Aktien für die Ewigkeit

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„Aktien für die Ewigkeit“ – das ist das, was wir Langfristanleger, die zudem auch noch auf Dividendenerträge setzen, suchen. Aktien, die man kauft und liegen lässt.

Oder wie es André Kostolany ausdrückte: Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.

Ich möchte Euch heute mal wieder ein Buch vorstellen, das von Jeremy J. Siegel geschrieben wurde und genau diesen Titel trägt: Aktien für die Ewigkeit.

Wer jetzt aber glaubt, konkrete Aktienempfehlungen in dem Buch zu finden, den muss ich enttäuschen. Es geht nicht um einzelne Werte, sondern das Buch ist ein überragendes Plädoyer für Aktien als Investment.

Ich würde sogar sagen, dass jeder, der sich noch nicht mit Aktien beschäftigt hat, dieses Buch lesen sollte. Und auch jeder, der schon in Aktien investiert ist, aber immer mal wieder Zweifel hat, ob das so richtig ist. Und dann ist das Buch natürlich auch für erfahrene Aktienanleger geeignet, die andere von Aktien überzeugen wollen.

Im Buch werden alle grundsätzlichen Themen ausführlich behandelt. Seien es die wichtigsten Aktienindizes oder Begriffe wie „Gewinne und Dividenden, Dividendenrenditen, KGV, Marktkapitalisierung“ usw. Aber auch die verschiedenen Finanzkrisen werden sehr eindrücklich beschrieben und aufgezeigt, wie positiv sich Aktienrenditen auch über Krisen hinweg entwickeln.

Im Buch wird zwar nicht die Ewigkeit beschrieben, aber die Renditen von Aktien denen von Anleihen seit dem Jahr 1802 bis heute gegenübergestellt. Das ist ein längerer Zeitraum als ihn ein Mensch erleben kann.

Der Autor stellt eine Untersuchung über einen Zeitraum von 210 Jahren vor, die die folgenden annualisierten Renditen verschiedener Anlageklassen ergab:

  • Aktien: 6,6%
  • Langfristige Staatsanleihen: 3,6%
  • Kurzfristige Staatsanleihen: 2,7%
  • Gold: 0,7%
  • US-Dollar: -1,4%

Logisch, dass er Aktien als Mittel zur Schließung der Versorgungslücke sieht und eine Diversifizierung in die Weltmärkte empfiehlt.

Behandelt werden auch Themen wie Volatilität, der Einfluss von Wirtschaftsdaten und die Technische Analyse. Alles immer so, dass es man es gut versteht und nie zu wissenschaftlich.

Konkrete Hinweise gibt es allerdings erst ganz am Ende des Buches. Dort findet sich ein Kapitel zum Vermögensaufbau mit Aktien. Es umfasst aber lediglich 20 Seiten, weniger als 5% des Buches. Die Ratschläge für erfolgreiches Investieren sind gerade mal 2 Seiten lang. Aber als Leser dieses Blogs bekommt Ihr solche Ratschläge ja ohnehin zur Genüge. ;-)

Sehr anschaulich werden vergangene Krisen dargestellt. Es ist schon ein Unterschied, ob man nur weiß, dass es 1929 einen großen Börsencrash gab oder die Details spannend vermittelt zu bekommen. So war mir z.B. nicht bewusst, dass der DOW JONES von September 1929 bis Juli 1932 insgesamt 89% gesunken war und nur noch bei – aus heutiger Sicht – unfassbaren 41,22 Punkten stand.

Der Autor führt aber genauso deutlich aus, dass jemand, der in dieser Zeit z.B. über einen Sparplan in den Aktienmarkt investierte (und 1929 zum Höchststand begann!) und diese Aktien langfristig hielt, bereits 1949, auf eine jährliche Rendite von 7,86% kam. 10 Jahre später lag die Rendite sogar bei 12,72% p.a.

Mich hat das Buch motiviert, meinen Weg mit Aktienanlagen weiterzugehen. Vieles wusste ich oder hatte schon mal davon gehört. Aber nie in dieser Stringenz und untermauert mit nachprüfbaren Fakten. Die 49,99 € für das Buch sind m.E. gut angelegtes Geld mit ordentlicher Rendite!

Wenn Ihr das Buch kaufen wollt und über diesen Link zu Amazon geht, dann unterstützt Ihr damit den Divantis-Blog. Natürlich ohne Mehrkosten für Euch!

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3 Gedanken zu „Aktien für die Ewigkeit“

  1. Hi Ben,

    Lese zwar schon eine Weile mit und immer wieder mal erwähnst du beiläufig ein paar Kennzahlen, aber im gesamten hast du glaube ich noch nicht vorgestellt wie du Aktien analysierst. Wäre mal interessant auf was für quantitative und qualitative Faktoren du achtest.

    Einige machen ja Fundamentanalysen nach Ben Graham (Der Vorname passt ja) andere haben dies um persönliche Faktoren erweitert. Buffet hat qualitative Faktoren dabei (kompetentes Mangement als subjektiver Eindruck). Wiederum andere beobachten Trends, Chart, Insider Tips, Voodoo, Marken, Burggräben. Manche lesen Telefonbuchdicke Geschäftsberichte.

  2. Hallo Ben,

    tatsächlich wurde mir das Buch auch schon ein paar mal von Amazon vorgeschlagen. Bisher war ich aber immer zu geizig dafür. Zumal unsere 4-Raum-Wohnung für uns fünf daheim ohnehin zu vollgestopft ist. Da leih ich lieber aus der heimischen Bibliothek aus, so aktuell der Klassiker von André Kostolany „Die Kunst über Geld nachzudenken“. Aber deine Zeilen machen echt Lust auf mehr. Zu allererst hatte mich der Titel jedoch etwas abgeschreckt, da dieser suggestiert, dass man tatsächlich konkrete Aktienempfehlungen für die Ewigkeit erhält. Und das empfinde ich als eher unseriös. Aber dein Artikel hat dies aufgeklärt.
    Mal schauen, vielleicht finde ich das Buch tatsächlich irgendwo als Leihe.

    Viele Grüße,
    Danny.

  3. Ich halte schon die Idee der Formulierung „Aktien für die Ewigkeit“ für grundsätzlich falsch.

    Warum sollte man sich zuerst die Mühe machen, eine einzelne Aktie auszuwählen, wenn man sich anschließend NIE WIEDER darum kümmert, ob das Geschäftsmodell des Unternehmens noch funktioniert?
    Das kommt mir so vor, als würde ich nach der Eheschließung nie wieder mit meinem Partner reden wollen.

    Wer „Aktien für die Ewigkeit“ halten will, ohne sich darum kümmern zu müssen, sollte ETFs kaufen (die es zu Kostolanys Zeit nicht gab, sonst hätte er sie vermutlich ebenfalls empfohlen, genau wie Warren Buffett heute). Für die faule Lösung „Buy&Hold“ ändert sich die Welt zu schnell und zu permanent.

    Als typische Anlagedauer gelten üblicherweise 30 Jahre – und vor 30 Jahren gab es nicht nur kein Amazon, sondern noch nicht mal das Internet (aber dafür ein „Bundesministerium für Post und Telekommunikation“ – und immerhin war der DAX schon 10 Monate alt).
    Was hätte man damals gekauft: Kaufhäuser? Reisebüros? Zeitungsverlage? Buchhändler? Schallplattenproduzenten? Hersteller von Musikkassetten? Hersteller von Radios? Hersteller von Röhrenfernsehern? Hersteller von Glühbirnen? Hersteller analoger Kameras? Hersteller von Karteikarten? Hersteller von Asbest? Kohlebergbau?
    2009 ging der größte Automobilhersteller der Welt pleite und der größte Versicherungskonzern der Welt wurde verstaatlicht.

    Analysten trauen sich bei ihren Prognosen üblicherweise nicht, weiter in die Zukunft zu blicken als 2-3 Jahre. Warum wohl?

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