Vor zweieinhalb Monaten hatte ich zuletzt über die Aktie des Lebensmittelriesen berichtet. Seitdem gab es keine Quartalszahlen und auch sonst keine wesentlichen Unternehmensmeldungen.
Und trotzdem hat die Aktie in dieser kurzen Zeit 16% ihres Kurswertes verloren. Und das ist dann auch die Nachricht, die mich zum Nachdenken bringt.
Seit 11 Jahren habe ich den Titel bereits in meinem Depot und mit dem letzten Nachkauf 2023 meine Zielposition erreicht gehabt.
Mit dem Kursrückgang haben sich jedoch einige Kennzahlen erheblich verbessert und zumindest optisch ist es womöglich eine gute Kaufgelegenheit.
Wie ich insgesamt darüber denke und wie die erste Dividendenzahlung im neuen Jahr für mich ausgefallen ist, erfährst Du in diesem Beitrag.
Im Mai 2014 und damit nun vor rund 11 Jahren habe ich erstmals die Aktie von PepsiCo in mein Dividendendepot gekauft. Nach weiteren Käufen 2015 und 2016 legte ich eine Pause ein und freute mich über die positive Entwicklung.
Hier habe ich die Aktie ausführlich vorgestellt.
Im Mai 2023 erreichte PepsiCo das bisherige Allzeithoch bei 196 US$. Von dort ging es bis auf 160 US$ abwärts und ich nutzte den Kursrutsch zu meinem letzten Nachkauf.
Im Mai 2024 notierte die Aktie dann wieder bei 183 US$, doch nun sind es nur noch 147 US$. Und das sind – genau wie beim Kursrutsch 2023 vom Allzeithoch aus – 36 US$ Kursverlust:

Dividendenzahlung
PepsiCo zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,355 US$ je Aktie. Für meine 125 Aktien ergibt das eine Brutto-Dividende von 169,38 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,0426 in Euro umgerechnet – das entspricht dem offiziellen EZB-Referenzkurs des Zahltages. Damit verbleibt nach Abzug der Steuern eine Netto-Dividende von 120,95 €. Die Dividende wurde mit Wertstellung 06.01.2024 überwiesen.

PepsiCo zahlt aktuell eine Jahresdividende von 5,42 US$. Bei einem Aktienkurs von 147 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 3,7%. Da auch in 2025 wieder mit einer Dividendenerhöhung im Juni zu rechnen ist, liegt die tatsächliche Dividendenrendite bei einem heutigen Kauf sogar noch ein Stück höher.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) berechnet sich nach meinem Einstand für meine Gesamtposition von 9.938,84 €. Nehme ich die Jahresdividende und rechne sie mit dem obigen Wechselkurs um, dann erhalte ich einen Brutto-Betrag von 649,82 €. Das ergibt einen YoC von 6,5%.
Zusätzlich zu dem optisch attraktiven YoC habe ich mit dieser Dividendenzahlung nun bereits 32,3% meines ursprünglichen Investments als Nettodividenden zurückerhalten.
Perspektiven
Wenn man daran glaubt, dass sich Kursverläufe wiederholen, dann hat die Aktie von PepsiCo 2023 nach 36 US$ Minus vom Allzeithoch ihren Boden gefunden und sollte nun bei erneut 36 US$ Minus vom letzten Jahreshoch auch wieder nach Oben drehen.
Aber das wäre zu einfach! Denn es sind ja viele andere Faktoren, die den Aktienkurs beeinflussen. Und derzeit sieht der Chart eher nach einem fallenden Messer aus. Und das man bekanntlich nicht greifen sollte.
Gleichwohl verfolge ich den Aktienkurs nun gespannt, denn wann war es schon mal möglich, so eine hohe Dividendenrendite mit PepsiCo zu erzielen? 3,7% sind mehr als ordentlich. Vor allem, weil PepsiCo die Dividende auch regelmäßig deutlich anhebt. Zuletzt gab es eine Dividendenerhöhung von 7,1%.
Und das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist auch wieder in einer attraktiven Region. Die Prognose des Managements sieht für 2024 einen Gewinn je Aktie von 8,15 US$ vor. Das wäre ein Anstieg gegenüber 2023 von 7,0%. Bei einem Aktienkurs von 147 US$ ist das ein KGV von 18. Historisch ist das für PepsiCo tatsächlich eher niedrig.
Es gibt aber auch Gründe dafür. Zunächst ist natürlich auch der Gesamtmarkt in den letzten Wochen unter Druck gewesen. PepsiCo hat zwar mehr verloren als der Durchschnitt, aber insgesamt ist die Börsenstimmung aktuell nicht gut.
Und die letzten Quartalsergebnisse von PepsiCo zeigten deutliche Probleme im Geschäft. Die Gewinndynamik ist deutlich rückläufig, der Gewinn je Aktie gab sogar 5% nach. PepsiCo profitiert bei seiner Prognose für das Jahr 2024 noch von einem starken 1. Halbjahr. Der Umsatz war im 3. Quartal mit -0,6% sogar niedriger als im Vorjahresquartal.
Zu schaffen macht PepsiCo auf der einen Seite der starke US-Dollar. Die internationalen Umsätze außerhalb des Heimatmarkts USA sind dafür weniger „wert“ für den Konzern. Rechnet man die Währungseinflüsse heraus, dann legte der Umsatz nämlich um 1,3% zu und der Gewinn je Aktie schaffte sogar ein Plus von 5%.
Das ist allerdings nur ein Aspekt und aus meiner Sicht gibt es da auch in absehbarer Zeit wenig Entspannung. Der US-Dollar wird stark bleiben und womöglich sogar noch stärker werden.
Das bedeutendere Thema ist aber, wie PepsiCo insgesamt wieder auf ein größeres Wachstum schalten kann, dass dann so groß ist, dass es die Währungseinflüsse nicht schaffen, das Ergebnis in den negativen Bereich zu drücken.
PepsiCo hat in den letzten zwei Jahren erheblich von der Inflation profitiert und massive Preiserhöhungen durchgesetzt. Die Preise sind gestiegen und die Verpackungen kleiner geworden. Nun steht das Management allerdings vor der Situation, dass sich die Verbraucher nicht mehr alles bieten lassen oder es sich schlichtweg nicht mehr leisten können. Und deshalb zu Alternativen greifen.
PepsiCo wird deshalb aus meiner Sicht in der nächsten Zeit mit massiven Rabattaktionen und Marketingkampagnen agieren müssen. Das kostet Geld, das erstmal als Gewinn fehlt. Dem will das Management mit Kostensenkungen in der Produktion und Personalanpassungen entgegen wirken.
Das alles sind Maßnahmen, die sich stark nach „Krise“ anhören. Und das bildet der Aktienkurs entsprechend ab.
Hinzu kommt noch die Konkurrenz durch die gestiegenen langfristigen Zinsen in den USA, die die Dividende von PepsiCo weniger attraktiv werden lassen.
Wenn man das alles in einen Topf wirft, dann ist die Aktie aktuell kein klarer Kauf. Es besteht durchaus noch Potenzial, dass der Aktienkurs noch weiter sinkt. Er ist jetzt schon auf dem Niveau von Mitte 2021. Und auch exakt auf dem Niveau vor dem Corona-Crash im Februar 2020. Und von dort ging es bis auf 105 US$ abwärts. Diese Gefahr sehe ich jetzt zwar nicht. Aber was ich damit sagen will, ist hoffentlich auch klar: Nur weil die Aktie jetzt günstig wirkt, heißt das nicht, dass sie nicht noch günstiger wird.
Wem das egal ist und wer sehr langfristig anlegen will, der erhält nun allerdings ein global aufgestelltes Unternehmen mit langer positiver Historie zu einem attraktiven Preis. Und daran ändert sich auch nichts, selbst wenn die Aktie noch mal 20 US$ im Kurs sinkt.
Hätte ich nicht bereits meine Zielposition erreicht, dann würde ich jetzt vermutlich eine kleine Tranche nachkaufen. Einfach weil ich mir damit langfristig weitere Dividendenerträge sichere und davon ausgehe, dass es dem Management über kurz oder lang gelingen wird, PepsiCo wieder auf Wachstumskurs zu bringen.
Wirklich spannend wird es dann am 4. Februar um 12.00 Uhr deutscher Zeit. Dann wird PepsiCo sein Jahresergebnis für 2024 veröffentlichen. Und vor allem einen ersten Ausblick auf 2025 geben. Und dann lassen sich die Herausforderungen klarer fassen.
Positive Überraschungen sind nach so einem Kursrückgang immer denkbar. Aber – das ist ja das Spannende an der Börse – auch negative Auswirkungen.
Sollte es dann zu einem wirklichen Ausverkauf der Aktie kommen, wäre das für mich Anlass, doch noch einmal über einen Nachkauf nachzudenken. Denn meine Überzeugung für das Unternehmen ändert sich nicht durch eine schwache Geschäftsphase. Übertreibungen im Abwärtskurs würde ich dann nutzen, um die Depotgewichtung wieder etwas zu erhöhen. Sie ist in den letzten 3 Monaten bereits um 0,5% gesunken (aktuell: 3,3%) und insofern habe ich auch noch etwas Luft.
Aber lieber wäre mir, wenn die Aktie spätestens mit den Quartalszahlen ihren Abwärtstrend verlässt und wieder in ruhigere Gewässer aufbricht. Denn eigentlich ist mein Investmentansatz ja, möglichst wenig Aufwand mit meinen Positionen zu haben und attraktive Dividenden zu kassieren. Natürlich macht mir PepsiCo nur wegen des Kursrückgangs keinen Aufwand. Ich müsste ja nichts tun.
Aber faktisch bringt es mich zum Nachdenken und Herumrechnen, ob die Aktie nun wirklich günstig ist und wieviel Aktien ich ggf. nachkaufe. Insofern ist es keine entspannte Situation, wenngleich aus meiner Sicht die langfristigen Chancen trotzdem überwiegen.
Zusammenfassend bin ich weiterhin vom langfristigen Potenzial überzeugt. Der Aktienkurs ist nun zwar niedriger als zuvor, aber es gibt keinen Impuls, dass sich jetzt sofort etwas am Abwärtstrend verändern sollte. Ich selbst warte deshalb ab und beobachte die weitere Entwicklung.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | PepsiCo |
| ISIN: | US7134481081 |
| Im Divantis-Depot seit: | 02.05.2014 |
| Letzter Nachkauf am: | 03.10.2023 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 125 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 79,51 € |
| Gesamtkaufpreis: | 9.938,84 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 3.442,14 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
| für diesen Beitrag verwendete Quellen: |
| PepsiCo Reports Third-Quarter 2024 Results; Updates 2024 Financial Guidance |
| Third Quarter 2024 Earnings Prepared Management Remarks 10/08/24 |


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