Ben, was ist bloß los mit Dir in den letzten Wochen?

Warnung
4.3
(79)

Diese Frage stellte mir Florian in einem wohlwollenden Kommentar, nachdem ich meinen Beitrag zur Dividendenzahlung von BASF veröffentlicht hatte. In dem Beitrag sprach ich – anders als in all den letzten Jahren – nicht mehr davon, dass ich BASF langfristig halten wolle. Und ich begründete ausführlich, warum die Aktie für mich ein Verkaufskandidat ist.

Der Kommentar erfuhr einigen Zuspruch und ich nutze die Gelegenheit gerne, etwas ausführlicher darauf einzugehen. Denn die letzten Wochen haben mich tatsächlich verändert und das hat Florian mit seinem Kommentar irgendwie auch gut auf den Punkt gebracht.

Was ist in den letzten Wochen passiert und was sind meine Konsequenzen daraus?

In mehreren Beiträgen habe ich es schon angedeutet und auf meine Sorgen hingewiesen. Wir sind mitten in einer Zeitenwende!

Das was in den letzten Jahren so einfach war, nämlich kaufen und liegen lassen, muss heute hinterfragt werden. Passt die Aktie noch in mein Risikoprofil und will ich sie wirklich noch im Depot haben?

Willkommen im Bärenmarkt!

In den letzten Wochen hat sich aus meiner Sicht die Lage komplett verändert. Nach 2 Jahren Corona-Pandemie ist die Wirtschaft weltweit heftig angeschlagen. Die Staatsschulden sind durch die Hilfsprogramme auf Rekordständen. Die Inflation ist nicht mehr nur vorübergehend, sondern erreicht Marken wie in den letzten 20 Jahren nicht. Die Lieferketten sind gestört und in China bestimmen großflächige Lockdowns die Tagesordnung. Es kommt zur Zinswende, die Notenbanken erhöhen ihre Zinsen.

Das wäre alles schon mehr als genug, um nachdenklich zu sein. Aber dann kommt auch noch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hinzu. Und damit eine reale Bedrohung für unser Leben, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich.

Ich bin – leider – überzeugt davon, dass die goldenen Jahren am Aktienmarkt nun vorerst vorbei sind. Sicherlich wird es irgendwann wieder größeren Optimismus geben. Aber das kann dauern. Ich stelle mich deshalb eher darauf ein, dass wir die nächsten 5-10 Jahre einen Bärenmarkt haben werden.

Was bedeutet das für mich als Investor?

Meine Anlagestrategie ist seit jeher darauf ausgerichtet, auch solche Marktphasen gut zu überstehen. Durch die Konzentration auf ausschüttende Aktien erhalte ich einen regelmäßigen Cash-Flow, ohne Aktien verkaufen zu müssen. Und mit diesen Ausschüttungen kann ich entweder neu in die Aktien investieren oder andere Projekte forcieren.

Aber trotzdem ist mein Dividendendepot natürlich nicht völlig losgelöst vom allgemeinen Aktienmarkt. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde: es ist mir egal, wenn der Wert meines Depots – wie im Corona-Crash – innerhalb weniger Wochen um 100.000 € sinkt. Natürlich macht das etwas mit mir.

Durchhalten kann ich solche Phasen nur dann, wenn ich vollkommen überzeugt von jedem einzelnen Titel in meinem Depot bin. Und deshalb ist es für mich jetzt umso wichtiger, mich auch von Titeln zu trennen, die dieses Kriterium nicht mehr erfüllen. BASF und seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen ist ein solches Beispiel, bei dem die veränderte Situation auch eine Veränderung meiner persönlichen Einschätzung mit sich bringt.

Meine persönliche Asset-Allocation

Selbstverständlich streue ich meine Geldanlagen und habe mir über die letzten Jahrzehnte ein breites Portfolio aufgebaut. Neben Aktien sind Immobilien dabei ein wichtiger Teil. Sie sind aber nicht so leicht veräußerbar und deshalb auch automatisch ein fester Block in meiner Asset-Allocation.

Bei Aktien ist das anders, hier kann ich leichter Veränderungen vornehmen und mich defensiver aufstellen, wenn ich das für erforderlich halte.

In starken Marktphasen hatte ich fast meine gesamten liquiden Vermögenswerte in Aktien angelegt. Und diese Aktien waren quasi ausschließlich im Dividendendepot.

Ich konnte dieses Risiko eingehen und damit auch alle Chancen mitnehmen, da ich in meiner Festanstellung sehr gut verdient habe. Mit einem sechststelligen Jahresgehalt (erst Brutto, später sogar Netto) wusste ich, dass ich jeden Monat frisches Cash auf meinem Konto haben würde. Wenn neue Projekte anstanden, konnte ich sie einfach daraus finanzieren (z.B. auch die Nebenkosten beim Kauf einer Eigentumswohnung zur Kapitalanlage).

Seit ich selbstständig bin, habe ich diese festen, kalkulierbaren Zuflüsse nicht mehr. Und mein Einkommen ist auch nicht mehr so hoch – ganz bewusst. Natürlich verändert auch das mein Anlageverhalten.

Ich habe deshalb die 100% Quote im Dividendendepot sukzessive reduziert und will Ende des Jahres 2022 bei 75% stehen. 20% sollen defensiver und 5% offensiver angelegt werden.

Der defensive Teil soll zum Einen (Optionsdepot) meine laufenden Erträge erhöhen und zum Anderen (Zitronen-Depot) für langfristige zukünftige Erträge sorgen.

Mein wichtigstes Ziel

Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass es zur Geldanlage in Aktien keine Alternative gibt. Aber diese Geldanlage darf niemals mein Leben bestimmen. Natürlich beschäftige ich mich zeitlich sehr viel damit. Schon allein deshalb, weil ich als Finanzblogger auch sehr viel darüber schreibe.

Aber ich möchte niemals abends im Bett liegen und denken: So ein Mist, die Wall Street hat heute wieder 5% verloren, was passiert jetzt morgen im DAX?

Ich möchte mit meinen Geldanlagen immer gut schlafen können. Ansonsten muss ich etwas ändern! Der Aufbau der defensiven Depotteile ist ein wichtiger Beitrag dazu.

Meine veränderte Risikosensitivität

Die letzten Wochen haben natürlich etwas mit mir gemacht. Insofern hat Florian mit seinem Kommentar vollkommen recht gehabt. Und er hat auch noch einen anderen Aspekt erkannt. Dadurch, dass ich keine festen Einkünfte mehr habe, bin ich auch sensibler gegenüber Risiken geworden.

Auch dafür ist BASF ein gutes Beispiel. Aus meiner Sicht besteht bei der Aktie derzeit das Risiko eines Totalverlustes. Über einen Verlust von rund 5.000 € hätte ich früher gedacht: „Okay, das gleichen die anderen Aktien im Depot locker wieder aus.“ und wenn nicht: „Dann muss ich halt einen Monat dafür arbeiten – das halte ich aus.“ Heute denke ich anders: „Wenn sich so ein Verlust vermeiden lässt, dann verkaufe ich lieber vorher.“

Es stimmt also schon, ich habe mich verändert. Ich glaube aber nicht, dass es nur etwas mit meiner Selbstständigkeit zu tun hat. Sondern eben auch mit dem Gesamtmarkt. Einfach weil ich viel genauer auf die einzelnen Titel schauen muss, um mein Gesamtdepot durch diese Phase zu bringen.

Zukünftige Investitionskriterien

Bei meinen Investments in das Dividendendepot schaue ich seit einiger Zeit sehr genau, inwiefern die Unternehmen in der Lage sind, mit der Inflation umzugehen. Haben sie eine solche Marktposition, dass sie Preissteigerungen weiterreichen können?

Bisher habe ich mir das für Neuinvestitionen in diesem Jahr als Kriterium zu Herzen genommen. Herausgekommen sind dann z.B. Käufe von Givaudan oder L’Oréal. Ich werde diesen Weg weitergehen und sicherlich auch noch manche Umschichtung in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren (!) vornehmen. Meinen langfristigen Fokus verliere ich dabei nicht aus den Augen. Denn gerade die beiden genannten Unternehmen sind vergleichsweise teuer gewesen und performen in diesem Jahr schlecht. Langfristig traue ich ihnen aber weiterhin eine sehr gute und vor allem positive Entwicklung zu.

Und darauf kommt es bei allen Investments an: Was erwarte ich in der Zukunft von dem Unternehmen? Ist meine Erwartung positiv und die Einschätzung richtig, dann wird auch über kurz oder lang die Aktie einen positiven Beitrag leisten.

In diesem Sinne schließe ich mit einer Weisheit, die aus meiner Sicht gerade sehr aktuell ist:

Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.

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52 Gedanken zu „Ben, was ist bloß los mit Dir in den letzten Wochen?“

  1. Dein Artikel enthält Pessimismus, Ben, gepaart mit objektiven Risiken für Wirtschaft und Märkte und gibt damit wohl auch das Stimmungsbild eines so manchen wider. Für mich als monatlichem Teilzeitsparer sind das klare Anzeichen für m.E. gute Kaufgelegenheiten.

    An der Börse geht es leider nur stufenweise bergauf und im Fahrstuhl bergab ;-)

    BASF befindet sich auch in meinem Portfolio mit einem 5-stelligen Betrag. Das Zahlenwerk bestätigt jedoch vielmehr meine Halteposition, das Geschäftsmodell funktioniert und höhere Kosten konnten weitergegeben werden.

    Cheers,

    Stefan

    1. Hallo Stefan,

      daran habe ich beim Verfassen auch gedacht. ;) Im Corona-Crash hatte ich mal von „Schmerzen“ geschrieben und dass meine Laune schon mal besser war. Manfred hatte dazu seinerzeit angemerkt, dass das der Wendepunkt an der Börse war. Im Nachhinein ist das aber natürlich leichter zu sagen als mittendrin.
      Ich persönlich glaube aber, dass die Situationen nicht miteinander vergleichbar sind.
      Warten wir es ab!

      Viele Grüße Ben

  2. Hallo Ben,

    du sprichst ernsthaft von einem Totalverlust bei BASF? Manchmal hörst du dich echt wie ein Börsenneuling an, der bei den ersten richtigen Kurskorrekturen jammert. Bitte entspann dich ein wenig. Auch das unser Leben hier in Deutschland in Gefahr sei, sehe ich überhaupt nicht.

    1. Hallo Sonny,

      ich habe nichts dagegen, wenn es nicht so kommt. Ein Risiko besteht aber, darauf hat der BASF-Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller im Interview mit Focus Money 15/2022 deutlich hingewiesen. Er hat zwar nicht von der Pleite von BASF selbst gesprochen, aber die Konsequenzen für den Aktienkurs in einem Szenario ohne russische Gaslieferungen sind für mich eindeutig.

      Wenn Du keine Gefahren für unser Leben in Deutschland siehst, dann halte ich das für blauäugig. Aber natürlich kann und sollte jeder seine Meinung haben.

      Viele Grüße Ben

  3. Vielen Dank für das Teilen, dieser Erfahrungen und dieser Reflexion. Ich finde es toll, dass Du hier so offen berichtest. Ich habe BASF und werde sie behalten, finde die Gedankenanstöße aber gut.

  4. Wow das ist ja starker Tobak.
    Gefahren für unser Leben in Deutschland?
    Nun ja Gefahren für unser Leben in Deutschland so wie es bisher war ,die gibt’s schon.
    Putin hat leider die „Gewissheit“ zerstört, dass in Europa ein Angriffskrieg nicht mehr vorstellbar ist.
    Das wirkt sich selbstverständlich auch auf unsere Wirtschaft aus.
    Unsere selbstverschuldete Abhängigkeit von russischem Gas und Öl trägt dazu bei dass wir wirtschaftlich sehr verletzbar sind.
    Auch ist die Corona Pandemie noch nicht wirklich vorbei und die Verschuldung der einzelnen Staaten ist nicht wirklich gesunken.
    Alles Faktoren die unsere Wirtschaft eher negativ beeinflussen.
    Nicht desto trotz glaube ich doch, dass ein Konzern wie die BASF gut genug aufgestellt ist um solche Turbulenzen zu überstehen, auch wenn der Aktienkurs kräftig schwanken wird. Einen Totalverlust sehe ich da nicht.
    Die Produkte von BASF sind weltweit enorm wichtig und können auch , zumindest aktuell, nicht durch Lieferanten in China oder Indien substituiert werden.
    Überall ist zu beobachten dass die aktuelle Krise zu einer gewissen Deglobalisierung der Wirtschaft führt. Auch dieser Umstand spricht dafür das BASF nicht fallen wird.
    Das schreibt einer , der ziemlich stark in BASF investiert ist und dem der eigentlich Aktienkurs relativ egal ist, solange die Dividende fließt.
    Gruß Andy

    1. Hallo Andy,

      mir ging es in diesem Beitrag ja gar nicht um BASF selbst. Dazu habe ich am Sonntag ja schon meine Ansicht dargestellt. Ich stimme Dir auch zu, dass die Marktstellung und Produkte von BASF sehr wichtig sind und auf jeden Fall eine Zukunft haben. Das muss aber nicht heißen, dass auch die Aktionäre davon profitieren. Im Fall einer Stützung von BASF werden sie aus meiner Sicht nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, sondern ihren Beitrag leisten müssen.

      Ich will aber BASF auch gar nicht niederschreiben. Ich bin ja auch immer noch investiert. Es geht mir nur um das Risiko. Und das ist aus meiner Sicht plötzlich viel größer als noch vor 3 Monaten. Und es ist kein Risiko, dass vielleicht mal in einem Jahr die Dividende gekürzt wird oder ausfällt. Es ist aus meiner Sicht viel schwerer zu greifen und im Fall des Eintritts auch kaum zu beherrschen. Nur darum geht es mir. Ich will solche Risiken prinzipiell nicht in meinem Depot haben.

      Viele Grüße Ben

      1. Ja auf den gesamten aktieznmarkt gesehen hast Du natürlich recht.
        In diesen Zeiten der relativen Unsicherheit ist es doppelt wichtig jedes einzelne Investment im Depot zu prüfen.
        Ich denke zwar nicht dass die gesamte Weltwirtschaft, wegen dem Ausfall von Russland, einen sehr starken Rückgang erleiden wird, aber signifikante Rückgänge in einzelnen Bereichen wird es definitiv geben.
        Das heißt die Risikoabwägung ist heute definitiv schwieriger als in den Jahren zuvor.
        Gruß Andy

  5. Hi Ben !

    BASF = Totalverlust ????
    Umpf !

    BASF hat schon ganz andere kriesen durchgestanden. 2 Weltkriege, eine oelkriese.
    Und mir ist lieber, basf jammert jetzt, als dass sie garnichts sagt. Das ist fuer mich ein zeichen, dass sie an diesem problem arbeiten. Da tut dich was ! Da tut sich weltweit was.

    Mein psychisches ausloten einer baisse : so hab ich das bisher immer gemacht. Und waehrend meiner Trading lebensphase hatte ich immer ein sehr gutes feeling fuer tiefs, nicht aber fuer Highs. Und vor 3 jahren hab ich gekauft, gekauft gekauft, waehrend andere von zeiten schlimmer als 1928 phantasierten. Totaler Unsinn ! Das hab ich auch hier im Forum mehrmals geschrieben. Und als der markt 2020 drehte, hab ich hier sofort geschrieben, das wir die tiefpunkte gesehen haben, dass es jetzt wieder steigen wird, allerdings hab ich nicht damit gerechnet, neue hochs zu sehen. Das sollte eigentlich nachpruefbar sein. Ich muss jetzt allerdings zugeben, dass wegen meiner Umstellung auf langfrist investor meine tiefpunkt intuition etwas gelitten hat.

    Ich gebe dir allerdings recht, dass die situation heute etwas anders ist : unter einer geldeinsammlungsphase leidet der markt natuerlich, diese Daempfer phase war historisch aber nach 2-3 jahren meist ausgestanden, und danach gings wieder aufwaerts. Anfang der 80er Jahre ist die borse unter aenlichen bedingungen wieder stark gestiegen, ebenfalls nach der stagflationsphase 1987. Ich rechne diesmal nicht mit einem scharfen V, sondern eher mit einem wieder langsam ansteigenden L, aus heutiger sicht gesehen, kann sich aber aendern.

    Was machen in einer Inflationsbekaempfungs zeit ? Ich schau mir die Dynamik des freien Cashflows der einzelnen Firmen an, und die zinsen, die die Firmen wegen Ueberschuldung zu zahlen haben. Ist die jaehrliche zunahme des FCF groesser als die aktuelle inflationsrate, dann
    kommt diese Firma auf die Watchlist. Ein gutes Beispiel hierfuer ist MSFT : zunahme des FCF = +16% pro jahr, und die jaehrlichen zinszahlungen sind 4% des netto gewinns ===> potentieller Kaufkandidat. Gestern habe ich eine erste position starbucks gekauft. Wenns faellt, kauf ich weiter . Aus aehnlichem Grund. Aus dem raster gefallen ist zb dominos pizza : zu hohe zinszahlungen ! (40% des jahresgewinns ! Autsch !) Was ich wohl nicht kaufen werde ist Pepsi .

    Ausserdem halte ich jetzt die gefahr fuer gebannt, dass dieser typ aus dem kreml nach der ukraine weitermacht, und irgendwelche Nato Staaten angreift. Ich glaube, der hat seine lektion jetzt gelernt, und ist wohl froh, wenn er da mit einer gebrochenen nase rauskommt. Gasabdrehen !? Nope. Wuerde mich sehr wundern ! Wenn das alles vorbei ist, wird sich dieser typ um sein politisches ueberleben kuemmern muessen.

    1. Hallo Manfred,

      vielen Dank für Deinen konstruktiven Kommentar. Ich finde den Blick auf die steigenden Cash-Flow tatsächlich einen wichtigen und hilfreichen Ansatz für zukünftige Investments.

      Was Putin angeht, bin ich allerdings noch nicht euphorisch. Gerade wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt, kann da noch einiges kommen. Irrational ist er ja auf jeden Fall. Hoffen wir das Beste!

      Viele Grüße Ben

      1. Ben,
        Steigenden „“ FREE Cash flow“. !! Das ist letztlich der reingewinn, von dem die firma u der Aktionaer profitiert.

        Der WB nimmt hier eine andere Groesse : er nennts sie „investors earnings“ .Anstatt vom opCF die CapEx abzuziehen, zieht er die OpEx von Cashflow ab. Ich bin aber noch nicht dahintergestiegen, was fuer einen Sinn das macht.

    2. Noch was zu meiner tiefpunkt auslotung methode : ich habe basf einen tag nach dem tiefpunkt gekauft, und dies auch hier live berichtet. Ich schrieb , dass mir die kurse davonliefen, und ich ohne limit gekauft habe. Muesste sich auch nachlesen lassen.

      Zum „putin“ : ( man lese dieses wort mal auf franzoesisch !!! ) Wie sagt der Mefisto im Faust : „ich bin die kraft, die stets das boese will, und doch das gute schafft !“ Er hat die EU wieder geeint.

    3. Oben hab ich eine methode angegeben, nach der man besonders in Inflationszeiten aktien auswaehlen kann: heute hab ich gleich zu Boersenanfang die LVMH noch tagesbillig erwischt . Die passt excellent in dieses schema : der FCF wuchs in den letzten 5 Jahren um sage und schreibe 50% pro Jahr, also weit hoeher als die Inflationsrate, und die Zinsaufwaende betrugen pro jahr vernachlaessigbare 2% des Jahresgewinns. Vom FCF werden momentan 24% an dividenden ausgeschuettet, bei einer
      DivYield von knapp 2%, und einer durchschnittlichen Div Steigerung von 22%.
      Was will man mehr !? Der stoff, aus dem die Träume sind.

      Auch wenn die aktie noch immer nicht billig ist, bei diesem wachstum nehm ich gerne ein kgv von 24 in kauf, und ein K/opCF von 15.

      1. Hallo Manfred,

        habe mir gestern Abend LVMH und Hermes notiert, die ich mir beide anschauen will. Mit Hermes habe ich heute begonnen und Du hast schon LVMH gekauft. ;)

        Viel Glück und bestimmt ein gutes Investment!

        Viele Grüße Ben

        1. Ben !!!
          Ich schick dir hier einfach mal meine heutigen Bilanz- Research -Aufzeichnungen , die meisten aus Finanzen u wallstreet journal.
          Einige Erklährungen dazu weiter unten.

          LVMA**( 550€, 5.22)
          MK 288 mrd
          Ums 43-> 64 mrd /5y (+10% /y)
          KGV 24
          K/CF 15
          K/FCF 18
          Gew 6.4 ->12.0 mrd /5y
          ++ opCF 8.5->18.7mrd /5y (+24% /y)
          ++ FCF 4.6 -> 16 mrd / 5y (+50% /y !!)
          ++ Aussch(FCF) 46%-> 24% /5y
          ++ Div 1,8%, 10€ (nach 6€) ,
          (+22%/5y)
          – goodwill 16 ->26 mrd /1y
          Versch 1.7y , 32 ->76mrd
          ++ Zinslasten 0.44 ->0.24 mrd /3y
          (=2% vGew)
          Shares 504 mio, const.

          ** Nach WB kriterien extrem guter
          burggraben
          – bei der beurtelung der verschuldung frage ich : wie lange dauert es, bis die schulden aus dem „Rohgewinn“ zurueckgezahlt werden : 1.7y , ein sehr guter wert.
          – der goodwill hat in einem jahr sehr stark zugelegt. Wahrscheinlich wegen einer ueberteuerten uebernahme. Welche ? Weisst du das ?
          – wie du siehst, sind das meist Cashflow betrachtungen. Gewinne interessieren mich eigentlich weniger :

          „Nur Bares ist Wahres !“

          1. Hallo Manfred,

            Danke für die Übersicht. Schaue ich mir noch in Ruhe an. Die letzten größeren Übernahmen waren Rimowa, Birkenstock und Tiffany. Tiffany soll 15,8 Milliarden US-Dollar gekostet haben. Wie hoch da der Goodwill war, weiß ich allerdings nicht.

            Viele Grüße Ben

            1. Ja, LVMH ist genau so eine Aktie, die ich meine. Immer bei Gelegenheit schön aufstocken. Nicht vergessen, dass in solchen Zeiten – die auch noch länger andauern können – Aktien zu ihren rechtmäßigen Besitzern wechseln!
              VG
              1Steven1

  6. BASF ist nicht bloß der Produktionsstandort Ludwigshafen. BASF ist ein weltumspannendes Unternehmen. Russische Energieflüsse sind für BASF’s Bottomline (noch) wichtig, aber die Einschätzung sie seien existentiell und es bestünde bei einem Embargo das Risiko eines Totalverlustes in der Aktie ist schlichtweg falsch und Untergangspornographie. Ein einfacher Blick in den Jahresbericht (155ff) hätte schon geholfen aber – bei allem Respekt – hier scheint mir eher die Panik das Handeln zu bestimmen.
    Sorry für diese Aussage, aber aus dem Post rieche ich vor allem Angst und Unsicherheit aufgrund der eigenen Einkommenssituation gepaart mit dem Abschwung. Ein Bärenmarkt von 5-10 Jahren – also schwerer als die große Depression oder die Lost Decade … Ben, Du hast zuviel Marc Friedrich gelesen. Bitte mal tief durchatmen.

    1. Hallo John,

      ist doch ein schöner Austausch hier! Marc Friedrich habe ich nicht gelesen und habe das auch nicht vor. Aber ich stelle mich lieber auf eine schwierige Phase ein als einfach „Hurra, endlich wieder Kaufkurse“ zu schreien. BASF war auch nur als Beispiel gedacht, aber das habe ich ja schon in anderen Kommentaren ausgeführt.

      Viele Grüße Ben

  7. hmm, plötzlich reden alle vom „russischen Angriffskrieg in der Ukraine“… also ich habe sämtliche Dekanden, die ich schon lebe, ständig Angriffskriege u. a. vom Friedensnobelpreisträger Obama erlöebt… also nichts Neues / Besorgniseregendes, wenn man es so sehen will…

  8. Hallo zus.

    Vorweg: Ich kann Ben verstehen…
    – man ist selbstständig ohne „festes geregeltes“ Einkommen -> emotional halt etwas anderes als angestellt zu sein
    – mögliche Risiken im Depot müssen verteilt oder minimiert bzw. das Erreichte soll ggf. abgesichert werden
    – familiäre Verantwortung ist hinzu gekommen
    – die eigene Arbeitskraft verteilt sich jetzt auf immer mehr „Depots“ und Neben-Spielplätze -> da versucht man „Unruhe“ zu vermeiden bzw. zu reduzieren

    Ich bin in BASF noch nicht investiert – überlege aber gerade mal ein Anfangsinvestment zu tätigen. Ich bin Div.einkommen-Investor und mir ist klar, das Div. auch gekürzt oder gestrichen werden können.
    Mein Ben´s Div.depot habe ich eine hohe Überschneidung und kann selbst für mich aber noch ruhig schlafen… bei einigen Titeln sehe ich für mich schon wieder langsam Nachkaufgelegenheiten.

    Allerdings bin ich jetzt übergangen – in kleineren Tranchen und dafür häufiger zu kaufen… -> Ich weiß, das ich nichts weiß. Aber ich kaufe Unternehmen, von denen ich überzeugt bin. Wenn es diese jetzt günstiger gibt… alles gut. Ich kaufe keine „Kurse“…

    Ben, ich wünsche Dir – das du die richtigen Entscheidungen für dich und deine gesamte Situation triffst. Nur du hast den gesamten Einblick in dein privates Umfeld. Wenn du dich damit wohl bzw. besser fühlst – war es richtig.

    „Wenn es dir den Schlaf raubt – dann ist es zu teuer“

    In diesem Sinne – allen eine ruhige Hand beim Investieren!

    LG Basti

  9. Hallo Ben,

    das ist vielleicht der beste Artikel, den Du jemals geschrieben hast.
    Ich möchte mich bedanken, dass Du die vielen Hinweise „Du hast Deine Strategie verlassen“ beantwortet hast. Chapeau!

    Just my 2 cents:
    1. Deine Selbstständigkeit ist sehr wohl ein Grund, anders über Aktien-Investitionen zu denken. Vielleicht ist es Dir noch nciht bewusst?
    2. Dein Dividendendepot macht deutlich weniger aus als die 100%/75%, die Du meintest. Du hast ja mehr als die eine Immobilie (schriebtest Du jedenfalls).
    3. Du hast als Vater Verantwortung übernommen – das gilt in guten wie in schlechten Zeiten.

    Du warst bisher ein vorsichtiger Investor, derzeit scheint (meine Meinung) aber eher die Angst das Übergewicht zu bekommen – die Angst „Geld“ zu verlieren. Ich denke das ist, was auch anderen Foristen auffiel. Wir können Deine geänderte Situation nicht beurteilen – und seinen wir ehrlich, uns geht es gar nichts an. Auch deswegen: Danke für dieses Statement. Genau deswegen mag ich diesen Blog.

    Aber: das „aber“ muss ja immer kommen ;)
    Die Nachrichten, die auf uns einprasseln, lenken uns ab, sie lenken unsere Gedanken (meine Meinung) von unserem Gedanken „Investment für die Zukunft“ ab. Hier Blase, dort Katastrophe – es wird noch schlimmer kommen – Nichts geht ohne …! In unserem Unterbewusstsein bewirken die Informationen in den letzten Wochen die Einstellung zu unserem Investment. Niemand ist gefeit!

    Nicht für jede Aktie ist jetzt Kaufkurs – da gebe ich Dir Recht. Manchmal ist es auch gut Gewinne mitzunehmen, statt Verluste zu realisieren, oder beides, um Steuern zu sparen.
    Wären nicht auch 3M, Kellog, Danone, Kimberly-Clark, Kone, Lam Research, Medtronic, Novartis, PepsiCo, SwissRe, Taylor Wimpey, Verizon und Welltower zu veräußern? Durchwachsene Zahlen oder Wette auf die Zukunft. Verkaufen?

    Mein Beitrag ist bewusst herausfordernd geschrieben!

  10. Woh , eine sehr interessante Diskussion heute! Für mich war der entscheidende Satz von dir Ben, durchhalten kann ich nur , wenn ich 100% von der Firma in die ich investiert bin, überzeugt bin! Und genau danach solltest du dein Depot ausrichten. Es ist ja generell so, dass man nur das kaufen oder behalten sollte wovon man selbst überzeugt ist, aber manchmal zögert man dann doch, ist unsicher was man tun soll, ist bei mir nicht anders. Mach dir einfach eine Liste was du veräußern willst und was auf jeden Fall bleibt. Dann kannst du auch ruhig schlafen, egal wohin die Indexe sich entwickeln. Dein Loreal Kauf gefällt mir da schon sehr gut. Marktführer, Preissetzungsmacht, etc. Wurde alles schon mehrfach erwähnt. Es gibt aktuell einiges was interessant ausschaut wie z.B. Bayer,Vonovia,etc. Viel Glück bei deinen Entscheidungen!

  11. Hallo Ben,

    Deinen Artikel stimme ich zum größten Teil zu, besonders die aktuelle wirtschaftliche Situation. Das Du eine andere Sicht auf Dein Anlageverhalten bekommen hast, konnte man einigen Artikel zwischen den Zeilen entnehmen.

    Die Bewertung von BASF sehe ich als zu kritisch an, BASF wird in den nächsten Jahren wohl kleinere Brötchen backen müssen. Bei der BASF muss es wohl kein Risikomanagement geben, sonst hätten Merkel, die SPD und BASF uns nicht in Sachen Energie in die Abhängigkeit von Putin verkauft. Im August 2014, nach dem Einfall von Putin in die Ukraine, haben wir in Riga Urlaub gemacht. An jedem Verkehrsschild und an jeder Laterne war ein Aufkleber in Augenhöhe von PUTLER, Putin mit Frisur und Schnäuzer von Adolf. Wenn wir, Deutschland und andere Westeuropäer, auf die Warnungen der Baltenstaaten, Polen und Trump gehört hätten, und wir weniger als 20% unserer Energien aus Russland beziehen würden, dann hätten wir heute keine Probleme mit den Energiepreisen. Durch unsere aktuelle Situation treiben wir an den Spotmärkten in Europa und der Welt die Preise hoch.
    Vor 2 Wochen haben wir in Zeeland Urlaub gemacht. Bei guter Fernsicht haben wir die Offshore-Windparks gesehen, dort hat sich BASF auch eingekauft. Der Einsatz von erneuerbaren Energien bei BASF wird aber noch eine Weile dauern.

    Ich selbst hatte BASF von Januar 2011 bis 20.01.2020 in meinem Depot. Zu beginn der Pandemie habe ich alle Industriewerte verkauft, darunter auch BASF. Diese Entscheidung war goldrichtig.

    Aktuell haben wir 4 Probleme:

    1. Das ungelöste EURO-Problem, die Mittelmeeranrainer machen seit 12 Jahren Partie, dafür sorgt die EZB, und die Mitteleuropäer zahlen die Zeche. Warum sollten die Mittelmeeranrainer bei 0% Zinsen Reformen durchführen und Schulden abbauen.
    2. Die Nachwehen der Corona-Pandemie sehe ich als fast gelöst an. Ein Problem ist China mit der Null-Corona-Politik. Diese „Lieferkettenprobleme“ werden hoffentlich zu einem Umdenken der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik führen, weg von einer Deindustrialisierung hin zu einer Industrialisierung Europas, wie von Trump für die USA vorgemacht und von Biden fortgeführt.
    3. Die Einführung der CO2-Steuer auf Energie hat etwas ins Rollen gebracht, dass die Verantwortlichen mit nur einfacher Denkweise nicht beachtet haben; hier wurde eine Preissteigerungsspirale in die Wege gebracht. Die Meinung war, höhere Benzinpreise bedeuten, der Autofahrer steigt auf E-Fahrzeuge um, höhere Gaspreise bedeuten, der Hausbesitzer baut sich eine Wärmepumpenheizung ein, beides aber mit Milliarden Subventionen gepampert. Das überall Energie benötigt wird und die Preise großflächig steigen, hat von den keiner im Blick gehabt. Das auf die Preiserhöhungen nun Tariferhöhungen folgen ist verständlich. Und so geht es weiter.
    4. Das jüngste Problem ist Putins Überfall auf die Ukraine und die damit verbundenen Risiken für unsere Energieversorgung. Wie lange der Krieg dauert und welche Auswirkungen er noch hat, kann man schlecht beurteilen.
    Aktuell überdeckt das Problem 4 das Problem 3, das Problem 1 kündigt sich an, steigende Kapitalmarktzinsen, wie in den USA bereits geschehen.

    Als ich mein Studium beendet habe und am 1.4.1974 meinen ersten Job angetreten habe, bekam ich 2 Monate später eine tarifliche Gehalterhöhung von ca. 10%. 1973 war die Ölkrise und es gab große industrielle Veränderungen und hohe Inflationsraten, die bis in die 90iger anhielten. 1979 lagen die Aktienkursdurchschnitte unter denen von 1970. Es gab aber Unternehmen mit Kurssteigungen in diesem Zeitraum.

    In dem Zeitraum bis Anfang der 90iger habe ich nicht in Aktien investiert, sondern in Festgeld. In der Familie waren damals einige in Aktien investiert.

    Ich habe in Kenntnis der Probleme 1 bis 3 Anfang 2021 begonnen, unsere Depots zu verändern, mit der gleichen Prämisse wie Manfred, Unternehmen suchen mit geringer Verschuldung die Dynamik des freien Cashflow, die Gesamtrendite sollte deutlich über 10% liegen. Da wir als Privatier auch von der Dividende leben, habe ich bei den Umschichtungen dafür gesorgt, dass wir eine höhere Dividende bekommen, in 2022 bekommen wir über 20% mehr Dividende als in 2021, auch geschuldet durch die Abwertung des EUR. Eventuelle Dividendenausfälle können wir verkraften.

    Bis vor einem Jahr waren wir zu je einem Drittel in Euro-Länder, Nicht-Euro-Länder und USA investiert, aktuell 26% Euro, 32% Nicht-Euro und 42% USA und Australien.

    Bei den Nicht-Euro-Ländern sind wir seit Einführung der Euro mit ca. 20% in der Schweiz, mit 5% in GB und mit 7% in Skandinavien investiert.

    Wir glauben, so haben wir unsere Risiken gut verteilt.

    Zu Deinem Artikel vom 1.10.2021 habe ich schon meine Meinung zur aufkommenden Inflation gesagt, Putin kommt nun On-Top dazu.

    Nachdem viele Jungbörsianer, die sich reichlich mit Tech-Werten eingedeckt hatten, das Feld fluchtartig verlassen haben, sind diese Werte überproportional gesunken. Da viele ETFs hatten, ist der gesamte Nasdaq gesunken. Es gibt Tech-Werte, die noch nie Gewinne gemacht haben und nie machen werden. Zu Zeit kann man in diesem Bereich auch Schnäppchen machen.

    In diesen Zeiten ist kluges, ruhiges Handeln gefragt, man muss sich selbst hinterfragen, was man bisher gemacht hat. Gedanklich sind wir nicht weit auseinander, Ben.

    Viele Grüße

    Peter

    1. Hallo Peter,
      Danke für deinen Kommentar. Du besitzt ja auch Anteile von Evotec. Was sagst du zum Kursabsturz?

      1. Hallo Sonny,

        ich habe Deine Frage übersehen. Evotec habe ich seit ca. 5 Jahren im Depot. Evotec ist Wirkstoffforscher und hat Entwicklungsverträge mit fast allen der großen Pharmafirmen in der Welt. Laut diesen Verträgen erhält Evotec Meilensteinzahlungen, nach Entwicklungsfortschritt, in einem Quartal mal mehr, in einem Quartal mal weiniger. In den letzten Jahren gab es mehrere Shortattacken. Vor Weihnachten hat Bayer eine Vereinbarung mit Evotec beendet, dies führte zu Kurssenkungen. Aktuell erweitert Evotec in den USA die Produktionsanlagen und hat den Bereich Forschung und Entwicklung ebenso erweitert, beides wirkte Ergebnisseitig. Zudem gab es eine Neubewertung einer Firmenbeteiligung.

        Evotec ist eine sehr volatile Aktie, einsteigen sollte hier nur jemand, der das Geschäftsmodell versteht und sich der Risiken bewusst ist. Ich bin zu einem guten Zeitpunkt eingestiegen und habe den Kurs verdoppelt, bezogen auf den jetzt stark gefallenen Kurs.

        Viele Grüße

        Peter

        1. Evotec Peter P.

          Righty right Peter P., du magst ja ein begnadeter Investor sein ( was man so von dir und deiner weiblichen Gegenseite liest ) , wenn du da frühzeitig eingestiegen bist und noch Kursgewinne vorweisen kannst, ist ja alles OK, denn du bist anscheinend mit der berühmten Badehose während der Flut geschwommen und nicht ohne diese in der Ebbe aufgetaucht.
          Immerhin hast du auf die Risiken hingewiesen, ein Pluspunkt für dich. Allerdings, als Neueinsteiger da in die Aktie einzutreten würde ich als sehr risikohaft bezeichnen. Vielleicht liege ich da ja falsch, aber diese Aktie verhält sich m.E. wie ein sagen wir mal Wurstlieferant, der zu 80 % nur an die Aldi Kette liefert und die restlichen 20 % an andere Einzelhändler. Frage : Aldi sagt irgendwann, der Preis ist zu hoch, mußt du als Wurstlieferant mal senken, sonst bist du raus. Was entgegnet Evotec z.B. dann gegenüber BMS etc., wenn die Forschungsergebnisse von Evotec ( die müßen ja aber auch meistens erfolgreich sein, sonst gibt‘s kein weiteres Sponsorengeld ) unter dem Plan ( Soll ) liegen ?? Wie hoch ist da die Abhängigkeit in Bezug auf erfolgreiche Forschungsergebnisse ? Selbst wenn davon mit vielen Pharmaunternehmen diesbezgl. Verträge abgeschlossen werden, bei Mißerfolg droht sofort der Ausschluß und somit der sofortige Kursabsturz ( siehe Absturz von 45 € ( 22.10.2021 ) auf jetzt 24,73 € per 25.05.2022 ( die Vergangenheitswerte sind zu vernachlässigen !, was war wird nicht wiederkommen ) . Eine Kack Performance. Für mich wäre das ein absolutes No Go, der Abhängigkeitsgrad gegenüber Pharmaunternehmen ist zu groß, der bekannte gewollte / häufig gewünschte Burggraben ist da absolut nicht gegeben. Sollte man da nicht auf die Scheiß Performance und die Risiken hinweisen, anstatt auf eine irreführende persönliche Kursverdoppelung, auf Produktionserweiterungen in den USA und auf Erweiterungen der F&E etc. hinzuweisen ?? Sorry, aber für mich ist so eine Aktie für den sofortigen Verkauf geeignet, mehr aber auch nicht. Stattdessen implizierst du mit deiner Aussage bzgl. der „Verdopplung“ eine maybe zukünftige weitere Performance in spe ?! Diese Aktie würde ich persönlich nicht im Entferntesten kaufen wollen, um den abgenutzten Begriff „Nicht mit der Kneifzange anzufassen“ vermeiden zu wollen. Ist nur meine Meinung, hat also nichts zu bedeuten.
          Beste Grüße

  12. Ich habe mir, nur fürs Gemüt, vor ein paar Tagen nun doch einen Put auf den S&P500 gekauft. Wenns abwärts geht, kann mich hier über einen Gewinn freuen und davon wieder was neues kaufen. Wenn ich den Put abschreiben sollte, heisst es im Umkehrschluss, das mein Gesamtdepot stabil geblieben ist. Das entlastet mich mental enorm.

  13. Hui. Schwere Kost. Finde es weiterhin gut, dass Du, Ben, uns an Deinen Gedanken teilhaben lässt. Aktuell ist es für mich persönlich nicht mehr ganz nachvollziehbar bzw. hier divergieren wohl unsere Ansichten. Evt. wäre es hilfreich mehr über Entnahmestrategien nachzudenken, in Deiner Situation. Ich sehe natürlich die aktuelle politische Situation und Risiken und Supply Chain Probleme, deutliche Inflation usw. aber derzeit auch sehr viele Möglichkeiten zur Akkumulation, bin deshalb positiv gestimmt, und muß mich mit Nachkäufen zügeln. Die Dividendenzahlungen stellen ja wohl dieses Jahr alle Rekorde ein. Einen Gedanken an Verkauf von Aktien aus meinem Depot habe ich noch nicht verschwendet.
    VG
    1Steven1

  14. Meiner Meinunh nach kann man jetzt sein Depot umwerfen, absichern oder sonst was machen. Vielleicht siehts dann ein wenig schöner aus. Ich kaufe einfach stur und stetig hinzu. Die die jetzt zittrige Hände haben, kommen irgendwann wieder und wollen dann teurer wieder einsteigen. Wann, wo, wie, weshalb weiß keiner. Da kann man nur spekulieren. In der Zwischenzeit kann man sich aber für den discount bedanken.

    Ansonsten ist das Leben immer ein Restrisiko.

  15. Danke für Deine ehrlichen Worte Ben!
    Auch ich lese Deinen Blog sehr lange und habe eine Veränderung bemerkt (danke Florian). Auf der einen Seite finde ich Deine leichte Abweichung von der bisherigen Strategie (wie einige andere Leser auch) schade, auf der anderen Seite ist das Leben und auch das Investieren ein Prozess. Daher sind Deine Beweggründe gut nachvollziehbar! Jeder bewertet den Krieg in seiner Intensität anders (nächsten Monat vorbei, bzw. dauert noch 3 Jahre), ähnlich sieht es mit den Zinsen, Rezession etc. aus. Ich denke jeder hier sollte sich immer wieder darüber im Klaren sein, dass Du freiwillig und mit viel Hingabe diese Artikel verfasst und nicht einfach in 30min herunter tippst. Von daher halte ich manche Kommentare für zu hart. Mehr Optimismus wünsche ich mir nichtsdestotrotz, aber vllt kann man das in dieser Zeit auch nicht von jedem erwarten. Eventuell tätigst Du auch nur einen Teilverkauf bei BASF und erfreust Dich nächstes Jahr wieder an der Dividende. Aufstocken kann man ja auch wieder, wenn man ein besseres Gefühl hat….

  16. Lieber Ben, ich verfolge deinen Kanal nun schon seit ich dein Interview mit dem Finanzrocker gehört habe und bin dir extrem dankbar für deine hochwertigen Beiträge, die mich in meinem Anlageverhalten weitergebracht haben. Seit deinem Start in die Selbständigkeit hatte ich aber auch das Gefühl, dass du mit deinen Zusatzdepots von deinem Weg abgewichen bist.
    Als buy and hold Investor ohne hochwertige Glaskugel mache ich das was ich auch bei den letzten Krisen, die ich in meinem Anlegerleben erlebt habe, gemacht habe: günstige Einstiegsgelegenheiten nützen und weiter nachkaufen. Selbst wenn ein Bärenmarkt mehrere Jahre dauern sollte. Ich glaube nicht, dass Deutschland oder die Welt vor die Hunde geht. Wie bei allen Krisen wird es irgendwann vorbei sein, wir werden uns abschütteln und wieder freudig auf die nächste Krise zusteuern. Insbesondere die Unternehmen, die du in deinem Dividendendepot hast, sind so aufgestellt, dass sie Krisen überstehen oder sogar stärker daraus hervorgehen. Shell war bspw. 2020 am Boden, jetzt ist es BASF. Die Welt wird insbesondere in einer Lieferkettenkrise nicht ohne eines ihrer größten Chemieunternehmen auskommen. Und selbst wenn, wird es zu einer größeren Preiserhöhung aufgrund von Knappheiten am Weltmarkt kommen. Wie bei der Münchner Rück – die Schäden von heute sind die Preiserhöhungen von morgen. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass uns nicht jedes Unternehmen überleben wird, aber ich sehe auch aktuell wenig Veranlassung rein schwarz zu sehen.
    In freue ich mich weiterhin auf deinen hochwertigen Content. Insbesondere die von der „divantis“-Philosophie abweichenden Depots und Beiträge werde ich weiterhin kritisch bis Marktschreierisch sehen.

  17. „Ich bin – leider – überzeugt davon, dass die goldenen Jahren am Aktienmarkt nun vorerst vorbei sind. Sicherlich wird es irgendwann wieder größeren Optimismus geben. Aber das kann dauern. Ich stelle mich deshalb eher darauf ein, dass wir die nächsten 5-10 Jahre einen Bärenmarkt haben werden.“

    Zum Thema Bärenmarkt würde ich dir folgenden Artikel empfehlen:

    https://www.fisherinvestments.com/en-us/insights/market-cycles/bear-markets/four-rules

    „Understanding bear markets is an important factor to consider when investing in the stock market. But many investors don’t fully understand what bear markets are or how to recognize them, which can lead to emotionally driven trading decisions that can jeopardize investors meeting their long-term financial goals. We believe close monitoring of fundamental market factors is essential to identifying an approaching bear market – such as political, economic and sentiment market drivers. In our view, technical indicators alone are not sufficient to identify an impending bear market. However, our research shows bear markets rarely begin with a “bang”—they typically begin with a “whimper”: A rolling top over a longer period that lulls investors into a false sense of security.“

    „18-Month Rule: While bull market durations vary considerably, since 1946 the average bear market duration is only 16 months. (Exhibit 4) Very few in modern history last fully two years or longer. If you’re engaging a defensive investment strategy, you probably shouldn’t bet on one lasting so long. The longer a bear market runs, the more likely you’re waiting too long to re-invest. If you remain bearish for longer than 18 months, you may miss out on the rocket-like market ride that is almost always the beginning of the next bull run. Missing that can be very costly for investors.“

    „It’s also critical not to call a bear market falsely. If the market is just going through a correction (a short, sentiment-driven downturn of -10% to -20%), we believe you’re better off riding through it and maintaining your portfolio. It is impossible to accurately and consistently time market corrections because of the way they behave. A correction can start for any reason or no reason.“

    „Choosing to undertake a bear market investment strategy and go defensive should be rare and shouldn’t be done by gut feel or by your neighbor’s opinion. Exiting the market is among the biggest investment risks you can take—if you’re wrong and you have a need for portfolio growth, missing bull market returns can be extremely costly. Importantly, there are no hard and fast market rules for an investor to blindly follow. Rather, staying informed about current market drivers and understanding the causes and indicators of bear markets are important parts of maintaining a disciplined portfolio management process aimed at achieving your longer-term investment goals.“

    „The worse a situation becomes the less it takes to turn it around, the bigger the upside“

    George Soros

    1. Hi Alex,

      ich stimme deiner Einschätzung hinsichtlich der kommenden Jahre zu (nur die genannten 5-10 Jahren widersprechen eigentlich den im Artikel genannten Daten). Wenn es besser kommt auch gut.

      Dieses Jahr hat der S&P 500 schon ca. 18% in 4,5 Monaten verloren. Also reichlich 4% pro Monat. Außerdem gibt es durchaus einige fundamentale Herausforderungen die wahrscheinlich nicht kurzfristig gelöst werden können (Inflation, Leitzinsen, Lieferengpässe, Entmischungen Westen und Osten, …), sodass wir wohl nicht nur von einer Korrektur reden können.

      Welche Schlüsse ziehst du aus deinem verlinkten Artikel und der aktuellen Lage?

      Ich finde Manfreds Ansatz mit der Fokussierung auf den freien Cashflow bzw. dessen Wachstumsraten interessant. Auch Bens Prinzip verstärkt auf Unternehmen zu vertrauen die Preissetzungsmacht haben, finde ich gut.

      Wie findet ihr folgenden Gedanken bzw. hat jemand damit schon Erfahrung:
      Gerade in solchen Phasen des langsamen Verlusts bzw. einer Seitwärtsbewegung finde ich die Kombination mit einer wirklich sehr defensiven Optionsstrategie interessant. CSP oder CC mit einem Delta von ca. 0,1 bis 0,2 würden dann einen regelmäßigen zusätzlichen Cashflow generieren. Gerade wenn man von einem 2-3 jährigen Bärenmarkt ausgeht, klingt das attraktive. Würde es doch ohne (geplanten) Verkauf von Anteilen stetig Cash für Nachkäufe in die Kasse spülen. Man muss sich nur eine Strategie für die nicht vorhersehbare Bullenmarktrally überlegen.

      Viele Grüße,
      Chrischaan

      1. Hi Chrischaan,

        bisher musste man ca 2 Jahre durchhalten bei Bärenmärkten (außer man ist 19999 eingestiegen). Wie lange es diesmal dauert? *Glaskugel*

        CashFlow erlaubt die Freiheit der Investitionen der Gesellschaft – bzw. uns ;)

        Die „fundamentalen Herausforderungen“ sind völlig unterschiedlich in der Welt. Aber der Geldmarkt ist von den USA abhängig (in der westlichen Welt). Die EU ist geldpolitisch schlecht aufgestellt.

        1. Hallo Zusammen,

          beim Thema Unternehmen mit steigendem Free-Cash-Flow möchte ich den (noch) Nicht-Dividenden-Zahler Alphabet mal in den Ring werfen. So ein eindrucksvolles FCF-Wachstum bei dieser Unternehmensgröße ist schon beeindruckend. Auch die Bilanz ist der Hammer im Positiven. Außerdem finde ich die Bewertung attraktiver als bei Microsoft.

          Mir gefällt die Philosophie der vielen Zukunftswetten und basierend auf der Anerkennung, dass im Technologiesektor eher Revolution als Evolution vorherrscht.

          Die Einnahmen werden hauptsächlich durch das Werbegeschäft erzielt. Was Fluch und Segen zugleich ist.

          Fluch, da es durchaus zu Umsatzrückgängen in einer Rezession kommen könnte. Wobei Google da aufgrund seiner herausragenden Marktstellung evtl. weniger leidet als andere Unternehmen in diesem Sektor.

          Segen, da es durch das Cloudgeschäft aber auch anderen Wetten durchaus noch richtig Wachstumspotential gibt.

          Ich vermute, dass wer heute dort investiert in 10 bis 20 Jahren mehrere Unternehmen durch Ausgliederung im Depot hat und auch Dividenden erhält.

          Wer hat sich tiefer mit diesem Unternehmen beschäftigt?

          Viele Grüße,
          Chrischaan

          1. Chrischaan,

            Ohne Moos nix los,
            Und ohne Los nix Moos !

            Ich moechte hier mal wieder etwas off- topig in den Ring werfen : Ping An.
            Deren Durchschnitts FCF wachstum schlaegt zwar nicht die Inflation, (+4.5%/y) , aber ich hab meinen Augen nicht getraut, als ich mit deren bilanz statistiken auf dem Taschenrechner rumgeklimpert hab : fuer jeden euro, den man in diese aktie investiert, bekommt man 50 cent FCF geliefert. So eas hab ich noch nie erlebt !!! Mit anderen Worten : in 2 jahren hat man, compoundet, seinen Einsatz wieder raus ! Allerdings brutto. So dauert das dann netto etwa 3 Jahre. Und im ersten quartal 2022 hat sie schon wieder bereits 2/3 des frueheren jahresdurchschnitts-fcf erwirtschaftet …..

            Die aktie wurde wegen einmal- ereignissen unverhaelnismaessig gnadenlos gebasht . Kein mensch ist mehr an chinesischen aktien interessiert. Das ist im allgemeinen die zeit, in der man kaufen sollte. Ich hab schon stuecke von denen, und hab heute nochmal ultrabillig zugekauft. Das ding wird irgendwann mal raketenartig steigen. Je spaeter, um so explosiver !

            1. Manfred, ich habe selbst sehr viele HK-Titel im Depot und baue sie fortlaufend aus.

              Ping An nicht. Entgegen meiner Gewohnheit hatte ich mich schnell von ihnen getrennt (bereits vor der Immobilien-Krise). Mit Aufbau und erstem Ausbau der Position hatte ich mich immer weiter mit dem Unternehmen beschäftigt. Mir stießen da einige Dinge auf, die weit über „normale“ Corporate-Governace-Problemchen chinesischer Unternehmen hinausgingen.

              Voll konsolidierte Unternehmen, von denen man eigentlich hätte annehmen dürfen, dass sie während der Corona Krise gelitten haben und dann eigentlich das Ergebnis von Ping An hätten belasten müssen. Nun, das sei mal dahingestellt, hier wurde nach meinem Wissenstand jedenfalls nie eine Evidenz zu Tage gefördert.

              Definitiv kritisch sehe ich aber die Verstrickungen von Wen Jiabos Clan. Dieser soll schon vor dem IPO beteiligt gewesen sein (durch mehr oder minder transparente Strukturen).

              Schon 2012 die NYT hierzu:
              https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/interactive/2012/11/25/business/ping-ans-hidden-shareholders-friends-and-family-of-wen-jiabao.html?action=click&module=RelatedCoverage&pgtype=Article&region=Footer

              https://www.thewirechina.com/2021/10/03/ping-an-and-the-wen-family/

              Es mag natürlich koinzident sein, dass seine Regierung die Produkte stark gefördert hat. Daran würde ich mich als Aktionär nicht mal stören. Diese Form von „Networking“ in China ist ja nicht unüblich. Nur führt es dazu, dass Du als Aktionär schnell zum Spielball größerer Player wirst, insbesondere in dieser Konstellation: Es ist kein Geheimnis, dass Xi Jinping diesen Clan stark zurückgedrängt hat und hinter der Kulisse gewisse Auseinandersetzungen ausgetragen werden.

              Das entfernt sich dann für mich doch zu stark von einem von einer Investment Ratio abgeleiteten Investment Case, für mich jedenfalls.

              Aber bitte schreibe hier fleißig weiter! Deine Perspektiven und viele Deiner genannten Unternehmen interessieren mich immer sehr.

              1. Hi Tobs,
                Schoen zu hoeren, dass du auch ein hong kong fan bist. Die beiden ping an kritiken sind mir bekannt. Die frage ist, ob dieser Wen die aktien heute noch hat, die er 2012 bei einer kapitalerhoehung fuer 120 mio $ erworben , und dann der oma zugesteckt hat ( Bei diesem betrag gehen die infos auseinander) zu den bilanz beschoenigungen : weisst du zufaellig, um welche tochtergeselschaften es sich handelt.

                Ping an befindet sich momentan in einer umstrukturierungs phase, die noch bis ende dieses jahres andauern kann. deshalb sind die bilanzen momentan so holprig. Ebenfalls wegen covid. Dennoch stocken momentan jp morgan und blackrock sehr stark auf !

                Weisst du vielleicht auch etwas ueber skandale bei china waters ?
                Wuerde mich interessieren. Ich kenne eigentlich keine bessere wasserversorgungsfirma. Speziell usa : der groesste teil davon ist was fuer den muelleimer. Der grund : das ganze wasserleitungssystem in usa ist marode, und muss erneuert werden

                Gruss, Manfred

                1. Hi Manfred,

                  #Ping An: Gemeint sind insbesondere die Gesellschaften, die in ihrer Bilanz Aktiva haben entweder in Form von Beteiligungsvermögen oder Anlagevermögen. Es stellt sich die allgemeine Frage der Vertrauenswürdigkeit, wenn dort so lange Zeit nirgendwo Bremsspuren aufgetreten waren und Ping An jedes Jahr seine Zahlen wie an der Schnur gezogen von links unten nach rechts oben fortschreiben konnte. Aber wie gesagt: Ich habe keine Evidenzen.

                  #China Water Affairs: Habe sie auch und sie mir viel Freude. Ich gehe übrigens (allgemein, in China im besonderen) in Infrastruktur-Werte, wo kritische Überschneidungen mit dem Staat eher fernliegend sind – will meinen, wo ich als Aktionär nicht zu schnell Spielball werde (Beispiel: Ich mache in China keine Telekommunikationsinfrastruktur aus verschiedenen Gründen: Willkürliche Preispolitik/starke Einflussnahme des Staates und „Tensions“ mit USA und anderen westlichen Staaten). Um nicht abzuschweifen: China Water Affairs ist hier für mich ein herausragender Kandidat. Sie sind ja im Prinzip eine Wasser-PE-Bude und kaufen Wasseraufbereitungsanlagen/Betreiber auf um sie effizienter zu managen. Da ist wenig Staat im Geschäftsmodell. Allerdings habe ich auch eine China Everbright (wie die Allianz auch), die tatsächlich klassisch Neu-Projekte finanziert und wo der Staat mehr Einfluss hat. Allerdings gefällt mir bei denen das breiter aufgestellte Geschäftsmodell.

                  #Skandale in China allgemein: Manchmal muss man auch schauen, wer sein Beinchen hebt um sich wichtig zu machen. Es gibt eine kleine Bude namens Bonita, die haben Hengan International und Bosideng angeschossen. Gut, bei Hengan (die habe ich nicht, ich bin lieber in Vinda International direkt sowie auch ein bisschen in der Mutter Essity drin) konnte ich die Kritik noch nachvollziehen, da die Fragezeichen nicht unbegründet waren. Bei Bosideng hingegen nicht (die habe ich übrigens auch). Aber: Einmal kommt der Schmuddelreport raus und Du hörst nie wieder was von denen. Die großen Institutuionen und Fonds hingegen halten weiterhin ihre Positionen. Man muss also schauen, wie substanttiert Kritiken sind und ob es eher von Journalisten oder Short-Sellern kommt.

                2. Hallo Manfred,

                  ich weiß, Du bist ein China-Fan. Woher stammt Dein Wissen über die gute Wasserversorgungsfirma. Ich bin bis vor ein paar Jahren über 10 Jahre für Kunden nach China geflogen, zwei- bis dreimal pro Jahr. Egal wo ich dort war, in jedem Hotel wurde gewarnt das Leitungswasser zu trinken, es standen immer Wasserflaschen zur Verfügung. Die allwissende Partei wacht auch über die Infrastruktur, insbesondere die örtlichen Parteibonzen. Hier gibt es offene Hände, wie in vielen Ländern. Ich habe dort mit offenen Augen und Ohren einiges mitbekommen. Deshalb kaufe ich keine chinesischen Aktien!

                  Marode Wasserleitungssysteme gibt es nicht nur in den USA.

                  Wir hatten gestern Gewitter mit Starkregen. Unsere Feuerwehr hatte 120 Einsätze um Keller leerpumpen. Das Kanalsystem ist von Anno Tobak, es kann die Oberflächenwassermengen nicht abführen und drückt in die Keller, dies nun zum dritten Mal innerhalb eines Jahres. Die Ursache liegt in der seit vielen Jahren betriebenen Flächenversiegelung.

                  Manfred, Du brauchst nicht in die USA schauen, marode Infrastruktur haben wir zu Hauf.

                  Ich habe noch eine Ergänzung zu Deiner Aktienanalyse am Beispiel von LVMH. Meine Aktienanalyse entspricht Deiner, aber mit der Ergänzung, wofür der freie Cashflow verwendet wird. We hoch der Anteil für die Aktionäre ist, die Dividende und/oder Aktienrückkauf, und bleibt genügend Geld im Unternehmen für Wachstum. Mit der Bewertung des Goodwill tue ich mich schwer, schau dir das Beispiel Bayer/Monsanto an, wie bewertest Du diesen Goodwill? Für mich ist es das Potential der maximalen Wertberichtigung.

                  Viele Grüße

                  Peter

                  1. Ist das nicht gerade ein Elevator Pitch für China Water Affairs gewesen? :-) Schmutziges Wasser will aufbereitet werden.

                    1. Hi Tobs und Manfred

                      in China Water Affairs war ich kurz investiert (zu zeitig gekauft!!!) bevor mir klar wurde, dass ich die Strukturen und Abhängigkeiten der Firma nicht verstehe. In den USA hab ich da eine gewisse Toleranz, da das Umfeld einfach besser ist für Aktionäre, in China ist das meiner Meinung nach wirklich kritischer. Heißt wenn man das Geschäftsmodell in den USA verstehen sollte, muss man das in China umso mehr.

                      Vielleicht könnt ihr aber für mich da etwas Licht ins Dunkel bringen ( Die Zahlen beziehen sich auf 2021 und 2020):

                      Cash flows from operating activities:
                      Net cash generated from operating activities 2,653,702 3,412,851
                      Cash flows from investing activities:
                      Additions of water supply and sewage treatment concession rights (3,285,055) (2,786,819)

                      Allein die Konzessionen die (an den chinesischen Staat oder Hong Kong??) gezahlt werden müssen (um das Wasser- und Abwassergeschäft zu betreiben?!), sind höher oder nahezu so hoch wie der operative Cashflow. In 2019, 2018, 2017 und 2016 überstiegen die Konzessionen stets den operativen Cashflow (Quelle: Annual Report China Water Affairs). Wenn man sich die verzinsten Schulden beim Aktienfinder ansieht, steigen diese folgerichtig jedes Jahr an. Für mich sieht das eher nach Spekulation als nach Investment aus. Aber falls ich da falsch liege, bin ich an der Erweiterung meines Horizontes immer interessiert!! Die Dividende wäre nämlich interessant (aber nur wenn sie sicher ist). ;-)

                      Viele Grüße,
                      Chrischaan

                    2. Hallo Tod, Peter, und Chrischaan.
                      Ui, reges interesse an wasser !

                      Ich lebe hier in Asien, und bin mit der wasserversorgung hier vertraut. Es gibt, im gegensatz zu uns, zwei wasserversorgungen : eins fuers normale leitungswasser, eins fuers trinkwasser. Leitungswasser zu trinken, bedeutet : immodium in der apotheke zu kaufen ( das hier uebrigens nur ein viertel von unserem preis kostet, hehe ) trinkwasserversorgung geht ueber private firmen, die es per lastwagen meist in 10 liter kanistern ins haus bringen. Diese 10 liter kosten umgerechnet etwa 50 cents, das nicht trinkbare Leitungswasser kostet etwa 30 cents pro m³. Dafuer ist es aber muddy und etwas salty. Und hin und wieder faellt auch die „municipal“ wasserversorgung aus, nach irgendwelchen katastrophen sogar monatelang !!!! Dann holt man sich das wasser aus dem brunnen, hehe ! Ein abwassersystem gibt es nicht . “ Hier “ nicht, aber in china wird das jetzt ausgebaut. man beachte jedoch den preisunterschied zu uns, der in asien bei dieser inflation hier mit sicherheit irgendwann eingeholt wird, natuerlich mit noch viel zu erledigenden investitionen. Und da ham wers schon : vor einem jahr wurde neben dem highway ein tiefer graben gebuddelt, und dicke blaue leitungen reingelegt. Fuer wasser von einer privaten firma, zum vierfachen preis, sauberes wasser, und zuverlaessige lieferung. Wir haben dieses wasser nicht, aber vom hoerensagen : es soll trinkbar sein !

                      Soweit mal zum allgemeinen. Wo kommt jetzt China Waters ins spiel ?
                      Ein schlauer mann namens Liang, der etwa 10 jahre zuvor in Peking in der allgemeinen wasserversorgungs verwaltung gearbeitet hat ( Phantasie : Vitamin B, Connections, und erfahrung ) hat sich in einer zeit selbsstaendig gemacht, in der ALLE chinesischen fluesse eine stinkende kloake waren, weil jeder sein abwasser in den fluss ablies, ( und der Mao ist da mal durchgeschwommen, hehe) . Er hat eine marode bankrotte computerfirma als mantel uebernommen, und hatte ploetzlich 20% aller aktien in seiner tasche. Management wurde ausgetauscht, computer verkauf wurde eingestellt, der name wurde geaendert, und statt computer wurde jetzt wasser verkauft : trinkwasser, in gallons. Gleichzeitig wurde mit den ortlichen behoerden verhandelt zwegs leitungswasser versorgung. Die standen gut, denn die regierung in peking hat angeordnet, das wassersystem per „privatisierung“ zu reparieren und aufzubauen. In den meisten faellen geht das so : die oertliche behoerden geben die versorgung per lizens ab an private firmen, fuer 30 jahre, oder mehr, mit renovierungsverordnungen, die renovierung wird aber staatlich gefoerdert, und der staat gibt die wasserpreise vor. Dafuer muessen dann aber wiederum , wenn der rubel mal rollt, satte steuern bezahlt werden.
                      CW zahlt dann also zwei mal steuern, in china, wo das wasser fliest, und am firmensitz hongkong.

                      Und CW faengt jetzt auch an, trinkwasserleitungen zuverlegen .

                      Ausserdem, so schaetze ich, hat peking (zwingende) auflagen gemacht zwecks recycling anlagen. Nur so kann ich mir erklaeren, warum CW mit ihrem sehr cleveren manager Liang, vor 2 jahren in eine marode recycling firma sehr sehr teuer miteingestiegen ist, allerdings dann mit weitaus besseren aufstockungs optionen.

                      Man hat CW immer zum vorwurf gemacht, dass sie immer mehr schulden anhaeufen. Aber im vergleich zu anderen versorgern ist das schuldenverhaeltniss immer noch um einiges geringer, und die damit verbundenen investitionen liefern dann aber auch wieder neuen umsatz. Und der chef besitzt etwa 30% der firmenanteile.

                      Jetzt mal zu den amis : sehr holprige bilanzen, und kgv s um die 30. ( Das kgv v china waters ist 7 !), Naja, wers braucht ! (Gut, jetzt kommen sie runter !) Ich hab mir mehr als ein halbes dutzend us wasserfirmen bilanzen angeschaut. Alles murks ! Am besten gefaellt mir da noch die York Water, aber auch mit unverlaesslichen bilanz spruengen. Und es ist eine mini firma.

                      Ich werde immer mal wieder ein auge auf die englische pennon group werfen, wie die sich jetzt ohne muell abteilung weiter entwickeln.

                      Peter, zu meinen goodwill betrachtungen. Ein zu grosser goodwill setzt fuer mich ein fragezeichen, ob das management was taugt . Firmen zu teuer einkauft ? Einer der beitragsschreiber hier hat zum goodwill einen interessanten ansatz gepostet, ich habs leider vergessen, auch wers war … Bitte nochmal melden

  18. Thema Goodwill

    Hallo Manfred und Peter,

    Manfred : vielleicht meinst du meinen Beitrag vom 15.01.2022 ? Dann sende ich ihn hier nochmal, hatte ihn zufällig gespeichert.
    Peter :
    Das deines Erachtens maximale Wertberichtigungsszenario Bayer / Monsanto kann man ja noch mit Kraft Heinz vergleichen oder gar toppen ( siehe unten ), wobei m.E. das Management von Kraft Heinz den Gesundheitstrend bei der Ernährung verschlafen und Baumann und Consorten ( Bayer ) die eigentlich schon vorher bekannten Monsanto-Risiken schlichtweg um des „Wachsen-Willens“ ignoriert hat / haben. Beides eklatante, extrem kostspielige Managementfehler. Davor ist kein Börsianer gefeit >>>>>siehe auch die Ära General Electric mit dem gefeierten „Jahrhundertmanager“ Jack Welch, danach Jeffrey R. Immelt. Beide haben den Goodwill mit ihren ewig andauernden, abstrusen und wilden Unternehmenszukäufen / – verkäufen extrem hochgepusht, beide waren die Cesaren der modernen damaligen Industriekonglomerate, die durch ihre Gier eine ehemals stolze, jahrzehntelange Ikone an den Rand des Absturzes gebracht haben. Jahrhundertmanager ? Weit gefehlt – im Nachhinein betrachtet. H. Lawrence Culp darf es mit einer Sisyphusarbeit jetzt wieder richten – im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist er ein bodenständiger Pragmatiker ohne diese „Eroberungsallüren“ wie mir scheint, der diesen Scherbenhaufen jetzt verschlankt.
    Allerdings möchte ich betonen – wie auch weiter unten aufgeführt – , dass nicht immer Managementfehler zu hohen Goodwillabschreibungen führen müßen. Manchmal führen eben auch nachträgliche, nicht vorher bekannte Änderungen / Vorgaben zu diesen Maßnahmen. Das als Außenstehender genau beurteilen zu können, dürfte schwierig sein.

    Beitrag vom 15.01.2022 :
    „Ein zu hoher Goodwill ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass das Management allzu großzügig mit den Aktionärsgeldern umgeht. Ein Goodwill entsteht ja dadurch, dass der Kaufpreis abzgl. des Substanzwertes gerechnet wird.
    Von der Unterscheidung zwischen originären und derivativen ( Aktivierungsgebot in HGB ) Firmenwert mal abgesehen ( wir wollen es ja hier nicht kompliziert machen ), ist es für einen Außenstehenden nur schlecht einsehbar, wie das kaufende Unternehmen die zukünftigen Ertragschancen ( Image, Kundenstamm, Konkurrenzsituation, Hochrechnungen ……) des übernommenden Unternehmens einschätzt, denn aus diesen Annahmen resultiert ja der erhöhte Kaufpreis, den man bereit ist zu zahlen ( Firmenwert ). Muß jährlich nach HGB und US GAAP abgeschrieben werden.
    Liegt der ursprüngliche gebuchte ( aktivierungspflichtige ) Goodwill / Firmenwert in den daraufliegenden Jahren durch ( drastische ) Marktänderungen unter seinem bilanziertem Wert, muß er nach dem sogenannten „Wertaufhellungsgebot“ auf den niedrigeren beizulegenden Wert nach HGB und US GAAP abgeschrieben werden.
    Das war z.B. bei Kraft Heinz im Jahr 2019 zweimal der Fall, als diverse im Goodwill enthaltene Marken ( die bilanziert waren ) um ca. insgesamt 16 Milliarden USD vorzeitig abgeschrieben werden mußten.
    Managerfehlentscheidung beim ( überhöhten ? ) Kauf oder nachträglicher Konkurrenzdruck durch geänderte Konsumgewohnheiten ( keine Dosenessen, Fertigprodukte, Tütenmahlzeiten ) ?
    Wenn sich bei PepsiCo morgen z.B. herausstellen sollte, dass vor vielen Jahren zugekaufte Unternehmen unwissentlich gering arsenhaltige Getränke hergestellt haben, würde der Goodwill der Marke extrem leiden und entsprechend abgeschrieben werden.
    Managerfehler beim ursprünglichen Kauf dieser Unternehmen oder nachträgliche Aufhellung von Unternehmensgegebenheiten ? J&J Babypulver ?
    Daher ist ein zu großer Goodwill nicht immer ein Indiz für großzügige Verschwendung der Aktionärsgelder oder ein Hinweis auf ein schlechtes Management. Man steckt nicht drin in den Berechnungen, wie ein Unternehmen hinsichtlich Profitabilität, Kundenstamm, Wettbewerbsfähigkeit, Hochrechnungen etc. vor dem Kauf vom übernehmenden Unternehmen bewertet wurde“.

  19. Zu dem von Ben angesprochenen ( als Beispiel den BASF „Rauswurf“ in spe als Vorsichtsmaßnahme nennend ) und auch hier im Dialog vertretenen Meinungen bzgl. dieser z.Zt. alles beherrschenden miesen Konstellationen am Weltmarkt ( Inflation, Lieferengpässe, Krieg.……etc.), möchte ich mal folgendes kurz anmerken :
    Die Aufs und Abs des Lebens kann man als Temperament bezeichnen. Dieses fällt bei unterschiedlichen Anlegern sehr unterschiedlich aus. Die besten Anleger dürften diejenigen mit einem ruhigen und rationalen Temperament sein, diese fallen nicht bestimmten dysfunktionalen Aspekten ihres Temperaments zum Opfer, denn man beachte : Im Leben eines jeden Menschen gibt es Aspekte, die ihn anfällig machen für Fehler auf der Grundlage von Emotionen und Psychologie.
    „Erfolglose Anleger sind von Emotionen dominiert. Statt auf Schwankungen am Markt gelassen und rational zu reagieren, reagieren sie emotional mit Gier und Angst.“ ( Seth Klarman „Margin of Safety“ ). Also, man sollte seine dysfunktionalen Impulse kontrollieren, versuche kein aktiver Anleger zu sein, wenn du das falsche Temperament dafür hast.
    Ich sehe also den ganzen Weltgegebenheiten eher gelassen entgegen, mache mir keine großen Gedanken darüber, was ich morgen vielleicht verkaufen sollte und übermorgen wieder kaufen muß. Ich weiß auch nicht, wann hierfür die besten Zeitpunkte sind. Ich weiß nur, dass ich bei ( größerer ) Schwäche ( ich habe gerade US Einzelhandelsunternehmen gekauft ) kaufe, wenn sie mir m.E. billig(er) erscheinen. Ich werde aber nichts verkaufen, denn, wenn ich auch nicht viel weiß, so weiß ich doch, dass ich gute Unternehmen ausgesucht habe, die nach dem Prinzip handeln :“ Heute leiden, morgen gewinnen“. Warum also sollte ich die verkaufen, wenn ich die vor dem Kauf sorgsam analysiert habe und im Verkaufsfalle nicht weiß, welche ich anstatt derer kaufen soll, die womöglich auch noch besser als die verkauften sein sollen ???
    Einschränkend muß ich aber sagen, dass ich nicht von meinen Dividenden / Aktiengewinnen leben muß, sondern monatlich mein festes Einkommen beziehe, was die Aktienangelegenheit in einen weitaus entspannteren Blickwinkel manövriert.
    Denkt mal über den Begriff „Hyperbolische Diskontierung“ nach ! Bedeutet : Später eintretende Konsequenzen spielen bei unseren Entscheidungen eine umso geringere Rolle, je weiter sie in der Zukunft liegen. Das ist leider so, ich versuche das zu berücksichtigen.
    Man sollte auch an die Macht des Zinseszinseffekt denken, das verstehen und auch erkennen, wie schwierig er zu bekommen ist und dass das Rein – und Raus ( ist nicht im Sinne des Tradens gemeint ! ) langfristig keinerlei Vorteile bringt.
    Mit diesen Kenntnissen lässt sich dann auch ruhig schlafen, ich jedenfalls bin immer gut ausgeschlafen, denn mir ist es wurscht, ob morgen der Markt um 20% einbricht oder nicht. Lieber morgen den „Washout“ mit – 30 % oder meinetwegen auch weitaus mehr, als das gleiche Procedere auf unsäglich andauernde 10 bis 20 Monaten in einer Stagflation verteilt, die uns bestimmt bevorsteht.

    1. Zitat“Einschränkend muß ich aber sagen, dass ich nicht von meinen Dividenden / Aktiengewinnen leben muß, sondern monatlich mein festes Einkommen beziehe, was die Aktienangelegenheit in einen weitaus entspannteren Blickwinkel manövriert.“
      Wenn man seine eigene Arbeitskraft als imaginäres Stammkapital betrachtet, das mit dem Arbeitseinkommen abgezinst wird (Bei ca 50 T€ Jahreseinkommen brutto sind es bei angenommener 3% Verzinsung p.a. immerhin 1,666 Mio €) so hat man über die notwendigen Gehaltserhöhungen, die über die Jahre erfolgen(müssen), hier die Chance, dieses Stammkapital mitwachsen zu lassen, obwohl man doch der selbe Mensch bleibt. Ich finde, dieses Stammkapital kann man ruhig auch für sich arbeiten und wachsen lassen. Und wenn einen der Job erfüllt, noch besser. Außerdem hat mein Vater immer zu mir gesagt, wer einmal rechnet, der muß auch zweimal rechnen. Ich denke immer “ ora et labora“ Wenn man nur „ora“ macht, kanns klappen mit dem Vermögen und wenn man nur „labora“ macht kanns auch klappen,
      Wenn man aber „ora et labora“ macht, dann klappt es ganz bestimmt. Im übertragene Sinn natürlich.
      Grüße, schönen Sonntag und superspannende Beiträge speziell hier unter diesem Beitrag von Ben.

  20. Wie seht Ihr die Risiken, die BASF nachhaltig in China erwachsen? Nach meiner Erinnerung ist der Standort in China mittlerweile größer als Ludwigshafen. Milliareden wurden dort investiert.

  21. Hey Ben, siehe Wiliam Watson: Dein Blog wird hier gerade „angegriffen“. Keine schöne Sache.
    Eine Geißel unserer heutigen Zeit.
    Lösche meinen Kommentar hier auch dann gerne, wollte nur aufmerksam darauf machen.
    Habe kein Kontaktformular auf der Website gefunden.
    Gruß, Matthias

    1. Lieber Matthias,

      Danke für Deinen Kommentar. Spam-Kommentare gibt es hier regelmäßig. Die meisten werden automatisiert „herausgefischt“ und erscheinen gar nicht erst auf dem Blog. In diesem Jahr allein schon 567 Stück. Die wenigen anderen, die es trotzdem ans Licht der Öffentlichkeit schaffen, lösche ich dann manuell. Aber das auch nicht in Echtzeit, sondern natürlich erst dann, wenn sie mir auffallen. So auch nun mit William Watson.

      Das Ganze ist leider tägliches Geschäft für einen reichweitenstarken Blog. Dazu kommen dann noch Versuche, sich als Admin einzuhacken, um direkt kommentieren zu können oder mir gar den ganzen Blog zu entreißen. Davon gab es seit 2017 mehr als 300.000 Versuche. Zum Glück alle vergeblich!

      Viele Grüße Ben

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