Auf dem Weg zu alten Höhen

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Geduld zahlt sich an der Börse aus! Jedenfalls dann, wenn das Geschäftsmodell an sich intakt ist und nur externe Faktoren kräftig daran rütteln.

Die Corona-Pandemie ist so ein Faktor für einen Betreiber von Mautstraßen. Durch Lockdowns nimmt der Straßenverkehr deutlich ab und die Einnahmen brechen weg. Aber irgendwann normalisiert sich die Situation wieder.

Das war mir immer klar und deshalb habe ich an der Aktie festgehalten. Trotz Dividendendenkürzungen und einer zeitweisen Halbierung des Aktienkurses.

Jetzt kann ich auf den Chart schauen und sagen: alles richtig gemacht! Der Aktienkurs ist nur noch minimal vom Allzeithoch kurz vor dem Corona-Crash entfernt. Und die Dividende hat sich auch erholt.

Wie es nun weitergeht und womöglich schon die Zeit für einen Ausstieg gekommen ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Transurban Group betreibt Mautstraßen in Australien und den USA. Vorgestellt habe ich die Aktie hier.

Wie Du im Chart siehst, hat Corona die Aktie stark getroffen und die Erholung hat sie noch nicht über die Vor-Corona-Kurse hinweg gebracht. Aber mittlerweile sind sie in Schlagdistanz:

Transurban 5-Jahres-Chart
5-Jahres-Chart der Transurban Group in €

Dividende

Die Transurban Group zahlt eine Schlussdividende von 0,26 AUD je Wertpapier. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Erhöhung um 21% (zuvor: 0,215 AUD). Für die 666 Stück in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 173,16 AUD. Die Consorsbank rechnete die Dividende zum Kurs von 1,4638 in Euro um. Wie bei jeder Dividendenzahlung der Transurban Group gab es verschiedene Abrechnungen mit unterschiedlichen Quellensteuersätzen. Das liegt daran, dass es sich um ein gestapeltes Wertpapier aus Aktien und Schuldverschreibungen handelt. Diese Mal erhielt ich aber nur 2 Abrechnungen, eine Große mit 15% Quellensteuer (die vollständig auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet wurde) und eine Kleine ohne Quellensteuer. Nach Abzug aller Steuern verbleibt addiert eine Netto-Dividende von 88,00 €. Sie wurde rückwirkend mit Wertstellung 23.08.2022 überwiesen.

Dividendengutschrift Transurban Group im August 2022 mit 15% Quellensteuer
Dividendengutschrift mit 15% Quellensteuer
Dividendengutschrift Transurban Group im August 2022 ohne Quellensteuer
Dividendengutschrift ohne Quellensteuer

Perspektiven

Eine Dividendenerhöhung von 21% kann sich natürlich sehen lassen. Allerdings nur, wenn man nicht genauer hinschaut. Denn tatsächlich ist die Ausschüttung der Transurban Group immer noch unter dem Niveau früherer Jahre. So gab es 1999 noch 0,30 AUD und 1998 mit 0,28 AUD ebenfalls eine höhere August-Dividende. 2020 kam dann die massive Kürzung auf 0,16 AUD. Davon haben wir uns immer noch nicht vollständig erholt. Aber die Richtung stimmt natürlich!

Genauso wie der Kursverlauf in diesem Jahr keinen Anlass zur Kritik gibt. Ein zweistelliges Plus ist angesichts der Verfassung des Gesamtmarktes aller Ehren wert.

Die Erholung zeigt sich bei der Transurban Group auch im Zahlenwerk. Zumindest in Australien und den USA sind Lockdowns, Home-Office und Ausgangssperren nicht mehr an der Tagesordnung. Und entsprechend nahm der Verkehr auch wieder zu. Die vollständige Rückkehr zur Normalität ist nur noch eine Frage der Zeit.

Vor wenigen Tagen berichtete Transurban seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2022, das zum 30. Juni endete. Im gesamten Jahr ging der Verkehr nur noch um 0,5% zurück. Der Trend jedoch ist eindeutig: Im Schlussquartal war der Verkehr sogar höher als im Vergleichsquartal 2019. Kommen keine neuen Rückschläge, wird das neue Geschäftsjahr 2023 damit erfolgreicher als die Vor-Corona-Zeit sein.

Als Highlight weist Transurban u.a. darauf hin, dass der Großteil der Mauteinnahmen inflationsindexiert ist und diese dementsprechend im Geschäftsjahr um 5,7% gestiegen sind. Dieser Wert ist auf den gesamten Zeitraum von Juli 2021 bis Juni 2022 bezogen. Die Inflation legte aber erst in 2022 deutlich zu. Damit ist auch für das nächste Geschäftsjahr eine weitere Steigerung vorprogrammiert.

Entsprechend ist auch der Ausblick auf die Dividendenentwicklung positiv: Es wird mit einer Steigerung von rund 30% für das nächste Geschäftsjahr gerechnet. Die Ausschüttung soll von 0,41 AUD auf 0,53 AUD steigen. Bei einem Aktienkurs von 14 AUD ergäbe das eine Dividendenrendite von 3,8%.

Für mich hat die Transurban Group weiterhin ihren festen Platz in meinem Dividendendepot. Ich schätze die Diversifikation nach Australien, sowohl von der Wirtschaftskonjunktur als auch von der Währung her. Ausbauen möchte ich das Engagement aber nur noch dann, wenn es wieder zu Kapitalerhöhungen kommt. Dann würde ich meine Bezugsrechte ausüben.

Ansonsten liegt mein Fokus bei den australischen Aktien auf den beiden neu in diesem Jahr hinzugekommenen Titeln Fortescue Metals Group und GrainCorp. Sie sollen im Ziel ein ähnlich hohes Depotgewicht wie die Transurban Group (derzeit 1,5%) erhalten.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Transurban Group
ISIN:AU000000TCL6
Im Divantis-Depot seit:16.08.2016
Letzter Nachkauf am:11.10.2021
Stückzahl im Divantis-Depot:666
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:8,12 €
Gesamtkaufpreis:5.407,58 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:848,38 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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Ein Gedanke zu „Auf dem Weg zu alten Höhen“

  1. Zitat : “ Genauso wie der Kursverlauf in diesem Jahr keinen Anlass zur Kritik gibt. Ein zweistelliges Plus ist angesichts der Verfassung des Gesamtmarktes aller Ehren wert.“
    Es macht imho einen Unterschied, ob ich mir den Chart (z. Bsp. TRAUF) graphisch in Euro oder im Original
    in USD oder AUD anschaue. Ich beobachte das bei bei vielen Titeln aus US / AUS / GB, das wegen dem permanent fallenden Euro graphisch viele US Charts in € optimistischer aussehen als sie in Wirklichkeit sind.
    Dem Euro kann man beim Dahinsiechen förmlich zusehen. Ich sehe auch u.a. wegen der Energieprobleme
    in Europa neben anderen Problemen (EZB) nicht, das sich der Trend ändern sollte. Wer Währungen handelt, konnte hier/ kann hier quasi im Schlaf Geld verdienen (Währungen mach ich aber nicht.). Da ich etwa 70% US 15%AUS und 15% GB habe, bin ich hier ganz froh, sehe persönlich trotz Bärenmarkt immer ,mal ein pers. ATH
    Es wird nur psychologisch schwer, falls sich dieser Macrotrend mal drehen sollte, dann im Euroraum zu investieren. Aber heut und morgen sehe ich noch nicht,
    Grüsse @ all

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