20% Kapitalrendite – ist das noch nachhaltig?

Viss Scheuermilch von Unilever auf Waschbecken
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Unilever präsentiert sich als nachhaltiges Unternehmen und setzt für einen Konsumgüterkonzern Maßstäbe in diesem Bereich. Umso dramatischer fühlte sich der Übernahmeversuch durch Kraft-Heinz im letzten Jahr für das Management an.

Seitdem hat sich einiges verändert. Portfoliomarken wurden verkauft, andere hinzugekauft. Zuletzt wurde in dieser Woche der Zukauf der Malzgetränke-Sparte von GlaxoSmithKline bekannt gegeben. Und für das Jahr 2020 wurde das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 20% ausgegeben.

Anlässlich der Dividendenzahlung stellt sich mir die Frage, ob das noch nachhaltig ist und wo die Reise hingeht. In diesem Beitrag reiche ich außerdem noch die Dividende von MSCI Inc. nach und habe eine gute Nachricht zur finnischen Quellensteuer erhalten.

Unilever

Die Dividende von Unilever war identisch mit dem Vorquartal. Für die 100 Aktien im Divantis-Depot wurden jeweils 0,3872 € gezahlt. Das sind brutto 38,72 €. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 28,83 €. Sie wurde von der Consorsbank rückwirkend zum 05.12.2018 überwiesen.

Originalabrechnung der Unilever-Dividendenzahlung im Dezember 2018

Die Aktivitäten von Unilever im letzten Jahr wirken auf mich etwas überhastet. Auf Teufel komm raus wird das Unternehmen auf Rendite getrimmt. Manches ist dabei offenbar nicht zu Ende gedacht. So sollte der Doppelunternehmenssitz aufgegeben und London zugunsten von Rotterdam verlassen werden. Nicht bedacht hatte man allerdings, dass dies bedeutet hätte, nicht mehr im FTSE-Index notiert zu sein. Von den Aktionären wurde der Plan abgelehnt und so bleibt es vorerst beim Doppelsitz!

Was man allerdings sagen muss: Unilever hat das Jahr 2018 bisher hervorragend bewältigt. Für mich als Aktionär steht ein Plus von 7,0% in den Büchern (Kurserfolg und Dividenden). Das ist deutlich besser als bei anderen Konsumgüterkonzernen. General Mills steht beispielsweise bei einem Minus von 28,6%.

Ich werde die Renditetrimmung beobachten. Bisher sind die Nachhaltigkeitsbestrebungen nicht zurückgefahren worden. Unilever ist weiterhin ein nachhaltiges Unternehmen. Ob es allerdings dauerhaft zu den Sustainable Leadern gehören wird, wage ich zu bezweifeln. Denn alles gleichzeitig funktioniert nicht.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Unilever
ISIN:GB00B10RZP78
Im Divantis-Depot seit:01.11.2017
Letzter Nachkauf am:07.02.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:47,39 €
Gesamtkaufpreis:4.739,09 €
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:444,69 €
verkauft am:20.07.2021
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:49,62 €
Gesamtverkaufserlös:4.962,14 €
Gewinn/Verlust:667,74 €
Gewinn in Prozent:14,09%

MSCI Inc.

MSCI Inc. hat erneut eine Quartalsdividende von 0,58 US$ ausgeschüttet. Das war zum zweiten Mal die um 52,6% erhöhte Dividende, die mich zum Nachkauf animiert hatte. Für die 30 Aktien im Divantis-Depot erhielt ich 17,40 US$ brutto. Nach Steuerabzug und Umrechnung zum Kurs von 1,1364 in Euro verbleibt eine Netto-Dividende von 12,02 €. Sie wurde von der Consorsbank rückwirkend mit Wertstellung 30.11.2018 gebucht.

Originalabrechnung der MSCI-Dividendenzahlung im November 2018

Auch MSCI Inc. hat ein erfolgreiches Jahr 2018 hinter sich. Das Kursplus des Indexanbieters beträgt 25,8%. Vom Höchststand bei 184 US$ ist die Aktie mit aktuell 149 US$ wieder etwas zurückgekommen. Für einen weiteren Nachkauf ist es mir aber noch zu früh. Die Aktie ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32 ziemlich teuer. Deshalb freue ich mich aktuell über die positive Kursperformance und stehe die turbulente Börsenphase auch mit dieser Aktie entspannt durch.

Auf einen Blick:

Unternehmen:MSCI Inc.
ISIN:US55354G1004
Im Divantis-Depot seit:07.08.2017
Letzter Nachkauf am:03.08.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:30
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:121,32 €
Gesamtkaufpreis:3.639,64 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:457,29 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

KONE und die finnische Quellensteuer

Bei KONE hatte ich im März einen ziemlichen Schrecken bekommen. Den finnischen Aufzughersteller hatte ich in mein Depot bei der Comdirect Bank übertragen und auf einmal einen krassen Quellensteuerabzug zu verkraften.

Nun habe ich eine Nachtragsabrechnung erhalten und von der Comdirect Bank eine Nachzahlung von 8,80 € erhalten. Das ist das, was von einer Quellensteuerrückerstattung von eigentlich 24,75 € übrig geblieben ist. Immerhin besser als nichts!

Quellensteuererstattung bei KONE

Auf einen Blick:

Unternehmen:KONE
ISIN:FI0009013403
Im Divantis-Depot seit:13.10.2016
Letzter Nachkauf am:07.02.2017
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:42,49 €
Gesamtkaufpreis:4.249,35 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:708,59 €
Aktuelle Strategie:Bei Kursanstieg verkaufen

Mit den beiden Dividendenzahlungen und der Quellensteuerrückerstattung steigen meine Dividendenerträge im Jahr 2018 auf 10.981,80 €.

Übrigens: Die Aktie, die ich im Moment für einen Nachkauf beobachte, wurde gestern auch in der Platow-Börse besprochen: Fundamental sei der Titel mit einem 2019er-KGV von 12 und einer Dividendenrendite von 4,1% zwar attraktiv bewertet. Aber insbesondere die Charttechnik seien aktuell klar negativ und deshalb Abwarten angesagt. Mal sehen, ob mir das auch gelingt…

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9 Gedanken zu „20% Kapitalrendite – ist das noch nachhaltig?“

  1. Wie stehst du eigentlich zur Charttechnik? Ich für mich habe diese zwar auf den Schirm, halte diese aber eigentlich für ziemlich unwissenschaftlich. Aber solange viele damit arbeiten und zu den gleichen Ergebnissen kommen und danach handeln gibt sie ja dennoch Anhaltspunkte.

    1. Ich bin kein Fan von Charttechnik und male mir auch keine Dreiecke in Charts o.ä. Allerdings schaue ich mir schon die 200-Tage-Linie an und nehme sie als einen Faktor bei einer Kaufentscheidung. Charts selber sind natürlich wichtig, weil sie einen Eindruck von der Schwankungsbreite der jeweiligen Aktie geben.

    1. Hallo Caffeine,

      heute Abend ist es so weit. Die 2019 Strategie kommt in den ersten Januar-Tagen. Ich will erst mal schauen, wie das Jahr 2018 zu Ende geht. Da ist ja noch einiges an Musik drin.

      Viele Grüße Ben

      1. Was sagst du zu Flughafen Zürich. Die Aktie ist stark gefallen wegen möglicher Erhöhung der Abgaben. Denke aber, dass der Flughafen Zürich eine Monopolstellung hat und auch international noch eine Steigerung vor sich hat. Ich habe bereits mit einer kleinen Portion zugeschlagen.

        1. Ich habe die Aktie nach dem Kursrückgang auch in meine Watchlist aufgenommen. Sie würde gut in mein Infrastruktur-Portfolio passen. Was mich aber aktuell stört, sind die Meldungen, dass Schweizer Aktien unter Umständen nur noch an der Schweizer Börse gehandelt werden dürfen. Da gibt es wohl derzeit Konflikte mit der EU. So lang das nicht geklärt ist, warte ich erst mal ab. Bei großen Titel wie Novartis wird das vermutlich kein Problem sein. Aber so eine kleinere Regionalaktie könnte dann an Attraktivität für internationale Anleger verlieren.

          1. Guter Punkt. Aber ich denke am Ende wird das gelöst. Und so wie ich weiss wird die Aktie noch auf der Londoner Börse gehandelt. Diese Unsicherheit macht vielleicht noch ein paar gute Kaufgelegenheiten.

  2. Nachdem nach außen eine Weile Ruhe zwischen Kaufland und Unilever herrschte und zumindest in unserem Kuafland die Schilder mit den Kundenhinweisen zu boykottierten Unileverprodukten verschwunden waren, eskaliert der Streit nun wieder und Kaufland will ab Januar 19 alle Unileverprodukte verbannen. Ich bin gespannt, was aus den ambitionierten Zielen der Unilever und dem Aktienkurs werden wird. Hinzu kommt das unruhige Börsenumfeld. Da lasse ich von der Aktie wohl besser für eine Weile die Finger.

    Frohe Festtage euch allen und ich freue mich schon auf den Ausblick für 2019.
    Sven

    1. Hallo Sven,

      ich bin gespannt, ob einer von den beiden Protagonisten irgendwann nachgibt. Schließlich ist es für Unilever einiges an Umsatz, was da im Feuer steht. Und für Kaufland sind es attraktive Produkte, die sie nicht im Sortiment haben.
      Ich glaube allerdings nicht, dass dieses Thema auf den Aktienkurs durchschlagen wird. Dafür ist der Umsatzanteil von Kaufland wiederum zu gering. Aber kaufen sollte man Unilever nur, wenn man sich damit wohl fühlt. Deshalb finde ich es richtig, wenn Du aktuell lieber abwartest. Ich kaufe ja auch nicht nach.

      Ich wünsche Dir auch Frohe Festtage – am Ausblick für 2019 schreibe ich schon!

      Viele Grüße Ben

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