Diese Aktie übersteht einfach alles

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Diese Gedanken hast Du bestimmt auch manchmal: Was, wenn die Situation jetzt völlig eskaliert? Die Inflation dauerhaft zweifelstellig bleibt, Putin eine Atombombe zündet, es zum Strom- und/oder Gasblackout kommt usw.

Es gibt so einige Themen, die momentan völlig aus dem Ruder laufen können und bei denen ich mich frage, wie mein Aktiendepot darauf reagieren wird. Dabei geht es mir nicht um ein kurzfristiges Event. Kommt es zu einem plötzlichen Börsencrash wird jede Aktie meines Depots abstürzen.

Aber wie wird es „meinen“ Unternehmen langfristig ergehen? Werden sie diese Krise überstehen und werde ich als Aktionär auch noch etwas davon haben?

Diese Fragen kann ich bei vielen Unternehmen mit „Ja“ beantworten. Oft kommt dann aber noch ein „jedenfalls, wenn…“ dazu.

Bei dem heute Dividende zahlenden Unternehmen brauche ich diese Einschränkung nicht zu machen. Hier hat die über 100-jährige Unternehmensgeschichte gezeigt, dass ich hier Qualität im Depot habe, bei der mir für die Zukunft nicht bange sein muss.

Worauf sich diese Einschätzung gründet und wie die letzte Dividendenabrechnung ausgefallen ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Bereits seit 2007 befindet sich Coca-Cola in meinem Depot. Hier habe ich das Unternehmen ausführlich vorgestellt.

Im Chartbild ist die letzte große Krise, der Corona-Crash, weiterhin gut zu sehen. Mittlerweile befindet sich der Aktienkurs (in US-Dollar) wieder unterhalb des Vor-Corona-Niveaus:

Coca-Cola 10-Jahres-Chart in US-Dollar
Coca-Cola 10-Jahres-Chart in US-Dollar

Dividendenzahlung

Coca-Cola zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,44 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 44 US$. Die Consorsbank rechnete die Dividende zum Kurs von 0,981 in Euro um. Nach Abzug der Steuern erhielt ich eine Netto-Dividende von 33,40 €. Durch den starken US-Dollar ist das eine um 5,3% höhere Auszahlung als noch vor 3 Monaten. Sie wurde mit Wertstellung 03.10.2022 überwiesen.

Dividendengutschrift Coca-Cola im Oktober 2022

Perspektiven

1892 wurde The Coca-Cola Company gegründet. Schon im Folgejahr gibt es für die Aktionäre die erste Dividende. Ab 1906 folgt dann die Internationalisierung, zunächst in Kanada, Kuba und Panama. Nach dem 1. Weltkrieg expandiert Coca-Cola nach Europa (1919), im 2. Weltkrieg wird die Einfuhr von Coca-Cola nach Deutschland verboten, als Alternative wird 1940 Fanta in Deutschland erfunden. Nach Kriegsende geht es weiter mit dem kalten Krieg und Krisen kommen auch einige, sei es die Kuba-Krise, die Öl-Krise, 9/11 oder die Finanz-Krise.

Natürlich gab es in den Geschäftsergebnissen von Coca-Cola immer wieder ein Auf und Ab. Aber die Richtung stimmt bis heute. Und ich habe keinen Zweifel, dass die Geschichte auch so fortgesetzt wird. Wer beim Börsengang 1919 1 Aktie hatte und sie nie verkauft hat, hat seinen Erben nur durch Aktiensplitts 9.216 Aktien vererbt. Die Dividende wurde dabei die letzten 60 Jahre jedes Jahr erhöht.

Das sind für mich die Argumente, auf die es in der aktuellen Situation ankommt. Mit Coca-Cola im Depot kann ich ruhig schlafen, um die Position mache ich mir keine Gedanken. Natürlich ist damit nicht der schnelle Euro zu machen. Es ist keine Aktie, die „demnächst entdeckt“ wird oder auf den Turnaround wartet.

Und die Aktie ist in diesem Jahr auch unter Druck. Aufgrund des starken US-Dollars merken wir als Euro-Anleger das nur nicht. Denn dank ihm sind wir nach Erhalt der Dividenden rund 14% im Plus.

Die Ergebnisse für das 2. Quartal 2022 waren zuletzt noch positiv: Coca-Cola meldete einen weltweiten Volumenzuwachs von 8%. Daraus resultierte ein organisches Umsatzwachstum von 16%. Die operative Marge sank allerdings von 31,7% auf 30,7%.

Der Gewinn je Aktie stieg nur um 4% auf 0,70 US$ je Aktie. 9%-Punkte „kostete“ dabei der starke US-Dollar, der die internationalen Ergebnisse schmälerte. Und vermutlich wird das auch für den Rest des Jahres einen hohen negativen Einfluss haben.

Beeindruckend ist allerdings die Preissetzungsmacht von Coca-Cola. 12-Prozentpunkte Umsatzwachstum sind auf Preiserhöhungen zurückzuführen, in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (bei Coca-Cola ist das eine Region!) sogar 21 Punkte.

Die Prognose für 2022 hat Coca-Cola konkretisiert: Erwartet wird nun ein organischer Umsatzanstieg um 12-13% (zuvor: 7-8%). Durch negative Währungseinflüsse werden jedoch 6%-Punkte davon wieder verloren. Der vergleichbare Gewinn je Aktie soll um 5-6% wachsen. Das würde einem Ergebnis von 2,44 US$ entsprechen.

Bei einem Aktienkurs von 57 US$ wird Coca-Cola damit immer noch mit dem 23-fachen des Jahresgewinns bewertet.

Auf der einen Seite kommt da die starke weltweite Positionierung zum Ausdruck. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche günstiger bewertete Aktien zu kaufen. Ich habe bereits zu meiner PepsiCo-Position geschrieben, dass ich angesichts der allgemeinen Börsensituation solch hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse für keine Kaufgelegenheiten halte.

Das trifft auch auf Coca-Cola zu. Wer sie nicht im Depot hat, kann jetzt auch noch etwas warten und schauen, wie sich der Bärenmarkt entwickelt. Und dann womöglich in einer Übertreibungsphase nach Unten richtig gute Qualität günstig einsammeln.

Denn langfristig übersteht Coca-Cola alle Krisen. Und Geduld zahlt sich hier in jedem Fall aus. Zuerst beim Kauf und dann bei der weiteren Entwicklung. Das sage ich als zufriedener Aktionär, der die Aktie bereits 15 Jahre im Depot hat und sie nie mehr verkaufen will.

Auf einen Blick:

Unternehmen:The Coca-Cola Company
ISIN:US1912161007
Im Divantis-Depot seit:17.07.2007
Letzter Nachkauf am:31.07.2008
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:18,87 €
Gesamtkaufpreis:1.886,76 €
erzielter Gesamtgewinn aus verkaufter weiterer Position:324,19 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.335,54 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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