Die Wartezeit wird angenehm versüßt

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Die Kassen sind nach dem Verkauf eines großen Unternehmensteils prall gefüllt und alle warten auf die Entscheidung, was mit dem Geld passieren soll.

So viel ist schon klar, es soll eine Dreiteilung geben: Schuldenabbau, Ausschüttung an die Aktionäre und Kriegskasse für Übernahmen. Aber in welcher Höhe und welcher Aufteilung? Da hält sich das Management sehr bedeckt und vertröstet auf die Halbjahresergebnisse im November.

Um die Wartezeit so angenehm wie möglich zu halten, wird – wie auch die letzten Male – die Dividende weiter erhöht. Also eigentlich alles im Lot, oder?

Meine Einschätzung und alle Details zur Dividende erhältst Du in diesem Beitrag.

Bereits bei der letzten Dividendenzahlung hatte ich über die anstehende Frage berichtet, was die Pennon Group mit dem Verkaufserlös von Viridor wohl machen wird. Mittlerweile ist die Transaktion abgeschlossen und das Geld auf dem Konto. Die Pennon Group, die nun ein reinrassiger Wasserversorger in Großbritannien ist, habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

Die Pennon Group steigert die Dividende weiter. Sie wird ja zweimal im Jahr (April und September) gezahlt. Nun werden 30,11p pro Aktie nach zuvor 28,22p ausgeschüttet. Das entspricht einer Erhöhung um 6,7%. Für die 600 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 180,66 Pfund. Die Dividende wurde von der onvista bank zum Kurs von 0,89565 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 148,51 €. Sie wird mit Wertstellung 02.09.2020 überwiesen.

Dividendengutschrift Pennon Group im September 2020

Perspektiven

Mit dieser Dividendenzahlung liege ich nun ein gutes Drittel im Plus mit meinem Engagement in die Pennon Group. Die Erwartungen sind damit voll aufgegangen.

Mit dem Verkauf des Müllbereichs Viridor konzentriert sich das Unternehmen nun vollständig auf die Wasserversorgung. Auch das kommt mir sehr entgegen. Meine erste Position war ich wegen des Wasser und trotz des Mülls eingegangen. So passt nun alles für mich.

Sehr gespannt bin ich auf die Antwort, was denn nun mit dem Verkaufserlös von Viridor passiert. Immerhin 3,7 Mrd. Pfund sind dafür in bar geflossen.

Die Verschuldung der Pennon Group liegt nun bei 1,2 Mrd. Pfund und soll um 900 Mio. Pfund zurückgeführt werden. Es bleiben damit gute 2,7 Mrd. Pfund übrig, die zwischen den Aktionären und der Kriegskasse für Übernahmen aufgeteilt werden sollen.

Ich favorisiere dabei weiter steigende Dividenden, aber keine große Sonderdividende. Denn lieber habe ich kontinuierlich steigende Zuflüsse auf die ich mich verlassen kann als einmal einen großen Batzen Cash und dann nur noch Dividendenstagnation. Zumal das Management bisher einen guten Job gemacht hat und hoffentlich mit dem Geld auch gute Übernahmeziele ausfindig macht.

Da die meisten Wasserversorger in Großbritannien nicht börsennotiert sind, habe ich keine Möglichkeit, eine Sonderausschüttung genau dort wieder einzusetzen. Da wäre mir ein Ausbau der Marktposition durch Erschließung einer anderen Region durch die Pennon Group lieber.

Im November erfahren wir endlich Näheres. Bis dahin ist die Aktie für mich eine Halteposition. Wenn dann Klarheit herrscht, bewerte ich das Engagement neu. Und notfalls – wenn es zur großen Sonderdividende kommt – reinvestiere ich die einfach wieder in Pennon Group-Aktien. Natürlich mit dem Nachteil, dass das Finanzamt auch eine Beteiligung erhält.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Pennon Group
ISIN:GB00BNNTLN49
Im Divantis-Depot seit:21.09.2017
Letzter Nachkauf am:02.02.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:200
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:12,68 €
Gesamtkaufpreis:2.535,57 €
insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:1.347,09 €
verkauft am:05.07.2023
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:8,00 €
Gesamtverkaufserlös:1.600,00 €
Gewinn/Verlust:411,52 €
Gewinn in Prozent:16,23%

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4 Gedanken zu „Die Wartezeit wird angenehm versüßt“

    1. Hi Ben,
      Schon nach der ersten einleitenden Zeile war mir klar, dass in deinem Artikel nur die Pennongroup gemeint sein kann !!!

      Ich stehe bei der Pennongroup mit schon abgezaehlten Geldscheinen extrem angespannt auf der Lauer, etwa so wie meine Hunde, bevor es Fressen gibt. Allerdings, ganz so positiv wie du sehe ich die (aktuelle!) Aktie nicht. Hier meine Gedanken dazu.

      1) der verkauf der abfall abteilung kann nicht so profitabel wieder ausgeglichen werden. Die Zinsen, welche durch den Schuldenabbau gespart werden, entsprechen nur einem kleineren teil des gewinns, den der entsprechende 900 mio anteil von viridor erwitschaftet haette. ( Und dabei hat Viridor nicht so viel verdient wie die wassersparte. )

      2) dazu kommt, dass noch Loecher in der Pensionskasse gestopft werden sollen, was ueberhaupt nichts zum zukuenftigen Gewinn beitraegt. ( dies war zumindest mal noch vor ein paar monaten so vorgesehen. Ich nehme an , du hast – im gegensatz zu mir – jetzt den neuesten vierteljahresbericht durchgelesen und bist besser auf dem laufenden stand als ich. Vielleicht haben sie diesen Punkt ja fallen gelassen. )

      3) wenn sie jetzt einen groesseren batzen geld an die Aktionaere ausscheutten, durch sonderdividenden oder wie jetzt offensichtlich : durch hoehere Dividenden, auch dieses Geld ist dem weiteren business der Firma entzogen.

      4) was bleibt sind dann noch ein paar britische pfund, die in weitere wasserversorgungsprojekte/uebernahmen investiert werden, die aber auf grund der sehr stark ausgepraegten staatlichen regulierung wohl kaum eine groessere eigenkapitalrendite erzeugen koennen als die pennon-kern-firma., Auch wenn die virinor firma nur ein drittel zum vorigen gesamtgewinn beigetagen hat.

      5) das finanzamt haelt dabei auch die haende auf, wie du schon sagtest. Das waren beim verkauf von virinor schon etwa 1/2 mrd, und mit einem aenlichen betrag rechne ich bei der unterbringung der restlichen 3.7 mrd pfund.

      Fazit :
      Die neue pennon group wird nach seiner Umstrukturierung einen beachtlichen teil weniger verdienen als die pennon group vor einem jahr. Und das bei einen jetztigen kgv von 37. ( Zuvor war es bei etwa 15 – 20). Das kgv mit jetztigem kurs duerfte letztendlich so irgendwo zwischen 25 u 32 liegen, je nach dem, wie der virinor cash wieder angelegt wird. Und das ist gewiss durch das maessige jaehrliche wachstum der wasserversorgung nicht gerechtfertig. Mit anderen worten : der kurs von heute ist zu teuer und wird wohl weiter fallen ! Falls nicht noch irgendwas geniales passiert. Auf jedenfall halte ich es fuer das beste fuer die firma, wenn ueberhaupt keine sonderdividende oder andere dividendenerhoehungen ausbezahlt werden.

      Inzwischen ist mir auch klar, warum pennon so stark geschortet wird. Wegen einfacher Mathematik. Auch jp morgan shortet hier mit.

      Sorry, ben, wenn ich die angelegenheit etwas trueber sehe wie du. Aber auch ich will diese aktie kaufen. Bis jetzt konnte ich zum glueck widerstehen. Ich hoffe, dass ich sie noch billiger bekomme. Als ultralangfristanlage, ohne quellensteuer !!!

      1. Hallo Manfred,

        ich bin auch sehr gespannt, ob die Shorties hier recht behalten. Glücklicherweise habe ich wirklich einiges an Puffer gegenüber meinem Einstiegskurs und kann dem Geschehen ganz entspannt zusehen. Und selbst gegenüber dem Jahresbeginn ist die Aktie neutral, hat aber zwei feine Dividenden gezahlt.
        Ich wünsche Dir, dass Du bald auch einsteigen kannst. ;)

        Viele Grüße Ben

  1. Um ehrlich zu sein finde ich Pennon ohne Abfall weniger interessant. Veolia hat einiges beim Recycling zu bieten, daher ziehe ich gerade in Erwägung meine Pennon Position aufzulösen und bei Veolia aufzustocken.
    Auch wenn es gerade mit dem angekündigten Versuch Suez zu übernehmen etwas undurchsichtig wird…. Wobei hier Veolia eine gute Präsentation liefert und auch in einem Brief legen sie deutlich ihre Ideen vor.
    Siehe https://www.veolia.com/sites/g/files/dvc2491/files/document/2020/08/Finance-Presentation_analystesVDEF.pdf

    Meinungen?

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