Dividendenerhöhung um 30% kann sich sehen lassen, oder etwa nicht?

Kuchenschachtel
0
(0)

… aber wie sieht es mit dem Rest aus? Diese Frage stellen sich die Aktionäre von Metsä Board, dem finnischen Hersteller von Pappverpackungen.

Ich versuche in diesem Artikel etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Und freue mich natürlich über die satte Dividendenerhöhung. Alles Details dazu erfährst Du ebenfalls.

Starten wir mit der Dividenderhöhung. Metsä Board (hier ausführlich vorgestellt) schüttet tatsächlich 0,29 € pro Aktie aus. Gegenüber dem Vorjahr (0,21 €) ist das ein Plus von 8 Cent bzw. 30,1%. Das sieht erstmal richtig klasse aus. Aber ist es das auch?

Für die 600 Aktien in meinem Depot bedeutet das eine Brutto-Dividende von 174,00 €. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 129,55 €. Sie wurde von Maxblue mit Wertstellung 09.04.2019 überwiesen.

Und Achtung: je nachdem, in welchem Depot Du Metsä Board oder andere finnische Aktien liegen hast, kann auch eine höhere Quellensteuer abgezogen werden. Bei der Consorsbank und Maxblue sind meine Erfahrungen sehr gut, hier werden nur 15% Quellensteuer abgezogen, die vollständig auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden. So habe ich keinerlei Nachteil durch die Quellensteuer. Verschiedene Depots lassen sich mit diesem Depotrechner vergleichen (*).

Originalabrechnung Dividende Metsä Board im April 2019

Originalabrechnung Dividende Metsä Board im April 2019

Wie Du siehst, habe ich für die Dividende von 0,29 € zwei separate Abrechnungen erhalten. Woran das liegt? Für deutsche Anleger sehen die Abrechnungen komplett identisch aus. Aber an sich gibt es einen wesentlichen Unterschied:

Die eigentliche Dividende beträgt „nur“ 0,10 €. Die restlichen 0,19 € sind eine Rückzahlung aus dem Eigenkapital („unrestricted equity reserve“).  Wäre das bei einem deutschen Unternehmen der Fall, dann wären die 0,19 € sogar steuerfrei ausgeschüttet worden (zugleich hätte sich aber der steuerlich relevante Einstiegskurs pro Aktie entsprechend reduziert).

Die deutlich erhöhte Ausschüttung soll die Anleger offenbar bei Laune halten. Denn der Aktienkurs macht seit einiger Zeit überhaupt keine Freude. Auf Jahressicht ist Metsä Board mit deutlichem Abstand mein schwächster Titel im Depot. Ein Minus von 28% hat sich innerhalb von 12 Monaten angesammelt. Damit ist die Aktie wieder auf dem Niveau angekommen, das sie vor 2 Jahren hatte.

Die Aktie ist relativ zyklisch und vom Holzpreis abhängig. Ist er hoch, sind die Produktionskosten hoch. Und die Erträge dementsprechend niedriger. Und aktuell ist der Holzpreis auf einem relativ hohen Niveau.

Als eine zyklische Aktie eignet sich der Titel nur für ein breit diversifiziertes Depot. Oder aber für Anleger, die anti-zyklisch agieren. Dann könnte sich bei Kursen unter 6,00 € ein guter Einstiegszeitpunkt bieten. Gute Nerven braucht es trotzdem. Die Aktie dankt mit kontinuierlichem Umsatz- und Dividendenwachstum. Und genau deshalb ist und bleibt sie auch in meinem Depot.

Wenn Du eine richtig langweilige Aktie suchst, die ebenfalls ihre Dividende kontinuierlich erhöht, aber im Aktienkurs weniger zyklisch reagiert, dann empfehle ich Dir einen Blick auf diesen Beitrag. Die Aktie ist aktuell schon wieder etwas günstiger zu haben und legt eigentlich immer wieder bis zur nächsten Dividendenzahlung im Kurs zu.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Metsä Board
ISIN:FI0009000665
Im Divantis-Depot seit:04.10.2016
Letzter Nachkauf am:06.02.2017
Stückzahl im Divantis-Depot:600
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:5,96 €
Gesamtkaufpreis:3.575,06 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:409,50 €
verkauft am:11.03.2021
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:8,64 €
Gesamtverkaufserlös:5.186,34 €
Gewinn/Verlust:2.020,78 €
Gewinn in Prozent:56,52%

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 0 / 5. Anzahl der Stimmen: 0

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

5 Gedanken zu „Dividendenerhöhung um 30% kann sich sehen lassen, oder etwa nicht?“

  1. Hi Ben,

    bin hier dem Link zum „Depotrechner“ gefolgt.
    Welchen Mehrwert soll das bringen?
    Ich hatte gehofft, dass Du dort vielleicht Deine Erfahrungen zur Quellensteuerproblematik tabellarisch darstellst.
    Eine Aussagekraft der Tabelle ist nahezu nicht vorhanden, außer vielleicht für absolute Newcomer, nach dem Motto „eine Ordergebühr fällt an“.
    Wann hast Du zuletzt bei comdirect 11,40€ bezahlt bei einer Order in Höhe von 1000€? Du handelst doch auch bei comdirect.
    Also, wenn man (nach Prüfung) in der Überschrift zu der Übersicht deutlich schreibt „Standard-Ordergebühren ohne Ermäßigungen“ und deutliche Kennzeichnung als Werbung, kann man das vielleicht stehen lassen (ich würde an Deiner Stelle dann auch noch die Hintergrundfarbe ändern).
    Meiner Meinung nach kann man das nicht als Depotvergleich bezeichnen.
    Denn erstens passt es bei den Ordergebühren nicht (bzw. ist das unzulässig stark vereinfacht, so dass es nicht zu durchschnittlichen Orderkosten passt), zweitens fehlen viele andere Parameter komplett, die darüber entscheiden, ob man ein Depot eröffnet oder nicht.
    Ich bin weder Aktionär der Commerzbank noch arbeite ich in dem Umfeld, nur als Anregung für Dich, da deine Site sonst sehr informativ (und qualitativ hochwertig) ist.

    VG
    1Steven1

    1. PS: Noch ein paar Hinweise: Unter den Logos der Banken erscheint Text (html-code als Text) wie „] cssheader=[info_header] cssbody=[info_body]“ alt=““ />“ D.h. die Darstellung ist nicht ok. Der Link zu comdirect funktioniert. Dort ist für Anfänger alles erklärt, d.h. man muss nicht willkürlich versuchen, das zu vereinfachen (Depotkosten, Ordergebühren) – es passt in Deiner Tabelle (0€ Depotkosten, 11,40€ per Order) weder für Neueinsteiger (Ordergebühren) noch für Profis (Depotgebühren, Ordergebühren)…

      Wie gesagt, nur als Anregung (ich merke mir einfach, dass ich diese Übersicht nicht brauche und hoffe weiter auf die gewohnt interessanten Artikel von Dir) :-)

      VG
      1Steven1

    2. Hallo 1Steven1,

      vielen Dank für Dein konstruktives Feedback. Ich entnehme dem viele Anregungen, die ich umzusetzen versuchen werde. Die in der Tabelle hinterlegten Gebühren stammen nicht von mir, sondern von einem Dienstleister, der auf die Angaben der Depotbanken selbst zurückgreift. Ich gebe Deinen Hinweis einfach mal an die weiter. Auch die Frage des Layouts habe ich schon thematisiert. In der mobilen Ansicht müsste es deutlich besser aussehen…
      Vielleicht nehme ich die Seite aber auch einfach runter vom Blog. Ich denke mal die Tage drüber nach.

      Noch mal Danke für Deine konstruktive Hinweise!

      Viele Grüße Ben

  2. Moin.

    Eine kurze Frage zu Metsä Board B: Kannst Du die Volatilität der Aktie erklären? Ich bin beruflich mit Metsä verbandelt, und daher investiert. Ich kenne das Unternehmen als grundsolide und verlässlich, aber der aktuelle Abwärtstrend gibt mir dann schon zu denken. Ein Schrecken mit Ende oder ein Ende ohne eben Jenen??

    Ansonsten Chapeaux zum Blog – in meinem Feedreader ein Must Read!

    Gruß aus dem Norden…

    1. Metsä hat eine ziemlich niedrige und vor allem stark schwankende operative Marge, die maximal 6-7% erreicht (vor Zinsen und Steuern!) und zeitweilig in den negativen Bereich dreht.
      Das Unternehmen produziert also (vor allem netto!) mal Gewinne und mal Verluste – die Marge ist ähnlich volatil wie bei den zyklischen Automobilherstellern.

      Ohne einen Jahresbericht von innen gesehen zu haben, gehe ich davon aus, dass das operative Geschäft stark von den Schwankungen der Holzpreise abhängt. So gesehen ist Metsä also eine Art „Rohstoffkonzern“ mit ziemlich geringer eigener Wertschöpfungshöhe – und damit den Schwankungen der Weltwirtschaft ähnlich stark ausgeliefert wie etwa ein Ölkonzern.

Kommentar verfassen