb der EU zu investieren als innerhalb. Das sollte abgeschafft werden, es kann doch nicht so schwer sein, dass eine europäische Bank innerhalb der EU einer anderen EU-Bank mitteilen kann, dass der Depotinhaber EU-Bürger ist. 15% Quellensteuer für alle EU-Bürger und den Rest bekommt das jeweils eigene Land nach eigenen Steuergesetzen. Vermutlich ist der Vorschlag aber zu einfach und wird deswegen nicht verfolgt.
VG Markus
Wenn es um den eigenen Geldbeutel geht verstehen die EU Staaten keinen Spaß und ziehen den EU Bürgern das Geld aus der Tasche obwohl es Ihnen nicht zusteht. Die Eu Länder wundert sich dann nur weshalb EU Frust beim Bürger aufkommt – tja weshalb wohl? Die Rückerstattung der zuviel gezahlten Kapitalertragssteuer ist z. B. gerade in Frankreich und Italien eine Frechheit. Das ist vorbildlich in der Schweiz geregelt. Dort ist der Antrag online in u.a. deutsch ruck zuck erstellt und die Rückerstattung erfolgt innerhalb weniger Wochen.
Deshalb die Aufforderung an das EU Parlament dies endlich in der EU für EU Bürger einfach zu regeln. Die regelt doch sonst auch jeden Mist!
Hallo lieber Bert und markus,
vor ca. 2 Jahren gab es eine Umfrage, was den Leuten nicht passt diesbezüglich. ;)
Ergebnis: Null – bisher.
Ich kann nur den Tipp geben: Schreibt doch Eure politischen Vertreter Eures Vertrauens an. Lasst Euch nicht abwimmeln! Sie sind Eure Vertreter im europ. Parlament. Hart bleiben.
Nebenbei erfahrt ihr mehr über Eure Stellvertreter als beim nix tun. :)
Servus,
bin zu dem Thema Quellensteuer kürzlich auf einen Artikel gestoßen, wer möchte kann hier nachlesen was die EU plant.
https://www.ecoreporter.de/artikel/neue-eu-vorschriften-f%C3%BCr-ausl%C3%A4ndische-quellensteuer/
Es tut sich also schon etwas aber europäische Mühlen mahlen langsam. Bis dahin den Kopf nicht in den Sand stecken und macht es wie Ben, holt euch eure zu viel gezahlten Steuern zurück.
Spannender Wert und super Tipp mit der 1822direkt, danke! Werde ich dann vll auch mal ausprobieren 👍
…. habe mal bei der HypoVereinsbank UniCredit nachgeschaut, wegen der Quellensteuervorabreduzierung.
Die nehmen mal eben 77,35 € dafür. ( Norwegen/ Belgien/ Finnland/ Frankreich/ Österreich/ Schweiz/ Spanien)
Obwohl es eine Italienische Bank ist, bieten Sie es für Italien nicht an!
https://www.hypovereinsbank.de/hvb/footer/rechtliche-hinweise/steuern
Ganz unten zur Information Blatt
Hallo Andreas,
wenn ich das LV der HVB richtig verstehe, scheint es so zu sein: Quellensteuervorabreduzierungen sind nur möglich bei Kanada und Schweden (jeweilig Aktien), Spanien (Anleihen) und Südkorea (ADR/GDR).
Hallo Andreas,
das ist für die nachträgliche Erstattung.
Wäre dann auch bei Consors mit Frankreich nicht zu verstehen.
Durch meine Erfahrungen mit den Direct shares in Frankreich bei den ausgebenden Firmen, habe ich nun Aktien bei der BNP und SocGen gelagert. Anhand der Identifizierung wird man als Nicht-Franzose im System registriert und es kommt dadurch zur Anwendung des reduzierten Steuersatzes.
Während hier bei uns immer der zusätzliche Aufwand der vorgeschoben wird.
Sicher etwas belanglos, aber nice, zu sehen, wie der Windows Dressing Effekt gestern abend funktioniert hat.
Die Profis unter den Portfoliomanagern haben gestern die letzte halbe/ Viertelstunde des Monats vor Börsenschluss nicht etwa genutzt, um Aktien aus den Portfolios zu werfen oder gar nichts zu tun, sondern um sich kräftig einzudecken. Spricht für Optimismus…
…oder halt einfach für Window Dressing, um die eigenen Portfolios zum Monatsende aufzuhübschen. Schaun mer mal, wie’s morgen weitergeht.
Hallo, gibt es egtl. Erfahrungen bezüglich 1822 direkt und Traderepublic Depotübertrag? Ich habe mittlerweile einige französische und italienische „Perlen“ genauer LVMH, Dassault Aviation, Estee Lauder, Vinci, Moncler und überlege noch weitere zu kaufen im Bereich Luxusgüter da hier die Kurse schön zurückgekommen sind. Angeblich ist der Depotübertrag ja kostenlos nur Kosten ausländischer Papiere werden weitergegeben. Gibt es dazu Erfahrungen bezüglich wie hoch die Kosten hier ausfallen können? Bei Traderepublic könnte ich alles zu 1€ verkaufen, nennenswerte Gewinne sind nicht angefallen im letzten Jahr bzw. hält sich ziemlich die Waage insofern wäre auch der Weg möglich sofern ich ggf. für jede 3000€ Position dann ausländische Kosten von 50€ aufgedrückt bekommen nur als Beispiel ich hab da wenig Erfahrung. Beim Übertrag von der DKB zur Comdirect fielen diese Kosten sehr gering aus allerdings frag ich mich ob hier jemand mit Traderepublic Erfahrungen hat. Ich habe ja genau deswegen das Depot bei 1822 eröffnet um mir die Steuerthematik zu vereinfachen. Ausserdem würde mich interessiern ob 1822 auch tschechische und norwegische Titel hinsichtlich Doppelbesteuerung vereinfacht bzw. die erhöhte Quellensteuer zurückholt. Danke schonmal vorab für die Hilfe
Hallo mbg5,
es sind nicht ausländische Papierre, sondern ausländische Lagerstellen. Und bei denen hängt es ab, ob überhaupt übertragen werden kann. Die Kosten hängen von der Bank ab. Teilweise wurden Lagerstelle US/CAN umsonst übertragen, andere verlangten (Erinnerung) unter 2 EUR pro Position (waren aber Exoten!). Europäische Aktien sind meist bei Clearstream hinterlegt; da gibt es keine Kosten.
Manche Banken verlangen Gebühren für Inhaberaktien, egal ob Ausland oder deutsch.
Norwegische Rückerstattung ist übrigens völlig problemlos.
Danke für die Info. Die Lagerstelle finde ich aber gar nicht raus oder? Aber so wie ich es rauslese ist es allemal günstiger zu übertragen als zu verkaufen und neu zu kaufen. Die Ordergebühren sind bei 1822 ja deutlich höher als bei Traderepublic.
Wird man von der 1822 angeschrieben bezüglich der Quellensteuerproblematik oder muss ich selbst aktiv werden um mir die zuviel bezahlte Steuer zurückzuholen (wahrscheinlich letzteres?) Den Stempel der Wohnsitzbescheinigung vom Finanzamt werde ich so oder so benötigen ?
Hallo mbg5,
verkaufen und kaufen statt einem Übertrag ist in 99,99% der Fälle teurer.
Mit den Ordergebühren hast Du Recht, aber siehe es mal so: Man kauft nicht mal so auf die schnelle ein Papier, um es später wieder zu verkaufen (wegen Kursabstieg). ;)
Wegen der Quellensteuer musst Du aktiv werden, es sind doch Deine Papiere. Aber normlerweise musst Du es nur einmal machen. Danach erhielt ich bisher immer die Dokumente von der Bank zugesendet.
Einzige Ausnahme war die maxblue wegen Finnland, sie kamen von sich aus.
Stichwort „Depotübertrag“:
Von mir liegt ein Antrag dazu bei Scalable (Übertrag nach DKB),
ist seit 3 Monaten unerledigt.
Hier heißt es Geduld zu beweisen. ;-)(
Lieber Matthias,
das klingt ja gar nicht gut und nach einer guten Chance Geduld und Resilienz aufzubauen. Becoming Bulletproof ;-)
Was passiert in so einem Fall eigentlich mit den Dividenden die in dieser Zeit auflaufen? Bekommst du da was oder notierst du dir was hätte kommen müssen um das nachher nachzuvollziehen?
Bei mir ist nämlich auch ein Übertrag zu TR anhängig. Aber erst seit 4 Wochen…
Beste Grüße,
Chrischaan
Hi Chrischaan,
die Dividenden gehen solange „ganz normal“ bei der bisherigen depotführenden Stelle ein.
So war es bei mir jedenfalls. Das dürfte also kein Problem sein.
Mein Übertrag von SB (BNP) zur Hausbank hatte knapp vier Monate gedauert, und das nach deutlicher Intervention, sonst würden meine Papiere vielleicht heute dort Schimmel ansetzen.
Ich hab’s hier gelegentlich ja mal gepostet, was mittlerweile meine Meinung zu diesem ganzen Themenkomplex „Günstig-Broker“ einschließlich Depotüberträge usw ist. :-) Meine Meinung: Dieses Kostenengineering kommt irgendwann an einen Grenznutzen, wenn man nicht nur Kosten, sondern auch Aufwand sowie Zeit (als wirtschaftliche Einheit) betrachtet.
Viele Grüße,
Tobs
Zur Ergänzung:
Selbst wenn der Depotübertrag bereits erfolgte, zählt der Stichtag (Ex-Tag) auf welchem Konto die Dividende landet. Es kann also sein, dass noch Dividenden auf der abgebenenden Bank landen.
Ist das Konto bereits geschlossen, so werden die Dividenden an die übertragene Bank überwiesen. Natürlich ohne Belege. Das auseinanderdröseln obliegt dann Dir.
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Der Nachteil von Übertragungen von der Ing weg zu TR ist, dass die Papiere bei der Ing sofort nicht mehr zu sehen sind und bei TR eben auch noch nicht. Im Hintergrund in der Verwahrstelle wird es sicher eine genaue Zuordnung geben. Ich bin mal gespannt. Mit Cisco habe ich einen Kanditaten dessen Ex-Datum nach der Initierung des Übertrags lag und der grad noch nicht angekommen ist.
@Tobs: In die andere Richtung war es eigentlich unaufwendig und unproblematisch bisher. Mal sehen wie sich das hier entwickelt.
Drücke die Daumen, Chrischaan. Selbstkritisch betrachtet: Vielleicht bin auch einfach nur zu stark SB traumatisiert und stehe daher der ganzen Thematik Günstig-Broker nicht mehr ganz so offen gegenüber. Oder vielleicht bin ich einfach auch nur alt geworden. :-)
Hallo Chrischaan,
bei jedem Übertrag steht in den Bedingungen drin, dass die Papiere dann nicht mehr handelbar sind.
Manche machen Zeichen, andere grauen Sie aus.
Bei Überträgen von Wochen kann das durchaus mal weh tun, wenn man verkaufen wollte.
Die Dividende landet bei der ING ;)
Bisher waren die Überträge der ING auf „normale“ Broker innerhalb von zwei Tagen erledigt. Zur SB habe ich damals nichts übertragen. Und mit der orginal SB war ich zufrieden. Dass ein Platformumzug nicht mal eben so erfolgt, sollte jedem bewußt sein; es müssen Millionen von Depots und Konten umgestellt werden, das Tagesgeschäft soll weiterhin laufen und es darf Keinesfalls etwas verloren gehen. Die Fristen für einen Übertrag waren aber auch aus meiner Sicht etwas sehr lange.
@Ben: Du hattest ja ein Bericht zu den „günstigsten“ Brokern geschrieben. Aus aktuellen Anlass gibt es aber weitere Kosten: Aktiensplit! Wäre das nicht mal einen Artikel wert? (in den AGBs wird von Bezugsrechten gesprochen)
@Matthias, ich würde den Depotübertrag noch mal neu starten. Das ist bestimmt liegengeblieben. So nach dem Motto „ erledigt sich durch liegenlassen“
Solche „Ablagen“ gibt es in jeder Firma.
Btw, ich hatte mal vor einiger Zeit von einem „Erbe“ von einer weit entfernten Verwandten und dem über 14 Jahre unberührten Depot geschrieben. Es stellte sich leider heraus, das sie Sparkassenkunden bei der Deka waren ( schon mal schlecht) und das Produkt, was sie hatten ( aufgeschwatzt?)
nannte sich Vario Invest. Ohne weiter nachzugraben, war es bestimmt ein Produkt, wo die die Deka das meiste verdient hat.
Da ich auch nur etwa 1/230stel vom Erbe hatte, bekam ich gestern nach über 14 Jahren nun 387,00 überwiesen. Nun, besser als nichts.
Wieder ein Grund, nicht zur Deka zu gehen.